Fostex TH-5 & 7 (und ein bissl CAL!)

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NX4U
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 04. Okt 2012, 22:38


Eine Kurzvorstellung der Fostex-Kopfhörer TH-5 & TH-7

Und hier geht es zur Fostex Produktseite

Lieferumfang, Verarbeitung und Technisches:

Wie man klar erkennen kann, lagen die Hörer in Schwarz (daher der Zusatz B ) vor. Geliefert werden sie aber auch in Weiß (Typenzusatz dann logischerweise W).



Die Modelle werden in einem orginellen Outfit geliefert:

Gelbgrün und Hase für den TH-5 und
Lila mit nem Affen für den TH-7.

Dieses Farbe wird bei den Hörern an diversen Stellen (am Kopfbügel linke Seite, Kabel etc.) wieder aufgenommen.
Das Plastikcase ähnelt sehr den Cases bei manchen Superlux-Hörern. Es ist dabei von einem durchsichtigen Kunststoffband, daß mit den Produktinformationen bedruckt ist, umhüllt. Zusammengehalten wird die Banderole mit Klettverschlüssen. Mal was anderes!

Im Inneren befinden sich, neben dem KH, ein Verlängerungskabel (in der jeweiligen Systemfarbkennung) 3,5mm Buchse auf 6,3mm Klinke und etwas Papier. Soweit alles gleich und auch nicht üppig.

Auch die Hörer sehen auf den ersten Blick (bis auf die Farbkennung) gleich aus. Bügel, Halterung und Cups sind identisch.
Bei näherem Hinsehen offenbaren sich jedoch die Unterschiede:
Der TH-5 hat einen 30mm Treiber, die Polster sind dementsprechend mit einem geringeren Innendurchmesser versehen als der TH-7 mit seinem 40mm Treiber.
(weitere technische Daten siehe Fostex-Link).

Die Hörer machen einen erwachsenen Eindruck. Zwar viel Kunststoff, der überwiegend in mattschwarz gehalten ist, aber eine gelungene Abwechslung zum allgegenwärtigen Pseudoklavierlack.

Der Bügel ist sehr weit verstellbar, die Rasterung des Auszugssystems (Federstahlinnenleben) ist sehr gut, spürbares und straffes Einrasten.
Kopfband und auch die Polster bestehen aus gut gemachtem, wertigem Kunstleder, darunter ein fester Form-Schaumstoff. Das Kopfband scheint nicht austauschbar, jedenfalls wäre das mit dem Zerlegen des Bügels verbunden.
Die Ohr-Polster sind abnehmbar und mit einer Lippe versehen (ähnlich wie z.B. bei AKG, Beyerdynamik) die sich in eine Nut der Cups legt und so einen sauberen Abschluß bilden. Eine Einfädelöffnung wäre hilfreich, aber wie so oft fehlt dieses einfache Detail.

Die Kabelführung ist beidseitig und festangeschloßen, das Kabelmaterial ist dünn und endet in einen 3,5mm Klinkenstecker. Die Tüllen scheinen mir recht kurz. Länge von ca 120cm ist ideal für unterwegs. Ansonsten keine weitern Besonderheiten.

Mit ihren 250-260g wirken die KH leicht, aber trotzdem stabil und wertig. Die Gabeln der Ohrmuscheln sind z.B. hohl um Gewicht zu sparen.
Gerade dieser Part sieht m.M. nicht so doll aus, aber das Gesamtpaket gefällt mir. Die Farben muss man nicht mögen, aber wenn se mal auf´m Kopf sind... Durch die andersfarbigen Abschlußstücke am Bügel ist die Rechts/Links-Unterscheidung zumindest eindeutig.

Tragekomfort und Sitz des Fostex Duos ist sehr gut, man kann die Hörer problemlos über Stunden tragen. Der Anpressdruck ist nicht stark, sehr angenehm. Die Unterschiede im Tragekomfort sind im Detail bei den unterschiedlichen Ohrpolstern zu finden.
Der TH-5 ist trotz der großen Cups ohraufliegend (ähnlich dem AKG K181DJ), der TH-7 dürfte für die meisten ein ohrumschließender KH sein (Raumangebot ähnlich CAL!).



Das Test-Trio TH-5B, TH-7B und CAL! mit Polster-Innenansicht und das Fostex-Kopfband.


