Borodin: Große Komponisten fangen mit B an

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Oliver67
Inventar
#1 erstellt: 17. Mrz 2004, 11:02
Hallo,

Bach, Beethoven, Brahms, Bruckner, ... Borodin?

Nicht ganz ernst gemeint, der von mir gewählte Titel, denn natürlich fangen die großen Komponisten bei A an (Arriaga, Arnold) und hören bei Z auf (Zavateri, Zelenka)

Doch zurück zu Borodin: ich mag sowohl seine Orchesterwerke als auch seine Kammermusik. Anders als Tschaikowsky und Mussorgsky scheint er mir (heute) in der zweiten Reihe zu stehen.

Was ist eure Meinung zur Musik des rotweintrinkenden Chemikers und Arztes, der "nebenher" auch noch komponierte?

Oliver
Hilda
Stammgast
#2 erstellt: 17. Mrz 2004, 16:09
Da er vom gleichen Fach ist wie ich, ist er mir natürlich von vornherein sympathisch
Da er auch noch gerne Rotwein trinkt müsste er ja tendenziell zu meinen Lieblingskomponisten gezählt werden...

Aber mal Spass beiseite. Ich halte Borodins Symphonien (und nur die kenne ich) abseits der allbekannten Steppenskizze für sehr hörenswert, besonders im Spannungsfeld der russischen Musik jener Zeit, also zwischen der Orientierung an westlichen Vorbildern (Tschaikowsky) und dem Versuch der Ausprägung einer eigenen 'russischen' Musiksprache.

Was gibt es denn da noch kammermusikalisch zu entdecken???

fragt der neugierige Klaus....
Oliver67
Inventar
#3 erstellt: 17. Mrz 2004, 17:10
Nun da empfehle ich Dir mal die

Streichquartette in A-Dur und D-Dur
zum Beispiel eingespielt vom Haydn Quartett, Naxos

oder die Quintette in f-moll und c-moll
etwa vom Neuen Budapester Streichquartett + Otto Kertesz (zweites Cello)
auf der Platte von Marco Polo ist auch noch eine Sonate in b-moll für Cello und Klavier drauf.

So ein "kleiner" Borodin ist nicht zu verachten, mir gefällt er fast besser als seine Symphonien - und die gefallen mir mindestens so gut wie Tschaikowskys 1. - 4. Symphonie (die 5. und 6. mag ich nicht so).

Das mit dem Rotwein finde ich auch sehr sympathisch. Aber Borodin war angeblich nicht zu beneiden; sein Haus dauernd voll von nervenden, schmarotzenden, ageheirateten Verwandten.

Oliver
Hilda
Stammgast
#4 erstellt: 17. Mrz 2004, 17:20

Aber Borodin war angeblich nicht zu beneiden; sein Haus dauernd voll von nervenden, schmarotzenden, ageheirateten Verwandten.


genau wie bei mir

Ok - war nur ein scherz....
embe
Stammgast
#5 erstellt: 18. Mrz 2004, 01:55
Hi,
kenne nur seine Symphonien und Orchesterwerke.
Diese hör ich aber mit Genuss.
Seine 2. Sym. ist mir am liebsten.
Was hälst du von Vasili Kallinikov?
Gruß
embe
vanrolf
Inventar
#6 erstellt: 03. Jul 2005, 17:32
Hallo zusammen,

diesen thread schiebe ich heute nach vorne, weil ich gerade mal wieder Borodins 2. Sinfonie in der für mich sehr schönen Einspielung der Staatskapelle Dresden unter Kurt Sanderling (1961) gehört habe und die 1. und (fragmentarische) 3. ebenfalls kennenlernen möchte.

amazon.de

Die Sinfonie No.1 wurde übrigens 1880 von Franz Liszt in Baden-Baden vorgestellt und begründete Borodins Bekanntheit in Westeuropa.
Wer hat Empfehlungen zu den Sinfonien? Meinetwegen auch zu einem passenden Rotwein...

Gruß Rolf
teleton
Inventar
#7 erstellt: 05. Jul 2005, 08:26
Hallo Borodin-Freunde,

die "russische Klassik" war in der 2.Hälfte der 80er-Jahre mein Steckenpferd und ich habe vieles auf CD und vorher noch auf LP gekauft. Dabei war der Dirigent Jewgenij Swetlanow mit verschiedenen Moskauer Orchestern und dem Label Eurodisc mein Wegbereiter.
Später auf CD habe ich bei anderen Dirigenten diese Qualität nie wiedergefunden, mit Ausnahme des Dirigenten Ernst Ansermet.
Swetlanow und Ansermet halte ich für die beiden besten Dirigenten für Borodin, Rimsky-Korsakow und Glinka ........

