Beomaster 6000 als Pre-Amp nutzen (auftrennen)

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CHICKENMILK
Inventar
#1 erstellt: 06. Mrz 2018, 17:55
Hi!

Bitte euch um Hilfe.

Ich nutze schon seit 2 Jahren im Wohnzimmer eine B&O Beomaster 6000 und möchte diese nicht mehr missen.
Diese wandert nun aber in einen anderen Raum und im Wohnzimmer soll nun eine Onkyo-Endstufe ihren Dienst verrichten.
Allerdings möchte ich unbedingt wieder eine Beomaster 6000 im Wohnzimmer nutzen.
Und davon habe ich noch zwei im Keller. Eine davon hat eine abgerauchte Endstufe und bietet sich genau dafür an, als Vorstufe Verwendung zu finden.
Also raus mit der Endstufe und das gute Stück reanimieren.

Leider gibt es bei dem guten Stück keinen Pre-Out.
Wo würdet ihr das Signal für einen Pre-Out bei der Beomaster 6000 abgreifen (Kopfhörerausgang?) ?

Den Schaltplan bekomme ich leserlich nicht hier rein.
Deshalb verlinke ich gleich die ganze Service-Manual:
L I N K

Danke schon mal recht herzlich für eure Hilfe.

LG,
Flo
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 07. Mrz 2018, 10:13
Das Gerät verfügt über einen Tape 2 Out Anschluss, dort man kann über die Cinchbuchsen genau das Signal abgreifen, das vor der Klang- und Lautstärkerregelung anliegt.

Nach der Klangregelung kann man das Audio im Gerät kurz vor der Endstufe abgreifen. Links nach dem Kondensator C226, rechts nach C126. Ob diese Lösung einwandfrei klanglich funktioniert, also von den Pegel und Anpassung her, weiss ich nicht. Ohne Gewähr... Belastet der Verstärker diesen Anschluss zu sehr, können die Höhen abfallen, es klingt dann dumpf, topfig. Um die Last auf die Vorstufe zu verringern die originalen Endstufen nach den Kondensatoren abklemmen.
Beide erwähnten Kondensatoren findet man auf der Seite 4 des Manuals, einmal rechts oben und einmal recht unten. Die Kabel zu externe Endstufe sind am "schwarzen" Anschluss der Kondensatoren anzuschliessen.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 07. Mrz 2018, 10:17 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#3 erstellt: 07. Mrz 2018, 11:03
Hey super, danke dir für die sehr hilfreiche Antwort und deine Bemühung.

Beim Tape 2 Anschluß ist es, soweit ich mich erinnere, leider so, dass dieser nicht lautstärkengeregelt ist.

Eines ist mir noch nicht ganz klar.
Du schreibst, dass es zum Abfall der Höhen kommen kann, wenn die externe Endstufe diesen Anschluß zu sehr belasten würde.
Es sollte doch kein Unterschied sein, ob die interne Endstufe oder eine externe Endstufe das Signal abzweigt, oder?


Danke und lG;
Flo
hf500
Moderator
#4 erstellt: 07. Mrz 2018, 21:54

Bollze (Beitrag #2) schrieb:

Nach der Klangregelung kann man das Audio im Gerät kurz vor der Endstufe abgreifen. Links nach dem Kondensator C226, rechts nach C126. Ob diese Lösung einwandfrei klanglich funktioniert, also von den Pegel und Anpassung her, weiss ich nicht.


Moin,
fuer einen optimalen Anschluss eines externen Endverstaerkers muss man noch etwas basteln, dann hat man die Anpassprobleme nicht.

Am Einfachsten waere das mit je einem Emitterfolger nach C226/126 zu loesen. Wenn der Hauptverstaerker in dem Beomaster genug Pegel liefert (max. 0,7-1V) funktioniert das anstandslos. Der Emitterfolger hat eine Verstaerkung etwa kleiner als 1, einen hoehen Eingangs- und einen kleinen Ausgangswiderstand. Als zu 100% gegengekoppelte Stufe ist er auch sehr verzerrungsarm, wenn man ihn nicht voellig falsch dimensioniert hat.
Unterm Strich braucht man dafuer zwei Transistoren, sechs Widerstaende und zwei Kondensatoren.

73
Peter
CHICKENMILK
Inventar
#5 erstellt: 09. Nov 2018, 16:21
Hat etwas gedauert, mich mit der Thematik nochmals auseinander zu setzen, aber jetzt nehme ich mir die Sache nochmals vor und habe den Schaltplan studiert. Habe in der Zwischenzeit eine andere Vorstufe benutzt, aber es bleibt dabei. Die BM 6000 soll wieder ins Wohnzimmer.

