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Blaupunkt STG 1291 Endstufe mit Aussetzern

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Uwe_1965
Inventar
#51 erstellt: 19. Dez 2019, 23:06
Ich kann sie auch auf den Kopf stellen und auf die flache Seite schauen.
Ich dachte immer Beinchen nach unten und auf die abgeflachte Seite schauend, dann wäre CDIL CBE, das zeigte mir mein Chinesche Schätzeisen auch immer so an

CDIL BC 327

Aber irren ist menschlich, das Datenblatt kann natürlich auch falsch sein
Elektronator
Stammgast
#52 erstellt: 20. Dez 2019, 00:02

Uwe_1965 (Beitrag #51) schrieb:
... das Datenblatt kann natürlich auch falsch sein


Wie man auf das Bauteil schaut ist nicht genormt. Bei TO-18, TO-92 und ähnlichen Gehäusen (mit Anschlussdrähten) schaue ich von unten drauf, so wie sie in den früheren Datenblättern dargestellt wurden und wie das (einseitige) Layout (Lötseite) damals von Hand geklebt oder gezeichnet wurde.

Auch manche Datenblätter enthalten Fehler, aber seltener als davon abgeleitete Vergleichstabellen.

Bei den Transistoren mit einer (herstellerneutralen) Bezeichenung von Pro Electron, z. B. BC..., nehme ich bevorzugt das Datenblatt einer Pro-Electron-Mitgliedsfirma, das sind überwiegend europäische Halbleiterhersteller. Alle anderen Hersteller kopieren nur, sowohl das Bauteil, als auch dessen Datenblatt.

Bei Pro Electron werden die Grenzdaten (die der Anwender einhalten muss), die Grenzwerte der Kenndaten (Bauteileigenschaften) und die mechanischen Daten (z. B. Gehäuse und Anschlussbelegung) aufgenommen.

Leider wird bei den Pro-Electron-Typen nicht angegeben, welcher Hersteller die Bauteilbezeichnung beantragt hat und damit der Originalhersteller ist.

Bernhard
lecky9545
Neuling
#53 erstellt: 22. Mai 2020, 17:40
Hallo Shabbel,
wie geht's Deinem Blaupunkt STG1291? Nach meiner Meinung musste man im Umfeld von V352 suchen. R375! (kontakt-Spray) C374 und R376, 374, 373, 372, 371 prüfen oder austauschen.
Gruß Lecky
P.S.Ich mache "Das" mit Hi-Fi usw. seit 1970-71
shabbel
Inventar
#54 erstellt: 23. Mai 2020, 07:09
Es tauchte tatsächlich ein günstiger 1291 auf und ich habe es noch einmal probiert. Diesesmal gab es Schwierigkeiten mit einem defekten Leistungstransistor innerhalb der Spannungsversorgung. Aber die Reparatur war schnell erfolgreich, weil ich ja nun ein Ausschlachtgerät hatte. Als viel größeres Problem stellte sich die Loudnessschaltung heraus. Der STG 1291 hat so ziemlich die aufwendigste Loudness die es gibt. Es gibt drei Anzapfungen und das Resultat war vielleicht an den kleinen Lautsprechern sinnvoll, die es damals zu dem Gerät gab, aber bei Hifi-Frequenzgang indiskutabel. Der Pegel des Eingangssignals ging an diesen Bauteilen fast völlig verloren. Zimmerlautstärke bei Lautstärke auf 4 Uhr, also fast maximal aufgedreht.
Deaktivierung fast aller Anzapfungen ist keine Alternative, weil die Endstufe keinen linearen Frequenzgang hat.

1291_Seite_8

So wurde der 1291 zum Lerngerät für die Einstellung einer gehörrichtigen Lautstärkekorrektur/Loudness. Einen Bypass für die Höhen habe ich deaktiviert, indem R356 entfernt wurde. Die beiden anderen Bypässe bekamen kleinere Kondensatoren, damit wirklich nur die Höhen und nicht auch der Mittenbereich angehoben wird. C352 mit 470 p und C353 mit 330 p. Bei falscher Korrektur merkt man nämlich einen nasalen Klang in der Stimmwiedergabe.
Die Bassanhebung war viel zu stark. Da ist jetzt R357 mit 10 kOhm und R358 mit 5,6 kOhm.

Der Blaupunkt STG 1291 ist mit 2 x 15 Watt Sinus eines der besseren Steuergeräte. Er klingt luftig und warm, was wohl auf einen niedrigen Dämpfungsfaktur zurückzuführen ist. Die Loudness ab Werk ist für herkömmliche Hifi-Boxen viel zu stark ausgelegt. Der Radioempfang ist gut. Die eingebaute Phonoentzerrung (Magnet) liegt unter dem Niveau einer Dual TVV46 oder TVV47, ist aber besser als bei Konkurrenzgeräten. Nachteil sind die Tonblenden, für Höhen und Tiefen, weil der gesamte Frequenzgang bei der Einstellung kippt.
lecky9545
Neuling
#55 erstellt: 23. Mai 2020, 10:00
Hallo Shabbel,
am Loudness selbst geht kein Pegel verloren. Potentiometer mit Anzapfung (-en). Du hast R491 (1M) im Wege, was mit dem 100kOhm Potentiometer bildet 10x teilung des Signals, d.h. ca. -3,3dB. Schliesst ihn kurz, den Unterschied wirst Du schon merken. Bei 3 aktiven Anzapfungen muss Du immer alle drei vergleichen und ändern. Die sind miteinander abgestimmt.
Gruß lecky.
lecky9545
Neuling
#56 erstellt: 23. Mai 2020, 10:18
Sorry, es ist mir ein Fehler unterlaufen. 10x das sind 20 dB. 10dB - 3,3x
Lecky9545
Bertl100
Inventar
#57 erstellt: 23. Mai 2020, 11:12
Hallo zusammen,

die Auslegung ist ja schon interessant.
Die Bass-Anhebungs-Zweig haben alle eine ähnliche Zeitkonstante:
(vom obersten zum untersten Abgriff des LS-Potis)
300µs, 330µs und 400µs