Die Borodin-Sinfonien Nr.1 - 3, die Orchesterstücke aus Fürst Igor, Polowetzer Tänze und seine Steppenskizze höre ich sehr gerne. Die Sinfonien Nr.2 und 3 wurden von anderen Komponisten vertont und liegen nur in Klavierfassung vor - ich meine es war Rimsky-Korsakoff.

Eine der besten Aufnahmen von der Sinfonie Nr.2 ist die Aufnahme mit dem Großen Ernst Ansermet und dem Orch.de la Suisse Romande auf Decca, die jetzt in dieser Ausgabe für 4,99€ zu haben ist:

............................................................................Oder alle Sinfonien für 16,99€.

Eine ebensogute und noch russischere Aufnahme ist, wie gesagt, die Eurodisc-Aufnahme mit Jewgenij Swetlanow / Moskauer PH, die ich aber damals schon nur in einer französischen CD-Version auf HarmoniaMundi von allen drei Sinfonien an Land ziehen konnte.
Von der Sinfonie Nr.1 gibt es keine bessere Interpretation als die mit Swetlanow.
Zum Glück, denn meine Eurodisc-LP von der Sinfonie Nr. 1 mit Swetlanow war hoffnungslos verkrazt (obwohl ich sehr pfleglich mit den Sachen umgehe, aber Eurodisc-LP´s kratzen einfach früher als andere).
teleton
Inventar
#8 erstellt: 19. Jun 2010, 12:21
Hallo Borodin-Freunde,

ich wollte schon für Borodin einen neuen Thread starten.
Aber das HiFi-Forum ist so alt eingesessen - da muste es schon etwas geben. Und siehe da - der letzte Beitrag stammte sogar von mir.

Inzwischen ist viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen und es sind auch auf dem CD-Markt neue Aufnahmen (Roshdestwensky) und alte bei Melodiya (Swetlanow) auch neu aufgelegt, die ich jetzt alle auf CD habe:


Zur Zeit beschäftige ich mich der russischen Sinfonik aus dieser eit des mittleren bis späten 19.Jahrhundert - die 9 Sinfonien von Glasunow und die Drei von Rimsky-korsakow.

Ich halte Borodin 1833 - 1887) nämlich mit Abstand für den Besten dieser Drei ! Die wunderbarte Melodik und die zupackende Art trifft genau meinen Geschmack.


Die Werkauswahl:

1862-1867: Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Mili Balakirew (auch ein nicht unwichtiger Komponist aus der Zeit) gewidmet

1869-1887: Oper Fürst Igor in vier Akten und einem Prolog nach dem altrussischem Igorlied und einem Libretto des Komponisten, vollendet von N. Rimski-Korsakow und A. Glasunow, Uraufführung 1889. Michail Glinka gewidmet

1869-1876: Sinfonie Nr. 2 h-moll, Frau Borodina gewidmet

1880: Eine Steppenskizze aus Mittelasien - Sinf.Dichtung , Franz Liszt gewidmet

1882-1887: Sinfonie Nr. 3 a-moll , unvollendeter 1. u. 2. Satz, ergänzt/instrumentiert von Alexander Glasunow



Die Aufnahmen:

Absolut perfekt mit Spannung, Feuer und gesetzten Ausrufungszeichen sind die Aufnahmen mit Jewgenij Swetlanow.


Melodiya, 1983(1.), 1966, (2.), 1982(3.), ADD

Die Aufnahmen der Sinfonien Nr. 1 und 3 sind auch in dieser empfehlenswerten Swetlanow-10CD-Box enthalten:

amazon.de
Brillant, 1954-1992, ADD



Nach Swetlanow´s GA muß man sich wirklich fragen, ob man noch eine weiter GA dieser Werke benötigt !?!
Aber wenn eine Brillant-Doppel-CD für unter 7,-EURO auf dem Wühltisch liegt, die auch noch neueren Datums in DDD ist und damit eine TOP-Klangtechnik verspricht und den Namen Roshdestwensky trägt, dann kann man so etwas nicht liegen lassen:


Borodin: Symphonien Nr. 1-3
Romanze für Bariton & Orchester;At the Homes of
Other Folk für Mezzosopran & Orchester;Petite Suite;
Polowetzer Tänze

Tord Wallström, Larissa Dyadkova,
Royal Stockholm PO,
Gennady Roshdestvensky

BRILLANT, 1993/4, DDD

Durch die TOP-Klangqualität sind Strukturen hörbar, die leider (nur marginal und stellenweise) bei Swetlanow nicht so präsent sind. Roshdestwensky bietet mit dem Stokholm PO eine russisch klingende hochspannende und fetzige Aufnahme ab, die in allen Punkten begeistert.
Die Paukenstellen bei der Sinfonien Nr.2 (auch die leiseren) sind sehr präsent - kurz --- es ist alles total stimmig.
*** Diese Brillant-Aufnahmen sind von Chandos übernommen worden und ehemalig dort greifbar gewesen !

