2.1-System: Bantams + Portokasse 8

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audio.novize
Stammgast
#1 erstellt: 28. Jul 2020, 14:40
Hallo liebe Selbstbau-Gemeinde!

Ich habe ein neues Projekt in Planung: (Wieder) ein 2.1-System für einen PC-Arbeitsplatz.

Und wieder ist die Herausforderung: Möglichst kompakt, insbesondere im Hinblick auf die Satelliten, aber auch den Verstärker. Und da ich diesmal möglichst schnell zur Oberflächenbehandlung kommen möchte, habe ich gleich auch nach passenden Gehäusebausätzen Ausschau gehalten.

Hier meine Auswahl:

1. Satelliten im 2.1-Setup
Normalerweise würde ich bei einem 2.1-Setup am Schreibtisch sofort an die Microspeaker µ von Quint denken. Aber die habe ich schon gebaut, auch in der S-Version.

Also habe ich mich auf die Suche nach Alternativen begeben und bin schließlich bei den "Bantams" hängengeblieben. Ähnlich kompaktes Format, aber (angeblich) nochmal 10 Hz tiefer und 10 dB lauter. Zudem finde ich das Konzept interessant: Air Motion Transformer (AMT) und Bass-Unterstützung per Passivradiator. Mit so etwas habe ich bisher noch keine Erfahrung.

Am Ende hat die Neugierde auf etwas neues bei mir überwogen, auch wenn ich bekennender Fan sowohl der Microspeaker µ als auch der S bin.
Bei Soundimports findet man übrigens auch (fast) alle Komponenten aus dem Bauvorschlag der "Bantams" (siehe dort am Ende unter "Project Parts List").

2. Subwoofer im 2.1-Setup
Da der Subwoofer am Arbeitsplatz den Boden nicht zum Beben bringen muss und auch nur begrenzt Platz findet, sollte es ein "moderater" Subwoofer werden (u.a. auch, weil ursprünglich gar kein Subwoofer geplant war). Die Wahl ist dabei auf den Subwoofer Portokasse 8 von BPA gefallen, zumal das Chassis (Omnes Audio W8-670Z ) ebenso wie der Gehäusebausatz aktuell heruntergesetzt sind.

Der Subwoofer soll dabei passiv, d.h. ohne Aktivmodul gebaut und stattdessen per (Mini-)Verstärker angetrieben werden (siehe unten).
Dazu gönne ich dem Subwoofer noch eine externe, passive und einstellbare "Frequenzweiche" zur Einstellung der Trennfrequenz von 40 bis 150 Hz samt Pegelanpassung von 0 bis -12 dB. Wie gut das funktioniert, bleibt abzuwarten …

3. Miniverstärker im 2.1-Setup
Da es um eine möglichst kompakte Gesamtlösung geht, soll auch der Verstärker möglichst klein sein. Gleichzeitig soll der Miniverstärker aber auch den Subwoofer in Bewegung versetzen (s.o.). D.h. ich habe bewusst nach einem 2.1-Miniverstärker gesucht und mich im Ergebnis für einen Nobsound Class D 2.1-Verstärker entschieden, der einige nette Zusatz-Features mitbringt (Bluetooth 5.0, APTX).

Die angegebenen 2 x 75W für die Satelliten und die 1 x 150 W für den Subwoofer müssten ja eigentlich ausreichend sein (bei BPA wird das Chassis z.B. im Bausatz mit einem Mivoc AM 80 MK II angeboten). Aber auch das bleibt abzuwarten …

Mit Miniverstärkern habe ich am Schreibtisch bisher gute Erfahrungen gemacht, z.B. mit SMSL und auch mit Nobsound. Ich hoffe mal, dass dies bei diesem Modell zum Befeuern des Subwoofers auch so sein wird. (Im Übrigen werde ich den Bass nach Bedarf ohnehin per REW + Equalizer APO über den PC „bearbeiten“ …)

4. Erste Fragen
Und natürlich habe ich auch schon die ersten Fragen:

- Satelliten Bantams: Hat jemand evtl. schon eigene Bau-/Hörerfahrungen mit den Bantams gemacht?

- Subwoofer Portokasse 8: Lohnt es sich, das Gehäuse (über den Bauvorschlag hinaus) noch weiter zu optimieren, z.B. Innenverstrebung, gedoppelte Front, Dämmung, Dämpfung?*

- 2.1 Verstärker: Hat jemand Erfahrung mit 2.1-Miniverstärkern und kann etwas zur Leistung in Richtung Subwoofer sagen?

* Das ist mein erster Subwoofer im Selbstbau – ich werde da wahrscheinlich noch die eine oder andere Fragen haben …

5. Nächste Schritte
Die Bestellungen sind draußen. Die letzte Lieferung wird sich aber voraussichtlich bis Ende August ziehen. Je nach dem, was wann ankommt, werde ich dann eins nach dem anderen vorbereiten und bauen.

Bei der Oberflächenbehandlung bin ich mir noch nicht sicher, wie es werden soll. Da die Bausätze in MDF daherkommen, werde ich wohl lackieren. Dabei habe ich mit „Granit-Effekt“ (und Klarlack) aus der Dose schon gute Erfahrungen gemacht: Die Verarbeitung ist relativ einfach und verzeiht dabei auch kleinere Fehler/Ungenauigkeiten. Zudem kommen die Stoßkanten (jedenfalls bisher) nicht durch. Und schließlich passt das Ergebnis durch den „natürlichen Look“ in fast jeden Wohn-/Arbeitsraum …

Ich bin wirklich gespannt darauf, wie sich die Bantams gegen die Microspeaker µ schlagen. Vom Volumen her sind die Lautsprecher ja nahezu identisch. Mal schauen bzw. hören, wie ein AMT und ein Bass mit Passivradiator-Unterstützung aufspielen ...

Am designierten Arbeitsplatz werde ich das 2.1-System mit einem (kalibrierten) Umik-1 per REW dann auch messen und nach Bedarf mit Equalizer APO optimieren. Das wird aber sicherlich noch ein Weilchen dauern.

Den Fortschritt werde ich hier dokumentieren … naja … jedenfalls nehme ich mir das vor …

Bleibt gesund!
Inspired
Stammgast
#2 erstellt: 28. Jul 2020, 15:28
Als min Amp habe ich einen AIYIMA TPA3116 2.1 laufen. Der macht auch brav seinen dienst und kostet nur schmales Geld.
Rauscht nicht, hat Blauzahn 5.0 und ebenfalls genug Bumms. Sieht auf den ersten Blick preislich etwas attraktiver aus, find ich...aber du hast ja bereits geordert.
Beim Subwoofer ist meiner von den Dimensionen her sehr ähnlich und da wurde mir von Verstrebungen und anderen aufwändigen Konstruktionsänderungen abgeraten. Der Gewinn rechtefertige den Aufwand nicht. Gehäuse einfach nur aus 20er MDF.
Die Innenflächen so zu 2/3 mit möglichst schweren Steinfliesen zu bekleben wurde dagegen empfohlen (im Sinne Aufwand/Nutzen) und das habe ich dann auch mal so umgesetzt.
audio.novize
Stammgast
#3 erstellt: 28. Jul 2020, 16:23

Inspired (Beitrag #2) schrieb:
Als min Amp habe ich einen AIYIMA TPA3116 2.1 laufen. ...

Zunächst: Danke für die Rückmeldung!

Ja, den AIYIMA hatte ich auch gesehen, mich dann aber für den Nobsound entscheiden, weil der für den Subwoofer noch einmal 50 W mehr Leistung liefert (ob es die wirklich braucht, bleibt abzuwarten, insbesondere am PC-Arbeitsplatz ...).


Inspired (Beitrag #2) schrieb:
Beim Subwoofer ist meiner von den Dimensionen her sehr ähnlich und da wurde mir von Verstrebungen und anderen aufwändigen Konstruktionsänderungen abgeraten. . ...

Da ich auf einen Bausatz zurückgreife, ist die Materialstärke von 19 mm vorgegeben. Ich gehe mal davon aus, dass das den Braten dann aber auch nicht fett machen wird (bei einem 1 mm Unterschied bei der Materialstärke).


Inspired (Beitrag #2) schrieb:
Die Innenflächen so zu 2/3 mit möglichst schweren Steinfliesen zu bekleben wurde dagegen empfohlen. . ...

