Yamaha AX 1070 - Sicherung brennt durch

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Below
Inventar
#1 erstellt: 07. Jan 2013, 16:34
Hallo zusammen,

ich habe einen Yamaha AX 1070 überlassen bekommen, bei dem auf einer Geburtstagsfeier die Sicherung durchgebrannt ist. Diese wurde getauscht, brennt aber nach dem Einschalten sofort wieder durch.

Habt ihr evtl. Tipps worauf man die Fehlersuche einschränken könnte?

Anfragen an diverse Reparaturdienste habe ich mal rausgeschickt, aber vielleicht gibt es ja auch ein paar Dinge die man ohne großen Aufwand selbst testen könnte.

Danke im Voraus!
hf500
Moderator
#2 erstellt: 07. Jan 2013, 20:32
Moin,
wenn es die Netzsicherung ist, die durchgebrannt ist, dann gibt es nur wenige Moeglichkeiten.
Eine durchbrennende Netzsicherung zeigt immer einen "dicken" Fehler an: Eine oder beide Endstufen mit Kurzschluss, Gleichrichter mit Kurzschluss, Ladekondensatoren mit Schluss, Trafo mit Schluss, etwa in dieser Reihenfolge.

73
Peter
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 08. Jan 2013, 06:15
Hifi Home Verstärker vertragen keine DauervollLast , werden zu heiß , Lüfter fehlt.
Dann schmelzen die Innereien der fetten Endtransistoren am Kühlkörper zum Kurzschluß zusammen.
Das kann man bei gezogenem Netzstecker an den 3 Beinen der Endtransistoren messen.
Wenn man hier Kurzschluß (Null Ohm direkter Durchgang) mißt ,
muß man die defekten Transistoren und auch möglichst alle Bauteile prüfen bedarfsweise erneuern , bis ALLE Bauteile OK sind.
Sonst kann nur 1 def übersehenes Teil alle Neuteile wieder zerstören.
Deshalb fährt man so ein Gerät nach Rep langsam mit einem Netzstelltrafo hoch und bricht ab , wenn zur Kontrolle angeschlossene Meßgeräte warnen.
bukongahelas
Below
Inventar
#4 erstellt: 02. Apr 2013, 08:37
So, nur um das Ganze mal auf einen aktuellen Stand zu bringen. Der Yamaha läuft wieder , die Transistoren der Endstufe waren defekt.
YamahaAX1070
Neuling
#5 erstellt: 05. Nov 2013, 22:28
Guten Abend,
ich muss das Thema jetzt nochmal herauskramen. Ich habe den gleichen Verstärker mit dem gleichen Problem. Nach dem Einschalten lief noch kurz Musik, dann gab es einen "Knall" im Gerät. Seitdem geht nicts mehr, was nach der Netzsicherung kommt. Eine neue Netzsicherung brennt auch sofort wieder durch sobald man den Power-Schalter betätigt. An den Endstufentransistoren (Q641C, Q631, Q640C, Q632, Q640A, Q641A) des linken Kanals konnte ich Kurzschlüsse messen. Der rechte Kanal scheint in Ordnung zu sein. Zumindest habe ich dahingehend nichts gemessen.
OK. Jetzt könnte ich die entsprechenden Bauteile austauschen und hoffen dass alles wieder läuft. Die Frage, die ich mir allerdings nun stelle ist, warum die Transistoren kaputt gegangen sind? Ich möchte ja nicht gleich wieder Rauchzeichen geben.
Habt ihr eventuell eine Idee / Erfahrung, was hier in Frage kommen könnte?
Ich dachte zu erst ein Kurzschluss an den Lautsprechern. Allerdings messe ich an der Verkabelung jeweils ca. 8 Ohm und zu dem hat der Yamaha ja eine Schutzschaltung, die das nach meiner Vorstellung abfangen sollte.

@Below: Hast du wirklich nur die Transistoren der Endstufe tauschen müssen?

Wäre um jeden Rat dankbar.

