Reviews Raptgo Hook X und Timeless Rundreise

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Horowitz
Stammgast
#1 erstellt: 31. Jul 2022, 12:03
Review Raptgo Hook X

Hier meine Erfahrungen mit dem Hook. Ich möchte mich noch einmal bei letlive für die Organisation und Hifipassion für die Bereitstellung des Hooks und Timeless bedanken.

Kurz zu mir und meinen Hörgewohnheiten. Ich höre viel klassische und elektronische Musik. Zum testen von Kopfhörern höre ich aber auch andere Richtungen. Gehört wird an meinem PC mit einer Zen Dac/Can Kombi und benutze Qobuz und Spotify. Over Ears sind momentan ein Hd800 und ein Celestee.



Jetzt zum Hook

Lieferumfang und Verarbeitung

Zum Lieferumfang gehört ein stoffummanteltes Kabel (optisch ein echter Hingucker), Tips in verschiedenen Größen, eine kleine Aufbewahrungsbox für die Hörer und natürlich die In Ears selbst. Das Kabel ist ein auswechselbares Anschlusskabel, sodass man zwischen 4,4mm, 2,5mm oder 3,5mm wechseln kann. Sollten meiner Meinung nach alle IEMs haben. Der Hook selbst hat eine offene Bauweise, die die Bühne vergrößern soll, was auch deutlich hörbar ist. Verarbeitungstechnisch ist das Gesamtpaket seinen Preis absolut wert. Optisch finde ich den Hook sehr gelungen.

Noch kurz die Eckdaten

14,2mm Planar Treiber + piezoelektrischer Treiber

Empfindlichkeit: 105dB SPL/mW

Frequenzbereich: 20Hz – 40KHz

Impedanz: 15Ohm

Länge des Kabels: 1,25m

Klang

Bass

Der Bass beim Hook ist dominant. Für Feingeister sicherlich nicht das wahre und für Klassik manchmal zu viel des Guten. Dafür ist er planartypisch schnell und präzise. Er fügt sich trotz das er betont ist super in das restliche Klangbild ein. Der Tiefbass ist betonter wie der Oberbass was ich sowieso bevorzuge.

Mitten

Die Mitten sind langzeittauglich. Klingen sehr natürlich und „richtig“. Instrumente und Stimmen klingen auch super. Details hört man auch alle. Alles in allem sehr langzeittauglich abgestimmt.

Höhen

Die Höhen gefallen mir beim Hook besonders gut. Sie sind nicht typisch angehoben wie die meisten Chifi Hörer. Sibilanten oder nervige Peaks habe ich nicht wahrgenommen. Details gibt er gut wieder allerdings hört man z.B. bei dem S12 schon etwas mehr.

Bühne

Die Bühne ist bedingt durch die offene Bauweise größer als z.B. eines S12. Das gefällt mir gut (besonders bei Klassik) aber bei elektronischer Musik könnte die auch kleiner sein. Natürlich hören, durch die offene Bauweise, bei höherer Lautstärke Mitmenschen die Musik schon deutlich.

Separation

Die Separation der einzelnen Instrumente meistert der Hook auch mühelos. Da gibt es nichts zu beanstanden.

Fazit

Alles in allem hat mich der Hook echt beeindruckt. Mir gefallen das Design und der Komfort. Vom Klang ist er langzeittauglich und macht einfach Spaß. Für Trebleheads wahrscheinlich nichts. Für Freunde des wärmeren und spaßigeren Klangs ein Muss. Ein großartiges Gesamtpaket was seine 239€ meiner Meinung nach Wert sind. Nochmals vielen Dank das ich den testen durfte.

Den Timeless sehe ich unter dem Hook. Habe dazu was im China IEM Thread geschrieben.

Beste Grüße

Frank
Terr0rSandmann
Inventar
#2 erstellt: 05. Aug 2022, 17:26
Ich habe nicht bei der Rundreise teilgenommen. Besitze aber einen 7Hz Timeless und habe einen Hook-X als Reviewtestgerät von NT-Global (Hifi-Passion) erhalten. Da ich keinen extra Thread dafür aufmachen möchte, poste ich mein Review mal hier. Ich hoffe, dass das für alle Rundreiseteilnehmer ok ist.


Vorwort
Bis vor ca. einem halben Jahr, hatte ich eher IEM für 1500€+. Mitunter waren das von 64Audio der U12t und Tia Trio oder von Empire Ears der Legend X und Valkyrie. Alle auf ihre Art super toll - ich mag sie auch heute noch. Was mich dann aber irgendwann zum umdenken gebracht hat, war der Hype vom den damals brand neuen 7Hz Timeless. Der Timeless ist/war natürlich nicht das 1. Gerät in der Audiobranche, was überall als "Flagschiffkiller" gehypt wurde. Ähnliche Erfahrung hatte ich erst letztes Jahr als der Sendy Peacook rauskam. Den habe ich mir aufgrund der Forenberichte und dem Hypetrain dann auch mal bestellt gehabt und - wie ich eh vermutete - ist der zwar gut, aber kein Flagschiffkiller. Er spielt in etwa da wo er preislich auch angesiedelt ist. Seit dem bin ich da eh sehr vorsichtig was dieses Gehype angeht. Nun zurück zu den IEM ... da ich an heißen Tagen ungerne mit normalen KH höre, hatte ich stets mind. einen recht guten IEM. Aber am Ende des Tages war es mir die ~2000€ nie wert und ich dachte mir, dass ich dem Timeless mal probieren muss. Zum Glück bot mir ein guter Kollege (und stiller Mitleser) seinen Timeless zum Testen an, sodass ich ihn einige Tage problemlos ausprobieren konnte. Und wow, das Teil klingt extrem gut! Hätte man mir den blind ins Ohr gesetzt und Musik gestartet, hätte ich den wohl auf ca. 1000€ geschätzt. Es war also sofort klar, dass ich auch einen brauche. Ich habe den noch nicht so lange, aber ich brauche schlicht nicht mehr. Dafür nutze ich IEM am Ende des Tages zu wenig und meist nur nebenbei. Nun kommen ja immer mehr und mehr IEM mit planaren Treiber raus, die alle zwischen 100 und 300€ liegen. Als ich mit NT Global wegen dem Hifiman EF400 Reviewgerät gequatscht hatte, fragte ich sie auch nett, ob ich nicht auch einen Raptgo Hook-X für einen Test erhalten könnte. Dankenswerterweise hatten sie mir diesen, als neue Ware wieder rein kam, zur Verfügung gestellt. Danke an dieser Stelle noch einmal. Aber wie immer, hat weder der Hersteller (Raptgo in dem Fall), noch NT Global irgendwie Einfluss auf dieses Review.



Technische Daten
Der Hook-X ist recht spannend, denn er basiert nicht auf einem einzigen planaren Treiber, sondern ist ein Planar + PiezoElectric Drivers Hybrid IEM. Im Detail handelt es sich dabei um einen eigens entwickelten 14,2mm Planar Magnetic Treiber, welcher von einem extrem starken N52 Magneten angetrieben wird. Der planare Treiber kann einen Frequenzbereich von 20Hz bis 40kHz abdecken, was schon ziemlich krass ist, dafür es sich sich dabei um einen einzigen Treiber handelt. Ebenfalls mit an Board ist ein selbst entwickelten 18 Layer Double-Sided PZT Treiber. Dieser PZT-Treiber sorgt dafür, dass die Auflösung und "Luftigkeit" stark gesteigert wird, was laut Hersteller mit herkömmlichen BA und elektrostatischen Treibern so nicht möglich ist.
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(Bildquelle: https://www.linsoul.com/products/raptgo-hook-x#images-9)

Eher weniger ein "technisches Detail", aber beim Hook-X handelt es sich um ein Open-Back Design. Das war mir, als ich das erste Mal über den Hook-X las, direkt ein Dorn im Auge. Ein offener IEM? Wtf? Das vereint ja die beiden Nachteile von einem IEM und einem offenen KH. Aber dazu später mehr.



