QSC USA 1300 Railspannungen ungleich

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seychellenmanus
Inventar
#1 erstellt: 05. Feb 2016, 01:24
Hallo liebe Schraubenden,

Habe hier eine ganz harte Nuss auf dem Tisch.500 W Endstufe von QSC mit schwimmendem sekundärem Massepunkt.
Als sie bei mir ankam waren beide Treibertransistoren und beide Z-Dioden im Ruhestromkreis defekt. Diese Teile wurden alle erneuert mit Originalersatzteilen. Danach schaltete ich sie mit vorgeschalteter Strombegrenzungslampe 100 W ein.

Lampe leuchtet hell. Und die beiden Railspannungen plus minus 93 V sind total verschoben. Die Plusseite hatte ca. 173 V und die Minusseite nur 1 V. Also total unsynchron. Es gibt hier eine Besonderheit die Stromversorgung hat keinen festen Massebezugspunkt, d.h. Der Mittelpunkt der speisenden sekundären Trafowicklung ist nicht angeschlossen.

Ich habe fast alle Teile überprüft, es ist nichts defektes mehr vorhanden trotzdem krieg ich das Ding nicht eingeschaltet. Bin echt am verzweifeln. Eigentlich sollte es zu Fastnacht eingesetzt werden, aber davon hat sich der Besitzer schon verabschiedet.

Mein Ehrgeiz ist aber geweckt, ich will das Teil unbedingt hinkriegen. Das ist wohl schaltungstechnisch eine echte Besonderheit. Alle 16 Endtransen sind intakt.

Wäre toll wenn jemand etwas auf die Sprünge helfen könnte.
Viele Grüße
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 05. Feb 2016, 21:36
gibt es einen Schaltplan?
seychellenmanus
Inventar
#3 erstellt: 06. Feb 2016, 02:33
Hallo,
Ja den gibt es, ich versuche ihn mal hochzuladen.QSC
scauter2008
Inventar
#4 erstellt: 06. Feb 2016, 03:00
Der Plan ist etwas klein.
http://obrazki.elektroda.net/0_1270560253.jpg

Die 173Vdc/1Vdc hast du gegen die Miteilanzapfung am Trafo gemessen ?


[Beitrag von scauter2008 am 06. Feb 2016, 03:03 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#5 erstellt: 06. Feb 2016, 12:08
Nein
Alle Messungen habe ich gegen Masse ausgeführt.
Die Trafomittelanzapfung ist nicht angeschlossen. . Das Gerät har wohl eine schwebende floatenden Nullpunkt.

Es gibt hier Besonderheiten in der Stromversorgungsschaltungstechnik.
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 08. Feb 2016, 12:20
Hallo zusammen,

das ist aber eine verbreitete Schaltungstopologie für PA-Endstufen.
Vorteil: die Gehäuse der Endtransistoren liegen alle auf Masse, und können daher ohne Glimmerscheibe direkt auf den Kühlkörper geschraubt werden.

Die von dir gemessene Ungleichheit bedeutet "einfach" nur, dass die Endstufe selber einen "Offset" hat.
Einen Lastwiderstand hast du angeschlossen? Ohne den geht es nicht gescheit.

Vermutlich ist noch einer der Endtransistoren defekt.
Hab genau so eine Endstufe auch schon repariert.

Die Versorgung für den OP ist ok? Hatte dort schon hochohmige Widerstände (3.5k/5W) Achtung! Wenn so ein starker Offset vorliegt, stimmt auch die OP Versorgung erst mal nicht.

Gruß
Bernhard
seychellenmanus
Inventar
#7 erstellt: 08. Feb 2016, 13:18
Hallo Bertl,
Nein eine Last hatte ich bisher nie dran. Ich wollte das Teil erstmal in stabile Lage bringen.

Die Leistungstransistoren sind alle ok. Ich hatte mal zu Testzwecken alle Leistungstransistoren abgehängt. Wenn die neuen Treiber dann drin sind ist die Railspannungen wieder verschoben. Mache ich die Treiber auch raus stimmt die Endstufen Rail und auch die Operationsv. Railspannungen.

Die Widerstände R10 und R11 gibt es derzeit nicht im Gerät obwohl sie im Plan gezeichnet sind. Hiermit sollen sich unsymmetrien ausgleichen lassen wenn nötig. Man soll dann zwischen 750 Ohm und 15 komm variieren.

