Peerless PLA Aktivlautsprecher (aus ORF Beständen)

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jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#1 erstellt: 09. Jul 2020, 13:28

Lieben Gruß in die Runde!

Ich habe hier zwei schöne kleine Aktivlautsprecher (stimmt eigentlich nicht, wird passiv getrennt, aber mit eingebautem Verstärker), die mir als ehemalige ORF-Studiomonitore verkauft wurden. Vom ORF kommen sie wahrscheinlich wirklich (haben Lemo-Eingänge), Studiomonitore würde ich sie nicht nennen. Es ist wohl eher ein kleiner Kontrolllautsprecher (BxTxH 20x15x30cm, ohne Bassreflex), der auf gute Sprachverständlichkeit getrimmt wurde. Das Modell nennt sich "PLA" und ist "Made by Peerless Vienna".
Es funktionieren beide, allerdings wird einer sehr viel heißer als der andere (man verbrennt sich noch nicht, aber denkt es im ersten Moment).
Ich nehme an, es gehört der Ruhestrom richtig eingestellt.
Leider kann ich keine Schaltpläne oder weitere Infos zu diesem Modell finden.
Ich habe den einen aufgemacht und ein paar Fotos gemacht.

Nachdem ich zwei gleiche hier stehen habe, kann ich natürlich den einen auseinanderbauen, Bauteilwerte aufschreiben, neu bestellen und dann so wie den anderen wieder zusammenbauen. Ich bin mir aber im Unklaren ob das nötig ist. Weniger Arbeit zu haben, wäre auch schön und die beiden sollen als PC-Lautsprecher für meine Freundin genutzt werden (die ich in diesem Zusammenhang eher als Gourmand als als Gourmet beschreiben würde...).

Wie würdet ihr das angehen? Alle Elkos tauschen? Nur die beiden großen?
Wie (wo) würdet ihr die Ruhestromeinstellung machen?

Oder hat jemand Erfahrung, was es etwa kosten würde, die beiden "überarbeiten" zu lassen?
Ich mag ungern viel Geld dafür ausgeben, aber wenn es für einen Fachmann eine eher kleine Baustelle wäre, würde ich mir das überlegen.

Ich freue mich über jeden Tipp bzw. Meinung zu dem Thema.

Schöne Grüße,
jcalka

PS: Die Schaumstoffsicken sind übrigens noch in erstaunlich gutem Zustand. Das Innere der Box ist gedämmt, das Dämmmaterial ist nur auf den Bildern nicht zu sehen.

[Beitrag von jcalka am 09. Jul 2020, 13:29 bearbeitet]

sealpin
Inventar

#2 erstellt: 09. Jul 2020, 13:43

Fragen:
willst Du den Originalzustand beibehalten? --> komplett revidieren inkl. Bauteile der passiven Weiche

Wenn nicht, dann ggf. die passive Weiche raus und ein 2-Wege DSP Board mit Amp reinbauen. Hypex macht da schöne (leider nicht billige) Sachen.

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#3 erstellt: 09. Jul 2020, 13:54

Danke für die Antwort!
Grundsätzlich habe ich über die Möglichkeit noch nicht nachgedacht, aber ansich würde ich es gerne bei einem diskreten Aufbau belassen wollen.

--> komplett revidieren inkl. Bauteile der passiven Weiche

Also mehr als "nur" die Elkos?

sealpin
Inventar

#4 erstellt: 09. Jul 2020, 14:04

bin jetzt nicht der Oberfachmann, aber auch andere Bauteile können altern, defekt sein und/oder außerhalb ihrer Spezfikationen liegen.

Daher: Schaltplan organisieren oder im worst case: alles neu. (nagut, der Trafo wohl nicht).

Ich würde mir auch mal die Platinen und Leiterbahnen anschauen.
Und obacht: damals gab es bleihaltiges Lötzinn, das heutige ist wohl Bleifrei. Ob und wie gut man das "mischen" kann, weiß ich nicht.

Mechwerkandi
Inventar

#5 erstellt: 09. Jul 2020, 14:45

jcalka (Beitrag #1) schrieb:

PS: Die Schaumstoffsicken sind übrigens noch in erstaunlich gutem Zustand.