Das ist eine gute Idee! Dazu gleich noch eine Frage: Wie hast Du die Fliesen denn eingeklebt? Mit normalem Fliesenkleber oder Montagekleber oder ...?
Inspired
Stammgast
#4 erstellt: 28. Jul 2020, 17:57
Nach den unzähligen Beiträgen hier im Forum laß sich für mich das Idealste als 4mm (oder dicker) Bitumen Schweißbahn, alles andere ist dünner und die Klebeschicht soll möglichst dick sein.
Einige habens mit Pattex (Compact, war das glaube ich) erfolgreich geklebt.
Ich hab mal der einfachheit halber Arcyl statt Bitumen genommen. Das wurde auch mehrfach erfolgreich benutzt. Bitumen ist schon etwas mehr Aufwand mit aufschmelzen, vorher grundieren, etc.
(Eigentlich muss es keine Fliese sein, sondern z.B. HDF oder etwas ähnliches, steifes als Deckschicht ginge auch. Die steife Deckschicht ist dazu da die Lasten als Schub in die Klebeschicht einzuleiten was dann die Dämpfung erhöht.)
Bei einem kleinen Sub macht sich extra Masse aber auch nicht verkehrt, deswegen Steinfliesen. Gibts billig als Schuttware beim Hausabbruch oder für 1-2€ /Stück im Baumarkt.
(Manch einer hat seine Fliesen auch noch mit Filz beklebt, so als i-Tüpfelchen.)
Die Seite wird durchgängig immer wieder empfohlen:
http://www.picosound.de
Gab noch eine zweite Seite aber an die erinnere ich mich gerade nicht mehr. Dort gab es schöne Messergebnisse zu verschiendenen Dämpfungssandwiches. Wenn du die Forensuche bemühst oder per google "site:hifi-forum.de dein-suchwort" eingibst, dann wirst du mit Beiträgen nur so erschlagen

PS: rein aus dem Gedächtnis niedergeschrieben. Bin kein Profi. Kann also fachlich auch etwas unpräzise formuliert sein


[Beitrag von Inspired am 28. Jul 2020, 17:58 bearbeitet]
audio.novize
Stammgast
#5 erstellt: 28. Jul 2020, 22:09

Inspired (Beitrag #4) schrieb:
Nach den unzähligen Beiträgen hier im Forum laß sich für mich das Idealste als 4mm (oder dicker) Bitumen Schweißbahn, alles andere ist dünner und die Klebeschicht soll möglichst dick sein. ...

Und wieder danke!

Ich habe mich jetzt auch noch mal ein wenig umgeschaut und würde folgenden Plan fassen:

1. Eine (wirklich) einfache Ringversteifung*; ich hatte da an so etwas gedacht**: klick mich!

* Die wird eigentlich überall, wo ich geguckt habe, empfohlen, z.B. auch auf picosound.de:

Für einen Subwoofer ... kann man das Gehäuse durch (ggf. mehrere sich ergänzende) Ringversteifungen (massive Zwischenbretter mit mindestens 50% Lochanteil und etwa halber Plattendicke) so steif machen, dass die Resonanzen der Gehäusewände deutlich oberhalb des Einsatzbereiches des Basslautsprecher liegen und daher kaum noch angeregt werden.


** Das sieht zwar "zusammengeklebt" nicht so elegant aus, sollte der Wirkung aber keinen Abbruch tun (denn: "Die Endfestigkeit der Ponal-Leimfuge liegt im allgemeinen höher als die Endfestigkeit des Holzes"; das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen: Mir ist ein verleimtes Stück MDF schon mal gebrochen, aber gerade nicht an der Leimfuge ...).

2. Eingeklebte Steinfliesen, die ich ohnehin noch da habe; zum Kleben werde ich Montagekleber an einem Teststück versuchen (den habe ich nämlich auch noch da)

3.(Testweise) Noppenschaumdämmung nur auf der dem Chassis gegenüberliegenden Seite (gemäß picosound.de; Noppenschaum habe ich nämlich auch noch übrig)

Das ist mit überschaubarem Aufwand und überwiegend mit Materialien, die ich eh noch da habe, machbar.
audio.novize
Stammgast
#6 erstellt: 29. Jul 2020, 14:51
Zum Thema Subwoofer-Gehäuse:

Um ein Gefühl zu bekommen, was an Innenverstrebung und "Seitenbeschwerung" (ohne großen Aufwand) möglich ist, habe ich mal schnell eine Skizze in SketchUp erstellt. Für eine simple "Optmierung" könnte ich ein einfaches Stützkreuz und auf den Seitenwänden sowie der Rückwand je zwei Fliesen einkleben.

Das sähe dann vom Prinzip so aus (Fliesen im Originalmaß, Fliesen nur für eine Seitenwand exemplarisch):
Portokasse 8 - Innenleben (Skizze) Portokasse 8 - Innenleben (Skizze) Portokasse 8 - Innenleben (Skizze)

Für das Stützkreuz würde ich auf Rechteckleisten zurückgreifen: Zum einen sollte das Material möglichst ein anderes als der Korpus sein (wenn ich das richtig verstanden habe). Zum anderen müssten die Leisten dann nur in der Länge (selbst) zugeschnitten werden. Und schließlich sind die Kosten sehr überschaubar: Eine Leiste mit den Maßen 2000 x 47 x 10 mm liegt bei ca. 4,- EUR, siehe z.B. hier.

Bei den (bereits vorhandenen) Fliesen handelt es sich um Spaltklinker mit den Maßen: 245 x 115 x 8 mm, siehe z.B. hier. Jede Fliese wiegt dabei ca. 0,5 kg (bei 6 eingeklebten Fliesen also zusätzlich ca. 3 kg).

Und wie könnte es anders sein - ich habe dazu gleich auch wieder Fragen:

- Grundsätzlich: Macht diese "minimal-invasive" Optimierung so überhaupt Sinn?

- Positionierung Stützkreuz: Das Stützkreuz soll leicht "außermittig" positioniert sein (damit das Gehäuse in unterschiedlich große Bereiche aufgeteilt wird) , richtig?

- Material/Stärke Stützkreuz: Sind Rechteckleisten vom Material (Vollholz) her geeignet und passen die Stärke/Maße (47 x 10 mm)? (S.o.: Stärke Verstrebungen ca. die Hälfte der Materialstärke vom Korpus).

- Zusätzliche Fliesen: Würde es Sinn machen, auch auf das "Bassreflexbrett" und den Deckel noch zusätzlich mit jeweils 2 Fliesen zu kleben? Oder droht dann irgendwann die Gefahr, dass das MDF "durchhängt"? (Btw: So würde das Gehäuse insgesamt um ca. 5 kg zusätzlich beschwert).

- Anzahl Verstrebungen: Wenn ich die Verstrebungen mittels Rechteckleisten umsetze, muss ich ja eh gleich 2 m abnehmen, hätte also noch Material für zusätzliche Verstrebungen. Macht das z.B. so Sinn?

Zusätzliche Verstrebungen sinnvoll?*:
Portokasse 8 - Innenleben (Skizze)

* Die Streben in Richtung Front würden dann noch etwas "verjüngt" (das habe ich jetzt in SketchUp nicht abgebildet).
audio.novize
Stammgast
#7 erstellt: 29. Jul 2020, 16:07
Noch kurz zum Thema Bitumen:

- Kann man dafür auch Bitumenmatten nehmen, z.B. 20 Antidröhnmatten je 250 x 100 x 4,5 mm (für 13,90 EUR)?

- Der Aufbau wäre dann: (Montage-)Kleber | Bitumen-Matte | (Montage-)Kleber | Fliese - richtig?

- Und die Bitumenmatten werden dann nur für die Fliesen verwendet (und nicht vollflächig auf die ganze Seitenwand geklebt) - richtig?
Inspired
Stammgast
#8 erstellt: 29. Jul 2020, 19:41
da bin ich überfragt. Von den Anti-Dröhn matten habe ich Gemischtes gelesen.
Generell gelten die halt als zu dünn.
Bitumen nimmt man sonst auch anstelle von Kleber. Aufheizen bis er flüssig oder halt klebrig wird und dann auf die Fliese MDF pressen. Andere Seite heiß machen und aufs MDF pressen. MDF vorher mit in Lösemittel (weiß nicht mehr welches, glaube Benzin?) gelöstem Bitumen vorstreichen.
Grob so in der Art war der Vorgang mit Bitumen.
Wenn du dir Bitumen antun magst, frag deinen Dachdecker um die Ecke. In den Größen in denen du das brauchst hat der das m²-weise im Mülleimer und ist vmtl. froh wenn jmd. davon was haben mag.
edit/ im Baumarkt gibts auch noch in meist 3mm Dicke selbstklebende Bitumenbahnen. Musst dann aber bisschen suchen nach einer unbeschieferten/unbesandeten Rolle. Kostet hier bei mir in der Baumarktsapotheke so 20€ / 2,5m².