Die Höhenanhebungsglieder aber nicht:
22µs, 15µs, 8.2µs

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#58 erstellt: 23. Mai 2020, 18:00
Moin,
bei den alten Stereopotis mit drei Loudnessanzapfungen (danals selbstverstaendlich fuer ein sorgfaeltig entwickeltes Geraet) muss man ueberpruefen, ob man nicht etwa ein lineares Doppelpoti vor sich hat. Der Grund ist einfach, der Gleichlauf. Es war leichter, ein lineares Poti zu "logarithmieren" als ein Stereopoti mit gutem Gleichlaug in Grosserie herzustellen. Also bekam es drei Abgriffe dafuer und die Loudness brauchte es ohnehin.
Fuer deren Wirkung sollte man die Kurve mal Aufnehmen und mit der Hoerkurve vergleichen. Man sollte finden, dass das ganz gut zueinander passt. Bei kleinen Lautstaerken sollten nicht nur die Baesse, sondern in einem geringeren Mass auch die Hoehen angehoben werden.

Bei einem linearen Poti bedeuten Aenderungen an dem Netzwerk auch Aenderungen an der Logarithmierung.

Anders ist die typisch japanische Auslegung der Loudness, die deutlich "milder" ist, manchmal kaum wahrnehmbar. Dazu kommt auch eine ebensolche fuer die Klangsteller (typ. +-10dB gegenueber +-15-17dB hiesiger Geraete).

Fuer die Klangsteller hat man beim STG1291 keinen grossen Aufwand getrieben, das ist "Kofferradiotecnik". Das sind R491/C351 fuer die Baesse und C369/R498 fuer die Hoehen. Spart in jedem Kanal ein bis zwei Transistoren fuer einen Klangstellerverstaerker und die Bauteile fuer einen "Kuhschwanzentzerrer". In der Geraetekategorie musste man noch auf den Preis achten.

73
Peter
shabbel
Inventar
#59 erstellt: 24. Mai 2020, 07:36
Lecky schrieb, an der Loudness geht kein Pegel verloren. Doch, die Bassanhebung geht ja gegen Masse. Man muss das praktisch sehen. Ich kann ja nicht einfach den Regler R491 ändern. Der hat zwar starken Einfluss, ist aber schon durch die Bauform festgelegt. Ziel ist, in Mittenstellung der Bass- und Höhenregler ein brauchbares Klangbild zu haben.

Die Hifi-Norm setzt einen linearen Frequenzgang bei Verstärkern und Lautsprechern voraus. Da wurden in den 60-ern andere Schwerpunkte gesetzt als später.
hf500
Moderator
#60 erstellt: 24. Mai 2020, 16:23

shabbel (Beitrag #59) schrieb:
Ziel ist, in Mittenstellung der Bass- und Höhenregler ein brauchbares Klangbild zu haben.
Die Hifi-Norm setzt einen linearen Frequenzgang bei Verstärkern und Lautsprechern voraus. Da wurden in den 60-ern andere Schwerpunkte gesetzt als später.


Moin,
Bass- und Hoehensteller haben nur die Faehigkeit, Baesse und Hoehen zu schwaechen (*1). Die notwendige Anhebung fuer eine "Mittelstellung" soll die gehoerrichtige Lautstaerkekorrektur nicht liefern, da von der Einstellung der Lautstaerke abhaengig. Im GH-Katalog wird das 2091 zwar als HiFi-Steuergeraet bezeichnet (*2), ich bin aber der Ansicht, dass es noch keins ist, sondern "nur" ein Stereoradio. Von dem wurde verlangt, dass es fuer seine Zielgruppe einen vernuefnftigen Klang abliefert. Linearer Frequenzgang bei Mittelstellung war auch in den 60ern ein Thema (zeitgenoessische Veroeffentlichungen), aber konsequent(er) durchgesetzt bei Geraeten am oberen Rand des Angebotes. Bei Blaupunkt war das erst beim Spitzengeraet jener Zeit (1969/70), dem Florenz Stereo mit abschaltbarer Loudness der Fall.
Allerdings werden die Wenigsten das abgeschaltet haben, denn was nuetzt einem ein linearer Frequenzgang, wenn er wegen der Ohrkurve nicht im Gehirn ankommt?
;-)

Nach den im GH-Katalog genannten Kurzdaten und Ausstattungsmerkmalen haben sie bei Blaupunkt zumindest alles hineingesteckt, um die Geraete "HiFi" nennen zu koennen.
Die fuer das 2091 vorgesehenen Lautsprecher waren geschlossene 5,4l-Zweiwegeboxen mit 2x 13cm Tiefton- und einem Mittel-Hochtonchassis.

(*1) sogar im GH-Katalog korrekt dargestellt, dort ist nur von x dB die Rede, erst beim groesseren 2291 sind es +-x dB
(*2) alle Stereogeraete, egal ob 2x6W oder 2x 40W

73
Peter
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