Die Polowetzer Tänze habe ich noch nicht so perfekt und mit großer Spielfreude gehört, wie hier mit Roshdestwensky. Er übertrifft auch hier seine Aufnahme mit dem Orchestre de Paris (EMI), die ich auf LP habe. Beide ohne Chor ! Einzig Ansermet (Decca) wäre hier auch für die Freunde der Komplettversion mit Chor noch vorzugsweise zu erwähnen. Ich komme auch ohne Chor bei den Polowetzer Tänze aus (das ist mir im Prinzip egal) !

Die Sinfonische Dichtung Die Steppenskizze aus Mittelasien liegt mir ebenfalls in der wunderbaren Ansermet-Aufnahme (Decca) vor; die fehlt bei Roshdestwensky (Brillant).
Auf der Melodiya-CD mit der oben abgebildeten Sinfonie Nr.3 ist sie auch mit Swetlanow dabei (ich habe eine alte Melodiya-CD-Version und die CD mit Sinfonie Nr.3 ist bei mir eine HarmoniaMundi France-CD, die nochmal die Sinfonie Nr.1 in schlechterem "Franzmanremastering" beiinhaltet).

Die Steppenskizze aus Mittelasien ist auch in einer sehr schönen Aufnahme mit Bernstein/New Yorker PH (SONY)empfehlenswert. Auf einer der dunkelblauen Bernstein-ROYAL EDITION-CD-Edelsteine; hier mit russischen Werken.
Kreisler_jun.
Inventar
#9 erstellt: 19. Jun 2010, 15:19
Ich sehe, dass oben jemand die Marco Polo CD mit weniger bekannter Kammermusik empfohlen hat... kennt die jemand? Ich habe sie nämlich gestern zufällig bei jpc entdeckt und angesichts der Portofrei-Aktion bestellt, weil mir nicht nur die Sinfonien (besonders #2), sondern auch die beiden Quartette ziemlich gut gefallen. Ich bin mal gespannt... auch ob überhaupt geliefert wird. In den letzten Wochen waren zweimal Bestellungen letztlich nicht erhältlich...

jpc.de

JK jr.
Joachim49
Inventar
#10 erstellt: 19. Jun 2010, 19:01
Bei Brilliant gibt's auch eine Gesamtaufnahme (?) der Kammermusik auf drei CD. Die beiden Quartette, ein Klavierquintett, ein Streichquintett, ein Sextett, 2 Streichtrios und 2 Klaviertrios.
jpc.de
Die Aufnahmen und Ensembles (Moskauquartett, Moskau Trio)sind mir unbekannt.
Freundliche grüsse
Joachim
Star_Soldier
Inventar
#11 erstellt: 05. Sep 2011, 05:44
So ich hebe diesen kleinen Schatz mal wieder aus der dunklen Tiefe.

Ich bin eher zufällig über Borodin gestolpert, war in einem Anime als Filmmusik verarbeitet und fanszinierend. Nachdem ich mir nun eine CD besorgt und ein paar Stücke gehört habe, muss ich sagen ich bin begeistert.

Meine Frage gibt es in D oder im nahen EU Ausland ein Spielhaus das Borodin im Programm hat ? Ich würde seine Stücke gerne mal von einem Orchester hören.


[Beitrag von Star_Soldier am 05. Sep 2011, 05:45 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#12 erstellt: 05. Sep 2011, 07:48
Hallo,

Borodin steht in D. nur sehr selten auf dem Spielplan. Die größte Wahrscheinlichkeit seine Werke live zu hören dürfte im Falle der Tour eines russischen Orchesters durch D. bestehen (-> Karten sind dann idR teuer).

Wo kommst Du denn her?

EDIT: Eventim und Ticket online liefern keine aktuellen Ergebnisse bei der Konzertsuche.

