Erledigt(100%): Sony/Wega JPS 350 V: übersteuert schnell, kein Druck und andere Phänomene

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Keksdose
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 24. Feb 2022, 03:14
Hallo in die Runde.

Kurz und knapp. Habe hier ein durchlebten Verstärker auf dem Tisch stehen, bei dem ich nicht mehr weiter komme.

Abgearbeitet sind sämtliche Schalter & Potis (knackten/kratzten und/oder raschelten, ist behoben), eine Tüte Elkos ausgetauscht, die offensichtich fertig waren (ausgelaufen bzw. bei Messung auffällig), alle Endstufentransistoren (einer war defekt, hatte nur Ersatztypen die nicht 100% passten (hfe), deshalb alle 4 neu+ einige andere Teile (überwiegend Widerstände, die durch waren).

Nun hab ich folgendes Problem. Der Verstärker hat keinen Druck mehr, neigt schnell zum übersteuern, verschrebbelt recht früh und zeigt ein etwas komisches Verhalten, wenn man am Balance Regler dreht welches mir völlig unbekannt ist. Klangbild ist an Kopfhörern wie an regulären Lautsprechern identisch.

Habe mal ein notdürftiges Video davon gemacht.
Beispiel

Betrifft beide Kanäle. Der Kanal, der eigentlich ausgeblendet sein solte, kratzt statt still zu sein.

Hat vielleicht jemand einen Tipp oder mal ein ahnliches Problems gehabt?
Ausgetauschte Teile (speziell ausgetauschte Transistoren) kann ich natürlich nachliefern.

Zu meinem Skill: Küchtischbastler mit Lötkolben, Multimeter, Signalgenerator via Handyapp (da klang der Verstärker ok ), 1Kanal Tascheneozzi für Arme.

*edit*
DC am Lautsprecherausgang gemessen: 0,08/0,2 Volt. Sollte ok sein, oder?
Endstufentransistoren bzw die Kühlkörper bleiben auch nach 30 Min. Musik hören bei Zimmerlautstärke, mehr geht ja nicht, kalt.


[Beitrag von Keksdose am 24. Feb 2022, 03:28 bearbeitet]
DB
Inventar
#2 erstellt: 24. Feb 2022, 09:34
Hallo,

so wird das nichts mit dem Video. Es ist ja nicht mal auszumachen, was da falsch sein soll ("komisch" kann vieles sein).
Die Leistungsfähigkeit von Verstärkern testet man mit einem Sinuston am Eingang bei mit Nennwiderstand abgeschlossenem Lautsprecherausgang und beobachtet das Ausgangssignal.

Die 0,2V Gleichspannung am Ausgang sind ziemlich reichlich, das sollte nicht so sein. Paßt denn eigentlich der Ruhestrom (indirekt als Spannung gemessen zwischen den Kollektoren der Leistungstransistoren)?


MfG
DB
Uwe_1965
Inventar
#3 erstellt: 24. Feb 2022, 12:24

Keksdose (Beitrag #1) schrieb:
...

Zu meinem Skill: Küchtischbastler mit Lötkolben, Multimeter, Signalgenerator via Handyapp (da klang der Verstärker ok ), 1Kanal Tascheneozzi für Arme.

*edit*
DC am Lautsprecherausgang gemessen: 0,08/0,2 Volt. Sollte ok sein, oder?
Endstufentransistoren bzw die Kühlkörper bleiben auch nach 30 Min. Musik hören bei Zimmerlautstärke, mehr geht ja nicht, kalt.


Kann es sein, das dies das SM für das Teil ist, welcher Sony TA Fxxxx es ist weiß ich auch nicht, aber wenn schon ein Endstufentransistor das zeitliche gesegnet hat, dann ist meist mehr noch kaputt, ganz zu schweigen von den x Bauteilen die da noch über den Jordan gegangen sein könnten, das sollte doch durch die unzähligen Threads mittlerweile sich rum gesprochen haben und Deine Skill, sollten eigentlich (fast) ausreichend sein (voraus gesetzt, man kann sie bedienen) um die defekten Bauteile zu identifizieren, ein Komponententester wäre nicht schlecht.

Und wie schon DB schrieb, die 0,2V DC sind eine ordentliche Höhe und gibt ja schon einen Hinweis wo man beginnen könnte zu suchen

Good luck.
Uwe
Keksdose
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 24. Feb 2022, 15:08
Hallo.

