Beethoven: Existiert eine gute Biographie?

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Thomas133
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Sep 2007, 08:34
Hallo Allerseits,

Es würde mich interessieren ob es eine brauchbare, informative Beethoven-Biographie gibt die ohne jeglichen Schwulst oder seitenlanges herumwühlen in Spekulationen auskommt.

Ich habe mir aufgrund der positiven Rezensionen bei Amazon das Buch von Martin Geck gekauft, kann mich aber deren Meinung absolut nicht anschliessen.
Zum einen finde ich es schon mal nicht gut wenn alles thematisch und nicht chronologisch gebündelt ist und ständig Zeitsprünge von 10, 20 oder mehr Jahren hin- und hergemacht werden. Zum Anderen hat mir der Author einen zu pathetischen Schreibstil der sich zu oft in Seitenlagen rein subjektiven Spekulationsthesen und Psychoanalysen verliert. Was ich suchen würde wäre eine Biographie in der Art wie zB bei Mozart Braunbehrens "Mozart in Wien" oder bei Schubert von Malte Korff, die ohne oben genannten auskommen und so weit wie möglich reine Fakten und Tatsachen abhandeln, sich differenzierter mit dem Komponisten auseinandersetzt als blos in eine Art "Heiligenverehrung" mit zu vielen persönlichen Statements und Schwärmerein zu versinken.
Leider hab ich aber bislang keine andere interessant scheinende Biographie über ihn entdeckt. Kann es sein das es eine Marktlücke ist? Sonst sind nur noch Bücher im Angebot die sich entweder ausschließlich mit Werkanalysen
beschäftigen oder mich schon vom Titel wie zB "Warum Beethoven mit Gulasch um sich warf" abschrecken.
Bei so einem berühmten, bekannten Namen kann ich das nicht verstehn. Da hat manch weitaus weniger bedeutende Komponist bessere Auswahl.
Das nur ich allein mit dem Geck-Buch nicht so viel anfangen kann glaub ich nicht, ich hab das Buch auch Anderen Interessierten hergeborgt die zum gleichen Entschluß kamen.


Hat jemand einen Geheimtip? Oder ist man am Besten beraten wenn man nur seine wichtigsten Lebensdaten kennt und dazu sich einfach nur ein Buch seiner Briefe durchliest?

gruß
Thomas
AladdinWunderlampe
Stammgast
#2 erstellt: 04. Sep 2007, 09:06
Hallo Thomas,

die "klassische" deutschsprachige Beethoven-Monographie ist für mich Ludwig van Beethoven und seine Zeit des großen Musikwissenschaftlers Carl Dahlhaus (Laaber-Verlag, Laaber, erste Auflage 1987, seitdem mehrfach neu aufgelegt).

Wie immer in der Publikationsreihe "Große Komponisten und ihre Zeit" des Laaber-Verlags steht zu Beginn eine ausführliche Lebenschronik, die gleichwohl auch allgemeinere zeitlichgeschichtliche Sachverhalte aufgreift; danach folgen bei Dahlhaus aspektorientierte Kapitel (z. B. "Werk und Biographie", "Werkindividualität und Personalstil", "Der symphonische Stil", "Der 'neue Weg'", "Spätwerk"), die natürlich im Wesentlichen werkanalytische und ästhetische Fragen behandeln, insgesamt aber an der Zeitfolge von Beethovens Leben orientiert sind und immer wieder auch biographische Materialien (Briefe, Notizen, Reaktionen von Zeitgenossen u. s. w.) einbeziehen.

Natürlich ist das keine Beethoven-Biographie, die das Leben des Komponisten wie einen spannenden Roman aufrollt, aber ein thematisch umfassendes, tiefgehendes Buch, das in den Mittelpunkt Beethovens Musik rückt.


Herzliche Grüße
Aladdin
Kreisler_jun.
Inventar
#3 erstellt: 04. Sep 2007, 09:44
Ist Geck die Rororo Biographie?