Unboxing & Lieferumfang
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Ich muss schon sagen, dass sich das Zubehör für einen 230€ IEM echt sehen lassen kann. Also da liegt mehr bei als bei einem 2500€ IEM von 64Audio. Besonders cool finde ich die austauschbaren Stecker (verstärkerseitig). Hier liegen alle gängigen Stecker bei, also 2,5mm balanced, 3,5mm unbalanced und 4,4mm balanced. Diese Stecker werden via 4 Pin Connector verbunden und sind innerhalb von 2 Sekunden ausgetauscht. Kopfhörerseitig kommt eine 2x 0,78mm Steckverbindung zum Einsatz. Mir gefällt dieser Standard ja am besten, da das Wechseln super schnell geht. Der Timeless kommt ja mit einem MMCX und da ist manchmal schon Kraft aufzubringen um das zu demontieren. Das ist mir immer nicht ganz geheuer.

Ansonsten liegen einige Tips bei, wie das so üblich ist. Auch eine Transporttasche ist mir an Board, aber der Reißverschluss ist nicht sehr gut, auch wenn es such dabei um einen spritzwassergeschützte Tasche handelt. Ich vermute, dass der Reißverschluss nicht ewig halten wird, aber gute Alternativen gibt es ja zu überschaubaren Preisen am Markt. Ich selber nutze eh immer ein Peli 1030 Case, daher ist mir das nicht so wichtig.
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Optik & Verarbeitung
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Also optisch gefällt mit der Hook-X ja 100x besser als der Timeless. Die Optik war beim Timeless für mich ohnehin schon immer der größte Kritikpunkt. Vom Stecker, über das Kabel bis hin zum Finish des Shells gefällt mir der Hook-X ziemlich gut. Als ich diesen ausgepackt hatte, dachte ich erst, dass es sich, ähnlich wie bei 64Audio, um ein Gehäuse aus einem metallischen Material handelt. Es ist aber "nur" sehr gut verarbeitetes und hochwertiges Kunststoff. Auch der "Grill" an der Außenseite ist Kunststoff. Hat den Vorteil, dass er dadurch leichter ist und wie gesagt handelt es sich hier um hochwertigen Kunststoff. Auch die IEM von Empire Ears und anderen Premiumherstellern setzen da voll auf hochwertigen Kunststoff.

Das Kabel selbst ist gesleevt, macht einen soliden Eindruck und weist quasi keine Mikrophonie auf. Es ist minimal störrig, aber das ist alles im Rahmen und im Großen und Ganzen für ein Stockkabel echt top. Gefällt mir deutlich besser als das von 7Hz. Es ist ebenfalls viiiiel besser als diese Schandkabel von 64Audio.
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Komfort
Hier kann ich es wirklich kurz machen. Genau wie die 7Hz Timeless sitzen auch die Hook-X absolut perfekt bei mir mit M Tips. Gefällt mir vom Komfort auch besser als Empire Ears und irgendwie auch etwas besser als 64Audio.



Sound
Was waren wohl meine 1. Gedanken als ich die Hook-X eingesetzt hatte und die ersten Tracks aus meiner Referenzplaylist gehört habe? Oha, das klingt dem 7Hz Timeless echt ähnlich. Aber der Bass war deutlich präsenter und blutete gar in die Mitten rein. Ich nutzte allerdings auch ein paar der mitgelieferten Tips. Also diese mal gewechselt und ein paar SpinFit SP100+ raufgezogen. Und siehe da, nun ist er nochmals deutlich dichter an den Timeless rangerückt bzw. des Klangbildes.

Die Art wie der Bass und die Mitten wiedergegeben werden ist sich sehr ähnlich. Im Hochton geht der Hook-X einen kleinen Tick weiter als es der Timeless tut. Aber er wird dabei nicht schrill oder anstrengend. Der Hook-X ist minimal mehr V-Shape abgestimmt als der Timeless. Aber auch beim Hook-X handelt es sich nicht um eine klassische V-Shape Abstimmung, wie es etwa beim Empire Ears Valkyrie der Fall ist. Die Mitten kommen auch beim Hook-X nicht zu kurz. Im Großen und Ganzen gehe ich so weit, dass ich denke, dass die Art der Abstimmung eine ziemlich große Zielgruppe treffen dürfte. Da mir die Ähnlichkeit der Beiden keine Ruhe gelassen hat, musste ich natürlich auch mal die Frquenzgraphen vergleichen und fühlte mich auch hier sehr bestätigt, auch wenn ich mit den Messungen ggü. meinem Höreindruck nicht 100% übereinstimme.

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Denn hier wirkt es nicht so, dass der Hook-X minimal mehr ge-v-shaped ist. Oder aber der Eindruck kommt, dass der Timeless die Mitten um 2,5k ausgeprägter darstellt? Wie auch immer, für mich klingt der Hook-X minimal mehr ge-v-shaped.

Spannend werden die Unterschiede dann bei der Auflösung und der Bühne. Nun erinnert euch, dass ich oben schrieb, dass es sich beim Hook-X um einen Open-Back-IEM handelt. Das spiegelt sich auch etwas in der Bühnendarstellung wieder. Denn die ist gefühlt breiter und besser als beim Timeless. Nun fragt ihr euch (oder indirekt mich) vielleicht, ob das nicht totaler Murks bei einem IEM ist, diesen offen zu bauen. Wie ich oben eingangs sagte, war ich diesbezüglich auch sehr skeptisch. Ich kann aber sagen, dass man das gar nicht hört. Ich denke also nicht, dass Leute im gleichen Raum die Musik wahrnehmen würden, außer man ballert sich mit 100+db die Ohren weg. Aber bei humaner Lautstärke ist da ab 1m gar quasi nichts mehr wahrzunehmen. Wie das im Umkehrschluss mit der Geräuscheisolierung ist konnte ich leider nicht testen. Aufgrund eines Achillessehnenrisses bin ich nur daheim und kann die Nutzung in den öffentlichen Verkehrsmitteln leider nicht testen. Meine Vermutung ist, dass man Außengeräusche etwas mehr wahrnehmen dürfte. Das kann man nun gut oder schlecht finden. Ist sicher Ansichtssache.

Bei der Auflösung gewinnt jedoch der Timeless. Er spielt etwas feinfühliger, ja ich würde auch sagen "erwachsener" und achten mehr auf die Kleinigkeiten in der Musik. Der Hook-X ist da etwas spaßiger bei der Sache.

Aber wie gesagt, die beiden sind sich wirklich sehr ähnlich. Wer den einen kennt und mag, wird mit dem Anderen auch happy sein. Wer beide nicht kennt, kann hier wohl mit hoher Wahrscheinlich dennoch ein Glücksgriff landen, da ich denke, wie ich schon sagte, die Abstimmung eine sehr große Zielgruppe treffen dürfte und sich keinerlei Schwächen leistet.



Vorteile / Nachteile
+ Kabel mit wechselbaren Steckern (2,5mm, 3,5mm und 4,4mm)
+ Sehr guter Komfort
+ Schicke und moderne Optik
+ Starke Bühnendarstellung
+ Frequenzverlauf ohne Schwächen
+ P/L überragend
+ Gutes Zubehör

o Open-Back Bauform
o Grüne Farbe Geschmackssache

- Transporttasche aufgrund des Reißverschlusses wohl nicht die längste Lebensdauer



Fazit
Ich glaube man ahnt was hier kommt. Der Hook-X ist absolut geil. Er leistet sich quasi keine Schwäche und das für einen absoluten Kampfpreis. Ich denke, dass es die Premiumhersteller aktuell schon echt schwer haben und wenn dieser Trend so weiter geht, sie wohl langsam umdenken müssen. Ich sehe absolut keinen Sinn mehr 2000+€ für einen IEM auszugeben, wenn es inzwischen im 250€ Bereich so extrem gute Alternativen gibt.

Wenn ich aber unabhängig vom Preis (angenommen die kosten alle gleich) zwischen einem Hook-X und Tia Trio wählen müsste, würde ich aber dennoch Zeitbesagten nehmen. Denn diese TOTL IEM sind schon noch besser. Aber der Aufpreis von 1000%(!) steht in absolut keeeeinem Verhältnis.

Hätte ich nicht den Timeless, würde ich mir wohl den Hook-X kaufen. Klanglich sehe ich sie gleichauf, aber das Kabel und die Optik gefallen mir beim Hook-X einfach deutlich besser. Da beide die gleiche UVP haben, würde ich wohl knapp zum Hook-X anstelle des Timeless tendieren.

