Telefunken RR 200 macht zu wenig Leistung

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katze56633
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Jan 2020, 23:41
Der Verstärker macht zu wenig Leistung. Der Fehler trat vor einigen Jahren schon mal auf, war bei der Fehlersuche verschwunden. Ich dachte damals, er wäre gefunden ... .

Siehe http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-12993.html




Service Manual gibt u.a. hier.

https://elektrotanya...pdf/download.html#dl


Zu Fehlersuche bin ich folgendermaßen vorgegangen.

Ich habe einen Sinus mit 333 Hz und 0,5 Vpp an den Aux Eingang angelegt. An der Einsteller Platte kommen noch 0,46 Vpp an. Am IC 802 PIN 1 bzw. 7 kann ich mit dem Lautstärke Regler bis ca. 4,5 Vpp hoch regeln.

Nach dem R822 ist das Signal mehr oder weniger weg. Es wird durch die beiden Transistoren Q801 bzw. Q851 (NPN) auf Masse geleitet. An deren Baisis liegen auch ca. + 1 Volt an, damit werden die nieder ohmig (richtig?).
Diese Spannung kommt am PIN 17 blue an. Dann kann ich sie bis zum PIN 14 von IC 301 verfolgen. Löte ich die Leitung 27 ab, geht der Verstärker. Dann liegen auch -1,5 Volt an den Transistoren Q801 Q851 an und sie werden hoch ohmig.
Nun geht auch FM.

Vorsicht. Der Schaltplan stimmt nicht mit dem tatsächlichen Aufbau überein. Das ist ein paar Seiten später im Service Manual.

Fragen: Welche Funktion haben die Q801 bzw. Q851. Die Spannung für die Basis geht ja von PIN 14 von IC 301 durch den Umschalter S301. Den genauen Aufbau von S301 verstehe ich nicht.


Idee: Um knacksen zu unterdrücken beim Umschalten am S301 wird das Signal durch Q801 bzw. Q851 beim umschalten kurz gegen Masse geleitet.

Irgendwie finde ich keinen Fehler.


Weiter Ideen was defekt sein kann?
hf500
Moderator
#2 erstellt: 25. Jan 2020, 21:40

katze56633 (Beitrag #1) schrieb:

Idee: Um knacksen zu unterdrücken beim Umschalten am S301 wird das Signal durch Q801 bzw. Q851 beim umschalten kurz gegen Masse geleitet.
I


Moin,
genau so, die beiden Transistoren sind Bestandteil der Mutingschaltung und "ausfuehrendes Organ" alsSchalter.
Ohne jetzt das Schaltbild gesehen zu haben: Feststellen, was alles die Mutingtransistoren ansteuern kann und nacheinander jeden Zeig abtrennen. Schaltet S301 korrekt?

73
Peter
Elektronator
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jan 2020, 23:39
Im Schaltplan sind Fehler bei R827 und R825.

Schaltplan:
Q801 Basis --- R823 --- R825 --- +17,8 V

Layout:
Q801 Basis --- R823 --- R827 --- -17,8 V

Über R827 (330 kOhm müsste aber stimmen) und R826 (68 kOhm) wird die Basis von Q801 auf -3 V vorgespannt. Q801 sperrt.

Dieser (falsch gezeichnete Schaltungteil) scheint aber noch zu funktionieren.

Ich kann mir vorstellen, dass die Kontakte des (im Schaltplan ganz rechten) S301 in den Zwischenstellungen schließen und nur in den eingerasteten Stellungen unterbrechen. Wenn einer der Kontakte geschlossen ist, schließt Q801 das Audiosignal gegen Masse kurz und damit stumm.

Wie Peter schreibt, muss du suchen, woher die Spannung am Anschluss 17 der Einsteller-Platte kommt.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Jan 2020, 14:11
Hallo, und erst mal vielen Dank für die Antworten und Unterstützung.

Sorry für die späte Anwort.


Schaltet S301 korrekt?


Ja, die Funktionen von S301 sind perfekt, wenn man das Umschalten AM-FM-Phono-TB-AUX meint.

Q801 und Q851 werden bei mir immer gleichzeig leitend oder nicht leitend. Das soll ja auch so sein laut Layout, oder?


Wie Peter schreibt, muss du suchen, woher die Spannung am Anschluss 17 der Einsteller-Platte kommt.


So habe ich es gemacht. Leitung 22 abgetrennt- keine Änderung
Leitung 27 abgetrennt- geht einwandfrei.

Laut Schaltplan bin ich bis zum IC301PIN 14 vorgedrungen. 11,5 Volt. Ob das wirklich die Quelle ist weiß ich nicht, es könnte ja noch von dem anderen Ast stammen. Zumindest scheint an den 11,5 Volt nichts falsch zu sein, oder?
Im Layout habe ich versucht diese Spannung vom IC301 PIN 14 zum Schalter S301 weiterzuverfolgen. Sie verläuft irgendwie unter dem weißen Kasten im Layout (ich vermute den FM-Mixer). Ich sehe von unten nur die Lötanschlüssen, vermute unter dem FM-Mixer eine Drahtbrücke. Am S301 verliere ich den Signalweg. Da werde noch mal auf die Suche gehen.



Ich kann mir vorstellen, dass die Kontakte des (im Schaltplan ganz rechten) S301 in den Zwischenstellungen schließen und nur in den eingerasteten Stellungen unterbrechen. Wenn einer der Kontakte geschlossen ist, schließt Q801 das Audiosignal gegen Masse kurz und damit stumm.


Das vermute ich fast auch. Die Kontakte im S301 sind ständig geschlossen und damit ist der Verstärker mehr oder weniger stumm. Da wäre auch das Ende der Reparaturversuche, denn am S301 aktiv zu werden endet ggf. im Totalschaden, oder? Spricht etwas dagegen, mit der offenen Drahtbrücke zu leben (zwichen R203 und S301 im Layout). Ein starkes Knacksen ist nicht zu vernehmen beim Umschalten von S301, nicht mal ein leises.


[Beitrag von katze56633 am 29. Jan 2020, 18:57 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#5 erstellt: 30. Jan 2020, 00:13
Die Spannung 11,8 V kommt von IC501 (78M12). Die wird an vielen Stellen benötigt, liegt u. a. direkt am ganz rechten S301 an.
Alle daran angeschlossenen ICs (z. B. IC301) haben mit dem Fehler nichts zu tun.

Q801 (linker Kanal) und Q851 (rechter Kanal) müssen immer gleichzeitig schalten, das ist korrekt.

> So habe ich es gemacht. Leitung 22 abgetrennt- keine Änderung
> Leitung 27 abgetrennt- geht einwandfrei.


Dieses Verhalten kann ich nicht erklären. War es nicht umgekehrt?
Wenn umgekehrt, liegt der Fehler im Bereich der Stationstasten.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Jan 2020, 01:56
Ok, da kommt die Spannung her, IC501. Ich habe was gelernt.

Ausgang 11 am Netzteil und geht am PIN 5 RED in die (Seite 5 im PDF FM-Decoder. Ich messe da +12,1 Volt. Das ist ja erst mal soweit Ok, oder?

Ich habe ein Foto angehängt.
Im Moment ist die Kabelverbindung in der Ellipse offen; und rechts (also hinter S301) da liegen auch noch die 12,1 Volt an. An der Basis von Q801 liegen so, mit offener Brücke -1,5 Volt an. Der Verstärker funktioniert.
Schließe ich die Brücke, höre ich nichts mehr in den angeschlossenen Kopfhörern (Eingangssignal 330 Hz).