2. Der Höreindruck (im Vergleich zum CAL!):

2.1. Isolation
Wie man auf den Bildern auch sehen kann, sind die Fostex-Zwillinge vom Bauprinzip halboffene Hörer. Dies hat in der Praxis zunächst eine geringeren Isolation zur Folge.
Beim Test zeigte sich, das die Fostex-KH dem CAL! (Bauprinzip:geschloßen, zumindest auf dem Papier) hier in nichts nachstehen. Ich hatte dabei den Eindruck das sie ein breiteres Frequenzspektrum (stärker?) abdämpfen. Wie üblich spielt sich dies eher im unteren Frequenzbereich statt. Umgebungsgeräusche verfälschen das Gehörte wenig und Stimmen (z.B. in Öffis) stören nicht so, wie manchmal beim CAL! bemängelt wird. Für mich ein klarer Punkt für die THs. Speziell der TH-5, mit seinen dickeren Polstern, ist hier noch einen Tick besser.

Keiner der Hörer ist allerdings wirklich fürs ungestörte Bahnfahren geeignet, da die eigene Musik relativ laut nach außen dringt und ggfs. Mitreisende stört.

2.2 Klangsignatur, Bühne, Instrumentenseperierung

Die Abstimmung ist bei beiden Fostex in etwa gleich (geringe Unterschiede ergeben sich durch die unterschiedlichen Treiber, Polster etc.): Bassbetont mit sehr feinen Mitten und leicht abrollenden Höhen.

Der punchige, straffe Bass des TH-7 (kann dabei auch ein gutes Stück in den Keller reichen), ist relativ präzise und detalliert. Stimmen werden wunderbar wiedergegeben, eine wahre Freude. Die Höhen sind, gerade wenn man mit dem CAL vergleicht, etwas zurückgenommen. Instrumente sind klar seperiert aufgestellt und klingen im direkten Vergleich einen Tick voller, wärmer. Dabei scheint mir der TH-7 im Ganzen detaillierter und präziser als der CAL zu sein. Die Bühne ist kleiner, aber vielschichtiger.

Beim Wechsel hatte ich immer den Eindruck das die Bühne des CAL zwar weiter, luftiger ist, aber irgendwie falsch klingt (der kleine Schwindler ). Ansonsten wirkte der CAL! im Vergleich höhenbetont mit verwaschenen Details. Der Bass konnte nicht diesen Impact bieten wie der T7. Längeres Hören relativierte diese Eindrücke zwar wieder etwas, aber tendeziell kann das so stehen bleiben.

Der TH-5 siedelt sich technisch etwas unter dem CAL! an (bei gleichen Grundeigenschaften wie der TH-7). Weniger Details als die 40mm Treiber-Hörer, einen Tick matchiger. Ein Wechsel von TH-7 zu TH-5 führt nicht zu diesem "des klingt irgendwie falsch"-Eindruck.
Alle Hörer neigen bei höheren Pegeln den "Überblick" zu verlieren und werden unpräzise und matchiger im Klangbild (hohe Pegel sind vielleicht auch nicht mein Ding )
Die Abstimmung und Fähigkeiten der Fostex eignen sich mMn.sehr gut für akustische Instrumente. Aber auch elektronisch und auch rockiger darfs gerne sein.
Bei Metall hätte ich so meine Bedenken. Die Bassanhebung, zusammen mit der von mir empfundenen Schwächen bei höheren Pegeln, könnte zuviel des Guten sein, so daß die Hörer "überfordert" klingen und nerven.


3. Fazit:

Ich hab mir (auch krankheitsbedingt) viel Zeit gelassen mit dem Rein- und Vergleichshören. Wobei es dadurch nicht einfacher wurde.
An einem Tag glasklar gefundene Eigenheiten und Unterschiede, waren am nächsten Tag gar nicht mehr so eindeutig. Deshalb hab ich mich jetzt mit meinen Hörbeschriebungen etwas zurückgehalten. (Rückfragen beantworte ich nach bestem Wissen).

