NAD 306 Verstärker - Sicherung brennt durch

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Tobi135
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mrz 2018, 20:29
Hallo zusammen,

von einem Bekannten habe ich einen NAD 306 Stereo Amplifier zur Reparatur bekommen, da (plötzlich und ohne Vorwarnung) die Hauptsicherung durchgebrannt ist. Also ging es an die Fehlersuche...

Der Verstärker ist insgesamt etwas dreckig gewesen, offenbar defekt war aber nichts. Nach ein Bisschen Messen konnte ich feststellen, dass einer der acht Leistungs-MOSFETs (IRFP240) über alle drei Pinne einen Kurzschluss hatte, die anderen waren in Ordnung. Da so ein Defekt ja oft nicht von ungefähr kommt, habe ich auch mal die Bauteile in der direkten Umgebugn überprüft, alle waren aber in Ordnung.

Nachdem ich den ausgetauscht hatte ein neuer Test - Sicherung wieder sofort draußen. Wenn ich die vier Sicherungen vor der Gleichrichtung (grüner Kringel) herausnehme, bleibt auch die Hauptsicherung (roter Kringel) drin, es liegt also auf jeden Fall nicht an der Platine mit Klangregelgung etc..

Die beiden Gleichrichter, die vier großen Kondensatoren, etc. habe ich auch noch untersucht, alles in Ordnung. Auch der Kondensator/Varistor(?) direkt am Netzschalter ist ok.

Hat jemand von euch schonmal ein ähnliches Problem gehabt, oder eine Idee, wo ich am besten mit der Fehlersuche weitermache? Ich habe halt nicht die ganz große Motivation, jedes einzelne Bauteil nachzumessen


Viele Grüße
Tobias

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shabbel
Inventar
#2 erstellt: 31. Mrz 2018, 08:11
Dann Tausche doch einfach alle Elkos der Endstufe außer den Becherelkos. Vielleicht war es das schon.
Uwe_1965
Inventar
#3 erstellt: 31. Mrz 2018, 13:04
Du kannst natürlich auch den Deckel wieder zuschrauben und Deinem Freund wieder zurück geben, wenn die "Motivation" fehlt
shabbel
Inventar
#4 erstellt: 31. Mrz 2018, 17:00
Wenn INRI keine Motivation gehabt hätte wäre morgen noch nicht mal Ostern.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 01. Apr 2018, 02:46

Uwe_1965 (Beitrag #3) schrieb:
Du kannst natürlich auch den Deckel wieder zuschrauben und Deinem Freund wieder zurück geben, wenn die "Motivation" fehlt ;)



Besser hätte ich es auch nicht schreiben können...

Wenn du des Messen´s mächtig bist, worauf man hier vmtl.l schliessen kann, kannst du nur so weiter kommen.
Nur weil man dazu zu faul ist, kann man anderen Hinweisen aber keinen Vertrauen schenken. Bei solchen Defekten ist es immer ein "spezieller" Defekt und zu spezifisch.
Andererseits sind Tipps wie, einfach alle Elkos tauschen, auch eher....so lala.
Tobi135
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 01. Apr 2018, 11:16
Die Antworten bisher waren eigentlich alle so lala

Aber dann werde ich da mal fleißig messen und Elkos tauschen und euch nicht weiter stören...
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 01. Apr 2018, 13:06
Warum pauschal die Elkos tauschen? Messe an ihnen erstmal die Kapazität (ist sie noch in der Toleranz?) und ggfls. noch den ESR.

Die Primärsicherung sollte beim "Basteln" gegen eine 60W-100W Glühlampe ersetzt werden. Dies verhindert noch weitere Schäden.
Falls möglich, Sektion für Sektion elektrisch trennen und somit die defekte Sektion ausfindig machen.
Dazu sämtliche Messpunkte mit dem SM abgleichen.