Eine weitere Messung, der Verstarker ist aus-Stromlos:
Messe ich mit dem Durchgangsmesser vom Multimeter (Kontakte am Multimeter zusammen ich höre einen Ton vom Multimeter) zwischen den beiden roten Punkten im Foto oben, höre ich immer einen Ton vom Multimeter zwischen den Schaltpunkten S301 (also z.B. FM Phono). Als Widerstand 0,8 Ohm. Er scheint also wie vermutet, zwischen den Schaltpunkten kurz zu schließen. In den eingerasteten Stufen S301 AM/FM/Phono etc ist der Widerstand 16 kOhm. Könnten die 16 kohm zu wenig sein um die Spannung abfallen zu lassen?

Bild-RR200

Gruß Holger


[Beitrag von katze56633 am 30. Jan 2020, 02:00 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#7 erstellt: 01. Feb 2020, 22:57

katze56633 (Beitrag #6) schrieb:
... Ich messe da +12,1 Volt. Das ist ja erst mal soweit Ok, oder?

Ja.


katze56633 (Beitrag #6) schrieb:
Im Moment ist die Kabelverbindung in der Ellipse offen; und rechts (also hinter S301) da liegen auch noch die 12,1 Volt an. An der Basis von Q801 liegen so, mit offener Brücke -1,5 Volt an. Der Verstärker funktioniert.

Mit offener Brücke müsste -3,0 V an der Basis von Q801 anstehen.
Aber: Auch an C814 liegt im Normalbetrieb -3 V an. Viele Alu-Elkos vertragen Falschpolung bis ca. 10 % der Maximalspannung oder max. 1,5 V. Deshalb ist C814 mit 35 V spezifiziert. Vermutlich nahm er die umgekehte Polung (Dauerbetrieb) übel. Du kannst C814 einfach mal auslöten. (Siehe auch unten: "Designfehler")


katze56633 (Beitrag #6) schrieb:
Schließe ich die Brücke, höre ich nichts mehr in den angeschlossenen Kopfhörern (Eingangssignal 330 Hz).

Eine weitere Messung, der Verstarker ist aus-Stromlos:
Messe ich mit dem Durchgangsmesser vom Multimeter (Kontakte am Multimeter zusammen ich höre einen Ton vom Multimeter) zwischen den beiden roten Punkten im Foto oben, höre ich immer einen Ton vom Multimeter zwischen den Schaltpunkten S301 (also z.B. FM Phono). Als Widerstand 0,8 Ohm. Er scheint also wie vermutet, zwischen den Schaltpunkten kurz zu schließen. In den eingerasteten Stufen S301 AM/FM/Phono etc ist der Widerstand 16 kOhm. Könnten die 16 kohm zu wenig sein um die Spannung abfallen zu lassen?

Misst du 16 kOhm bei offener Brücke?
Wenn ja: Dann hat der Schalter oder die Leiterplatte einen Feinschluss, z. B. durch Verschmutzung. -> Reinigen
Und 16 kOhm reichen aus, um Q801 einzuschalten. Unterhalb ca. 200 kOhm beginnt Q801 zu leiten.
Wenn nein: Dann rühren die 16 kOhm vielleicht von den parallel geschalteten Bauteilen im Rest der Schaltung her.

Was ich noch gesehen habe:
S301 schaltet C814 von -3 V direkt an die 12-V-Schiene. Beim EInschalten fließt sehr hoher Ladestrom (> 1 A) durch den Schalter. Dabei kann etwas Kontaktmaterial abgetragen werden, das dann nach und nach im Schalter verteilt wird. -> Designfehler.

Weiterer Fehler im Schaltplan: Die Kontakte 22 und 27 sind in Realität nicht verbunden.
Nr. 27 geht nur zu R224 und R225 (Stummschaltung IC202).
Nr. 22 geht nur zu S301.

Die Spannung an der Basis von Q801 und Q851 und an C814 sollte schon auf ca. -3 V sinken. Andernfalls werden die negativen Halbwellen begrenzt, was zu Verzerrungen im Signal führt.

Bernhard


[Beitrag von Elektronator am 01. Feb 2020, 23:09 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Feb 2020, 23:55
Hallo Bernhard,

erlaube mir, deine Vorschläge-Aufgaben nach und nach abzuarbeiten.

Erste Frage:


z. B. durch Verschmutzung. -> Reinigen




Wie reinige ich den Schalter.

Kontakt 60 und der Reinger WL dazu stehen zur Verfügung.
Ich weiß, einige sehen den Mitteln kritisch gegenüber...

Gruß

Holger
Elektronator
Stammgast
#9 erstellt: 02. Feb 2020, 01:20

katze56633 (Beitrag #8) schrieb:
Erste Frage:

z. B. durch Verschmutzung. -> Reinigen

Wie reinige ich den Schalter.

Kontakt 60 und der Reinger WL dazu stehen zur Verfügung.
Ich weiß, einige sehen den Mitteln kritisch gegenüber...

Zunächst klären, ob die leitfähige Verschmutzung tatsächlich innerhalb des Schalters liegt. Vielleicht liegt sie auch darunter, z. B. durch Flussmittelreste.

Wenn tatsächlich im Schalter: Am besten wäre, den Schalter zu öffnen. Das birgt aber ein großes Risiko, dass er dabei zerstört wird. Ich würde versuchen, zunächst Druckluft auf die Kontaktbahn des betroffenen Schleifers zu blasen (mechanisches Entfernen der Verschmutzung durch den Luftstrahl). Wenn das nicht hilft, mit WL wiederholen. WL ist ein Öl, das nicht so viel schädliche Rückstände hinterlässt.
Dazwischen den Schalter (im spannnungslosen Zustand) häufig betätigen.

Kontakt 60 löst (nichtleitende) Oxide, das würde ich hier nicht einsetzen.

Wenn der Fehler beseitigt werden konnte:
- Statt der Brücke neben S301 einen Widerstand einlöten, z. B. 100 Ohm. 100 Ohm reduziert den Einschaltstrom von > 1 A auf 150 mA. 150 mA ist immer noch sehr hoch für die Kontakte, aber kleinerer Strom verzögert das Einschalten der Stummschaltung.
- C814 durch einen bipolaren Typ ersetzen. Dann genügen 16 V. Die Kapazität kann man auch etwas reduzieren, z. B. auf 1 µF. Hier kann man auch zwei Kondensatoren anti-seriell verwenden.

Der NF-Pfad der Schaltung ist relativ gut designed. Eigentlich erwarte ich kaum Umschaltgeräusche, die unterdrückt werden müssen.

Bei UKW-Betrieb gibt es noch eine Auslösung der Stummschaltung: Q202. Ob der wirkt, hängt von der Stellung von S802 ab.
Q202 (2SA1015) ist ein Kleinsignal-Transistor wie BC557. Der schaltet C814 über R215 (33 Ohm) an 12 V, das ist eine ziemlich hohe Impulsbelastung für das kleine Kristall.
Je nach Schalterstellung kann vielleicht passieren, dass über S301 und S802 der Kollektor von Q202 auf 12 V gelegt wird, während der Emitter über R215 (33 Ohm) noch auf 0 V liegt. Dann fließt hoher Strom rückwärts durch den pnp-Transistor.