Bitte euch also nochmals um Hilfe.

Am Schaltplan [LINK]:

Seite 5
Board 9

Audio-Signal:
Man sieht hier linksseitig dessen Kontakte:

P32 - 1 (Signal)
P32 - 3 (Maße)

P33 - 1 (Signal)
P33 - 3 (Maße)

Diese kommen vom Board 3.

Spricht etwas dagegen, dieses Signal für einen Pre-out zu verwenden?

Danke für eure Mithilfe.

LG,
Flo
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 09. Nov 2018, 17:50
Ich probiere es mal ansatzweise mit dem Plan einstellen, hier mal exemplarisch die Linke Seite. Abgriff wie oben schon beschrieben, nach C126

Beomaster6000 Ausschnitt

nochmals etwas vergrößert

Beomaster6000 Ausschnitt2

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 09. Nov 2018, 17:54 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#7 erstellt: 12. Nov 2018, 10:39
Hi.


Uwe, danke schön.
Dann werde ich mal bei gegebener Zeit die beiden noch im Keller befindlichen BM6000 durchchecken und den Umbau angehen.

LG,
Flo
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 13. Nov 2018, 16:19

hf500 (Beitrag #4) schrieb:

Bollze (Beitrag #2) schrieb:

Nach der Klangregelung kann man das Audio im Gerät kurz vor der Endstufe abgreifen. Links nach dem Kondensator C226, rechts nach C126. Ob diese Lösung einwandfrei klanglich funktioniert, also von den Pegel und Anpassung her, weiss ich nicht.


Moin,
fuer einen optimalen Anschluss eines externen Endverstaerkers muss man noch etwas basteln, dann hat man die Anpassprobleme nicht.

Am Einfachsten waere das mit je einem Emitterfolger nach C226/126 zu loesen. Wenn der Hauptverstaerker in dem Beomaster genug Pegel liefert (max. 0,7-1V) funktioniert das anstandslos. Der Emitterfolger hat eine Verstaerkung etwa kleiner als 1, einen hoehen Eingangs- und einen kleinen Ausgangswiderstand. Als zu 100% gegengekoppelte Stufe ist er auch sehr verzerrungsarm, wenn man ihn nicht voellig falsch dimensioniert hat.
Unterm Strich braucht man dafuer zwei Transistoren, sechs Widerstaende und zwei Kondensatoren.

73
Peter


Hallo Peter,

das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und man möchte auch mal immer dazu lernen.

Ich komme mit den 6 Widerständen nicht hin, ich habe erstmal nur 5 Widerlinge, vielleicht/bestimmt habe ich einen vergessen. Aber Frage, würde da hier vom Prinzip her funktionieren?

Emitterschaltung

Als ich dan aber fertig war mit zeichnen, habe ich mal geschaut, was für Rail überhaupt zur Verfügung stehen und da scheitere ich jetzt, weil ich habe nur eine + 31 V Spannung. Das ist doch jetzt blöd, oder? könnte man jetzt die +/- 50V von der Endstufe nehmen, wäre etwas übertrieben.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 13. Nov 2018, 16:21 bearbeitet]
CHICKENMILK
Inventar
#9 erstellt: 13. Nov 2018, 16:46
Hab noch was gefunden.

Warum hier ein Line-Out angegeben ist, ist mir schleierhaft, wo es doch keinen gibt.

BM6000Daten


[Beitrag von CHICKENMILK am 13. Nov 2018, 16:47 bearbeitet]
hf500
Moderator
#10 erstellt: 13. Nov 2018, 20:54

Uwe_1965 (Beitrag #8) schrieb:


Hallo Peter,

das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen und man möchte auch mal immer dazu lernen.

Ich komme mit den 6 Widerständen nicht hin, ich habe erstmal nur 5 Widerlinge, vielleicht/bestimmt habe ich einen vergessen. Aber Frage, würde da hier vom Prinzip her funktionieren?

Als ich dan aber fertig war mit zeichnen, habe ich mal geschaut, was für Rail überhaupt zur Verfügung stehen und da scheitere ich jetzt, weil ich habe nur eine + 31 V Spannung. Das ist doch jetzt blöd, oder? könnte man jetzt die +/- 50V von der Endstufe nehmen, wäre etwas übertrieben.

