Quadral Wotan MK V - Hochtöner / Mitteltöner

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Chris1968td
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 10. Feb 2020, 17:10
Hallo ins Forum!

Ich bin seit 1992 Besitzer von einem Paar Quadral Wotan MK V mit Bändchenhochtönern.

In den ersten Jahren habe ich viel Musik damit gehört, allerdings in leiser bis mittlerer Lautstärke, ich bin also eher der „Leise-Hörer“. Dann standen die Lautsprecher viele Jahre im Wohnzimmer, mit sehr ungünstiger Aufstellung und an einer Box mit einem 20m langem Kabel. Gelegentlich wurde damit Musik gehört. Die Lautsprecher waren die letzten 15 Jahre sehr selten in Betrieb. Seit der Anschaffung bin ich 3 x umgezogen, somit wurde die Lautsprecher auch liegend transportiert.

Nun habe ich die Boxen wieder „reaktiviert“, weil Sie eigentlich für mich nach wie vor hervorragend klingen.

Ich habe die Stellposition optimiert und dadurch konnte ich auch die Verkabelung für beide Kanäle auf nur 2 Meter reduzieren.

Nun zu meinem Problem (entschuldigt bitte die lange Vorrede):

Beim ersten Testhören ist mir aufgefallen, dass ein Hochtöner leiser spielt als der andere. Ich hatte auch den Eindruck, dass die gesamte Box insgesamt „zurückhaltender“ spielt, als der andere Lautsprecher. Nach einiger Internetrecherche bin ich dabei auf zwei mögliche Ursachen gestoßen:

1. Elkos sind nicht mehr i.O.

2. Bändchenhochtöner defekt, Magnete gelöst und haben die Folie zerstört

Ich habe dann zunächst die HT ausgebaut und geöffnet, folgendes habe ich vorgefunden:

1. Ein Innen-Magnet hat sich gelöst und hing an einem der äußeren Magnete, die Folie hat ein zwei Stellen sehr leichte Wellen, die Bahnen scheinen keine Unterbrechungen zu haben. Beide Innenmagnete haben so einen grünlich weißen fusseligen Belag (Schutzschicht für die aufliegende Folie???), Magnetabriebstaub vorhanden, schwarzer Schutzstreifen der Außenmagneten teilweise locker.

2. Beide Innen-Magneten gelöst und auf die beiden äußeren Magneten gerutscht, auch hier zeigt die Folie keinerlei Beschädigungen, soweit ich das erkennen kann, Magnetabriebstaub vorhanden, schwarzer Schutzstreifen der Außenmagneten teilweise locker.

Ich bin zwar kein Elektroniker, aber habe bescheidene handwerkliche Fähigkeiten. Daher habe ich das folgende unternommen:

Magnete und Polplatten mit Druckluft von Staub gereinigt (soweit möglich!), Magnete neu positioniert. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich die mögliche Original-Position der Innenmagneten nicht realisieren konnte (weiß-grüner-Belag oben), da sich die Magneten in der Lage sehr stark abgestoßen haben. Ich habe dann die Magneten so aufgelegt, dass die beiden inneren sich angezogen haben und somit zumindest alle vier Magneten an die richtige Position bringen konnte, allerdings ohne zu wissen, ob die Lage zueinander korrekt ist. Ich denke, dass die Magneten ursprünglich verklebt waren, das konnte ich nicht umsetzen. Sie sind nur durch die Magnetkraft an der Polplatte befestigt.

Dann habe ich die Folie ebenfalls mit Druckluft ganz leicht gereinigt. Die schwarzen Schutzstreifen für die äußeren Magneten habe ich mit ganz wenig Sekundenkleber wieder angebracht.

Zum Schluss hab ich beide HT wieder zusammengebaut wieder in die Boxen integriert. Sie spielen beide, hatten Sie vorher aber auch schon. Mangels Vergleichsmöglichkeiten ist eine Einschätzung schwierig.