Nach deiner Beschreibung kann man Q202 als Fehlerursache aber ausschließen. Diese Auslegung der Schaltung betrachte ich trotzdem als grenzwertig.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 02. Feb 2020, 01:36
Hallo Bernhard,
wirklich danke für die Antwort.


Das zerlegen des Schalters muss ich mir überlegen.
Aber auslöten um wirklich den Wiederstand zu messen sollte doch möglich sein.
Oder ist das kritsch?
Auf dem Schalter und in der Umgebung waren zu Beginn meiner Reparatur viele, ich nenne es mal Kristalle. Ggf. war man hier schon mal mit Kontakt 60 aktiv.
Ich habe es damals (vor 3-4 Wochen) mit Spiritus und Druckluft schon mal gereinigt.
Das hat nichts bewirkt. Also sauber ist es schon, aber der Verstärker ging nicht.
WL habe ich ggf. noch nicht benutzt. Weiß ich nicht mehr.
Ich wiederhole das ganze noch mal geziehlt.

Es ist doch im große und ganzen ein dankbares Gerät....


Deine restlichen Sachen muss ich nach und nach abarbeiten....
C814 sind bei mir glaube ich 2 Kondensatoren.
Ich muss aber noch mal genau nach sehen....

Danke

Holger


[Beitrag von katze56633 am 02. Feb 2020, 01:46 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#11 erstellt: 02. Feb 2020, 02:07

katze56633 (Beitrag #10) schrieb:
...Das zerlegen des Schalters muss ich mir überlegen.
Aber auslöten um wirklich den Wiederstand zu messen sollte doch möglich sein.
Oder ist das kritsch?

Die Leiterplatte scheint nur einseitig mit Kupfer kaschert zu sein. Dann ist das Auslöten mit üblichem Werkzeug (temperatur-geregelter Lötkolben, frisches Lot und Absaugpumpe oder Entlötlitze) normalerweise nicht kritisch.


katze56633 (Beitrag #10) schrieb:
Auf dem Schalter und in der Umgebung waren zu Beginn meiner Reparatur viele, ich nenne es mal Kristalle. Ggf. war man hier schon mal mit Kontakt 60 aktiv.
Ich habe es mit Spiritus und Druckluft schon mal gereinigt.
Das hat nichts bewirkt. Also sauber ist es schon, aber der Verstärker ging nicht.
WL habe ich ggf. noch nicht benutzt. Weiß ich nicht mehr.
Ich wiederhole das ganze noch mal geziehlt.

Kristalle sind oftmals Salze. Die wirken korrosiv, besonders in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit (aus der Luft). Salze lösen sich glücklicherweise gut in Wasser. -> Reinigen mit Wasser. Danach gut trocknen lassen.


katze56633 (Beitrag #10) schrieb:
Es ist doch im große und ganzen ein dankbares Gerät....

Die Grundschaltung der Audiofunktionen sieht für mich nach solidem, gut gemachtem "Handwerk" aus. Die Stummschaltung mit den Transistoren nach Masse und negativer Basisspannung ist auch gut gemachtes "Handwerk". Zusatzschaltungen, wir hier die Ansteuerung der Stummschaltung, empfinde ich als nachträgliche "Bastelarbeit". Der Entwickler hatte vermutlich nicht viel Erfahrung.

Die Schaltung wurde wahrscheinlich in Japan entwickelt, nicht in Europa.
Aus den vielen Schaltplan-Fehlern vermute ich, dass der Plan nachträglich von einem Original abgezeichnet wurde, damit er ins Telefunken-Design passt.

Viel Erfolg

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 02. Feb 2020, 13:33
Danke, ich melde mich wenn es neues gibt.


Gruß

Holger
hf500
Moderator
#13 erstellt: 02. Feb 2020, 18:51

Elektronator (Beitrag #9) schrieb:
WL ist ein Öl, das nicht so viel schädliche Rückstände hinterlässt.


Moijn,
nein, WL ist kein Oel, sondern ein eher entfettendes Reinigungsmittel. Mir kommt es so vor, als sei es im wesentlichen das Loesungsmittel von K60 und K61. Das Oel ist K61, in der Reinigungswirkung fuer Potis und Schalter fast immer ausreichend und chemisch neutral.
K60 erzeugt auch weniger Kristalle als Gruenspan und ist am typischen Geruch erkennbar.

Den Schalter und seine Umgebung wuerde ich erstmal gruendlich mit WL auswaschen und dann weitersehen.

73
Peter
katze56633
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 03. Feb 2020, 21:26
Danke, mache ich..
Noch ist nix passiert, keine zeit..
Melde mich dann....

Holger
katze56633
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 04. Feb 2020, 12:56
So, der Schalter ist draußen (s. Foto).
Ich messen an den beiden Kontatken 20-30 kOhm wenn er offen sein sollte.
Und den Durchgang beim Umstellen.
Wenn ich gegen das Gehäuse klopfe, ändert sich der Wert 20-30 kOhm.
Also der Schalter ist das Problem.

Ich werde jetzt mal mit der Reinigung beginnen.

Blöde Frage: Gibt es eine Chance, den Schalter noch neu zu bekommen.
In der Telefunken Ersatzteilliste finde ich ihn nicht.
Hersteller ist ALPS Japan, und 130M steht drauf.
Es ist aber fast zu vermuten, es war eine Sonderfertigung für dieses Gerät.
RR200 Schalter


[Beitrag von katze56633 am 04. Feb 2020, 12:57 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 04. Feb 2020, 21:46
Nach einer Reinigung in

-Wasser mit Tikopur und Ultraschallreiniger
-Baden in Reinigungsbenzin
-WL

haben wir laut Fluke Multimeter
Unendlich Ohm in Schalterstellung
0,2 Ohm beim umstellen.

Na das ist doch was.

Ich kann es noch gar nicht glauben und teste lieber noch mal 2 Tage vor dem Einbau.
Die Platine ist doch etwas angegriffen an den Lötpunkten. Teilweise sind die Lötösen um die Anschlüsse des Schalters abgegangen.

Frage: Der Schalter ist ja nun stark entfettet. Muss ich schmieren?
Elektronator
Stammgast
#17 erstellt: 05. Feb 2020, 02:25
Glückwunsch, du hast den Fehler gefunden.

katze56633 (Beitrag #16) schrieb:
Frage: Der Schalter ist ja nun stark entfettet. Muss ich schmieren?

Würde ich tun mit einem niedrigviskosen Öl, z. B. mit Kontakt 61.
Das Öl verringert nicht nur die Reibung und dadurch den Kontakt-Abrieb, der dünne Film auf den Oberflächen reduziert auch die Korrosion der Kontaktflächen.

Bernhard
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 05. Feb 2020, 15:03
Hallo zusammen,

Glückwunsch auch von meiner Seite! Hatte das in der Tat auch schon öfter mal, Feinschlüsse in Schaltern. Meistens leider nur doch öffnen und mechanische Reinigung zu beheben ....

Ja, K61 dürfte gut geeignet sein!

Gruß
Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 06. Feb 2020, 00:15
Danke erst mal an alle.

Status:

Der Schalter (noch ungeschmiert) ist eingebaut und der Verstärker spielt (gerade Wagner Piano) auch mit der Brücke drin.
Er klingt eigentlich gut.

