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Musikanlage defekt!+A -A |
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Autor |
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futsch
Neuling |
#1 erstellt: 27. Mrz 2012, 20:58 | |
Hallo Zusammen! Ich bin hier neu und hoffentlich richtig. Mein Problem ist eine defekt Musikanlage von Samson (Expedition EX250). Erstmal zur Schadensentstehung: Die Anlage wurde bei Regen verwendet (sollte wetterfest sein), bis sie keinen Laut mehr von sich gab. Ich habe vermutet, dass Feuchtigkeit eingedrungen ist. Als ich sie geöffnet habe, habe ich nirgends Anzeichen von Feuchtigkeit gefunden. Auch konnte ich auf dem ersten Blick keinen Schaden finden. Also Sicherung gewechselt (die war defekt) und nochmal angesteckt. Dann hat es kurz gebruzelt und es kam Rauch aus der Anlage. Danach habe ich die Box wieder geöffnet und nochmals nachgesehen. Hier Fotos dazu: Platine von oben: Platine von unten: Es dürfte ziemlich warm geworden sein, da zwei Lötstellen aufgeschmolzen sind: Nun mal meine Fragen dazu: 1.) Was ist das für eine Platine (Funktion)? Mit Den 4 großen Kondensatoren (Unterseite), den beiden Keramikwiderständen und den beiden Spulen könnte es eine Frequenzweiche sein. 2.) Was ist das unter den Keramikwiderständen? (Kleber?) Oder könnte da etwas ausgelaufen sein? 3.) Wie würdet ihr weiter vorgehen? Danke schon mal für eure Antworten |
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PBienlein
Inventar |
#2 erstellt: 27. Mrz 2012, 21:47 | |
Hallo futsch, ich denke zwar, dass Du hier nicht ganz richtig bist (PA hat ein eigenes Unterforum hier), aber zu der Platine kann ich folgendes sagen: Es sieht für mich nach einem kompletten Endverstärker inklusive Schutzschaltung (Relais + Ansteuerung unten zu sehen) und 2-Wege Frequenzweiche (oben, mit den beiden großen Keramikwiderständen) aus. Auf dem rückseitig aufgesetzten Platinenstreifen befinden sich die beiden Hybridendstufen und ein wenig Siebung (die 4 Elkos). Das sich der 10 Watt/4 Ohm Widerstand selbst ausgelötet hat, ist kein gutes Zeichen. Da ist richtig viel Strom geflossen, den der angeschlossene Lautsprecher vermutlich nicht überlebt hat. Die Frage stellte sich, ob die Endstufenchips noch intakt sind. Jedenfalls sieht das alles sehr nach einem kapitalen Kurzschluß aus - evtl. bedingt durch eingedrungene Feuchtigkeit. Gruß PBienlein [Beitrag von PBienlein am 27. Mrz 2012, 21:48 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
#3 erstellt: 27. Mrz 2012, 22:04 | |
Moin, so wie die Loetstelle aussieht, stellt sich bei mir die Frage, ob sie jemals wirklich in Ordnung war. Eine durch grobe Ueberlast aufgeschmolzene Loetstelle hat meist auch Spuren in der Platine hinterlassen. Bei Niederspannungsgeraeten wie diesem hier kann Feuchtigkeit m.E. elektrisch nicht viel Schaden anrichten, ich vermute ein anderes Problem, das nur zufaellig bei diesem Regen auftrat. 73 Peter |
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futsch
Neuling |
#4 erstellt: 28. Mrz 2012, 20:28 | |
Danke für die Antworten. Ich hab mir das Teil nochmal genauer angeschaut. Beim Hochfrequenzlautsprecher messe ich einen unendlichen Widerstand. (dürfte somit defekt sein) Die beiden TDA 7293 sind durchgebrannt. Ausserdem sind 2 Kondensatoren defekt und einer sieht etwas komisch aus. Also dürften 3 Kondensatoren defekt sein. Eine Spule sieht auch an einer stelle schwarz aus. Das wären die Schäden, die zusehen sind. Die Anlage stand im leichten Regen. Ich hab mir sagen lassen, dass eine Kabeltrommel ebenso im Regen stand. Kann Feuchtigkeit in der Kabeltrommel so einen Schaden anrichten, oder muss Feuchtigkeit in das Gerät eindringen? Ich muss mal nachsehen was die Teile so kosten. Wie würdet ihr weiter vorgehen? |