Mein Fehler, hatte da etwas falsch in Erinnerung oder falsch gemessen.
DC an den Lautsprecherausgängen beläuft sich auf 0,021 (Links) & 0,029 Volt(Rechts), habe es gerade noch einmal geprüft ohne angeschlossene Signalquelle. Ist das im normalen Rahmen?

Zur Info: Es ist das Modell, welche Uwe verlinkt hat.

@DB
Nein, den habe ich nicht gemessen in Ermangelung an Potis wo ich etwas einstellen könnte.
Sind nur 2 vorhanden (RT501/RT551) auf der Platine, von denen ich dachte, die wären nur zum "justieren" der VU Meter. Habe diese deshalb ignoriert. Liege ich da völlig verkehrt?

Anmerkung zu dem Video: Der Kanal, der ausgeblendet wird, fängt an zu kratzen wenn eine normale Signalquelle mit Musik angelegt wird. Bespaße ich den Eingang mit einer simplen Sinuswelle (50/1000/8000hz) ist dieser Effekt nicht zu vernehmen. Wie hört sich das an bei Musik? Wie ein Lautsprecher mit verzogener Spule. Es kratzt/kracht. Lautsprecher kann ich jedoch ausschließen, zu 100%. Wäre ein unding, wenn 2 Kopfhörer und 4 Lautsprecher plötzlich defekt wären, zumal diese an anderen Geräten einwandfrei spielen.

Oder habe ich da Müll verbaut? Ungeeigneter Ersatztyp? Minderwertige Bauteile?
Für die Endstufe habe ich die 2sd476a/2sb566a ersetzt durch BD243C/BD244C.
Typ falsch, Hersteller schon mal negativ aufgefallen??

@Uwe_1965
Ja, primär hat es viele Teile zerissen. Unzählige Widerstände waren durch und noch ein paar andere Transistoren. Ursächlich dürfte der aus der Endstufe sein, der hatte einen vollen Kurzschluss.
Komponententester ist vorhanden, hatte ich vergessen. TC1, reicht für den Küchentisch.
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 24. Feb 2022, 15:28
Also ... DC-Offset ist okay und ja, die Trimmer sind für die VU-Meter.

Zum Problem:
Du solltest auch in Erwägung ziehen, dass Du mehrere voneinander unabhängige Baustellen hast. So kann das Balance-Poti defekt sein oder seine Lötstellen sind nicht okay. Bedenke: in der Mittelposition ist sein Einfluss auf die Schaltung nahezu nicht existent. Die Schaltung entspricht dann der Wirkung von jeweils einem 120k-Widerstand zwischen Signal und GND.

Das Hauptproblem kann in der Stromversorgung liegen. Welche Elkos hast Du denn erneuert ... auch die 1000µF (C402/C404)?

Prüfen solltest Du auch den Ruhestrom. Die Spannung über den Emitterwiderständen sollte aber eher 20mV (entspricht ca. 20mA) betragen. 80 mV wären definitiv zuviel - auch wenn es im Schaltplan gedruckt steht.

Ansonsten:
- Lötstellen prüfen
- das Lautsprechersignal läuft ja über die kleinen Kontakte in der KH-Buchse ... dort also auch einmal (Netzstecker gezogen) die Übergangswiderstände prüfen.

Ich bin ja ein Fan des Signalverfolgers. Falls Du einen besitzt, könntest Du versuchen, die Quelle der Verzerrung zu verorten.


[Beitrag von CarlM. am 24. Feb 2022, 15:31 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 24. Feb 2022, 15:53
Auf welcher Stelle stehen eigentlich die Schalter Funktion, Monitor und Tape Copy, nicht das Du da irgendein Überspechen drinne hast.
Keksdose
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Feb 2022, 16:50
@CarlM
Eine instabile Stromversorgung hatte ich zuerst in Verdacht. Entsprechend habe ich u.a. C 403, 408, 364, 362, 314, 312, 402, 405, 401, 404 erneuert. Bei den anderen müsste ich noch einmal die Liste aus dem Garten holen. Bin eigentlich Gartentischbastler.
Grund war ausserhalb der Toleranz, teilweise schon ausgelaufen. Zumindest vor dem Einlöten waren die neuen Elkos noch innerhalb der Toleranz.

