Mission Cyrus 2 - reloadet

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volker_h
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 01. Feb 2010, 21:44
Hallo zusammen,
mein letzter Ebay Kauf erwies sich als nicht soo glücklich. Nachdem ich damals schonmal einen Cyrus1 besessen hatte, wünsche ich mir nun für das Arbeitszimmer wieder so ein Schätzchen / hauptsächlich zum Plattenhören.
Nun, der "neue" Verstärker (Cyrus2 erste Serie) gab beim einschalten eigendlich nur zweimal "Plopp" von sich, worauf ich erstmal schnell den Netzstecker wieder entfernt habe. Das Ergebnis - siehe angehängtes Bild !



Nach Einigung mit dem Verkäufer, steht mein Entschluß das Teil zu überholen und wieder einsatzfähig zu machen.

Dieser Thread deshalb, weil meine Elektronikkenntnisse über die letzten 10 Jahre doch etwas "eingerostet" sind. Also an alle Schrauber und Profis - Anregungen, Kommentare und Kritik ausdrücklich erwünscht !

Hier mein Plan :
- Netzteil : alle Elkos raus und durch neue ersetzen. Panasonic CF haben ja nen ganz guten Ruf für Audio Anwendungen. Die 10.000uF Ladeelkos werde ich mit guten std. Elkos ersetzen, hier möchte ich Slit Foil, Mundorf und ande "Wonder-" Caps erstmal nicht investieren.
- Endstufen : Ladeelkos tauschen wie oben, der Kondensator im Eingang der Enstufen ist ein 2,2u Bipolar Elko (ist ja auch schon alt, auch wenn hier die Spannung keine Geige spielt)- den evtl auch tauschen gg. gleichen Typ in neu / warscheinlich ziehe ich die Anschlüsse mit Lötnägeln nach oben auf die Platine, dann kann ich an dieser Stelle später mal mit Folienkondensatoren experimetieren. Hier im Signalweg ist vielleicht was hochwertiges sinnvoller ?. Desweiteren ist da noch ein "Feedback" Kondensator 470u/6V bipolar - hat jemand eine Idee wo ich so einen noch neu bekomme ?
- Umschalter : Raus, reinigen und wieder rein
- MM Vorverstärker : Auch hier diverse Elkos 2,2u bipolar - hm was mach ich damit ? Tauschen gg gleich in neu ? Will am Phonoverstärker auch möglichst nichts "verschlimmbessern". Aber alt sind die ja auch ....

Naja - bis die bestellten ETs da sind werd ich mich erstmal ums Gehäuse kümmern, das braucht auch etwas Zuwendung.

Wie gesagt, freue mich auf Tipps und Meinungen
Grüße
Volker
hf500
Moderator
#2 erstellt: 01. Feb 2010, 22:23
Moin,
die bipolaren 2,2µ Elkos wuerde ich gleich durch Wima MKS2 2µ2/63V 5% Rm5 ersetzen.
Die bipolaren Elkos werden ohne Vorspannung betrieben, daher sind sie hier verbaut.
Dass es Elkos sind, liegt nur daren, das zu der Zeit, als die Verstaerker gebaut wurden, 2,2µ Kondensatoren noch etwas gross waren. Mit den Wimas hat man hier dauerhaft Ruhe.

Fuer die 470µ/6V bip. Elkos gibt es keine Alternative.
Alle anderen Elkos duerfen gute Standardware sein, ich bevorzuge da 105°C Typen (z.B. Nippon-Chemicon), die dann weit unter ihrer Grenztemperatur betrieben werden und daher fuer eine lange Lebensdauer gut sind.
Wenn es in der Bechergroesse der Endstufenladeelkos bei gleicher Spannung (war: Kapazitaet ;-) eine grossere Kapazitaet gibt, sollte man gleich die nehmen. Die Cyrus haben ein etwas "weiches" Netzteil, da kann etwas mehr gespeicherte Energie im Netzteil nicht schaden. Bestenfalls kommt eh nur die naechtgroessere Standardgroesse dabei heraus.



73
Peter


[Beitrag von hf500 am 02. Feb 2010, 19:02 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#3 erstellt: 02. Feb 2010, 17:43
Hallo,


Kondensator 470u/6V bipolar - hat jemand eine Idee wo ich so einen noch neu bekomme


Ich fürchte auch, daß man sowas nicht kaufen kann. Workaround: zwei 1000u/6V gegengleich in Serie schalten, also Plus an Plus oder Minus an Minus.