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hf500
Moderator |
#5 erstellt: 28. Mrz 2012, 20:43 | |
Moin, das Schadensbild deutet auf einen im Ultraschallbereich schwingenden Verstaerker hin. Oder man hat bei voll aufgedrehten Hoehen "fleissig Party gemacht" und den Schaden mit einem uebersteuerten Verstaerker angerichtet. Gegen Uebertemperatur war er geschuetzt, der weisse Quader an den weissen Leitungen ist ein Thermoschalter. Die Vorgehensweise: Die ICs und weitere defekte Teile austauschen. Feuchtigkeit in der Kabeltrommel wird zuerst in dieser selbst Schaden anrichten. Ich kann mir im Moment nicht vorstellen, dass eine feuchte Kabeltrommel den Verstaerker beschaedigen kann. 73 Peter |
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PBienlein
Inventar |
#6 erstellt: 28. Mrz 2012, 20:53 | |
Hallo futsch, die TDAs kosten in der Bucht rund 3 Euronen das Stück plus Versand. Elkos und Kleinkram nochmal 10 Euro maximal und dann sollte der Amp wieder laufen. Die Spulen haben das Desaster bestimmt überlebt. Wie es mit dem Rest der Anlage aussieht, kann ich nur vermuten. Probleme wirst Du auch bei der Beschaffung der defekten Lautsprecher bekommen. Richtig passende vermutlich aber nur aus einem Schlachtgerät. Feuchtigkeit muß nicht der Auslöser gewesen sein. Die TDAs sollen ja angeblich 100 Watt Leistung erbringen, was ich mal bezweifele. Wird so eine Verstärkerkonstruktion mit Leistungspeaks konfrontiert, können sich die kleinen Hybride schon mal durch Überlast verabschieden. Good luck PBienlein |
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hf500
Moderator |
#7 erstellt: 29. Mrz 2012, 16:45 | |
Moin, sind es wirklich Hybride? Ich habe sie immer fuer ICs gehalten. Das mit der Leistung geht schon. 100W an 4 Ohm sind nur 5A, m.W. haben diese ICs eine FET-Endstufe, die diese Stroeme zu liefern imstande sind. Das Hauptproblem ist da nur die Ableitung der Verlustwaerme. 73 Peter |
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PBienlein
Inventar |
#8 erstellt: 29. Mrz 2012, 19:37 | |
@Peter: natürlich hast Du recht: es sind ICs und keine Hybride. Dafür wären sie ja auch ein bisschen klein. Habe gerade mal nach dem Datenblatt gegoogelt. Demnach ziehe ich meine Zweifel zurück. Es sollen tatsächlich 100 Watt an 8 Ohm möglich sein. http://pdf1.alldatas...TRONICS/TDA7293.html Gruß PBienlein |
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futsch
Neuling |
#9 erstellt: 12. Sep 2012, 16:49 | |
Hallo nochmal. Leider hatte ich bis jetzt kaum Zeit das Gerät zu reparieren. Da ich jetzt einen neuen Anlauf starte habe ich heute festgestellt, dass der Hochtöner wirklich schwer zu bekommen ist. Jetzt stellt sich mir die Frage ob es exakt der gleiche sein muss oder ob nur 8Ohm und 50Watt haben muss. Oder kann er auch 8Ohm und mehr Watt haben? Natürlich muss er auch einbaufähig sein. Sorry das ich mich erst so spät melde. |
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PBienlein
Inventar |
#10 erstellt: 12. Sep 2012, 17:04 | |
Hallo, sind denn die Endverstärker schon getauscht? Was den Hochtöner anbelangt, so meine ich, dass es in diesem Fall nicht so dramatisch ist, einen anderen aber halbwegs passenden zu nehmen, da das Gerät mit HiFi sowieso nichts zu tun hat. Ob das, was dann anschließend rauskommt auch noch gut klingt, ist allerdings auszuprobieren. Genaugenommen müsste wenigstens die Frequenzweiche angepasst werden, sofern man vom neuen Hochtöner ein paar Daten hat bzw. findet. Ich würde einen mit 8 Ohm und etwas mehr Leistung nehmen. Gruß PBienlein |
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futsch
Neuling |
#11 erstellt: 12. Sep 2012, 17:11 | |
