Grundig C6500 kein Lebenszeichen

+A -A
Autor
Beitrag
Sinan1985
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Okt 2020, 21:03
Guten Tag,
Habe auf dem Flomi für 12Euro einen Grundig C6500 Radiorecorder erworben. Die Sicherung wurde ausgetauscht und beim Einschalten (wurde auf 220-240V eingestellt) ist die Sicherung wieder durchgebrannt. Mit Batterien gibt es auch kein Lebenszeichen. Das Gerät ist sehr stark verdreckt, aber innen sehr sauber.
Der Trafo sieht aufgequollen aus und es sind Spuren von Klebeband an den Seiten vom Trafo zu sehen
IMG_20201026_185947

Könnte ich den Trafo ersetzen durch einen anderen passenden?

LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 26. Okt 2020, 21:33
Update: Ich hab wieder die gleichen Batterien eingelegt und als ich play gedrückt hat, hat sich die Spindel ganz langsam gedreht. Nirgendwo ton oder irgendwas, aber es dreht sich schon etwas. Auf den Tasten gibt es ein knackendes Geräusch, aber andere Reaktionen.
Das Tapedeck gibt jetzt auch Geräusche von sich. Sehr stark verzerrt die Geräusche werden immer lauter. Die Batterieanzeige geht auch immer weiter hoch


[Beitrag von Sinan1985 am 26. Okt 2020, 21:39 bearbeitet]
hf500
Moderator
#3 erstellt: 26. Okt 2020, 21:40
Moin,
der Trafo ist vakuumgetraenkt, der sieht so normal aus. Trafos sind eigentlich sehr selten defekt, daher:
Ueberpruefen: Gleichrichter und Ladekondensator, als naechstes die Endstufe. Diese drei "Teile" sind in der Lage, durch Kurzschluss soviel Strom zu ziehen, dass die Netzsicherung ausloest.

73
Peter
Sinan1985
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 26. Okt 2020, 21:49
Ok. Ich werde mal versuchen die Bauteile zu überprüfen. Der Ton vom Radio ist grade eben von selber über den Batteriebetrieb zurückgekehrt... Ganz komisch. Klinkt stark verzerrt. Wie kann ich denn die Bauteile überprüfen? Ich besitze ein Multimeter.

Danke für die Info über den Netztrafo

LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 26. Okt 2020, 21:54
Ich habe das Gerät abgeschaltet, da im Batteriebetrieb, der plötzlich wieder einigermaßen funktioniert, aber der größte aller Elkos, ist so heiß geworden ist, dass man sich daran die Finger verbrennen konnte
16037383459361407515681855100218

Ich gehe mal davon davon aus, dass das der Ladeelko ist, da langsam die Musik immer lauter wurde. Hätte ich den länger laufen lassen, wäre mir wahrscheinlich das Ding explodiert... Glück gehabt

Lg


[Beitrag von Sinan1985 am 26. Okt 2020, 22:02 bearbeitet]
hf500
Moderator
#6 erstellt: 26. Okt 2020, 22:58
Moin,
ja, diesen Elkos hatte ich in groesstem Verdacht. Da hatte ich schon mehrere Grundig-Koffergeraete, wo sie Unfrieden stifteten.
Ersatz: Einen axial bedrahteten Elko suchen, der eine passende Kapazitaet, Spannungsfestigkeit und den gleichen Durchmesser hat. Wahrscheinlich wird man bei 4700µF/25V herauskommen.
Das Original ausbauen, den Standring abhebeln, die Schweisstellen halten nicht viel aus. Den neuem Elko mit dem Plusende (Gummistopfen) auf den Ring stellen, den Minusdraht ggf. verlaengern und an den Standring loeten. Das Ganze dann wieder zurueck ins Geraet. Wenn man den Kondensator gut andrueckt, wenn der Plusdraht angeloetet wird, haelt das Ganze ohne weiteres Verkleben etc.
Den Standring sollte man sichestellen, denn er verbindet mehrere Schaltungspunkte miteinander. So bekommt man eine einwandfreie Reparatur. Ohne uebersieht man gerne was, hat eine unterbrochene Massefuehrung und das Geraet arbeitet nicht.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 26. Okt 2020, 23:00 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 26. Okt 2020, 23:03
Ok. Danke für die Antwort. Also ist der Gleichrichter nicht defekt? Jedenfalls würde ich gerne wissen, wo der sich befindet, weil ich keinen finden kann. Ich bin aber ganz optimistisch, dass es nur an dem Kondensator lag, wenn sie sagen, dass der öfters auffällig ist


LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 26. Okt 2020, 23:10
Wäre es nicht möglich einen Radialen nehmen und dann dass Bein so knicken, dass ich es mit dem Ring verlöten kann?
hf500
Moderator
#9 erstellt: 26. Okt 2020, 23:49
Moin,
wuerde ich nur zur Not machen, denn auch der Plusdraht muss konzentrisch durch den Ring und das geht am zwanglosesten mit einem axialen Elko.
Ueber dem Elko stehen nach Schaltbild 15V, serienmaessig ein 20V-Elko. Gibt es listenmaessig nicht, man nimmt man heute Elkos fuer 25V.
Der Gleichrichter sollte hoffentlich durch die Sicherung geschuetzt worden sein. Es ist schon ein Siliziumgleichrichter, in dem Zeitraum gab es auch noch Geraete mit Selengleichrichtern. Der Gleichrichter befindet sich auf der Netzteilplatte mit den Sicherungen.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 26. Okt 2020, 23:56 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 27. Okt 2020, 00:13
Danke, dann werde ich mal Mittwochs zu Conrad fahren und mir dort einen 4700uf 25 V Kondi kaufen. Auf dem defekten stand übrigens auch schon 25V drauf. Ich glaub das mit dem Ring müsse ich hinbekommen. Den Bereich vllt noch abkleben, damit es keinen Kontakt mit dem Leiterbahnen gibt.
Ich hoffe mal der Gleichrichter ist noch in Ordnung. Wo könnte man denn einen passenden finden, falls der doch im Eimer sein soll?


LG
hf500
Moderator
#11 erstellt: 27. Okt 2020, 18:55
Moin,
in diesem Fall besteht die Auswahl des Kondensators daraus, einen axialen 25V Elko mit gleichem Durchmesser zu finden, die Kapazitaet ergibt sich dann. Es werden wohl mehr als die 2200µF des Originals werden, da heutige Elkos bei gleichen Daten kleiner als seinerzeit sind.

Einen Gleichrichter sollte in der gleichen Quelle wie der Kondensator zu finden sein. Er muss fuer mindestens 1000mA gut sein und die Anschlussfolge -~+~ haben. Pinabstand beachten. Bei der Baugroesse duerfte ein Gleichrichter fuer 1,5 bis 2A herauskommen, schadet nicht. Jede Spannungsfestigkeit ueber 40V ist gut genug.

73
Peter
Sinan1985
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 27. Okt 2020, 21:01
Moin,
Der Originale hatte 4700uf 25V,also habe ich diesen durch die gleichen Werte ersetzt. Leider gab es nur einen Radialen. Den konnte ich aber einbauen, sodass der Minuspol Kontakt mit dem Ring hat
16038215979026874539059767712254

Der is leider kleiner ausgefallen und ich habe ihn etwas schief reingelötet. Ich werde das Gerät mal testen(mit Batterien)
Ich melde mich


LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 27. Okt 2020, 21:10
Update. Habe das Gerät mit Batterien getestet. Alles funktioniert einwandfrei. Auch das Kassettenteil, wo es doch oft Probleme mit den Zahnrädern gibt, oder gibt die es nur in den RR's? Wie ich sehe, ist der Löschkopf abgebrochen. Wie kann ich diesen wieder befestigen? Außerdem funktioniert die Batteriezeiger nicht. Der Schalter springt auch direkt auf die Mitte zurück, wenn ich diesen betätige. Ob das so sein soll?
Mir fällt auf, dass das Kassettenteil etwas zu schnell läuft. Nach dem Riementausch immernoch. Wo kann ich denn die Geschwindigkeit justieren?

Auf jedenfall danke für die Hilfe bis jetzt!