An der Basis von Q801 liegen in den Schalterstellung -1,590 Volt an.
In den Zwischenstufen des Schalter +0,690 V.
Beim einlegen der Schalterstellung kricht die Spannung dem Endwert entgegen, dauer ca. 5-7 sec.
Ich finde man hört es auch in der Lautstärke die langsam (aber kaum hörbar) lauter wird.


(Zitat beginn (klappt nicht mit dem Editor)]
-Du kannst C814 einfach mal auslöten.
Wenn der Fehler beseitigt werden konnte:
- Statt der Brücke neben S301 einen Widerstand einlöten, z. B. 100 Ohm. 100 Ohm reduziert den Einschaltstrom von > 1 A auf 150 mA. 150 mA ist immer noch sehr hoch für die Kontakte, aber kleinerer Strom verzögert das Einschalten der Stummschaltung.
- C814 durch einen bipolaren Typ ersetzen. Dann genügen 16 V. Die Kapazität kann man auch etwas reduzieren, z. B. auf 1 µF. Hier kann man auch zwei Kondensatoren anti-seriell verwenden.
(Zitat ende)



Das steht noch aus.
Die Teile muss ich aber erst besorgen mit dem Schmiermittel

Gruß Holger


[Beitrag von katze56633 am 06. Feb 2020, 00:34 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Feb 2020, 01:44
So der C814 ist ausgelötet.
Oder besser gesagt die C814.
Es waren 2 Parallel.

Ein Rubycon CE W M 170 85°C 35 V 4,7 uF.

Gemessen: 5096 nF ESR= 1.8 Ohm Vloss=.8%

Ein Rubycon CE W M 212 85°C 25 V 10 uF.

Gemessen: 11.09 uF ESR= 1.3 Ohm Vloss=.8%

Der Verstärker wurde ohne die Kondensatoren C814 betrieben. An den Spannungen Q801 hat sich nichts geändert.
Elektronator
Stammgast
#21 erstellt: 07. Feb 2020, 22:04
Dann ist der gesamte Ladestrom der C814, der über den Schalter fließt, ja noch größer als angenommen. Bei ca. 10 A entsteht mit Sicherheit bei jedem Einschalten ein keiner Funken, der etwas Kontakt-Metall verdampft, das sich dann auf den Oberflächen in der Umgebung niederschlägt. Der Stromstoß über den Schalter muss auf jeden Fall reduziert werden, sonst tritt das Problem bald wieder auf.

Wozu dient eigentlich S802?
Wird S301 bewegt und S802Ba2/3 ist geschlossen, gelangt 12 V an den Kollektor von Q202 in der FM-ZF-Stufe.
Ist das FM-Teil ausgeschaltet, bricht die Basis-Emitter-Diode von Q202 durch und zieht über R125 (33 Ohm) die FM-Betriebsspannung auf ein paar Volt hoch. Q202 wird das überleben, mit der Zeit können sich aber seine technischen Daten verschlechtern.

Normalerweise soll von Q202 nur Strom in Richtung C814 fließen, nicht umgekehrt. (Q202 leitet, wenn IC202 nicht mittig auf einen FM-Sender abgestimmt ist.) Im Kollektorzweig von Q202 fehlt eine Diode.

Zur Spannung an der Basis von Q801 und Q851:
Im Normalbetrieb müsste die Spannung sein:
-18 V * R826 / (R826 + R827) = -18 V * 68kOhm / (68kOhm + 330kOhm) = -18 V * 68kOhm / 398kOhm = -3,1 V
Vielleicht sind die Widerstandswerte im Schaltplan auch falsch angegeben. Du kannst ja mal auf der Einsteller-Platte schauen, welche Werte die Widerstände tatsächlich haben. Die Positionsbezeichnungen habe ich vom Layout der Einsteller-Platte genommen, nicht vom falschen Schaltplan.

Bei negativer Basisspannung (bis mindestens -5 V, typ. bis ca. -9 V) fließt kein störender Basisstrom aus Q801 und Q851 heraus.
Oder nutzt du ein relativ niederohmiges Voltmeter, das den Spannungsteiler (R826, R827) merklich belastet?
Oder ist S802 eingeschaltet und Q202 bereits geschädigt?

Die Ansteuerung der Stummschaltung finde ich ziemlich "verkorkst".

Bernhard


[Beitrag von Elektronator am 07. Feb 2020, 22:05 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 08. Feb 2020, 01:34
Als Widerstand 100 Ohm zur Strombegrenzung beim Umschalten habe ich den ausgesucht (s. Link).
Ist er richtig?
Gerade wegen der Leistung hatte ich keine Idee.

klick mich an

Die Widerstände auf der Einstellerplatte suche ich raus.

Nein, das Voltmeter ist Digital hochohmig Fluke 179 bzw. Voltcraft M-3650 B. Die habe so 10 MOhm, oder?


[Beitrag von katze56633 am 08. Feb 2020, 01:46 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#23 erstellt: 08. Feb 2020, 17:06
Die Widerstandsbauform kann auch etwas kleiner sein. Ein Metallfilm- oder Kohleschichtwiderstand für 1/2 W oder 1/4 W genügt.

Die kurze Impulsbelastung (beim Ladebeginn von C814) beträgt ca. 2 W. Die Impulsdauer hängt von C814 ab, sie beträgt um 1 ms.
Schichtwiderstände vertragen in der Regel die sechsfache Nennleistung (üblicher Prüfimpuls nach IEC 60115) für mindestens 1 s.
Bei kürzeren Impulsen vertragen sie noch mehr Leistung, die hängt dann aber vom inneren Aufbau ab.

Digitale Multimeter haben meistens einen Eingangswiderstand von 10 MOhm, das ist richtig.
Das ist also nicht die Ursache für die niedrige Spannung.

Bernhard


[Beitrag von Elektronator am 08. Feb 2020, 17:07 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 08. Feb 2020, 22:05
So dachte ich auch.

Frage:
Die Mittelstellung für die Stummschaltung kann ich ja, wie soll ich es sagen, mutwillig festhalten.
Wenn ich das richtig verstehen, fließt kein Strom mehr wenn C814 geladen ist....

Die Widerstände vom Einsteller messe ich noch aus.....
Elektronator
Stammgast
#25 erstellt: 08. Feb 2020, 22:50

katze56633 (Beitrag #24) schrieb:
Frage:
Die Mittelstellung für die Stummschaltung kann ich ja, wie soll ich es sagen, mutwillig festhalten.
Wenn ich das richtig verstehen, fließt kein Strom mehr wenn C814 geladen ist....

Die Widerstände vom Einsteller messe ich noch aus.....

Was meinst du mit "Mittelstellung der Stummschaltung"?
Während die Stummschaltung durch S301 aktiv ist, fließt ca. 1 mA durch den 100-Ohm-Widerstand. Der Strom erzeugt eine Wärmeleistung von 100 µW, also völlig unkritisch.
(Der 100-Ohm-Widerstand ersetzt die 0-Ohm-Brücke neben S301 (Lage: zwischen S301 und R203).)

Du kannst auch ein Foto des Platinenteils mit den Widerständen R826 und R827 (in der Mitte der NF-Einstellerplatte) einstellen.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 09. Feb 2020, 00:40
R826= 67,6 kOhm
R827= 330 kOhm

einmal als Farbcode, aber auch einseitig ausgelötet und gemessen.
Also stimmen die Widerstände.
Auf der Platine steht fälschlicherweise statt R827 R825. ´R825 gibts zweimal laut aufdruck. Hat mit unserem Problem nix zu tun...