[Beitrag von Inspired am 29. Jul 2020, 19:48 bearbeitet]
audio.novize
Stammgast
#9 erstellt: 30. Jul 2020, 00:03

Inspired (Beitrag #8) schrieb:
... Bitumen nimmt man sonst auch anstelle von Kleber ....


Jetzt hab ich's (endlich) verstanden!

Und jetzt verstehe ich (glaub ich zumindest) auch das Wirkprinzip - in meinem Laien-Verständnis: Durch die unterschiedlichen Materialien/Dichten gleichen sich die entstehenden Schwingungen - "vermittelt" über das Bitumen - im Idealfall aus. Das führt insgesamt zu weniger Gehäuseschwingungen. (Ich hoffe, das war jetzt nicht vollkommen verkehrt). Dann könnte man sich tatsächlich auch überlegen, Metall zu verwenden ... das nächstgelegene Bauhaus schneidet (für kleines Geld) nämlich auch Bleche in unterschiedlichen Stärken zu (so habe ich auch die Ständer für die Microspeaker S selber bauen können). Das ist doch dann im Prinzip wie bei der Duo-DXT, oder nicht? Siehe hier: klich mich!

Hmm, wenn das mit einem Heißluftföhn (notfalls: Unkrauft-Verbrenner) funktioniert .. aber eigentlich wollte ich es ja gar nicht so kompliziert machen ...
Inspired
Stammgast
#10 erstellt: 30. Jul 2020, 13:36
Heißluft sollte reichen. Sonst, ja, Unkrautbrenner geht sicherlich auch.
Aber: es muss ja kein Bitumen sein. Andere Kleber wurden hier auch schon erfolgreich benutzt.
Mir war Bitumen auch zu aufwändig, daher hab ich es mal mit Acryl versucht. Wie das langfristig hält wird sich zeigen. Im Klebetest hielt das MDF allerdings weniger aus als die Klebestelle an sich....von daher wirds schon passen Der Klopftest hatte sich auch schön dumpf angehört.

(Randbemerkung: Apro pos Kleb...Bei Gewinden bzw. Schrauben direkt in MDF hilft es Leim oder Sekundenkleb ins vorgebohrte Loch zu geben und aushärten zu lassen bevor man die Schraube reindreht. Das MDF saugt sich mit dem Kleb voll und wird dann dadurch stabiler. So bleiben die resultierenden Gewinde nachher formstabiler und belastbarer.)

Den Sandwich in eine Tasche einfräsen wie bei der DUO DXT muss man m.M.n. nur wenn man die Außenmaße des Gehäuses so wie vorgegeben beibehalten will.
An einem Sub hätte ich lieber mehr Wandstärke (stabiler, mehr Masse) und würde das resultierende Innenvolumen durch größere Außenmaße wieder auf ein gleichwertiges mit dem Bauvorschlag hochrechnen. Streben und Sandwich nimmt dir ja Raum im inneren des Sub weg.
Blech als Deckschicht geht bestimmt auch. Die Deckschicht muss ja einfach nur steif sein. Die Zusatzmasse (Fliesen) bei einem kleinen Sub ist nach meinem Verständnis einfach dazu da um Gewicht zu bringen. Ein kleiner Sub besteht aus vergleichsweise wenig Holz und je schwerer so ein Sub ist, desto ruhiger steht er nachher an Ort und Stelle. Ich glaub ohne Zusatzmasse würde mein XXLS sonst durchs Zimmer wandern, wenn man mal laut macht .

...aber denk dran, ich bin auch nur halbwissender Newby...


[Beitrag von Inspired am 30. Jul 2020, 13:40 bearbeitet]
audio.novize
Stammgast
#11 erstellt: 30. Jul 2020, 14:46
Ich muss es nochmal sagen: Danke für den unermüdlichen Einsatz hier!

Also: Ich werde auch auf Bitumen verzichten. Wenn ich das richtig verstanden habe, braucht es das auch nicht unbedingt bei einem Subwoofer, wenn man eine Versteifung einsetzt. Zumindest interpretiere ich die Aussagen von Hifi-Selbstbau bei der DUO-DXT so - dort heißt es:

Man könnte die Wand aber auch mit einer Versteifung daran hindern zu schwingen. Wenn man mal an eine so "verstärkte" Wand klopft, stellt man erstaunt fest, dass das Geräusch zwar nicht wesentlich leiser, dafür aber erheblich hochfrequenter geworden ist. Wir verschieben also das Problem in einen Tonbereich, der besonders bei Zwei-Wege-Boxen absolut ungeeignet ist, in den kritischen Mitteltonbereich. ... Bei einer 3-Wege-Box mit einer Trennfrequenz von z.B. 400 Hz ist das anders. Da kann man die Wände so steif machen, dass die Plattenresonanz deutlich oberhalb des Arbeitsbereichs des Basslautsprechers liegt und daher nicht mehr nennenswert angeregt wird.

Ich werde also (doch) eine Versteifung ins Gehäuse einsetzen. Dabei werde ich auch die Front und Rückseite zusätzlich per Streben direkt miteinander verbinden (weil ich die Front nicht audoppeln möchte, weil ich ja einen Gehäusebausatz geordert habe). Die Verstrebungen haben dann eine Stärke von 40 x 10 x [jeweilige Länge] mm.

Darüber hinaus werde ich auch die Fliesen (Spaltklinker, s.o.) einkleben. Ob das Einkleben der Fliesen dann einen positiven Effekt auf verbleibende Gehäuseschwingungen (im tieffrequenten Bereich) hat, weiß ich nicht. Aber es kann sicherlich nicht schaden, dem Sub zu etwas mehr Gewicht zu verhelfen (mit Fliesen ca. 4 kg mehr).

Das Ganze sähe dann so aus:
Portokasse 8 - Innenleben (Skizze) Portokasse 8 - Innenleben (Skizze) Portokasse 8 - Innenleben (Skizze)

Portokasse 8 - Innenleben (Skizze) Portokasse 8 - Innenleben (Skizze)
audio.novize
Stammgast
#12 erstellt: 31. Jul 2020, 16:04
Das Chassis für den Sub ist heute gekommen ...

W8-670Z:
W8-670Z
audio.novize
Stammgast
#13 erstellt: 04. Aug 2020, 15:30
So, die nächste Lieferung ist da - deutlich vor der angekündigten Lieferzeit ...

Lieferung von Soundimports:
Lieferung von Soundimports - Bantams Lieferung von Soundimports - Bantams

Dann kann es Richtung Wochenende ja so langsam losgehen ...
audio.novize
Stammgast
#14 erstellt: 04. Aug 2020, 23:58
Zu den Bantams (Satellten im 2.1-System)

Ist ja fast schon Wochenende ...

Ich konnte mich natürlich nicht beherrschen und musste schon mal langsam "vorbereiten" ...

Und wenn man schon dabei ist, kann man ja auch gleich den friemeligen Teil erledigen: Hochtöner-Ausschnitt. Denn eigentlich handelt es sich hier ja um einen Pkw-Hochtöner. D.h. der Hochtöner kann nicht verschraubt werden (sondern ist für die Verklebung im Pkw vorgesehen). Deshalb muss hier ziemlich genau und mit einem kleinen Umweg gearbeitet werden.

Hochtöner-Ausschnitt im Detail

Um den Hochtöner passend in die Front zu integrieren, sieht der Bauvorschlag vor, einen leicht größeren Ausschnitt vorzunehmen und die Innenseite mit Dichtungsband zu bekleben, um so den Hochtöner passend und luftdicht in der Front zu versenken.

Nachdem ich die Zoll-Werte in cm umgerechnet und die Komponenten gemessen hatte, habe ich die Ausschnitte zunächst vorgezirkelt. Da der Bauvorschlag darauf hinweist, dass es an dieser Stelle etwas frickelig werden kann, habe ich zunächst Probeausschnitte gemacht. Die Ausschnitte habe ich aufgrund des engen Radius mit einem Kreisschneider vorgenommen. Der 5. Versuch hat dann - inkl. Dichtungsband - ganz genau gepasst. D.h. mit sanftem Druck und etwas Hin- und Herdrehen sitzt der Hochtöner schön stramm im Ausschnitt. (Später wird der Hochtöner dann noch von hinten abgedichtet).