Liegst vielleicht daran?

image
seychellenmanus
Inventar
#8 erstellt: 08. Feb 2016, 21:03
Muss eigentlich der Operationsverst. An den Eingängen plus und minus im Ruhezustand o mv Gleichspannungsdifferenz aufweisen. Das ist hier nämlich nicht so. Hier herrschen ca. 2 v Differenzspannung ohne das Eingangssignal oder Last angeschlossen ist.
hf500
Moderator
#9 erstellt: 08. Feb 2016, 23:30
Moin,
ich habe mal gelernt, dass die Spannung zwischen den Eingaengen eines OPV 0 ist. Wenn nicht, sollte man mal den OPV tauschen.
Peter
seychellenmanus
Inventar
#10 erstellt: 08. Feb 2016, 23:36
So müsste es eigentlich sein, so kenn ich es auch. Der Op wurde schon getauscht. Keine Änderung. Es kommt wohl über die Rückkopplung DC zurück.

Ich Blick bei diesem Teil einfach nicht durch, bzw. fehlt mir das Konzept der richtigen Vorgehensweise. Hab dieses Schaltungsprinzip das erste mal auf dem Tisch. Bauteile sind fast alle geprüft ,es ist nichts ersichtlich defektes mehr vorhanden.
hf500
Moderator
#11 erstellt: 09. Feb 2016, 02:39
Moin,
ein aehnliches Problem mit einem OPV in einer Filterschaltung hatte ich neulich auch. Spannung zwischen den -eingaengen, Gleichspannung am Ausgang, dazu kein Schaltbild und kaum verfolgbare Signalwege auf der doppelseitigen SMD-bestueckten Platine :-/
Das Ding erstmal an die Seite gelegt.

Was mir auffaellt:
In deinem Ausschnitt der Serviceanleitung steht ausdruecklich, dass der Transformator mit seiner sekundaeren Mittelanzapfung angeschlossen ist (center tap return), so dass beide Railspannungen auf gleiche Hoehe gezwungen werden ("so the rails are forced to remain balanced").

Irgendwie passt das doch nicht zusammen. Mit dem, was du oben berichtest (Anzapf nicht angeschlossen, kenne ich bislang nur vom Grundig SV50).

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 09. Feb 2016, 02:41 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#12 erstellt: 09. Feb 2016, 19:40
Hallo Peter,
Schau mal ins Schaltbild. Da siehst du das die Mittelanzapfung beider sekundärer Trafospulen nicht angeschlossen sind.

Oder hab ich mich verguckt.? Aber auch auf der Platine sieht es so aus das die nicht angeschlossen sind. Wenn die auf Masse lägen würde es ja auch knallen. Oder denke ich da falsch? Glaube nicht.
Grus
Manfred
scauter2008
Inventar
#13 erstellt: 09. Feb 2016, 20:10
Wen die Mittelanzapfung nicht mit den Elkos E7-E14 verbunden ist ?
Scheint die Virtuelle GND an den Elkos E7-E14 zu liegen.
Halbrückenausgang geht auf Kontakt 8 (BLK) > Lautsprecher > CH1 RED 7 > Tiefpass R26/L1 > Virtuelle GND.


[Beitrag von scauter2008 am 09. Feb 2016, 20:11 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#14 erstellt: 09. Feb 2016, 20:32
Genau so ist es, es handelt sich um eine floatende Gnd. Keine galvanische Verbindung zu der Elko Brücke vorhanden.
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 10. Feb 2016, 14:45
Hallo zusammen,

Elko Mitte darf hier ja keinesfalls mit GND verbunden sein, denn das ist der Lautsprecherausgang! Lautsprecher liegt zwischen Elko Mitte und GND.
Das AC Ersatzschaltbild dieser Schaltung ist exakt gleich zu einer konventionellen Gegentaktendstufe.
Verwirrend wird es dadurch, dass auf hier auf Elko Mitte ebenso wie auf +Rail und -Rail überall die NF-Ausgangsspannung drauf ist.

Was sind denn die restlichen Spannungen an dem OP? Also Versorgung und der Ausgang?

Wenn die Schaltung so "schief" hängt wie bei dir, dann müßte eigentlich auch eine der beiden OP Versorgungsspannungen praktisch weg sein.

Gruß
Bernhard
seychellenmanus
Inventar
#16 erstellt: 10. Feb 2016, 20:13
Wenn die neuen Treiber draußen sind ist die Versorgungsspannungen des Op ok und auch die beiden Hauptrailspannungen sind ok. Den Ausgang des Op habe ich momentan nicht greifbar, das Gerät steht bei einem Kollegen.