Foto anbei, Ausschnitt OK?R826-827
Elektronator
Stammgast
#27 erstellt: 09. Feb 2020, 02:17

katze56633 (Beitrag #26) schrieb:
R826= 67,6 kOhm
R827= 330 kOhm

einmal als Farbcode, aber auch einseitig ausgelötet und gemessen.
Also stimmen die Widerstände.
Auf der Platine steht fälschlicherweise statt R827 R825. ´R825 gibts zweimal laut aufdruck. Hat mit unserem Problem nix zu tun...

Der Ausschnitt ist okay. Die gemessenen Widerstandswerte stimmen auch mit dem Farbcode überein und mit der Wertangabe im Schaltplan.

Dafür haben wir für die Positionsbezeichnungen jetzt eine dritte (unterschiedliche) Version.
Die Unterlagen sind ja besonders schlampig erstellt worden. Damit sind Fehlersuche und Reparatur echt mühsam.

Der Widerstand mit 330 kOhm (Schaltplan: R825, Layoutplan: R827, Originalplatine: einer der beiden R825) geht an Anschluss 6 und Pin 4 von IC801. (Schaltplan: Anschluss 6 ist mit 330 kOhm und mit Pin 8 von IC801 verbunden. Letzteres ist falsch.)
An Platinen-Anschluss 6 müssen ca. -18 V anliegen, nicht +18 V, wie im Schaltplan angegeben.

Damit ist leider immer noch nicht klar, warum die Basisspannung von Q801 nur -1,5 V statt -3,1 V beträgt.

Stimmt die Spannung (-18 V) an Anschluss 6 der Einsteller-Platte bzw. an einem der beiden Anschlüsse des 330-kOhm-Widerstands?
(Die beiden Spannungen -18 V und +18 V kommen von der Netzteilplatine. Sie werden von den zwei Z-Dioden D506 und D507 (05Z18X) erzeugt.)

Ich habe mal im Leistungsverstärker-Schaltplan nachgeschaut: Der Verstärker benötigt 1,7 V Scheitelspannung für Vollaussteuerung. (Auch hier ein Fehler: Der Verbindungspunkt von R417 und R418 an der rechten Basis von Q401 fehlt. Und im Layoutplan ist bei Q401 ein falsches Gehäuse gezeichnet.)

Mit -1,5 V an der Basis begrenzt Q801 die untere Scheitelspannung auf ca. -2,1 V. Das ist eine höhere Amplitude als die Endstufe verstärken kann.
-> -1,5 V an der Basis von Q801 ist ausreichend, um keine zusätzlichen Verzerrungen zu erzeugen.
Trotzdem würde ich nach der Ursache suchen, warum dort nicht -3 V anstehen.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 09. Feb 2020, 22:23
Jetzt mal eine peinliche Frage: Die Spannungen messe ich gegen das Metallgehäuse. D.h., der COM Anschluss vom Multimeter ist mit dem Gehäuse verbunden.

Ich messe folgende Spannungen:

PIN 6 -17,98 V
R827 (rechts von pin 10 Seite 7) links -17,98 V rechts -1,510V

IC801
PIN4 -17,98V
PIN6 -0,126V

Ich gebe dir Recht, dadurch das der Schaltplan sich nur den Layout annähert, wird das ganze nicht einfach. Man müsste fast einen richtigen Schaltplan aus dem Layout entwickeln.


Ich bin bereit nach den fehlenden 1,5 V zu suchen. Aber meine Elektronik Kenntnisse reichen nicht aus


Vielleicht gibt es einen in der weiten Welt, der einen RR200 besitzt, der die Spannung mal gegen misst. Das wäre nun weder ein Beweis noch eine gute Statiktik....

Frage:

R824 ist ja über PIN 17 Layout (blau) mit IC202 verbunden. Kann hier Ladung hinfließen und die Spannung erniedrigen?

Irgendwo steckt ja der Fehler....


[Beitrag von katze56633 am 09. Feb 2020, 23:59 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#29 erstellt: 10. Feb 2020, 01:53
Ob das Gehäuse mit dem Bezugspotential (Masse) verbunden ist, habe ich im Schaltplan nicht gefunden.
Bei der Einstellerplatte ist Massepotential an den Platinenanschlüssen 4 und 8 (sowohl im Schaltplan, als auch auf dem Layoutplan).


PIN 6 -17,98 V
R827 (rechts von pin 10 Seite 7) links -17,98 V rechts -1,510V

IC801
PIN4 -17,98V
PIN6 -0,126V

Das sieht alles gut aus, bis auf R827 rechts, wo ich -3,1 V erwarte. Das Netzteil scheint also -18 V zu liefern.


R824 ist ja über PIN 17 Layout (blau) mit IC202 verbunden. Kann hier Ladung hinfließen und die Spannung erniedrigen?

Nein, das ist im Schaltplan auch falsch:
R824 geht an S802B und Anschluss 17 der NF-Einsteller-Platte. Die blaue Ader führt zu Anschluss 22 der HF-NF-ZF-Platte.
Von 22 geht's aber nur zu S301, sonst nirgendwo hin. 22 und 27 sind auch nicht verbunden. -> Auch ein Fehler im Schaltplan. (Du kannst auf dem Layout gerne prüfen, ob ich das auf dem Layoutplan richtig abgelesen habe.)

Die Leitung von IC202 geht nur an 27, sonst nirgendwo hin. Über diese Leitung wird IC202 stumm geschaltet, während man eine Stationstaste drückt (und der Tuner die Frequenzen zum neuen Sender durchläuft). Das hat mit diesem Fall nichts zu tun.

Wo der fehlende Strom hinfließt, kann man relativ leicht messen:
Beide Prüfspitzen an einen Widerstand halten:
Über R823 (1 kOhm), R873 (1 kOhm) und R824 (10 kOhm) müssten 0 V zu messen sein, weil durch keinen dieser Widerstände Strom fließen soll, wenn die Stummschaltung nicht aktiv ist.
Wenn man weiß, wo fehlende Strom (ca. 20 µA) hinfließt, kann man dort gezielt weitersuchen.
Ich tippe mal, dass durch R824 ca. 20 µA abfließen, d. h. über R824 würden dann um 200 mV stehen.

Wenn ich richtig tippe:
Ändert sich die Spannung über R824, wenn man S802 betätigt?

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 10. Feb 2020, 21:55
Das Gehäuse ist das Bezugspotential. Es ist mit PIN 4 und PIN 8 verbunden. Es wäre ja auch unlogisch, dass ich alle blau angegeben Spannungen im Manual richtig messe, aber die -1,5 V nicht.

Spannungsabfall im Betrieb (kein Eingangssignal, Stummschaltung nicht aktiv, Anzeige Fluke 179 )
R823 (1 kOhm) = 0,000 V
R873 (1 kOhm) = 0,000 V
R824 (10 kOhm) = 266 mV (gut getippt alle Achtung )

[/quote]

Ändert sich die Spannung über R824, wenn man S802 betätigt?
[quote]

Nein, ich drücke alle 4 tasten es bleibt bei 265,8 mV.

Holger


[Beitrag von katze56633 am 11. Feb 2020, 06:42 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#31 erstellt: 12. Feb 2020, 04:48
Okay. Dann ist die Frage: Wo fließt der Strom durch R824 weiter?