LG


[Beitrag von Sinan1985 am 27. Okt 2020, 23:13 bearbeitet]
hf500
Moderator
#14 erstellt: 27. Okt 2020, 23:13
Moin,
na ja, bei mir hatte sich 2200µF fuer den Ladekondensator festgesetzt. Die jetzige Loesung sieht nicht so schoen aus, aber sie funktioniert.
Fuer die weiteren Fragen muss ich passen, denn so genau kenne ich das Geraet nicht. Hatte vor vielen Jahren mal einen C6200 als "Bausatz", war nicht komplett und nicht mehr zu retten.
Falls sich der Loeschkopf noch passgenau auf seinem Sockel positionieren laesst, kann man ihn mit etwas 2k-Kleber befestigen.

73
Peter
Sinan1985
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 28. Okt 2020, 00:59
Ok. Ich bedanke mich trotzdem für die Hilfe.
Schade um den C6200, aber was soll man machen, wenn man nurnoch Teile von ihm rumliegen hat.
Die Geschwindigkeit konnte ich justieren. Der Spaß mit der Kassette ist jetzt leider vorbei, da das Zahnrad von der Schwungmasse Zacken verliert. Muss wohl nach Ersatz suchen


Lg
Rabia_sorda
Inventar
#16 erstellt: 28. Okt 2020, 13:37
Moin

Passen evtl diese Zahnräder (Gear)?

Zahnräder für GRUNDIG C5500 C6500 C8000 Zwei Stücke Zahnrad

Mache doch mal ein Bild des LK. Ich habe hier noch ein paar liegen ...

Lässt sich das Messwerk durch ein Klopfen beeinflussen?
Wenn ja, dann ist am Messwerk etwas faul und es müsste eigentlich erneuert werden.

Lässt sich das Messwerk evtl noch mit einem Poti im Innern abgleichen?
Die aktuelle Batteriespannung sollte man gleichzeitig mit einem DMM überprüfen und darauf das Messwerk einstellen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 28. Okt 2020, 13:46 bearbeitet]
hf500
Moderator
#17 erstellt: 28. Okt 2020, 19:42
Moin,
die Einstellung der Batterieanzeige ist im SM beschrieben. Aber zuerst muss wirklich festgestellt werden, ob das Messwerk einen Schaden hat. Dazu mit dem Multimeter in 2k Bereich den Widerstand messen. Der Messtrom sollte ausreichen, das Messwerk reagieren zu lassen, wie hoch der Spulenwiderstand ist, ist erstmal zweitrangig, sofern ueberhaupt einer messbar ist. Eine Unterbrechung ist natuerlich keine gute Nachricht.
Ich gehe mal davon aus, dass das Ding auch die Empfangsstaerke anzeigt, auch eine Testmoeglichkeit.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 28. Okt 2020, 19:44 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 29. Okt 2020, 09:50
Moin,
Hab versucht zu messen. Das Multimeter hat eine Auto-Messung, sodass ich nicht auf 2k einstellen konnte. Jedenfalls schlägt nix aus und auch bei der Sendersuche passiert nix


Lg
Sinan1985
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 29. Okt 2020, 11:16
Moin,
Einen Ersatz will ich nicht einbauen, da die Dinger einiges kosten. Zahnräder habe ich bestellt und die Hellblauen Tantals sowie alle Radialen Frakos ersetzt. Einer war sogar schon ausgelaufen
IMG_20201029_091313


LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 29. Okt 2020, 17:33
Moin,
Sorry Rabia, hab deine Antwort überlesen. Genau diese Zahnräder habe ich bestellt. Ein Poti für die Einstellung konnte ich nicht finden. Ich werde mich melden, wenn die Zahnräder eingebaut sind. Die Tantals musste ich durch Elkos ersetzen. Es gab 2 dunkelblaue, von denen ich gehört habe, dass diese nicht so anfällig sein sollen. Ich habe noch einen roten elko gefunden, der angeblich auch anfällig sein soll. Das Radio funktioniert, oder könnte es sein, dass er auch bald Probleme macht?

Lg
HiFi-Boy61
Stammgast
#21 erstellt: 01. Nov 2020, 01:55
Hallo Sinan1985,

ich habe selbst viele Grundig "Henkelmänner", davon viele RR auch und auch einen C6500 restauriert. Der Schalter den du ansprachst hat eine Mittelstellung, das ist normal einfach weil er auf der einen Seite ("Stellung") die Spannung (Batterie o. Akku) anzeigt und auf der anderen Position dann die Beleuchtung einschaltet und Mitte eben die "Ruheposition" ist..