Den Poti für die Balance bzw deren Lötstellen und die Kopfhörerbuchse habe ich sträflich ausser acht gelassen.
Werde das mal die Tage prüfen, wenn ich den Verstärker wieder zerlege.
Wobei, die Kopfhörerbuchse kann ich ja mal einjauchen (Tuner-, ggf Kontaktspray).

Ruhestrom messen an den 2 rot markierten Punkten gegen Masse (je Kanal), richtig?
Ruhestrom Messpunkte

Einen Signalverfolger besitze ich leider nicht. Kannst Du da etwas bezahlbares empfehlen?

@Uwe_1965
Alle erdenklichen Kombinationen ausprobiert, alle Eingänge (ausser Phono) und Schalterstellungen. Fehlerbild ändert sich nicht.
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 24. Feb 2022, 16:55
Die Spannung durch die man auf den Ruhestrom schließen kann, wird zwischen den beiden eingezeichneten Testpunkten gemessen und nicht gegen GND.
Aber Vorsicht: eine Kurzschluss/Abrutschen der Messklemmen ruiniert das Gerät endgültig.

Die KH-Buchse bitte nicht einsprühen. Es geht ja um das Messergebnis, um daraus Schlüsse ziehen zu können.
Die Werte müssen unter 1 Ohm liegen.


[Beitrag von CarlM. am 24. Feb 2022, 16:57 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 24. Feb 2022, 17:20
@CarlM.

Alles klar. Werde dann an den Messpunkten ein Draht anlöten, um von der Platine Abstand zu gewinnen. Da ich eindeutig zu viel Kaffee trinke ist das die einzigst akzeptable Weg für mich.

Also eintüten, ab in den Garten, zerlegen, messen, Lupe mitnehmen. Werde dann berichten.

Bis hierhin erst einmal Danke für die Tipps!
gst
Inventar
#10 erstellt: 24. Feb 2022, 19:36
@keksdose:
kannst du ausschließen, dass deine Endstufe schwingt?
gst


[Beitrag von gst am 24. Feb 2022, 19:37 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 24. Feb 2022, 23:02
So, zurück vom Basteltisch.

Ausser einem nicht komplett umschlossenen Lötpunkt (war ich, hab den nachgesetzt) konnte ich nichts finden. Alles wie gehabt.

Messpitzen zusammengehalten 0,08 Ohm. Gemessen auf der Lötseite hat die KHBuchse 0,08 Ohm ausgesteckt, 3,3k oder so eingesteckt (Adapter ohne Kopfhörer) auf den entsprechenden Kontakten. Scheint also nicht die Fehlerquelle zu sein.

Poti Balance zeigt auch plausible Werte, gleichmäßig in beiden Bereichen.

Ruhestrom hat Differenzen, da kann ich aber auch den Fehler eingebaut haben. Habe auf einer Seite auf Verdacht eine MV12N (D352) gegen 2x 1n4148 in Reihe getauscht.

R338 hat 23 mV, R388 hat 42 mV.

Dazu eine Frage: Ist es normal, dass die Spannung so langsam ansteigt, siehe HIER? Ist auf beiden Seiten so.


@gst Wie stelle ich fest, ob die Endstufe schwingt?
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 24. Feb 2022, 23:11

Keksdose (Beitrag #11) schrieb:

Dazu eine Frage: Ist es normal, dass die Spannung so langsam ansteigt, siehe HIER? Ist auf beiden Seiten so.

@gst Wie stelle ich fest, ob die Endstufe schwingt?


Dass der Ruhestrom langsam ansteigt, ist normal. Deshalb misst man ihn auch nach ein paar Minuten Aufwärmzeit.

Eine schwingende Endstufe stellt man mit einem Oszilloskop fest. Ohne ein eingespeistes Signal sind dann deutlich Schwingungen erkennbar - üblicherweise oberhalb des hörbaren Bereichs. In gravierenden Fällen kann man auch deutlich zu heiße Bauteile (Halbleiter, Kühlkörper) haben.

Hier ein Beispiel aus einem anderen Forum:
http://saba-forum.dl...e-schwingt/?pageNo=2
Keksdose
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 25. Feb 2022, 03:38
@CarlM.

OK, wieder was gelernt mit den Ruhestrom. Ist die Differenz eigentlich unkritisch oder muss das
synchron sein? Müsste die MV12N (D352) noch haben, die sich am Komponententester unauffällig zeigte.