Nach Layoutplan gehen von R824 Leiterbahnen weiter an C814, S8 und Anschluss 17.

Über S8 wird kein Strom fließen, denn beim Umschalten ändert sich die Spannung über R824 nicht.

Anschluss 17 der Einstellerplatte führt zu Anschluss 22 der HF-ZF-NF-Platte. Von dort geht's nur zu S301, sonst nirgendwohin (der Schaltplan ist hier wie erwähnt falsch)

Es bleibt nur C814, der invers betrieben wird und vermutlich ständig etwas leitet. Wenn möglich, C814 unterbrechen und Spannung nochmal messen. Sind's dann -3,1 V? Wenn ja: Ursache gefunden.
Hast du mal erwähnt, dass bei C814 zwei Kondensatoren bestückt sind? Wenn zwei Stück: welche Werte (Kapazität und Spannung) haben die?

Wenn C814 die Ursache für den Stromfluss ist und trotzdem noch funktioniert, kannst du das lassen. -1,5 V an der Basis von Q801/Q851 reicht gerade noch aus, dass Q801 und Q851 die Signalamplitude noch nicht abschneiden. Aus meiner Sicht ist die ständige Falschpolung mit Stromfluss aber kein gutes Design. Ich hätte für C814 eher ca. 1 µF, 16 V, bipolar verwendet.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 12. Feb 2020, 23:26
Hallo Bernhard,



Folgendes Ergebniss:
C814
Es waren 2 Parallel.

Ein Rubycon CE W M 170 85°C 35 V 4,7 uF.

Gemessen: 5096 nF ESR= 1.8 Ohm Vloss=.8%

Ein Rubycon CE W M 212 85°C 25 V 10 uF.

Gemessen: 11.09 uF ESR= 1.3 Ohm Vloss=.8%


Der erste 4,7 uFdeckt sich ja mit dem Schaltplan. Was der zweite mit nur 25 V noch soll, erklärt sich mir nicht.

Die Strommessung oder Spannungsabfall am R824 mache ich noch!

Wenn du mir einen www.Buerklin.de link mit dem richtigen Bipolaren schreibst, bestelle ich einen mit. Ich bin bei der Suche gescheitert.


[Beitrag von katze56633 am 12. Feb 2020, 23:35 bearbeitet]
hf500
Moderator
#33 erstellt: 12. Feb 2020, 23:40

Elektronator (Beitrag #31) schrieb:
Ich hätte für C814 eher ca. 1 µF, 16 V, bipolar verwendet.


Moin,
kann man heute besser als Miniaturfolienkondensator (Wima) bekommen.

73
Peter
katze56633
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 13. Feb 2020, 13:55
Dann hätte ich den im Angebot, passt das?
Das er eine höhere Spannung mit 50 V statt 35 V aushält ist doch nur vom Vorteil, oder liege ich da falsch=?

Bipolarer C


[Beitrag von katze56633 am 13. Feb 2020, 13:58 bearbeitet]
hf500
Moderator
#35 erstellt: 13. Feb 2020, 21:56
Moin,
das einzige Problem, das eine hoehere Spannungsfestigkeit (die angegebene Spannung ist die, die der Kondensator mit Sicherheit noch ohne Durchschlag ertraegt) mit sich bringt, ist eine groessere Bauform und damit irgendwann ein Platzproblem.
Mit einem Rastermass von 5mm sieht dieser Kondensator gut aus, der Elko duerfe auch 5mm haben.

73
Peter
katze56633
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 13. Feb 2020, 23:30
Ich habe die beiden Kondensatoren C814 ausgelötet und den Spannungsabfall über R824 gemessen.
Er ist konstant bei 266 mV.
Damit geht die Spannung nicht am C814 verloren.






Holger
Elektronator
Stammgast
#37 erstellt: 15. Feb 2020, 23:06
Dann bleibt nach Layoutplan nur noch S301 übrig, über den 26 µA fließen. Einen anderen Weg sehe ich in den Layouts der Serviceunterlagen nicht.

Vielleicht ist S301 doch noch nicht ganz sauber.

Wenn du magst, kannst du weiter suchen, wo der Strom durch R824 weiterfließt. Am Layoutplan kann ich keinen Weg finden und der Schaltplan ist in diesem Bereich falsch, also keine Hilfe.

Aber egal: Mit 100 Ohm (statt 0-Ohm-Brücke) wird die Funkenbildung an S301 zukünftig vermutlich ausreichend unterbunden, dass der Reststrom nicht wieder ansteigt und die die Schaltung weiterhin gut funktionieren wird.

Für C814 würde ich nur den Kondensator mit 4,7 µF wieder einbauen oder gegen 1 µF bipolar austauschen. Den parallel geschalteten Kondensator mit 10 µF würde ich weglassen.

War der zweite Kondensator (10 µF) in dieselben Löcher eingelötet, oder wurde das Layout gegenüber den Serviceunterlagen geändert?

Solange die Spannung an der Basis von Q801 und Q851 -1,2 V unterschreitet, sind keine Klangeinbußen zu erwarten.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 16. Feb 2020, 12:50
Also ich sage es auch noch mal.
Das Ding ist echt eine Herausforderung, weil man wirklich nicht weiß wie er wirklich aufgebaut ist. Und dann sind da einfach noch hier und da ein paar Bauteile, C und R, zusätzlich. Ich mache mal ein paar Fotos davon.....

Zitat:
Dann bleibt nach Layoutplan nur noch S301 übrig, über den 26 µA fließen. Einen anderen Weg sehe ich in den Layouts der Serviceunterlagen nicht.

Vielleicht ist S301 doch noch nicht ganz sauber.

Ende

Gegenfrage: Wenn die Brücke, welche wir durch 100 Ohm erstetzen, offen ist, liegen doch auch nur -1,5 Volt an. Also kann es doch nicht der Schalter S301 sein, oder unterliege ich mal wieder einem Layout Schaltplan irrtum????

Restliche Frage kommen noch.....

Holger


[Beitrag von katze56633 am 16. Feb 2020, 12:53 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#39 erstellt: 16. Feb 2020, 13:16

katze56633 (Beitrag #38) schrieb:
Also ich sage es auch noch mal.
Das Ding ist echt eine Herausforderung, weil man wirklich nicht weiß wie er wirklich aufgebaut ist. Und dann sind da einfach noch hier und da ein paar Bauteile, C und R, zusätzlich.

Da kann ich dir völlig zustimmen.


katze56633 (Beitrag #38) schrieb:
Ich mache mal ein paar Fotos davon.....

Okay.


katze56633 (Beitrag #38) schrieb:
Gegenfrage: Wenn die Brücke, welche wir durch 100 Ohm erstetzen, offen ist, liegen doch auch nur -1,5 Volt an. Also kann es doch nicht der Schalter S301 sein, oder unterliege ich mal wieder einem Layout Schaltplan irrtum????

Stimmt, das hast du ja auch schon gemessen. Und die Spannung -18 V hast du auch bereits gemessen.
Außerdem hast du festgestellt, dass über R824 266 mV steht, d. h. dass durch R824 ca. 26 µA fließt.
Und dass über R823 und R873 < 1mV steht, d. h. dass durch R823 und R873 kein Strom fließt.
Damit können wir alle beteiligten Bauteile als Fehlerursache ausschließen, durch R824 kann kein Strom fließen.
Und trotzdem fließt ca. 26 µA ...

