Heisse Dioden - sollte ich mir Sorgen machen?

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Hann45500
Stammgast
#1 erstellt: 14. Jul 2011, 12:53
Hallo,
auf der Steuerplatine meiner "Neuerwerbung" (Sony TC-765)
habe ich folgendes entdeckt :

Da war es wohl sehr warm Da war es wohl sehr warm Da war es wohl sehr warm

Die dunkelnen Stellen sind um die beiden kleinen Dioden D-707 und 705 herum. Ist ggf. der etwas dickere R-703 daran Schuld

Sollte ich mir Sorgen machen ? Alle Laufwerkfunktionen sind in Ordnung. Möchte nicht unnötig am Gerät rumlöten.

Danke für jeden Rat.


[Beitrag von Hann45500 am 14. Jul 2011, 12:53 bearbeitet]
cmoss
Inventar
#2 erstellt: 14. Jul 2011, 14:24
Hallo,

ich würde sagen, kein Grund zur Sorge, die Platinen verfärben sich im Lauf der Jahre auch schon bei relativ wenig Wärme.

Wenn Du löten wolltest, könntest Du die Dioden etwas höher setzen, die Beinchen scheinen lang genug zu sein. Der Widerstand hält die Wärme spielend aus, der macht sicher kein Problem.
Und: "Never touch a running System!"

Gruß
Claus
Grundi69
Inventar
#3 erstellt: 14. Jul 2011, 14:43
Hallo!

Sorgen vielleicht nicht unbedingt - es ist normal, dass sich die Platine im Laufe der Jahre unter heißen Bauteilen verfärbt. Aber auf dem 1. Bild sehen mir einige Lötstellen nicht mehr so schön, sondern richtig bröselig aus (rechts in der Mitte und darunter). Das würde ich auf alle Fälle mal nachlöten!

Am besten wäre es sicherlich, die Dioden neu zu kaufen und mit etwas Abstand zur Platine neu einzulöten, wie cmoss schon sagte.

Gruß
Groomy
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 14. Jul 2011, 23:22
Noch ein Tipp, der aber nicht immer funktioniert: Man kann durch die Platine Löcher bohren, die keine Leiterbahn zerstören, aber ein Minimum an Konvektion in dem bewussten Bereich bringen. Dadurch sinkt die Umgebungstemperatur der Dioden ebenfalls. Wenn das dort geht?...

Steht die Platine hochkant?

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 14. Jul 2011, 23:24 bearbeitet]
hf500
Moderator
#5 erstellt: 15. Jul 2011, 19:14
Moin,
typischer Fall fuer so oft zu sehende nachlaessige Montage.
Dioden, die die Platine so stark "ankokeln", werden an der Grenze ihrer Belastbarkeit beansprucht. Sie halten das in der Regel aus, solange die Sperrschichttemperatur unter 125°C bleibt ;-) Die Platine traegt zur Kuehlung der Dioden nichts bei, dafuer sind die Leiterbahnen, die zu den Dioden fuehren, zu mickrig.

Loecher in die Platine bohren, ist hier wohl kaum sinnvoll moeglich. Daher sollte man neue Dioden nehmen ( 1N4007 sollten passen) und die mit ca. 10mm Abstand zur Platine einloeten. Das sollte weniger Waerme in die Platine leiten.

73
Peter
Hann45500
Stammgast
#6 erstellt: 16. Jul 2011, 10:50
Hallo und vielen Dank an Euch

Dann kann ich jetzt wieder ruhig Schlafen. - ggf. Nachlöten und etwas höher setzen.

Jau...die Platine "steht" hockkant. Kann nach hinten weggeklappt werden.

Euch ein schönes und sonniges WE


[Beitrag von Hann45500 am 16. Jul 2011, 10:52 bearbeitet]
Grundi69
Inventar
#7 erstellt: 16. Jul 2011, 11:57
Hallo!

Ähm, also ich würde mit dem Nachlöten nicht mehr allzu lange warten (zumal das Gerät ja schon offen ist).
Wackel mal etwas an den Dioden, wenn dann auf der Lötseite der Pin in dem Lötauge auch munter mitwackelt, dürftest Du schon einen veritablen Wackelkontakt dort haben.

Gruß
Groomy
Hann45500
Stammgast
#8 erstellt: 24. Jul 2011, 16:45
Hallo
und nochmals vielen Dank für die für mich wichtigen Anregungen..... Dank

Das Nachlöten ist erledigt und so kann ich diesen Punkt auf der "ToDo-Liste" streichen. Den Vor,- Hinterbandschalter habe ich auch zerlegt und gereinigt. Ebenso die Kontakte der Umschalter für Bandsorte EQ und Bias.

Die Tonköpfe sind alle peinlich gereinigt und entmagnetisiert ( mit ner Drossel von Teac ). Ebenso die Bandführungen und die beiden Capstanantriebe.