Das mit dem schwingen werde das mal mit meinen vorhandenen Mitteln prüfen.
Vermutlich habe ich da wohl ins Klo gegriffen, wenn ich diesen Beitrag lese.
Habe ja die BD243/244 verbaut, die dort die schlechteste Wahl sind.

Werde dann berichten.
Keksdose
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 26. Feb 2022, 03:16
...schwingt wohl nicht, warm wird auch nichts. Gemessen ohne Signal, 4 Ohm Breitbandlsp. an den Ausgängen.
Egal wo der Vol.-Regler steht, nichts passiert. Ozzi für Arme wie Multimeter kann mindestens bis 27MHZ Ergebnisse liefern, darüber noch nie getestet.

Habe noch einmal die Spannung (38,5V Soll) an D402 & D407 gemessen. 36/38V. Fällt um (nicht auf!) 6 Volt ab, wenn es anfängt zu verzerren bei Musik, bleibt dann stabil bei 30/32 V.

Die 2 Volt Differenz zieht sich durch die ganze Schaltung. Vielleicht ist auch der Trafo hin?!
Eigentlich müsste es an dieser Stelle über 38,5V sein, da der Trafo für 220v ausgelegt ist, halt nicht umschaltbar auf 110/240V.

Werde noch einmal R401 & R405 tauschen. Am Messgerät OK (ausgelötet gemessen), optisch zerbröselt an den Aussenkanten.

Hat noch jemand eine Idee?

...ich brauche Urlaub.
Uwe_1965
Inventar
#15 erstellt: 26. Feb 2022, 12:32

Keksdose (Beitrag #14) schrieb:


Hat noch jemand eine Idee?

...ich brauche Urlaub. ;)


...oder ein anderes Hobby
Keksdose
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 26. Feb 2022, 13:27

...oder ein anderes Hobby

Gut, dass ich das nicht als mein Hobby ansehe, das wäre auf Dauer frustierend für mich.
In diesem Sinne, ein schöne Wochende noch!
gst
Inventar
#17 erstellt: 26. Feb 2022, 13:37
Was du mit dem Betriebsspannungsabfall beschreibst, sieht für mich doch nach Schwingen (>20kHz) aus, was echt
Strom kostet. Wenn der Verstärker in der Nähe einer Rechteckform schwingt, gibts auch nicht arg viel Verlustleistung.
Endstufen, deren Endtransistoren oder zugehörige Treibertransistoren nicht als Emitterfolger arbeiten, haben offenbar ein erhöhtes
Schwingungsrisiko. Dafür hat man weniger Aufwand im letzten A-Treiber, der nicht bis fast an die Railspannung linear aussteuerbar
sein muss.
gst


[Beitrag von gst am 26. Feb 2022, 13:44 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 26. Feb 2022, 14:25
Ja, wird wohl so sein. Sobald die 2 Widerstände hier ankommen und der Fehler bleibt, werde ich das ganze noch einmal mit 1000Hz im Eingang messen. Wenn ich da mit meinem Taschenozzi nichts ´sehen´ kann, kommt erst einmal der Deckel drauf, Abstand gewinnen.
gst
Inventar
#19 erstellt: 26. Feb 2022, 14:39
Kannst du den Spannungsabfall an den Emitterwiderständen nach Abfall der Versorgunsspannung messen
oder die Zuleitung der Railspannung auftrennen und ein Ampermeter dazwischen setzen?
gst
Keksdose
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 26. Feb 2022, 17:56
Traue mich schon gar nicht mehr, zu Fragen.

Mit dem Begriff Railspannung kann ich nichts anfangen.


Spannungsabfall an den Emitterwiderständen

Du meinst die Spannung an R388/R338 gegen Masse oder den Abgriffpunkt für den Ruhestrom?


Zuleitung der Railspannung auftrennen

Denke mal, Du meinst nicht die Verbindung zwischen D402/D403 und dem C403 z.B. (Einschleifen eines Amperemeters), oder?


[Beitrag von Keksdose am 26. Feb 2022, 17:58 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#21 erstellt: 26. Feb 2022, 20:58
Railspannung = Schienenspannung, damit ist siehe Zeichnung, die Versorgungspanung genannt, hier die +/- 38,Vdc.