Ist vielleicht noch ein dritter Elko C814 versteckt?
Stimmt wenigstens das Layout in der betrachteten Gegend mit der Serviceanleitung überein? (Der Schaltplan hat ja zahlreiche Fehler)

Zurzeit bin ich auch etwas ratlos.

Bernhard
Bertl100
Inventar
#40 erstellt: 16. Feb 2020, 15:00
Hallo zusammen,

in die Basis des Transistors können diese 26µA nicht hineinfließen?
Evtl. hat der auch einen leichten Feinschluß, nach so vielen Jahren durchaus keine Seltenheit.

Gruß
Bernhard
Elektronator
Stammgast
#41 erstellt: 16. Feb 2020, 17:00

Bertl100 (Beitrag #40) schrieb:
Hallo zusammen,

in die Basis des Transistors können diese 26µA nicht hineinfließen?
Evtl. hat der auch einen leichten Feinschluß, nach so vielen Jahren durchaus keine Seltenheit.

Gruß
Bernhard


Holger hat über R823 und R873 jeweils 0,000 V (also < 1mV) gemessen. R823 und R873 liegen jeweils in Reihe zur Basis der Stummschaltungs-Transistoren Q801 und Q851. R823 und R873 haben je 1 kOhm, d. h. der Strom ist < 1 µA. Daher schließe ich Basisstrom aus.

Weiterhin hat Holger 266 mV über R824 (10 kOhm) gemessen. D. h. durch R824 fließt ca. 26 µA. Durch ihn sollte im Normalbetrieb fast kein Strom fließen. Nur ein kleiner Reststrom durch den (im Normalbetrieb verpolten) C814 ist zulässig. Der sollte aber unter 10 µA sein.

26 µA ist genau der Strom, der durch R826 (68 kOhm) fehlt, um die Spannung an R826 von ca. -1,5 V auf ca. -3,1 V zu senken.

Vielleicht ist S802 intern extrem verschmutzt, dass eine leicht leitfähige Verbindung zu dessen Gehäuse oder zum anderen Kontaktpaar besteht.
Oder jemand hat S802 mit Graphitfett oder -spray behandelt.
Oder die Leiterplatte ist in dem Bereich leitfähig verschmutzt.
Oder war jemand Extremraucher, dass Teer- und andere Ablagerungen die Leitfähigkeit verursachen. Die Fotos von Holger machen aber nicht den Eindruck starker Oberflächenverschmutzung.

Dito Bernhard
Elektronator
Stammgast
#42 erstellt: 16. Feb 2020, 17:16
Was mir noch auffällt:

Die Stummschaltung während der Senderabstimmung auf UKW geschieht über Q202 (2SA1015).

Zum Stummschalten wird C814 über R215 (33 Ohm), Q202 und S802 geladen. 2SA1015 ist ein Kleinsignaltransistor wie BC557. Der Ladestrom wird kurzzeitig vermutlich 150 mA überschreiten, die Spitzenverlustleitung steigt über 1 W.

Aber wenn der Restrom (26 µA) von Q202 käme, würde der Strom beim Betätigen von S802 ein- oder ausgeschaltet. Umschalten von S802 ändert die Spannung an R826 aber nicht, das wurde bereits geprüft.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 17. Feb 2020, 00:34
Wie versprochen erst mal die Fotos.

Die sagen ja manchmal mehr als tausend Worte.

Falls Wünsche für andere Fotos sind, einfach melden.

Die neuesten Beiträge muss ich erst mal nacharbeiten....Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200Bilder vom RR200
Elektronator
Stammgast
#44 erstellt: 22. Feb 2020, 23:54
Ich bin wieder da.

Die Fotos habe ich inzwischen intensiv angeschaut, aber leider keinen eindeutigen Grund für den Stromfluss durch R824 entdeckt.
Vielleicht erzeugen Flussmittelreste in Verbindung mit Kohlenstoff und Feuchtigkeit geringe Leitfähigkeit für Kriechstrom.

Du musst suchen, wo die 26 µA hinfließen.

Ich habe gesehen, die blaue Ader an (17) der Einstellerplatte ist inzwischen gelötet, die kann man einfach ablöten und die Spannung über R824 nochmal messen.

Dann die gelbe Ader (18) der Einstellerplatte abtrennen und nochmal messen.

Etwa in der Mitte des Ausschnitts der HF-ZF-NF-Platte ist ein heller Fleck. Eine leichte Verbindung ist zwar unwahrscheinlich, weil die Leiterbahnen mit Lötstopplack abgedeckt sind, aber schau trotzdem mal nach, ob hier z. B. ein Lotspritzer keinen Feinschluss erzeugt.

HF-ZF-NF-Platte

Der zweite Kondensator (10 µF) für C814 auf der Lötseite der Einstellerplatte sieht zwar nach Bastelarbeit aus, er ist aber aus der gleichen Serie wie der erste (4,7 µF) auf der Bestückungsseite. Insofern scheint er ab Werk eingebaut worden zu sein.

Weiterhin viel Erfolg bei der Stromsuche

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 23. Feb 2020, 02:17
Hallo Bernhard,

auch ich war nicht untätig und habe endlich den Wider100 Ohmstand 100 Ohm sowie das Kontakt 61 besorgt.
Der Widerstand ist eingebaut(s. Foto), der Schalter gut geträngt. Der Schalter geht auch besser mit dem Kontakt 61.
Der Spannungsabfall am 100 Ohm .

167 mV während Umschalten
sonst 0,0 mV.

Ja die Kabel an der Einstellerplatte haben gelitten. Bei jedem drehen der Einstellerplatte bricht mehr oder weniger ein Kabel ab.

Folgende Messung habe ich durchgeführt.

Spannung am R824
normaler Betrieb 267 mV
blau 17 ab 2,6 mV ( in dem Moment liegen auch der Basis von Q851 -2,9 V an)
gelb 18 ab 266,0 mV


Die Stelle im Foto muss ich noch suchen.

Gruß

Holger


[Beitrag von katze56633 am 23. Feb 2020, 02:26 bearbeitet]
Elektronator
Stammgast
#46 erstellt: 23. Feb 2020, 18:55

katze56633 (Beitrag #45) schrieb:
...Der Widerstand ist eingebaut...
Der Spannungsabfall am 100 Ohm .

167 mV während Umschalten
sonst 0,0 mV.

Nach meiner Schätzung müssten am 100-Ohm-WIderstand ca. 100 mV stehen während S301 leitet und dadurch die Stummschaltung aktiviert.

An S301 liegt ca. 12 V. Der Strom fließt durch 100 Ohm, R824 (10 kOhm) und R823 und R873 in die Basis von Q801 und Q851. R824 bestimmt den Strom in erster Linie und darüber müssten ca. 10 V stehen, also ca. 1 mA fließen.

Ist C814 richtig herum eingebaut?
Die Ursache kann aber auch der Fehler sein, den wir gerade suchen. (Unbekannter Stromfluss)


katze56633 (Beitrag #45) schrieb:
Folgende Messung habe ich durchgeführt.

Spannung am R824
normaler Betrieb 267 mV
blau 17 ab 2,6 mV ( in dem Moment liegen auch der Basis von Q851 -2,9 V an)
gelb 18 ab 266,0 mV

Aha. Damit kann man alles was an der gelben Ader hängt als Ursache ausschließen, also beispielsweise S802 (Muting) und Q202.