Die Befestigungslaschen unten des Löschkopfes sind fast immer gebrochen oder angebrochen. Ich habe schon einige erfolgreich geklebt. Ich nehme dazu Pattex "Kraft-Mix Extrem Schnell", extrem schnell härtender 2 Komponenten Kleber auf Epoxidharz Basis, 2K Kleber mit hoher Beständigkeit für viele Materialien (um 6,50-7,50 EUR). Zuvor mit Aceton und Wattestäbchen (besser die mit Papier- statt Plastikstäbchen daher nehmen) den Kopf unten und an den 4 Seiten (NICHT auf der Löschfläche "Metall"!) gut entfetten. Ebenso das Metall (also den Schlitzbereich) oben und Unterseite des Laufwerkschassis wo er rein kommt ebenfalls. Dann Kleber an mischen, den Kopf unten an der Bruchstelle gut einstreichen und aufsetzen, nach hinten positionieren, gerade ausrichten und festhalten. Warten bis der Kleber "anzieht" (3-5 Min.). Dann gehe ich immer her und mache noch an allen 4 Seiten unten eine weitere Verklebung, ebenso an der Unterseite. Du musst aber immer aufpassen, dass du keine beweglichen Teile mit verklebst vom Laufwerk. Du musst unbedingt auch alles soweit vorbereiten und zügig arbeiten da der Kleber nach dem mischen schon nach 1-2 Min. beginnt anzuziehen und dann zäh wird. Wenn der Kleber etwas unkorrekt verläuft diesen mit Wattestäbchen gleich wieder weg machen daher. Dann 24h ruhen lassen, bis vollständig ausgehärtet. Statt dem "Kraftmix" geht sicher auch Stabilit ultra, aber das glasklare war mir lieber. Das ist zwar eine "Gewaltmethode" mit dem Verkleben aber viel mehr Optionen gibt es nicht da dieses Problem leider sehr häufig ist und diese Kopfhalterung auch bei einem Schlachtgerät / Ersatzteilträger den man ggf. dafür ankauft meist auch schon gebrochen ist oder dies spätesten beim herausnehmen (sitzt ja oft ziemlich fest!) dann sowieso bricht, selbst wenn er heil war. Ich habe schon auf viele Arten zuvor probiert die abgebrochenen Teile der Halterungslaschen wieder an zukleben was aber nicht funktionierte da er ja eingeschoben werden muss mit etwas Kraft und die Klebefläche selbst wenn man sie unten "verdickt" einfach nicht stark genug wird, oder es eben daneben dann gleich wieder bricht.

Die Zahnräder (am/unterm Schwungrad/Flywheel sowie das zum weiteren Antrieb) sind auch fast immer hinüber und selbst wenn man einen dieser Rekorder gebraucht erwirbt wo es die Info gibt "Kassette läuft" mag das evt. so sein oder bleib eben unbemerkt. Die Leute "testen" das Gerät dann meist nur paar Sekunden, nach oft sehr langer Nichtbenutzung. Spätestens wenn man dann aber eine komplette Kassette abspielt gehen dabei fast immer eines oder beide Zahnräder kaputt. Meist schon beim abspielen nur einer Kassettenseite. Daher wenn man den Rekorder nutzen will muss man diese Zahnräder austauschen die werden regelrecht wie "Wachs" und lösen sich auf (angebl. wegen Langzeit-Unverträglichkeit mit einem Schmiermittel). Ich bin leider eher der Meinung die Qualität vieler Grundig Kunststoffe ist sehr, sehr mäßig und es gibt bei vielen Geräten häufig Brüche an Kunststoffteilen. Leider sehr viel öfter wie ich das von anderen Vintagegeräten auch gleichen Alters kenne. Das Problem mit den Zahnrädern ("Zahnverluste", Lücken) gibt es bei sehr vielen Grundig Rekordern und Tapedecks (C6200, C8000, C5000, CN500, CN830, CN930 und viele weitere), Nur die älteren wie der C3000, C4000, C201FM, C200 usw. haben das nicht da sie anders konstruiert sind.

