Meier Audio - Corda Headsix - ein Review

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Alpha-Pinguin
Inventar
#1 erstellt: 29. Jul 2010, 20:36
Jan Meier Audio - Corda Headsix - ein Review

Wie bin ich zum Corda Headsix gekommen...
Das ist eine laaaaaaaange Geschichte:
Vor ungefähr einem Jahr habe ich mich dann erste Mal des Themas Kopfhörerkauf angenommen. Ich war die Beipackstöpsel àla Apple Earbuds (usw.) sowohl vom blechernen Klang, als auch vom mehr als unzureichenden Komfort entgültig leid. Eher durch Zufall und verschiedenste Umwege, stieß ich auf dieses Forum. Blieb ich zuerst bei Mitlesen und Stöbern im Archiv, wurde meine "Lust" immer größer mich auch mal selbst produktiv am Geschehen zu beteiligen.

Beim ersten Anlauf sollten es also (auf Grund vom positiven Hören-Sagen) sogennante In-Ears werden. Bis auf den Fakt, dass es wohl Kopfhörer seien, die laut Namen wohl "ins Ohr" passzen und somit ziemlich klein seien, hatte ich allerdings keinen Plan. Also gewagt den ersten eigenen Thread zu öffnen und siehe da, man wird mit Vorschlägen und Tipps nur so überhäuft(keine Kritik!);) Zu Weihnachten gab's dann also die ersten teureren Kopfhörer, besser gesagt In-Ears; die Ultimate Ears UE700 für ganze 120 Euronen. Ein ziemlicher Blindkauf, was sich schnell herauskristallisieren sollte. Denn länger als etwa zwei Moante sollte ich sie nicht mein eigen nennen können/dürfen. Von vorherein passten sie nicht wirklich, fielen immer wieder raus. Egal ob Coamply Foams, Silikonaufsätze oder Selbstbauohropaxteile (Schleichwerbung aus), nichts sollte länger als paar Sekunden/Minuten halten. Wie's der Zufall wollte, sind sie dann auch noch kaputt gegangen (kein Sound links) und so erhielt ich nach einem stressreichen zwei-monatigen Streit und etlichen vergeblichen Emails und Telefonaten mit Shop **** meine 120€ zurück! Glück gehabt.
Eins war mir nun klar: Ich hab genug von In Ears!

Im Frühjahr dieses Jahres war dann also klar: "In Ears raus, richtige Kopfhörer rein". Ich bestellte also den (DJ)nKlassiker Sennheiser HD25 und Beyer T50p, aber auch von den beiden sollte es keiner werden. Grund diesmal: Mir ist relativ fix klar geworden, dass ich sowieso nur zu Hause höre. Dementsprechend brauche ichn auch keinen geschlossenen und somit isolierenden Hörer, sondern ein (Halb-)offener würde auf Grund seiner Bauweise klanglich überlegen sein und wäre somit das richtige.

Also war wieder ein Monat vergangen, dann ging's zum nächsten Test: Einer der "größen drei" musste es also werden, so viel stand fest. AKG701 gleich ma fein außen vorgelassen, da ich keine Klassik/Jazz oder andere Paradedisziplinen des AKG's höre. Also Beyer Dt880 und Sennheiser HD650 getestet, im mach's kurz, es wurde bzw. wird der Beyer. Im Moment klärt sich dann noch schnell die Frage nach der Version, aber ich werde wohl zuerst mal die Edition `05 in der Manufaktur ordern und bei bedarf in den Pro umbauen (lassen).

So und jetzt komme ich endlich zum Corda Headsix! Der Kopfhörer war gefunden, nun dachte ich endlich "Ruhe". Aber so war's natürlich nicht. Denn große KH wie der Beyer brauchen verständlicher Weise einiges an Power. Zwar hört es sich am iPod ohne KVH gar nicht so schlecht an, aber auf Grund so vieler erfahrender Meinungen aus diesem Forum, habe ich dann doch einen KVH bestellt und es nicht bereut!:) Warum es der Headsix wurde? Naja die Produkte von Jan Meier wurden mir hier empfohlen und ich hab mich einfach drauf verlassen; und bis 200€ gibts bei Jan Meier auch einfach nix anderes als den Headsix.