Der Strom fließt also über die blaue Ader. Die führt zu Anschluss 22 auf der HF-ZF-NF-Platte. Die vier Anschlüsse 20, 21, 22 und 23 sind die vier größeren Lötpunkte links auf meinem Bildausschnitt.

Du hast aber auch schon geschrieben, dass Unterbrechung der Brücke, an der nun der 100-Ohm-Widerstnd sitzt, keinen Einfluss auf die Spannung an R824 hat.

-> Der Strom muss zwischen Anschluss 17 der Einstellerplatte und dem 100-Ohm-Widerstand wegfließen. Nach Schalt- und Layoutplan liegt dazwischen aber kein weiteres Bauteil, nur der blaue Draht, der Anschluss 22 auf der HF-ZF-NF-Platte und eine Leiterbahn. Aber auch der helle Punkt auf meinem Bildausschnitt.


katze56633 (Beitrag #45) schrieb:
Die Stelle im Foto muss ich noch suchen.

Siehe oben im Text.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#47 erstellt: 24. Feb 2020, 00:40
[img]996230[/img]Der helle Punkt auf der Platine war tatsächlich ein Stück Lot, dass auch zwischen den Leiterbahnen gelandet ist. Aber es hat wohl den Lack nicht durchdrungen. Es ist weg, es hat sich aber nicht geändet. Mit Blau angeschlossen -1,? volt, ohne Kabel dran -2,9 V.

Ich habe das blaue Kabel verfolgt. Es geht an den Anschluss 22. Dann gehen zwei weiße Kabel, u.a. an die Einstellbaren Stationstasten. Kann dort nicht der Strom hinfließen. Soll ich das weiße Kabel an den Stationstasten mal ablöten (siehe Foto)?

[/quote]

Ist C814 richtig herum eingebaut?
[quote]

Beide gehen mit Minus an Masse.

[/quote]
Du hast aber auch schon geschrieben, dass Unterbrechung der Brücke, an der nun der 100-Ohm-Widerstnd sitzt, keinen Einfluss auf die Spannung an R824 hat.
[quote]

Der Spannungsabfall bei Schalter offen ist doch 0,0 mV. Durch den Schalter fließt nichts, oder sehe ich das falsch?

Durch den blauen Draht fließen auch 26,14 uA DC. Wenn ich die Stationstasten durchdrücke, zeigt das Multimeter mal kurz 50 uA an. Das kann aber auch eine Fehlmessung sein. Es ist nicht das Fluke, da habe ich die 400 mA Sicherung geschossen (nicht am Telefunken) und brauche erst ersatz.


[Beitrag von katze56633 am 24. Feb 2020, 00:56 bearbeitet]
katze56633
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 24. Feb 2020, 00:55
kabel
Elektronator
Stammgast
#49 erstellt: 27. Feb 2020, 01:29

katze56633 (Beitrag #47) schrieb:
Der helle Punkt auf der Platine war tatsächlich ein Stück Lot, dass auch zwischen den Leiterbahnen gelandet ist. Aber es hat wohl den Lack nicht durchdrungen. Es ist weg, es hat sich aber nicht geändet. Mit Blau angeschlossen -1,? volt, ohne Kabel dran -2,9 V.

Ich habe das blaue Kabel verfolgt. Es geht an den Anschluss 22. Dann gehen zwei weiße Kabel, u.a. an die Einstellbaren Stationstasten. Kann dort nicht der Strom hinfließen. Soll ich das weiße Kabel an den Stationstasten mal ablöten (siehe Foto)?

Der Spannungsabfall bei Schalter offen ist doch 0,0 mV. Durch den Schalter fließt nichts, oder sehe ich das falsch?

Durch den blauen Draht fließen auch 26,14 uA DC. Wenn ich die Stationstasten durchdrücke, zeigt das Multimeter mal kurz 50 uA an. Das kann aber auch eine Fehlmessung sein. Es ist nicht das Fluke, da habe ich die 400 mA Sicherung geschossen (nicht am Telefunken) und brauche erst ersatz.

26 µA durch 100 Ohm erzeugt eine Spannung von 2,6 mV. Das würde dein Voltmeter noch anzeigen.
Ich nehme an, bei 0,1 mV ist die Anzeige nicht mehr zuverlässig. 0,1 mV an 100 Ohm entspricht 1 µA. Durch S301 fließt also weniger als 1 µA und das ist völlig okay. S301 ist sauber genug.

Das weiße Kabel, dessen Enden du mit den Kreisen markiert hast, verbindet die Anschlüsse 17 und 22. Dann stimmt der Schaltplan in diesem Punkt doch.
Dann liegt R224 (47 kOhm in der Nähe von IC202) in Reihe mit R824 (10 kOhm) parallel zu R826 (68 kOhm). Das war so sicherlich nicht geplant gewesen, sonst hätte man einen Widerstand einsparen können und vielleicht auch den weißen Draht durch eine Leiterbahn ersetzen können.
Aber egal, das scheint vom Hersteller so akzeptiert zu sein.

Jetzt sind die Spannungen erklärbar und sie werden auch stabil bleiben.
Bei -1,5 V an der Basis von Q801 und Q851 clippen diese die Spannung am Kollektor bei -2,0 V gerade noch nicht.
Für Vollaussteuerung der Endstufe liegt die Spannung am Kollektor von Q801 und C851 bei ±1,7 V und damit noch unter der Begrenzung.

Somit ist das Verhalten geklärt und stabil. Ich würde das jetzt so lassen. (mit 100 Ohm in Reihe zu S301 und 4,7 µF für C814)

Das weiße Kabel an den Stationstasten kannst du dranlassen, das Verhalten ist geklärt.

Aus meiner Sicht kannst den Receiver wieder zusammenbauen.

Bernhard
katze56633
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 29. Feb 2020, 21:33
Hallo Bernhard,

erst mal wirklich vielen vielen DANK für deine Hilfe und Unterstützung .

Ich habe viel gelernt, es hat Spaß gemacht.

Es wurde uns allen ja auch nicht leicht gemacht, mit dieser doch fragwürdigen Serviceanleitung vom Telefunken.

Selbstverständlich auch einen Dank an die anderen, die mit geholfen haben.

Das Gerät wird nun wieder zusammengebaut und spielt hoffentlich noch mal so lange wie bisher......

Gruß

Holger
Elektronator
Stammgast
#51 erstellt: 29. Feb 2020, 22:59

katze56633 (Beitrag #50) schrieb:
...Ich habe viel gelernt, es hat Spaß gemacht.

Es wurde uns allen ja auch nicht leicht gemacht, mit dieser doch fragwürdigen Serviceanleitung vom Telefunken.

Selbstverständlich auch einen Dank an die anderen, die mit geholfen haben.

Das Gerät wird nun wieder zusammengebaut und spielt hoffentlich noch mal so lange wie bisher......

Hallo Holger,

ich habe auch etwas dazugelernt.

Die Muting-Kontakte der Stationstasten sind im Schaltplan übrigens auch falsch gezeichnet. Aber interessant: bei denen ist eine Diode (D151) in Reihe, damit kein Strom rückwärts fließen kann (von S301 zur 12-V-FM-Versorgung). Bei Q202 wurde auf die Diode verzichtet.

Den Audio-Signalweg habe ich mal überflogen: Der macht auf mich einen guten Eindruck.

Viel Spaß mit dem Gerät

Bernhard
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