Zum Geschwindigkeit einstellen bei Tapes brauchst du fast immer eine 3000 Hz Testkassette und entweder einen Frequenzzähler oder ein DVM mit Frequenzmessbereich. Bei den Radioteilen sind die meisten Fehler A.) Wellenbereichschalter mit Kontaktproblemen ["Tote" Wellenbereiche, ggf. auch mehrere] B.) Fest gefressene Achsen von Drehkondensatoren (Schmierfett der Achse des Drekos verharzt) [= keine Senderabstimmung möglich, ggf. Seilriss] C.) Korrodierte Masseschleifer am Dreko ("kratzt" beim Abstimmen) D.) Schlecht arbeitende Tasten der Wellenbereiche [Schwergängig, hängen fest usw.].

Lösungen: A.) In die Öffnung oben oder die Löcher (Mitte usw.) mit Sprühröhrchen Oszillin T6 alle Schalter damit "fluten" (Küchentücher außen herum wegen Überschuss) danach jeden Schalter mind. 50x betätigen damit wieder "blank" wird B.) Achse mit Lötkolben erwärmen dabei bewegen bis frei wird, WD5 auf beide Seiten der Achse, ggf. wiederholen, weiterbewegen, erhitzen bis frei. Dann ölen. Oder Aceton auf 1ml Spritze und vorsichtig an beide Seiten der Achse (aufpassen wegen Kunststoff) warten bis Fett gelöst wird, ggf. wiederholen danach ölen (Soweit mir bekannt = Tipp von Peter aka hf500 :-) C.) Massekontakte/Schleifer am Drehko vorsichtig mit Kontaktspray behandeln (NICHT den ganzen Dreko da sich sonst das Radio verstimmt!) den Drehko dann mehrmals komplett durchdrehen. Verdunsten lassen, sollte es Verschiebung der Frequenz geben legt sich das fast immer wieder nach Verdunstung. D.) Zuerst nach A.) behandeln dann die Schaltergestänge, Rastschiene(n) nach säubern, entstauben mit Silikonölspray behandeln, mehrfach durchschalten. Ist meist durch Staub, verharztes Fett bedingt o. leichte Korrosion.

Der C6500 hat das Grundig CB100/E Laufwerk drin welches auch im C8000, C5500 und dem C5000 drin ist. Ich habe damit mal einen Clip als "Demo" auf meinem YT Channel gemacht damit sich Jüngere die nicht zur "Generation Kompaktkassette" gehören mal sehen wie so eine Kassette bzw. Laufwerk "offen" arbeitet. Und ja: Ich weise wie in der Beschreibung des Clips auch nochmals darauf hin das man das am Ende gezeigte kleben eines Kassettenbandes nicht unbedingt bei seinem 5.000 Euro Nakamichi Dragon Tape deck machen sollte :-)

Hier der Link zum Clip bei YT: https://youtu.be/xfeI9O4hxXc

Gruß Mathias


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 01. Nov 2020, 02:18 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 01. Nov 2020, 02:29
Moin moin,
Danke für deine Antwort und die Anleitung zum kleben des Tonkopfs. Ich werde es mal die nächsten Tage probieren.Das Laufwerk liegt ja aufm Tisch. Das Video war informativ. Ich nehme meine Tapes auf meinem Onkyo Ta-2230 auf. Das Deck is relativ kompatibel, so auch auf meinem Grundig, bevor sich das Zahnrad aufgelöst hat.
Ich kann mir gut vorstellen, dass das an der Qualität der Zahnräder liegt. So viele kaputte können ja nicht durch Schmiermittel entstanden sein. Ich habe Gestern mal den Recorder gereinigt. So viel Dreck habe ich lange nicht mehr gesehen. Die Schriften habe ich nicht geputzt, da die sehr empfindlich sind und eh schon einige Stellen fehlen.

Ich melde mich! Bye
hf500
Moderator
#23 erstellt: 01. Nov 2020, 16:09

HiFi-Boy61 (Beitrag #21) schrieb:


Ich bin leider eher der Meinung die Qualität vieler Grundig Kunststoffe ist sehr, sehr mäßig und es gibt bei vielen Geräten häufig Brüche an Kunststoffteilen. Leider sehr viel öfter wie ich das von anderen Vintagegeräten auch gleichen Alters kenne.


