Wer kennt sich mit Yamaha aus?

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tillschweiger
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 21. Dez 2007, 18:41
Hallo Leute,


Von meinem Bruder habe ich einen Yamaha RX-797 zur Reparatur erhalten (wurde von der Schiffsbesatzung gekauft um de Aufenthaltsraum zu beschallen). Der Receiver stammt aus Kanada (120V), er wurde aber kurze Zeit mit 230V betrieben oder mit einen fragwürdigen (billigen) 230V / 120V Umsetzer (hier gehen die Angaben der Schiffbesatzung auseinander). Nach einigen Messungen stand auf jeden Fall fest das der Trafo noch heil ist :].
Das Gerät lässt sich auch einschalten aber die Schutzschaltung beendet das nach einer Sekunde wieder.
Des weiteren kan ich das Selbstdiagnoseprogramm aufrufen (laut Service-Manual) und die Vorgaben kontrollieren, alles stimmt ausser zwei Werte: Power supply voltage protection liegt unterhalb der vorgegebenen Angabe 29 statt 35 und temperature detection links 127 statt 96 (was die Zahlen auch bedeuten ?(). Nach einem Reset des Fehlerspeichers tut sich immer noch nichts, die Werte bleiben gleich.
Die Sekundarspannungen vom Trafo liegen im soll, die Elektronik der Netzplatine wurde erneuert inkl. Optocoupler und MOSFet, hat auch nichts gebracht.
Hat das alles vielleicht mit der Überspannung zu tun?
Ist da noch was zu retten?

Gruss,
Robert


[Beitrag von tillschweiger am 21. Dez 2007, 18:41 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 22. Dez 2007, 08:07
Lässt sich das Gerät nicht auf 220-240 Volt umstellen ?
Wenn nicht von aussen, dann vielleicht durch Umverdrahten der Primärwicklungen. Oft haben Trafos 2 Stück 110 Volt Wicklungen, für 220 Volt werden sie in Serie,Reihe geschaltet, für 110 Volt parallel.
Falls ein 110 Volt Gerät auch nur kurz an 220 Volt irrtümlich betrieben wird, brennt meistens was durch, zB die Netzsicherung und die Elektronik kann Schaden nehmen.
Dann hat vielleicht derjenige die Netzsicherung ersetzt, aber die Diagnose meldet die Folgeschäden.
gruss
bukongahelas
tillschweiger
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 22. Dez 2007, 14:47
Hallo bukongahelas,

Das hatte ich mir auch gleich angesehen mit der Primärwicklung vom Trafo, aber da hat Yamaha wohl 3 verschiedene Trafo's gewickelt (steht auch so in der SA, 3 verschiedene Trafo's), nur die Europaversion hat einen Spannungswahlschalter.
Das komische ist nur das das Diagnoseprogamm einwandfrei läuft, also nehme ich an das auch all Spannungen vorhanden sind, vielleicht hat der µProzessor eine zu hohe Spannung abbekommen. Das Relais des Standbybetriebs habe ich mal probeweise überbrückt, bringt aber keine Änderung. Auch die 3 Relais der Endsufe ziehen nicht an

Gruss,
Robert
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 22. Dez 2007, 23:03
Miß doch mal den DC-Offset bei beiden Endstufen nach, und wenn die im Rahmen liegt, wirf einen Blick auf die Schutzschaltung. Wenn nirgends etwas verdächtiges festzustellen ist, hat wohl die Sensorik was abbekommen. Aber schon nobel, daß da so ein Aufwand in Sachen Überwachung getrieben wird.
tillschweiger
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Dez 2007, 00:52
Hallo audiophilantrop,

Ein Relais sperrt die Spannung zur Endstufe, dass ist ja gerade das blöde, überbrücken möchte ich das Relais eigentlich nicht (wird wohl nicht umsonst die Endstufe "sperren"), nachher ist dann die Endstufe auch noch hin. Die Frage ist nur wo soll ich ansetzen?