Grüße
Frank


[Beitrag von Hüb' am 05. Sep 2011, 07:57 bearbeitet]
Star_Soldier
Inventar
#13 erstellt: 05. Sep 2011, 13:25
Ich bin im Westerwald zu Hause.

Köln und Frankfurt wären damit in der Nähe, falls da mal was ein sollte.
Thomas133
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 11. Sep 2011, 16:43
Falls du nächsten April Zeit hättest und ein günstiges Ticket nach Wien ergattern, könntest du am 26.04.2012 im Grossen Musikvereinssaal zum. eine Ouvertüre von ihm hören. Für einen hartgesottenen Fan natürlich keine Frage oder?

Hier wäre das genaue Programm

Donnerstag, 26. April 2012
19:30 - Großer Saal
Ende ca.: 21:50

Interpreten:

Brussels Philharmonic
Michel Tabachnik, Dirigent
Jonathan Gilad, Klavier

Programm:

Alexander Borodin
Ouvertüre zur Oper "Fürst Igor" Ouvertüre zur Oper "Fürst Igor"

Peter Iljitsch Tschaikowskij
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b - Moll, op. 23

-------- Pause --------

Hector Berlioz
Symphonie fantastique, op. 14 ("Episode aus dem Leben eines Künstlers")
Star_Soldier
Inventar
#15 erstellt: 12. Sep 2011, 14:32
Na danke.

Weist du wer die Tikets in D vertreibt oder direktverkauf ?
Hüb'
Moderator
#16 erstellt: 12. Sep 2011, 14:37
Naja, für Fürst Igor, ein uninteressantes Allerwelts-Restprogramm und eine Drittliga-Besetzung extra nach Wien fahren, die Heimat der Wiener Philharmoniker?
Verkehrte Welt.
Star_Soldier
Inventar
#17 erstellt: 13. Sep 2011, 13:05
Wenns das einzige ist, dann ist es das beste
Martin2
Inventar
#18 erstellt: 19. Mrz 2012, 07:03
Ich hole diesen alten, aber interessanten Thread noch mal nach vorne. Vorgestern hörte ich eine sehr sympathische Sendung auf NDR Kultur. Balakirev und Borodin - ein Doppelportrait. Auch wenn mich diese Sendung kaum dazu anregt, mich weiter mit Balakirev zu beschäftigen, so sieht es doch bei Borodin anders aus.

Offtopic eingefügt. Ich beginne wieder das Radio für mich zu entdecken. Nicht nur in Punkto klassischer Musik. Gestern die Lesung mit Martin Walser war auch sehr interessant. Ich kann immerhin NDR Kultur, NDR Info, den Deutschlandfunk und DR Kultur empfangen, also 4 potentiell interessante Sender. Ob das dann immer so furchtbar interessant ist, werde ich sehen, aber nachdem ich mir seit langem wieder mal ein Radioprogramm kaufte, war ich doch sehr davon angetan, wie teilweise unverschämt hochkulturmäßig das Radioprogramm doch noch ist. Offtopic ende.

Also die Borodinsehndung war sehr nett; man erfuhr etwas über Borodin. Die Sendung regte mich gleich dazu an, in die Sinfonien von Borodin auf meiner Brilliant ( Chandos), Roshdestwenski Doppel CD zu hören. Wirklich sehr schön.

Leider hat sich auf die Frage von Joachim vor einiger Zeit, was denn die Kammermusik auf Brilliant taugt, damals niemand äußern wollen. Hat sich das inzwischen geändert? Überhaupt scheint das Werk Bordins relativ schmal zu sein, wobei vielleicht trotzdem das eine oder andere Gelegenheitswerk dabei ist.

Die Sendung im NDR zeigte einen sensiblen, aber dem Leben zugewendeten Menschen, der nicht nur musikalische Seiten hatte, sondern sich als Mediziner für die Ausbildung weiblicher Ärzte einsetzte, womit er aber letzlich scheiterte. Das sind sympathische Seiten an einem Künstler, daß er nicht nur ein Ästhet ist, dessen Ästhetik das Ethos absorbiert, sondern daß er immer noch sich menschlich für Dinge einsetzt und ich glaube diese gewisse Wärme hört man auch in der Musik.

Soweit fürs erste, vielleicht kommen wir über Borodin noch ins Gespräch, einen Komponisten, den man möglicherweise doch unterschätzt, aber ich kenne etwa die Kammermusik noch gar nicht.

