Kondensator defekt - Yamaha

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OnlyStereo!
Neuling
#1 erstellt: 26. Mai 2020, 20:06
Hallo,


wer kann mir einen hochwertigen Ersatz und die Bezugsquelle für diese Kondensatoren in meinem Yamaha nennen? Die geben aus Altersgründen den Geist auf und müssen erneuert werden. Ich möchte


Kondensator


Vielen Dank!
Sholva
Inventar
#2 erstellt: 26. Mai 2020, 20:21
Erfüllt der die Werte nicht mehr?
OnlyStereo!
Neuling
#3 erstellt: 26. Mai 2020, 20:23
Er ist aufgebläht, wie die anderen auch.
Sholva
Inventar
#4 erstellt: 26. Mai 2020, 20:28
Bedeutet nicht unbedingt das er seine Arbeit nicht mehr verrichtet!
Bertl100
Inventar
#5 erstellt: 27. Mai 2020, 07:43
Hallo zusammen,


Er ist aufgebläht, wie die anderen auch.

Meinst du die Wölbung oben auf der runden Fläche? Erst mal mit dem Finger draufdrücken, ob nicht vielleicht nur der Kunststoff aufgewölbt ist. Ist in sehr vielen Fällen so.

Gruß
Bernhard
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 27. Mai 2020, 14:54
Diese Kondensatoren sind so gut wie nie kaputt. Und wenn, dann müsstest du ein lautes Brummen in den Lautsprechern hören,oder die Glassicherung löst aus. Die gewölbten Kondensatoren sind ein Phänomen der Schaltnetzteile. Daher glaubt nun jeder er müsste die Kondensatoren tauschen. Ist aber Blödsinn. In der Regel halten die Kondensatoren genauso lange wie der Rest. Ausnahmen: Schaltnetzteile, alte Geräte vor 1965 und vereinzelt Kondensatoren in Geräten, die älter als 30 Jahre sind. Dann aber eher Austrocknug und Kapazitätsverlust. Tantalkondensatoren machen leider gerne Kurzschlüsse. Die würdest du aber wahrscheinlich gar nicht als Kondensatoren erkennen.
OnlyStereo!
Neuling
#7 erstellt: 27. Mai 2020, 15:08
Danke,


ein leichtes Brummen ist seit einiger Zeit auch zu hören und es wird mit zunehmender Lautstärke auch etwas lauter.
Wär das jetzt so falsch oder schlimm, wenn ich die Kondensatoren wechsle?
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 27. Mai 2020, 15:16
Am besten Du verrätst uns zunächst wie der Yamaha denn heisst

Ich glaube auch nicht, dass der Elko defekt ist. Der eigentliche Deckel befindet sich unter der Plastikabdeckung. Deshalb ist die zu sehende Wölbung nicht aussagekräftig. Für das leichte Brummen kommen auch andere Ursachen in Frage. So sollte man z.B. keine Kabel direkt über einen solchen Elko führen.
Ordentlich verlegte und ggf. auch verdrillte Kabel können durchaus Störgeräusche verringern.

p.s.
Eine Nennung des Modells im Titel des Threads wäre prima.
Ingor
Inventar
#9 erstellt: 27. Mai 2020, 15:19
Falsch, schlimm? Unnötig, wenn er nicht defekt, schlecht für die Nachhaltigkeit und für den Geldbeutel. Schlimm, wenn du dabei einen Fehler machst und das Gerät schrottest.

Wenn das Brummen lauter wird, wenn du am Lautstärkegler drehst, liegt der Fehler aber eher nicht in diesem Kondensator.
AusdemOff
Inventar
#10 erstellt: 27. Mai 2020, 15:48
Es handelt sich da um einen Panasonic Aluminium Elektrolyt Kondensator.
Heutiger Typ wäre ECA-1VM472. Die Dinger haben i.d.R. eine Lebensdauer von 2.000h.
Je nach Alter und Nutzung des Gerätes können die auch schon einmal "um" sein.
Geht aber auch jeder andere Hersteller, solange die 4.700µF/35V 80°C, radiale Bauweise, eingehalten werden.
Preis: um die EUR 2,-

Dieses seltsame Dreieck oben links auf dem Bild mit den drei aufgesetzten Spitzen ist eines der alten Logos
von Panasonic und stellt drei im Dreieck übereinander liegende Kiefernadeln dar.
Ein anderes Logo, teilweise heute noch verwendet, ist ein M das unten rechts eine kleine Rundung nach innen
aufweist. Dies steht für Matsushita, so wie die Firma früher einmal hieß.
Matsushita, Technics, Ramsa, Panasonic, Quasar, National oder auch MAV welches oftmals in Flugzeugen
auf den Inflight Eentertainment Systemen zu finden ist (Matsushita Avionics), ist im Prinzip alles die gleiche
Firma. Heute nennt sie sich eben Panasonic.
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 27. Mai 2020, 16:06

AusdemOff (Beitrag #10) schrieb:
Die Dinger haben i.d.R. eine Lebensdauer von 2.000h.
Je nach Alter und Nutzung des Gerätes können die auch schon einmal "um" sein.