Gruß
Claus
volker_h
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 03. Feb 2010, 00:28
Hallo,
@ Peter - Die bestellten Panasonic FC sind 105° Typen mit geringem Innenwiderstand "low ESR" denke das sollte dann klargehen. Die großen Siebelkos sind in Ausschnitte der Platine eingelegt, da kann ich leider nicht größer - höchstens wenn ich gleiche Baugröße mit mehr Kapazität bekomme. Na ja ich habe erstmal die gleiche Kapazität bestellt, dafür aber 63V anstelle der Originalen 50V Typen hier ist vielleicht ein bischen Reserve auch nicht schlecht.
Die Wima MKS-2 waren ein guter Tipp, ist schon erstaunlich das es diese Folienkondensatoren in gleicher Baugröße und mit gleicher Kap. wie Elkos gibt. Da in der MM Vorverstärkerstufe und in der RIAA entzerr Stufe auch solche als Koppelkondensatoren eingesetz werden, macht es wohl kaum Sinn nur die Koppelkondensatoren der Endstufe durch höherwertige ("Audio") Kondensatoren zu ersetzen. Ich mach erstmal überall die Wima`s rein. - Dann mal hören
@ Claus - ich versuche erstmal weiter die originalen zu bekommen. Alternativ wird im englischen DIYAUDIO Forum geschrieben, das man auch normale Elkos nehmen kann, da es um so kleine Spannungen geht, die auch std. Elkos bei Verpolung noch nicht "übel" nehmen - ?!

Danke Schonmal
Grüße
Volker
hf500
Moderator
#5 erstellt: 03. Feb 2010, 20:52
Moin,
mit 105°C Elkos und niedrigem ESR hast du schon alles getan, was man tun kann.
Die Wimas werden weder besser noch schlechter "klingen", dich aber wahrscheinlich ueberleben ;-)

Was "Audio" Elkos besser als normale gute Elkos koennen, weiss ich immer noch nicht. Am Ende nur ist es ein bunter Ueberzieher.



73
Peter
volker_h
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Feb 2010, 14:17
Hallo,
so - die 470u bipolar in radial habe ich nun auch bestellt.
(Google sei dank !)
Kann es kaum noch erwarten, bis das Zeugs endlich da ist.
Gruß
Volker
volker_h
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 13. Feb 2010, 16:56
Hallo zusammen,
heute habe ich mal wieder etwas Zeit gehabt um an meinem Cyrus weiter zu basteln . Also Platine von allen Elkos befreit und die Schalter sowie das Poti ausgelötet.
Anschließend alles mit Kontakt WL eingesuppt und mit einem Pinsel "geschrubbt". Enorm was das Zeuges reinigt, selbst alte Flußmittelreste lösen sich komplett auf / ab.
Das Ergebnis ist eine schön saubere Platine :



Die verbliebenen Buchsen und den MM/MC Schalter habe ich dann noch mit Kontakt 60 geschrubbt und anschl. wie empfohlen mit Kontakt61 versiegelt.

Eines ist mir noch aufgefallen - ich habe mir neuen bleifreien Lötdraht mir höherem Silberanteil bestellt. Wenn ich den verwende, werden die Lötstellen alle nach dem Erkalten sofort matt - ist das bei den "modernen" Lötdrähten normal ? Früher hatte eine einwandfreie Lötstelle immer ein "glänzendes" Finish. Bin fast geneigt ersmal den alten "non HIFI" Lötdraht zu verwenden ....

Grüße
Volker
Fempto
Stammgast
#8 erstellt: 13. Feb 2010, 23:18
Hi,

ich habe knapp 10 verschiedene RoHS Lötdrähte in der Firma ausprobiert und dort Proben zukommen lassen um welche auszuwählen.
Sobald auch nur ein geringer Silberanteil (AG) enthalten war hatte ich das selbe Ergebnis mit den ermatten, gerade bei grösseren Sachen wie Stecker und konventionelle Bauteile.
Beim Löten an SMD-IC mit der Lötkelle sah es aber dann doch deutlich besser aus.
So verwende ich auch in den meisten Fällen Zinn ohne Silber.
Die Verbindung wäre zwar genausogut, sieht halt einfach nicht so schön aus.

Gruß Fempto
Pimok
Stammgast
#9 erstellt: 14. Feb 2010, 19:20
Wieso mit Bleifreiem Zinn (privat) löten, wenns verbleites in Massen neu zu kaufen gibt? Der Bleifreie kram ist mist...
hf500
Moderator
#10 erstellt: 14. Feb 2010, 20:59
Moin,
verbleit geloetete Geraete duerfen bei Reparaturen nach wie vor auch verbleit geloetet werden.

Man sollte nie ohne Not auf bleifreie Lote umsteigen, denn bessere Loetstellen bekommt man damit nicht.
(Militaer-/Luftfahrt- und Medizintechnik darf nach wie vor auch mit Zinn-Bleilot hergestellt werden)

Unlegierte Zinnlote koennen auch sehr aggressiv gegenueber nicht oder nur schwach veredelten Loetspitzen sein. Ich habe schon erlebt, dass einfache, vernickelte Spitzen sich binnen 90 Minuten sehr deutlich aufloesten. Mit dem SnPb Standardlot passiert das mit den neuen Ersatzspitzen nicht
(Wir haben fuer unsere Nachwuchsarbeit im Amateurfunk-OV einen Satz Pollin #500149 beschafft. Die Dinger funktionieren fuer den Zweck ganz gut, solange man das mitgelieferte unlegierte Zinnlot _nicht_ verwendet....)

