Restauration eines Yamaha CR-840

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ICWiener
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Mai 2009, 20:31
Hallo Zusammen,

Vorab: Ich wusste nicht so recht wo ich dieses Thema erstellen soll. Da ich in diesem Bereich aber schonmal Restaurationsthemen gesehen habe, habe ich es mal hier gepostet. Wenn es wo anders besser aufgehoben ist, einfach sagen. Danke

So:
vor einigen Tagen habe ich sehr günstig einen Yamaha CR-840 erstanden.
Das Gerät ansich ist auch noch gut in Form, doch gibt es doch die ein oder anderen Mängel. Daher habe ich mir vorgenommen es wieder herzurichten. Da ich von Verstärkerelektronik nicht soo die Ahnung habe, versuche ich im Großen und ganzen Bauteile nicht zu tauschen, was aber glaube eh nicht von nöten ist. Trotzdem wollte ich ein paar Dinge verbessern und daher ein paar Fragen an euch stellen, bei denen ich mir unsicher bin. Nach durchsehen des Gerätes habe ich folgende Schritte vor:



1. Beleuchtung erneuern:
Da ergeben sich aus meiner Sicht zwei Probleme: Ich finde nirgends Angaben zu den Birnen und es sind nur noch zwei Gründe Käppchen der Birnen vorhanden. Wieviel Volt benötigen denn die Birnen? Bzw. was haltet ihr allgemein davon auf LEDs umzusteigen? Basteln muss ich eh, da der Vorbesitzer hier schon rumgepfuscht hat und einzelen Birnchen/Fassungen fehlen.

2.Funier

Es handelt sich um ein Plastikfunier welches doch an sehr vielen Stellen stark beschädigt ist, daher wollte ich es erneuern. Sollte man hier wieder ein Plastikfunier nehmen oder meint ihr, ich bekomme die Plastikschicht sauber ab und kann ein besseres Funier darauf setzen?
Oder fällt so etwas unter "pfusch" im Sinne, dass man das Gerät verändert?

3.Seltene Kanalprobleme
Wenn man das Gerät einschaltet kommt es ganz selten vor, dass ein Kanal erst anspringt wenn man die Lautstärke etwas anhebt. Bei diesem Punkt bin ich restlos Überfordert, da ich, wie gesagt, von Verstärkertechnik nicht so die Ahnung habe. An was kann das liegen?

4.Poti reinigen
Das ist wohl das kleinste Problem und erwähne ich hier nur der Volständigkeit halber. Im speziellen handelt es sich um den Lautstärke Poti der im unteren Bereich hin und wieder etwas kratzt, da werde ich mit mehrere Mittelchen, wie in einem anderen Thread beschrieben, zu Werke gehen.

Ich danke euch für die Hilfe!


[Beitrag von ICWiener am 20. Mai 2009, 20:58 bearbeitet]
bulletlavolta
Stammgast
#2 erstellt: 20. Mai 2009, 20:38
Zu 2.: Wenn du dir das zutraust, unbedingt machen! Leider haben viele Receiver aus der Zeit ein vinylfurniertes Gehäuse. Wenn du das gut hinbekommst, wertet das den Yamaha in jedem Fall enorm auf.

Für die anderen Punkte gibt's hier genug Experten - ich bin keiner.
ICWiener
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 24. Mai 2009, 14:49
vorsichtiges Pushen...
Kann mir keiner bezüglich des Kanals oder der Lämpchen weiterhelfen?
semmeltrepp
Gesperrt
#4 erstellt: 24. Mai 2009, 14:56
Zu den Lampen: Yamaha hat üblicherweise 14V/80mA verbaut.

Kanalaussetzer: Wahrscheinlich ist das Lautsprecherrelais oxidiert. Auch eine Reinigung der Schalter und Potis könnte Abhilfe schaffen.

Zur Vorgehensweise: Einfach mal die Suchfunktion bemühen, denn dazu gibt es hier schon ellenlange Abhandlungen.