Für jemanden, der nur wenig Ahnung hat, ist eine solche Aussage ggf. irreführend.
Die 2000h sind Betriebsstunden und beziehen sich auf folgenden Test. Der Elko wird bei angegebener Spannungsfestigkeit (hier 35V DC) 2000h lang bei einer Temperatur von 85°C betrieben. Danach wird er auf 25°C abgekühlt. Auch dann ist nicht der Totalausfall das Kriterium. Der Elko muss dann noch mindestens 80% seiner Kapazität aufweisen.

In der Praxis werden aber selten 85°C dauerhaft erreicht. Wenn man einmal von schon recht hohen 45°C ausginge, ergäbe sich eine garantierte Betriebsdauer von mehr als 32.000 Stunden. Hinzu käme noch,. dass die Spannngsfestigkeit selten ausgenutzt wird. Für die Mehrzahl der Nutzer heisst dies, dass ein Elko-Tausch ggf. nach 20-30 Jahren in Erwägung zu ziehen ist.

Also ... warten wir ab, um welches Gerät es sich handelt. Dann kann man auch konkret eine Empfehlung abgeben.


[Beitrag von CarlM. am 27. Mai 2020, 16:08 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#12 erstellt: 27. Mai 2020, 16:34
Eine sehr schöne Erklärung, die sich mit meinen Erfahrungen deckt. Ich habe Gerät, die sind aus den 70 igern und sogar 60ern, da sind die Kondensatoren nicht defekt. Klar kommt mal vor, dass so ein kleiner Lümmel den Geist aufgegeben hat, aber in keinem meiner 4 Akai Tonbandgeräte musste ich einen Kondensator wechseln, dafür aber einen Transistor, der zum Rauschgenerator mutiert war. Aber keinen einzigen dicken Siebelko. Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Fälle gibt, wo man bestimmte Sorten von Kondensatoren hat, die einfach Mist waren, da sind es bestimmte Typen mit bestimmten Werten, die schneller altern.
burkm
Inventar
#13 erstellt: 27. Mai 2020, 16:51
Die Hersteller geben neben der mittleren statistischen Lebensdauer auch noch sog. "Derating-Tabellen" für ihre Elektrolyt-Kondensatoren an / heraus. Danach kann man im allgemeine Fall ungefähr herleiten, dass sich die "Lebensdauer" eines Elkos je 10°C weniger ungefähr verdoppelt. Deswegen erreicht ein "105°C" spezifizierter Elko ungefähr die 4-fache Laufzeit bei gleicher Temperatur wie ein "85°C" spezifizierter Elko, zudem liegt die erlaubte Grenztemperatur eines 105°C spezifizierten Elkos auch noch mindestens 20°C höher als bei einem 85°C spezifizierten Elko. Die Angaben des Herstellers beziehen sich dabei auf die statistisch mittlere Lebensdauer einer größeren Anzahl von gleichen Bauteilen bei der angegebenen Temperaturspezifikation, kann also nach unten wie nach oben ("Glockenkurve") noch etwas abweichen.

Mit steigender Grenztemperatur steigen auch die Kosten, wobei außerdem noch die spezifizierte Lebensdauer eines Elkos mit steigender Stundenzahl Auswirkungen auf die Kosten hat. Gängige Grenztemperaturen sind: 85°C, 105°C, 125°C und 135°C (z.B. für automotive Anwendungen im Motorraum usw.). 85°C findet man heutzutage meist bei "preiswerten" Geräten, gängige Ausstattung ist meist 105°C in der Elektronik, speziell wenn auch die Umgebungstemperaturen etwas höher sein können/sollten, andere Spezifikationen sind meist Sonderanwendungen vorbehalten. Die Preisunterschiede machen meist nur Cent pro Stück im Einkauf zwischen 85°C und 105°C aus, längere Lebensdauern sind dann widerumm auch noch etwas teurer, wobei die Hersteller inzwischen darauf achten, dass die Haltedauer eine Gerätes in den letzten Jahren deutlich abgenommen hat, so dass hier sicherlich auch entsprechende Einschränkungen mit einher gehen können. Die "Lebensdauer" eines Elkos kann heutzutage Werte von 1.000h bis ~10.000h annehmen, was mit den entsprechenden Multiplikatoren dann natürlich noch deutlich weiter reicht.

