SABA 9260 - Stereo Balance ungleich

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Throwback
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Jan 2020, 05:56
Hallo Freunde,

Mein Schwarzer Saba 9260 laeuft nun seit den kuerzlichen Reparaturen sehr gut. FM zieht er sich ueber eine hervorragende Magnum Dynalab ST-2 (Schwuppen-)Antenne, und Internetradio Streaming Kost bekommt er aus einem Marantz NA-11S1. Serviert wird dann ueber zwei fast neue T+A B8 Lautsprecher. Klingt richtig gut!

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Allerdings habe ich nun festgestellt, dass im Stereobetrieb der rechte Kanal um einiges leiser ist als der linke, sowohl bei UKW Empfang wie auch bei externen Quellen. Gefuehlt und gemessen gleiche Lautstaerke stellt sich ein, wenn der Balance Regler auf 3 rechts steht. Bei Mono ist die Balance in Ordnung. Liegt das Problem im Stereo Decoder?

Uebrigens, die Generalueberholung der zweiten Netzplatte habe ich noch nicht angefangen, da mir noch immer Teile fehlen.

Viele Gruesse
Holger
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2020, 09:03
Erste Frage ist, wie war das Lautstärkerverhältnis vor der Überholung?

Der Stereodekoder hat nichts mit den externen Eingängen zu tun. Korrekte Lautstärken im Monobetrieb zeigen, der Fehler liegt vor dem Stereo/Mono Schalter.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 20. Jan 2020, 19:38

... der Fehler liegt vor dem Stereo/Mono Schalter.


Genau.
Ich würde mir dazu einmal die Koppelelkos im Signalkreis der Vor-/Klangregelstufe durchmessen.
Mit der Zeit können sie taub werden, gerade wenn dort noch Roederstein oder blaue Philips drin verbaut sein sollte, sollten dann alle dieser Elkos im Gerät erneuert werden.
Zudem können aber auch Widerstände hochohmig(er) (daher auch Potis ) werden. Dort im selben Schaltkreis nachmessen.

Auf kalte Lötstellen wurde schon alles kontrolliert?
Throwback
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 22. Jan 2020, 05:54
Danke fuer die Hinweise. Ohne es genau geprueft zu haben, bin ich mir recht sicher, dass der Lautstaerkenunterschied auch schon vorher da war.
Ich werde mir die
Koppelelkos im Signalkreis der Vor-/Klangregelstufe
mal vornehmen.
oldiefan1
Inventar
#5 erstellt: 22. Jan 2020, 18:56
Hallo Holger,

darf ich Dir einen heissen Tip geben?

Koppelelkos vor der Klangregelstufe:

Ersetze die beiden kleinen liegenden axialen Elkos C2163 und C2164 auf der NF-Grundplatte. meist sind dort blaue Philips verbaut, die Kapazität verloren haben. Die altern unterschiedlich. Oft ist einer davon schon fast trocken, mit hohem Serienwiderstand. Dann hat das Auswirkung auf die Lautstärke (und Klang). Das ist unter Sabanesen bekannt.

Gruß
Reinhard
Throwback
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 23. Jan 2020, 06:48
Hallo Reinhard,

Besten Dank, auf Dich ist doch immer Verlass! Die beiden Brueder werden bei naechster Gelegenheit ausgewechselt.

Gruss
Holger
Throwback
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 25. Jan 2020, 21:48
Habe mal bei mouser.com geschaut: Beim Filmkondensatoren scheint Polypropylen
ja besser als Polyester zu sein. Allerdings sind die ersteren 25 mm lang anstatt 20 mm. Passt das wohl?

Gruss
Holger
oldiefan1
Inventar
#8 erstellt: 26. Jan 2020, 07:52
Macht klanglich und von der Haltbarkeit hier gar keinen Unterschied. Du kannst bedenkenlos Poyester nehmen.

Von den Massen kannst Du Dich ja direkt am verfügbaren Platz anhand der Platine orientieren.

gruß
Reinhard
Throwback
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Apr 2020, 01:39
Habe nun endlich Zeit gefunden mich dem Saba mal wieder zuzuwenden. Wo genau sitzen die beiden Koppelelkos C2163/C2164 ? Auf der NF Platte in Naehe der Klangregelstufe? Ich kann die nicht finden. Was muss raus damit man rankommt?
Desweiteren habe ich festgestellt, dass der Pegelsteller bei Umschaltvorgaengen auf dem rechten Kanal Knackgeraeusche verursacht. Kann dies unter Umstaenden auch einen (weitere) Ursache fuer den zu schwach wiedergegebenen rechten Kanal sein, und wie kann man dieses Problem am besten angehen?