Die fand ich gar nicht so schlecht.

Der Band von Dahlhaus ist sehr lesenswert, aber erstens für Laien recht schwierig und zweitens keine Biographie. Nur ein tabellarischer Überblick.

Obwohl es sich ebenfalls mehr mit dem Werk befaßt, halte ich Walter Riezlers "Beethoven" für immer noch sehr gut. Der biographische Teil ist solide, wenn natürlich auch auf dem Stand von ca. 1940, viele Bemerkungen zu den Werken ziemlich scharfsinnig. Das Buch ist zigmal wiederaufgelegt worden und es sollte problemlos und nicht teuer antiquarisch (zvab u.ä.) zu finden sein. Paul Bekkers "Beethoven" von 1912 wirkt dagegen sehr altmodisch, eher kulturhistorisch, als Teil der Beethovenrezeption interessant.

Leider haben sowohl Adorno als auch Tovey ihre Beethovenbücher immer wieder herausgeschoben, so dass nur verstreute Fragmente erhalten sind.

viele Grüße

JK jr.
Maastricht
Inventar
#4 erstellt: 04. Sep 2007, 10:21
Ich habe hier zwei Biografien. Von beiden weiss ich nicht ob sie auf Deutsch erschienen sind. Und beide habe ich noch nicht gelesen.

Die eine ist : Maynard Solomon, Beethoven, Simon & Schuster 1977. Ich habe die Paperback Ed. aus 1979. Gemäss New York Times Book Review und Times Literary Supplement eine ausgezeichnete Biografie.

Die andere ist: Barry Cooper (Red.), The Beethoven compendium, Thames and Hudson, 1991. (Davon habe ich die Holländische Übersetzung.)
Dieses Buch ist eines aus der Kompendium Serie; Bücher in denen Leben und Werk durch verschiedene Autoren besprochen werden. (Gibt's z.B. auch von Mozart und Wagner.)

Gruss, Jürgen


[Beitrag von Maastricht am 04. Sep 2007, 10:23 bearbeitet]
Thomas133
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 04. Sep 2007, 13:27
Danke für Eure Vorschläge,

Solomon klingt interessant, kam aber nicht weiter in Betracht weil auf Amazon dafür Liebhaberpreise über den Marketplace verlangt werden. Hab jetzt aber gesehn das es auf jpc gibt. Die Kompendium-Serie klingt auch allgemein interessant - auch für die anderen Komponisten.
In Deutscher Sprache scheint es wohl für mich nichts so richtig nach meinem Geschmack zu geben.
Unlängst habe ich mir ein Buch über Beethovens Wohnstätten seiner Wiener Jahre gekauft, kam aber noch nicht dazu es zu lesen. Vielleicht ist das ja auch mehr in die Richtung gehend wie ich mir eine Art "Biographie" v. Beethoven vorstelle auch wenn es hier natürlich ein spezielles Thema behandelt. Die mehr ins analytische und philosophierend hineingehende Literatur über ihn liegt mir persönlich weniger. Werkanalysen bevorzuge ich eher getrennt außerhalb einer Biographie.

gruß
Thomas
Uwe_Schoof
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Sep 2007, 21:02
Hallo,

doch, das Beethoven Kompendium, hrsg. Barry Cooper, gibt es auch in Deutsch. Ich besitze es, und es ist eine gute und leicht zu lesende Zusammenfassung von Leben, Hintergrund, Anschauungen, Quellenmaterial, Musikwerk u.s.w. hinsichtlich Leben und Schaffen Beethovens. Und: es ist sehr übersichtlich i.S. von gut strukturiert, gleichzeitig unterhaltsam. (Etwas über 400 Seiten).

Meine Ausgabe: Droemer Knaur, 1991.

