NAD 1240 - Sicherung brennt durch

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dr.mabuse71
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 17. Dez 2020, 11:42

Hallo liebes Hifi-Forum,

habe mir einen NAD 1240 gekauft, Zustand: mit OVP, Anleitung - das Gerät sieht aus wie neu.

Angabe des Verkäufers: "das Gerät lief perfekt, bis es eingemottet wurde...."

Naja, Tatsache ist: momentan läuft es nicht. Sicherungen waren ausgebaut, habe Sicherungen ersetzt, jetzt:

wenn man den Netzschalter betätigt "glimmen" beide Sicherungen innerhalb 1-2 Sekunden ab, so schnell,
dass nichtmal die Power-LED aufleuchtet.

was konnte ich bisher messen:
der Trafo liefert +/- 31V - das scheint ok zu sein
der Brückengleichrichter scheint ok, habe Durchgänge gemessen (Durchlassrichtung zeigt 830mV, zu viel?)

Gibt es sowas wie "die üblichen Verdächtigen" die man messen könnte?
Schaltplan ist vorhanden, bin kein Experte kann aber n Kondensator von einem Widerstand unterscheiden und weiß,
wie ein Messgerät funktioniert.

Vielen Dank für Eure Anregungen im voraus,
liebe Grüße, Michael

p.s. Wenn jemand einen zuverlässigen Fachmann nähe Dortmund kennt, egal ob privat oder gewerblich, würd ich das Gerät auch abgeben

CarlM.
Inventar

#2 erstellt: 17. Dez 2020, 13:00

dr.mabuse71 (Beitrag #1) schrieb:

der Trafo liefert +/- 31V - das scheint ok zu sein

Ein Trafo liefert ja Wechselspannung, weshalb ich die +/- nicht verstehe.

Wenn der Wert bei ausgebauten/durchgebrannten Sicherungen zwischen den mit dem Trafo verbundenen Kontakten beider Sicherungshalter als VAC gemessen wurde, ist das wenig aussagekräftig weil es eine Leerlaufspannung ist. Dass der Trafo Spannung liefert wissen wir ja, weil sonst keine Sicherungen durchbrennen können. Bestenfalls würde eine sehr viel zu hohe Spannung Anlass bieten, zu kontrollieren, ob es sich um ein Japan- oder US-Gerät mit 110-120V~ handelt.

[Beitrag von CarlM. am 17. Dez 2020, 13:06 bearbeitet]

CarlM.
Inventar

#3 erstellt: 17. Dez 2020, 14:27

Zunächst sollte man das Netzteil prüfen. Das sind die Halbleiter und die Elkos und Kondensatoren mit 500er Nummern.

Unverdächtig ist der Vorverstärker, weil die Spannungen für das IC301 über 1,2k- bzw. 1,5k-Ohm Widerstände zugeleitet werden. Selbst bei einem Kurzschluss im IC kann der Strom ca. 20 mA nicht übersteigen.
Ähnliches gilt für den Phonovorverstärker/Equalizer. Da wären nur der Elko C232 4,7µF 50V zu prüfen. Er ist im Schaltplan im Übrigen mit falscher Polung eingezeichnet. Der Pluspol des Elkos muss mit GND verbunden sein.

Neben den Netzteil wäre somit an zweiter Stelle der Kopfhörerverstärker (Bauteilenummern 400ff) zu prüfen - vor allem Q407 und Q408.

[Beitrag von CarlM. am 17. Dez 2020, 14:28 bearbeitet]

dr.mabuse71
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 26. Mai 2022, 21:19

Hi Carl,

endlich hab ich es geschafft, das Gerät mal wieder rauszukramen....

Also, mal den Lötkolben geschwungen und den Kondensator am Kopfhörerausgang ausgelötet, gemessen - alles gut! - wieder rein den Lachs!
Dann den Transistor Q407 ausgelötet: beim messen viel mir schon auf, dass irgendwas nicht stimmen kann - auf allen 3 Beinchen hatte der Durchgang!
Danach noch den Q408 ausgelötet und --- den hatte wohl jemand schonmal getauscht, der war nicht mehr OEM.

Ende vom Lied: das Gerät funktioniert wieder, es war wohl der Q407, ein herzliches Dankeschön an Carl,
auch wenn es jetzt so lange gedauert hat.

Danke auch, das das Forum immer so toll unterstützt!