Die beiden Fostex haben mich jedoch sehr überzeugt. Sehr viel Leistung fürs Geld. Eine punchige Abstimmung gepaart mit großem Komfort und einer guten Verarbeitung.
Der TH-7 hat für mich das Zeug nicht nur mit dem CAL! zu konkurrieren sondern ihm den Thron in dieser Klasse streitig zu machen. Der TH-5 steht da etwas mehr im Schatten, kann mit etwas mehr Isolation punkten und einem etwas günstigeren Preis.

Für Kopfhörer in diesem Preissegment (50 bis 70 Euro) kriegt man bei dem Trio viel geboten. Wen die Abstimmung passt, hat man einen sehr günstigen Einstieg ins Hobby.


Meine Testgeräte:

iPod Classic, iPod touch,
HTC One S, Netbook mit Foobar (ASIO)
FiiO E7 als mobiler KHV, E7/E9 fürs NB.

Gehörte Musik:
Überwiegend Electronic, Folk und Indie- und Alt-Rock. Am besten mal im "Was hört Ihr gerade über KH..."-Thread vorbeischauen.



[Beitrag von NX4U am 05. Okt 2012, 23:51 bearbeitet]
NX4U
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 06. Okt 2012, 00:09
So, Review ist erstmal fertig geschrieben und steht frei zur Diskussion.
BurtonCHell
Inventar
#3 erstellt: 06. Okt 2012, 01:09
Sehr schön! Danke, NX4U!
Die TH´s bieten sich meiner Meinung nach geradezu für die "Youngsters" an.
Würden die auch auf nem Kinderkopf (7-9 Jahre) passen oder sind die dazu einfach zu klobig/bullig/mammuthaftig?
Ist die Größe mit einem M50 vergleichbar (das wäre nix) oder doch eher mit nem DT-1350?

Oh, ich seh gerade, dass es bei headsound den TH-5 UND TH-7 als Demohörer gibt !
Der Fatter will natürlich auch vorher wissen, wie sie klingen ...
NX4U
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Okt 2012, 01:15
Ja, die Testexemplare sind die Demohörer von Headsound.

Dahin noch ein ganz liebes Dankeschön.

Die Fostex-Hörer sind Fullsize! Ich trage diese mit ein, zwei Klicks auszug (10 Stufen je Seite gibts). Denke das is nix für Kinderköpfe.
Obwohl, wenn es besondere Dickköpfe sind vielleicht schon.

Grüße


[Beitrag von NX4U am 06. Okt 2012, 01:18 bearbeitet]
BurtonCHell
Inventar
#5 erstellt: 06. Okt 2012, 01:30

NX4U schrieb:

Obwohl, wenn es besondere Dickköpfe sind vielleicht schon.


Das ja. Aber das sind sie bekanntermaßen ja alle .. (und das ist auch gut so)

Danke fürs Feedback ..
Soundwise
Inventar
#6 erstellt: 07. Okt 2012, 03:03
Danke. Sehr interessantes Review.
Ich wollte mir den TH7B eigentlich schon besorgen, nur kam ja jetzt vor einigen Wochen auch noch der TH-7BB (und 5BB) raus.
Die technischen Daten sind gleich - was sind jetzt die Unterschiede zwischen B und BB ???
Viele Grüße
Günther
sepinho
Stammgast
#7 erstellt: 09. Okt 2012, 10:02
Ich hab mal beim Distri angefragt wegen der Unterschiede zwischen B- und BB-Versionen. Seine Antwort dazu: "TH-5BB und TH-7BB sind baugleich mit den TH-5B / TH-7B, unterscheiden sich jedoch im Design dadurch, dass auf die peppigen Farben verzichtet wurde und man wieder auf eine klassisch grau-schwarze bzw. gold-schwarze Optik und ein schwarzes Kabel setzt. Beide Modelle werden parallel weiterexistieren, es hat kein Modellwechsel stattgefunden."
sofastreamer
Inventar
#8 erstellt: 29. Okt 2012, 13:40
wie sehen die denn auf dem kopf aus? haben die auch dieses absteh syndrom a la shure?
NX4U
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 29. Okt 2012, 15:59
Ne, Bügel und Schalen sind recht flach und enganliegend gehalten, kommt halt auch drauf an ob Du Deine Ohren in die Muscheln bekommst (TH-7).

Grüße
sofastreamer
Inventar
#10 erstellt: 26. Mai 2013, 13:32
schonmal jemand versucht die ganz abzudichten?
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