Die Hitparade der zehn universellsten Komponisten

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Martin2
Inventar
#1 erstellt: 26. Feb 2009, 15:11
Was sind für Euch die zehn universellsten Musiker? Nun kommt mir nicht mir Heinrich Müller Ludenscheidt, der zwar alles konnte, aber alles gleich schlecht. Nein Universalität muß auch daran gemessen werden, auf den verschiedensten Gebieten geniales hervorzubringen. Folgt also meine Hitparade.

1. Platz natürlich Mozart ( 6 mal dabei, bitte nicht wiederwählen) Ja, wer denn sonst? Was der alles konnte! Wunderbare Opern schreiben und großartige Klavierkonzerte und die letzten großen Sinfonien und auch die Kammermusik die ich kenne ist nicht übel, allerdings gefallen mir nicht alle seiner Klaviersonten - aber trotzdem - diese Universalität! Und Messen hat er natürlich auch geschrieben.

2. Platz Serge Prokoview. Auch diesen Komponisten empfinde ich als sehr universell. Tolle Klavierkonzerte, aber auch die Sinfonien sind nicht schlecht und die Klaviersonaten sind großartig und die Oper Krieg und Frieden erst - nur mit seiner Kammermusik kenne ich mich gar nicht aus, also so universell wie Mozart war er dann doch nicht.

3. Platz Saint Saens. Der war auch äußerst universell. Klavierkonzerte, Sinfonien, seine Opern kenne ich nicht, sollen aber gut sein, dann kenne ich noch eine Violinsonate, also Kammermusik auch und schließlich noch gute Orgelmusik - das qualifiziert ihn für Platz 3

4. Platz Beethoven. Hat nur eine Oper geschrieben, die ist aber sehr gut und ansonsten war er doch sehr universell, nur die Lieder, die ich von ihm gehört habe, gefielen mir gar nicht, da war der Schubert schon besser.

5. Platz Dvorak. Der konnte auch viel. Natürlich die Sinfonien, aber auch tolle Kammermusik, die Oper Rusalka finde ich gar nicht mal schlecht, aber auch seine Konzerte, also auch schon ein ziemlicher Universalist. Klaviermusik dagegen kenne ich gar nicht.

6. Platz Tschaikovski Sinfonien, Konzerte, das Klaviertrio, auch Opern, Ballette, auch sinfonische Dichtungen - ja der konnte schon einiges.

7. Platz Schostakowitsch. Sinfonien, Streichquartette, die Klaviersonaten sagen mir nicht viel, aber immerhin schrieb er sie, was ich von Opern hörte, mochte ich nicht - aber trotz allem war er wohl schon ein ziemlicher Universalist.

8. Platz. Ab jetzt wird es schwierig. Ich entscheide mich aber doch mal für Bach. Gut, Opern hat er nicht geschrieben, aber doch viel in verschiedenen Genres. Geistliche Musik wie Kantaten, aber auch die flotten Brandenburgischen und Konzerte, Cembalostücke, Orgelmusik - doch schon auf seine Weise ein ziemlicher Universalist.

9. Brahms hat zwar keine einzige Oper geschrieben, aber darüber hinaus empfinde ich ihn als ziemlichen Universalisten, weil er von der Sinfonik über Kammer- und Klaviermusik bis zu Motetten wirklich in sehr vielen Genres durchaus mit großer Musik unterwegs war.

10. Franz Schubert. Im Gegensatz zu Brahms schrieb der Opern, wenn auch nicht erfolgreich. Aber die Gattung des Konzerts ging ganz an ihm vorbei. Aber sonst konnte er schon viel: Wunderbare Lieder, Klaviersonaten, Kammermusik, Sinfonik, schöne Messen - ein richtiger Universalist war er zwar nicht, aber er hat sich doch in vielen Dingen versucht.

Was ist Eure Reihenfolge, was habt ihr mir anzubieten, und wie findet ihr meine Hitliste?

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 26. Feb 2009, 15:48 bearbeitet]
Kreisler_jun.
Inventar
#2 erstellt: 26. Feb 2009, 17:12
1. Mozart, klar

2. Beethoven
sehe ich qualitativ so weit über z.B. den von Dir an 2 und 3 genannten, daß die Zahl der Opern nicht ins Gewicht fällt. Diese eine Oper ist m.E. auch besser und historisch bedeutender als die Opern von Prokofieff, St. Saens oder Dvorak. Von den Lieder sind nicht wenig sehr hörenswert und keineswegs schlechter als die 500 weniger bekannten von Schubert.

