Braun Audio 310 - diverse Fehler

Beim Skalenseil ist die Dicke nicht so wichtig. Dicker hält eben länger. Man kann auch Drachenleine benutzen. Den Stift des Drehreglers könntest Du aus einem einfachen Nagel realisieren. Mit dem Masseproblem ist das so eine Sache. Das kann überall herkommen. Vielleicht eine blanke Leitung im Tonarm, oder sonst irgendwo im Gerät Rost, kalte Lötstellen, abgenutzte Elkos. Ich würde mit einer genauen Sichtkontrolle anfangen. Wenn die Elkos noch original sind, sollten alle getauscht werden. Meinst Du beim Regler am Tonarm, die Einstellmöglichkeit für die Auflagekraft der Nadel?

Lurex (Beitrag #1) schrieb:

- Wozu ist eigentlich der Regler oben am Tonarm da (Skala von 0 - 4,5)?

Ich vermute, dass Du den Anti-Skating-Regler meinst. Oder hatte dieses Modell noch keinen solchen Regler?
http://www.hifi-forum.de/viewthread-83-720.html

Bei den meisten Plattenspielern wählt man diesen Wert passend zur Auflagekraft.
Das Verfahren ist in der Bedienungsanleitung beschrieben.

Hallo zusammen,

erstmal besten Dank für die Hilfe.
Ja, das dürfte der Anti-Skating Regler sein. Ist oben neben dem Tonarm ein selbstständiger, kleiner Regler (Skala von 0 - 4,5).
Skalenseil werde ich dann mal bestellen und versuchen, es aufzuziehen. Wieviel Meter benötigt man wohl für beide Skalen?

Was sind genau Elkos? Wie erkenne ich sie und wie tausche ich die aus? Wo bekommt man sowas her?

Gruß,
Heiner

Elkos sind die becherförmigen Bauteile. Fast alle Elkos sind gepolt. Falsche Polung kann zum explodieren der Elkos führen. Seltener gibt es "bipolare", was dann auf dem Becher draufsteht. Bei 60-er Jahre Transistoren ist es immer das sicherste die Elkos zu erneuern. Jeder Elko hat zwei Werte. Die Kapazität in µF und die Spannungsfestigkeit in Volt. Beim Neukauf nimmt man die gleiche Kapazität und mindestens die gleiche Spannungsfestigkeit. Man kann 10µF/50Volt ersetzen durch 10µF/63Volt. Der Ablauf wäre, die Werte aller Elkos aufzuschreiben. Günstig bestellen kann man bei Pollin. Vor dem Auslöten die Polung aller Elkos auf den Platinen mit Edding markieren. Dann auslöten und neue einlöten.

Nun habe ich die Anlage reparieren lassen und sie läuft ganz gut.

Allerdings ist der Sound irgendwie nicht berauschend, ich habe sie an eine Bose Soundtouch mittels des Kopfhörer Ausgangs der Anlage angeschlossen.
Gibt es vielleicht bessere Anschlussoptionen? Einen Line-out sehe ich bei den Anschlüssen nicht. Lohnt sich vielleicht ein (Vor-)Verstärker dazwischen? Oder doch direkte Lautsprecher?

Während die Anlage in der Reparatur war, hatte ich einen "normalen" Plattenspieler mit Verstärker ausgeliehen gehabt, der Sound war definitiv erheblich besser.

LG,
Heiner

Der KH-Ausgang liefert sicherlich völlig falsche Pegel.

Du solltest die Tonband-Buchse nehmen (Band). Diese Buchse ist ja zum Anschluss von Tonbandgeräten bzw. Cassettendecks gedacht und liefert deshalb auch Ausgangssignale. Siehe dazu diesen Link:
https://de.wikipedia.org/wiki/DIN-Stecker

Um Geräte mit Cinch-Stecker anschließen zu können, gibt es Adapterkabel:
https://www.conrad.d...schwarz-1967575.html

Der Quellenwahlschalter darf dann aber nicht auf BAND stehen, weil dies die Position zur Wiedergabe vom angeschlossenen Cassettendeck wäre.

Danke, ich schaue mir das mal an

Du solltest auch unbedingt gute passive Boxen ausprobieren. Die Klangqualität kannst Du ja vorher auch abschätzen, wenn Du tatsächlich einen KH an die KH-Buchse anschließt. Falls erforderlich gibt es für den Würfelstecker-Anschluss auch Adapter.

Moin,
der TB-Aufnahmeausgang funktioniert fuer den Zweck nicht.
Er ist als Stromausgang konzipiert unfd hat deshalb einen hohen Innenwiderstand (0,5-2M Ohm). Damit trifft er auf den relativ niederohmigen Aufnahmeeingang der TB-Geraete mit DIN-Anschluss, woraus auf der Aufnahmeleitung ein niedriger Spannungspegel entsteht (einige Millivolt). Das TB-Geraet mit seinem Stromeingang ist dafuer konzipiert, ein an diesem Anschluss befindlicher Verstaerker nicht.

Es wird so lala funktionieren, wie gut, das haengt vom Eingangswiderstand des Verstaerkers ab. Und wenn der hochohmig ist, so dass wenig Spannungsverlust entsteht, wirkt die Kapazitaet des Kabels zusammen mit dem Innenwiderstand der Quelle als Tiefpass, die Hoehen werden beschnitten.

Da die audio 310 eigene Leistungsverstaerker hat, sollte man die auch benutzen. Und zwar nicht nur, um damit den Kopfhoereranschluss zu betreiben. Der Vorschlag oben ist schon richtig: Lautsprecher anschliessen ;-)

73
Peter

Man lernt nie aus ... Danke für die Korrektur und Ergänzung.

Ja, ich kann das bestätigen. Der TB Ausgang ist auch nicht so der Knaller.
Next Exit Lautsprecher.

Danke für eure Tipps!

Nur als ergänzender Hinweis: die Braun-Fachleute tummeln sich da, was nicht heißen soll, dass nicht der ein oder andere vielleicht auch hier ist oder irgendwas an den Ratschlägen hier falsch wäre....