Pioneer A-858 Schutzschaltung

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bukongahelas
Inventar
#1 erstellt: 06. Dez 2010, 03:11
Hi, bei einem Pioneer A-858 Vollverstärker war eine
Endstufe abgeraucht, fast alle Transistoren und viele
Widerstände, IC PA00.. defekt. Endstufe erfolgreich repariert,
DC am Ausgang 4mV , Ruhestrom OK. Sinus wird bis zum Clipping
problemlos wiedergegeben (ohne Last).
Alle Spannungen am IC PA0018 wie im SP angegeben.
Also die Endstufen sind OK, aber das LS-Schutzrelais schaltet
nicht ein.
Alle Bauteile (T,D,R,C) der Schutzschaltung ausgelötet und geprüft,
nur R217(220R) war durchgebrannt. Erneuert.
Alle Elkos der SS erneuert.
Brücke zwischen C-E von Q145 bzw J17 Pin1-3 läßt das Relais
anziehen. An Basis Q145 null Volt, also kann er nicht
einschalten.Schaltplan schreibt +0,7VDC vor.
Da liegt der Fehler, aber die Ursache ?
An Basis Q144 fehlen die im Schaltplan angegebenen +13VDC.
An J14 Pin2 sind +47VDC.
Ich vermute die Ursache liegt außerhalb der Schutzschaltung.
Eben weil ALLE Bauteile der SS ausgelötet und geprüft/erneuert wurden.
Leider verstehe ich die Schaltung nicht.
Q145 schaltet das Relais, aber wozu dienen Q143 und Q144 ?
Wie funktioniert die SS generell ? Welche Transistoren
sollen im Betrieb gesperrt bzw leitend sein ?
Bei Q145 ists klar:Eingeschaltet.
Welchen Zweck haben die Leitungen, die von J14 und J17 abgehen
bzw welche Spannungen sollen dort anliegen ?
Ich blicke durch das "Gewirr" von Leitungen zwischen
Schutzschaltung,Relais,LS-Wahlschalter und dem "Rest",
Endstufen,Netzteil,PreAmp,PhonoAmp nicht durch.

Pioneer_A-858_Protection

ZB schienen die Hilfsspannungen an den Emittern der
Darlingtons im Netzteil zu fehlen.
Scheinbar Kurzschluß zweier Z-Dioden.
Bis ich nach 3 Stunden Fehlersuche bemerkte, daß die
Power für den PhonoAmp durch S303(EQ-Power) abgeschaltet
werden kann.
Sowas passiert mir immer wieder, wenn die Funktion der Schaltungen nicht im Sevice Manual erklärt wird,
sondern man möglichst als ausgebildeter Pioneer Servicetechniker alles hellseherisch intuitiv erfassen soll.
Gruß und Dank
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#2 erstellt: 06. Dez 2010, 04:26
Link zum Thema:
http://de.narkive.co...igeequot-relais.html

Es gibt offenbar eine "Power-Good" Erkennung , die
die Aktivierung des Relais vom Anliegen einer
Sekundärspannung und damit Netzspannung abhängig macht.
Das könnte J14/CN14 Pin3 sein, führt auf dem Netzteil
zu D629 , C619(0.1/50) , R632(6k8), R633(47k) , D636 , D630 , D631. Wird alles geprüft.
Wozu die virtuelle Nullpunktserzeugung an J14/CN14 Pin4 dient,
wüßte ich auch gern.
Zusammenfassend:
J14/CN14:
Pin1: Unbekannt, soll lt Plan +1,4 VDC haben.
Pin2: +47 VDC , Spannungsversorgung Schutzschaltung
Pin3: Unbekannt, vermutlich Power-Good Erkennung
Pin4: Unbekannt, virtueller Nullpunkt ,SpTeiler R635/636 (12k).

J17/CN17:
Pin1: Geschaltete Betriebsspannung Relais, Kollektor Q145
Pin2: Masse, Nullpunkt der 2 Endstufen-DC-Fühlleitungen
Pin3: (Schalt)Masse, Emitter Q145

Hinweis: Der gepostete Plan ist ein Ausschnitt.
Manche genannten Bauteile liegen außerhalb.
Das SM des A-858 gibts frei im Netz, als viergeteiltes
Multipart-rar.

Gruß und Dank
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 07. Dez 2010, 00:14
Heute gemessen:
Am Knotenpunkt(virtueller Nullpunkt) der R635/636(12k)
liegen null volt an.
An der Katode von D629 liegen die lt Plan korrekten
+24 VDC an.
Somit scheinen alle Bedingungen zum Einschalten des Relais
gegeben zu sein.
Nach wie vor fehlen aber an der Basis von Q144 die vorgeschriebenen
12,9 VDC , leider ist der Plan so unleserlich, daß es
auch +2,9 VDC bedeuten könnte.
In jedem Fall fehlt dem RelaisSchalttransistor Q145
die Basisspannung von vorgeschrieben 0,7 VDC.
Deswegen schaltet er nicht ein, aber warum ?
TestKurzschluß zwischen C-E von Q145 läßt das Relais anziehen.
Wer versteht diese Schutzschaltung ?
Gruß und Dank
bukongahelas
_ES_
Administrator
#4 erstellt: 07. Dez 2010, 00:21

Wer versteht diese Schutzschaltung ?


