Überholung / Wartung Ramsa Panasonic WR 32 Mischpult ca. 1984

Erfahrungsbericht.
Anlass für die Wartung war keine Fehlfunktion - lediglich ein durchgebranntes Lämpchen bei einem VU Meter. das Pult ist an sich völlig unspektakulär: 8 x Mono in 1 x Stereo Master plus zusätzlichem Monitorkanal und Effektkanal jeweils Mono im send, Klangregelung. Bass und Höhen - das wars an sich. Nichtmal Phantomspeisung. Dafür aber 2 x Phonoinput. Deshalb war das Pult bei Videomachern recht beliebt. Zwei Dinge wirken abschreckend:
a) Das Pult ist in einem Koffer bzw. ist ein Koffer
b) Inputs mit Klinke? (!) - Das hat mich sofort an das M106 von Tascam erinnert - aus derselben Zeit - auch etwa 1984, das war voll unsymmetrisch, aber bot 2 x Stereo out, also 2 schaltbare Mastergroups 1 und 2 oder 3 und 4 oder beide ansteuerbar. 6 Monokanäle bzw 2x Stereo Phono plus 1 x Stereo
Das Tascam M106 hat mich bis 2001 begleitet und war als DJ und Produktionspult im Einsatz. Dabei war die unsymmetrische Auslegung mit Monoklinkeneingängen oft nervig. Insgesamt war das Tascam ok aber auch nicht mehr, auch da war (etwa 1994) ein Birnchen kaputt - und ich hatte das damals repariert. Und ich würde das Pult im nachhinein als Semiprofessionell einordnen - vor allem auch klanglich. Das Ramsa WR 32 habe ich vor und 6 Jahren aus nostalgischen Gründen gekauft - damals 1984 - konnte ich mir das nicht leisten - es war fast doppelt so teuer wie das Tascam. Unverständlicherweise - damals - wo das Tascam doch so viel mehr Features hatte: Insertbuchsen, Pegelanzeigen für Aux und Monitor.... Nach der Überholung ist mir klar was da Sache ist: Dieses karge WR 32 von Ramsa ist ein völlig anderes Kaliber: Voll modular aufgebaut, jeder Kanal auf einer völlig separaten Platine - extrem Servicefreundlich: Vorder- und Rückseite mit Bauteilnummern bedruckt. Gebaut wie ein Panzer. Und die Eingänge: Voll Symmetrisch (Stereoklinke) ausgeführt. Da ist nix mit unsymmetrischem Eingang. Das hat mich am meisten überrascht. Statt Potentiometer schaltbare Festwiderstände um die Eingangsempfindlichkeit zu regeln. das nenn ich mal Aufwand. Insgesamt übersteuerungsfest bis + 18 dB - Peakwarnung pro Kanal ab +12 dB - also 6 dB Headroom. Habe die Beleuchtung jetzt auf LEDs (warmweiß) umgebaut. Das war dann auch der einzige Wermutstropfen: Im Servicemanual waren die Lämpchen für die VU Meter nicht mal erwähnt, geschweige denn was das für Lämpchen sind oder mit wieviel Volt sie betrieben werden... es war nur ersichtlich dass da Wechselstrom für zwei Lampen von einer eigenen Wicklung abgezwackt wird. Ergebnis einer Messung:
7,6 V Wechselstrom und Sofitten in den Vu Metern selbst - steckbar. Allerdings relativ aufwändig um dranzukommen. Kurzerhand auf Zusatzplatine Brückengleichrichter / Kondensator und Vorwiderstände
eingebaut - jetzt sind jeweils 2 LEDs pro VU Meter drin.
Werde demnächst das Teil mal mit zwei Plattenspielern testen und noch ein paar Bilder nachliefern - allerdings nicht vom Innenleben - da war ich zu faul zum Fotografieren. Jedenfalls ein Fazit: Selten sowas robustes in der Hand gehabt und in Sachen Beschriftung vorbildlich.