Bericht zu einer Hörprobe des Corda SOUL oder "Da geht noch was"

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marhi
Neuling
#1 erstellt: 22. Jul 2018, 21:11
... eines vorab, nachdem ich meinen Erguss nochmal durchgelesen habe: Ich bekomme von Jan Meier kein Geld oder irgend etwas anderes für diesen Bericht. Ich habe es halt so wahrgenommen . Außerdem noch eine Bitte: Falls der Bericht hier an der falschen Stelle ist, bitte ich darum ihn an die passende Stelle zu verschieben. Ich bin hier Newbie und schreibe zum ersten Mal was... So, jetzt aber los:

Ich höre sehr gerne Musik aus den verschiedensten Genres - so lange mich eine Interpretation anspricht und ich für mich etwas aus der Musik entnehmen kann. Deshalb sprechen mich die späten Aufnahmen der Englischen Suiten von Bach von Sviatoslav Richter genauso an wie die Alben von King Crimson aus den 70er Jahren; höre ich den Fado von Mariza genauso gerne wie ein Streichquartett von Schubert; die Interpretation von "Walking on the Moon" des Yuri Honing Trios, wie eine Kantate von Bach - alles zu seiner Zeit .

Meine bisherige Ausstattung ist dabei, denke ich, nicht so schlecht. Einerseits höre ich mit einem Musical Fidelity V90 DAC und einem Corda Jazz (ohne ff), als auch - wenn's portabel sein soll - mit einem hifi.me USB DAC mit einem ESS Sabre 9018K2M DAC. Als Köpfhörer benutze ich hauptsächlich einen Etymotic ES-4SR und hin- und wieder einen AKG Q701.

Warum die lange Vorrede?

Manche Stücke höre ich viel lieber über den kleinen hifi.me an, weil er mich mit seiner Klarheit vor allem bei Schlagzeug, Gitarre und menschlichen Stimmen anspricht, während der Musical Fidelity bei grossen Ensembles ein viel ausgewogeneres Klangbild bietet. Leider hat das mir vor Ohren geführt, was an den jeweiligen Komponenten nicht so toll klingt und ich habe angefangen, mich nach einer 'one-fits-all' Lösung umzuschauen. Dabei bin ich über sehr positive, um nicht zu sagen euphorische, Berichte über den Corda SOUL gestolpert und habe mich deshalb bei Jan Meier auf die Liste der Interessenten setzen lassen. Als ich ihm bei der Kontaktaufnahme meine Komponenten geschildert habe, kam von ihm ein lapidares "Da geht noch was" zurück und das Angebot, den Corda SOUL zur Probe zu hören.

Jan stellte mir den SOUL mit einem Sennheiser HD 800S zur Verfügung - er meinte aufgrund meiner bisherigen Komponenten wäre der HD 800 (S) voraussichtlich für mich ein passender Kopfhörer. Als Zuspieler diente ein Windows PC mit Foobar 2000.

Im folgenden schildere ich meine Eindrücke von einer Reihe von Aufnahmen, die ich "gut kenne" und als Hörbeispiele benutze, weil sie meiner Meinung nach unterschiedliche Details/Aspekte exemplarisch zeigen. Deshalb habe ich manchmal bei den Musikstücken kurz angegeben auf was ich besonders geachtet habe. Die Musikstücke habe ich bei Jan nicht im präzisen 1:1 Vergleich mit angeglichenen Lautstärken gehört, sondern einfach: Wie hört sich das hier im Vergleich zu dem an, wie ich es in Erinnerung habe ...

Volles Geläut, Gütersloher Glocken, Manger - Musik wie von einem anderen Stern:
Bei dieser Aufnahme interessiert mich der Klang der Glocken (scheppert da was?) und deren räumliche Positionierung.
Die Glocken klingen, wie erwartet, klar und voll, die Helle rechts, die Mittlere links, die Tiefe in der Mitte dazwischen. Was mich dabei überrascht hat: Ich hatte das Gefühl im Glockenstuhl zu stehen und den Glocken zuzuhören und nicht dass diese irgendwo sphärisch im Raum schweben.

Banquet Hall, To Drive the Cold Winter Away, Loreena McKennit:
Wie klingen die Harfen, die Zimbeln und anderen Perkussionsinstrumente; wie stehen sie im Raum?
Die Instrumente sind klar verortbar. Sie klingen hell, jedoch ohne dabei scharf zu klingen bzw. zu klirren. Die Harfen klingen klar, ohne irgendwie zu schnarren. Da alles wie erwartet war, habe ich nach kurzem Reinhören abgebrochen.

Grandola, Ky do mar, Studnitzky:
Wie klingt das durchgehende Ride-Becken des Schlagzeugs?
Das durchlaufende Becken ist kristallklar zu hören, wirkt aber unaufdringlicher im Vergleich zum hifi.me/Etymotic. Nebenbei ist mir aufgefallen, dass die Bassdrum, die beim hifi.me manchmal etwas 'seltsam bumst' sich hier völlig unauffällig verhält.

Der Gnom, Mussorgsky - Bilder einer Ausstellung, Evgeny Kissin, 2002:
Eine sehr analytische Klavieraufnahme. Gut geeignet um auf kleine Details zu achten.
Die Ausklingen der tiefen Saiten ist detailliert zu vernehmen. So präzise habe ich das noch nie gehört. Klavier scheint eine der leichteren Fingerübungen für die SOUL/HD 800S Combo zu sein.