Hochtöner 1
Hochtöner 2

Folgende Fragen habe ich:

Wie können die beiden Magneten in die Originalposition aufgebracht werden, wenn sie sich abstoßen? Ist das überhaupt erforderlich?

Oder ist es egal, in welcher Position die Magneten aufgebracht werden?

Müssen die Magneten verklebt werden, wenn ja womit?

Wenn die HT spielen, kann ich davon ausgehen, dass sie i.O. sind oder können defekte HT auch leiser spielen?

Bei näherer Betrachtung habe ich noch zusätzlich bemerkt, dass auch die Mitteltöner einen kleinen, wahrscheinlich unbedeutenden, Schaden haben.

Mitteltöner 1
Mitteltöner 2

Sie wurden in der Vergangenheit beide leicht eingedrückt und durch die "Klebebandtechnik" habe ich vor vielen Jahren die Staubkappen wieder herausziehen können.

Allerdings hat eine Kappe ein wenig Schaden genommen, bei der anderen sieht man auch ein wenig, dass eine leichte Verformung stattgefunden hat.

Beide Mitteltöner spielen aber aus meiner Sicht einwandfrei. Aber das ist immer schwierig zu sagen, da man ja keine direkten Vergleichsmöglichkeiten hat.

Kann das denn speziell bei der etwas lädierteren Staubkappe zu klanglichen Einschränkungen führen? Oder einfach nix machen, nicht berühren und einfach so lassen?

Mittlerweile habe ich von Quadral folgende Angebote erhalten:

Reparatur 2 x HT (Austausch Polplatte mit Magneten und neue Folien): 85,00 €/Stück plus Mwst.
2 x neue Mitteltöner ((tatsächlich am Lager!): 81,00 €/Stück plus Mwst.
Macht also für alles Zusammen ca. 395 € Brutto.

Ich bin ehrlich gesagt sehr skeptisch, ob es sich lohnt diese Summe für die beiden Lautsprecher auszugeben. Das Problem ist, das die HT wie auch die MT spielen, aber ich kann nicht genau einschätzen, ob sie evtl. besser klingen würden, wenn sie repariert bzw. ausgetauscht werden.

Für das Geld bekommt ja heut zu Tage schon fast neue Lautsprecher (Nubert, Teufel, Saxx etc.)!

Ich möchte mich an dieser Stelle für die sehr langen Ausführungen entschuldigen. Ich hoffe auf Euer Feedback und habe versucht, das ganze Problem möglichst genau zu beschreiben.

Über Feedback und Meinungen zu dem ganzen Thema würde ich mich sehr freuen und ich bedanke mich schon jetzt Eure Bemühungen!
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 10. Feb 2020, 17:18
Hallo,

das sind schon gute LS, die damals rd. 3.000 DM gekostet haben.

Ich würde - orientiert am potenziellen Budget für eventuell neue LS - 1-2 Händler abklappern und dort mal lauschen, was man für den möglichen Betrag bekommt. Auf der Grundlage ließe sich dann entscheiden, ob die "Auffrischung" für 400 EUR für Dich lohnt.
Dass es sich grds. um ein Qualitätsprodukt handelt, ist ja nicht zuletzt an der Ersatzteilbevorratung abzulesen - keine Selbstverständlichkeit bei diesem Alter und über die Preisklasse hinaus.

Denke, dass man zumindest für 400 EUR heute nichts Vergleichbares bekommt.

Hängt natürlich auch davon ab, ob man die Quadral vernünftig stellen kann und ob die Optik heute noch zusagt.

Viele Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 10. Feb 2020, 17:47 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 10. Feb 2020, 17:45
@Die Boxen haben seinerzeit 3.000 DM (nicht €) gekostet.
Das ändert aber kaum etwas an der Argumentation.

Mein eigentlicher Grund für den Post ist der Hinweis auf http://www.hifi-forum.de/viewthread-225-2623.html

Vielleicht sind die damaligen Diskutanten noch im Forum aktiv und können Dir von Erfolg und Misserfolg der Weichenoptimierung berichten.