Moin,
da kann man Grundig kaum einen Vorwurf machen. Forderung war ein geraeuscharmer Zahnradantrieb und das ging erstmal nur mit Weichkunststoffen, die inzwischen aufgeben. Denn eins darf da auch nicht vergessen werden:
Die Geraete wuerden fuer eine Gebrauchsdauer von etwa 10 Jahren entwickelt und gebaut, inzwischen sind sie ueber 40 Jahre alt. Diese Geraetegeneration ist so irgendwann 1976/77 herum (*). Und die anvisierten 10 Jahre haben sie so ziemlich alle ueberstanden, einigermassen vernuenftige Behandlung vorausgesetzt. Der groesste Teil wird auch 20 Jahre gut ueberstanden haben, aber irgendwann fangen die Alterungserscheinungen an.

(*) ein paar Jahre spaeter, so ab Anfang der 80er, waren Monogeraete praktisch nicht mehr absetzbar, hoechtens in der untersten Preislage. Stereo sollte es fuer einen Radiorecorder schon sein...

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 01. Nov 2020, 18:59 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 01. Nov 2020, 16:42
Moin,
Da hast du eigentlich Recht. Da war die Entwicklung ja noch nicht so weit fortgeschritten. Man muss schon sagen, dass die Qualität von diesen alten Geräten schon sehr gut ist, wenn sie nach über 40 Jahren immernoch funktionieren.

Ich besitze einen ITT Radiorecorder, der nur einen Mono Lautsprecher sowie Kopfhörerbuchse besitzt. Quasi ein Monorecorder. Der Tonkopf ist aber anscheinend ein Stereo. Ein anderer Recorder von Telefunken nimmt nur Mono auf.



LG
HiFi-Boy61
Stammgast
#25 erstellt: 01. Nov 2020, 19:05
Hallo Peter,

Da muss ich doch noch etwas "Kontra" :-) geben: Es sind ja nicht nur die Zahnräder bei den genannten Rekordern von Grundig. Das setzt sich auch an vielen weiteren Teilen fort. Den fast immer abgebrochenen Schiebereglern der RTV 820, 1020, 1040 oder selbigen an den Satelliten 2000, 2100. Gehäuseteile und Plastikteile der RPC Anlagen (500er, 300er usw.) oder den Bandsortenumschalthelbel (Bzw. Dolbyschalterhebel) der CN830, 930 usw. Selbst an meinem Satellit 400 knackst einfach ein Stück der einen Gehäuseecke weg. Viele 500er Satelliten haben einen Riss hinten oben an der Rückwand nahe der Antenne. Es gibt noch viele weitere Beispiele. Ich will / wollte ja Grundig auch nicht "abwerten" sonst würde ich deren "Kisten" ja nicht sammeln und restaurieren. Aber es kommt bei denen eben - zumindest nach meiner Meinung - überproportional häufiger vor. Ich las mal in einer der Grundig-Revues dass sie ihre Kunststoffteile alle selbst herstellten (spritzten). Jedenfalls ist natürlich klar, dass Kunststoffe teils massiv altern was aber auch Typ/Sorten abhängig ist. Sicher ist auch Henkelware meist nicht mit den besten Stoffen erstellt wurden. Aber Grundig hatte auch das Bestreben dann irgendwie "alles"aus Kunststoff machen (zu) müssen. Vielleicht mussten ja die Spritzmaschinen ausgelastet werden :-)

Natürlich ist es immer eine Herausforderung aber gerade das macht es ja auch aus eine Kiste nach fast 50 Jahren wieder optisch gut aussehend und lauffähig zu machen. Denn immerhin ist das wie du schon sagtest die 5-fache "geplante" Lebensdauer.

Gruß Mathias


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 01. Nov 2020, 19:06 bearbeitet]
HiFi-Boy61
Stammgast
#26 erstellt: 01. Nov 2020, 19:14
@ Sinan1985

Das CB 100/E Laufwerk ist oft auch stark verharzt. Oft geht dann der Kopfschlitten nicht mehr von selbst hoch wenn man von Play auf Stop geht. Man sieht das auch öfters an Fotos von Gebrauchtgeräten wo es Spuren gibt weil dann versucht wurde mit dem Schraubendreher o. Messer "nachzuhelfen" um damit die Taste wieder "hoch zu bringen" weil ja die Kassette somit blockiert war.