Nur mal am Rande erwähnt, können sämtliche Halbleiter in der defekten Endstufensektion (wo der eine Endtreiber getauscht wurde) schon einen "Knacks" abbekommen haben und dann erst "durchschlagen" wenn an ihnen die Betriebsspannungen anliegen, obwohl sie messtechnisch i.O. erscheinen. Dazu tausche ich dann immer besser alle Halbleiter.

Frohe Ostern an allen!
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 01. Apr 2018, 13:12

Tobi135 (Beitrag #1) schrieb:
... Also ging es an die Fehlersuche...

Der Verstärker ist insgesamt etwas dreckig gewesen, offenbar defekt war aber nichts. Nach ein Bisschen Messen konnte ich feststellen, dass einer der acht Leistungs-MOSFETs (IRFP240) über alle drei Pinne einen Kurzschluss hatte, die anderen waren in Ordnung. Da so ein Defekt ja oft nicht von ungefähr kommt, habe ich auch mal die Bauteile in der direkten Umgebugn überprüft, alle waren aber in Ordnung.





Ich habe halt nicht die ganz große Motivation, jedes einzelne Bauteil nachzumessen




Welcher von den 8 Mosfets war denn durch, Q4xx

Das es das Manual hier gibt, brauche ich wohl nicht zu erwähnen, mache es der Vorständigkeitshalber, trotzdem (Vollmotiviert)

NAD306

Als erstes würde mir da der Q423 und Umgebung einfallen, die mal näher zu untersuchen.

Gruß Uwe

P.S. @Tobi135, Sorry, der Satz oben mit der "Motivation" hat nicht gerade dazu eingeladen, hier auch irgendwelche Anstrengung reinzulegen
Uwe_1965
Inventar
#9 erstellt: 01. Apr 2018, 13:18
Habe es zuspät gesehen


Rabia_sorda (Beitrag #7) schrieb:

Nur mal am Rande erwähnt, können sämtliche Halbleiter in der defekten Endstufensektion (wo der eine Endtreiber getauscht wurde) schon einen "Knacks" abbekommen haben und dann erst "durchschlagen" wenn an ihnen die Betriebsspannungen anliegen, obwohl sie messtechnisch i.O. erscheinen. Dazu tausche ich dann immer besser alle Halbleiter.

Frohe Ostern an allen! :)


Warum nur am Rande, das trifft doch eher das Ei

Auch Frohe Ostern.

Gruß Uwe
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 01. Apr 2018, 17:57

das trifft doch eher das Ei


Aua.... : .........ach so....wegen Ostern

Tobi135
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Apr 2018, 21:29
Hallo zusammen und frohe Ostern,

ja das Manual habe ich auch schon in den tiefen des Internets gefunden. Der defekte Transistor war Q439.
Bin jetzt die Woche unterwegs und werde dann mal gucken, was so Sache ist.

Gruß Tobi
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 02. Apr 2018, 11:12
Das ist eine Class-G (Hitachi "Dynaharmony") Endstufe. Da gibt es also zwei Paar Rail-Spannungen: +/-41,7V und +/-72V. Entsprechend sind auch vier Endtransistoren erforderlich statt zwei. Die beiden Endtransistoren für die höheren Rail-Spannungen werden nur bei hoher Aussteuerung aktiviert.

Class-G und MOSFET: Eine ungewöhnliche und wenig sinnvolle Kombination zweier Technologien, die beide von Hitachi entwickelt wurden.

Die Schaltung wird dadurch komplexer als normale Endstufen.
Leider ist der NAD Schaltplan so chaotisch gezeichnet, dass einem tatsächlich erst mal die Lust vergeht, sich da weiter hinein zu vertiefen.

Seltsames Gerät. Mein Ding wäre das nicht. Vielleicht eher was für kalte Wintermonate, als für Ostern

- Johannes
Tobi135
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 15. Apr 2018, 16:40
Soo, die letzten Tage habe ich nochmal fleißig gemessen, ein defektes Bauteil konnte ich aber noch nicht finden.