Aber bekanntlich sagen Bilder ja mehr als 1.000 Worte:

Nach dem Umrechnen und Ausmessen: Aufzirkeln der Ausschnitte (Front und Rückseite):
Bantams - Hochtöner Bantams - Ausschnitte Bantams - Ausschnitte

Beim fünften Probeausschnitt passt es wie angegossen (mit Dichtungsband):
Bantams - Ausschnitte Bantams - Ausschnitte

Ausschnitte in der "echten" Front:
Bantams - Ausschnitte Bantams - Ausschnitte Bantams - Ausschnitte

Hochtöner-Ausschnitt erledigt:
Bantams - Ausschnitte


[Beitrag von audio.novize am 05. Aug 2020, 11:05 bearbeitet]
Inspired
Stammgast
#15 erstellt: 05. Aug 2020, 18:14
wollte gerade sagen Kreisschneider, Messschieber und Testloch. Da kam schon der passende Satz
Ich verfolg das mal weiter, die Bantams hatte ich nämlich zu den Micro-S auch sehr weit vorne auf meinem Radar.
audio.novize
Stammgast
#16 erstellt: 07. Aug 2020, 00:35

Inspired (Beitrag #15) schrieb:
... Kreisschneider ...


OT: Einen Kreisschneider habe ich seit den Microspeakern µ und S wieder zu schätzen gelernt, nachdem ich mir eigentlich vorgenommen hatte, dieses "Teufelszeug" nicht mehr zu verwenden. Warum? Nun ja, als ungeduldiger Mensch hatte ich (beim Bau der BB4 Black von MBU) den Kreisschneider ohne Schutzhaube "auf die Schnelle", d.h. bei einer nicht ordentlich eingespannten Front benutzen wollen.

Es passierte, was passieren musste: Die Front kippelte, instinktiv wollte ich mit einer Hand abstützen - und zack hat mich der Ausleger getroffen, und zwar mehrere Male (so schnell kann man gar nicht reagieren). Großes Autsch! Zwar nix bleibendes passiert, aber für ca. 5 Sekunden war meine Hand komplett taub und in den nächsten 10 Sekunden hat sich eine Beule gebildet, die ich so auch noch nie gesehen hatte. Aber Glück im Unglück: Nach sofortiger Kühlung für ca. 30 min. hat es zwar immer noch ordentlich "gezwiebelt", aber nach einigen Tagen war dann wieder alles okay. Daher - falls es jemand hören muss: Kreisschneider nie ohne Schutzhaube nutzen, wenn man freihändig (und nicht eingespannt) mit der Bohrmaschine arbeitet!


Inspired (Beitrag #15) schrieb:
... Micro-S ...


Die Microspeaker S sind bisher meine Favoriten am PC - ich habe die ja inkl. Ständer aus Metall gebaut. In Verbindung mit einem Braun Atelier SW2-Subwoofer (und Optimierung per REW & Equalizer APO): Hammer!

Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass die Bantams das genauso gut bzw. besser können. Meine "Messlatte" wären zunächst einmal "nur" die Microspeaker µ, die in Anbetracht ihrer Größe ja bereits Erstaunliches leisten. Aber wer weiß ...


Inspired (Beitrag #15) schrieb:
... Ich verfolg das mal weiter ...

Das freut mich - und bitte auch weiterhin mit Tipps & Tricks unterstützen (wovon ich schon profitiert habe, dazu gleich noch)...

Zu den Bantams:

Verleimung Gehäuse:

Weil ich so geduldig bin, habe ich doch schon vor dem Wochenende weitergemacht ...

Dank des sehr genau geschnittenen Gehäusebausatzes und des durchdachten Zusammenbaus ist die Verleimung (mit entsprechender Anzahl von Schraubzwingen) relativ leicht: Teile gemäß Vorfräsungen einleimen, zusammenstellen, kurz anpressen und dann mit Schraubzwingen sichern. Ich habe zunächst den Korpus ohne Front verleimt.

Relativ einfache Verleimung Korpus:
Bantams - Gehäuse

Vorbereitung Rückwand:
In die Rückwand kommt der Passivradiator. Im Bauvorschlag wird der Ausschnitt per Kreissäge vorgenommen. Das traue ich mir (freihändig) nicht zu. Also habe ich auch hier den Kreisschneider benutzt. Da es beim Einsatz eines Kreisschneiders immer mal passieren kann, dass die Rückseite "bricht" (insbesondere bei MPX), kann ich nur empfehlen, zunächst einen Ausschnitt von der Rückseite aus zu machen (einige Millimeter reichen, s.o. im Bild).

Vorbereitung Front:
Neben dem Ausschnitt des Hochtöners auf der Front habe ich dem Ausschnitt auch noch eine kleine Fase mit der Oberfräse gegönnt:

Fase Hochtöner:
Bantams - Ausschnitte

Der Ausschnitt für den Tiefmitteltöner ging – mit dem Kreisschneider – leicht von der Hand (auch hier hatte ich zunächst von der Rückseite einige Millimeter vorgeschnitten). Etwas anstrengender war der kleine Ausschnitt für die Anschlüsse. Letzteren habe ich per Hand bzw. Pfeile herausgeschliffen. Entsprechend sieht der auch aus – aber egal, sieht ja keiner.

Front (von vorne) inkl. Ausschnitten
Bantams - Front

Auf der Rückseite der Front habe ich für den Tiefmitteltöner per Oberfräse schließlich noch etwas „Luft“ geschaffen (wie im Bauvorschlag). Um bei der Verschraubung auf der sicheren Seite zu sein, habe ich hinter die Bohrungen noch MPX-Klötzchen eingeklebt, damit die Schrauben vernünftigen Halt finden.

Front (von hinten) inkl. Ausfräsung & „MPX-Klötzchen“
Bantams - Front - Rückseite Bantams - Front - Rückseite

Die Klötzchen habe ich aus Reststücken einfach schnell per Stichsäge geschnitten und eingeklebt. Das war eine fast gute Idee, denn ich hätte lieber mal etwas genauer arbeiten sollen, dann hätte ich mir das nachträgliche Schleifen sparen können. Aber auch hier: Egal, sieht ja keiner – und wieder etwas dazu gelernt …

Auf die Idee der „Verstärkung“ (wg. MDF) bin ich durch den Hinweis von Inspired gekommen (s.o.). Daher habe ich die Bohrlöcher zusätzlich auch von vorne ordentlich mit Ponal befüllt (und das zwei Mal).

Bohrlöcher mit Ponal befüllen
Bantams - Bohrlöcher in MDF mit Ponal füllen

Die Bohrlöcher werden dabei nicht komplett verschlossen, vielmehr fließt der Leim an den Innenseiten der Löcher herunter, so dass man die verstärkende „Innenverleimung“f ast nicht mehr sieht. In Verbindung mit den MPX-Klötzchen sollte es so möglich sein, den Tiefmitteltöner bei Bedarf auch mehr als 1 – 2 Mal ein-/auszubauen.

Verleimung Front und Korpus
Von der eigentlichen Verleimung habe ich keine Fotos, das war nämlich etwas "hektisch": Wahrscheinlich auch wegen der warmen Temperaturen war der Leim recht dünnflüssig und die Front schwamm ordentlich hin und her. Da merkt man dann doch den Unterschied zu vorgefrästen Teilen, die ineinander greifen und eigentlich nicht groß verrutschen können ...

Nach der Verleimung von Front und Korpus habe ich den (bereits vorbereiteten, s.o.) Ausschnitt auf der Rückseite vorgenommen. Das hat gut geklappt. Allerdings bin ich trotzdem mit dem Kreisschneider auf die Seitenwände getroffen (zu viel Kraft auf die letzten cm, die es - wegen des "Vorschnitts" - eigentlich gar nicht gebraucht hätte ...). Das sieht zwar nicht furchtbar elegant aus, ist aber auch egal - sieht eh niemand. Dass die Seitenwände in den Ausschnitt ragen, ist für den Einbau des Passivradiators übrigens kein Problem - da ist genug Platz. (Man könnte den Ausschnitt theoretisch auch schon vor der Verleimung des Korpus vornehmen, allerdings verbleibt dann an den Rändern echt wenig Platz ... mir war das zu heikel ...)

Wie schon bei den Microspeakern µ und S habe ich auch bei den Bantams die Ecken per Oberfräse abgerundet.

Front und Korpus - inkl. Ausschnitten und abgerundeten Ecken:
Bantams - Korpus mit Ausschnitten Bantams - Korpus mit Ausschnitten

Nach einer Schleifbehandlung ging es dann weiter an die provisorische "Lackier-Stange".