Hi Danke für die rasche Meldung! Es ist noch nichts ausgetauscht, da ich erstmal zusammenrechnen will was das ganze kostet. |
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futsch
Neuling |
#12 erstellt: 13. Sep 2012, 12:45 | |
Hallo PBienlein! Mein Plan sieht wie folgt aus: Da der Hochtöner das teuerste sein wird werde ich zuerst die Elkos und die TDA´s austauschen. Wenn die Platine dann wieder auf Vordermann gebracht wurde, würde ich sie anschließen (aber ohne Hochtöner) und sehen was passiert. Sollte dann alles intakt bleiben werde ich mir einen Hochtöner zulegen und ihn einbauen. Wenn es jedoch wieder kracht, dann werde ich es bleiben lassen, denn dann hat es ein anderes (unbekanntes) Problem. Was sagst du zu dieser Vorgehensweise? Ist es problematisch wenn man die Platine ohne Hoch- und Tieftöner anschließt? Oder kann ich so vorgehen? lg |
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PBienlein
Inventar |
#13 erstellt: 13. Sep 2012, 13:00 | |
ich denke, das ist ein guter Plan. Zum Testen kannst Du auch irgend einen alten Lautsprecher oder einen Billigkopfhörer über zwei 330Ohm/1Watt Widerstände verwenden. Zuvor bei nicht angeschlossenen Lautsprechern/Kopfhörern mit einem Multimeter die Ausgänge auf DC checken. Liegt DC an, stimmt noch etwas nicht -> Fehler weiter suchen. Ist kein nennenswerter DC messbar, kannst du Lautsprecher anschließen. Gruß PBienlein |
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futsch
Neuling |
#14 erstellt: 16. Nov 2012, 11:51 | |
So ich bin jetzt bei der letzten Etappe angekommen. Die defekten Bauteile auf der Platine habe ich ausgetauscht. Anschließend habe ich die Platine angesteckt jedoch ohne Boxen. Da es zu keinem Schaden gekommen ist, hab ich die Tieftöner angeschlossen und auch dann kam es zu keinem Schaden (es kam auch Musik raus ). Da ich bei dem für die hohen Töne zuständigen Compression Driver einen unendlichen Widerstand messe dürfte dieser defekt sein. Für mich stellt sich jetzt die Frage, welchen ich einbauen soll. Den exakt gleichen finde ich nicht. Bezeichnung: CD35TP High Frequency Titanium Compression Driver (8Ohm 50Watts) Kann es soetwas auch sein? http://www.reichelt....555706c8fc05e834de57 Was ist der Unterschied zwischen einem normalen tweeter und einem Compression Driver. |
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audiophilanthrop
Inventar |
#15 erstellt: 19. Nov 2012, 22:41 | |
Ein Kompressionstreiber ist eine spezielle Angelegenheit nur für Hörner. Viel Schalldruck bei wenig Schallschnelle. Das Horn führt die Impedanzwandlung durch; ohne eine solche Anpassung an die Impedanz des freien Raumes wäre der Output ziemlich kläglich. Ein gewöhnlicher Kalotten-HT dürfte seinen Schall schon mit zu niedriger Impedanz abstrahlen, abgesehen davon, daß es die i.d.R. nicht mit derartiger Belastbarkeit gibt (die Musikbelastbarkeit des verlinkten Visaton-HT geht von einer entsprechenden Trennung aus, womit selten mehr als ein paar Watt darin hängenbleiben, während größere Kompressionstreiber oft tatsächlich einige 10 W abkönnen - das sieht man m.E. schon an der Baugröße). Ansonsten werden tlw. auch Piezo-HT für Hörner eingesetzt, aber die sind eher No-Fi. Frag vielleicht mal direkt bei Samson nach, oder bei deren deutschem Distri:
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futsch
Neuling |
#16 erstellt: 20. Nov 2012, 01:47 | |
OK danke werd ich machen. Was wäre denn wenn ich den Compression driver weg lassen würde? Welche Auswirkungen würde das haben? Die Anlage wird für kleine sportliche Veranstaltungen verwendet. (Musik und Ansagen über Mikro) Ist der Komp.-treiber wichtiger für Musik oder für die Ansagen? |
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