Rail

Den Spannungsabfall nur über die Emiterwiderstände, nicht gegen GND, so als würdest Du den Ruhestrom(Ruhespannung) messen

Du könntest auch mal, bei ausgeschalteten Gerät versuchen den Widerstand zu messen, kleinster Messbereich für die Ohm Messung wählen, üblicherweise 200 Ohm. Versuchen deshalb, weil das Messgerät meisten so kleine Widerstände nicht richtig messen kann, bei Dir müßte aber trotzdem 0,47+0,47 Ohm ein Widerstand kleiner 1 Ohm angezeigt bekommen.

Wegen dem Amperemeter, das erspare ich mir erstmal, weil ich kenne Dein Messgerät nicht.

Gruß Uwe
gst
Inventar
#22 erstellt: 26. Feb 2022, 21:42
Hi Keksdose,
Wer hier normal fragt, bekommt sicher eine normale Antwort.
Mit "Railspannung" ist die Plus- und die Minusspannung der Endstufe gemeint,
also am Emitter Q309 und und an Emitter Q310.
Kannst du die Spannung am Widerstand R338 messen, wenn die Betriebsspannung (Railspannung) auf 32 V gefallen
ist ? Im Service-Manual sind 20-80mV verzeichnet, kommst du wesenlich darüber?
Wenn ja, wäre das ein heftiges Indiz für Schwingen. Wenn nein, wäre grundsätzlich die Stromversorgung der Endstufe (Trafo,
Brückengleichrichter, Ladeelko) zu befragen. Ich halte das für unwahrscheinlich, am aber man weiß nie...
gst
CarlM.
Inventar
#23 erstellt: 26. Feb 2022, 21:45
@Uwe und @gst
Guckt nochmal auf #11
Uwe_1965
Inventar
#24 erstellt: 26. Feb 2022, 21:54
Meinst Du das ?


R338 hat 23 mV, R388 hat 42 mV.


Ist nicht sehr schön, hatte ich gesehen, deswegen war meine Empfehlung mal die Emitterwiderstände versuchsweise zu messen.
gst
Inventar
#25 erstellt: 26. Feb 2022, 21:56
@Carl:
R 338 hat drei Beine, haben wir dem TE deutlich genug gesagt, was wir ausgemessen sehen wollen?
Wenn die 42 mV die Spannung zwischen Kollektor Q309 und Kollektor Q310 wäre, könnte man nicht klagen, aber ist das auch so?
Vielleicht wäre die Frage der Spannung zwischen Kollektor Q310 und L301 und entsprechend Q310 und L301 zielführender.
Irgendwo hatten wir Im Forum auch mal ein Thread (SABA-Gerät), wo das Bocherot-Glied defekt war - könnte das hier auch sein?
gst
CarlM.
Inventar
#26 erstellt: 26. Feb 2022, 21:58
@Uwe

Naja, Du hattest ja auch geschrieben: ..."den Spannungsabfall über die Emitterwiderstände ..."

Ich wollte darauf hinweisen, dass dies bereits gemessen wurde.

@gst
Ich denke, ich hatte ihm gesagt, er solle exakt so messen wie es die Messpunkte im Schaltplan zeigen.

p.s.
Deine Idee mit dem Boucherot-Glied macht Sinn.


[Beitrag von CarlM. am 26. Feb 2022, 22:04 bearbeitet]
Uwe_1965
Inventar
#27 erstellt: 26. Feb 2022, 22:09
@Carl, meine Antwort bezog sich auf die Frage von @gst und danach kamen die Fragen von @Keksdose


gst (Beitrag #19) schrieb:
Kannst du den Spannungsabfall an den Emitterwiderständen nach Abfall der Versorgunsspannung messen
oder die Zuleitung der Railspannung auftrennen und ein Ampermeter dazwischen setzen?
gst


und das mit dem Boucherot Gleid könnte durchaus Sinn machen, aber er kann keine Schwingen messen, vielleicht sollte er mal vor dem B-Glied messen

Edit, bin zwar kein Hellseher, aber ich könnte mir denken, welches die nächste Frage von @Keksdose ist


[Beitrag von Uwe_1965 am 26. Feb 2022, 22:13 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 27. Feb 2022, 03:00
Oh weh... Also mal meine ToDo Liste zusammen gefasst mit einer Info Vorab: Mein Multimeter kann bis 5A kontinuierlich angeschlossen bleiben, darüber bis max. 10A höchstens 10 Sekunden, danach ist eine Pause angesagt für 15 Minuten. Widerstandsmessung im Bereich bis 220 Ohm hat eine Auflösung von 0,01 Ohm +- 5%+10. Alle Angaben aus dem Manual.