Für die Grundierung "aufgehangen":
Bantams - Fertig für die Grundierung

Als Grundierung habe ich - testweise - mal einen "All Primer" aus der Dose versucht. Ergebnis: Geht echt gut, ist aber auch recht teuer. Der Vorteil ist die (wie ich finde) einfache "Verarbeitung" (in dünnen Schichten im Abstand von 1 - 2 Minuten auftragen), die kurze Trockenzeit (bei den warmen Temperaturen ca. 3 h). und das Ergebnis. Allerdings ist der ist der Primer nicht gerade ergiebig (oder ich habe es übertrieben ...).

Zwischenschliff:
Bantams - Grundierung Bantams - Grundierung Bantams - Grundierung

2. Grundierung:
Bantams - Grundierung Bantams - Grundierung

Ach so, noch ein Satz zur Rückwand: Hier habe ich die Bohrlöcher (für den Passivradiator) ebenfalls (wie oben) mit Ponal "innenverleimt" - auf Klötzchen habe ich aber verzichtet: 4 der 6 Schrauben werden ohnehin in die Seitenwände gebohrt (wie bei den Microspeakern µ und S auch).

So viel zum Zwischenstand ... und der Gehäusebausatz für den Sub soll morgen auch ankommen ...
der_Lauscher
Inventar
#17 erstellt: 07. Aug 2020, 09:30
schöner Bericht, lese interessiert mit.

Bin auf die "Klangerfahrung" gespannt, hatte selbst schon mal den Dayton AMTPOD-4 verbaut. Mir war der fast zu "zirpig", d.h. ging zwar schön rauf, aber mir zu wenig weit runter in den Mitteltonbereich. Mit anderen AMT hatte ich das nicht. Von der Größe (Kleine) ist er jedoch unschlagbar.

Darum bin ich hier an die Ankoppelung des BT/MT gespannt.

P.S. das "Teufelszeug" Kreisschneider habe und kenne ich auch, ist aber trotzdem für individuelle Radien sehr nützlich. Man sollte auf alle Fälle Respekt davor haben

Weiter so !
audio.novize
Stammgast
#18 erstellt: 07. Aug 2020, 13:23

der_Lauscher (Beitrag #17) schrieb:
schöner Bericht, lese interessiert mit. ...

Danke für die Blumen!


der_Lauscher (Beitrag #17) schrieb:
... Bin auf die "Klangerfahrung" gespannt ...


Ich auch, gerade weil ich mit AMT und Passivradiator noch gar keine (Hör-)Erfahrung habe ...

Zu den Bantams:

Ich hatte vergessen, die Fotos vom provisorischen "Probesitzen" einzustellen (HT aber noch ohne Abdichtung):

Passt:
Bantams - Probesitzen Bantams - Probesitzen Bantams - Probesitzen
Inspired
Stammgast
#19 erstellt: 07. Aug 2020, 16:45
du bist echt "ungeduldig" schaut schon mal schick aus und klingt hoffentlich auch so!
audio.novize
Stammgast
#20 erstellt: 08. Aug 2020, 15:48

Inspired (Beitrag #19) schrieb:
du bist echt "ungeduldig" ...


Schuldig im Sinne der Anklage - daher auch:

Zum Sub Portokasse 8:

Das Gehäuse für den Sub ist gestern gekommen und heute im Rohbau (inkl. abgerundeter Ecken) fertig geworden ...

Wie geplant, habe ich die Seitenwände mit Fliesen (und Montagekleber) "beschwert" und (leicht außermittig) ein Stützkreuz eingeklebt. Zwar ist das Innenleben jetzt nicht ganz so üppig ausgefallen, wie in der SketchUp-Skizze vorgeplant (s.o.). Allerding hatte ich einerseits keinen Montagekleber mehr. Andererseits schien mir das mit den ganzen Verstrebungen dann am echten Objekt doch etwas arg viel. Zudem ist es ja auch "nur" ein 8-Zöller ...

Für die vier Fliesen habe ich zwei komplette Kartuschen Montagekleber verbraucht (die ich eh noch da hatte). Ich habe die aber auch vollflächig und auf einem ca. 3 - 4 mm starken Kleberbett eingeklebt. Das Stützkreuz habe ich noch durch zwei Verstrebungen gegen die Front unterstützt. Das wirkt jetzt auf jeden Fall sehr stabil und der Klopftest macht auch einen guten Eindruck. Insgesamt bringt der Sub so ca. 13,5 kg auf die Waage.

Zusammenbau & "Innenleben":
Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8

Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8

Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8 Sub - Portokasse 8


[Beitrag von audio.novize am 08. Aug 2020, 20:28 bearbeitet]
Odessa_HP
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 09. Aug 2020, 16:08
Hey,

schade, habe das Thema zu spät gesehen. Ich hatte den Porto-Sub gebaut als Tiefbassunterstützung auf der Terrasse.
Für meinen Geschmack hatte sich der Bau nicht gelohnt, passiv erst Recht nicht.
Du hättest meiner Ansicht nach auf Zusatzstreben verzichten sollen oder diese zumindest strömungsoptimiert fräsen bzw runden sollen, denn da lag in meinen Ohren der Hauptkritikpunkt des Subs. Die Strömungsgeräusche sind bei höheren Pegeln für meinen Geschmack zu laut. Ich habe den gesamten Reflexverlauf gerundet, aber es wurde nie wirklich zufriedenstellend.
Als ich ihn dann aktiv angesteuert habe, lieferte er zwar schon Leistung, angesichts seiner Größe, aber die Strömungsgeräusche wurden nicht erträglicher.

Bei dieser geringen Größe können die Seitenteile nicht mitschwingen, schon garnicht bei 19mm Materialstärke.

Solltest du also später störende Geräusche hören, versuche den Port mal mit etwas Schaumstoff zu dämmen. Das klappte mit etwas herumprobieren am Ende ganz gut, allerdings aktiv angesteuert.
audio.novize
Stammgast
#22 erstellt: 09. Aug 2020, 16:46

Odessa_HP (Beitrag #21) schrieb:
... schade, habe das Thema zu spät gesehen ....

Trotzdem danke für Deinen Input!

Ich werde dann einfach mal schauen bzw. hören, ob und wie es klingt. Da der Sub an dieser Stelle eher "Beiwerk" ist (PC-Arbeitsplatz) habe ich da auch keine allzu großen Erwartungen: Bass-Orgien werden da eh nicht gefeiert ...

Und da es meiner erster Sub im Selbstbau ist, erlaube ich mir auch das Risiko des Scheiterns. Obwohl ich natürlich hoffe, dass es für einen Arbeitsplatz dennoch ausreichend ist. Im Zweifel könnte ich noch versuchen, die Verstrebungen zu verrunden oder die Verstrebungen im Notfall auch wieder raussägen.

Bzgl. Bassreflexkanal: Immerhin ist das Bassreflexbrett im Bausatz bereits abgerundet und den eigentlichen Austritt an der Front habe ich auch noch etwas abgerundet. Evtl. hilft das ja etwas bei den Strömungsgeräuschen ...

Bzgl. aktiver Steuerung: Da die Musik über den PC kommt, werde ich per REW + Equalizer APO noch in den Frequenzgang eingreifen - an einem anderen PC-Arbeitsplatz habe ich damit sehr gute Resultate erzielt.

Aber das ist jetzt eh noch alles Lesen in der Glaskugel - jetzt heißt es erst einmal: Warten auf die Technik und dann wohl noch etwas "weiterbasteln" ... und ja: Noppenschaum und Dämmwatte habe ich dafür auch noch da ...
audio.novize
Stammgast
#23 erstellt: 10. Aug 2020, 13:06
Zu den Bantams:

Nur ganz kurz ...

... Probesitzen im neuen (Granit-Effekt) Gewand:
Bantams - Probesitzen im neuen Gewand Bantams - Probesitzen im neuen Gewand Bantams - Probesitzen im neuen Gewand

Bantams - Probesitzen im neuen Gewand Bantams - Probesitzen im neuen Gewand

P.S.
Ich hatte (doch) keine Einpressbuchsen mehr da ... also auch hier auf Lieferung warten ...
audio.novize
Stammgast
#24 erstellt: 11. Aug 2020, 15:05
Zum Sub:

Wieder nur ganz kurz ...

... auch der W8-670Z darf schon mal zur Probe im neuen (Granit-Effekt) Gewand Platz nehmen:
Portokasse 8 - Probesitzen Portokasse 8 - Probesitzen

Die passive "Frequenzweiche" ist auch gekommen - und die Cinch-Kabel dafür vorbereitet:
Passive FW - inkl. Kabel Passive FW - inkl. Kabel
audio.novize
Stammgast
#25 erstellt: 12. Aug 2020, 22:25
Zu den Bantams:
So, ich muss mal ganz schnell, spontan und ungefiltert meine allerersten Höreindrücke zu den Bantams loswerden: Unglaublich!