Gruß Uwe


Moin,
die Sache geht doch viel einfacher:

Die Basis des Emitterfolgers kommt direkt an den Kollektor von TR104. Der Kollektor direkt an die +31V.
Der Emitter ueber 1K an Masse.
Der Kollektor von TR104 hat 6,1V, demnach der Emitter des Folgers 5,4V. Macht bei 1K Emitterwiderstand etwa 5,5mA Emitterstrom.

Vom Emitter dann 10µ, danach 10k gegen Masse (damit sich der Koppelkondensator aufladen kann und der Gleichstromweg geschlossen ist, nicht jeder Verstaerkereingang hat einen geschlosssenen Gleichstromweg nach Masse) und dann zum Anschluss nach draussen. Fertig die Laube.
1 Transistor (z.B. BC550C), 2 Widerstaende, je 1x 1K und 10K, ein Elko 10µ.

73
Peter
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 13. Nov 2018, 23:35
Dann war ich wohl etwas zu OldSchool
Also am besten C126 raus machen und eine Brücke rein, kleine Platine nehmen, das Zeugs drauf machen und an einen Cinch Anschluß gehen.
Und Danke Peter für die kleine Lehrstunde, das hilft einem nicht E-Typen wie mir ungemein weiter.
Gruß Uwe
hf500
Moderator
#12 erstellt: 14. Nov 2018, 19:58
Moin,
C126 kann drinbleiben, der Emitterfolger schafft nur einen zusaetzlichen entkoppelten Ausgang.

73
Peter
Uwe_1965
Inventar
#13 erstellt: 14. Nov 2018, 21:01

CHICKENMILK (Beitrag #1) schrieb:


Eine davon hat eine abgerauchte Endstufe und bietet sich genau dafür an, als Vorstufe Verwendung zu finden.
Also raus mit der Endstufe und das gute Stück reanimieren.

LG,
Flo

Ich dachte das der TE den einen nur als Vorstufe verwenden will, weil die Endstufe eh nicht geht.
Dann wäre die Vorstufe unbelastet.
Gruß Uwe
hf500
Moderator
#14 erstellt: 14. Nov 2018, 23:03
Moin,
ok, das hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.

73
Peter
CHICKENMILK
Inventar
#15 erstellt: 15. Nov 2018, 21:51
Hallo ihr beiden und vielen Dank für eure Hilfe.
Ja stimmt, ich habe noch zwei Beomaster 6000 Leichen im Keller und bei einer davon ist die Endstufe defekt.

Ich werde die Endstufe somit aus dem Gerät ausbauen und möchte es nur als Vorstufe betreiben, um damit eine Onkyo M-5570 Endstufe anzusteuern.

Wenn die Vorstufe somit unbelastet ist, benötige ich trotzdem den Emitterfolger?

danke und liebe Grüße,
Flo
hf500
Moderator
#16 erstellt: 16. Nov 2018, 21:24
Moin,
der Emitterfolger stellt ein niederohmiges Ausgangssignal zur Verfuegung. Es hat weniger mit der Belastung des Klangstellers zu tun.
Mit einer niederohmigen Quelle bist du jedenfalls unabhaengiger mit der Wahl der Verstaerker, die daran angeschlossen werden.

73
Peter
Uwe_1965
Inventar
#17 erstellt: 16. Nov 2018, 22:02
...und einwenig wird auch der Pegel gesenkt, falls er für die Endsufe zu hoch ist, oder?

Du könntest den Pegel bzw. die Volt mal messen was an Musikleistung, am besten bei 1kHz rauskommt aus Deinem VV.
Gruß Uwe
hf500
Moderator
#18 erstellt: 17. Nov 2018, 22:54
Moin,
Die "Verstaerkung" eines Emitterfolgers liegt knapp unter 1, ich habe da 0,95 im Gedaechtnis, Genaueres kann man nachlesen.
Er soll auch nicht Spannungen, sondern Stroeme verstaerken. So ein Emitterfolger hat einen sehr hohen Eingangs- und kleinen Ausgangswiderstand. Zu dessen Berechnung gibt es auch Literatur.
Praktisch, wie hier, kann man die Spannungsverstaerkung mit 1 annehmen, ohne allzugrosse Fehler zu machen.

Ob der Spannungspegel, der dem Klangsteller verlaesst, fuer die Aussteuerung des externen Endverstaerkers ausreicht, muss man feststellen. Allerdings ist etwa 1V die typische Spannung, die auch innerhalb von Geraeten zur Vollaussteuerung der Endverstaerker verwendet wird, so gesehen erwarte ich da keine grossen Ueberraschungen.

73
Peter
CHICKENMILK
Inventar
#19 erstellt: 23. Nov 2018, 16:28
Super, danke euch
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