Der Tieftöner müsste nach den Bildern ein PT 165 sein, ein damals oft eingesetzter Typ für kleine 2-Weg-Boxen.
Der hatte aber eine Gummisicke.

Wenn es das Netzteil noch tut, ein kleines Verstärkermodul einbauen, den Rest so lassen.

[Beitrag von Mechwerkandi am 09. Jul 2020, 14:46 bearbeitet]

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#6 erstellt: 09. Jul 2020, 15:20

Vielen Dank für eure Meinungen!
Ich muss sagen, ich bin eher überrascht. Nachdem die beiden ja funktionieren, hätte ich erstmal nur mit "kleineren" Überarbeitungen gerechnet.
Muss mir das wohl nochmal durch den Kopf gehen lassen.

Der Tieftöner müsste nach den Bildern ein PT 165 sein, ein damals oft eingesetzter Typ für kleine 2-Weg-Boxen.
Der hatte aber eine Gummisicke.

Das schaue ich mir später nochmal an!

Uwe_1965
Inventar

#7 erstellt: 09. Jul 2020, 15:22

Wie (wo) würdet ihr die Ruhestromeinstellung machen?

Messen (mit einem Multimeter Einstellung DC und Messbereich 200mV) kannst Du den Ruhestrom über einen der weißen 0,33 Ohm Widerständen messen . Ich würde sie bei beiden Boxen erstmal nur messen und hier kund tun. Der Wert müßte irgendwo zwischen 5 und 15 mV liegen.

Gruß Uwe

[Beitrag von Uwe_1965 am 09. Jul 2020, 15:23 bearbeitet]

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#8 erstellt: 09. Jul 2020, 16:35

Danke Uwe, das habe ich soeben gemacht. Bei dem Speaker, der weniger warm wird bin ich nach ca 1min. bei 62mV, beim heißeren Kollegen gehts gleich mit 270mV los...

Der Tieftöner müsste nach den Bildern ein PT 165 sein, ein damals oft eingesetzter Typ für kleine 2-Weg-Boxen.
Der hatte aber eine Gummisicke.

Bei mir sinds definitiv Schaumstoffsicken. Leider muss ich auch meine Aussage

Die Schaumstoffsicken sind übrigens noch in erstaunlich gutem Zustand

revidieren:
Eine der Sicken ist in erstaunlich gutem Zustand, die andere ist eben zerbröselt...

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#9 erstellt: 09. Jul 2020, 17:02

Der Tieftöner müsste nach den Bildern ein PT 165 sein, ein damals oft eingesetzter Typ für kleine 2-Weg-Boxen.
Der hatte aber eine Gummisicke.

Habe noch ein bisschen recherchiert. Es gab 2 Varianten, nämlich den PT 165 M mit PP-Membrane für Bassreflexgehäuse und den PT 165 L mit Soft(?)-Membrane und Schaumstoffsicke, der auch für geschlossene Gehäuse geeignet war.

[Beitrag von jcalka am 09. Jul 2020, 17:02 bearbeitet]

Mechwerkandi
Inventar

#10 erstellt: 09. Jul 2020, 17:27

Nach der damaligen Nomenklatura bei Peerless war der Nachsatz - M eher ein Tief-Mitteltöner, der Nachsatz - L stand für einen Tieftöner.
Korb und Antrieb war in beiden Fällen gleich, gab es auch als "130".

[Beitrag von Mechwerkandi am 09. Jul 2020, 17:29 bearbeitet]

Uwe_1965
Inventar

#11 erstellt: 09. Jul 2020, 19:28

jcalka (Beitrag #8) schrieb:

Danke Uwe, das habe ich soeben gemacht. Bei dem Speaker, der weniger warm wird bin ich nach ca 1min. bei 62mV, beim heißeren Kollegen gehts gleich mit 270mV los...
...

Selbst 62mV = 187mA sind schon eine Hausnummer, aber normalerweise wird er ja ohne LS gemessen

Mache doch 2 Fotos von den Potis, nur mal um zu schauen, ob eines extrem aus der Mitte heraus verstellt ist.