Ich bin im Moment echt sprachlos, zumal die Physik offensichtlich kaputt ist. Wie kann eine so kleine (passive) Box bei 40 Hz schon vollen Pegel erzeugen*? Wie kann eine so kleine Box so laut spielen und dabei wunderbar klar und differenziert?

Ich bin spontan so begeistert, dass ich alle Komponenten gerade eben noch einmal bestellt habe (mit Ausnahme des Gehäusebausatzes). Denn das vorliegende Projekt ist eine "Auftragsarbeit" innerhalb der Familie, d.h. die gebauten Bantams (inkl. Sub) werden mich bald wieder verlassen. Nachdem ich die Bantams gehört habe, muss ich die einfach auch haben (werde das Gehäuse aber selbst in MPX bauen). Dann bekommt meine bessere Hälfte die Microspeaker µ für den Schreibtisch.

* Ich habe zwar jetzt nicht messen können (habe das Umik-1 gerade verliehen), aber als erste und grobe Annäherung nehme ich ganz gerne das folgende YT-Video zur Hilfe:


P.S.
Die Höreindrücke, insbesondere auch im direkten Vergleich mit den Microspeakern µ und S, sowie den finalen Aufbau werde ich noch detaillierter beschreiben, aber für "auf die Schnelle" wollte ich unbedingt die ersten Eindrücke festhalten. Ernsthaft: Hammer!
audio.novize
Stammgast
#26 erstellt: 13. Aug 2020, 13:20
Zu den Bantams ...

Aufbau Frequenzweiche (FW)
Vorbemerkung: Das Zusammenbauen und Verlöten einer FW ist für mich immer noch eine Herausforderung.

Das gilt umso mehr, als die FW für die Bantams unmittelbar auf dem Passivradiator montiert und verdrahtet werden. Ich hatte da zu Beginn des FW-Aufbaus echt Bedenken, ob ich das so hinbekomme. In meinem Kopf war da so einiges, was hätte nicht oder schief laufen können: Heißkleber oder Lötzinn tropft auf die Komponenten, die Anordnung passt nicht, die Verbinder sind zu kurz etc.

Im Ergebnis waren die Bedenken glücklicherweise unbegründet: Wenn man sich streng an die Aufbauanleitung des Bauvorschlags hält, ist der Aufbau echt gut machbar. Die Reihenfolge und Anordnung jeder FW-Komponente wird dort Schritt für Schritt erklärt und bebildert. Das Einzige, was sich nicht unmittelbar aus den Bildern ergibt, ist die Positionierung der Verbinder, sprich die "Verdrahtung". Das ergibt sich dann aus dem Schaltplan. Und der ist nicht allzu schwer nachzuvollziehen, weil durch die intelligente Anordnung der FW-Komponenten alles schon grundsätzlich richtig ausgerichtet und verbindbar ist.

Kleinere Anpassungen
Im Vergleich zum Bauvorschlag habe ich zunächst bei der Befestigung der Spulen eine kleine Änderung vorgenommen: Anstatt die Spulen direkt auf dem Passivradiator zu verkleben, habe ich die Spulen nur mit Kabelbindern befestigt und dafür den Spulen eine 4 mm starke Filzunterlage gegönnt, so dass die Spulen nicht direkt auf dem Metall aufliegen. Ob das etwas bringt? Keine Ahnung, aber hat sich "besser" angefühlt.

Spulen nicht geklebt, sondern auf Filzunterlage verzurrt:
Bantams - FW Bantams - FW

Das Gehäuse habe ich von innen an den Seiten sowie oben und unten mit 4 mm Filz ausgeschlagen. Zusätzlich habe ich eine "Scheibe" Dämmwatte locker zwischen Chassis und FW in die Mitte des Gehäuses gelegt. Mit dieser "Innenausstattung" habe ich bei den Microspeakern µ und S schon gute Erfahrungen gemacht.

"Innenausstattung" (Filz/Dämmwatte):
Bantams - Innenausstattung Bantams - Innenausstattung Bantams - Innenausstattung

Den Hochtöner habe ich nicht mit Kleber, Silikon o.ä. verklebt. Vielmehr habe ich selbigen mit einer Knetmasse abgedichtet, mit der ich vorher schon gute Erfahrungen gemacht habe. Das gilt sowohl für die Abdichtung auf der Rückseite der Front als auch den Kabelaustritt unmittelbar am Chassis. (Das hat nicht nur den Vorteil, dass der Hochtöner ohne große Probleme wieder entfernt werden kann. Insbesondere kann man das Gehäuse so beim Aufbau insgesamt verkleben und bearbeiten (z.B. für durchgängige Abrundungen bis zur Front).

Abdichtung Hochtöner mit Knetmasse:
Bantams - Hochtöner Bantams - Hochtöner

Schließlich habe ich anstatt eines Anschlussterminals Einpressbuchsen verwendet: Das spart noch einmal Platz und sieht für mich auch etwas "harmonischer" aus.

Einpressbuchsen statt Terminal:
Bantams - Einpressbuchsen

Inbetriebnahme
Noch vor der Inbetriebnahme im Gehäuse wurden die Chassis über Nacht eingespielt - ob das (wirklich) erforderlich ist oder nicht: Keine Ahnung, aber es schadet auch nicht.

Einspielen der Chassis im Testaufbau:
Bantams - Test

Bei den Microspeakern war ich von der "Schwingfreude" des kleinen Tiefmitteltöners (SLS-85S25CP04-04) schon sehr angetan: Der schwingt wie ein "Großer". Der Dayton ND91-4 steht dem in nichts nach.

"Move it":

Die eigentliche Inbetriebnahme erfolgte dann am Schreibtisch - im direkten Austausch gegen die Microspeaker µ. D.h. die Bantams stehen auf der externen FW der Microspeaker und sind ebenso per "Gummi-Aufsteller" auf den Hörplatz ausrichtet und eingewinkelt. Angetrieben werden die Bantams über einen Miniverstärker (SMSL SA-36A). Als Unterstützung steht (testweise) ein Braun Atelier SW2 Subwoofer zur Verfügung (solange die "Technik" für den Sub Portokasse 8 noch nicht eingetroffen ist).

Ein subjektiver Vergleich (Microspeaker µ vs. Bantams am Schreibtisch)
Gerade weil die "Hörerinnerung" noch relativ frisch ist, möchte ich sie kurz zusammenfassen: Was machen die Bantams anders als die Microspeaker µ? Achtung: Das ist natürlich alles höchst subjektiv und sehr blumig in der Wortwahl!

  • Die Bantams bilden eine breitere und plastischere Bühne. Zwar gefällt mir gerade auch die Charakteristik der µ (Hörgefühl: "Hörwolke", ähnlich Kopfhörer), aber im direkten Vergleich spielen die µ deutlich enger.
  • Die Bantams wirken nach oben heraus etwas luftiger, offener und spritziger, ohne ansatzweise scharf oder schrill zu klingen. Stimmen wirken noch ausgeformter und für mich eine Spur klarer und authentischer.
  • Die Bantams spielen in den Mitten insgesamt ausdifferenzierter und lebendiger. Das hört man sofort bei schlechterem Ausgangsmaterial, bei dem die µ etwas verzeihender spielen. Man könnte den µ auch zu Gute halten, dass sie insoweit homogener spielen, aber dafür sind sie auch etwas weniger konturiert.
  • Die Bantams können deutlich lauter als die µ spielen und wirken daher auch bei höherer Lautstärke noch unangestrengt.
  • Die Bantams kommen noch einmal ein hörbares Stück tiefer als die µ. Allerdings würde ich auch sagen, dass der (Punch) Bass bei den µ einen Hauch akzentuierter ist. Dafür erzeugen die Bantams mit dem Passivradiator nicht nur einen erstaunlich tiefen Bass, sondern auch Volumen. Druck machen beide Lautsprecher.

Bitte nicht falsch verstehen: Die Microspeaker µ sind ausgezeichnete Lautsprecher! Aber im direkten Vergleich würde ich die Bantams am Schreibtisch (in meiner konkreten Hörsituation) vorziehen. Die können in meinen Ohren breiter, differenzierter, spritziger, lauter und tiefer (so tief, das man am Schreibtisch eigentlich keinen Subwoofer mehr braucht). Da hat der Entwickler, TomZ, einen mMn sehr gelungenen Lautsprecher entwickelt - und das Ganze auch noch Laien-gerecht dokumentiert: Chapeau!