Gruß
bukongahelas
Inventar
#6 erstellt: 06. Nov 2013, 07:30
Es reicht schon eine gebrochene Lötstelle , um eine Endstufe ins spannungsmäßige Ungleichgewicht zu bringen.
Dann steuern die Endtransistoren zu einer Railspannung B+ oder B- voll aus und die Protection trennt die Boxen ab.
Vor der Abtrennung fließt jedoch ein sehr hoher Strom durch die ET wodurch sie defekt werden können.
Oder der Bias erhöht sich durch Unterbrechung zB im Bias Trimmpoti.
Dann überhitzen die ET.
Oder (auch durch gebrochene Lötstelle) die Endstufe schwingt mit sehr hoher unhörbarer Frequenz.
Nicht gut für den Hochtöner und auch hier kann die Endstufe überhitzen (Boucherot Glied überlastet).

Anstatt nach Originaltransistoren zu suchen , bestücke ich solche einkanalig defekten Amps
beidkanalig identisch mit Ersatzhalbleitern.
Dann noch Elkos neu , alles nachlöten , Bias und DC Trimmpotis reinigen ,
dann ist die Chance daß es beim ersten PowerOn funktioniert und auch einige Jahre hält recht groß.
bukongahelas
YamahaAX1070
Neuling
#7 erstellt: 06. Nov 2013, 22:00
Danke für die Antwort.
So wie ich das jetzt verstehe, kann ein solcher Defekt mit den Jahren also schonmal vorkommen (Alterung). Es bedarf also keinem größeren Einfluss von außen o.ä.?

@bukongahelas:
Wenn du von Elkos sprichst, meinst du sicherlich die dicken Dinger (in meinem Fall: 2200uF, 75V) im Hauptstrompfad, die die Railspannung B+ und B- stützen?! Oder sollte man lieber mal die Elkos/Kondensatoren im direkten Umfeld der ETs prüfen/tauschen?

Danke nochmal! Ich denke ich bin jetzt ein kleines Stück weiter.
hf500
Moderator
#8 erstellt: 06. Nov 2013, 22:59
Moin,
die "dicken Dinger" sind erfahrungsgemaess selten defekt. Der Augenmerk ist auf die kleinen Elkos in den Endverstaerkern zu richten, sie sorgen teilweise fuer die Stabilitaet der Verstaerker.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 06. Nov 2013, 23:00 bearbeitet]
barchettarz
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 06. Nov 2013, 23:01
Hallo,

bevor du hier anfängst Elkos ohne Ende zu tauschen bedenke eines, etwas „müde“ gewordene Elkos bewirken noch lange keinen Defekt der Endstufentransistoren!

Sind wirklich alle diese Teile defekt? Q641C, Q631, Q640C, Q632, Q640A, Q641A
Glaube ich, ehrlich gesagt, nicht! Wenn ja, sind mit Sicherheit noch einige Widerstände und eventuell Dioden defekt, die in dem Umkreis liegen. Wie hast du gemessen, alle Teile ausgebaut? Wie sieht es mit den Emitterwiderständen aus, sind die noch Okay?

Grüße

PS: hast du ein Schaltbild von dem Teil?
Und die dicken Dinger haben sicherlich 22 000µF, richtig?


@ bukongahelas

„Anstatt nach Originaltransistoren zu suchen , bestücke ich solche einkanalig defekten Amps beidkanalig identisch mit Ersatzhalbleitern.“

Was soll das bringen, verstehe ich nicht?? Messtechnisch? Na ja, darüber kann man streiten, Klangeigenschaften?? Bin auf deine Antwort gespannt!
bukongahelas
Inventar
#10 erstellt: 07. Nov 2013, 03:40
Um das Problem der nicht mehr lieferbaren Originalhalbleiter zu umgehen und
um kanal- und damit klangsymmetrisch zu bestücken.
Subjektive Klangverbesserungen/Änderungen ergeben sich mehr durch Verstärkung der Stromversorgung(Elkos)
und den Einsatz von Folienkondensatoren, als durch elektrisch 100% passende Halbleiter.
Oft läßt sich auch was nachrüsten , das dem Rotstift zum Opfer fiel.
Beispiel: Pioneer M-73 Urushi : Selbst in dieser Edelklasse sind auf den Endstufenplatinen Elkos nicht
bestückt , die der Stromversorgung dienen. Vermute bei den größeren Modellen werden die eingebaut.
Oft fehlen auch "Antirauschkondensatoren" parallel zu Z-Dioden.
Klangkiller sind verschmutzte Kontakte und Potis sowie gebrochene Lötstellen.

bukongahelas
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