Eine Sache hat mit nur etwas stutzig gemacht: Alle fünf Kabel, die aus dem Trafo kommen und zum Gleichrichter gehen (also high, ground und low) haben in jeder Kombination untereinander nur weniger als 1 Ohm Widerstand. Ist das normal, dass das so wenig ist?

Gruß
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 15. Apr 2018, 17:32
Wenn man sich den Schaltplan ansieht, gehen jeweils zwei rote und zwei blaue Kabel (sowie ein schwarzes) zu einer länglichen Platine an dessen Kopfende sich vier Sicherungen befinden.
Diese Sicherungen muss man für eine Messung entfernen. Man kann nun an den Kontakten der Sicherungshalter (der den Drähten zugewandten Seite) zwischen den beiden roten und den beiden blauen Kabeln jeweils den ohmschen Widerstand der zugehörigen Trafowicklungen messen. Im Betrieb kommt zwar noch der induktive Widerstand hinzu, aber der ohm'sche Widerstand sollte zwar niederohmig aber dennoch größer als 1 Ohm sein. Zudem sollte beide Werte gleich sein. Zwischen den roten und blauen Kabeln sollte der Widerstand jeweils hoch sein. Ist der Widerstand hier nahezu "0", kann es aber auch sein, dass die beiden Gleichrichter aus nur einer Wicklung gespeist werden und trotzdem zwei Kabelpaare herausgeführt werden. Dies ist aber unwahrscheinlich.
An der gegenüberliegenden Seite der Sicherungshalter kann man im Übrigen die Brückengleichrichter messen (Diodentester).
Tobi135
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 15. Apr 2018, 20:54
Sicherungen waren bei der Messung keine drin. Das jeweils rot und blau eigentlich zu einer Wicklung gehören könnten, hatte ich mir auch schon gedacht. Der (Gleichstrom-)widerstand ist aber komplett untereinander (also ob jetzt zwischen blau und rot, blau und schwarz oder rot und schwarz) immer unter 1 Ohm.
Mir kommt das halt irgendwie recht wenig vor. Also wenn der Widerstand dort so gering ist, müsste doch eigentlich zwansläufig ein so hoher Strom fließen, dass die 2,5A Sicherung am Eingang deswegen innerhalb von gefühlt 1ns durchbrennt.
hf500
Moderator
#16 erstellt: 15. Apr 2018, 22:08
Moin,
der Wicklungswiderstand erzeugt nur Verluste und daher ist man bestrebt, ihn so klein wie moeglich zu halten. Ein Widerstand der Sekundaerwicklungen (fuer den Leistungsverstaerker) unter 1 Ohm ist daher nicht ungewoehnlich und auch anzustreben. Die Primaerwicklung sollte einen Widerstand von einigen Ohm aufweisen, ich weiss nicht, was fuer eine Leistung der Trafo erbringen muss (ganz grob die doppelte Verstaerkerausgangsleistung), so dass man abschaetzen kann, wie gross da der Widerstand sein kann.
Pauschal gilt, je grosesser der Trafo, desto kleiner die Wicklungswiderstaende (gilt nicht fuer (Hilfs-) Wicklungen, die nur kleine Leistungen bringen muessen, die werden natuerlich auch mit entsprechend duennem Draht gewickelt).

Wenn die primaere Sicherung durchbrennt:
60W-Lampe vorschalten, neue Sicherung einsetzen.
Trafo sekundaer von der Schaltung trennen.
Einschalten, Lampe darf nicht oder nur ganz schwach leuchten. Hat sie dagegen mehr oder weniger volle Helligkeit, ist der Trafo mit Windungsschluss defekt.
Ansonsten weitermessen, Ladekondensatoren und Gleichrichter auf Kurzschluss pruefen, Endstufen auf Kurzschluss pruefen.

73
Peter
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