Baufazit
Wie schon bei den Microspeakern µ und S hat der Auf- und Zusammenbau aufgrund der Größe des Lautsprechers durchaus seine Tücken und Herausforderungen. Bei den Bantams kommt die "Befestigung" und Abdichtung des Hochtöners sowie der Aufbau der FW auf dem Passivradiator hinzu. Aufgrund der Größe des Lautsprechers fühlt sich der "Bau" daher teilweise auch etwas wie Basteln an ...

Was sich allerdings zunächst als "abschreckend" (aus Laien-Sicht) im Bauvorschlag las, entpuppte sich im Ergebnis als sehr gut lösbar. Gut, beim Hochtöner muss man genau arbeiten, also im Zweifel erstmal probeschneiden (oder fräsen). Und der Aufbau der FW auf dem Passivradiator ist (für mich jedenfalls) ungewohnt. Aber dafür gibt es eine Schritt-für-Schritt-Bildanleitung im Bauvorschlag.

Im Ergebnis habe ich für das Gehäuse auf einen Kreisschneider, eine Oberfräse und eine Schleifmaschine zurückgegriffen und ansonsten per Dose lackiert (Primer - Granit-Effekt - Klarlack). Für die FW braucht man Heißkleber, Kabelbinder, Lötkolben, Kabel etc. - also die mehr oder weniger "normale" Selbstbau-Ausstattung. Abgesehen von den genannten Besonderheiten der Bantams ist das Gehäuse - gerade im Fertigbausatz - eine relativ simpel zu verklebende Box.

Würde ich die Bantams nochmal bauen? Ja, unbedingt (s.o.: Bestellung ist schon draußen ... ). Mit dem Bau lasse ich mir aber etwas Zeit (die Komponenten wollte ich mir aber sicherheitshalber und bei immerhin 3% MwSt.-Ersparnis schon mal "sichern").

Ich denke noch darüber nach, ob ich hier ein " Aufstell-Konzept" wie bei den Microspeakern µ umsetzen soll. D.h. externe FW, die gleichzeitig als Ständer für den Lautsprecher zur angwinkelten Aufstellung dient. Die externe FW schafft Platz für einen etwas "entspannteren" Aufbau der FW und macht die Komponenten (unabhängig voneinander) austauschbar. Damit hätte das Gehäuse inkl. Passivradiator im Zweifel auch etwas mehr Luft zum Atmen ...
audio.novize
Stammgast
#27 erstellt: 13. Aug 2020, 20:06

audio.novize (Beitrag #26) schrieb:
... Kleinere Anpassungen ...


Der Vollständigkeit halber: Zu den kleineren Anpassungen zählt natürlich auch die Verwendung einer anderen Spule: Die im Bauvorschlag genannte Spule (von ERSE) habe ich nicht gefunden und daher eine mit dem nächstbesten Annäherungswert genommen (von Mundorf). Der Unterschied beträgt aber auch nur 0.01 beim DCR-Wert, was nach Rückmeldung im Bantams-Thread zu vernachlässigen ist.
audio.novize
Stammgast
#28 erstellt: 24. Aug 2020, 13:40
Zum Miniverstärker:

Um es kurz zu machen: Totaler Reinfall!

Denn leider gibt der Miniverstärker ein nerviges, hochfrequentes Störsignal an alle Lautsprecher ab (Satelliten & Sub). Es hat über eine Woche gedauert, dem Verkäufer (per Videoaufnahmen) klar zu machen, dass der Miniverstärker defekt ist. (Und ja, ich habe andere Lautsprecher, andere Kabel, andere Steckdosen (in anderen Räumen) und andere Netzteile versucht).

Jetzt endlich ist die Bereitschaft da, den Miniverstärker zurückzunehmen. Das war dann auch das erste und letzte Mal, dass ich etwas direkt über Aliexpress bestellt habe. Da lob ich mir die europäischen/deutschen Verbraucherrechte und insbesondere das Widerrufsrecht beim Online-Kauf!

Ein anderer (günstiger) Miniverstärker muss her ...
Mittlerweile habe ich mir wieder einen günstigen Miniverstärker für das Setup zugelegt, diesmal aber über Amazon und in einer etwas anderen Konfiguration. Ich wollte es dabei trotz der Erfahrung noch einmal mit einem "No Name"-Produkt versuchen. (Denn etwas vergleichbares von einem Markenhersteller würde knapp das 3-fache kosten). Immerhin konnte ich mit dem defekten Miniverstärker feststellen, dass der Sub keine 150 Watt für einen vernünftigen Betrieb benötigt. Zudem wollte ich den Sub lieber direkt über den Miniverstärker steuern können.

Also ist es jetzt dieser Miniverstärker geworden. Und ich muss sagen: Der funktioniert erstaunlich gut, obwohl der keine 50,- EUR kostet (ohne Netzteil). Von Vorteil ist dabei insbesondere, dass Treble und Bass für die Satelliten getrennt von der Lautstärke und der Trennfrequenz für den Sub sowie der Gesamtlautstärke eingestellt werden können. Damit lässt sich das Hörerlebenis tatsächlich relativ genau auf das eigene Ohr anpassen, insbesondere auch im Hinblick auf den Übergang von den Satelliten zum Subwoofer.

Günstig ... und gut!
Im Gegensatz zum defekten Miniverstärker gibt es beim Ein-/Ausschalten jetzt auch kein "Lautsprecher-Ploppen" mehr und auch sonst ist der Miniverstärker mucksmäuschenstill (nur wenn man die Lautstärke über den Rechner und den Miniverstärker komplett aufdreht, hört man die Hochtöner leicht rauschen). Und tatsächlich liefert der Miniverstärker mit den angegebenen 100 Watt ausreichend Leistung für den passiven Sub. Der Regler für die Basslaustärke steht gerade mal auf ca. 1/3. Im Dauerbetrieb wird der Miniverstärker bei gehobener Zimmerlautstärke nicht einmal handwarm. Ach so: Bluetooth (5.0) funktioniert auch einwandfrei & zuverlässig!

Im Ergebnis bin ich mit dem neuen Miniverstärker sehr zufrieden.

Mit den Einstellmöglichkeiten - Treble/Bass für Satelliten, Sub-Lautstärke, Sub-Trennfrequenz, Gesamtlautstärke - lässt sich das 2.1-System erstaunlich gut steuern:
2.1 Miniverstärker
audio.novize
Stammgast
#29 erstellt: 24. Aug 2020, 13:52
Zum Sub Portokoasse 8:

Nachdem mich Odessa-HP "vorgewarnt" hatte, bin ich mit gemischten Gefühlen an die Inbetriebnahme des Subs gegangen. Dabei war ich zunächst erstaunt, wie viel Luft da in welcher Geschwindigkeit bewegt wird. Jetzt habe ich endlich auch, glaube ich zumindest, das Masse-Feder-Prinzip beim BR durch direktes Erleben verstanden (siehe z.B. auch in Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik).

Hier wird Luft bewegt:

Bei der ersten Inbetriebnahme: Schluck, es "rattelt"!
Bei der ersten Inbetriebnahme hatte ich nach einiger Zeit ein Ratteln bei hohem Pegel gehört. Ich dachte zunächst, dass das die von Odessa-HP genannten Lüftungsgeräusche sind. Das war es aber nicht. Vielmehr war es das Lautsprecherkabel, dass bei hohem Pegel gegen die Rückwand und/oder das Stützkreuz geschlagen ist. Das habe ich ganz einfach durch Knetmasse (s.o.) gelöst, sprich das Kabel an der Rückwand und am Stützkreuz sozusagen flexibel "festgeklebt".

Lüftungsgeräusche ...
Und ja, bei mir ist es auch so: Bei tiefen Frequenzen und entsprechend lautem Pegel erzeugt der Sub hörbare Lüftungsgeräusche. Festgestellt habe ich das aber nur bei Bass Sweeps oder dezidierten "Bass-Test-Stücken" in einem Bereich von ca. 15 - 30 Hz bei relativ hohem Pegel und in direkter Nähe zum Subwoofer.

Lüftungsgeräusche bei sehr tiefen Frequenzen und hohem Pegel*:

* Wenn man die Geräusche "sieht", sprich die Auslenkung der Membran sieht, denkt man (zumindest ich), dass die Geräusche daher stammen - tatsächlich aber sind es Lüftungsgeräusche.