Maria (Gavota), Spanish Guitar Music, Wolfgang Lendle:
Schönes, sauber aufgenommenes Stück klassischer Gitarre. Wie klingt diese?
Das Stück habe ich nach kurzem Anspielen abgebrochen, weil alles so klar und präzise (ich meine damit nicht kalt oder technisch, sondern einfach nur sauber) wiedergegeben wurde, dass ich meine zur Verfügung stehende Zeit nicht weiter darauf "verschwenden" wollte ...

High Hopes, The Division Bell, Pink Floyd:
Wie werden die Naturgeräusche, insbesondere der Flug des Insekts, zu Beginn des Stückes wiedergegeben?
Ich konnte den Flug des Insekts so problemlos vor meinem inneren Auge nachverfolgen, wie ich es noch nie erlebt habe. Das war nicht "mal links, mal rechts", sondern die Fliege(?) ist von links nach rechts und weiter geflogen.

III Sequentia - Tuba mirum, Mozart - Requiem, Nikolaus Harnoncourt, Concentus Musicus Wien, 2004:
Wie sind die Solisten räumlich wahrnehmbar?
Die Solisten stehen klar voneinander getrennt im Raum. Die Stimmen klingen sauber und klar verständlich (ohne Schärfe beim Sopran).

Bach Cantata BWV 26 "An irdische Schätze das Herze zu hängen", The Complete Sony Recordings CD1, Nikolaus Harnoncourt:
Wie gut verständlich ist der Solist?
Die gesungenen Worte des Solisten sind auch bei geringer Lautstärke (ich höre Musik tendenziell eher leise) völlig problemlos zu verstehen - kein "Genuschel", das einen dazu bringt, lauter machen zu wollen.

Streichquartett Nr.14 d-moll D810 "Der Tod und das Mädchen" - I. Allegro, Schubert - Streichquartette 10 & 14, Alban Berg Quartett, 1997:
Wie klingt die räumliche Anordnung der Musiker zueinander?
Auch hier habe ich nach relativ kurzem Anspielen das Stück abgebrochen, weil (fast) alles wie erwartet war. Die Positionen der Musiker sind (wie erwartet) klar im Raum positioniert und deutlich von einander abgegrenzt. Unerwartet war für mich allerdings, dass ich irgendwie einen - schwer zu beschreibenden - überwältigenden räumlichen Eindruck hatte. Die Musiker spielten nicht einfach irgendwie etwas weiter rechts oder links, weiter vorne oder hinten voneinander, sondern "genau da". Mit geschlossenen Augen meinte ich jeden Einzelnen an einer bestimmten Stelle sitzen sehen zu können. Das habe ich so noch nie erlebt.

Summertime, Janis Joplin's Greatest Hits, Janis Joplin, 1971, LP, privat digitalisiert:
Diese Aufnahme fällt hier aus der Reihe, weil ich hier vor allem den Effekt des Crossfeed ausprobieren wollte. Im der Aufnahme spielt die Leadgitarre ausschließlich auf dem rechten Kanal, während die Rhythmusgitarre nur auf dem linken Kanal zu hören ist - zur damaligen Zeit eine übliche Aufnahmeanordnung. Über Kopfhörer klingt das Stück jedoch dadurch unnatürlich und lenkt, zumindest bei mir, die Aufmerksamkeit vom eigentlichen Stück ab.
Was ist nun der Effekt des Crossfeeds?
Nichts... oder irgendwie doch. Klanglich hat sich nichts verändert. Nur, dass man auf einmal das Stück 'viel angenehmer' hören kann. Der irritierende Eindruck etwas ausschließlich links oder rechts und überhaupt nicht auf dem anderen Ohr zu hören, ist weg. Die Gitarren spielen immer noch ausschließlich links oder rechts, aber "nicht so künstlich". Ich konnte jetzt viel besser Janis zuhören und die singt wirklich unglaublich .

Sway, Turn Up The Quiet, Diana Krall
Diana Kralls Stimme spielt mit meiner hifi.me/Etymotic Kombination (die ist mir gegenüber der Musical Fidelity - Corda Jazz - Etymotic Combo lieber aufgrund der präziseren Darstellung des Schlagzeugs) direkt im Kopf und löst sich nicht ab. Im Gegensatz dazu bietet die SOUL/HD800 Combo wieder einen räumlichen Eindruck, den ich noch nie so vorher erlebt habe. Stimme von Diana Krall ist in kurzem Abstand direkt vor mir (und nicht im Kopf). Die Nebengeräusche, die sie beim Singen mit dem Mund macht, sind hörbar, doch nicht so 'scharf' und aufdringlich, wie beim hifi.me. Die Instrumente stehen tiefengestaffelt in einem Raum. Wenn ich die Augen schließe, kann ich die Musiker vor mir sehen.