BooStar
Stammgast
#5 erstellt: 04. Jun 2009, 09:58
Spannung an den Lämpchen messen. Dann auflöten und Strom messen. Mein A-560 hat 12V, Strom weiß ich nicht - wird wohl um die 40 mA sein. LEDs sehen echt beknackt aus - viel zu weiß. Das grün sieht dann nicht mehr schön aus.

Reinigen: Relais, Potis. Relais kann man manchmal aufhebeln und mit Sandpapier oder Nagelfeile säubern. Potis gehen auch meist auf, muß man dazu aber meist auslöten. Zur Not durch gekapselte ersetzen (logarithmisch / gleicher Wert).
norman0
Inventar
#6 erstellt: 04. Jun 2009, 13:16
Hallo,

in keinem Fall an den Konrakten rumfeilen oder schmirgeln. Das würde sie entgültig zerstören. Wenn Du keinen Ersatzrelais bekommst, kannst Du die Kontakte mit einem mit Kontaktspray getränkten Stück Pappe reinigen. Bemühe doch am besten mal die Suchfunktion des Forums.
BooStar
Stammgast
#7 erstellt: 04. Jun 2009, 20:07
Was, den Kontaktabbrand soll man nicht wegfeilen? Der kommt zwar wieder aber das dauert doch.
norman0
Inventar
#8 erstellt: 04. Jun 2009, 23:05
Diese Kontakte haben normlerweise eine dünne Edelmetallbeschichtung. Die würdest Du mit wegfeilen. Armin hat hier mal eine tolle Fotostory dazu geschrieben, wie man ein Relais reinigt.
hf500
Moderator
#9 erstellt: 04. Jun 2009, 23:13
Moin,
bei den Lautsprecherrelais kann man das nicht direkt als Abbrand bezeichnenen.
Es genuegt daher, durch die geschlossenen Kontaqkte einen mit Kontakt 61 getraenkten rauhen Pappstreifen zu ziehen, um die Kontakte zu polieren.
Sandpapier oder Nagelfeile sind gute Mittel, die Kontakte zu zerstoeren. In hartnaeckigen Faellen kann Schleifpapier der Koernung ueber 1000, mit K61 getraenkt, helfen, aber auch dann muessen die Kontakte poliert werden.

Weil die Kontakte von Lautsprecherrelais nicht nur groessere Stroeme, sondern auch winzige Spannungen zuverlaessig schalten muessen, haben sie oft veredelte Kontakte, die grossartige Schleifangriffe schlecht aushalten. Deshalb muss man immer versuchen, durch Polieren mit rauher Pappe oder Polierpapier (immer mit K61 getraenkt) die Kontakte wieder funktionsfaehig zu machen.

Hilft das alles nicht dauerhaft, dann muss das Relais ersetzt werden.

Und um die Kontakte zu schonen, sollte man sich angewoehnen, _vor_ dem Einschlten immer die Lautstaerke auf Null zu stellen.

73
Peter
ICWiener
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 08. Jun 2009, 08:19
Vielen Dank schonmal für die Antworten. Bin leider immer noch auf der Suche nach den Birnen (LEDs lass ich dann doch lieber bleiben) und leider mangelt es momentan auch etwas an der Zeit, daher auch erst jetzt meine Antwort.
Ich hoffe die kommende Woche endlich anfangen zu können dann melde ich mich wieder.
armin777
Gesperrt
#11 erstellt: 08. Jun 2009, 11:22
Hallo ICWiener,

der YAMAHA CR-840 hat acht Lämpchen mit 14V 80mA, Durchmesser 4mm mit Anschlussleitungen, ohne Fassung. Diese sind am Markt eigentlich noch gut erhältlich , bei Conrad oder Reichelt jedoch nicht.