Nun ist mir aufgefallen, dass der linke Kanal ca. 4-5 dB weniger Höhen aufzeichnet. ( Vergleich Vor,- Hinterband - Signal von einer Test-CD mit div. Sinussignalen, Rauschen, Sweep etc.) Der rechte Kanal ist i.O. - hat also kaum nenenswerten Abfall zum Vorband. Dieser Effekt zeigt sich in beide Laufrichtungen und immer auf dem linken Kanal.

Ich habe mir auf der untersten Platine mal die Versiegelungen der Trimmpotis angesehen. Alle nicht mehr original.

Nun habe ich keine Bänder zum Einmessen, von den nötigen Geräten ganz zu Schweigen. Also lasse ich von Trimmpotis und Tonkopfeinstellschrauben stets die Finger. Im Zweifel wird es ja eher schlechter als besser.

Aufgrund der durchstochenen Plastikfolien an dem Potis glaube ich nun, dass die Sony neu eingemessen werden sollte um die Kanalgleichheit wieder herzustellen.

Frage an Euch :
Kann ich die Einstellungen mit "Hausmitteln" doch hinbekommen?

Oder :
Wer macht so etwas im Raum Hannover. ( Kostengünstig, mein Budget ist eher begrenzt ) Ich hatte schon versucht Herrn Grigat anzurufen....leider habe ich ihn nicht erreicht.

In die Buucht möchte ich das Gerät nicht geben.... finde die Haptik und Optik echt megatoll.

Danke für jede Anregung. Euch noch nen schönen Restsonntag.

( Poste dieses Problem nochmal in neuem Beitrag )


[Beitrag von Hann45500 am 24. Jul 2011, 17:07 bearbeitet]
hf500
Moderator
#9 erstellt: 24. Jul 2011, 21:01
Moin,
nein, neuer Beitrag lohnt nicht, wir koennen auch hier weitermachen ;-), vielleicht Titel anpassen/ergaenzen.

Bandgeraeteeinmessen geht mit Hausmitteln nicht.
Es werden benoetigt: Referenzbaender aller interessierenden Banssorten. Sie enthalten u.a. einen Track mit dem Bezugspegel, auf den der Wiedergabekanal eingestellt werden muss (Dolby-Bezugspegel, sonst funktioniert Dolby nicht). Tongenerator fuer die Signale, mit denen der Aufnahmekanal eingestellt werden muss und ein Tonfrequenz-Millivoltmeter, mit dem man die ganze Pegelei nachmisst. Dazu natuerlich die Abgleichanleitung, denn man weiss nie, ob die Abgleichpunkte im Geraet vollstaendig beschrieben sind, eine bestimmte Reihenfolge eingehalten werden muss und welche Hoehe die einzustellenden, bzw. ueberpruefenden Pegel haben muessen.

OK, wer lesen kann, ist im Vorteil, das Geraet hat kein Dolby und ist ein Spulentonbandgeraet ;-)
Das Bezugsband ist nicht unbedingt notwendig (nur fuer die Spaltsenkrechtstellung), aber dafuer sollte man eine Klirrfaktormessbruecke oder entsprechendes Messprogramm (z.B. Arta) fuer den Computer haben, der damit auch die anderen Messgeraete ersetzen kann. Der Vollpegel bei Spulengeraeten wird sinnvollerweise auf einen Klirrfaktor von 3% k3 (Heimtonbandgeraete) oder 2% (Studiogeraete) bezogen. Vorteil bei Dreikopfgeraeten, man steuert Hinterband bei 333Hz bis zum gewuenschten Klirrfaktor aus und hat dann seinen Vollaussteuerungspegel. Dann stellt man die VU-Meter auf +3dB ein, denn sie gehen bei Dauerton etwas vor, damit bei Musik Uebersteuerungen vermieden werden.

Zur Pegelungleichheit, die Tonkoepfe sind sauber, aber nicht etwa auch eingeschliffen? Besonders an der Aussenkante des Bandes schleift derTonkopf etwas staerker ein, hier ist auch der Pegelverlust groesser. Ich habe jetzt bei einer schnellen Suche nicht gefunden, welcher Kanal aussen liegt (Viertelspur Stereo). Bei Zweispur liegen natuerlich beide Spuren aussen ;-) Und schliesslich muss man unter Umstaenden doch noch mit Tongenerator und Millivoltmeter Aufnahme- und Wiedergabekanal auf Verstaerkungsgleichheit und Frequenzgang ueberpruefen.

Die Kanal(un)gleicheit sollte bei allen verfuegbaren Bandgeschwindigkeiten ueberprueft werden. Es kann auch sein, dass etwas mit der Umschaltung der Entzerrung nicht stimmt, die Aufnahme-/Wiedergabeentzerrung ist geschwindigkeitsabhaengig und muss daher umgeschaltet werden.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 24. Jul 2011, 22:04 bearbeitet]
Hann45500
Stammgast
#10 erstellt: 24. Jul 2011, 21:56
Hallo Peter,
erstmal vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung der Sachlage

Werde erst mal bei 9,5 die Aufnahme testen. Wäre ja toll wenn es "nur" darum geht.
Zu den Köpfen : Die sind alle glatt wie er berühmte K....Ar...

Nochmals vielen Dank...Ich berichte weiter.

Schönen Wochenanfang
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