Der Raptgo Hook-X kann man hier erwerben: https://hifi-passion.de/marken/raptgo/raptgo-hook-x



Wertung
Verarbeitung/Haptik: 4 von 5
Optik: 4 von 5
Zubehör: 4 von 5
Komfort: 5 von 5
Klang: 4 von 5
Preis/Leistung: 5 von 5
Gesamtwertung: 4 von 5

(PS: In Anbetracht des Preises wäre die Gesamtbewertung eine 5, aber eine 5 würde vermuten lassen, dass es ein absoluter Flagschiffkiller ist, was er am Ende des Tages aber nicht ist)
Johnny_Rico
Stammgast
#3 erstellt: 06. Aug 2022, 12:08
Tolle Reviews!

Ich kann da nicht mithalten und werde nur kurz ein paar unstrukturierte Worte (sorry) zu der ein- oder anderen Sache schreiben, so wie`s mir in den Kopf kommt...

Background:
Ich besitze seit jüngstem einen S12, den ich dann auch hauptsächlich mit dem Hook-X verglichen habe, einen IE600 und einen U12T. Den Timeless hatte ich nur kurz im Ohr, da mich hauptsächlich der Hook-X interessiert hat.

Die Unterschiede zwischen den drei Planaren sind nicht riesig und es macht vermutlich keinen Sinn, mehr als einen aus der Riege zu besitzen. Vom gesamten Package ist der Hook-X aber mein klarer Favorit. Das reichhaltige Zubehör, die clevere Kabellösung mit den Adaptern und auch das Kabel an sich sind wirklich toll. Letzteres ist gesleevt, aber leicht und nicht mikrophonisch. Es stört mich auch als Brillenträger nicht. Das Kabel vom Timeless stinkt nach Chemie und ist gummiert (aber auch nicht besonders mikrophonisch). Auch optisch ist der Hook-X eine Augenweide, wenn man grün mag zumindest... :-)

Zum S12 ist mir aufgefallen, dass das Schallröhrchen länger ist, was bei mir mit identischen Tips zu mehr Tiefbass geführt hat. (Nehme ich an, weil die lt. Messungen ja ident sein sollten) Hier ein Foto, wo man den Unterschied gut sieht. hook vs s12
Er sitzt - obwohl das Gehäuse größer ist - dadurch auch sicherer im Ohr im direkten Vergleich.

Und wo wir grad beim Bass sind: Das einzige, was mich tonal gestört hat bei allen dreien ist eine mMn übertriebene Betonung des Oberbasses, die auch ein bisschen die Mitten verschleiert. Eine breite Absenkung um 2db bei 170Hz / Q 0.5 löst das Problem für mich.

Davon abgesehen finde ich die Abstimmung des Hook-X ziemlich gut. Riesig sind die Unterschiede zum S12 nicht und eigentlich mag ich es gern, wenn in den oberen Mitten / niedrigen Höhen mehr los ist, aber puh... Das ist schon alles richtig angenehm und schön gelöst. Vermisse erstmal nichts; er ist vermutlich tatsächlich sehr langzeittauglich.

Die Bühne des Hook empfinde ich als leicht größer, als die des S12. Würde sagen, das ist recht vergleichbar mit dem IE600. Also gut, aber nicht irgendwie extrem.

Ehrlich gesagt tue ich mich schwer auszumachen, was denn genau jetzt dieser "Planar-Sound" ist. Im Grunde ist es aber auch egal, denn der Hook-X klingt für mich natürlich & unverfälscht. Und egal welchen der Kandidaten man jetzt nimmt; Das P/L-Verhältnis ist schon extrem gut.

Kurz noch zu den Tips: Die mitgelieferten Tips hab ich alle in der Packung gelassen. Spinfit CP145 passen perfekt auf das (ziemlich fette) Schallröhrchen und mit denen hab ich dann auch verglichen. Final Es gehen mit Gewürge drauf, und sind dann auch OK.

Danke an den Organisator, dass ich an der Rundreise teilnehmen durfte!


[Beitrag von Johnny_Rico am 06. Aug 2022, 13:17 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#4 erstellt: 06. Aug 2022, 18:05
Ich kürze mal etwas ab,

7Hz Timeless, der klanglich etwas bessere Timeless
Raptgo Hook X, der schönere und praktischere Timeless
und Letshuoer S12 der günstigere Timeless

dies gilt natürlich nur pauschal in der Masse, für den ein oder anderen
kann es da jeweils anders sein.

Hier sind ja doch auch noch einige andere Leute mittlerweile draufgekommen, die "dreisten drei" wie ich sie nenne, lehren dem hochpreisigen Markt, klanglich, gerade das Fürchten.

Leider versucht sich 7Hz irgendwie, mit zT sehr schrägen Designs vom Rest abzusetzen, was nur so semi gelingt, aber klanglich hat 7Hz einen neuen Maßstab im In-Ohr Geschäft gesetzt.

Genau bei dem "schrägen" Design hakt der Hook X ein , cooles Kabel tolle Optik und der vom Timeless bekannte sehr natürliche und ausgewogene Klang machen in zu einer sehr guten Alternative zum 7Hz.

Meiner Meinung nach macht man aber weder mit dem 7Hz noch mit dem Raptgo einen Fehlgriff.
LoyK
Stammgast
#5 erstellt: 06. Aug 2022, 18:13
Bei mir wird es auch eher kürzer, da ich mir echt schwer tue, so viele größere Unterschiede festzustellen bzw. Romane dazu zu verfassen.
Kann mich aber nur anschließen, super Reviews! Decken sich zum großen Teil auch mit meinen Erfahrungen.
Danke aber zuerst an die Organisation der Rundreise, wie immer eine super Sache!

Für den Timeless war ich etwas timeless bzw. hatte so schon genug zum Vergleich da...siehe Foto:
Planar_Wars

Raptgo Hook-X vs. Moodrop Aria vs. 7Hz Dioki vs. Letshuoer S12 primär an RME Adi-2 DAC (mit dem Magni konnte ich 3 IEMs gleichzeitig anschließen.)

Kurz zu Komfort und Kabel: Das Kabel hat mir gut gefallen und der Raptgo Hook-X passt relativ gut in mein Ohr, auch wenn er ziemlich groß ist. Nach längerem Hören hatte ich leichte Druckstellen - evtl. ließe sich das mit anderen Tips noch verbessern. Ich habe verschiedene Tips von Spinfit, Azla und vom S12 verwendet...evtl. auch zu viel ausprobiert für die Zeit, die ich hatte. In meinem Ohr empfand ich den S12 aber leicht angenehmer.

Sound
Für mich war ohne EQ der Raptgo der wohlklingendste IEM/Planar im Vergleich. Dicht gefolgt vom S12, den ich leicht vor dem Dioko sah. Der Aria hat eine super Abstimmung, aber irgendwie fehlte mir etwas im Vergleich zu den Planars das gewisse Etwas/Klarheit?.
Die Bühne finde ich beim Raptgo sehr gut (leicht größer als beim S12) und insgesamt ist er ziemlich langzeittauglich ausgelegt. Der S12 hat etwas mehr Höhen und ich greife hier leicht mit EQ ein, um ihn langzeittauglicher zu machen (zumindest wenn man nicht die Foam-Tips verwendet - diese schlucken ein paar Höhen). Den Raptgo konnte ich lauter hören, ohne dass er zu aufdringlich wurde.
Im Bereich um 5 kHz spielt der Raptgo etwas zurückgenommen und wirkt deshalb nicht so direkt, was auch der Langzeittauglichkeit zugute kommt.
Beim Frequenzsweep durch die Höhen des Hook-X habe ich ein ziemlich tiefes Tal vernommen oberhalb von 8 kHz, was mich allerdings nicht wirklich gestört hat bei Musik. Ich konnte ihn super ohne EQ hören und hatte keine wirklich störenden Frequenzbereiche ausgemacht.


Fazit
Kurz davor hatte ich den Sennheiser IE 600 da und das wäre auch ein interessanter direkter Vergleich gewesen, denn ich würde sagen, dass der Raptgo extrem nah an ihn rankommt.
In meinem kleinen Planar-Wars ging der Hook-X zumindest als Sieger hervor.
Dennoch sah ich den S12 (den ich besitze) dicht auf seinen Fersen und werde meinen Planar IEM nicht aufrüsten. Die zusätzlichen Treiber des Raptgo konnte ich nicht wirklich als Vorteile identifizieren - evtl. tragen sie zu seiner Abstimmung bei bzw. diese wäre ohne sie nicht realisierbar gewesen.
Für seinen Preis aber definitiv ein toller IEM, wenn er einem gut ins Ohr passt und man eine eher neutrale/langzeittaugliche Abstimmung sucht.