Parsifal Vorspiel, Wagner, Roger Norrington, The London Classical Players, 1995:
Last, but not least: Das Stück war die Sahnehaube bei meiner Hörprobe. Der räumliche Eindruck war wieder unglaublich. Ich sah geradezu das Orchester in der Tiefe gestaffelt sitzen. Es war nicht nur: Die Posaunen sind 'eher irgendwie hinten' rechts, sondern: Sie sind genau da hinten rechts.
Die Details der Streicher und Bläser habe ich viel differenzierter wahrgenommen, als ich es bisher gewohnt war. Die leise Untermalung durch die Kesselpauken in der Mitte des Stückes ist nicht nur gut zu hören, ich meinte auch die einzelnen Paukenschläge sauber von einander getrennt wahrzunehmen - wow. Eigentlich dachte ich, dass diese Aufnahme bezüglich Aufnahmequalität eher kritisch sei, aber ich wurde eines Besseren belehrt. Es ist nicht die Aufnahme, es sind meine bisherigen Komponenten ...

Mein Fazit:
In der Präzision der Darstellung ist der SOUL (zusammen mit dem HD 800S) über jeden Zweifel erhaben. Das hatte ich irgendwie erwartet.
Was ich jedoch nicht erwartet hatte, ist jedoch der unglaubliche räumliche Eindruck. Ich glaube, das muss man erlebt haben, um den Unterschied zu 'begreifen'. Aufgrund meiner bisherigen Ausstattung und Erfahrung kann ich natürlich nicht sagen, wie das bei anderen Geräten in dieser Preisklasse ist. Ich denke jedoch, dass sich der SOUL bei keinem Vergleich verstecken muss - das ist aber reine Spekulation meinerseits.

Aus meiner Sicht kann ich nur sagen: Wer mit dem Gedanken spielt, sich einen DAC/Kopfhörerverstärker in dieser Preisklasse zuzulegen, sollte sich den SOUL anhören. Für die, die bisher noch nicht Komponenten in dieser Preisregion haben (wie ich), um den Unterschied zu hören. Für die, die derartige Komponenten schon haben, um den Vergleich zu haben. Es lohnt sich.
Huo
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 22. Jul 2018, 21:25
Willkommen im Forum. Ein sehr aufwändiger erster Post.

Es gibt einen Review-Bereich, die Moderatoren werden den Beitrag dahin verschieben.

Mich würden noch ein paar Direktvergleiche interessieren. Ich hatte auch den Jazz (ohne FF) und mochte ihn sehr! Der SOUL hat mein Interesse geweckt, aber das "Habenwill" blieb bisher aus. Ich kenne den neuen DAC/Amp auch nur als Prototypen von der CanJam Berlin 2017 und damals war noch gar nicht sicher, ob er überhaupt produziert werden soll.

Ich weiß nicht genau wofür ein DAC 64-Bit braucht. Ist meiner Meinung nach sowas von unrealistisch die Auflösung von 24 Bit überhaupt zu erreichen, so dass 32 Bit auch mit allen DSP-Spielereien Overkill sein sollten, solange wir noch auf der Erde leben (vielleicht bekommen wir besseren Rauschabstand im Weltall hin, aber das warte ich lieber ab). Die Funktionen vom Soul bekommt man ja eigentlich auch sehr gut mit einer Software hin, bzw. einem Gerät das auf solches aufbaut, wie z.B. der ADI-2 DAC. Der Mehrwert vom Soul ist mir noch nicht ganz ersichtlich, aber ich lasse mich da gerne aufklären.

Die Eingabe ist verhältnismäßig eingeschränkt, ohne DSD-Support und "nur" bis 24-192. Mir reicht das locker, aber dann nochmal die Frage, wozu intern in 64 Bit arbeiten? Das treibt die Kosten nur unnötig hoch.
marhi
Neuling
#3 erstellt: 22. Jul 2018, 21:58
Hallo Huo,

das ging jetzt aber schnell mit der ersten Antwort . Zu Deinen Fragen: Ich habe auch 'nur' den Prototyp gehört (genauer gesagt den ersten Prototyp; der/die nächsten sind gerade noch im Aufbau). Jan Meier ist gerade dabei mit den Lake People über die Produktion des SOUL zu sprechen. Genaues kann ich dazu aber nicht sagen. Da solltest Du Dich direkt an Jan Meier wenden (ich duze Dich mal ...). Ich habe bisher auch noch nicht definitiv gehört, dass er produziert wird, aber nach meiner Hörprobe hoffe ich es ...

Zu Deinen Fragen: Ich habe die technische Seite außen vor gelassen. Erstens, weil ich dazu nicht allzu viel beitragen kann und zweitens, weil ich kein Vergleichshören etc. machen konnte und ich nur meine Höreindrücke von einer zeitlich begrenzten Session schildern kann. Ich habe da natürlich versucht rein zu packen, was geht von dem was mir wichtig war - deshalb auch die Form mit Stück, Aspekt, Eindruck ... aber das ist subjektiv (bestenfalls pseudo-objektiviert ).

Wie ich eingangs erwähnt hatte: Ich suche eine on-fits-all Lösung und letzten Endes interessiert mich nur der Höreindruck (egal, wie das technisch realisiert wurde, solange es in (m)einem gesteckten finanziellen Rahmen bleibt). Genau beim Höreindruck war ich aber platt von der räumlichen Darstellung des SOUL. Das liegt deutlich über dem was ich kenne und auch was ich extrapoliert (sprich: erwartet) hatte. Wie ich geschrieben habe, habe ich bisher keine ähnlich teuren Komponenten gehört. Deshalb rede ich sicher ein Stück weit als Blinder von den Farben und habe deshalb am Schluss einfach empfohlen: Hört's Euch an und bildet Euch Eure eigene Meinung. So weit versteige ich mich: Es lohnt sich, den SOUL zu anzuhören - mal schauen, ob es dann noch andere gibt, die zum SOUL was schreiben. Ich bin auf deren Eindrücke gespannt.
burki111
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 22. Jul 2018, 22:15
Nur ein Hinweis:
In diesem Forum werden subjektive Hörberichte nicht wirklich viel Wert zugeordnet.
Viele meinen, dass es bei DACs und Verstärkern praktisch keine hörbaren Unterschiede gibt.

