Luxman L-190: Balance-Poti regelt nur sehr grob

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olimuc
Inventar
#1 erstellt: 02. Jan 2024, 22:50
Hallo zusammen,

mir ist ein Luxman L-190 zugelaufen, den ich gerade vor allem optisch überarbeite.

Technisch ist mir aufgefallen, dass das Balance-Poti nur sehr grobschlächtig regelt. Damit meine ich, dass eine Wirkung nur in den beiden Endstellungen festzustellen ist, nämlich dass jeweils die Kanäle deaktiviert werden. Eine graduelle Regelung zum Ausgleich von Akustik oder Musikstücken ist praktisch nicht möglich bzw. mit großem feinfühligem Gefummle.

Ist das Poti so runtergenudelt, oder ist das sogar der „Normalzustand“?

Liebe Grüße

Oli
Broesel02
Inventar
#2 erstellt: 02. Jan 2024, 23:01
Das ist bei einem L-190 nicht der Normalzustand. Also liegt es wohl am Poti

Richard
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 02. Jan 2024, 23:54
"Normal" ist es bei diesen Modellen, dass beim Verdrehen des Reglers immer eine Seite die Lautstärke unverändert beibehält und die andere Seite leiser wird. Dazu ist ein spezielles Potentiometer notwendig. Falls Du ein Photo mit der Aufschrift auf dem Potentiometer hochladen würdest, könnte man feststellen, ob es das Originalpotentiometer ist.
Oder Du guckst nach: ----> 250kW (= 250 kOhm "W" steht für die spezielle Charakteristik).
olimuc
Inventar
#4 erstellt: 03. Jan 2024, 00:16
Hallo Carl,

schön von dir zu hören

Hier das Foto, allerdings ist nicht viel zu lesen, wahrscheinlich müsste ich es ausbauen:

IMG_2694

Liebe Grüße

Oli
olimuc
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2024, 00:30
Habe die Gerätefront jetzt demontiert, das Poti ist garantiert original, wie man an den Lötstellen sieht:

IMG_2695

Jetzt sieht man auch deine 250k Bezeichnung:

IMG_2696
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 03. Jan 2024, 00:33

olimuc (Beitrag #4) schrieb:
Hallo Carl,

schön von dir zu hören


dito!

Ich sehe so, dass es original ist. Damit ein ähnlicher Effekt wie mit einem Stereo MN-Poti erreicht wird, hat man sich eine besondere Konstruktion mit speziellen Schleifringen ausgedacht ....
Wie Du erkennen kannst, lässt es sich nach dem Auslöten einigermaßen gut öffnen und reinigen. Die Kohlebahnen nur vorsichtig abreiben. Der Fokus liegt auf Korrosion an den Metallringen. Reinigen, konservieren und ggf. den Anpressdruck durch vorsichtiges Nachbiegen wieder erhöhen.
olimuc
Inventar
#7 erstellt: 03. Jan 2024, 01:07
… habe ich gerade gemacht, und dann zeigte sich auch das Problem: Die Schleifbahnen sind praktisch nicht mehr vorhanden

An dem Gerät war schon mal jemand dran, eine seitliche Gehäuseschraube fehlt und die Sechskant-Flachmutter des Volume-Potis war locker

Ich fürchte, ich werde Ersatz brauchen
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 03. Jan 2024, 01:24
Ich habe leider auch keines mehr. Du solltest aber zuvor messen, ob zwischen den jeweiligen Enden noch 250k messbar sind. Letztlich heisst 250 kOhm ja auch, dass der Querschnitt der Bahnen sehr gering ist. Lass' Dich nicht täuschen.
olimuc
Inventar
#9 erstellt: 03. Jan 2024, 01:28
Ok, werde ich machen.

Ich habe noch ein paar Schlachtgeräte in meinem Fundus, vielleicht habe ich ja Glück
olimuc
Inventar
#10 erstellt: 03. Jan 2024, 01:47
Nachtrag: Ich messe zwischen 130 und 145 Ohm …

Exitus
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 03. Jan 2024, 01:51
Dieses Poti ist ja in diversen Luxman-Modellen verbaut worden. Da solltest Du fündig werden.
Interessehalber wäre es prima, wenn Du dieselben Messungen an dem/den möglichen Ersatzpotis vornehmen würdest.


[Beitrag von CarlM. am 03. Jan 2024, 01:52 bearbeitet]
DB
Inventar
#12 erstellt: 03. Jan 2024, 16:17

olimuc (Beitrag #10) schrieb:
Nachtrag: Ich messe zwischen 130 und 145 Ohm …

Exitus :angel

Ich hab's noch nie erlebt, daß ein Poti mit dem Alter niederohmiger wird. Miß nochmal an der richtigen Stelle.
olimuc
Inventar
#13 erstellt: 03. Jan 2024, 21:19
… also die Werte stimmen, außer mein Benning betrügt mich um ein „k“

Wie gesagt regelt das Poti praktisch nicht mehr und lässt das Signal ungehindert durch. Das heißt doch, dass der Widerstand des runtergeregelten Kanals nicht mehr hoch genug ist, was doch durch das Messergebnis bestätigt wird. Oder nicht?
olimuc
Inventar
#14 erstellt: 04. Jan 2024, 01:37
Wollte nur Rückmeldung geben:

Habe aus einem Dual Receiver ein geeignetes Poti ausbauen können; ist zwar ein 100k, hat aber die Pins in einer Viererreihe und regelt zufriedenstellend
DB
Inventar
#15 erstellt: 04. Jan 2024, 11:30
Ich bin dazugekommen, mir den Schaltplan anzusehen und es bestätigt mich, die L190-Lxxx als Sparkonstrukte anzusehen.
Das ursprüngliche Verhalten ist normal, das Poti nicht kaputt. Bei dieser Art der Schaltung und -dimensionierung geht es gar nicht anders.

Selbst der Meister der Rotstiftbauten (Philips) hat sich da mehr Mühe gegeben. Eigentlich gehört da ein Stereopoti hin, wo auf beiden Kanälen die Hälfte des Drehwinkels die Widerstandsbahn bildet, der Rest einfach leitet, und das gegenläufig angeordnet.
olimuc
Inventar
#16 erstellt: 04. Jan 2024, 12:51
... ok, danke für den Hinweis

Ich kann ja nochmal umlöten, dann ist er original(er)

Ich kämpfe auch gerade mit einer weiteren Baustelle an diesem Gerät, siehe hier: Luxman L-190 hat (zu) wenig Leistung
Poetry2me
Inventar
#17 erstellt: 06. Jan 2024, 03:07
Der Schleifer in der Mitte hat vielleicht nur seinen Kontakt zur Masse verloren.
olimuc
Inventar
#18 erstellt: 06. Jan 2024, 12:24
Hallo Johannes,

die schlechte Regelung blieb trotz Potitausch praktisch unverändert bestehen, ich gehe also von einem anderen Problem aus. Du hattest ja in meinem Parallelthread Masseprobleme gemutmaßt, das werde ich mal checken
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 06. Jan 2024, 17:05
Ja, das meinte ich auch. Kontakt zur Masse verloren muss ja nicht innerhalb des Poti sein.
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