3. Händel
außerordentlich bei Vokalmusik, inkl. Opern; Orchestermusik ebenfalls sehr bedeutend, Kammer- und Klaviermusik nicht überragend, aber abgesehen von Bach doch wenigstens auf der Höhe der meisten Zeitgenossen.

4. Purcell
zwar nur eine richtige Oper, aber umfangreiche Schauspiel/Theatermusik, geistliche Musik, andere Vokalmusik, hochbedeutende Kammermusik; allerdings kaum Konzerte/Orchestermusik (man nehme einfach die Suiten aus Theaterstücken) und nur ein wenig Cembalomusik von eher geringer Bedeutung (aber sehr hübsch)
man könnte aber noch mehr Barockkomponisten nennen, Corelli, der nur Instrumentalmusik schrieb, war eine große Ausnahme

5. Haydn
Instrumentalmusik (Klavier-, Kammer, Orchester) und Chor/Vokalmusik klar. Schwachstellen sind zugegeben Solo-Konzerte und Opern. Aber zum einen hat er von beidem eine ganze Reihe geschrieben, zum anderen sind die besser als ihr Ruf. Ich finde auch das Solokonzert als Gattung nicht so relevant, wenn genügend andere Instrumentalmusik vorliegt.

6. Monteverdi
o.k., es gibt kaum reine Instrumentalmusik; die spielte damals aber eben auch keine große Rolle.
(Deswegen läßt sich die Liste auch schlecht auf Komponisten vor dem 17. Jhd. anwenden.)
Aber sowohl geistliche und weltliche Vokalmusik und die Opern können kaum unterschätzt werden. Wobei hinzukommt, daß er sowohl im seinerzeit "konservativen" als auch im von ihm selbst geprägten "modernen" Stil Meisterwerke geschaffen hat.

7. Schubert
er hat etliche Opern geschrieben, die von einer Minderheit sogar geschätzt werden (ich bin nicht über die erste CD hinausgekommen...) Sonst auf jedem Gebiet außer dem Solokonzert einzelne sehr bedeutende Werke (wenngleich obendrein massenhaft eher vernachlässigbarer Jugendwerke)

8. JS Bach, keine neue Begründung. Aber s. Purcell, damals beinahe schon ungewöhnlich, wenn auch nicht so extrem wie Corelli oder D.Scarlatti.

9. Bartok
Zwar wieder nur eine Oper (noch zwei Ballette), aber sonst auf allen Gebieten maßstabsetzend

10. lasse ich mal offen. Im 20. Jhd. gibt es wieder recht viele wichtige Komponisten, die beinahe alle Gattungen bedienten. Berg, Schönberg, Hindemith, Debussy (kein richtiges Konzert), Ravel (nur zwei kurze Opern). Strawinsky hat kaum Kammermusik geschrieben, aber sonst fast alles erdenkliche.

Habe auf Deiner Liste gegen St Saens, Dvorak, Prokofieff, Tschaikowsky im Grunde nichts einzuwenden. Aber die scheinen mir entweder insgesamt nicht bedeutend genug oder einzelne Werke oder Gattungen dominieren die Stellung doch sehr deutlich.

Ich fände die umgekehrte Fragestellung beinahe interessanter: Welche Komponisten besitzen einen hohen Rang, obwohl sie praktisch nur ein Genre bedient haben...?

JK jr.
lydian
Stammgast
#3 erstellt: 26. Feb 2009, 18:05

Kreisler_jun. schrieb:

Ich fände die umgekehrte Fragestellung beinahe interessanter: Welche Komponisten besitzen einen hohen Rang, obwohl sie praktisch nur ein Genre bedient haben...?


Das ist doch viel leichter zu beantworten: Puccini, Verdi, Wagner, Mahler fallen mir als erste ein. Opern die einen, Sinfonien der andere - die übrigen Werke spielen keine große Rolle. Ok, Mahlers Lieder und Verdis Requiem - aber im quantitativen Vergleich spielen die keine sehr große Rolle.

Chopin natürlich.

Zur Ausgangsfrage:
Dvorak möchte ich da schon dabei haben (die Rusalka finde ich hinreißend), vor Allem aber Schostakowitsch: Sinfonien, Klavier-, Cello- und Violinkonzerte, Ballet, Oper, Kammermusik, Filmmusik, Klaviermusik, Musical - und fast alles großartig.

Grüße,
Steff


[Beitrag von lydian am 26. Feb 2009, 23:16 bearbeitet]
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