Gruß Mathias
Sinan1985
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 01. Nov 2020, 19:58
Moin,
Verharzt ist nichts. Ich hatte noch nie so ein leichtgängiges Laufwerk gehabt bei einem Radiorecorder. Habe leider kein Fett zum schmieren.
HiFi-Boy61
Stammgast
#28 erstellt: 01. Nov 2020, 22:43
Ja, auch das kommt glücklichrweise manchmal vor. Zur Not tut es auch Vaseline oder Nähmaschinenöl. Ist ja nichts mit "High-Performance" oder großer Belastung.
Bertl100
Inventar
#29 erstellt: 03. Nov 2020, 08:59
Hallo zusammen,


Aber es kommt bei denen eben - zumindest nach meiner Meinung - überproportional häufiger vor.

Ein anderer Grund dürfte auch sein, dass sehr viele andere deutsche Hersteller zu dieser Zeit die einfacheren Geräte bereits aus Japan zugekauft haben. Und in Japan war damals noch alles billig, und z.T. auch noch technisch "veraltet". Aber daher waren in den Laufwerken noch sehr wenig Kunststoffteile zu finden. Der Trend von Metall zu Kunststoff kam in Japan erst in den 80ern.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#30 erstellt: 03. Nov 2020, 19:31
Moin,
eines soll aber auch nicht uebersehen werden, auch Fernostgeraete mit Weichkunststoffzahnraedern leiden unter deren Zerfall. Habe damit schon mehrere Technicsgeraete gesehen, gar nicht mal so uebertrieben alt, aus den 90ern. Anscheinend gibt es fuer diesen Anwendungsfall nur einen Werkstoff, den man auch nicht grossartig modifizieren kann.

73
Peter
Sinan1985
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 05. Nov 2020, 20:56
Moin,
Die Zahnräder brauchen noch etwas...
Ich gehe mal davon aus, dass die Kunstoffe sehr ähnlich waren. Nicht jedes Öl ist dafür geeignet. Bei einem billigeren Japanischen Autoreverse Kassettendeck von Sharp habe ich viel Kunstoff gesehen. Da gabs Probleme mit verhartztem Fett. Der Tonkopf ist nicht hochgefahren und die Richtung konnte nicht geändert werden. Probleme mit Kunststoff gibt es nicht. Anscheinend sind wirklich nur diese Weichkunststoffräder betroffen.
Ich melde mich wenn die Zahnräder angekommen sind. Sollte nicht mehr solange dauern


LG
Sinan1985
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 10. Nov 2020, 00:48
Moin,
Zahnräder sind eingebaut. Sie fühlen sich aber sehr rau an, und sind in der Mechanik sehr laut, sodass ich sie geschmiert hab. Jetzt ist es deutlich leiser und nach 2 Stunden Betrieb, sind die Geräusche schon um einiges leiser geworden. Die Andruckrolle müsste aber ausgewechselt werden,da sie öfters Knicke ins Band macht. Gereinigt habe ich sie schon.
Den Löschkopf habe ich auch wieder festgeklebt.

Danke für eure Hilfe bis jetzt

LG
HiFi-Boy61
Stammgast
#33 erstellt: 13. Nov 2020, 23:55
Hallo,

Knicke im Band können auch häufiger andere Ursachen haben: Lager (axial) an Schwungscheibe nicht korrekt eingestellt = Band läuft nach oben bzw. unten "heraus", was dann an der oberen/unteren Bandführungsgabel (Köpfe) das "knittern" an Bandrändern verursachen kann.

Gleiches passiert auch leicht bei grob falsch eingestelltem (mehrere "Überdrehungen") Azimut (Einstellschraube) am A/W-Kopf (Tonkopf). Auch hier knittert das Band durch die jeweilige Bandführungsgabel an den Randern.

Also genau beobachten, oder wenn vorhanden Spiegelkassette nutzen.

Das Band dart nicht zwischen Tonwelle und Andruckrolle herauslaufen bzw. darf weder an der oberen oder unteren Kante der Bandführungsgabeln umknicken. Nachstellen durch Biegen an der Biegestelle der Lagerplatte, mittels Schraubenzieher der Größe 4, unter Beobachtung des Bandlaufes, von oben auf das Gerät gesehen. Läuft das Band nach oben — im Uhrzeigersinn drehen, nach unten im Gegenuhrzeigersinn drehen.