Gruß,

Uwe
Deukalion
Inventar
#7 erstellt: 08. Dez 2007, 20:18
Hallo!
Ich suche auch nach einer guten Beethoven- Biografie, wobei mich v. a. Biographien, die den zeit- und kulturgeschichtlichen Kontext Beethovens berücksichtigen, interessieren würden. Fachkundigen und wohlbelegten psychoanalytischen Deutungen bin ich in Biographien im Unterschied zu Reflection auch nicht abgeneigt (Beispiel aus dem Bereich der Literatur: die sehr lesenswerte Goethe- Biographie von Kurt R. Eissler!).

Auf der Seite des Beethoven- Hauses Bonn...

http://www.beethoven...rache=deutsch&skip=3

...findet man unter "Buchempfehlungen" folgendes:

- die von Jürgen mpfohlene Solomon- Biographie:


Maynard Solomon: Beethoven. Second, revised edition. New York: Schirmer Books, 1998, XXII, 544 S. ISBN 0-02-864717-3


Die 1977 in erster Auflage erschienene Beethoven-Biographie wurde von Edward Rothstein (The musical quarterly 64.1978, S. 389) als wichtigster Einstieg in die Beschäftigung mit Beethovens Leben beurteilt: "This book will probably be established as the biography ... that should be read first by any reader or specialist with an interest in this great man who led a less than great life." Leider liegt von der revidierten Neuausgabe noch keine deutsche Übersetzung vor.




- ... und das war´s dann auch schon!! Alle anderen Buchempfehlungen sind werkbezogen. Erstaunlich!!
Gibt es keine aktuelle deutschsprachige/ ins Deutsche übersetzte fundierte Beethoven- Biographie?! die von euch genannten sind ja alle schon etwas älteren Datums.

Gruß
Hartmut
Martin2
Inventar
#8 erstellt: 08. Dez 2007, 20:40
Ich habe die Heyne Biographie von Berndt Wessling. Die hat allerdings schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, 1977 ist sie erschienen. Ich müßte sie mal wieder lesen. Ich glaube, die war recht lesenswert und mischt Biographie mit Werkbetrachtung. Da die Heyne Biographien wie die Rowohlt Monographien weit verbreitet waren, dürfte sie - überprüft habe ich es nicht - antiquarisch für ein Butterbrot zu haben sein ( www.zwvab.com und www.abe-books.de). Ich glaube, das Buch ist stilistisch ganz gut und auch umfangreicher als die Rowohlt Monographie ( 335 Seiten).


[Beitrag von Martin2 am 08. Dez 2007, 20:41 bearbeitet]
Deukalion
Inventar
#9 erstellt: 08. Dez 2007, 21:16
Hallo Martin!
Vielen Dank für deinen Tip! Vielleicht muß man bei Beethoven tatsächlich auf nur noch antiquarisch zu habende Biographien zurückgreifen!!

Habe eben noch ein wenig weiter recherchiert und bin auf Folgendes gestoßen:


Klaus Kropfinger
Buch: Beethoven
Verlag: Bärenreiter Metzler; Erscheinungsort: Kassel; Erscheinungsjahr: 2001;
ISBN-Nr.: 3 476 41039 0;
Ein Beethoven-Buch für Fortgeschrittene. Kropfinger hat viele Quellen und Informatio-nen zusammengetragen, die er in sehr wissenschaftlichem Stil analysiert. Dabei geht er auch auf die Problematik in der Beethoven-Forschung ein, sprich das sehr lückenhafte Wissen über den Musiker, das von ihm selbst so geplant wurde. Denn Beethoven ver-mied es zu Lebzeiten bewusst, Persönliches öffentlich preiszugeben. Somit bietet Kropfinger Analysen des bekannten Materials, wobei er selbst Beethovens Rechtschrei-bung unter die Lupe nimmt. Große Teile sind dem Werk des Komponisten gewidmet. Das Buch enthält allein ein 50 Seiten starkes Werksverzeichnis.


Kennt jemand das Buch??