Gruss
Holger
oldiefan1
Inventar
#10 erstellt: 29. Apr 2020, 02:40
1) Vor der rechten vorderen Ecke des Phono-Moduls. Der zweite zwei cm davon weiter rechts. Zum Ersetzen muss man sonst nichts ausbauen.
2) C736 hat bei Dir erhöhten Leckstrom. Auf dem Modul "Linearverstärker II" alle Elkos erneuern. Ja, ein (partiell) defekter C736 kann auch Ursache einer Klang- und Lautstärkeveränderung sein.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 29. Apr 2020, 02:49 bearbeitet]
Throwback
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Mai 2020, 22:43
Hallo Reinhard, wiederum besten Dank fuer Deine wertvollen Hinweise! Die Brueder habe ich nun entdeckt! Allerdings sind die von mir auf Verdacht bestellten axialen Elkos mit 20 mm Laenge zu gross fuer die Bauluecke auf der Grundplatte. Ich werde daher eine Radialausfuehrung mit 15 mm lead spacing bestellen, die sollten besser passen.
Dann kommen auch gleich die Elkos fuer Linearverstaerker I und II mit auf die Neubestellung. Vielleicht sollte ich bei dieser Uebung auch das Klangmodul neu bestuecken?
Gruss
Holger
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 02. Mai 2020, 01:48

Vielleicht sollte ich bei dieser Uebung auch das Klangmodul neu bestuecken?


Why not!?
Dazu würde ich gleich zu Folienkondensatoren greifen.
oldiefan1
Inventar
#13 erstellt: 02. Mai 2020, 03:27
Hallo Holger,

das kannst Du machen.

Das Klangmodul ist allerdings weniger thermisch belastet, da es in grösserem Abstand über den wärmeerzeugenden Bauteilen angeordnet ist. deshalb sind dort die Elkos i.A. noch gut. Kritischer sind die Elkos auf den Linearverstärkern I und II und den beiden Treiber-Modulen, da dort höhere Temperatur herrscht. Auch die beiden Koppelelkos im Stereodekoder (meist axiale kleine Philips) neigen zum Austrocknen, sie sollte man durch Folienkondensatoren ersetzen.

Gruß
Reinhard
Throwback
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 10. Jun 2020, 02:18
Hallo Reinhard und Freunde,

Nun habe ich die Koppelelkos C2163 und 2164 mit Metallfilmkondensatoren ersetzt, aber leider ist das Problem der ungleichen Lautstaerke auf den beiden Kanaelen noch immer da! Was sollte mein naechster Schritt sein?

Ein Problem welches ich bisher nicht erwaehnt hatte: Bei Lautsprecherstellung 1+2 bleibt das Geraet stumm, egal ob die Lautsprecher an Ausgaengen 1 oder 2 angeschlossen sind.

Um die Knackgeraeusche im rechten Kanal beim Betreiben des Pegelreglers zu beheben, habe ich die beiden Linerarverstaerker komplett mit neuen Metallfilmkondensatoren bestueckt. Das hat gut geklappt, Knacken ist verschwunden! Abermals besten Dank!

Holger
shabbel
Inventar
#15 erstellt: 10. Jun 2020, 07:13
Jetzt geht es wohl ans Messen. Am wahrscheinlichsten dürfte sein, dass ein Transistor fehlerhaft ist, oder auch ein Widerstand, der nicht mehr fit ist. Ist auszuschliessen, dass schonmal an dem Saba repariert wurde?
Throwback
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 10. Jun 2020, 16:24
Das Geraet ist erst seit Mitte letzten Jahres in meinem Besitz, so dass ich nicht sagen kann ob es schon mal repariert worden ist. Vermutlich aber schon. Ein Hinweis auf eine Reparatur findet sich auf der Unterseite, ein angeloetetes Bauteil am IS2041, siehe Foto:
IMG_3208
Ein gutes Multimeter habe ich, wo muss ich was messen?
oldiefan1
Inventar
#17 erstellt: 10. Jun 2020, 17:21
Hallo Holger:

1. "Bei Lautsprecherstellung 1+2 bleibt das Geraet stumm, egal ob die Lautsprecher an Ausgaengen 1 oder 2 angeschlossen sind."
Das ist so richtig. Siehe Bedienungsanweisung und Schaltplan.

Bei 1+2 sind die Lautsprecher in Serie geschaltet, nicht parallel. D.h. bei 1+2 müssen an beide LS-Ausgänge LS angeschlossen sein. Die Serienschaltung gewährleistet, dass nicht zwei Lautsprecher pro Kanal angeschlossen werden können, die zusammen in Parallelschaltung die Mindestausgangsimpedanz der Endverstärker unterschreiten. In der hier ausgeführten Serienschaltung ist das nicht möglich. Saba hat das in der 92xx Serie allerdings nicht einheitlich in dieser Weise ausgeführt. Beim 9241 ist das z.B. anders und noch Seriennummer-abhängig.