Wenn das nicht ausreicht (Strommessung), müsste mal ein altes Metex ausgraben. Das konnte imho 15 oder 20A, falls das von mir aktuell verwendete Multimeter nicht ausreicht.

Was ein
Boucherot Glied
ist, frage ich lieber nicht.

Ausstehend ist also:
R338/R388 (auslöten und prüfen) bzgl. des Widerstandswert (2x 0,47 Ohm). Anschießend >


Kannst du die Spannung am Widerstand R338 messen, wenn die Betriebsspannung (Railspannung) auf 32 V gefallen ist ? Im Service-Manual sind 20-80mV verzeichnet, kommst du wesenlich darüber?

Ohne Last (Eingangsignal) fällt die Spannung (´Rail´) nicht ab, egal wo der Volume Regler steht. Erst wenn ich ein Audiosignal (Musik) einspeise, fällt die Spannung um ca. 6 Volt ab. Werde diese Messung noch einmal wiederholen. Input mit Musik und alternativ mit 1000 Hz.

Ladeelkos sind ersetzt (6800μf/42V durch 6800μf/80v + die von CarlM. erwähnten 1000µF Typen, siehe #7), die waren fertig und als Verzweifelungstat letzten Freitag die U05G, welche unauffällig waren (D402/403/407/408), durch 1N5402 ersetzt. Keine Änderung, das nur am Rande.

Die Spannungen von Q303-310 werde ich nachliefern. Reicht ohne, mit Last oder besser beides?
Q309&310/L301, wo muss ich abgreifen?
l301

^Die Werte kann ich jedoch erst am nächsten Wochende abliefern. Resturlaub ist nun abgefeiert, die 2 vergurkten Widerstände (R401/405) sind noch beim Händler, müssten aber nächste Woche eintrudeln.Deshalb bin ich erst mal ausser Gefecht gesetzt. Also nicht wundern, wenn ein paar Tage nichts kommt, ich bleibe noch dran!

Hab ich etwas vergessen?

Einfach mal so: Danke für die Unterstützung!
gst
Inventar
#29 erstellt: 27. Feb 2022, 12:40
hi Keksdose,
du nimmst den linken Anschluß von L301 als einen Meßpunkt und den Kollektor von Q309 als anderen Messpunkt.
einmal den Wert im Ruhezustand messen und einmal den Wert unter Belastung (Abfall der einen Railspannung von 38,5 auf 32V) messen.
dann
nimmst du den linken Anschluß von L301 als einen Meßpunkt und den Kollektor von Q310 als anderen Messpunkt.
einmal den Wert im Ruhezustand messen und einmal den Wert unter Belastung messen.
Mit diesen vier Werten sich dann bitte melden.
Das "Boucherot-Glied" ist die Serienschaltung von 10 Ohm und 0,033µF am Ausgang, die sollen den Frequenzgang des Verstärkers im höherfrequenten Bereich linearisieren und von Schwingneigungen abhalten.
In teilweise auch abgewandelter Form haben sehr viele Verstärker dieses Teil eingebaut.
Die Menge an eingebauten Sicherungswiderständen verunsichert mich...
gst


[Beitrag von gst am 27. Feb 2022, 12:45 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 27. Feb 2022, 23:37
@gst

Nur nochmal zur Sicherheit. Die Spannung ohne Last & mit Last jeweils zwischen 1-2 und 1-3 messen.
Nicht am R338 (Links=2/Rechts=3) abgreifen um ggf. eine Beeinflussung durch die Leiterbahn/Lötpunkte auszuschließen, korrekt?

l031q309q310
gst
Inventar
#31 erstellt: 28. Feb 2022, 12:32
Ich habe das nicht wegen der Beeinflussung durch Leiterbahn bzw. Lötpunkte so ausgedrückt, sondern um eine
eindeutige, nicht zweifelhafte Definition eines Messpunktes zu erreichen. Aber sicher ist das erstmal so richtig.

danach wäre der Emitter-Doppelwiderstand zu prüfen:
Endstufe-R

Wenn die Betriebsspannung von 38,5 Volt (plus und minus) auf 32Volt absinkt, muss da ein heftiger Verbraucher sein.
Deine Test mit der Belastung sind eben mit angeschlossenem Lautsprecher? Wenn der Lautsprecher im laufenden Test abgeschaltet oder herausgezogen wird, steigt dann die Betriebsspannung wieder an? Verändert sich die Mittenspannung (Meßpunkt linker Anschluss L301) sich dabei um wieviel?
Hast du einen Stromverbrauchstester, über den du deinen Verstärker anschließen kannst? Steigt der Stromverbrauch, wenn die Betriebsspannung von 38,5 auf 32 Volt absinkt?
gst
Keksdose
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 05. Mrz 2022, 16:45
So, dann mal weiter.