Das vorgenannte Beispiel eines 85°C Elkos mit 2.000H bedeutet dann eine statistische mittlere Lebensdauer (Zeit bis zum Ausfall) von 2.000h * 2 * 2 * 2 * 2 = 32.000h bei 45°C.
Umgerechnet auf Jahre (1 Jahr = 8.760h) sind das dann 32.000 / 8.760 = ~3,65 Jahre. Etwaige Toleranzen müssten dann noch berücksichtigt werden. Wobei die Zeiten, wo das Gerät ausgeschaltet ist, bei der berechnung auch noch Berücksichtigung finden, da die Elkos auch noch ein sog. "Shelf-Life" aufweisen, da sie immer altern, egal ob in Betrieb oder "lagernd" nur eben mit unterschiedlichen Temperaturen, da sie allmählich austrocknen, auch wenn nicht in Benutzung. Kennt man z.B. von "alten" Elkos, die Jahre- oder Jahrzehnte-lang nicht in Betrieb waren.


[Beitrag von burkm am 27. Mai 2020, 17:20 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#14 erstellt: 27. Mai 2020, 17:10
Hallo zusammen,

hinzu kommt, dass diese Lebensdauer bei Elkos früher oft mit "rated ripple current" bestimmt wurde.
Bei bedrahteten Elkos war in vielen Fällen der Ripple Strom auf eine Elko-Eigenerwärmung von 10°C ausgelegt.
Das bedeutet, dass ein so spezifizierter Elko ohne Ripple Strom nochmal doppelt so lange hält.

Gruß
Bernhard
burkm
Inventar
#15 erstellt: 27. Mai 2020, 17:17
Stimmt. Die Auswirkungen eines "Ripple-Stroms" habe ich bei meinen Beispielen noch nicht berücksichtigt.
Da es sich hierbei aber anscheinend um Netzteil-Kondensatoren handelt, dürfte das schon so in etwa hinkommen.


[Beitrag von burkm am 27. Mai 2020, 17:22 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#16 erstellt: 27. Mai 2020, 20:14
Ja und all diese Berechnungen berücksichtigen nicht, dass ein gewisser Schwund der Kapazität in einem guten Schaltungsdesign akzeptabel ist. In der Praxis halten Elkos viel länger. Wer schmeißt nach 3,5 Jahren das Uhrenradio oder den Fernseher weg. Beides Geräte, deren Kondensatoren im Netzteil ständig unter Spannung stehen. Bei den Fernsehern meistens 105 Grad Typen, aber im Uhrenradio billige 85 Grad Kondensatoren. In der industriellen Beleuchtung halten elektronische Vorschaltgeräte bis zu 10 Jahre im Dauerbetrieb.
Broesel02
Inventar
#17 erstellt: 27. Mai 2020, 21:35
Jetzt wissen wir aber immer noch nicht um welches Gerät es sich handelt.
Ich stimme ich den Ausführungen zur Lebensdauer der Kondensatoren zu. Ich persönlich verfahre da aber anders denn WENN ich mich entschiesse ein Gerät zu revidieren dann ist es inzwischen 40 Jahre alt oder älter und ich tausche erheblich mehr. Aber wie gesagt, das ist mein Bier und meine Meinung und mein Spaß und meine Rechnung. Funktionieren tut das alles auch vorher noch - aber mit Einschränkungen. Die Leckströme der älteren Elkos nehmen mit der Zeit zu und der Innenwiderstand nimmt auch zu. Ich mache inzwischen häufig eine kleine Messung vom Stromverbrauch und anderen Werten der Geräte vor- und nach einer Revision. Ich hatte gerade einen Kenwood KA 80 zwischen den Fingern. Der lag funktionierend vor der Revision bei 38 Watt Stromverbrauch ohne Leistungsabgabe. Nach der Revision nur noch 27 Watt. Das ist eine Menge Wärme die da unnötig im Gerät verbreitet wird.

Richard
electronride
Inventar
#18 erstellt: 28. Mai 2020, 20:34

Der lag funktionierend vor der Revision bei 38 Watt Stromverbrauch ohne Leistungsabgabe. Nach der Revision nur noch 27 Watt.

Das ist ja interessant!
Bertl100
Inventar
#19 erstellt: 29. Mai 2020, 06:56
Hallo zusammen,

bei gleichem Ruhestrom durch die Endstufen?

Gruß
Bernhard
Broesel02
Inventar
#20 erstellt: 29. Mai 2020, 18:26
Ich habe den Ruhestrom vorher nicht gemessen.

Ich denke eher daß solche Kandidaten da beteiligt waren:

Kenwood KA 80

Richard
electronride
Inventar
#21 erstellt: 29. Mai 2020, 20:00
Welche dieser Kandidaten sind gemeint? Hochohmige Widerstände und/oder Kondensatoren?
Broesel02
Inventar
#22 erstellt: 29. Mai 2020, 20:24
Die Kondensatoren die sich nackisch gemacht haben
Ingor
Inventar
#23 erstellt: 30. Mai 2020, 00:39
11 Watt in den Kondensatoren verbraten? Dann wären die doch extrem heiß geworden.
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