Gruss,
Robert
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 23. Dez 2007, 01:47
Hmm, diffizwickt. Da müßte ich jetzt die Doku vor der Nase haben. Hast du mal alle Spannungen nachgemessen (am besten inkl. Ripple)? Liegen eigentlich die Siebelkos für die Endstufenversorgung vor oder hinter dem Schutzrelais? Elkos mögen nennenswerte Überspannung gar nicht.

Ein Wert von 127 = 2^7 - 1 deutet auf eine Fehlfunktion bei dem Sensor hin (oder natürlich die gemessene Spannung liegt außerhalb des Meßbereichs des ADC).
bukongahelas
Inventar
#7 erstellt: 23. Dez 2007, 10:33
Bei Endstufen sind die Emitter der N und P Endtransistoren mit sehr niederohmigen (kleiner 1 Ohm) Widerständen verbunden. Von diesem Knotenpunkt gehts zum "Eingangsarbeitskontakt" des Relais, das anzieht, die Verbindung zu den LS herstellt. Die "Ausgangsarbeitskontakte" sind mit den LS-Klemmen bzw dem LS-Wahlschalter verbunden.
Folglich kann man eine fehlerhafte Gleichspannung am besten am Knotenpunkt der Emitterwiderstände gegen Gerätemasse/Chassis messen oder an den Eingangsarbeitskontakten des Relais.
Es dürfen nur wenige Millivolt zu messen sein, alles über ein Volt deutet auf def Endstufe hin, daher schaltet die Schutzschaltung auch die Relais nicht ein.
Falls man bequem , hoffentlich ist die Bodenplatte abschraubbar, an den Endtrans messen kann, prüfe sie auf Kurzschlüsse zwischen ihren 3 Beinen, wobei es zunächst uninteressant ist, wo Basis,Emitter,Kollektor sind.
Gesunde Halbleiter haben keine Kurzschlüsse, deshalb heissen sie ja auch so.

Analog-Digitalwandler setzen einen Spannungswert in einen Zahlenbereich zB von -127 bis +127 um. -10V=-127 , 0V=0 , +10V=+127. Es können aber auch -30 bis +30V umgesetzt werden,je nachdem was zu messen ist (Skalierung).
Der Wert 127 zeigt also, dass irgendwas "am Anschlag hängt", "temperature detection = +127" bedeutet demnach dass irgendwas sehr heiss wird, heisser als die obere Messgrenze, oder der Sensor selbst fehlerhaft Maximalwert liefert (Kurzschluss oder total durchgebrannt=isolator).
Wenn also etwas "tierisch" heiss wird, brauchts auch ne Menge Strom, dann könnte eine Versorgungsspannung zusammenbrechen, was mit der zweiten Fehlermeldung zusammenpasst. Diese Hitzequelle müsste man riechen oder fühlen können,schau mal ob auf einer der Endstufen Widerstände brutzeln oder schon angeschmort,weggebrannt sind.
Bis die Selbstdiagnoseprogramme so weit sind, dass sie direkt das defekte Bauteil melden, wirds wohl noch was dauern.
Ich vermute einen oder mehrere def (End)Transistoren.
Sie einfach zu ersetzten bringt wenig, man muss auch alle anderen Halbleiter,Widerstände prüfen. Ein übersehenes defektes Bauelement kann die neuen teuren Endtransistoren beim Einschalten nach der vermeintlich eliminierten Fehlerursache innerhalb von Millisekunden wieder vernichten.
Netzspannung mit Stelltrafo langsam steigern, dabei DC am Knotenpunkt der Emitterwiderstände messen, falls DC anliegt oder etwas heiss wird, sofort ausschalten und weiter nach der Ursache suchen.
gruss
bukongahelas
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 23. Dez 2007, 15:12
Er kann ja den DC-Offset nicht messen, solange die Spannung zu den Endstufen nicht freigegeben wird. (So weitgehende Schutzmaßnahmen würde man einem Stereo-Receiver für 300€ nicht unbedingt zutrauen. Wenn der Rest genauso sorgfältig konstruiert ist, wundern mich die sehr positiven Meinungen zu dem Gerät nicht...)