Ich bin gespannt was im Bereich der planaren IEM noch auf uns zu kommt - bislang sind wie ich finde tolle IEMs mit guter Preis/Leistung entstanden. Und vor allem im heißen Sommer sind IEMs wirklich eine tolle Sache, die ich lange etwas unterschätzt habe.
Johnny_Rico
Stammgast
#6 erstellt: 06. Aug 2022, 18:29

LoyK (Beitrag #5) schrieb:

Kurz davor hatte ich den Sennheiser IE 600 da und das wäre auch ein interessanter direkter Vergleich gewesen, denn ich würde sagen, dass der Raptgo extrem nah an ihn rankommt.


Ich hab die ja alle parallel im Haus und nach einigen Stunden mit den Planaren kam mir der Hochton vom IE600 recht scharf vor. Man gewöhnt sich unheimlich schnell an einen anderen Sound und findet diesen dann "normal". Dreht sich garantiert, wenn ich wieder länger den Senni höre.

Im Bass sind die Planaren jedenfalls nicht schlechter und überholen den IE600 mMn im Bereich Attack. Z.B. bei der Bass-Line von "OMG What`s Happening" von Ava Max gefallen mir die Planare besser. Ich sehe den IE 600 aber trotzdem am Ende vorn, weil er einfach so viel Spaß vermittelt und man ihn im Ohr fast vergessen kann, so komfortabel wie er ist. Hab jetzt gebraucht 'nen Hunni für den S12 bezahlt von einem netten Foren-Kollegen (war auch schon für 130 Neu zu bekommen am Prime Day) und dazu stehen die fast 700€ für einen IE600 leider in keinem gesunden Verhältnis.

Hätt ich den S12 nicht schon, wäre der Hook-X jetzt schon längst bestellt.

Gruß
Markus

P.S.: Mal aus Neugierde: Wie seht ihr das mit dem Oberbass? Bin ich allein mit meinem Gefühl, dass hier ne Schippe zu viel draufgekippt wurde?


[Beitrag von Johnny_Rico am 06. Aug 2022, 18:34 bearbeitet]
LoyK
Stammgast
#7 erstellt: 06. Aug 2022, 20:31

Johnny_Rico (Beitrag #6) schrieb:

P.S.: Mal aus Neugierde: Wie seht ihr das mit dem Oberbass? Bin ich allein mit meinem Gefühl, dass hier ne Schippe zu viel draufgekippt wurde?


Ich teste es gerade mit dem S12 und finde den Filtervorschlag sehr gut (-2db bei 170Hz / Q 0.5)! Danke! Klingt direkt etwas präziser im Bass.
Vermute also, dass es auch dem Raptgo oder Timeless gut tut.

Ich hatte den S12 auch am Prime-Day geschnappt und zu dem Preis war es schon ein No-Brainer fast
Terr0rSandmann
Inventar
#8 erstellt: 07. Aug 2022, 09:53

Steven_Mc_Towelie (Beitrag #4) schrieb:
Ich kürze mal etwas ab,

7Hz Timeless, der klanglich etwas bessere Timeless
Raptgo Hook X, der schönere und praktischere Timeless
und Letshuoer S12 der günstigere Timeless

dies gilt natürlich nur pauschal in der Masse, für den ein oder anderen
kann es da jeweils anders sein.

Hier sind ja doch auch noch einige andere Leute mittlerweile draufgekommen, die "dreisten drei" wie ich sie nenne, lehren dem hochpreisigen Markt, klanglich, gerade das Fürchten.

Leider versucht sich 7Hz irgendwie, mit zT sehr schrägen Designs vom Rest abzusetzen, was nur so semi gelingt, aber klanglich hat 7Hz einen neuen Maßstab im In-Ohr Geschäft gesetzt.

Genau bei dem "schrägen" Design hakt der Hook X ein , cooles Kabel tolle Optik und der vom Timeless bekannte sehr natürliche und ausgewogene Klang machen in zu einer sehr guten Alternative zum 7Hz.

Meiner Meinung nach macht man aber weder mit dem 7Hz noch mit dem Raptgo einen Fehlgriff.
:prost


Amen Das sehe ich 100%ig genauso



Johnny_Rico (Beitrag #6) schrieb:


P.S.: Mal aus Neugierde: Wie seht ihr das mit dem Oberbass? Bin ich allein mit meinem Gefühl, dass hier ne Schippe zu viel draufgekippt wurde?


Das hatte ich mit den Standardtips auch. Bin dann auf andere Tips umgestiegen (z.B. SpinFit SP100) und damit war das Problem weg. Generell wirkte mir der Bass mit den Standardtips etwas zu viel, und aber auch zu unsauber.
Johnny_Rico
Stammgast
#9 erstellt: 07. Aug 2022, 10:09
Danke für euer Feedback!

Die Stock-Tips hab ich übrigens gar nicht aus der Packung geholt, sondern direkt Spinfit (145er) aus meiner eigenen Sammlung genommen.

Nochmal zur Bühne: Bei einem Testsong wie "Chocolate Chip Trip" mit krassen Panning-Effekten und ganz viel Zauberei am Mischpult zeigt sich dann doch ziemlich eindeutig, dass die Bühne des Hook-X größer ist, als die der anderen. Überlege inzwischen ernsthaft, doch noch auf den Hook zu wechseln. Sollte echt besser aufhören, an diesen Rundreisen teilzunehmen..
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#10 erstellt: 07. Aug 2022, 10:27
Ich habe übrigens schon an mehreren Stellen angefragt, um die Unterschiede der beigelegten Tipps zu erfahren, aber bisher ohne Erfolg, vielleicht ist aber auch nur die Farbe anders ,
ich hatte sie übrigens mit SpinFit CP100+ von Oratory1990 messen lassen
Terr0rSandmann
Inventar
#11 erstellt: 07. Aug 2022, 10:31

Steven_Mc_Towelie (Beitrag #10) schrieb:
Ich habe übrigens schon an mehreren Stellen angefragt, um die Unterschiede der beigelegten Tipps zu erfahren, aber bisher ohne Erfolg, vielleicht ist aber auch nur die Farbe anders ,
ich hatte sie übrigens mit SpinFit CP100+ von Oratory1990 messen lassen
:prost


Ja, die sehen echt alle gleich aus. Hatte auch nur 1x kurz probiert und bin dann eh auf meine eigenen Tips. War mir die Mühe nicht wert ^^
sofastreamer
Inventar
#12 erstellt: 22. Aug 2022, 10:00
wie macht sich das offene design denn im alltag? Bus, Sbahn, innenstadtlärm ist der hook da trotzdem brauchbar oder 1:1 wie mit einem offenen earbud?
der lcd-i3 ist mir dafür zu offen.


[Beitrag von sofastreamer am 22. Aug 2022, 10:01 bearbeitet]
Johnny_Rico
Stammgast
#13 erstellt: 22. Aug 2022, 10:49
@sofastreamer: Er isoliert noch ganz ordentlich, finde ich. Was ich merke: Es ist damit nicht ganz so unangenehm, beim Sprechen die eigene Stimme zu hören, wenn man die im Ohr hat. Dröhnt weniger von innen heraus, wenn du weißt, was ich meine.
Leranis
Inventar
#14 erstellt: 28. Aug 2022, 09:15
Intro

Eigentlich war ich mit den planaren Kopfhörern/IEM durch und wollte nicht mehr an Rundreisen teilnehmen, da mich keiner der Kopfhörer bisher begeistern konnte. Die planaren Vertreter hören sich alle sehr gut an und haben teilweise eine faszinierende Auflösung (Hifiman Edition XS), aber für mich klingen sie nicht emotional genug. Ich habe immer das Gefühl, als stünden die Instrumente und auch die Stimme auf einer „Ebene“ und es erfolgt keine Separation, wie ich es gewohnt bin und bevorzuge.
Mein Hifiman Sundara und auch der 7Hz timeless, die ich beide seit längerer Zeit besitze, haben mit Abstand die geringste Spielzeit – und das aus gutem Grund: ich gehöre nicht zum „Team Planar“.