Das was du beschreibst, ist doch die Klangsignatur des Sennheisers, der dir (wie Jan schon vermutete) gut gefällt. Vom Soul lese ich da nichts...
Das was am Soul interessant ist, sind doch verschiedensten Einstellungsmögluchkeiten, die du leider mit keinem Wort erwähnt bzw. getestet hast.
Ebenso wäre für manche sicher auch der Vergleich mit anderen KHVs (am Sennheiser) bzw. anderern KHs (am Soul) interesant.

Aber klar: Im Endeffekt ist wichtig, was dich überzeugt.
Frarie
Stammgast
#5 erstellt: 22. Jul 2018, 22:27
Danke für die viele Mühe. Es war spannend zu lesen.

Was mich allerdings mehr als die Kombi Soul/HD800s interessieren würde an Deiner Stelle, wäre: Wie klingt der vorhandene Kopfhörer am Soul? Und: Wie klingt der HD800s am vorhandenen Verstärker-Park?

Ich bin vor ein paar Monaten zum ADI 2 DAC gewechselt und erlebe meine Kopfhörer seither quasi neu. Alle klingen besser als vorher, der eine mehr, der andere weniger. Das könnte ich ähnlich detailiert wie Du beschreiben mit verschiedenen Aufnahmen. Das schließt ja nicht aus, dass bei mir alles nochmal besser klingen würde mit einem anderen Verstärker/Wandler. Das heißt auch nicht, dass der Soul nicht besser ist als der ADI klingen könnte. Aber wenn man alles bisherige durch eine komplett neue hochwertige Kombination Kopfhörer/Verstärker/Dac ersetzt, wundert es mich nicht, dass man zufriedener als vorher sein kann.
Frarie
Stammgast
#6 erstellt: 22. Jul 2018, 22:29
sorry burki111 wir hatten wohl den gleichen Gedanken zur gleichen Zeit, ich habe mir nur zuviel Zeit gelassen, auf den Knopf zu drücken.
Mueslimann
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 22. Jul 2018, 22:42
Ganz schön ausführlicher Bericht. Top dass du dir die Mühe gemacht hast das alles runterzutippen!
Aber ist das nicht eher ein Höreindruck vom sennheiser?
Ohne den Vergleich mit deinen KHs an dem Corda ist doch das alles fürn Ars?
Würde mich nicht wundern, wenn das ganze dann doch um einiges nüchterner wäre.
Solltest du also unbedingt noch ausprobieren
derSchallhoerer
Inventar
#8 erstellt: 23. Jul 2018, 09:19
Ich finde leider auch das man den Bericht nicht einordnen kann. Du hörst sonst nur mit dem Etymotic (der ein hervorragender InEar ist) und mit dem AKG (dem ich überhaupt nichts abgewinnen kann). Jetzt hast du zum ersten Mal den HD800S auf und willst aber den Klang des Corda Soul beschreiben. Sorry, das funktioniert einfach nicht. Du beschreibst tatsächlich deine Eindrücke zum HD800S. Der hätte dabei an jedem vernünftigem Kopfhörerverstärker hängen können. Du wärst immer zum gleichen Ergebnis gekommen. Dir gefällt der HD800S.
Jan_Meier
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 23. Jul 2018, 10:31
Hallo Musikfreunde,

es stimmt natürlich, daß der Kopfhörer hier in der "Neubelebung" der Musik eine wichtige Rolle spielt. Dennoch, so glaube ich, hat auch der SOUL einen wesentlichen Anteil. Der Verstärker ist extrem hochauflösend und bietet eine extrem gute Ortbarkeit.

"Viele meinen, dass es bei DACs und Verstärkern praktisch keine hörbaren Unterschiede gibt."

Unterschiede zwischen Verstärkern und zwischen DA-Wandlern sind in der Regel deutlich kleiner als die Unterschiede zwischen Kopfhörern. Dennoch sind sie durchaus wahrnehmbar und manchmal sogar sehr deutlich.

Aber jeder der sich mal selber einen Eindruck vom Soul machen möchte, ist herzlichst nach Spardorf (Raum Erlangen/Nürnberg) eingeladen. Mann kann seine eigene Musik/Kopfhörer/Anlage mitnehmen und sich in aller Ruhe mit dem Verstärker/DAC auseinander setzen. Ich würde mich freuen.