Sowie die Treiber reingelöffelt sind ist das alles wieder schief und die Op Versorgung sinkt auf ca 8 V.

Wie könnte denn eine sinnvolle Fehlersuchstrategie aussehen? Was sollte man auftrennen bzw. abtrennen? Durch die floatende Masse ist das ganze nicht so einfach.
PBienlein
Inventar
#17 erstellt: 11. Feb 2016, 08:41
Hallo Manfred,

die neuen Treiber sind auch ganz sicher in Ordnung? Wäre nicht das erste Mal, das ein Neuteil direkt wieder hops gegangen ist
Ansonsten in dem Umfeld suchen: es wurde ja schon geschrieben, dass evtl. ein Endstufentransistor defekt sein könnte.

Gruß
Harald
seychellenmanus
Inventar
#18 erstellt: 12. Feb 2016, 09:59
Hallo Harald,
Ist dieser Gedanke richtig?

Ich hänge alle Leistungstransistoren ab. Dann muss die Schaltung nur mit den Treibern in Symmetrie zu bringen sein. Und an den op Eingängen darf keine Dc Differenz auftreten.
Ich suche noch nach der richtigen Vorgehensweise
Gruß
Manfred
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 12. Feb 2016, 14:30
Hallo Manfred,

nein, das wird nicht gehen. Die Kollektoren der Endtransistoren sind ja auf Masse.
Das heißt sie sind Teil des Gegenkopplungsschleife. Außerdem arbeiten sie in Emitterschaltung, und invertieren damit das Signal. D.h. eine einfach Anbindung des Endstufenausgangs z.B. durch Widerstände von der Treiberstufe geht auch nicht.

Dass einfach die Stromverstärkungen Deiner neuen Treiber zu unterschiedlich sind, kann nicht sein?

Gruß
Bernhard
seychellenmanus
Inventar
#20 erstellt: 13. Feb 2016, 18:45
Das könnte sein mit den Stromverstärkungen, das die etwas unterschiedlich sind.
Daher auch mein Gedanke mit erstmal als Potis ausgeführten R10 und R11 Widerständen zu versuchen Balance da rein zu bekommen.

Die beiden genannten R sind im Plan eingezeichnet aber im Gerät nicht vorhanden. Das Manual sagt das man bei ungleichen Railspannungen zwischen 750 Ohm und 15 komm variieren soll um Symmetrie zu bekommen.
Wie würdest du hier vorgehen?
Gruß
Manfred
Bertl100
Inventar
#21 erstellt: 16. Feb 2016, 21:28
Hallo zusammen,

was liegt denn jetzt an dem OP Ausgang an? Du sagtest, die Eingangs-Differenzspannung liegt bei 2V.
Dann muß der Ausgang ja gegen eine der beiden Betriebsspannungen laufen.
Was liegt an den Basen der Treiber an? Was an den Emittern?

Gruß
Bernhard
seychellenmanus
Inventar
#22 erstellt: 16. Feb 2016, 21:37
Hallo Bernhard,
das Teil steht momentan nicht bei mir. Sowie ich wieder da dran kann gebe ich die Werte bekannt.
Gruß
Manfred
0rangutanklaus
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 11. Mrz 2019, 23:16
Hey, gibt es was neues?
Ich hätte auch mal eine Frage zu der QSC 1300 USA:
Ich habe vor kurzem eine gebrauchte gekauft, sie funktioniert wunderbar. Ich hatte die Endstufe mal kurz amateurhaft gecheckt, d.H. 50HZ drauf geschickt und an den Ausgängen mit einem Multimeter gemessen "wieviel" Spannung anliegt, dabei ist mir aufgefallen dass bei voll aufgedrehten Potis der eine Kanal ca. 10V mehr hat als der andere.
Das habe ich erstmal aufs Alter geschoben und die Kanäle einfach mit den Potis angepasst.
Soweit so gut, nun habe ich aber festgestellt das auf Lautsprechern ein leichtes Brummen/Surren existiert, auf beiden Lautsprechern gleich nur unterschiedlich laut.
Dabei handelt es sich um kein Netzbrummen, dies ist ausgeschlossen.
Kann man mit einfachen mittel die Endstufe nachkalibrieren, bzw. was kann das Surren verursachen?
Es ist nicht wirklich störend aber man hört es wenn man direkt von den Lautsprechern steht.

LG Jannis
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