Gruß Martin
teleton
Inventar
#19 erstellt: 19. Mrz 2012, 14:23

Martin2 schrieb:
Balakirev und Borodin - ein Doppelportrait. Auch wenn mich diese Sendung kaum dazu anregt, mich weiter mit Balakirev zu beschäftigen, so sieht es doch bei Borodin anders aus.


Hallo Martin,

schön diesen interessanten Borodin-Thread wieder in Erinnerung zu rufen. Die 3 Borodin-Sinfonien und einige andere seiner Werke liegen mir auch sehr am Herzen. Ich höre heute eigendlich nur noch die einige Beiträge höher abgebildeten Aufnahmen mit Swetlanow (Melodiya). denn das sind die Aufnahmen die wirkliche Klasse haben und Spannung pur bieten.

Derzeit beschäftige ich mich aber auch mit Balakirew - ein typisch russischer Komponist, der russische Volksmusik in seinen Werken verarbeitet und weit weniger westlich orientiert war als Tschaikowsky !
Du solltest Balakirew (gem obigem Zitat) nicht so achtlos abtun !

Ich habe mit Balakirew endlich Nägel mit Köpfen gemacht und meine weit weniger ansprechenden NAXOS-Aufnahmen mit Anissimow endlich gegen die Swetlanow-Aufnahmen bei Chandos und Melodiya (sogar in DDD) ausgetauscht. Welch ein Unterschied - welch eine Klasse bei Swetlanow ! Die Sinfonien Nr.1 steht Borodins Erstling nicht nach.

Die Beste der Sinfonie Nr.1 ist Swetlanow-LIVE-Aufnahme von 1974 in der Swetlanow-10CD-Brillant-Box, die ich weiter oben auch abgebildet hatte.
Ich hatte dazu in TAMINO ausführlicher berichtet.
Star_Soldier
Inventar
#20 erstellt: 19. Mrz 2012, 17:35
Gibt es eigentlich eine SACD mit seinen Werken ?
Da ich keine LP Spieler habe und auch kein ausgeprägter analog Fan würde ich doch gerne ein paar qualitativ gute CD/SACD von ihm erwerben.

Für einen Link zu einem eher auf Klassik spezialisierten Shop wäre ich ganz dankbar.
Muss ja nicht immer Amazon sein.
Hüb'
Moderator
#21 erstellt: 19. Mrz 2012, 17:39
Hi,

auf Praga gibt es eine 3-teilige Kammmermusik-Serie :):

jpc.de jpc.de

jpc.de

Bei den Orchesterwerken sieht es leider in Sachen SACD mau aus.

Grüße
Frank
teleton
Inventar
#22 erstellt: 21. Mrz 2012, 13:34

Hüb' schrieb:

Bei den Orchesterwerken sieht es leider in Sachen SACD mau aus.

Grüße
Frank
:prost


Hallo Frank und Star,

gerade bei den Borodin-Sinfonien frage ich mich: Was soll ich da mit einer SACD ?
Ich will gerade bei diesen Werken die russische Athmosphäre mit dem typischen eingebrannten Klang der russischen Orchester spüren. Das geht IMO nur mit den Swetlanow-Aufnahmen, die äussert zupackend sind und klanglich ordentliche Stereo-Aufnahmen, die eben diese gewünschten Qualitäten mitbringen. as gehört bei mir dazu.

Eien neue super klingende SACD würde mich beim heutigen Qualitätsstand der russischen Orchester kaum so begeistern können. Ich glaube nicht daran, dass so eine Jahrhundetinterpretation von swetlanow noch einmal wiederholt werden kann. Der alte Biss ist einfach weg !

Gerne lasse ich mich vom Gegenteil überzeugen ! Aber ich denke es kann keinen einer wirkliche Alternative zu Swetlanow benennen.
(Roshdestwensky ist gut, nicht mehr und nicht weniger. Dem Orchester fehlt der nötige russische Schmelz !)
Star_Soldier
Inventar
#23 erstellt: 21. Mrz 2012, 17:15
Da kannst du dich glücklich schätzen aber diese Box gibt es nicht mehr und da müssen wir wohl das nächst Beste nehmen.
Swetlanow in SACD wäre bestimmt auch noch eine Steigerung.
teleton
Inventar
#24 erstellt: 22. Mrz 2012, 12:06
Ältere Aufnahmen auf SACD "aufzubohren" bringt wenig Vorteile, da die aufnahmen damit auch nicht entscheidend besser remastert werden können. Ansonsten bin ich der SACD bei Neuaufnahmen im 5.1 Sound nicht abgeneigt !