Der Hook ist als einziger planarer Vertreter ein Hybrid und hat neben dem planarmagnetischer Treiber noch einen EST-Treiber für die Höhen (ist doch so, oder?). Fand ich sehr interessant und ich habe mich nach einigem Zögern bei der Rundreise angemeldet. Im Nachgang bin ich sehr froh, da der Hook ein wahnsinnig guter IEM ist. Selbst für mich!

Lieferumfang/Haptik/Optik

Der Lieferumfang ist für einen 240 Euro IEM sehr gut. Neben den Shells liegt ein sehr gutes Kabel bei inkl. Adapter für mehrere Anschlüsse (2.5 mm, 3.4 mm und 4.4 mm). Da ich in letzter Zeit mit guten IEMs ebenfalls mit dieser Art von Kabeln (Kinera Ace und Leyding) ausgestattet habe, kommt mir das sehr entgegen und ist für mich ein großer Pluspunkt, da Kosten von mindestens 40 Euro wegfallen würden, wenn ich den Hook kaufe.

Über die grüne Farbe kann man geteilter Meinung sein, sieht aber für mich gut und stimmig aus und fällt auch nicht sehr stark aus. Kann so bleiben.
Die Shells an sich sind sehr leicht und gut geformt. Selten einen IEM gehabt, der sich so angenehm tragen lässt und selbst nach Stunden nicht negativ auffällt.

Neben den obligatorischen Tips in drei Ausführungen und Größen, kommt noch eine kleine Tasche mit die absolut in Ordnung ist. Nicht schön, aber dafür praktikabel.

Fazit: Raptgo hat alles richtig gemacht. Farbe ist Geschmackssache, der „Rest“ ist auf einem guten bis sehr gutem Niveau

Sound

Bereits beim ersten Anspielen war ich schwer begeistert von dem IEM. Woran die Begeisterung lag, konnte ich im ersten Moment gar nicht sagen und ehrlicherweise hat mich nicht interessiert. Ich wollte viel lieber das machen, was man mit Kopfhörern machen sollte: Musik hören!

Und das tat ich auch in den darauffolgenden Tagen – mehr als gewöhnlich! Der Hook ist ein absoluter Langzeithörer und wirkt überhaupt nicht ermüdend. Weder tonal noch physisch ist er anstrengend, so dass ich immer wieder zu mir sagte: „Komm, nur noch ein Lied“

Nach etlichen Stunden habe ich mich etwas genauer mit der „Technik“ beschäftigt und mal genauer hingehört:
Tonal ist er weiterhin ein normaler planarmagnetischer IEM mit dem großen Vorteil des EST-Treiber (so interpretiere ich es – ob es auch wirklich so ist, kann ich nicht beurteilen), der den Kopfhörer eine andere Bühne gibt. Denn diese ist für einen IEM sehr groß und hört sich gut – fast schon „luftig“ an. Im direkten Vergleich mit anderen IEM ist mir das besonders stark aufgefallen.

Der Bass ist auf einem durchschnittlichen, und somit gutem Niveau, Mitten und Höhen sind passend. Die Höhen sind aufgrund des Peaks bei 8 kHz sehr ausgeprägt, doch nicht störend und neigt in keiner Weise zu Sibilanten oder gar scharfen Tönen. Hier tue ich mich sehr schwer, die Bereiche genauer zu beschreiben, daher lass ich es auch lieber.

Fazit: tonal sehr guter IEM, der zudem ein top Langzeithörer ist

Vergleich zu anderen IEM

Ein Vergleich zum timeless von 7Hz ist sehr einfach: Der Hook ist in allen Belangen dem timeless überlegen – und das teils deutlich!

Mein Lieblingshörer in der Preisliga bis ca. 300 Euro ist der Moondrop Blessing2 Dusk und ich war gespannt, wie dieses „Duell“ enden wird: Es gibt keinen klaren Gewinner! Der Blessing2 hat eine bessere Auflösung und die Separation der Instrumente ist besser. Dafür punktet der Hook mit der größeren und gefälligeren Bühne, die bei einigen Liedern sehr positiv hervorsticht. Zudem ist der Hook ein wenig langzeittauglicher (tonal und physisch im Ohr).
Müsste ich mich für einen der beiden IEM entscheiden, dann bliebe ich bei meinem Blessing2 – aber nicht aus tiefster Überzeugung.

Zu anderen IEM kann/möchte ich keinen Vergleich machen, da sie entweder in einer anderen Preisliga sind oder ich seit längerem nicht mehr gehört habe (z.B. einen Vergleich mit den Sennheiser IE600, den ich hier vor einiger Zeit hier hatte).

Gesamtfazit
Uff, damit hätte ich nicht gerechnet! Seit langem mal wieder ein IEM, der mich richtig abgeholt hat und zudem mit ca. 240 Euro relativ günstig ist. Ein Kopfhörer der alles richtig und nichts falsch macht. Für mich eine klare Kaufempfehlung!
n00kie
Stammgast
#15 erstellt: 28. Aug 2022, 13:20

Leranis (Beitrag #14) schrieb:

Der Hook ist als einziger planarer Vertreter ein Hybrid und hat neben dem planarmagnetischer Treiber noch einen EST-Treiber für die Höhen (ist doch so, oder?).


Im Preisbereich bis 250 € ist aktuell noch der einzige Hybrid mit Planar Technik. Ansonsten sind schon einige eher unbekannte auf dem Markt erschienen. Aufgrund des andauernden hypes werden aber weitere erscheinen, die erstaunlich günstig werden (von Dunu und Moondrop). Es gibt sogar Planar Tribrids wie den Oriolus Szalayi nur der Ergänzung halber

Nein beim Rapto Hook-X handelt es sich beim 2.Treiber um einen PiezoElectric Driver. Die EST Treiber, die du meinst, sind auch nicht mit den "real" Elektrostaten von Stax usw. zu vergleichen. Sie kommen überwiegend von Sonion und werden marketingtechnisch als ausgewachsene EST verkauft bzw. die Masse scheint das zu glauben. Diese findet man i.d.R. erst bei teueren Tribrids wie Moondrop Variations also ab 500 Tacken aufwärts.


[Beitrag von n00kie am 28. Aug 2022, 14:08 bearbeitet]
Daiyama
Inventar
#16 erstellt: 28. Aug 2022, 14:45
Ich habe es schon mal an anderer Stelle geschrieben.
IMR baut schon seit einigen Jahren, planare Hybrids und Tribrids.
Aber IMR ist halt relativ unpopulär in der Community, deshalb ist das immer ziemlich unter dem Radar geblieben.
n00kie
Stammgast
#17 erstellt: 28. Aug 2022, 16:10
@ Daiyama

Mach es dir doch nicht zur Mission IMR an jeder Stelle an zu erwähnen, dass sie die Pioniere sind, was Planar Tribride/Hybride angeht. Irgendwann kommt dann der nächste umme Ecke und behauptet das ihr hochgelobtes Ei vor der Henne da war

mfg aus dem Hardwareluxx Forum.
Daiyama
Inventar
#18 erstellt: 28. Aug 2022, 16:38
Ok, ich sage es überall nur einmal.
Aber gesagt werden muss es.
n00kie
Stammgast
#19 erstellt: 28. Aug 2022, 17:22
Alles gut!
sofastreamer
Inventar
#20 erstellt: 01. Sep 2022, 16:28
so, hab ihn jetzt eine stunde im ohr und kann den positiven aussagen hier nahezu ausnahmslos zustimmen.

jemand meinte, das die neuen Planar IEMS ihn von Hörern über 1.000 EUR abgekehrt haben, wenngleich diese durchaus besser sind.
Trifft es für mich absolut. Was hier für 230 Kracher abgeliefert wird ist schon sehr gut. Wenn man mit dem völlig übertriebenen Tiefbass und dem leicht metallischen Timbre zurechtkommt, kann es Endgame sein. Ich hab natürlich erst erste Eindrücke und muss noch vergleichen, aber technisch könnte er auf Niveau von über 1k hörern liegen, da möchte ich mich aber noch nicht festlegen. Mal sehen, wie ich das nach ein paar Tagen sehe.

Erstaunlich finde ich, dass man einen Seal benötigt und trotz offener Bauweise auch hinbekommt. Da sind die lcd-i3 imo anders. einen seal merke ich da nie.

edit: hab ihn mir selbst gekauft und nicht an der Rundreise teilgenommen. nicht wundern bitte


[Beitrag von sofastreamer am 01. Sep 2022, 16:41 bearbeitet]
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#21 erstellt: 01. Sep 2022, 19:08

sofastreamer (Beitrag #20) schrieb:
aber technisch könnte er auf Niveau von über 1k hörern liegen, da möchte ich mich aber noch nicht festlegen. Mal sehen, wie ich das nach ein paar Tagen sehe.