Grundlegend: R338/R388 ausgelötet nach den nachfolgenden Messungen, zur Sicherheit.
Pin 1-2=0.55 Ohm, Pin 2-3=0,55 Ohm, Pin 1-3=1 Ohm bei beiden gemessen. Sollten i.O. sein.

Nach dem Austausch von R401/R405 sind die Railspannungen wieder Konstant. Warum keine Ahnung, die ursprünglich verbauten zeigen sich ausgelötet am Ohmmeter weiterhin unauffällig.

Gemessen an den Drahtbrücken ´VIO´ (nahe C402/C405)
Soll +25,5/-25,5v : Ist 25,46 bis 25,68 / -25,45 bis -26,09.

Gemessen jeweils an Q310/Q309 folgende Werte gegen GND:
Anmerkung: Unter Last bedeutet Vol. 100%, normale Musik im Eingang.

Q310: Soll 38,5v Ist 40,21, unter Last 40.9 bis 38,9 Volt.
Q310: Soll 38v Ist 39,7, unter Last 40,3 bis 37,08 Volt.

Q309: Soll -38,5 Ist -40,3, unter Last -40,28 bis -37,14 Volt.
Q309 Soll -38, Ist -39,7, unter Last -41,17 bis -36,66 Volt.

Die Messung zwischen L301 und Q309/310 ergab:
Anmmerkung: A=Ohne Last, B=1khz, C=Musik

Q310: A:0,006 B:0,03 C:0,04 Volt.
Q309: A:0,04 B:0,05 C:0,04 Volt.

Erneute Ruhestrommessung an R338, wie im Schaltplan angegeben, Abgriff Pin 1 nach 3 :
Ohne Signal: 22mV, 1kHz 118mV, Musik bis 223mV (Peak).

Der Stromverbrauchstester zeigt an der Steckdose ohne Last ca. 27 Watt an, unter Last maximal 45 Watt an. Bisschen wenig, oder?!

Hänge wieder an den Vergleichstypen fest. Die Orginalen sollten ja ein hFE von min. 35 haben, die aktuell von mir verbauten haben ein hFE von 15. Könnte ich hier einen Fehler eingebaut haben? Macht es Sinn diese gegen 2SB595 2SD525 zu tauschen oder bin ich hier auf dem Holzweg?
gst
Inventar
#33 erstellt: 05. Mrz 2022, 19:07
Ich meine, 10 MHz Transitfrequenz sollten deine Endtransistoren schon haben.
Ich würde 2SA1492 und 2SC3856 verwenden. Sind teuerer, aber von der Frequenz her sicherer.
gst
Keksdose
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 06. Mrz 2022, 15:35
So, Bestellung ist raus für die vorgeschlagenen 4stelligen und vorsichtshalber die 3stelligen dazu bestellt, falls ich die großen nicht verwursten kann wegen der Bauform.

Ich werde dann berichten.
Keksdose
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 13. Mrz 2022, 00:47
Die 2SA1492 und 2SC3856 ließen sich nicht verbauen ohne erhebliche Umbauten am Kühlkörper und der Platine, nun sind die 3 stelligen drin.

Fast keine Veränderung, habe daraufhin noch einmal alle (Sicherungs-)Widerstände gemessen, einen (alten, ich war´s nicht) falschen endeckt im linken Kanalweg (R336: 220 statt 47 Ohm, R386 wurde ja schon im Vorfeld von mir getauscht, da dieser durch war) & die alte Diode (D352) wieder verbaut, um den Ruhestrom auf beiden Kanälen syncron zu kriegen.

Der Linke Kanal ist nun zufriedenstellend, der Rechte verzerrt immer noch sehr früh. Soll wohl nicht sein.