Die Borodin-Sinfonien Nr. 1 und 3 mit Swetlanow gibt es sogar in einer ungewöhnlichen Neuauflage bei RCA:
amazon.de

Alle drei Sinfonien mit Ouvertüren bei Melodiya:
amazon.de
Melodiya, ADD

Oder wie bei mir auf Melodiya-Einzel-CD´s (die Sinfonie Nr.3 habe ich in der Studio-Aufnahme mit der Nr.1 nochmal gekoppelt - auf einer unbekannten Harmonia-Mundi-CD):
amazon.de
Melodiya, ADD

Und dann die höchst empfehlenswerte Swetlanow-10CD-Box mit den anständig klingenden Live-Aufnahmen der Sinfonien Nr. 1 und 3 in Stereo kann man ebenfalls nach wie vor erwerben:
amazon.de
Brillant, ADD
Star_Soldier
Inventar
#25 erstellt: 23. Mrz 2012, 00:45
kannst du mal einen Link posten ?
Irgendwie bin ich zu doof die im Web zu finden

Danke
hk31219
Neuling
#26 erstellt: 25. Okt 2012, 14:12
Ich habe kürzlich nach langer Zeit die 2. Sinfonie in einem Konzert der Magdeburger Philharmonie wieder gehört und bin dadurch wieder auf "den Geschmack" gekommen.

Der GMD in Magdeburg hatte es für meinen Geschmack ein bisschen zu eilig. Die Tempi waren in den schnelleren Sätzen (2. und 4. ) fast halsbrecherisch.

Danach bin ich bei der Suche nach einer guten Aufnahme hierauf gestoßen:
51+PtlFe5cL._SL500_AA300_

Ich finde die Tempi durchweg stimmig. Auch wenn die Aufnahme schon aus den 70ern ist, kommen die Feinheiten der Musik sehr gut zur Geltung.

Empfehlenswert!
Hüb'
Moderator
#27 erstellt: 25. Okt 2012, 14:15
Die Sinfonien hat Davis seinerzeit für CBS aufgenommen. Sie waren bis zu dem gezeigten Reissue eine ganze Weile nicht erhältlich. Als Alternative bietet sich an:


Borodin: Symphonien Nr. 1-3
Romanze für Bariton & Orchester;At the Homes of
Other Folk für Mezzosopran & Orchester;Petite Suite;
Polowetzer Tänze

Tord Wallström, Larissa Dyadkova,
Royal Stockholm PO,
Gennady Roshdestvensky

BRILLANT, 1993/4, DDD

(siehe oben)
Kreisler_jun.
Inventar
#28 erstellt: 25. Okt 2012, 14:25
Ich besitze die Sony Essential Classics Ausgabe der Davis-Aufnahmen und Roshdesvensky; Davis ist meiner Erinnerung nach etwas straffer und zügiger unterwegs. Und ich meine, die Fassungen der unvollendeten Dritten würden sich unterscheiden.
Von der beliebtesten Nr.2 h-moll gibt es eine ganze Reihe von Alternativen, u.a. Erich und Carlos Kleiber live (Hänssler), Mitropoulos usw.
princisia
Stammgast
#29 erstellt: 20. Feb 2013, 13:06
Hallo Borodinfreunde!
Ich kenne nur die musikalisch wie klanglich empfehlenswerte Sinfonien-GA von Naxos mit Gunzenhauser (von dem es auch viele müde CD-Einspielungen gibt) - sowie meinen besten Stadtbibliothekstreffer aller Zeiten (und extrem audiophil dazu): Borodins 2. Sinfonie auf RCA Red Seal in einer Londoner Einspielung unter Stabführung von Loris Tjeknavorian:

http://www.amazon.de...id=1361353191&sr=1-4

Eine glutvolle Interpretation, bei der niemand auf die Idee käme, dass hier KEINE russischen Musiker tönen...Der Armenier Loris Tjeknavorian scheint gleichermaßen ein exzellenter Botschafter russischer Musik und dirigierendes Naturtalent zu sein.

Zudem ist diese RCA-Aufnahme von ca. 1977 eine der 4 bis 5 audiophilst aufgenommen Orchester-CDs, die ich kenne.

Großartige Musik, großartig zum Leben erweckt, großartig für die Nachwelt akustisch dokumentiert.
Insgesamt ist diese CD für mich nicht von dieser Welt
.

Wohl bekomm's. :prostimages/smilies/insane.gif

Pit


PS
Gerade bestellt: Tjeknavorians GA auf RCA


[Beitrag von princisia am 20. Feb 2013, 18:31 bearbeitet]
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