Ferner schaue Dir mal den Transistor (roter Kreis) genauer an, da hat jemand Hunger gehabt

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#12 erstellt: 09. Jul 2020, 23:34

Vielen Dank für den Hinweis, Uwe!
Ich werde vermutlich morgen zu nicht viel kommen, das aber am Wochenende nachholen. Bei der Gelegenheit werde ich auch vom zweiten Verstärker ein paar Fotos machen, habe den Speaker heute zum Messen geöffnet und der schaut doch nochmal schlimmer aus (ist auch der, der heißer wird)...

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#13 erstellt: 27. Aug 2020, 23:02

Nachdem ich in den letzten Wochen doch mit anderen Dingen beschäftigt war, habe ich mich entschlossen die beiden in eine Fachwerkstatt zu geben. Allerdings habe ich bei mehreren Versuchen noch niemanden gefunden, der sich ihrer erbarmt.

Aus diesem Grund bin ich doch am überlegen einen ClassD Verstärker einzubauen.
Recht beliebt und hochwertig scheinen die Produkte von icepower zu sein, beispielsweise dieser

50ASx2SE.
Ich würde meinen für die kleinen sollten 50Watt eigentlich reichen, oder?
Dann könnte ich den in eine der Boxen verbauen und die zweite bekommt nur das verstärkte Signal weitergeleitet, dann bräuchte ich auch nur noch einmal Strom.

Wenn ich das richtig sehe, müsste das Board eigentlich alles sein was ich brauche (wenn ich weiterhin passiv trenne) oder stehe ich irgendwo auf dem Schlauch?

Für Meinungen bin ich sehr dankbar. (Und falls jemand eine gute Elektronikwerkstatt in Österreich kennt, freue ich mich auch über einen Tipp - den diskreten Aufbau finde ich grundsätzlich immernoch erhaltenswert)

Burkie
Inventar

#14 erstellt: 28. Aug 2020, 08:13

Hallo,

oder aber, du machst es einfach so, wie es dir Uwe gezeigt hat.
Ruhestrom messen und mit den Potis einstellen.

Grüße

Ingor
Inventar

#15 erstellt: 28. Aug 2020, 11:09

Ein Verstärkermodul in eine Box und dann zur anderen verdrahten ist eine gute Lösung. Die ollen Verstärker, die aktuell verbaut sind, benötigen sicher einiges an Aufmerksamkeit. Das kann man gar nicht bezahlen. Ich würde es auch so machen, wenn ich es nicht selber reparieren könnte. Vorher aber noch mal am Poti gedreht und den Ruhestrom versuchen einzustellen, würde ich aber auch machen.

Uwe_1965
Inventar

#16 erstellt: 28. Aug 2020, 11:54

jcalka (Beitrag #13) schrieb:

Aus diesem Grund bin ich doch am überlegen einen ClassD Verstärker einzubauen.

Kann man machen, muss man aber nicht, es sei denn es ist zuviel hinüber etc.

Hier gibt es einen schönen Bericht über das Teil und wasman noch so alles machen kann, die Links funktionieren auch noch zum Datenblatt.

Gruß Uwe

jcalka
Schaut ab und zu mal vorbei

#17 erstellt: 28. Aug 2020, 14:45

Hallo Burkie, Ingor und Uwe, vielen Dank für eure Einschätzungen.

Ich habe jetzt erstmal neue Sicken für die Tief/Mitteltöner bestellt, die sich bei beim genaueren "Hinsehen" doch verabschiedet haben. Sobald das Problem beseitigt ist, werde ich mir die Ruhestromeinstellungen nochmal genauer anschauen und dann überlegen, wie ich weiter vorgehe.

Vielen Dank auch für den Link Uwe, die IcePower Module werde ich für zukünftige Projekte auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Lieben Gruß,
jcalka

DB
Inventar

#18 erstellt: 29. Aug 2020, 09:19

Hallo,

der Verstärker hat einen trafosymmetrischen Eingang. Es wurde hier also einiger Aufwand getrieben. Ich würde eher die vorhandenen Verstärker überholen, als mir da so eine HF-Schleuder von D-Endstufengepräkel reinzubauen.

MfG
DB