Was ich noch vergessen hatte: Ich würde mal einen Schnelltest der Endtransistoren mit der Diodentestfunktion eines Multimeters machen (ein Transistor besteht ja mehr oder weniger aus zwei gegeneinander geschalteten Dioden). Ist zwar nicht der Weisheit letzter Schluß, aber wenn sich entsprechende Transen links und rechts unterschiedliche Werte liefern, ist das schon mal sehr verdächtig.
tillschweiger
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Dez 2007, 19:01
Hallo ihr beiden,

Bin heute schon ein wenig weiter gekommen, die Enstufe bekommt jetzt Spannung und die Endtransistoren sind OK
Die Spannung wurde nicht durch ein Relais getrennt, es war der Impedanzschalter auf der Rückseite, der genau in der Mitte stand und so die Versorgungsspannung der Endstufe blockte. Der Ruhestrom ist auch in Ordnung. Habe aber bemerkt das zwei Spannungen fehlen (+15 und-15 V) das Innenleben des Gerätes ist so verwinkelt und schwer zugänglich, dass man sogar unter zuhilfenahme der SA die Teile nicht direkt findet. Muss jetzt fast das ganze Gerät zelegen um an die Spannungsregler zu gelangen.

Gruss,
Robert


[Beitrag von tillschweiger am 23. Dez 2007, 19:31 bearbeitet]
tillschweiger
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 23. Dez 2007, 19:36
Hallo,

Hier mal zwei Bilder von Innenaufbau des RX797, habe noch nie Bilder hochgeladen, weiss also nicht ob es klappt!?





Gruss,
Robert
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 23. Dez 2007, 20:14
Ja, schön verbaut. Aber sag mal, ist die Netzteilplatine nicht die rechts im zweiten Bild? Dann würde ich die Spannungsregler an dem kleinen Kühlkörper darauf vermuten. Die Platine müßte man doch relativ leicht ausgebaut kriegen. Oder ist das nur die Wandlerplatine?
tillschweiger
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 23. Dez 2007, 21:21
Nein, das ist die Platine für XM Satelliten Radio (Scheint in Amerika und Kanada verbreite zu sein?)
Die Spannungsregler sind auf der Hauptplatine montiert, unterhalb der farbigen Kabeloben rechts im zweiten Bild.
tillschweiger
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 23. Dez 2007, 23:33
Hallo,

Der Receiver funktioniert inzwischen wieder, ich musste ihn komplett auseinander nehmen (servicefreundlich ist er aber nicht aufgebaut). Es waren zwei 1Ohm Widerstände abgeraucht, die im +/- 15V Zweig vor dem Gleichrichter eingebaut waren, dass war also die Angabe auf dem Display mit dem Power Supply los. Es zeigt jetzt wieder einen im Bereich liegende Zahl an, auch dir Temperatur der Endstufe liegt wieder im grünen Bereich.
Morgen noch mal alles wieder montieren und testen. Nur muss sich mein Bruder was einfallen lassen wenn er das Gerät zu Hause einsetzen will, da 120V
Danke nochmals für die Hilfe, dass war gerade der Denkanstoss den ich gebraucht habe um mich mal mit dem Gerät zu beschäftigen.

Gruss,

Robert
tillschweiger
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 24. Dez 2007, 19:03
Hallo nochmal,

Habe mich doch wohl etwas zu früh gefreut, die Widerstände waren nach einer Viertelstunde wieder abgeraucht
Habe die Widerstände ab gezwickt und mal den Strom gemessen der da fliesst, bevor die Relais anziehen sind es 600mA und wenn die Relais (3Stück)angezogen sind es fast 1A, die Widerstände sind in der SA als 1/4W aggegben aber bei mir bräuchte es 1W Widerstände. Bei der Brückung der Widerstände (ich weiss, sollte man nicht tun)funktioniert das Gerät einwandfrei. Die Regler (sind Transistoren) werden auch heiss, weiss aber nicht ob das vorher auch schon war. Ich denke aber das so eine Leistungssteigerung (1/4 W > 1W) nicht mehr im Rahmen liegt, nachher killt es noch de Gleichrichter und die Transistoren.
Was also tun.

Gruss,
Robert
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