Schöne Grüße,

Jan Meier
derSchallhoerer
Inventar
#10 erstellt: 23. Jul 2018, 11:32
Hallo Herr Meier,

Ihnen will hier niemand Ihre Handwerksfähigkeiten absprechen. Dafür sind Sie zu lange in der Branche unterwegs. Stein des Anstoßes zur sachten "Kritik" an den Ausführungen von marhi war lediglich der Einsatz eines vorher nicht verwendeten Kopfhörer an einem neuen DAC-Amp. Das war einfach keine gute Voraussetzung um wirklich objektiv über Ihr neues Gerät zu schreiben. Da sieht alles ganz anders aus, wenn jemand in seinem gewohnten Umfeld mit Hörern die er in- und auswendig kennt, die klanglichen Fähigkeiten Ihres Soul ausloten kann. Dann kann man eventuell auch Quervergleiche zu anderen DAC-Amps nachvollziehen.


Der Verstärker ist extrem hochauflösend und bietet eine extrem gute Ortbarkeit.

Ihre Verstärker in allen Ehren, aber welcher vernünftig aufgebaute Verstärker ist das in der heutigen Zeit nicht.
Jan_Meier
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 23. Jul 2018, 19:23
Hallo Schallhoerer,

"Das war einfach keine gute Voraussetzung um wirklich objektiv über Ihr neues Gerät zu schreiben. Da sieht alles ganz anders aus, wenn jemand in seinem gewohnten Umfeld mit Hörern die er in- und auswendig kennt, die klanglichen Fähigkeiten Ihres Soul ausloten kann."

Deshalb kann man bei mir beim Probehören immer seine eigene Musik und Gerätschaften zur Vergleich mitnehmen. Damit habe ich absolut keine Probleme!

"Der Verstärker ist extrem hochauflösend und bietet eine extrem gute Ortbarkeit.

Ihre Verstärker in allen Ehren, aber welcher vernünftig aufgebaute Verstärker ist das in der heutigen Zeit nicht."

In diesen Disziplinen gibt es auch bei heutigen Verstärkern noch deutlich wahrnehmbare Unterschiede. Komm einfach mal vorbei und probier es aus!

:-)

Jan
marhi
Neuling
#12 erstellt: 23. Jul 2018, 19:31
Hallo allseits,

ja, ihr habt alle recht mit Eurer Kritik. Das war und ist kein objektiver Vergleich (soweit das überhaupt möglich ist), aber was ich gemacht habe war's zweimal nicht. Deshalb habe ich das auch unter anderem eine Hörprobe genannt. Dafür gibt dafür zwei wesentliche Gründe:
1. Das Setup war nun mal so. Ich hatte nur beschränkt Zeit mir den SOUL anzuhören. Weiterhin hat der SOUL einen symmetrische Ausgang. Da konnte ich nicht einfach mal den Etymotic anschliessen. Trotzdem, glaube ich, hat es sich für mich gelohnt.
2. Es ging mir auch mehr darum zu berichten, wie es einem Newbie wie mir geht, wenn er mit derartig hochwertigen Komponenten in Kontakt kommt. Das waren für mich nicht einfach nur Nuancen, sondern so deutlich, dass ich einfach platt war. Das ist dann für alte Hasen eher kalter Kaffee, aber für jemand, der sich darüber Gedanken macht, ob er Aufrüsten soll, finde ich, durchaus relevant, so dass ich es für berichtenswert hielt, dass es sich meiner Meinung nach lohnt, einen derartigen Versuch zu starten... So steht es auch in meinen letzten Sätzen. Mehr wollte ich gar nicht sagen.
marhi
Neuling
#13 erstellt: 20. Nov 2018, 23:22
Noch ein Nachtrag zu dem Thread:
Ich war am Wochenende noch einmal bei Jan, weil ich in diversen Reviews höchstes Lob für den Focal Clear gelesen hatte. Das hatte mich verunsichert, ob ich wirklich den HD800(S) zum Soul haben möchte oder besser doch einen anderen Kopfhörer. In der Session habe ich zuerst den Focal Clear, den HD800 S und den Hifiman Ananda (Jan meinte, der könnte mir gefallen) an seiner Daccord/Classic Combo zum Vergleich gehört. Ihr hattet absolut recht mit Eurer Vermutung, dass mir die Klangsignatur des HD800 S am besten von den drei Kopfhörern gefällt und mich fuer den HD800 S entschieden.
Nachdem ich mich fuer den HD800 S entschieden hatte, hat Jan dann den Soul Prototyp geholt und mich den HD800 gegen den HD800 S im Vergleich hören lassen. Letztendlich habe ich mich dann fuer den HD800 entschieden, weil das Notchfilter des Soul den HD800, nach dem was ich gehört habe, eine für mich deutlich hörbare Verbesserung des Klangs ergab. Er klang dann weniger scharf und 'entspannter'. Ich konnte mit dem Notch-Filter keinen klanglichen Unterschied zwischen dem HD800 und dem HD800S hören (was natürlich auch an mir liegt ). Jan hatte mir noch erklärt was der technische Unterschied zwischen dem HD800S und dem HD800 ist. Da schien es mir plausibler den HD800 zu nehmen, weil dieser nicht durch einen Resonator den 6.5 kHz Peak im Spektrum verteilt und damit prinzipiell präziser ist (ich habe es in der Hörsession jedoch nicht wahrgenommen).
Ein interessanter Punkt ist meines Ermessens jedoch, dass ich klanglich einen deutlich bemerkbaren Unterschied zwischen der Daccord/Classic Combo und dem Soul gehört habe. Insofern kann ich jetzt die Frage beantworten, dass es nicht nur die Klangsignatur des HD800 ist, die mir so gefallen hat. Der Soul klingt für mich einfach 'natürlicher' oder 'richtiger' gegenüber der Daccord/Classic Combo. Ich möchte lieber nicht versuchen, den Unterschied zu beschreiben, weil ich es 'eh nicht hinbekommen würde. Wen es interessiert, kann ich deshalb nur empfehlen sich den Soul im Vergleich mit anderen Verstärkern anzuhören.
A propos: Falls ihr ihn angehört habt, würde ich gerne hören, wie Ihr ihn wahrgenommen habt, damit ich dann vielleicht weiss, wie ich das, was ich gehört habe, beschreiben kann .
DiegoDee
Stammgast
#14 erstellt: 30. Jan 2021, 19:53
Ich will hier mal versuchen zu beschreiben was mich zum Kauf des Meier Corda Soul gebracht hat.
Letztlich ist es eine Summe von Ereignissen die auf meinem Weg stattgefunden haben im Zeitfenster 2020/2021.