Zu den konkreten Fragen:
Die Mitteltöner würde ich so lassen. Kleine Dellen an den Staubschutzkappen haben keine Wirkung.

Deshalb würde ich zunächst die Hochtöner für 200 EUR erneuern lassen. Bedenke, dass Du zumindest 1 Jahr Gewährleistung bekommst.
Den Austausch von Elkos würde ich erst nach ausgiebiger Recherche von seriösen Erfahrungsberichten vornehmen.
Da der Ausbau aufwändig zu sein scheint, würde das vermutlich zu teuer, wenn man es nicht selbst machen kann. Aber dies ist eine vage Schätzung.
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 10. Feb 2020, 17:48

CarlM. (Beitrag #3) schrieb:
@Die Boxen haben seinerzeit 3.000 DM (nicht €) gekostet.

Sorry, das meinte ich auch.
Uwe_1965
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2020, 22:01
Hallo zusammen,

da ich gerade an meinen Vulkanen Mk2 beschäftigt , da ist ja auch so ein Folienbändchen drin, und wenn wie der TE beschreibt, das die eine Box "zurückhaltener " spielt, dann würde ich eher in Richtung FQ gehen, denn an den Chassis selber wird es nicht legen, denn sie funktionieren ja. Auch wenn es hier um eine Wotan geht, aber da ich ja meine Vulkane aktiviert habe, also jedes Chassis bzw. Hoch-, Mittel und Tieftöner hat eine eigene Endstufe die mittels miniDSP die Trennfrequenz eingestellt wird, habe ich die Erfahrung gemacht, das der Mitteltöner sehr sensibel ist. Ich meine das in Bezug auf den Pegel der anderen beiden, die ich ja extern an den Endstufen noch aussteuern kann. Und da geht es um Millimeterabweichung am LS Poti für den MT um die Box gut oder schlecht anhören zulassen. Deswegen würde ich eher auf "taube " Bauteile in der FQ tippen, auch wegen der längeren nicht Benutzungsphase.
Gruß Uwe
Chris1968td
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 11. Feb 2020, 15:04
Hallo Zusammen,

vielen Dank für Eure Erläuterungen und Einschätzungen.

Ich hatte mir im letzten Jahr für mein Büro die Nubert Nubox 325 Jubilee angeschafft und bin von den Klangabstimmungen bei Nubert zumindest im Bereich der Kompaktboxen recht angetan. Standboxen habe ich nicht zu Hause gehört.
Ich spiele mit dem Gedanken evtl. die Wotan durch die Nubox 438 oder 513 zu ersetzen. Habe mir beide Paare zum Probehören geordert. Bin mal gespannt, ob diese gegen die Quadral bestehen können.

@CarlM.: Bei den Kappen hat sich beim Herausziehen, so weit ich das beurteilen kann, hauptsächlich ein geringer Teil dieser "klebrigen" Beschichtung gelöst. Es sieht bei einer so aus, als ob ein Riss entstanden ist. Das täuscht aber meiner Meinung nach. Der MT hat von hinten ein Loch, man könnte mit einem abgerundeten dünnen Pinselstiel von hinten ganz vorsichtig gegendrücken, um herauszufinden, ob ein Riss vorhanden ist. Das lass ich ich aber lieber 'mal.

Der Hinweis auf damalige Verkaufspreise hat meiner Meinung nach heute nur noch geringe Bedeutung. (Ich weiß gar nicht mehr genau, wie ich mir als Student Boxen für 3000 DM kaufen konnte!). Man bekommt heutzutage einfach bessere Technik fürs gleiche Geld. Natürlich ist auch weiterhin viel Schrott unterwegs.

Wie schätzt Ihr denn die Nuberts zu den Wotans ein?

@Uwe 1965: Danke für den Hinweis, die FQ werde ich mir auch noch auf schwarze Stellen etc. hin anschauen.

