Langweilige Komponisten?

Hallöle!

Zum Gähnen hat mich noch kein Komponist gebracht - es gibt aber manche, die ich lieber nicht in höherer Dosierung genießen mag (obwohl ich sie hie und da gerne höre - Vivaldi gehört dazu).

Bei Spohr muß ich dir ganz persönlich widersprechen - ich habe diesen Komponisten - noch auf LP - durch seine Klarinettenkonzerte kennengelernt ... und die sind alles andere als langweilig!
Auch Delius würde ich - wobei ich bisher nur wenige seiner Werke kenne - nicht im entferntesten als langweilig betrachten!

Was mir auch noch fehlt - WARUM bringen dich diese Komponisten zum Gähnen?

Ralf

Hallo, miteinander!

Ich würde von den amerikanischen Minimalisten der letzten dreißig Jahre keineswegs Steve Reich oder John Adams nennen, Michael Nyman aber schon und erst recht Phil Glass mit seiner gnadenlos gepflegt-banalen Überdruss-Melodik und -harmonik. Dies trotz der Tatsache, dass ich "Koyaanisquatsi" (mit seiner Musik) für einen originellen Kultfilm halte.

Langweilig empfinde ich ansonsten mancherlei an höchst verwechselbarer Barockmusik zweitrangiger Komponisten. Manchmal geht es mir auch mit Vivaldi so, aber dann geht es mir auch wieder ganz anders ...

Zu den Genannten: Spohr hat einen sehr weichen, bisweilen betulich-duftigen Stil irgendwo bei Weber; aber die Klarinettenkonzerte oder auch etwa sein Streichquartettkonzert finde ich attraktiv.

Wenn Delius langweilig sein soll, müssten es manche der hier im Forum gepflegten Spätromantiker erst recht sein. Ich bin aber der Meinung, dass ein Komponist eigentlich schon nicht mehr langweilig ist, wenn man ihn stilistisch und eine gewisse Seriosität der Tonsprache erkennen kann. Delius kann man erkennen (gilt natürlich für Vivaldi erst recht!). Bei Glass fehlt mir die Seriosität.

Dass das keine mathematisch stichfesten Kriterien sind, ist mir schon klar ...

Besten Gruß, Wolfgang

Spohr ist sicher selten spannend, vor allem seine Violinkonzerte sind zum gähnen.

Ansonsten habe ich mich auch streckenweise bei Draesekes Erster und Vierter gelangweilt... vielleicht hab ich auch den Zugang noch nicht gefunden, hatte wenig Muße die letzte Zeit.

Palestrina ist so klassisch, der langweilt auch. Da hör ich doch lieber Gombert oder Lasso.

Ganz große Gähner sind auch streckenweise die Sinfonien von Anton Reicha. Mag wohl aber auch an der Interpretation liegen. Glaube aber nicht, dass man da so viel rausholen kann.

Oft sind auch die Komponisten nicht langweilig, sondern die Werke, weil der Anlass ein langweiliger war... gerade in der alten Musik sollte man das nicht unterschätzen.

Langweilige Neue Musik:

Giselher Klebe. Hindemith einiges. Phil Glass auf jeden Fall. Schon lange keine CD von dem mehr gekauft.