Lieferumfang:
- Corda Headsix
- ein mini-mini interconnect Kabel
- (auf Wunsch ein iPod-mini Kabel)
- Bedienungsanleitung (auf Englisch)
- ein kleiner Kreuzschlitz zum Öffnen des Gehäuses
- vier winzige Gummifüße zur rutschsicheren Platzierung

Technische Daten:
Gewicht (ohne Batterie): 100g
Maße: (92mm*47mm*22mm)
Anschlussspannung: 6...(9)...12 Volt DC
maximale Verstärkung: 4/17 dB (low/high gain)
input Impedance: 13kOhm
output Impedance: <1 Ohm

Verarbeitung:
Ich würde die Verarbeitung für diesen Preis als mehr als angemessen einschätzen. Das gesamte Geehäuse ist aus gebürstetem Edelstahl/Metall gefertig und schwarz eingefärbt; es hinterlässt so einen äußerst wertigen und edlen Eindruck. Keinerlei Lötstellen sind auszumachen, kein Knarzen oder Wackeln ist festzustellen. Alle Bedienknöpfe sitzen fest im Gehäuse und lassen sich einfach drücken bzw. drehen; der Lautstärkeregler läuft geschmeidig. Allein das Ein-und Ausstöpsel der verschiedenen Kabel erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, denn der Steckerkopf muss vorsichtig komplett im Gehäuse verschwinden. Auch die Qualität der Kabel überzeugt. Die Enden sind stabil und die Kabel an sich bieten genug Elastizität.

Bedienung/Benutzerfreundlichkeit:
Auch die Inbetriebnahme des Headsix stellt einen vor keine große Herausforderung: Klappe auf, 9V Batterie rein (nicht im Lieferumfang enthalten), Klappe zu - fertich!
Die Bedienung ist auf Grund von kleinen Abbildungen (siehe Foto) selbst erklärend. Ein Kasten mit einem hineinzeigenden Pfeil symbolisiert den Steckplatz des Line-out Kabels, der Kasten rechts daneben, mit dem hinausweisenden Pfeil, zeigt den Steckplatz des KH-Kabel an. Der Lautstärkeregler, der gleichzeitig Ein- und Ausschalter ist, befindet sich ebenfalls auf der Front. Ein kleines rotes Lämpchen darunter, zeigt den Status des Headsix an (Aufleuchten=ein...).
Auf der Rückseite befindet sich die Klappe zum Einsetzten der 9V Batterie (zu öffnen durch einfaches Drehen eines Bügels) mit einer kleinen Zeichnung zum richtigen Einsatz, sowie ein 6.12V DC Ausgang.

Optik:
Zur Optik ist nicht viel zu sagen. Der Corda Headsix ist kompakt, klein (92mm*47mm*22mm) und handlich und passt so in jede Jacken-/Hosentasche. Das gesamte Gehäuse ist schwarz-anthrazit, die Front und Rückseite sind in einem Silberton gehalten.
Insgesamt würde ich das Design als sehr zurückhaltend und dezent, aber auch als edel und wertig beschreiben.