Ich kann dir sagen, nein, das schafft der Hook mMn dann doch nicht

Der Hook ist für das Geld schon sehr gut und liefert für mich derzeit das beste Gesamtpaket in der Preisklasse, aber ein Sennheiser-IE600, ein Thieaudio-Oracle, ein Yanyin-Moonlight und auch der Thieaudio-Monarch Mk2 können da technisch schon noch eine Schippe drauflegen, der Mk2 sogar ne ganze Baggerschaufel

Hier noch ein Bild vom Hook in der Abendsonne...

IMG_5856



[Beitrag von Steven_Mc_Towelie am 01. Sep 2022, 19:08 bearbeitet]
Leranis
Inventar
#22 erstellt: 01. Sep 2022, 19:32
Es gibt auf jeden Fall IEM die mehr als 1k kosten, die schlechter als der Hook sind. Aber dann sind sie schlecht
Habe den Hook mit dem Thieaudio Monarch OG verglichen und der Hook hat deutlich verloren.
sofastreamer
Inventar
#23 erstellt: 02. Sep 2022, 09:36
kommt darauf an, was man unter "besser" versteht, oder? hat auch nur einer eine so hohe und große bühne? da kommt njchtmal mein 64 audio mit.


[Beitrag von sofastreamer am 02. Sep 2022, 09:37 bearbeitet]
RunWithOne
Inventar
#24 erstellt: 03. Sep 2022, 23:07

n00kie (Beitrag #17) schrieb:
@ Daiyama

Mach es dir doch nicht zur Mission IMR an jeder Stelle an zu erwähnen, dass sie die Pioniere sind, was Planar Tribride/Hybride angeht. Irgendwann kommt dann der nächste umme Ecke und behauptet das ihr hochgelobtes Ei vor der Henne da war

mfg aus dem Hardwareluxx Forum.

Stört dich etwas an den Aussagen? Konntest du schon einen IMR hören?
RunWithOne
Inventar
#25 erstellt: 05. Sep 2022, 17:09
Ich behandle beide Testkandidaten in einem gemeinsamen Text.

Die Ausstattung beider IEM geht absolut in Ordnung. Die Kabel dürften gern ein paar Zentimeter länger sein. Der Raptgo Hook-X sticht hier mit seinem modularen Kabelkonzept (3 Stecker an einem Kabel) heraus. Der Timeless hat das dünnere Kabel, welches über das Ohr gelegt weniger störend ist. Allerdings trifft die Ausführung des Hardcase als "Dose" nicht meinen Geschmack. Hier punktet wieder der Raptogo, auch wenn das Case nicht wirklich chic ist.

Beide IEM sind relativ groß. Gerade beim Timeless muss ich beim Einsetzen nochmals nachfassen. Die mitgelieferten relativ harten Tipps bieten mir in der Regel keinen perfekten Seal, so das die Mitten zu dominant sind. Darum habe ich wie sooft CP100+ verwendet. Damit dockte der Hook so perfekt an, das er mir der Eartipp beim Entnehmen der Gehäuse mehr fach im Ohr stecken blieb. Der Bass wird damit verstärkt, was mir beim Gesamtkonzept dieser beiden IEM entgegenkommt.

Im Bass und Grundton sind beide sehr ähnlich und leicht warm abgestimmt. Daher machen obere Mitten und Höhen für mich den Unterschied.

Der Timeless spielt durchaus frisch, aber auch ein wenig scheppernd. Stimmen sind vorn, eigentlich zuweit vorn. Zumindest bei Rockmusik quer durch die Jahrzehnte gehört. Bei aktuellen Produktion ist es nicht ganz so schlimm. Aber ich werde diesen Eindruck nicht los. Glanzstück des Timeless ist der trockene Bass, der jedoch durch die Mitten und Höhen zu unterbetont bzw. maskiert ist. Insgesamt kann der 7Hz seine für meine Ohren (zu) helle und anstrengende Natur nicht verbergen. Das ist nicht mein Hörer.

Der Hook-X passt sehr viel besser in mein Beuteschema. Auch schon ohne den Einsatz des EQ macht er einen guten Sound. Ich hatte für beide IEM den DAC Filter auf Betonung der unteren Frequenzen (Minimum Phase Slow Roll Off) eingestellt. Etwas am EQ gespielt, entspannt das Klangbild nochmals. Beim Timeless musst ich auch um 1,5kHz sehr stark eingreifen ohne am Ende zufrieden zu sein. Das ist hier nicht so gravierend nötig. Jetzt kommt es wirklich auf die Musikproduktion an. Die aktuelle Nightwish war mit dem Raptgo beispielsweise kein Genuss, da gab es in der Produktion zuviel Höhenenergie. Das lies mich letztlich immer wieder am LS-Regler und EQ drehen. Anders beim Ghost Album Imepria. Das war schon wirklicher Hörgenuss für relativ kleines Geld. Er ist zwar noch etwas zu artig, gerade für diese Musik. Aber das ist sicher letzlich eine Frage der persönlichen Präferenzen. Da ist noch etwas zu viel Energie in den Mitten und Höhen, das fehlt noch etwas an Grummeln im Keller. Also den Amp auf Hybrid oder Röhre gestellt. Jetzt könnten wir Freunde werden. Ein wenig Schärfe der OP-Amp Sektion weicht jetzt einen subtil runderen langzeittauglicheren Klängen. Wohlgemerkt mit ein wenig EQ-Einsatz (aus dem Bauch heraus gesetzt: 1,5kHz: -2db, Q=2; 8kHz: -4dB, Q=4;. 14kHz: -5dB, Q=3). Jetzt klingt er immer noch klar und aufgeräumt, hat aber bei diesem Album die letzten Spuren von Ermüdung verloren, bhervorragend. Die Bühne ist nicht überdurchschnittlich, aber in der Größe in Ordnung. Leider klappt das EQing nicht immer so gut. Der Hook kann in Abhängigkeit von der gehörten Musik auch etwas anstrengend werden.

Würde ich mir einen der beiden kaufen? Der Timeless kommt für mich, wie beschrieben, auf keinen Fall in Frage. Vielleicht den Hook-X? Angesichts meines Bestandes und des noch ausstehenden Penon Serial (bei dem ich niemals den EQ bemühen musste) vorerst nicht. Ich setzte ihn auf meine Watchlist.

Vielen Dank an die Orga.
blankev
Stammgast
#26 erstellt: 12. Sep 2022, 11:02
Meine Erfahrung kommt etwas verpätet. Vielen Dank für die Gelegenheit Raptgo Hook X ausprobiert zu haben.
Den Timeless hatte ich nicht getestet, da ich ihn bereits vor der Rundreise hier hatte und er mir mit verschiedenen Tips nicht passen wollte.

Der HOOK-X wurde mit iPhone + ddHiFi Adapter, MacBook, FiiO BTR5 und Atoll IN200 Sig benutzt. Die mitgelieferten Tips habe ich nicht benutzt, sondern meine Spinfit CP145 aufgezogen. Ziemlich gutes Kabel, technisch gesehen + modular. Optisch trifft die Farbgebung nicht meinen Geschmack, aber das sollte kein Problem sein da es rein subjektiv ist. Der Bass hat Tempo, was gut ist. Im Allgemeinen ist es auf der leichten Seite. Ansonsten qualitativ ist er ziemlich gut, aber die Quantität ist gemischt. In einigen Tracks klingt er ganz gut, in anderen fehlt es ihm an Tiefgang und in wieder anderen hat er einen Tick zu viel. DIe Mitten widerrum sind schön natürlich und nicht geglättet. Der Gesang/die Stimmern sind gut, detailliert und auch die einzelnen Instrumente sind separiert. Die Höhen sind für meine Geschmack bei den meisten Tracks zu ausgeprägt, vorallen bei Blues mit viel Gitarre musste ich die Lautstärke etwas reduzieren. Ich mag eher den zurückhaltenden Klang wie z.B. der Penon Serial. Die Klangbühne selbst ist ziemlich breit, hierfür sorgt zum Teil die teils offene Bauweise. Ich hatte das Gefühl, dass bei enigen Tracks der Gesang hinter dem Kopf stand und das war ich nicht gewohnt. Normalerweise bleibt der Gesang vorne oder parallel zum Kopf. Oft waren manche Instrumente ebenfalls hinter dem Kopf.