Ansonsten hab´ ich einfach kurzerhand mal ne entsprechende Mail mit einer Frage nach einer meine Kriterien erfüllenden Beethoven- Biographie an die Leiterin der Bibliothek des Beethoven- Hauses Bonn geschrieben!! Die Frau müsste es doch wissen, oder?!

Schönen Abend!
Hartmut
Martin2
Inventar
#10 erstellt: 09. Dez 2007, 18:02
Hallo Hartmut,

ich habe noch mal in die Berndt Wessling Biographie rein gelesen. So zur Hälfte. Beim Wiederlesen kommen mir doch schon Zweifel, ob das eine "gute" Beethovenbiographie ist. Sie liest sich ganz gut weg, beginnt recht hochtrabend, ist dann aber in weiten Teil für meinen Geschmack in einem zu journalistischen Stil geschrieben. "Im Scherzo kann er los legen." "Elbflorenz" "Themsemetropole", ein mitunter etwas wahlloses Heranziehen von Meinungen zu Kompositionen. Gelegentlich recht gut, sehr oft aber nicht geschmackssicher, sehr oft auch flach, ohne den Versuch, den Gegenstand der Untersuchung tiefergehend zu analysieren. Ich hatte das Buch eben seit Jahrzehnten nicht gelesen. Jetzt beim Wiederlesen denke ich: Es wird bestimmt Besseres und Tiefgründigeres geben.

Gruß Martin
Deukalion
Inventar
#11 erstellt: 09. Dez 2007, 22:55
Hallo Martin!
Vielen Dank, dass du dir die Mühe gemacht hast, noch mal in die Beethoven- Biogrphie von Wessling reinzulesen!
Die kommt ja dann wohl nicht in Frage.

Habe gestern beim Stöbern in einer Bücherkiste, die ich seit dem Einzug in unser Haus noch nicht ausgepackt hatte (*einwenigrotwerde + wirhattensovielandereszutun!), die Beethoven- Biographie von Martin Geck (rororo) entdeckt, hatte ganz vergessen, dass ich mir die seinerzeit mal gekauft hatte.

Hab´ dann auch gleich begonnen, sie zu lesen und ich muß sagen: Als Einstieg ist sie sicher nicht schlecht. Von Martin Geck gibt es auch eine Bach- Biographie, die in einem entsprechenden Thread bei uns hier empfohlen wird.

Ich warte dann mal auf die Antwort aus Bonn (s. o.) werde dann u. U. berichten.

Schöne Grüße
Hartmut
PerfectPitch
Neuling
#12 erstellt: 07. Dez 2009, 09:52
Andere Frage, zwar steht das hier möglicherweise irgendwo schon drinnen, aber, ich suche ebenfalls eine Art Biografie, aber eher aus der Perspektive von Beethoven selbst. Auch Art Tagebuch oder so von ihm, weil er soll ja angeblich eine sehr positive Einstellung gehabt haben und Secret ebenfalls gekannt haben, das secret der Gravitation.

Naja ich red so durcheinand ich weiß, ich suche nicht nur eine Auflistung seiner werke, sondern möchte lieber ihn als mensch und persönlichkeit durchstudieren,nicht nur seine Conversationshefte, sondern auch eben aus psychologischer und physiologischer sicht. Was er sich zb gedacht hat, als er die 5te Sinfonie geschrieben hat oder so einfach ob er gelitten hat, oder so...
gibts sowas auch?

danke euch
op111
Moderator
#13 erstellt: 08. Dez 2009, 12:03

PerfectPitch schrieb:
möchte lieber ihn als mensch und persönlichkeit durchstudieren,nicht nur seine Conversationshefte, sondern auch eben aus psychologischer und physiologischer sicht.


Hallo,
diese Art von Biografie scheint derzeit kaum auf dem Buchmarkt vertreten zu sein. Am nächsten kommt evtl. deinen Vorstellungen

Maynard Solomon, Beethoven, Simon & Schuster 1977.

