Pioneer SA 9500 ii

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patefon
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 22. Mai 2021, 13:28
Moin ihr Lieben,

Ich konnte den Pioneer Verstärker ergattern, den ich ehrlich gesagt haben wollte, weil ich die Optik sehr mag, klanglich habe ich versucht vorher etwas darüber zu lesen, aber das war schwierig, hört eh jeder anders.

Nun ist er hier, und im Vergleich zu meinem Atoll In 200 empfinde ich ihn... jetzt die richtigen Worte... ?

Etwas Seelenlos, unaufgeräumt... weiß nicht ob ihr versteht was ich meine.. die Stimmen wirken etwas blass?

Kann es sein das die Mitten und Höhen einfach nicht mehr so dolle sind, weil das Gerät alt ist, oder klangen die damals so?

Müsste man Bauteile auswechseln damit das wieder so ist, wie es mal war, oder war es nie anders?

Hat jemand einen Tipp für mich?

Wäre dankbar dafür...

Lg

Stefan
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 22. Mai 2021, 15:08
Moin,

zunächst: Du könntest Pre-Out und Main-In nutzen, um andere Vorverstärker oder Endstufen anschließen, um herauszubekommen, wo es im Argen liegt (wenn es denn so sein sollte).

Nach Betrachtung des Schaltplans bin ich aber etwas ernüchtert. Es gibt zwar einen Aufbau nach dem Pronzip zweier Mono-Block-Endstufen (getrennte Netzteile, ...). Der Aufbau ist aber eher schlicht und vor allem das, was nach dem Ausgang kommt, ist nicht so gut. Da folgt auf das LS-Schutzrelais der Wahlschalter, so dass das Signal über die Schaltkontakte geleitet wurde.

Man kann also schon etwas machen. Setzt man bei den Defiziten an, wäre eine gründlicher Reinigung der Schalter, sowie Austauschs des Relais und der großen Siebelkos eine erste Maßnahme. Ebenso ... Überprüfung des Ruhestroms (Bias). Auch können Elkos im Signalweg defekt sein. Kurz: Ein Gerät dieses Alters sollte bereits eine Revision erfahren haben. Falls dies nicht geschehen ist, sollte man sie durchführen lassen - soweit man es nicht selbst kann.

In der Summe ist dies aus meiner Sicht ein veraltetes Konzept. Mit den nachfolgenden Serien wie A-717 oder A-777 wurden deutlich bessere Konzepte entwickelt. Da findet man dann eine Ruhestromautomatik, relais-gesteuertes Speaker-Selekt, rauscharme IC in den Vorverstärkern und Klangregelung.

Ich bin aber gespannt auf andere Meinungen und - falls Du das ausprobierst - die Ergebnisse der oben beschriebenen Tests.

Da das Gerät nicht wirklich defekt ist, solltest Du ggf. ein anderes Unterforum wählen, falls Optimierungsvorschläge diskutiert werden sollen.
patefon
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 23. Mai 2021, 17:25
Danke,

Das werde ich mal probieren... überlege ob der Tausch wirklich am Klang etwas ändern würde... in welchem Unterforum müsste ich das denn anfragen?

Lg

Stefan
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 23. Mai 2021, 17:31
Am besten Du machst zuerst einmal die Tests. Vielleicht ist ja etwas defekt.
Auch einmal verschiedene Eingänge und Einstellungen (Tone Direct an /aus ...) ausprobieren.
Dabei auf Unterschiede zwischen rechts und links achten. Ggf. auch einmal einen Kopfhörer anschließen.
Kurz: Umfassender systematischer Test aller Optionen des Geräts.
Seimalanders
Stammgast
#5 erstellt: 23. Mai 2021, 17:40
Wie Carl schon bemerkte, macht es Sinn, sukzessive vorzugehen - bevor man alles auf einmal macht.
Das Einkreisen auf Vor- bzw.. Endstufe ist zunächst sehr sinnvoll.

Mit Sicherheit werden die Kontakte nach 40 Jahren höhere Übergangswiderstände aufweisen, so dass eine Reinigung schon einen Effekt bringen sollte.
Dazu muss man keine tiefgreifenden Erfahrungen mit Elektronik haben.

Bei den LS-Relais, die ja eher größere Spannungen/Ströme schalten, bemerkt man zunächst, dass eine verzerrte und/oder unterschiedlich (links/rechts) hohe Lautstärke aus den LS kommt - wenn man den Lautstärkeregler ganz leise eingestellt hat.
Den Ruhestrom sollte man später auf jeden Fall prüfen. Diese Art von "Klangbeeinflussung" sollte er aber nicht bewirken.

Erst wenn die Reinigung nicht den gewünschten Erfolg brachte, sind die Kondensatoren zu checken.

Eine Gesamtrevision ist nach geglückter Verbesserung natürlich immer möglich.
Poetry2me
Inventar
#6 erstellt: 28. Mai 2021, 07:39

patefon (Beitrag #1) schrieb:

Nun ist er hier, und im Vergleich zu meinem Atoll In 200 empfinde ich ihn... jetzt die richtigen Worte... ?

Etwas Seelenlos, unaufgeräumt... weiß nicht ob ihr versteht was ich meine.. die Stimmen wirken etwas blass?

Kann es sein das die Mitten und Höhen einfach nicht mehr so dolle sind, weil das Gerät alt ist, oder klangen die damals so?

Müsste man Bauteile auswechseln damit das wieder so ist, wie es mal war, oder war es nie anders?


Du vermutest vollkommern richtig.

Mit dem Pioneer SA-9500 II hast Du Dir einen Klassiker geholt, der Mitte der 1970er Jahre konstruiert wurde.

Da drin sind ein paar Bauteile, die deutlich gealtert sein dürften, teilweise auch unabhängig von der Hitzebelastung, welche die Alterung nochmals um Größenordnungen beschleunigen kann.
Ganz wichtig sind die Elektrolytkondensatoren. Davon gibt es bei diesem Gerät im Signalweg und in der Stromversorgung leider recht viele.
Da würde ich pauschal tauschen (lassen), wenn Du wieder auf den vollen Hörgenuss kommen willst, den dieser Verstärker bieten kann.

Auf das Auto übertragen:
Bei einem Oldtimer, mit dem Du im Straßenverkehr fahren möchtest, würdest Du ja ebenfalls die Reifen erneuern und mal mindestens einen Ölwechsel durchführen.

Ob der Pioneer SA-9500 II die selbe Klangqualität erreichen kann, wie der Atoll, kann ich schwer abschätzen, da ich den Atoll IN200 Schaltplan nicht vorliegen habe. Dieser scheint ein hochmoderner Verstärker zu sein, wahrscheinlich mit moderner Schaltung und reichlich Power (zwei Ringkern-Trafos?).

Die Schaltung des Pioneer ist wie gesagt noch Stand Mitte 1970er Jahre. Erst im Laufe der 1980er wurden die Verstärkerschaltungen so weit perfektioniert, wie sie heute noch verwendet werden.

- Johannes
patefon
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 29. Mai 2021, 11:21
Danke für die Worte, ich habe nun einen guten Technikservice hier in Bremen gefunden, die schauen den für 28€ durch,
messen alles und sagen dann was gemacht werden muss, das werde ich in Anspruch nehmen, bevor ich was kaputt mache.

Danke eure Hinweise haben mir geholfen.

lg

Stefan aus Bremen
okailey
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 08. Mrz 2023, 17:06
Moin, ist zwar schon ne weile her, aber was kam denn jetzt raus? Pio reviedieren lassen? Wie ist danach der klangliche Unterschied?
Wär schön was zu hören...lesen.
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