Der HOOK-X stellt ein interessantes Paket dar. Er kostet nur ein bisschen mehr als seine Konkurrenten, ist aber einer der wenigen halboffenen In-Ears auf dem Markt. Er hat eine interessante Klangsignatur, die nicht ganz meinen Geschmack trifft.
hippie80
Stammgast
#27 erstellt: 13. Sep 2022, 13:58
Hallo Zusammen,

Zu aller erst, vielen Dank an letlive und Hifi-Passion für die Organisation der Rundreise.

Komfort

Beim Komfort hat der Hook eindeutig die Nase vorn. Der ist so abgerundet, dass es auch nach längerer Tragezeit nicht drückt. Den Timeless spüre ich nach einiger Zeit an der unteren Seite.

Klang

Der Timeless spielt definierter als der Hook. Der Oberbass ist schlanker und kantiger. Selbiges empfand ich in den oberen Lagen, da ist er im Verglich zum Hook etwas direkter, kann aber auch mal zittrig/angestrengt werden.

Der Hook wirkt/klingt größer und runder. Der Bass ist voluminöser und im oberen Bassbereich etwas softer. In den Höhen erinnert er mich an den Dioko den ich vor kurzem testen durfte. Der Klang wirkt weit und samtig. Aus der Erinnerung heraus legt der Dioko in der Disziplin sogar noch eine Schippe drauf.

Stimmen sind beim Hook ebenfalls voluminöser, der Timeless klingt für mich allgemein etwas schlanker abgestimmt.

Fazit

Nach dem Dioko-Test war ich sehr gespannt auf weitere Vertreter der Planar-Gruppe. Für mich ist diese große, helle und entspannte Darstellung auffallend. Der Bass ist voluminös aber auch etwas soft. Der Hook hat mit seinem tiefen Bass und der Klarheit oben heraus, eine interessante Abstimmung. Wer gerne eine direktere Abstimmung hätte, wäre aber mit dem Timeless besser bedient.

Vor allem der Hook hatte Einfluss auf meine Musikauswahl. Ich habe damit hauptsächlich Elektro, Pop und Orchester gehört. Bei Rock und Metall, ist er mir im Bassbereich zu rund und federnd. Mit den samtigen Höhen kann ich aber überall leben.

Beim Hook hilft der PZT-Treiber mit für die Höhenluft, dazu noch kurz ein Zitat aus der Beschreibung: "In Zusammenarbeit mit einem externen Team mit militärtechnischem Hintergrund haben wir ein doppelseitiges Schichtsystem aus 18 keramischen Piezoelementen entwickelt...". Ähm, ja... das musste natürlich erwähnt werden, denn alles ist cooler, wenn es irgendwie, irgendwo, irgendwas mit Militär zu tun hat...

Aus dem Direktvergleich Raptgo Hook-X vs. 7Hz Timeless, ziehe ich den Hook vor, obwohl der eigentlich gar nicht in mein Suchschema rein passt. Aus der Erinnerung heraus, hat der Dioko mit einer ähnlichen Abstimmung sogar noch etwas mehr Eindruck hinterlassen.

sf05
Stammgast
#28 erstellt: 16. Sep 2022, 16:04
Hat hier jemand den Hook mal mit Schaumaufsätzen getestet und kann evtl. sogar welche empfehlen?
Ich finde einfach keine passenden Silikon Tips, habe bereits Spinfit CP100, CP100+ und CP145 probiert, sie gehen nicht tief genug ins Ohr.
Wenn man sacht auf die Hörer drückt ist der Klang in Ordnung.
Vielen Dank.
Allgemeiner68er
Inventar
#29 erstellt: 16. Sep 2022, 16:24
sf05
Stammgast
#30 erstellt: 16. Sep 2022, 17:21
@Allgemeiner68er

Danke dir.
Sitzen die auf dem Hook stramm genug um nicht im Ohr stecken zu bleiben?
Bei den Silikon Tips nehme ich immer Größe L, sollte ich den InAirs auch die L nehmen oder kleiner?
Nochmals vielen Dank
Allgemeiner68er
Inventar
#31 erstellt: 16. Sep 2022, 17:24
Probieren!
Ich kann dir nicht sagen, welche bei dir passen. Nimm doch einfach das Set mit allen drei Größen
sf05
Stammgast
#32 erstellt: 16. Sep 2022, 18:03
Hätte ja sein können dass du da Erfahrung hast wie groß oder klein die Dinger ausfallen
Ich hol mir mal die L.
Danke dir.
Raun
Stammgast
#33 erstellt: 21. Sep 2022, 15:50
Guten Mittag, los gehts.

Komfort:

Ganz klar der Timeless, egal welche M-Tips, er sitzt Ad-Hoc und perfekt im / am Ohr, Kabel stört nicht, Seal ist gut Der Hook will so gar nicht passen, da drückt immer was, egal welche Tips - habe es mal mit S-Tips versucht, keine Chance, kein Seal. Das ist auch der Hauptgrund warum der Hook bei mir keine Chance gegen den Timeless hat.

Lieferumfang: Ganz klar, der Hook, Quasi 3 Kabel in einem, Balanced out of the Box, wollte ich schon immer mal versuchen. Bei den Tips sind wir gleich auf, 3 verschiedene Arten in 3 Größen finde ich Klasse. Beim Case scheiden sich denke ich die Geister, ich finde die vom Timeless wesentlich cooler und wertiger.

Ersteindruck / Verarbeitung:

Ganz klar, beide. Design find ich bei beiden super, beim Timeless eher Form Follows Function, beim Hook knallt es richtig. Das Kabel finde ich auch gleichauf, das des Timeless ist dünner und bisschen flexibler, was mir an den Hooks (am Ohr) viel besser als beim Hook gefällt. Der Sleeve am Hook-X ist aber auch echt sehr schön. Anschlüsse an den Kabeln sind bei beiden wertig. Beim Timeless finde ich es super das die Kabel sich mit drehen, somit wickeln sich diese perfekt ums Öhrchen.

Also starten wir mal Musik:

Tja, Timeless rein und ZACK - ich war drin, für mich persönlich perfekt - viel Emotionen, zackiger trockener Bass, Präsent aber nie Dominant, übergreifend auf jedem Track passend - wow - mein erster Gedanke: Der Hook kann da nicht noch besser sein. Ist wie bei meinem Elear, dieses "knallige, Direkte, trockene" ist voll mein Ding. Durch die Bauform klar mehr Bass als mein Elear, den ich vorher auf dem Kopf hatte. Egal was ich gehört habe, wow, wunderschön, es gab nix zu meckern, aber rein gar nix. Im Herz habe ich schon den Bestellbutton gedrückt, ohne Mist. Auch nach ein paar Stunden hat nichts gedrückt, ich hatte meine Spinfit 100+ drauf, in M.

Am nächsten Tag dann den Hook ausgepackt - wow, sehr schöner IEM, tolle Farben, schön gemacht, starkes Kabel und HEY - Balanced, wollte ich schon immer testen. Also Adapter ran und an den Qudelix Balanced 2.5mm. Test Playlist gesucht und ab ins ... ne, das passt nicht, ne, ich muss mal, hach, versuche ich doch mal den Tip - ne auch nicht. NIX aber auch gar nix war bequem. Ich habe dann mal Spinfit 145 genommen, die Fetten Dinger (5.5mm) - naja, es saß "am" Ohr aber nicht so recht im Ohr. Aber sie waren mal drin. Irgendwann hats dann mal gepasst, ich hatte dann links einen anderen Tip drin als rechts. Der erst Spaß war aber vergangen, das war echt komisch und ernüchternd.

Dann die ersten Töne, ja schön! Noch ein bisschen dunkler, allgemein bisschen mehr brummenden Bass, dafür aber weniger Punch, Hip Hop klingt damit bestimmt - ja, aber ne, der rechte rutscht schon wieder...habe dann mal ein paar Lieder, Konzerte gehört, es hieß ja er hätte eine für einen IEM schon recht weite Bühne ... ganz ehrlich? Marginal mehr als der Timeless, dem ich für einen IEM eine sehr schöne Staffelung attestiere!