Ich will eine Hilfestellung geben für alle die auf der Suche sind oder noch sein werden und die sich satt gelesen haben
aber sich immer noch nicht entscheiden können.
Wenn mein Bericht das berühmte "Zünglein auf der Waage" darstellt das manchem Enthusiasten dabei hilft sich ein Gerät fürs Leben anzuschaffen
mit dem er zudem glücklich und zufrieden ist dann würde mich das freuen.
Bei mir wird es keine Messwerte geben die sind allgemein bekannt und genügend durchgesprochen.
Der Soul ist nicht billig und ich habe die Anschaffung mit mir sehr hart durchgerungen, Punkt.
Mir war es letztlich die Investition wert.

Angefangen hat der Leidensweg als ich ohne DAC dagestanden bin (nachzulesen hier: https://www.prof-x.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=879)
Zufälligerweise bin ich fast Zeitgleich (letztlich dem Bericht von ML Sensai: Mark sei Dank) zu einem fast nagelneuen Ether2 + allen Austauschpolstern gekommen.

Der Ether2 wollte allerdings am RME ADI-2pro einfach nicht so recht gefallen.
Leise ging das, aber etwas lauter war der Sound für mich unerträglich.
Taugt der Ether2 doch nichts?
Liegt es am pro?
Um wenigstens ein bisschen eine Aussage machen zu können habe ich mir bei Fried Reim einen V280 zum Test geholt.
Mit dem RME verbunden lieferte der V280 am E2 nun einen schönen analogen Sound ab und nun habe ich es selbst erleben dürfen wie schön
der E2 spielen kann.
Zu dieser Zeit wurden die neuen Violectric HPA V390 und V580 angekündigt.
Den V280 und den pro wieder zurückgeschickt.
Warten.

Eigentlich war ich zum Kauf eines V390 zu 90% durch.
Fidelio (Musicalhead) hatte mir eine ausdrückliche Empfehlung zu einem Questyle Master Twelve ausgesprochen der seiner Meinung nach
sehr gut mit dem E2 harmonisieren sollte.
Das habe ich deswegen verworfen weil mich der Sound vom V280 zu der Zeit schon überzeugt hatte und mir war in diesem Fall ebenso
die Nähe zur Company wichtig (Made by Lake People, 2,5 Autostunden von mir entfernt).

Dann ereignete sich der Brand bei AKM und die Lieferbarkeit des V390 war bis auf weiteres dahin.
Ich zweifle nicht an der überragenden Klangqualität von Violectric Produkten, doch mir ist nun aufgefallen daß es mich stört
wenn ein Gerät zur Klangerzeugung/Verstärkung außer einem Laut/Leise und einem Balanceregler nichts an Bord hat.
Der V390 hat nicht mal einen Balance Regler! Das gleiche übrigens beim Questyle.
Dafür gebe ich nicht so viel Geld aus (sorry Fried Reim, sorry Questyle)

Doch (wieder) zum RME?.....Never!

So entdeckte ich die Existenz vom Meier Corda Soul quasi neu.
Aber der Preis!
So viel wollte ich doch eigentlich nicht ausgeben.
Danke an dieser Stelle an Hans (Robodoc) und senifan die mich mit viel Geduld ertragen haben und ihr bestes gegeben haben um meine Fragen
bzgl. Corda Soul(Robodoc) und Daccord/Jazz (senifan) zu beantworten :wink:

Nun wollte ich es genau wissen und kontaktierte Jan Meier.
Auch vielen Dank an deine Geduld lieber Jan.
Mich hat es immer wieder erstaunt wie eine solche Koryphäe meine manchmal laienhaft gestellten Fragen und Bedenken völlig ohne gezicke
und Überheblichkeit beantwortet hat.
Kein Wunder daß Hans mit ihm befreundet ist.

So hat mir Jan Meier über Weihnachten/Neujahr seinen privaten Corda Soul und eine Daccord/Jazz Kombi zum ausgiebigen Test zur Verfügung gestellt.

Zum Einstieg habe ich mich mit der Daccord/Jazz Kombi vertraut gemacht nachdem ich die 30 Tage Testversion von Audirvana Plus installiert hatte.