Gruß
Chris
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 11. Feb 2020, 15:27
Hi,
Chris1968td (Beitrag #6) schrieb:
... Es sieht bei einer so aus, als ob ein Riss entstanden ist. Das täuscht aber meiner Meinung nach. Der MT hat von hinten ein Loch, man könnte mit einem abgerundeten dünnen Pinselstiel von hinten ganz vorsichtig gegendrücken, um herauszufinden, ob ein Riss vorhanden ist. Das lass ich ich aber lieber 'mal. ...

Einfache Lösung:
Mit einem Holzleim (Ponal)-Wasser-Gemisch (~1:1) überpinseln, ~1 Tag trocknen lassen
= evtl. Riss geschlossen, Oberfläche wieder imprägniert /beschichtet, Optik verbessert, alles gut ...

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 11. Feb 2020, 17:12 bearbeitet]
electronride
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2020, 15:34
Hallo,
Nubert macht durch die Bank solide Lautsprecher; ich konnte mir selbst in seinen Hörstudios ein Bild davon machen.
Aber letztlich musst Du das immer selbst prüfen, am besten immer zu Hause vergleichen. Den Invest in die Quadral würde ich dann machen, wenn ich sie selbst ein paar Jahre behalten wollen würde.
Ich rate davon ab, Bändchen mit Druckluft zu behandeln.
Sog. Kompensationsmagnete werden idR. bei Basslautsprechern zur Veränderung der Antriebs-Parameter (TS-Parameter) bzw. zur Streufeldminimierung eingesetzt. Abstoßend aufsetzen; vor dem Zusammenbringen kehrt sich das Magnetfeld um. Ob es sich im Falle des Quadral/Matsushita Bändchens auch so verhält, kann ich allerdings nicht sagen.
VG, T
Uwe_1965
Inventar
#9 erstellt: 11. Feb 2020, 17:00

@Uwe 1965: Danke für den Hinweis, die FQ werde ich mir auch noch auf schwarze Stellen etc. hin anschauen.


Du kannst die FQ natürlich auch auf schwarze Stellen hin absuchen, auch wenn das gar nicht mein Gedanke war, sondern eher in Richtung Elkos.

Mit den Folien-Bändchen kennt sich eigentlich @CarlM. gut aus, hier gibt es auch ein paar Bildchen dazu, vielleicht kann er noch was dazuschreiben.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 11. Feb 2020, 17:04 bearbeitet]
Chris1968td
Schaut ab und zu mal vorbei
#10 erstellt: 11. Feb 2020, 17:29
@Uwe 1965: Ich habe mich falsch ausgedrückt, ich meinte auch die Elkos zu prüfen. Ist es ratsam einfach alle Elko proforma auszutauschen? Anleitungen dazu habe ich mir schon einige angeschaut bzw. durchgelesen. Das traue ich mir wohl zu. Gibt es aus Deiner Sicht Punkte, auf die ich unbedingt achten sollte?

@Mwf: Danke für den Tipp, das hört sich ja interessant an. Das werde ich direkt ausprobieren. Manchmal gibt es einfach genial einfache Lösungen ...

Noch eine aktuelle Info aus der Konstruktion von Quadral: Bei einer Reparatur der Bändchen-HT wird die Folie nicht zwangsläufig ausgetauscht, nur wenn Sie defekt ist. Die Polplatte mit den Magneten in jedem Fall.
Kostet aber immer 85,00 € netto!

Gibt es noch Meinungen zu Nubert (Nubox 483 oder 513) als Ersatz für Quadral Vintage?

Gruß

Chris
Uwe_1965
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2020, 18:00
Es gibt Meinungen, das Du manche Elkos ungesehen austauschen, kannst, wenn ein bestimmtes Alter überschritten ist. Der Materialeinsatz und wenn man es sich selber zutraut, ist überschaubar.
Hier ist ein Bild von der FQ von der Wotan mk5, schon im revidierten Zustand klick mich (Manchmal gibt es doppelte Thread, das ist wohl dieselbe Wotan, die oben schon mal verlinkt worden ist ). Den Hochton Widerstand, sollte man sich wohl auch mal anschauen.

Gruß Uwe


[Beitrag von Uwe_1965 am 11. Feb 2020, 18:04 bearbeitet]
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