Also, ich hatte die Nase voll, irgendwie hat es dann nach 1h schon wieder gedrückt...die dicken Kabel haben mich hinter den Ohren gestört (Brillenträger).

Dachte erst - das ist doch eine Einbildung - Timeless aus der Schachtel und ich bin nur in die Nähe meiner Ohren gekommen, waren sie satt und sauber gesessen, der Bass wesentlich genauer und trockener, die Mids für mich mit mehr Emotionen.

Ich war verliebt, heute habe ich es vor dem Retoure senden noch mal versucht, vielleicht ist nun Hook-X Time? Nein, echt nicht, auch nach 30 minuten weiteren Tests, gefällt mir der Timeless WESENTLICH besser, das sind keine Nuancen, kein bisschen, das ist ne ganze Schippe.

Werde ich einen der beiden kaufen? Ja! Den Timeless - nun hab ich den und der Dioko hat ein Problem, dem fehlt dieser geile Bass! Der Rest ist anders aber auch Geil, mal sehen was ich mache, aber der Timeless wird einziehen.

Danke für die Rundreise, ich freue mich sehr das ich den Hook nicht einfach bestellt habe, sondern wieder mal teil einer wunderbaren Rundreise sein durfte.

Ich hoffe ich konnte hier ein bisschen was beitragen.

Ach ja, heute mal am Qudelix von Balanced zurück auf die Timeless Unbalanced gewechselt, ohne lauter oder leiser zu machen, die Lautstärke war Haargenau gleich...

Ralf
sofastreamer
Inventar
#34 erstellt: 21. Sep 2022, 17:02
dank für deinen Bericht!

Dann bin ich ja mal gespannt auf den Tangzu Wu und würde nun doch gern mal den Timeless hören, wobei ich bisher immer gelesen hatte, dass er eben überhaupt keine Tiefe in der Bühne haben soll... spannend..
n00kie
Stammgast
#35 erstellt: 30. Okt 2022, 20:56
Raptgo Hook-X vs. S12 vs. Wu Zetian

Da ich nur das Case mit den IEMs + Kabel erhalten habe, entfällt der Ersteindruck zum Unboxing. An dieser Stelle schon mal vielen Dank an Markus, dass ich seinen Hook-X nach der eigentlichen Rundreise in Ruhe testen durfte

Verarbeitung & Optik

Der IEM ist samt Kabel hochwertig verarbeitet. Trotz Einsatzes von Metall gib es keine scharfen Ecken oder Kanten am Gehäuse. Mir gefällt die schwarz-grüne Metallic Optik. Es erinnert mich von der Farbkombination ein wenig an den Gaming Hersteller Razer. Das Textil geflochtene Kabel ist flexibel und ich würde es begrüßen, wenn andere IEM Hersteller auch die Art von „Paracord“ verwenden.

Erster Klangeindruck

Der Hook-X klingt dem S12 verdammt ähnlich! Siehe Frequengang! Klangliche Unterschiede gibt es in erster Linie im Midrange Bereich. Hier hat Hook-X mehr untere „Mitten “aber dafür weniger höhere „Mitten“. Ansonsten nahezu identisch im Bassverhalten und minimal mehr Hochtonenergie beim S12.

graph

Bass / Tiefton

Sehr druckvoller trockener Bass, noch eine Spur mehr midbass als der S12. Diese Abstimmung macht besonders bei modernen Metal Spaß, wo Double Bass verwendet werden. Anhänger die aber richtig satten Tiefbass bevorzugen, können sich als Gegenstück den Wu Zetian genehmigen.

Midrange

Smooth und neutral. Leichte Badewannen Abstimmung. Hohe Frauenstimme haben leichte Neigung zu Sibilanten.

Treble

Ausgeprägte Hochtonenergie sorgt dafür das viele Details in der Musik herausgehört werden können. Grundsätzlich Langzeittauglich, wenn man nicht sehr laut Musik hört. Dem Wu Zetian attestiere ich übrigens die beste Abstimmung im Höhenbereich, sofern man auf eine entsprechende Balance setzt zwischen Entspanntheit und Auflösungsvermögen.

Technische Fähigkeiten

Der S12 hat für meine Begriffe eine weitere Bühne als der Hook-X. Dafür punktet er bei der Tiefenstaffelung. Ob diese Stärke der offenen Bauweise geschuldet ist, kann ich nicht beurteilen. Separation und Durchhörtbarkeit ist auf einem Top Niveau in der Preisklasse bis 300 €. Den Piezo Treiber beim Hook-X kann ich im Übrigen nicht als solches heraushören. Für mich klingt er wie die anderen Vertreter eben ziemlich Planar typisch.

Fazit:

Der Hook-X ist auf jedenfall sein Aufpreis wert, sofern man auf hochwertige Qualität und Ausstattung wert legt. Vor allem das modulare Kabeldesign mit den auswechselbaren Steckern erweist sich als großes Plus, wenn man z.B. „balanced“ DAPs oder Kopfhörerverstärker einsetzt. Ansonsten spart rund 90 € ,wenn man sich mit dem S12 zufrieden gibt, welcher ohnehin zu 98 % die gleiche Klangsignatur teilt.


[Beitrag von n00kie am 30. Okt 2022, 21:08 bearbeitet]
Fotoingo
Stammgast
#36 erstellt: 15. Nov 2022, 13:33
Hab jetzt den Hook-X kurz testen dürfen. Das ist schon ein feiner Hörer, der wirklich gut auflöst, locker auf dem Niveau eines Etymotic. Allerdings mit deutlichen Unterschieden beim Bass und in den Höhen.

Eigentlich finde ich, daß Horowitz in seiner Rezension den Inear ziemlich exakt beschrieben hat.

Subjektiv empfinde ich ihn allerdings etwas anders.
Was den Bass betrifft, der ist wirklich gut und präzise gezeichnet. Allerdings ist er, wie Horowitz schon schreibt, ziemlich dominant, das hebt den Hörer sicher von vielen anderen Inears ab. Für meinen Geschmack würde ich den mit einem EQ etwas zähmen wollen.

Die Mitten sind schon da, allerdings gerade bei Stimmen würde ich mir da etwas mehr Präsenz wünschen. Persönlich mag ich es lieber, wenn die Sänger sich mehr von den Instrumenten abheben, obwohl an der Separation überhaupt nichts zu bemängeln ist.

Die Höhen zeigen tatsächlich keine Sibilanten, allerdings sind sie mir etwas zu scharf. Der Kima, den ich vorher hier hatte, war da wesentlich weicher und hatte trotzdem nichts verschwiegen. Auch der Stax kann die Höhen weicher zeichnen und ist für mich dadurch langzeittauglicher.
Der Hook-X gewinnt dadurch natürlich an Brillanz, was mir zusammen mit dem dominanten Bass einen leichten Eindruck einer V-förmigen Abstimmung vermittelt. Vermutlich durch die Kombination der beiden eingesetzten Techniken haben die Mitten trotzdem ihren Platz und sind vernünftig hörbar.

Insgesamt spielt der Hook-X aber auf einem sehr hohen Niveau, auch die Bühne ist angenehm breit und auch tief.

Mittlerweile sind die Inear-Hörer ja kleine Schmuck-Accessiores geworden. Und der Hook-X setzt da mit seinem Grün eine tolle Note ins Ohr.

Hook-X

Was ich aber Mega finde ist das definitiv schönste Kabel, das ich bisher bei einem Kopfhörer gesehen habe. Die Designer haben sich absolut in der Modebranche inspirieren lassen. Etwas flexibler könnte es zwar sein, aber man braucht es nicht unter seiner (hoffentlich passenden ) Kleidung zu verstecken.

Hook-X Kabel

Und der Hörer trägt sich trotz seiner Größe angenehm im Ohr. Jemand, der mal so richtig guten Bass möchte, wird mit dem Hook-X sicher glücklich werden.
Steven_Mc_Towelie
Inventar
#37 erstellt: 15. Dez 2022, 13:27
Der Raptgo HBB Hook X ist nun auch bei Hifi-Passion lieferbar
touri22
Stammgast
#38 erstellt: 15. Dez 2022, 18:20
Krass, selten so unterschiedliche Meinungen im Vergleich zu einem direkten Konkurrenten hier gelesen - in diesem Fall zum Timeless. Da ist ja von "total unterschiedlich" mit klarem Sieger in beide Richtungen über "beide gleich auf" alles dabei!
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