Nach dieser Einstellung, nach Riemenwechseln oder Wechsel der Schwungscheibe sowie nach längerer Betriebszeit das Axialspiel der Schwungscheibe kontrollieren. Die Schwungmasse muß ein fühlbares Axialspiel (ca. 0,1 mm) haben. Ggf. am Justierlappen biegen.

Gruß Mathias


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 13. Nov 2020, 23:56 bearbeitet]
hf500
Moderator
#34 erstellt: 14. Nov 2020, 18:52
Moin,
ich habe mir die Unterlagen jetzt nicht angesehen, der C6200 hat nicht die fuer Grundig typische selbsteinstellende Andruckrolle mit der Einpunktlagerung des A-Rollenhebels?

73
Peter
HiFi-Boy61
Stammgast
#35 erstellt: 14. Nov 2020, 19:54
@ Peter ... ja, das übliche CB100/E Laufwerk. Wie im 8000er, 5000er, 5500er. Kaputte Andruckrolle hatte ich da noch nie gesehen. Im Gegenteil, wurden nach Reinigung alle wieder top. Knitterndes Band, insbesondere an den Rändern hat meist eine oder beide der oben beschriebenen Ursachen.

BTW: Er hat/schrieb ja vom 6500er, nicht 6200er denn der hat ja das bekannte "Plastiklaufwerk" (Nylon?) ohne rastenden Vor-/Rücklauf.

Ein 6500er ist letztlich ein "abgespeckter" C8000, Gehäuse, Maße, Griffe usw. sind identisch.

Gruß Mathias


[Beitrag von HiFi-Boy61 am 14. Nov 2020, 20:19 bearbeitet]
Sinan1985
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 06. Feb 2021, 22:01
Die alte Andruckrolle war ziemlich Glatt, da die wohl mal geschliffen wurde. Ist nach der Reinigung aufgefallen. Jedenfalls habe ich eine neue eingebaut, aber trotzdem läuft das Band manchmal an der Seite ab.

Update:
Der Tonkopf war seeehr locker und die Schraube weit rausgedreht. Ich habe den Azimuth nach Gehör justiert und die Schraube so eingestellt, dass der Tonkopf nicht mehr locker ist. Ich hab verschiedene Kassetten getestet(TDK-SA/X Basf Maxell) aber nur die Maxell UR gleitet ab. In den alten KGB-4 Laufwerken aus der DDR passiert das nicht. Nur beim C6500


LG


[Beitrag von Sinan1985 am 06. Feb 2021, 22:42 bearbeitet]
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Grundig MV100 - kein Ton
HAIFIZCH am 01.12.2010  –  Letzte Antwort am 12.12.2010  –  6 Beiträge
GRUNDIG R2000 - kein Radioempfang
Chelatti_ am 05.02.2015  –  Letzte Antwort am 11.02.2015  –  10 Beiträge
Grundig R3000 kein Ton
GP01 am 20.06.2021  –  Letzte Antwort am 23.06.2021  –  5 Beiträge
Probleme mit Grundig R-1000
toam am 04.09.2011  –  Letzte Antwort am 19.11.2023  –  22 Beiträge
Grundig R45 - kein UKW-Empfang
esla am 14.06.2007  –  Letzte Antwort am 16.06.2007  –  16 Beiträge
Grundig R2000 Probleme; kein Sound
DaFlori am 22.11.2008  –  Letzte Antwort am 01.12.2017  –  38 Beiträge
Grundig MT 100 kein Empfang.
mixer_2130 am 23.08.2010  –  Letzte Antwort am 11.09.2010  –  31 Beiträge
Grundig V 7200 kein Ton
droehner am 18.02.2012  –  Letzte Antwort am 21.02.2012  –  5 Beiträge
Grundig ST 2000 kein Ton
Karlheinz_28 am 07.12.2012  –  Letzte Antwort am 06.01.2013  –  2 Beiträge
grundig receiver R45 kein ton
bullemann58 am 11.03.2014  –  Letzte Antwort am 11.03.2014  –  3 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 8 )
  • Neuestes MitgliedKranelite
  • Gesamtzahl an Themen1.551.066
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.249

Hersteller in diesem Thread Widget schließen