Yeah, Daccord/Jazz, eine wirklich sehr schöne Kombination zusammen mit dem E2.
Das war stimmig von Anfang an, laut oder leise.
Schönes analoges feeling, eigentlich habe ich nichts vermisst.
Da musste ein Track schon verdammt schlecht gemastered sein daß mir die Musik auch mit der D/J Kombo keinen Spaß mehr gemacht hat.
Leistung war stets satt vorhanden für den E2, auch laut.
Ich habe sehr viele schöne Stunden mit dem Daccord/Jazz verbracht, wenn mich das Ding irgendwie genervt hätte würde ich das
schonungslos sagen.
Eigentlich brauche ich nichts mehr?
Ob man mir es glaubt oder nicht, ich habe wirklich den Soul während dieser einen Woche nicht angerührt!

Ich war einmal kurz davor den Soul ungehört wieder zurückzuschicken.
Da haben mir die Vernünfteleien den Schlaf geraubt.
Junge, der Daccord/Jazz reicht doch völlig, du bleibst unter 1000€, spar das Geld für was anderes......and so on.
Rein vom vernünftigen Standpunkt her korrekt, scheiß auf die 5% mehr Klang für 3 bis 4faches Geld.
Brauchst du das wirklich???

Um es nun etwas abzukürzen: ja, das lohnt sich eben doch! Und: es ist definitiv ein größerer Unterschied als 5%.
Obwohl kein Regler aktiviert war fühlte sich für mich die Musik spontan wie früher an wie in einem Musikzimmer.
So ist es öfter vorgekommen daß ich gemeint habe daß die Musik aus Lautsprechern kommt und mir nicht mit Kopfhörer in die Ohren pustet (nein, das Crossfeed war ausgeschaltet).
Beim umstecken auf den Daccord/Jazz schrumpfte der Klangraum, kam die Musik aus einem 12" (30cm) Rohr von vorne.
Ordentliches, korrektes Stereo.
Der Soul schaffte es, daß ich mitten im Musikgeschehen sitze.
Je nach Musiktitel kann es sogar sein, daß der Sound von oben, mitte, unten von schräg oder von vorne kommt, sensationell!
Seidige Höhen (nie scharf) trotzdem alles da, wunderschöne Mitten, saubere Bässe, klanglich finde ich keinen Makel.
Perfekt.
Der Soul ist meiner Meinung nach ein Fenster zur Musik.

Die Möglichkeit, daß ich Regler habe um bei Bedarf (oder einfach aus der Laune heraus) mal kurz zu regeln ist für mich wie Lebensnotwendig.
Die Regelmöglichkeiten sind sehr feinfühlig. Ich habe die Möglichkeiten noch nicht vollständig ausloten können.


Am Ende des Tages überzeugt der Soul nicht durch Effekthascherei sondern durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren die sich dem geneigten Hörer nach und nach erschließen.
Ein Meisterhafter Kopfhörerverstärker.

I'm a SOUL MAN!


[Beitrag von DiegoDee am 30. Jan 2021, 20:07 bearbeitet]
marhi
Neuling
#15 erstellt: 31. Jan 2021, 02:50
Hups,
ich hatte nicht erwartet nach so langer Zeit wieder was in dem Thread zu hören. Ich bin rein zufällig heute abend noch mal an den Rechner gegangen, um nach Mails zu schauen ...

Ich weiss nicht, ob es unter anderem auch dieser Thread war, der Dich dazu bewogen hat, den SOUL anzuhören. Wenn ja, dann ist es ja gut, dass ich ihn damals geschrieben habe.

Wenn ich mal da bin, eine Beschreibung, wie das bei mir inzwischen mit dem SOUL aussieht.

Ja, nachdem ich den Soul zusammen mit meinem HD800 hatte, war ich im ersten Moment unsicher, ob das wirklich sein Geld wert war. Nicht, weil ich mich etwas gestört hätte, sondern weil ich einfach so 'high-endiges' Equipment nicht gewöhnt war. Jan meinte zu mir nur lakonisch: Es ist wirklich ein sehr guter Kopfhörerverstärker, lass' Dir Zeit.
Nun habe ich ihn beinahe 2 Jahre und ich kann sagen, dass ich ihn mit der Zeit immer besser kennen und schätzen gelernt habe. Ich habe inzwischen einen Endverstärker (NAD C268) und Lautsprecher (Phonar Veritas m4) rangehängt und auch dort macht er eine (für mich) sensationelle Figur. Vorgestern abend habe ich mir z.B. nach langer Zeit mal wieder das Mozart Requiem in der Aufnahme von Nikolaus Harnoncourt über Lautsprecher angehört. Auch hier bin ich 'in dem Raum, in dem die Musik spielt'. Die Präzision mit der Instrumente und die Solostimmen zu verorten sind, ist ein Teil der Story. Der andere, (meines Ermessens inzwischen fast als) wichtiger erachtete Teil ist die saubere Abbildung von 'Nebengeräuschen'. Der Taktstock, der auf das Pult schlägt, das einzelne Husten aus dem Publikum, das Luftholen vor dem Singen. Das läßt mich in der Musik sein. Ich habe vorgestern das Stück quasi neu erlebt, so sauber und klar waren die verschiedenen Instrumentengruppen voneinander getrennt und einzeln anzuhören. Man hört auch kleine Imperfektionen - Der SOUL ist halt eine akustische Lupe. Man mag es oder man mag es nicht.