Deshalb abschließend ein Danke an alle, die mich bis hierhin unterstützt haben!


...bis zum nächsten Trümmer, ein Technics SA DX 950, der mit verdecktem Gehäusedeckel gequält wurde, bis der Hitzetod einsetzte. Auch verbastelt vom Vorbesitzer, wie die fehlenden Gehäuseschrauben vermuten lassen. Konnte für 0€ nicht nein sagen.


[Beitrag von Keksdose am 13. Mrz 2022, 00:57 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 13. Mrz 2022, 22:08
Was solls, einen noch. Vielleicht kriege ich ja noch einen Tipp.

Stand der Dinge, der linke Kanal läuft (Saubere Sinuswelle ohne Versatz), der rechte ist nach wie vor Mangelhaft.
Bilder sagen mehr als Worte, deshalb:



Gemessen am Lautsprecherausgang, 96Hz.

Eine Idee, wo ich ansetzen/was ich noch prüfen kann als blutiger Laie?!

Ergänzung: Habe diverse Bauteile immer ´paarweise´ getauscht, also für den Linken wie den rechten Kanal - auch wenn nur eine Seite mangelhaft war.


[Beitrag von Keksdose am 13. Mrz 2022, 22:27 bearbeitet]
Keksdose
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 15. Mrz 2022, 22:48
So, läuft wieder wie er soll. Kein kratzendes überblenden (Balance) mehr, ordentlich Druck, saubere Höhen, zieht aus der Steckdose über 100W unter Last, die Kühlkörper haben wieder etwas zu tun.

Für das Archiv, falls mal jemand die gleichen Probleme hat bei diesem Modell.
Was war es? D353 hatte keinen Durchgang, D354 dafür vollen Durchgang.

Wenn also mal eine Endstufentranse (Q360) durchlegiert (sagt man so, wenn alle Pinne vollen Durchgang haben?) und dann Transistoren im LS Schutzschalter (Q361) und dem B-Treiber (Q358) fertig sind, unbedingt besagte Dioden in dem Zweig prüfen, diverse Sicherungswiderstände sowieso, da geht so einiges flöten.

Die Bezeichnungen in den Klammern ^ sind die Teile, die es hier waren für den rechten Kanal.

Endlich ist der Tisch frei, die Gartensaison kann endlich starten.
Bis zum nächsten Projekt im nächsten Spätherbst.

Grüße vom Keks aus der Dose...
Uwe_1965
Inventar
#38 erstellt: 15. Mrz 2022, 23:06
Aber hatten wir nicht schon am Anfang des Thread geschrieben, alle ja alle Bauteile mit dem Bauteiletester zu überprüfen, auch die die in unmittelbarer Nähe zu den Endtransen sind tststs .... nichts desto Trotz, Gratulation für die gelungene Reanimierung.

Gruß Uwe
Keksdose
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 15. Mrz 2022, 23:56
@Uwe_1965

Danke!

Hatte ich ja eigentlich, D353 habe ich schon mal ersetzt. Weiss aber nicht mehr, in welcher Phase der Fehlersuche. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen.

Habe halt nach jedem ersetzten Bauteil einen kurzen Probelauf gemacht und einge dann nicht mehr überprüft. Diese Vorgehensweise ist wohl zum Scheitern verurteilt.

Egal, das Ergebnis zählt!

Solch ein Anfängerfehler wird mir hoffentlich nicht noch einmal passieren.
Uwe_1965
Inventar
#40 erstellt: 16. Mrz 2022, 00:11

Keksdose (Beitrag #39) schrieb:

Habe halt nach jedem ersetzten Bauteil einen kurzen Probelauf gemacht und einge dann nicht mehr überprüft. Diese Vorgehensweise ist wohl zum Scheitern verurteilt.

...
Solch ein Anfängerfehler wird mir hoffentlich nicht noch einmal passieren. :)


Schöne Kernsätze

Das kann auch mal einem "Profi" passieren, aber, und deswegen ist es sinnvoll sich das Ganze als Paket oder Stufen zu verstehen und immer mit dem Restrisiko, das noch an anderer Stelle ein Fehler sein kann.
Ist mir auch letztens passiert, dachte alles bedacht zu haben und jedes mal immer wieder dasselbe Bauteil gehimmelt bis der Groschen gefallen ist, manchmal sieht man vor lauter Bäumen den Wald nicht.

Gruß Uwe
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