2. Zum rechts/links Lautstärkeunterschied:
Der gesamte Schaltungsbereich zwischen BAND/AUX Eingangsbuchsen und Ausgang vom MONO-Stumm-Modul kommt dafür in Frage.
Professionelle wird man das Problem so angehen, dass man einen Sinus (1kHz) mit gleichem Pegel über AUX einspeist und hinter jeder der Schaltungseinheiten prüft, ob bei beiden Kanälen die dort herauskommenden Pegel noch genau gleich sind. So identifiziert man die Einheit, wo der Unterschied entsteht. Danach untersucht man, welche Bauteile in der betr. Schaltungseinheit für den Unterschied infrage kommen und ersetzt sie.

Mit "Transistormessen" in der Schaltung hast Du keine Chance. Denn die funktionieren ja.Ausserdem sind da MOS-Schalter verbaut, die auch so etwas produzieren können.

Suche Dir am besten jemanden, der das machen kann. Das ist "einfaches Handwerk" für jeden Radio-/Fernsehtechniker alter Schule und erfahrene Hobbyisten.

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 10. Jun 2020, 17:40 bearbeitet]
hf500
Moderator
#18 erstellt: 12. Jun 2020, 21:46
Moin,
ach, uebrigens, diese Geraete haben ein Trimmpoti, mit dem die Kanalgleichheit eingestellt werden kann. Da wuerde ich zuerst ansetzen und nicht "erstmal Elkos tauschen und dann sehen, wie es weitergeht". Das ist naemlich pure Raterei, der Weg, den man gehen sollte, ist schon benannt worden: Signalverfolgung. Die Messpunkte dafuer sind in der Serviceschrift benannt um im Servicedruck aufgefuehrt.

73
Peter
oldiefan1
Inventar
#19 erstellt: 12. Jun 2020, 22:30
Ja, Trimmpoti P2351, gute Bemerkung!

Auf der NF-Grundplatte, sitzt zwischen Netzteilplatte und Mono-Stumm-Modul.

In der Abgleichanweisung leider "vergessen" - deshalb leicht übersehbar. Hatt ich inzwischen deshalb auch nicht mehr auf dem Radar. Dann ist es eine einfache Lösung!

Gruß
Reinhard


[Beitrag von oldiefan1 am 12. Jun 2020, 22:36 bearbeitet]
Throwback
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 21. Jun 2020, 18:29
Hallo zusammen,
danke fuer den Hinweis bzgl. Trimmpoti. Habe das noch nicht geprueft, da das Geraet momentan einigermassen entweidet dasteht. Habe auf dem Klangmodul und den Treibern einige leckende Elkos gefunden und bin nun dabei diese zu ersetzen.
Ich versuche so weit moeglich und sinnvoll Filmkondensatoren einzusetzen. Mein Teilelieferant hat allerdings in einigen Faellen nur Filmko's mit hoeheren Spannungswerten (z.B. 50V DC statt benoetigten 16V DC) im Angebot. Kann man diese (bei gleicher Kapazitaet natuerlich) problemlos einsetzen?
Gruss
Holger
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 21. Jun 2020, 18:32
Höhere Spannungsfestigkeit ist kein Problem. Wenn es mechanisch (Rastermaß) auch passt ....
Throwback
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 28. Jun 2020, 01:15
Nach kompletter Elko/Filmko Neubestueckung des Klangmoduls, der beiden Linerarverstaerker sowie der beiden Treiber ist der Pegelunterschied verschwunden. Leider weiss ich nun nicht an welchem Bauteil es konkret gelegen hat, aber ist jetzt auch wurscht. Jetzt wird erstmal Musik gehoert!!! Der Klang ist gefuehlt besser geworden!
Ich bin nun auf den Geschmack gekommen und werde alle anderen Module sowie Grundplatte auch neu bestuecken. Habe als naechstes den Stereodecoder vor mir. Danke wieder einmal - Euch allen! Fuer Eure Tips bin ich weiterhin dankbar!
Viele Gruesse aus Atlanta "unter der Sahara Staubwolke"
Holger
Throwback
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 28. Jun 2020, 01:27
Reinhard, Du sagtest
Auch die beiden Koppelelkos im Stereodekoder (meist axiale kleine Philips) neigen zum Austrocknen, sie sollte man durch Folienkondensatoren ersetzen.
.
Welche Spezifikation sollte man hier nehmen?
shabbel
Inventar
#24 erstellt: 28. Jun 2020, 08:48
Bei den Folienkondensatoren ist lediglich die Spannungsfestigkeit wichtig. Da Folien meist über 63 Volt liegen, passt jeder Kondensator, der die richtige Kapazität hat. Unpassende Baugröße kann durch ein Stück Draht überbrückt werden.
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