Allerdings: Bei "normaler" Musik und "üblicher", d.h. durchaus auch gehobener Zimmerlautstärke entstehen diese Geräusche nicht. Und auch bei hohem Pegel habe ich keine störenden Lüftungsgeräusche in der Standard-Hörposition wahrnehmen können (die werden dann wohl überdeckt). Im Gegenteil: Ich bin positiv überrascht, wie sauber und raumfüllend der Sub spielt!

Positiv überrascht
Gerade im Vergleich zu meinem geschlossenen Braun Atelier SW2-Sub (immerhin mit 30 cm Chassis) hätte ich nicht erwartet, dass der BR-Sub so klar und kraftvoll spielt. Dabei profitiert der Subporto 8 von den Optimierungen per Equalizer APO, die ich für den SW2 eingestellt hatte und einfach mal übernommen habe. (Denn primär macht der Raum ja die Moden, nicht der Subwoofer). Zwar kann der Portosub nicht ganz so tief und vielleicht nicht ganz so gewaltig wie der SW2, aber das braucht es wahrscheinlich auch gar nicht (Hintergrund: Ich höre schon seit Jahren tendenziell basslastig , weshalb meine Ohren in dieser Hinsicht wahrscheinlich etwas "versaut" sind ... ). Ab 28 Hz geht's beim Portosub 8 zur Sache (nach Gehör auf Basis von Bass Sweeps; mein Messmikro ist noch verliehen).

Gerade bassstarke Stücke machen jedenfalls richtig Spaß! Dabei hatte ich auch bei ordentlich Pegel nie das Gefühl, dass der Sub an seine Grenzen kommt (wie oben geschrieben, steht der Regler für die Basslautstärke gerade mal auf 1/3).

Dämmung
Beim Sub habe ich auch etwas mit dem noch vorhandenen Dämmmaterial "gespielt" - letztlich hat es mir (glaube ich) am Besten gefallen, als ich einen Teil der Rückwand mit Noppenschaum belegt hatte (dabei den Reflexkanal großzügig ausgespart) und den vorderen Teil des Gehäuses bis zu den Verstrebungen mit Dämmvlies auslegt hatte. D.h. das Chassis bettet sich bis zu den Verstrebungen locker in Dämmvlies. Aber ganz ehrlich: Ob ich blind die Unterschiede raushören würde? Ich weiß es nicht.

Hat das Stützkreuz samt eingeklebter Fliesen etwas gebracht?
Ob sich das Einkleben des Stützkreuzes und der Fliesen mit Montagekleber gelohnt hat, kann ich natürlich nicht sagen, weil ich keine Vergleichsmöglichkeit habe. (Ich bin aber froh, dass ich die ohnehin vorhandenen Materialien/Reste endlich mal nutzen konnte).

Was ich aber sagen kann: Wenn ich meine Hände auf das Gehäuse lege, spüre ich die wenigsten Vibrationen an den Seitenwänden, etwas mehr am Deckel und die stärksten an der Rückwand. (Dafür braucht es aber auch schon höheren Pegel). Dabei ist die Rückwand weder per Stützkreuz mit den anderen Wänden verbunden noch mit Fliesen beklebt.

Insofern würde ich schon meinen, dass die zusätzlichen Maßnahmen das Gehäuse "beruhigt" haben, am stärksten an den Seitenwänden (= mit Montagekleber eingeklebte Fliesen + Versteifung per Stützkreuz). Sollte ich nochmal einen Sub bauen, dann würde ich auf jeden Fall ähnliche Maßnahmen einplanen.

Baufazit
Zum Bau des Sub gibt es aus meiner Sicht ansonsten nichts spannendes zu berichten, insbesondere weil ich ja auf einen Gehäusebausatz zurückgegriffen und nur passiv gebaut habe. Erwähnenswert ist evtl. noch, dass die Lamelos natürlich immens dabei helfen, die Verleimung entspannt vorzunehmen. Letztlich kamen dann nur noch Einpressbuchsen rein, das Chassis wurde verlötet - und fettich!


[Beitrag von audio.novize am 24. Aug 2020, 14:20 bearbeitet]
audio.novize
Stammgast
#30 erstellt: 24. Aug 2020, 13:56
Zum 2.1-System insgesamt
Im Ergebnis bin ich mit dem 2.1-System sehr glücklich. Der Empfänger aus dem Familienkreis wird es hoffentlich auch sein.

Das 2.1-System spielt trotz der kompakten Ausmaße in meinen Ohren erstaunlich fein, breit, plastisch, tief und laut. Insbesondere auch der Übergang zum Sub gelingt mit den Einstellmöglichkeiten am Miniverstärker viel besser als gedacht: Das klingt jedenfalls in meinen Ohren absolut homogen. Mir treibt es am Schreibtisch immer wieder ein Grinsen ins Gesicht, wenn ich völlig ungläubig auf die Satelliten starre, weil mein Gehirn es doch nicht wirklich übereinandergelegt bekommt, wie so ein großer Sound mit so kleinen Boxen zusammenhängt.

Mit dem System kann man auch bei lautem Pegel sehr gut bassstarke Musik hören. Genau so gut kann man Stimmen, Bühne und Raum genießen und das auch bei zurückhaltender Lautstärke. Für den Schreibtisch reicht der Pegel locker (bzw. ist eigentlich schon zu laut), gleiches gilt für mein (kleines) Arbeitszimmer.

Aber in einem Punkt muss ich mich korrigieren: Man kann die Bantams zwar auch alleine hören, aber ein Sub gibt dem Ganzen einfach ein ganz anderes Fundament, auf dem sich die Bantams erst so richtig entfalten. Ich würde darauf jedenfalls nicht verzichten wollen. Es war mir insofern eine ganz besondere Freude, meine "Standard-Test-Songs" (und noch viele mehr) mit dem 2.1-System zu hören.

Und was kostet der Spaß?
Für ca. 450,- EUR* ist das Musikerlebnis meiner Meinung nach schon ziemlich weit vorne. Und ja: Das muss (am Schreibtisch) nicht sein, macht aber viel Spaß ...

* Die Kosten setzen sich dabei (zum Zeitpunkt des Baus) wie folgt zusammen:
- Satelliten (Bantams): ca. 220,- EUR inkl. MDF/Bausatz
- Subwoofer (Portokasse 8): ca. 110,- EUR inkl. MDF/Bausatz
- 2.1 Miniverstärker: ca. 50,- EUR (ohne Netzteil)
- Grundierung, Lackierung, Klarlack: ca. 60,- EUR
- Kabel, Schrauben, Filz, Dichtungsband, Dämmvlies etc: ca. 20,- EUR

Nicht eingerechnet sind Verbrauchsmaterialien wie Leim, Lötzinn, Isolierband, Probematerial etc. oder das - je nach Gestaltungswunsch - erforderliche Werkzeug (z.B. Oberfräse). Je nach Oberflächengestaltung und eigenem Anspruch können die Kosten auch deutlich von den o.g. abweichen. In meinem Fall etwa war die Grundierung, wie ich finde, zu teuer (s.o.). Zwar war es bequem, den Primer mit der Dose aufzutragen. Aber eben auch nicht ergiebig genug.

Wie geht's weiter?
Als nächstes werde ich die Bantams für mich selbst bauen (die Bestellung ist zwischenzeitlich eingetroffen) - dann aber nicht im Fertigbausatz, sondern aus MPX (und leicht angepasst für das metrische Maß). Bei der Oberflächenbehandlung werde ich wohl wieder auf Beize (schwarz) und Klarlack zurückgreifen (wie schon bei den Microspeakern µ und S).

Derzeit sieht auch alles danach aus, dass ich - wie bei den Microspeakern µ - eine externe FW als Ständer bauen werde. Das ist einfach super praktisch auf dem Schreibtisch für die Aufstellung. Im Zweifel profitiert auch das Volumen und der Aufbau der FW davon. Und schließlich bleibt man damit flexibel (die FW könnten auch woanders stehen, die Bantams könnten später mal aktiv angetrieben werden). Aber wie schon geschrieben: Damit lasse ich mir etwas Zeit ...

Erste Trennungsschmerzen ...
Das 2.1-System wird mich bald mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen: Einerseits freue ich mich auf "meine" MPX-Version der Bantams . Andererseits hat mir das Hören genau in der Konstellation (ja, auch mit dem Miniverstärker und mit "nur" einem 8-Zöller als Sub) richtig gut gefallen. Mit der (schon vorhandenen) "Moden-Behandlung" per Equalizer APO hat mich das System echt überzeugt!

Am designierten Aufstellplatz werde ich dann per REW & Equalizer APO bedarfsweise noch etwas optimieren (wenn ich bis dahin mein UMIK-1 zurück habe ...)
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