Dieses Buch scheint nur noch antiquarisch verfügbar zu sein.


[Beitrag von op111 am 11. Dez 2009, 17:08 bearbeitet]
PerfectPitch
Neuling
#14 erstellt: 11. Dez 2009, 17:02
na dann schnell zu greifen und schaun dass es was gibt, ich finde, was ich so gelesen habe an zitaten und auch im buch "The Secret" steht, dass beethoven eine unglaubliche einstellungskraft gehabt haben muss,ich weiß nicht ob das 100 prozent stimmt aber das hat ma sich so erzählt is des buach englisch oder deutsch, gegen Englisch habe ich nichts, da ich eh in Englisch über ein buch referieren muss.

Danke dir
op111
Moderator
#15 erstellt: 11. Dez 2009, 17:11
Hallo

PerfectPitch schrieb:
im buch "The Secret" steht, dass beethoven eine unglaubliche einstellungskraft gehabt haben muss,


darunter kann ich mir nichts vorstellen.
Was ist mit Einstellungskraft gemeint?
Kings.Singer
Inventar
#16 erstellt: 14. Dez 2009, 07:09
Vielleicht hat er unglaublich viele Leute eingestellt?
Klassikkonsument
Inventar
#17 erstellt: 14. Dez 2009, 11:54
Beethoven hat mit unglaublicher Kraft Noten in Notensysteme eingestellt
Pilotcutter
Administrator
#18 erstellt: 14. Dez 2009, 12:13
Felix Huch, Beethoven

Habe ich in meiner Jugend einmal gelesen. Kann mich kaum noch erinnern. Es ist in Romanform und hat mehr Strandkorbcharakter. Lässt sich aber sehr gut lesen. Auch B.'s Kindeheit und sein erster Orgelunterricht bei Neefe wird sehr schön beschrieben.
annalina45
Neuling
#19 erstellt: 06. Jun 2010, 07:43
Hallo,
ich wollte auch meinen Senf dazugeben. ;)

EINE gute Beethoven-Biographie gibt es nicht; man muß sie alle lesen, um sich ein umfassendes und eingermaßen zusammenhängendes Bild einer hochkomplexen Persönlichkeit zu machen, denn auch Biographen machen gravierende Denk- und Recherchefehler, die auch heute noch in der Literatur herumgeistern, so daß man manchmal das Gefühl bekommt, einer schreibt irgendwelche Theorien vom anderen ab, um sich den Mühen der Forschung nicht selbst unterziehen zu müssen.

Man wird nicht umhinkommen, die wichtigen Stammwerke durchzukauen, angefangen bei A.W. Thayer und A. Schindler, selbst wenn letzterer inzwischen überführt wurde, die Konverstionshefte Beethovens an manchen Stellen fingiert und über 260 von ihnen vernichtet zu haben.

Die in 11 Bänden zusammengefaßten 137 Konversationshefte Ludwig van Beethovens liegen heute in gedruckter Form vor, die durch Schindler gefälschten Eintragungen sind mit Sternchen gekennzeichnet. Für echte Interessenten sind diese Hefte ein Muß, denn hier sehen wir den späten Beethoven in seinem täglichen Leben; selten habe ich Authentischeres und Ergreifenderes gelesen. Bei Biographen sind sie gefürchtet, und A.W. Thayer stolperte gar über sie und mußte seine Biographie durch zwei Mitarbeiter beenden lassen.

Generell gilt bei gedruckten Lebensbeschreibungen, daß man ihnen nicht einfach blind vertrauen und alles glauben sollte. Wenn Herz und Verstand beim Lesen hellwach sind, machts auch mehr Spaß.

AnnaLina
Martin2
Inventar
#20 erstellt: 06. Jun 2010, 11:52
Hallo Anna Lina,

herzlich willkommen hier!