Könntest Du mir den Plan mailen?

Ich gucke ihn mir morgen, übermorgen mal genauer an..
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 07. Dez 2010, 04:25
Das manual gibts hier:
Manual A-858 (multipart4-rar)
Der Teilausschnitt der SS findet sich in meinem Beitrag #1
in diesem Thread.
Gruß
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 08. Dez 2010, 01:56
Problem so gelöst:
Q143 und R217(220R) entfernt, dann schaltete das Relais ein.
Vermute an der Basis von Q143 treffen sich das "Power-Good"
und das "No-DC" Signal. Also reagierte die SS nur noch
auf die Einschalt-Zeitverzögerung, RC Glied parallel zu
C-E von Q143. Q143 klemmt das RC auf Masse bei DC oder Powerfail.
Q143 wieder rein, Relais schaltet ein.
Spannung an Basis Q144 wie vorgeschrieben +13 VDC.
Lädt sich bei PowerOn langsam auf, Zeitverzögerung.
Also kam der Fehler über R217.
Wenn der wieder angeschlossen wurde, fehlten die +13 VDC
an Basis Q144 .
Am Ausgang beider Endstufen jedoch weniger 10mV DC.
Fühlwiderstände Nähe Emitterwiderstände R209,207,237(5k6)
der defekt gewesenen Endstufe entfernt.
Wenn R217 dann angeschlossen wurde, fiel das Relais doch wieder ab.
Also mußte der Fehler irgendwo zwischen den Endstufenausgängen und R217 liegen.
Q137 und Q138(2SC1845) versuchsweise ersetzt.
R217 wieder eingelötet.
Nun zog das Relais an.
Die drei 5k6 Widerstände wieder eingelötet.
Relais zog an. Alles OK.
Natürlich die ausgelöteten 2SC1845 gemessen,
im Transistortest Multimeter alles OK.
Nur ein T zeigte beim Umpolen CE->EC->CE->EC->...
ein ganz kurzes Leiten, so als ob ein Minikondensator
zwischen CE "entstanden" sei.
Sind natürlich üble Fehler, wenn sich ein T ausgelötet
astrein mißt, aber im Betrieb versagt.
So einen Tester suche ich noch, der einen T an seiner
elektrischen Grenze testet und auf dem Oszischirm
Kennlinien anzeigt.
Daraus läßt sich folgern, daß großflächiges Erneuern
von Halbleitern bei kapitalen Endstufendefekten
viel Zeit und Nerven sparen kann.
bukongahelas
_ES_
Administrator
#7 erstellt: 08. Dez 2010, 02:05
Hi,

Das ist etwas, was ich generell bei solchen Verstärkertypen tue.
Alles raus an Halbleitern...


So einen Tester suche ich noch, der einen T an seiner
elektrischen Grenze testet und auf dem Oszischirm
Kennlinien anzeigt.


Gibt es direkt nicht, musste Du Dir selbst basteln, bzw. anhand des Datenblattes den Transistor stressen.
Hast Du noch generelles Interesse über die Funktion der Schutzschaltung?
Habe mir heute via Deinen Link den Plan runtergeladen.
Auf dem ersten Blick ist es eine Kombi zwischen DC-Detektion und Überlast.
Definierteres am Wochenende..
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 08. Dez 2010, 02:20
"Das ist etwas, was ich generell bei solchen Verstärkertypen tue.
Alles raus an Halbleitern..."

Dazu muß man sie erstmal finden und bestellen.
Bei TO-3-P Transistoren nehme ich nur noch 2SC5200 , 2SA1943. Erspart die Suche nach den meistens vergriffenen
Spezial-Uralt-Typen.
Für Kleintypen BC639 BC640 als Ersatz, für Treiber 2SA1306
2SC3298.

Natürlich bin ich weiterhin an einer genauen Funktionsbeschreibung interessiert.
Gruß und Dank
bukongahelas
bukongahelas
Inventar
#9 erstellt: 13. Dez 2010, 08:06
R-Type schrieb:
Hast Du noch generelles Interesse über die Funktion der Schutzschaltung?
Habe mir heute via Deinen Link den Plan runtergeladen.
Auf dem ersten Blick ist es eine Kombi zwischen DC-Detektion und Überlast.
Definierteres am Wochenende..

Meine Antwort:
Natürlich bin ich weiterhin an einer genauen Funktionsbeschreibung interessiert.
Gruß und Dank

Habe den Fehler und seine Lösung so gut und ausführlich wie
mir möglich beschrieben.
Warte weiterhin auf die versprochene Funktionsbeschreibung
oder ganz einfach Absage wenns zuviel Mühe macht.
bukongahelas
_ES_
Administrator
#10 erstellt: 13. Dez 2010, 13:36
Hi,

Kommt noch- stecke gerade in Prüfungsvorbereitungen, sorry..
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