Klang:
Ein guter Kopfhörerverstärker so sagt man, verändert den Klang nicht und bringt auch keinerlei Rauschen oder Verzerrungen mit sich.
Oben genanntes trifft ziemlich auf den Headsix zu, den ein Rauschen oder gar ein Verzerren konnte ich bis jetzt noch nie warnehmen. Ganz unverändert lässt der Headsix den Klang meines Beyer Dt880 (dies gilt für Pro und Edition) allerdings nicht; und das ist aus meiner Sicht auch gut so! Viele empfinden , ich gehöre dazu, den Klang des Beyer doch als ein wenig (oder auch ein wenig mehr:D)zu hell und kalt, und da schafft der Headsix Abhilfe. Mmn hat er nämlich eine leiche warme Abstimmung/Färbung, die er natürlich auch auf den Klang des Beyer überträgt. Dies führt dazu, dass vor allem die Stimmen und Gittaren sehr viel natürlicher rüberkommen. Ich habe heute mal wieder "American Idiot" von Green Day ausgepackt; und bei "Wake me up when September ends" hat es mich wirklich umgehauen...in positiver Sicht! Aber nicht nur die Mitten wertet der Headsix imho auf, er gibt auch dem am iPod noch verwaschenen Bässen einen Schub. Sie sind nun präziser und klarer; selbiges gilt für die Höhen. Diese werden durch die warme Abstimmung sogar etwas(!) entschärft.
Insgesamt wirkt das Klangbild auch vor allem besser aufgelöst und klarer (ich weiß nicht, wie ich's anders formulieren soll...).

Fazit/Schlusswort:
Insgesamt bin ich mehr als sehr zufrieden mit Headsix und seinem Zubehör, er hat es sogar geschafft, mich positiv zu überraschen! Denn dass er so viel verbessern kann, hätte ich nicht gedacht. Und hätte er es nicht, würde ich ihn wohl auch zurückschicken, denn 180€ (inkl. iPod-mini Kabel) nur damit ich lauter hören kann, nein danke! Aber dem ist ja zum Glück(!) nicht so...
Die maximal erreichbare Lautstärke ist imho wohl gehörschädigend. Ich selbst (kein wirklicher Leisehörer) höre mit vielleicht 1/4 des möglichen; und selbst die Hälfte der Lautstärke sollte sogar extremen Lauthörern reichen. Und wenn nicht, ist ja noch Potenzial vorhanden:D
Ich werde ihn also zu 99,9% behalten, um so für den Dt880 Edition aus der Manufaktur (der mit 600Ohm Systemen daherkommt) und für weitere größere KH geerüstet zu sein.
So das war mein erstes Review! Über Kritik (sowohl positiv, als auch negativ) würde ich mich freuen!
(Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten)

Fotos:






Gruß
Alphapinguin

ps. Ich bin 16:)


[Beitrag von Alpha-Pinguin am 29. Jul 2010, 22:21 bearbeitet]
bearmann
Inventar
#2 erstellt: 30. Jul 2010, 12:18
Schönes Review, Alpha-Pinguin!

(Und den Harry Plotter will ich dir mal aufgrund deines Alters verzeihen...)


Lässt du den Headsix auf High Gain oder Low Gain laufen? (da du schreibst, dass 1/4 der max. Lautstärke beim DT880/600 reicht, schätze ich mal High Gain?!)
Hast du vielleicht IEMs o.ä. um das Rauschverhalten des Headsix besser testen zu können? (bis du mit dem DT880/600 irgendwo ein Rauschen hören wirst, muss schon viel passieren ;))

Gruß.
bearmann
Alpha-Pinguin
Inventar
#3 erstellt: 30. Jul 2010, 12:44
Danke bearmann;) Ich freu mich wirklich, sowas zu hören!

Jap das hast du Recht, ich hab High Gain laufen.

In Ears habe ich im Moment nicht hier. Ich hab aber gerade erst einen Kaufberatungsthread für IE geöffnet;) d.h. ich werde nächste Woche wohl ein zwei Modelle, wahrscheinlich Westones, hier haben. Dann kann ich gerne testen und berichten.

Gruß Alphapinguin
ps. der Harry Potter ist mir zufällig in die Hände gefallen. Er soll ja auch nur zum Größenvergleich dienen:D
Alpha-Pinguin
Inventar
#4 erstellt: 01. Aug 2010, 17:27
Weitere Rückmeldungen sind willkommen!;)

Morgen oder spätestens Dienstag werde ich dann auch überprüfen können, ob und wenn wie stark der Corda Headsix rauscht, dann habe ich nämlich ein paar Westone Um3x hier...

viele Grüße
Alpha-Pinguin
einser00
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Aug 2010, 13:52
Mmmhh, Westone UM3x mit Corda Headsix...