Beste Grüße
Armin
BooStar
Stammgast
#12 erstellt: 08. Jun 2009, 17:02
Reichelt hat doch so kleine Lämpchen! Kosten um die 75 cent. Kann aber sein, daß gerade 14V nicht da ist, nur 12V. Macht aber nix, wenn alle getauscht sind.
armin777
Gesperrt
#13 erstellt: 08. Jun 2009, 17:11
Bei Reichelt haben die Lampen 14V 40 mA - das ist exakt halb so hell wie die originalen 80mA! Das sieht nicht wirklich gut aus.

Beste Grüße
Armin
BooStar
Stammgast
#14 erstellt: 09. Jun 2009, 16:22
Ok, wußte nicht, daß es auch stärkere gibt. Die werden dann aber schon heiß - sind ja schon über 1W.
Wo gibts die denn und was kosten die etwa?
armin777
Gesperrt
#15 erstellt: 09. Jun 2009, 17:46
Ich kaufe die immer bei Nedis, da kommt aber nicht jeder ran!

Beste Grüße
Armin
ICWiener
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 16. Jun 2009, 11:47
So, ich kam dieses Wochenende endlich dazu das Gehäuse neu zu funieren. Ist echt klasse geworden, bis auf eine Stelle an der etwas abgesplittert ist
Werde heute abed mal Bilder zeigen.
Lämpchen habe ich auch gefunden und bestellt, das letzte Problem das nun noch besteht sind die grünen Kappen für die Lämpchen. Ich habe mich schon tot gesucht und gefragt aber ich habe keine Ahnung wo ich die herbekommen soll. Leider hat der Vorbesitzer nur 2 von diesen Kappen dagelassen.
Jemand eine Idee?
norman0
Inventar
#17 erstellt: 16. Jun 2009, 12:40
Hallo ICWiener,

es gibt grünen Lack für Glühlampen (z.B. bei Conrad). Mit dem kannst Du die Lämpchen anmalen.
ICWiener
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 16. Jun 2009, 18:41
Das habe ich mir auch schon überlegt. Aber wenn ich die das richtig sehe sind die Kappen auch dazu da die Lämpchen zu befestigen. D.h. wenn ich mit grünem Lampenlack arbeite müsste ich wieder basteln um die Lämpchen auch zu befestigen.

Hier kommen die Bilder vom "neuen" Gehäuse. Kritik erwünscht, ist meine erste Funierarbeit.









armin777
Gesperrt
#19 erstellt: 16. Jun 2009, 19:09
Hallo ICWiener,

da gibt es definitiv nichts zum Meckern! Saubere Arbeit, Respekt!

Welche Sorte Furnier ist das denn? Nussbaum??
Womit hast Du nachher lackiert? Welcher Lack und glänzend, seidenmatt oder seidenglänzend?

Beste Grüße
Armin
UriahHeep
Inventar
#20 erstellt: 16. Jun 2009, 19:10
Schöne Arbeit.
Wie hast du denn die Schraubenlöcher so sauber rund hinbekommen?Erst gebohrt und dann mit der Klinge?
ICWiener
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 16. Jun 2009, 20:01
Danke für die positive Resonanz
Es handelt sich in der Tat um Nußholzfunier. Der Schreiner aus der Nähe hat mir freundlicherweise seine Reste geschenkt

Lasiert habe ich das ganze mit Holzversiegelung Seidenmatt. Ich habe einen Küchenschwamm genommen, damit bekommt man, wie ich finde, eine schöne glatte Oberfläche hin. Habe es in zwei Schichten aufgetragen. Ganz dünn damit sich das Funier nicht wellt.

Die Löcher habe ich ganz vorsichtig angebort dann mit einem Teppichmesser in Milimeterarbeit alles übrige abgetragen.
Dann habe ich die Kante nochmal nachgeleimt, den Leim trocknen lassen und mit einer Dremel mit einem feinen Schleifaufsatz auf kleinerer Umdrehung das Loch "abgefahren". Ging sehr gut und wenn man keinen Druck ausübt wird das ganze schön rund. Das Nachleimen war als Vorsichtsmaßnahme gedacht damit die Dremel mir nichts abreisst. Evtl. habe ich mit dem Feuer gespielt, es ging aber (sehr) gut aus
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