Braun R4/2: Ausfall linke Endstufe

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olimuc
Inventar

#1 erstellt: 24. Mrz 2022, 23:38

Hallo zusammen,

nach der erfolgreichen Odyssee mit meinem R4/1 zickt nun mein R4/2:

Die linke Endstufe gibt nur ein Krächzen aus, zu messen sind statt 14 mV Ruhestrom-Soll ganze 0 V.

An Steckverbindung ST22 sind an 1/2 jeweils 59,5 V und -58 V zu messen, das sollte laut Plan passen.

An der rechten Endstufe messe ich an T332 an E gegen C ca. 2,5 V, an T331 hingegen 0 V.

An R326 messe ich als Spannungsabfall ca. 750 mV, an R325 hingegen 0 V.

An R316 messe ich als Spannungsabfall ca. 900 mV, an R317 hingegen 0 V.

Wie gehe ich am besten vor?

Edit: An LV 55-58 kommen die richtigen Spannungen rein (+ bzw. - 28 V und + bzw. - 58 V bei Auswahl 8 Ohm)

[Beitrag von olimuc am 24. Mrz 2022, 23:49 bearbeitet]

Valenzband
Inventar

#2 erstellt: 25. Mrz 2022, 23:22

So wie es aussieht ist wahrscheinlich T309, 2SC3467, defekt, evtl. mehr:
1) Man kann noch "etwas" hören, die DC Überwachung schaltet noch nicht ab.
2) Ohne Emitter/Kollektorstrom in T309 wird infolge der "Über-Alles-Gegenkopplung" auch der gegenüberliegende T307 praktisch zugeregelt/ gesperrt.
3) Wenn T307 alleine defekt wäre, würde T309 die Ausgangsstufen auf neg. Spannung ziehen, die DC Überwachung wäre aktiv (oder der Lautsprecher kaputt...)
T309 wird mit ca. 0.7Wavg geheizt. Für TO92 ist das auf Dauer sehr grenzwertig, auch wenn er angeblich noch 1W bei Ta=25°C verknusen kann. Das thermische Design ist an der Stelle zu optimistisch.
Kontrolliere unbedingt die Lötstellen von T309, T307, dto. beim anderen Kanal. Bei der Belastung können die auf lange Sicht verzundern, bes. wenn die Kupferflächen klein sind.

[Beitrag von Valenzband am 26. Mrz 2022, 03:11 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#3 erstellt: 26. Mrz 2022, 01:22

Hallo Valenzband,

in der Tat hatte ich heute so ziemlich alles durchgemessen, was in der linken Endstufe verbaut ist. Leider ohne Auffälligkeiten.

Bis auf eine: Ein Antippen der Basis von T309 lies das Signal sofort von den Toten auferstehen. Deshalb tippte ich auf R323 und die Dioden D301 und 301, aber auch die sind ok.

Ich hatte dann T309 ausgelötet, gemessen und mit einem T309 meiner Ersatzendstufe verglichen. Die Werte sind absolut identisch.

Neu eingelötet spielt das Gerät inzwischen stundenlang problemlos, auch mit Abschaltpausen.

Der Ruhestrom ließ sich nun auch auf 14 mV einstellen.

Sollte der Fehler wieder auftreten, werde ich T309 ganz einfach wechseln.

Danke dir fürs mithelfen

LG Oli

Valenzband
Inventar

#4 erstellt: 26. Mrz 2022, 03:08

olimuc (Beitrag #3) schrieb:

Ich hatte dann T309 ausgelötet, gemessen und ...
Neu eingelötet spielt das Gerät inzwischen stundenlang problemlos, auch mit Abschaltpausen...
Sollte der Fehler wieder auftreten, werde ich T309 ganz einfach wechseln.

Prima, das passt zusammen. Entweder war es eine kalte/verzunderte Lötstelle, ein nahe gelegener Haarriss in der Platine, oder ein Bonding Wire Problem. Wenn die Platine lokal schon gebräunt ist muss man damit rechnen. Bei Gelegenheit erneuern ist wohl das Beste.

olimuc
Inventar

#5 erstellt: 27. Mrz 2022, 18:25

... Nachtrag:

Der Fehler kam nach einigen Teststunden wieder.

Ich habe nun T309 gegen einen Ersatz aus einer anderen Endstufe ausgetauscht. Dort waren auch schon mal beide T309 ausgetauscht worden, also müssten sie neuer sein und wieder eine Weile halten.

Scheint also eine (weitere) Schwachstelle bei den R4ern zu sein