Gruß
Martin
ThomasZü
Neuling
#21 erstellt: 23. Jul 2010, 16:36
Mich interessiert Beethoven seit rund 50 Jahren. Ich erfahre seine Musik immer wieder neu. Beethoven wird biografisch (wie wohl die meisten kulturschaffenden Menschen) nie umfassend beschrieben werden können. So bleiben die Versuche, die Aspekte, die Annäherungen.
Da möchte ich "Die 9 Symphonien Beethovens" von Renate Ulm, Bärenreiter, und "Beethovens Klaviersonaten und ihre Deutung" (Andras Schiff im Gespräch mit Martin Meyer) Carus /Verlag Beethoven-Haus Bonn, als gute Beiträge zum Verständnis nennen.
Rietzlers Beethoven Biographie ist für mich heute noch ein Muss (z. B. Kapitel "Der letzte Stil" mit hoch interessanten Hinweisen z. B. auf das Strechquartett op. 132 mit Hinweis auf den "Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit, in lydischer Tonart" (welche in "anderer" Beethoven...). Ich liebe das Unvollständige, das mir Raum lässt für eigene Gedanken, Rückschlüsse. (Was ist schon Wahrheit?)
Thomas133
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 26. Jul 2010, 17:02
Hab mir 2 Bände über seine Konversationshefte vor paar Monaten gekauft. Sicher teilweise ein recht guter Einblick in gewisse Bereiche seines Alltagslebens aber stellenweise auch recht Belangloses, als Einsteigerbiographie wäre das sicher nicht empfehlenswert und oftmals auch kein Dialog weil Beethoven ja meist mündlich antwortete (stumm war er ja schließlich nicht )

Hab mir auch von Maynard Solomon "Beethovens Tagebuch 1812-1818" gekauft aber noch nicht gelesen nur mal so bischen durchgeblättert, scheint das Meiste weniger so konkret niedergeschriebene Alltagserlebnisse als eher allgemein gehaltene philosophische Gedanken und Gedichte zu sein. Das er scheinbar 1818 damit aufgehört hat mag wohl daran liegen das er auch ab diesem Jahr mit den Konversationsheften begann?

Bei einem weiteren für mich bislang interessantestem Buch "Wohnstätten L.v.Beethovens von 1792 bis zu seinem Tod" von Kurt Smolle das in immerhin ca.150 Seiten nicht nur chronologisch (so wie ich es mag) seine (etlichen) Wohnstätten beschreibt sondern einige dazu überlieferte Zeitzeugenberichte (von zB Nachbarn), Anekdoten und welches Werk er wann für welchen Anlass (wenn es einen gab) schrieb.
Für mich das bislang informativste Buch über seine letzte Lebenshälfte und herrlich frei von jeglichen subjektiven Psychoanalysen.

Wenn man dann vielleicht seine Briefe und gute Werkanalysen seiner wichtigsten Werke durchliest braucht man kaum mehr, weil auf persönliche Hypothesen und aufgeblähtem Pathetismus leg ich wie man sicher mittlerweile weiß nicht sonderlich viel wert. Und ich seh gerade das bei Amazon zu den vormals nur positiven Rezensionen zu Gecks Biographie 3 verreissende Kritiken hinzugekommen sind ("nicht gut", "taugt nicht", "anstrengend zu lesen") und ich dachte nur ich würde dieses Buch so schlecht finden (habe aber keine Amazon-Rezension geschr.)

Schindler bin ich skeptisch, schon die Tatsache das er manches gefälscht und vernichtet hat läßt ihn mir nicht trauen, man kann schließlich nie sicher sein wieviel er auch in seinen persönlichen Überlieferungen verfälscht und erfunden hat. Ich wäre ehrlich gesagt auch nicht heiß darauf wenn Constanze Mozart über ihren verschiedenen Gatten eine Biographie geschrieben hätte die ja bekanntlich auch so einiges vernichtet und zensuriert, verschwiegen hatte um das Bild in eine gewisse Richtung zu lenken.

lg
Thomas
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