Das Gleiche droht z.B. auch Wellerspitzen (TCP o.ae.), bei denen der Ueberzug beschaedigt ist.

Der Hobbyist, der "historische" Geraete repariert, braucht kein bleifreies Loetzinn.
Bleifrei hergestellte Geraete sollten aber auch ebenso repariert werden, mischen ist nicht sinnvoll. Fuer diese Faelle sollte man sich separate Loetspitzen halten, denn verbleite Loetspitzen werden durch bleifreie Lote gerne "vergiftet" und wollen kein Lot mehr annehmen.

73
Peter
volker_h
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 15. Feb 2010, 21:53
HI,
ok - nehme ich den guten alten Lötdraht ...
Gleich die nächste Fräge :
Ich habe die Endstufentransistoren ausgelötet um sie zu messen, 2 sind tatsächlich hin :-( . Nun die Frage, soll ich nur die beiden defekten ersetzen oder gleich alle 4 von diesem Kanal ?
Desweiteren sind die auf eine "graue Matte" als Isolierung / Wärmeleitmaterial aufgeschraubt -soll ich die weiterverwenden oder alle Transistoren abschrauben und mit neuen Glimmerscheiben wieder montieren ?
Fragen über Fragen - hoffentlich nervt es nicht zu sehr
Grüße
Volker
cmoss
Inventar
#12 erstellt: 15. Feb 2010, 23:41
Hallo,

"graue Matte" als Isolierung / Wärmeleitmaterial aufgeschraubt


wenn es ok ist, spricht nichts gegen eine Weiterverwendung. Das ist vermutlich ähnlich einem Wärmeleitpad am PC und sicher wärmetechnisch besser als Glimmer.

Gruß
Claus
Fempto
Stammgast
#13 erstellt: 16. Feb 2010, 00:33
Hi,

Neue Wärmeleitpads haben zu Beginn nachdem sie festgeschraubt sind nicht gleich den optimalen Wärmeübergangswert, das kommt dann nach einer gewissen Betriebszeit automatisch.
Dabei passen sie sich an, das merkt das wenn man sie dann runtermachen will, da kleben die richtig fest.
Gerade diese grauen Pads sind im Neuzustand deswegen nicht ganz glatt, diesen Zustand haben aber gebrauchte nicht mehr!
Es macht hier wirklich Sinn deshalb neue zu verwenden.

Nimm aber keine Glimmerscheiben, denn diese müsstest du beidseitig mit Wärmeleitpaste bestreichen.

Gruß Fempto
volker_h
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 20. Feb 2010, 12:29
Moin Moin,
mal ein kurzer Zwischenstand :

- Kondensatoren getauscht
- Endstufe repariert
- Schalter und Poti gereinigt und versiegelt

und , was soll ich sagen : ER SPIELT WIEDER
Jetzt werde ich mir noch ein DigiMultimeter leihen, bei dem ich einen Messbereich für rd 20mV habe um den Ruhestrom einzustellen.



Was mir sonst noch so aufgefallen ist ... : Bei eingestecktem Netzstecker ist die Vorstufe ja immer unter Spannung, dabei werden die Spannungsregler (317/337) doch recht warm. Ich schätze so 60 bis 70 grad. Kann das normal sein ?

Grüße
Volker
cmoss
Inventar
#15 erstellt: 20. Feb 2010, 12:52
Hallo,


dabei werden die Spannungsregler (317/337) doch recht warm. Ich schätze so 60 bis 70 grad


Wenn die dort sitzen, wo ich sie lt. Photo vermute, also am Photo vorne in der Mitte, haben sie auch recht kleine Kühlkörper. Wenn es mein Cyrus wäre, würde ich andere Kühlkörper einsetzen, eventuell abgewinkelte, minimaler Aufwand und die Dinger bleiben kühler, was ihrer Lebensdauer sicher zuträglich ist.

Gruß
Claus
volker_h
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 23. Feb 2010, 22:52
Hallöchen zusammen

@ Claus
ja - das sind die Spannungsregler. Hatte noch zwei Alu Kühlkörper zum aufstecken in der Wühlkiste - die sind nun montiert und helfen tatsächlich ganz gut.

@ Alle
Das Schätzchen läuft nun wieder bestens und spielt "wie ein großer"
Nochmals Dank an alle die mir mit Tipps zur Seite standen !
Gruß
Volker
radiance
Neuling
#17 erstellt: 23. Jan 2012, 02:36
Hallo Volker,

könntest Du mal ein Bild von den Alukühlkörpern posten, welche Du auf die Spannungsregler Deines Cyrus gesteckt hast? Ab Werk sind doch kleine Alukühlkörper zum Aufstecken drauf, oder war das bei Deinem Gerät nicht der Fall...?

Gruß

Rad

P.S.: Ich "bastel" auch gerade wieder an meinem Cyrus II (Isssue 7) herum, nachdem ich alle Widerstände und Kondensatoren, sowie das ALPS Lautstärke-Poti gegen ein TKD 601CP getauscht habe...

Ich habe jetzt allerdings ein "Dauerbrummen" auf dem rechten Kanal...
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