Da beglückwünsche ich Dich! Feine Combo. Ich habe zwar nur die UM2 mit Otoplastiken und dem Corda Headsix, bin aber immer wieder von dem kraftvollen Klang, den satten trockenen Bässen und der Räumlichkeit begeistert. Von Rolling Stones bis Gregorianische Choräle höre ich damit alles und es ist immer ein Genuß.

btw: Jan Meier hat einen phantastischen Service und immer ein offenes Ohr für Sonderfälle.

Gruß Matthias
Alpha-Pinguin
Inventar
#6 erstellt: 06. Aug 2010, 22:51

einser00 schrieb:
Mmmhh, Westone UM3x mit Corda Headsix...

Da beglückwünsche ich Dich! Feine Combo. Ich habe zwar nur die UM2 mit Otoplastiken und dem Corda Headsix, bin aber immer wieder von dem kraftvollen Klang, den satten trockenen Bässen und der Räumlichkeit begeistert. Von Rolling Stones bis Gregorianische Choräle höre ich damit alles und es ist immer ein Genuß.

btw: Jan Meier hat einen phantastischen Service und immer ein offenes Ohr für Sonderfälle.

Gruß Matthias

Hallo

Danke für die Blumen;)

Bis jetzt habe ich allerdings "nur" die Beyerdynamic Dt880 Pro und Edition am Headsix getestet, dementsprechend gehören die geschilderten Klangeindrücke etc. auch zu den Beyers und nicht zum Westone. Den Um3x werde ich jedoch auch noch testen; schon am iPod bietet der Westone aus meiner Sicht jedoch sehr guten Klang. Sollten die klanglichen Vorteile duch den Headsix allerdings wirklich deutlich sein, so werde ich in vllt. einem 1/4 Jahr auch diesen noch anschaffen.
Merkst du denn deutliche klangliche Unterschiede zwischen dem Betrieb deines Um2 am Mp3-Player und dem Corda Headsix?

viele Grüße
Jan


[Beitrag von Alpha-Pinguin am 06. Aug 2010, 22:54 bearbeitet]
einser00
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 09. Aug 2010, 11:22
Natürlich!

Bässe und Höhen werden wesentlich trockener, präziser und prägnanter. Du bist einfach mehr "mitten in der Musik drin" - blöde Formulierung, aber das trifft es imho am besten. Oder noch anders: die Musik hat einfach mehr "punch". Aber Vorsicht: ich habe aufgrund einer beidseitigen Mittelohr-Erkrankung 20 db Hörverlust und veränderte Empfindlichkeiten bei hohen und tiefen Frequenzen, kann also meine Höreindrücke nicht verallgemeinern.

Gruß Matthias
Toni
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Aug 2010, 07:06
Hallo zusammen,

habe gerade sehr interressiert gelesen wie ein Meier Corda klingt. Ich habe einen DT 931, bin noch immer sehr zufrieden damit, bin aber den Kopfhörerausgang an meinem Denon Verstärker leid. Ich habe schon viel über den Corda Swing gelesen. Hat einer Erfahrung mit dem Ding? Wie sieht es mit der Räumlichkeit aus? Ich will mir nicht so lange immer wieder einen neuen kaufen bis es passt, sondern es jetzt richtig machen.

Gruß, Tonio
_Scrooge_
Inventar
#9 erstellt: 12. Aug 2010, 15:22
Sehr schöner Bericht...

Weiter so Alpha-Pinguin...
Alpha-Pinguin
Inventar
#10 erstellt: 13. Aug 2010, 18:10

_Scrooge_ schrieb:
Sehr schöner Bericht...

Weiter so Alpha-Pinguin... :D

Ich werd mich ran halten. Danke Scrroge!:)
denkprekariat
Inventar
#11 erstellt: 19. Sep 2010, 00:42
Und wie sieht es nun bezüglich Rauschen am UM3X aus? Gibt es einen Einschaltplopp und wenn ja wie laut?

Ach und netter kurzer Review.
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