Ich schätze auch inzwischen sehr die Möglichkeiten zum Eingriff in den Klang (den Notchfilter für den HD800 sowieso), speziell den Crossfeed. Es gibt einfach Stereoaufnahmen aus den 60er Jahren (z.B. Miles Davis' Seven Steps To Heaven auf gleichnamiger LP bzw. CD), die ohne Crossfeed auf einem Kopfhörer imho nur schwer erträglich anzuhören sind (beim HD800 noch verschärft). Das gilt auch für die eine oder andere Pop/Rock-Aufnahme, 'Private Investigations' von Dire Straits ist so ein Beispiel. Obwohl aus den 80ern 'zerfällt' das Stück mit dem HD800 geradezu. Hier hilft der Crossfeed sehr, ohne dass ich eine Klangveränderung wahrnehme (vielleicht gibt es eine, aber ich nehme sie nicht wahr).

Warum schreibe ich das jetzt alles? Hmm, vermutlich wegen Jan, bei dem ich ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe, weil ich ihm diese Rückmeldung bisher noch nicht gegeben habe. Jan, ich hoffe das ist auch so okay fuer Dich... Ich habe nicht viele Worte gemacht (so wie jetzt hier ), sondern einfach Musik genossen. Dafür habe ich ihn auch gekauft.

Es scheint so, DiegoDee, dass es Dir genauso gegangen ist, wie mir. Ich hatte die Daccord/Classic Combo bei Jan gehört und der Unterschied zwischen der Combo und dem SOUL war nicht graduell/marginal. Er war einfach problemlos und deutlich hörbar. Ich kann es nicht technisch beschreiben, was der Unterschied ist, weil auch die Combo sehr sauber und präzise die Musik wiedergegeben hat. Vielleicht ist es wirklich der oben beschriebene nicht-musikalische Anteil, dass man aufgrund der Präzision des SOUL den Raum wahrnimmt, in dem musiziert wird. Letztendlich ist es (mir) egal, was es ist. Ich wünsche Dir, dass Du die Musik genauso geniessen kannst wie ich . Wenn's Dir wie mir geht, dann The best is yet to come.

Letzte Anmerkung: Die Lautsprecher und der Endverstärker habe ich nicht speziell für den SOUL gekauft. Das war ursprünglich von mir nur als netter Beifang gedacht, funktioniert aber hervorragend. So hervorragend, dass ich vermutlich bei dem Verstärker und den Lautsprechern noch was ändern werde. Der SOUL aber bleibt.
DiegoDee
Stammgast
#16 erstellt: 31. Jan 2021, 11:40
@marhi

Danke für die freundlichen Worte.
Ja, du hast Recht: deinen Bericht habe ich unter anderem auch gelesen während meinem Weg. Vielen Dank im Nachhinein.

Nachdem ich meinen Beitrag fertig hatte habe ich gemerkt wie lang der geworden ist und später sind mir noch einige Punkte eingefallen, die ich
noch vergessen habe.

Jeder hat ja sein spezielles Testrepertoire an Musiktiteln an denen man festmacht ob und wie einem ein Gerät XY gefällt.
Unter anderem ist das bei mir meine Fritz Reiner Vienna von Living Stereo: on the beautiful blue Danube.

Der Soul schafft es hier den Konzertsaal zum vibrieren zu bringen und gleichzeitig die enorme Dynamik mühelos darzustellen ohne daß es lästig wird.
Dieses vibrieren des Konzertsaales kann ich schlecht in Worte fassen aber es ist schon ein Unterschied ob z.B. Geigen und Celli an sich korrekt wiedergegeben werden (was ja an sich schon eine beachtliche Leistung des Tontechnikers ist) oder ob die Luft des Saales akustisch mit angeregt wird und interagiert.
Ich bin nicht einmal der große Klassikfan aber mit dem Soul sind mir solche musikalischen Details aufgefallen, die kannte ich allenfalls vom Hörensagen.
Dynamikspitzen hat der Soul stets sehr sauber unter Kontrolle, dadurch werden Passagen an-hörbar die vorher einen gewissen Stress erzeugt haben
weil ätzend.
Stichwort: Piccoloflöte
Der Einsatz derselben war seither immer eine gewisse Plage: scharf und unkontrolliert schießt (ätzt) die Flöte in den Gehörgang.
Mit dem Soul kommt die glasklar und markant aber völlig unverzerrt und erträglich.
Ich erwische mich nach mehreren Wochen dabei, daß ich, wenn die Flöte einsetzt immer noch intuitiv (aus Gewohnheit) die Augen
zusammenkneife was allerdings nun nicht mehr notwendig ist.
Ich habe mir deswegen manchmal überlegt was einen Menschen wohl dazu bringt so eine Hupe hauptberuflich zu spielen

So doof das klingt: weil der Soul vieles und das so Selbstverständlich richtig macht fällt manches vorerst gar nicht so sehr auf.
Mir ist in letzter Zeit öfter geschehen daß ich die Technik völlig vergessen habe, sie war schlicht nicht da, nur die Musik und ich.
Das liegt natürlich an der tollen Kombination Soul und E2, ist aber z.B. auch der scheinbaren Nebensächlichkeit zu verdanken, daß Jan sehr dezente LED's verbaut hat die nicht nerven.


[Beitrag von DiegoDee am 31. Jan 2021, 11:57 bearbeitet]
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