Luxman L-190: Leistung (zu) schwach trotz korrektem Ruhestrom

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olimuc
Inventar

#1 erstellt: 04. Jan 2024, 01:47

Hallo zusammen,

nachdem ich die Balancepoti-Schwierigkeiten gelöst habe, zeigt sich ein potenziell neues Problem:

Die Leistung ist irgendwie zu mau, ich muss den Volumeregler bis ca 75 Prozent bzw „15 Uhr“ aufdrehen, um Zimmerlautstärke zu erreichen

Den Ruhestrom konnte ich problemlos einstellen, und zwar auf die 15 mV aus dem SM.

Woran kann diese geringe Leistung liegen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das normal ist…

Liebe Grüße

Oli

PS: Die Frontbeleuchtung habe ich auch erneuert; sie ist nämlich laut eines Threads in einem anderen Internetforum zur Belastungsreduzierung von D112 und damit C133 zuständig, die wiederum einen LS-Plopp verhindern sollen. Ob hier durch den Beleuchtungsdefekt Bauteile zu Schaden gekommen sind, die etwas mit der Leistungsreduktion zu tun haben?

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 04. Jan 2024, 02:00

Hattest Du die Lautstärke vor dem Ersetzen des Balance-Reglers schon geprüft?

Kannst Du das Balance-Poti irgendwie abklemmen?

Ansonsten würde ich tatsächlich prüfen, ob die +45 VDC am Emitter von Q114 vorhanden sind.

[Beitrag von CarlM. am 04. Jan 2024, 02:03 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#3 erstellt: 04. Jan 2024, 02:20

… der Potitausch hat keine Leistungsverschlechterung gebracht, zum Überbrücken des Potis müsste ich wohl Kabel kappen und dann wieder verbinden

Die Spannungsversorgung von Q114 werde ich überprüfen, danke für den Tipp

olimuc
Inventar

#4 erstellt: 04. Jan 2024, 02:54

Also am Emitter von Q114 liegen 30,3 V an, und das dauert einige Zeit nach dem Einschalten.

An R153 messe ich -25,9 V und -6,6V; diese -6,6 V messe ich auch an D112 (und dort auch -0,008 wohl in Sperrrichtung, leider ist die Diodenbeschriftung weggebrutzelt).

CarlM.
Inventar

#5 erstellt: 04. Jan 2024, 11:35

Dann ist D112 ggf. defekt. Das ist ein bekannter häufiger Defekt. Du kannst mal versuchen, den Widerstand auszulöten und dann die Spannungen an Q114 messen. Die 24V-Lampe hat ja die korrekte Leistung?

[Beitrag von CarlM. am 04. Jan 2024, 11:38 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#6 erstellt: 04. Jan 2024, 12:02

Ich bin im Netz in einem anderen Forum auf einen Thread aufmerksam geworden, wo die Thematik Defekte Glühlampe/Folgedefekte C133,D112, R153 behandelt werden, nämlich hier:

Link Restaurierung Luxman L-190

Dort wird auch diskutiert, dass die Spannungsangaben aus dem SM für den L-190 eigentlich nicht stimmen können, weil zum Beispiel C133 nur auf 35V ausgelegt ist. Dort ist man der Meinung, dass das SM vom stärkeren L-200 übernommen wurde und die Spannungen nicht korrigiert wurden.

Eine interessante Passage im Thread ist der Beitrag vom 17.11.2011 um 23:30, wonach über R153 wohl 32V und 22V anliegen und an D112 "immer 22V anliegen, egal ob die Lampe angeschlossen ist oder nicht".

Das ist bei mir ja nicht der Fall. Ich schaue mir als nächstes C133 an.

[Beitrag von olimuc am 04. Jan 2024, 18:08 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#7 erstellt: 04. Jan 2024, 18:06

... so, C133 hatte nur knapp 35u mit abnehmender Tendenz, den habe ich gegen einen 50V ersetzt mit korrekten 47u.

Außerdem war D112 tatsächlich hinüber, ich habe eine (hoffentlich geeignete

) Z-Diode aus einer Schlachtplatine entnommen und siehe da: Die Spannungen passen jetzt

Allerdings lagen die Teilnehmer des verlinkten Threads richtig: Die Spannungen betragen nicht 45V sondern knapp 36V. Da sind die Bauteile mit 35V Spannungsfestigkeit echt an der Grenze

Uuuuuund: Jetzt ist wieder volle Leistung da, der Luxman klingt wieder vollwertig und spricht auf das Volume-Poti schon in den unteren Bereichen sofort mit Leistung an

Danke euch für eure Unterstützung

CarlM.
Inventar

#8 erstellt: 04. Jan 2024, 18:46

Prima. Die Elkos tausche ich auch immer gegen 50V oder 63V-Typen.

p.s.
Zum Poti:
Deshalb hatte ich empfohlen das Ersatzpoti aus dem Schlachtgerät genauso zu messen. Die innere Schaltung des Poti ist nämlich ziemlich "tricky".
Fazit: Nun also doch: öffnen und Korrosion beseitigen.

olimuc
Inventar

#9 erstellt: 04. Jan 2024, 20:01

Da das originale Poti ja ausgebaut war, konnte ich es „bequem“ öffnen und säubern.

Astreiner Klang, allerdings tatsächlich nur grobschlächtige Regelung möglich.

Aber der Klang an sich des Luxman ist vielversprechend, schon an meinen Werkstatt-Testboxen klingt er sehr gut

Poetry2me
Inventar

#10 erstellt: 06. Jan 2024, 12:11

Astreiner Klang, allerdings tatsächlich nur grobschlächtige Regelung möglich.

Das Gerät ist noch nicht vollständig repariert.

Ich empfehle zu überprüfen ob die Front-Platinen mit den Potis auch wirklich eine gute Masseverbindung haben. Das würde nämlich erklären, warum sowohl Balance, als auch Lautstärkeregler nicht richtig regeln.
Eine einzige schlechte Lötstelle bei den Verbinder-Kabeln oder ein Mikro-Riss bei Kupferbahnen kann hier schon die Ursache sein.

- Johannes

[Beitrag von Poetry2me am 06. Jan 2024, 17:40 bearbeitet]

olimuc
Inventar

#11 erstellt: 06. Jan 2024, 12:21

Hallo Johannes,

danke für den Input, das werde ich noch checken. Mit dem Lautstärkepoti ist alles in Ordnung, das lag tatsächlich an der zu niedrigen Spannung.

Aber die Balanceregelung ist mau, das werde ich mir nochmal anschauen