Welcher KH für mich?

+A -A
Autor
Beitrag
Tsaphiel
Inventar
#1 erstellt: 15. Nov 2012, 21:30
So, nachdem ich gestern meine Neuerwerbungen hören wollte und mein günstiger Funk-KH den ich sonst für TV-kucken nutze der Herausforderung nicht gewachsen war muss jetzt endlich was gescheites her!

Ich hab natürlich viel hier gelesen und schon zwei bis drei "übliche Verdächtige" im Kopf, wollt mich aber nochmal rückversichern.

Einsatz Primär:
2-3x im Monat nach der Arbeit auf die Couch und mal sauber 1-2 Alben bei nem Heiß- oder Kaltgetränk geniessen.
Also: Stereo-Musik

Einsatz Sekundär:

Am PC, wenn es nacht ist und die Freundin ein Raum weiter schlafen möchte. Also Nebenbeimusik, hier und da mal ein Singleplayer-Game.
Da muss er aber nicht hoch pegeln. Gehen Kopfhörer - ähnlich wie Lautsprecher - eigentlich auch bei zu wenig Leistung kaputt?
Falls die Leistung vom PC nicht reicht würd ich das Signal über die Anlage schleifen oder nen KHV zusammenlöten.

Budget: Bis etwas über 200 EUR,

also bspw. AKG K 701 oder Beyerdynamic DT990 wären drin, zum DT 880 müsste man schon ein sehr überzeugendes Argument bringen.
Alles was drunter bleibt ist natürlich gern gesehen, weil so oft werd ich ihn ja nicht nutzen.

Verstärker: Onkyo TX SR 608


offen/halboffen/geschlossen:
Da bin ich unsicher. Generell werd ich beim Hören schon Ruhe haben. Muss also keine Außengeräusche dämmen oder wegnehmen, genausowenig wie die Musik nur drin lassen. Wenn ein geschlossener für meinen Einsatz aber besser klingt, hab ich nix dagegen.

Klangcharakteristik:
Ich würd mal sagen ausgewogen. Ich brauch weder einen sterilen KH, noch einen mit eingebauter Badewannen-Loudness. Der KH sollte beschwingt aufspielen und nicht zu viel Färben.
Ich bin 30 hör noch relativ gut, zumindest bin ich im Bereich Höhen noch etwas empfindlich.
Allerdings nur in bestimmten Bereichen, z.B da wo Crash-Becken spielen. Ein betonter Höhenbreich könnte ok sein, aber halt nicht all zu sehr und eben keinesfalls im genannten Spektrum. Bass darf's gern etwas mehr sein, weil der idR bei meinem Musikgeschmack etwas dünner gemischt wird, sollte aber auch nicht zu dominant sein.

Ne gestaffelte Bühne ist gern gehört, wichtiger ist aber, dass der KH auch mit viel Klanginformation pro Zeiteinheit (also "dichter" Musik, Klangteppiche) gut zurecht kommt, sauber auflöst und nicht mehr matscht oder scheppert als es die Band es beim Mixing vorgesehen hat.

das bringt uns zu

Musik:
Eigentlich müsste ich Metal schreiben, weil das wohl offiziell die Kerbe ist.
Allerdings möchte ich das differenzieren, weil eben nicht Manowar, Metallica, Rammstein, Priest usw. gemeint ist und ich mit dem Kopfhörer durchaus was anderes hören möchte als über die Anlage oder im Auto, beim Sport, aufm Rad, im Bus oder auf Parties.
Ich zähl also mal grobe Genres und Bands auf (am Ende des Beitrags setz ich Links damit man sich mal nen Eindruck vermitteln lassen kann).

Haupteinsatz, warum ich gescheite Kopfhörer will:
- "Progressive Dark": Katatonia, Opeth, Moonspell, Anathema
- "Black Metal": Helrunar, Moonsorrow, Primordial
- "Post/Art": Sólstafir, My Sleeping Karma,
- Haggard (Klassik meets Death Metal)

Wenn Sie schon mal da sind, sollten sie auch folgendes können:
- Hardrock/Rock/Pop/Folk/Singer/Songwriter: Dio, Marc Knopfler, Loreena McKennit, Runrig, Fabrizio De André, Gaslight Anthem, Fleet Foxes
- "Klassik": vorwiegend Bach, Händel und Verdi, gelegentlich Wagner, quasi nie Mozart
- härterer Metal (Metalcore, Thrash): Heaven Shall Burn, Meshuggah
- Spanische und Portugiesische Gitarrenmusik, Fado, etc.

Gaaanz selten mal elektronisches wie Covenant oder Schiller

Oder mal anders: Weder Hip-Hop noch Techno noch Popmusik oder Radio-Rock (Ausnahmen bestätigen jeweils die Regel)





Weitere Infos:
In meinem Haushalt sind weitere Kopfhörer vorhanden. Vor allem für den mobilen Einsatz.
Ich kann also gern Vergleiche ziehen zu folgenden Modellen:
Koss KSC 75
AKG K 430
und ein Thomson Funk-KH fürs Fernsen (ziemliches Billigding)
dazu noch diverse InEar - Sportkopfhörer mit Haltebügeln, also keine Plugs.





Also:
Vorschläge bitte!




Hier noch die Links:
Ich konnt nicht immer auf gute Tonqualität achten. Ich denke für nen ersten Einrduck reichts. Es lohnt sich, im Song zu springen, die meisten entwickeln sich recht langsam und unterschiedlich, daher auch so viele Links. Ich werd natürlich die Original-CD im Zuspieler haben:

Haggard:
http://www.youtube.com/watch?v=BSFEv9eaoh4&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=qR2OPndkNR8

Katatonia:
http://www.youtube.com/watch?v=ZPSGS-ymseI
http://www.youtube.com/watch?v=hlLV2l31Ba0&feature=related

Opeth:
http://www.youtube.com/watch?v=6vjg7dQhARY&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=VfOcyrOImLg

Solstafir
http://www.youtube.com/watch?v=XmGdSOhBx8E&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=yLizp0nw35Y

Moonspell:
http://www.youtube.com/watch?v=E7yyR4wh5-4&feature=related

Moonsorrow:
http://www.youtube.com/watch?v=ijetpiGmTo4&feature=related

Helrunar:
http://www.youtube.com/watch?v=BDWiYXJNGcY&feature=related
(Quali is mies)

Primordial:
http://www.youtube.com/watch?v=ySYXfoqCmss&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=mC4u1TzzKKk&feature=related

Meshuggah:
http://www.youtube.com/watch?v=qc98u-eGzlc

My Sleeping Karma:
http://www.youtube.com/watch?v=tmn7rqKS5gU
Tsaphiel
Inventar
#2 erstellt: 16. Nov 2012, 13:00
zu viel Information im ersten Thread?

Vielleicht frag ich mal spezifischer:
Ich werd mir in jedem Fall mal den AKG K 701 bestellen, auch wenn man öfter von "betonten Höhen" liest, aber nen Durchgang hat er verdient.
Direkt dazu im Vergleich den DT990 Edition HiFi (250 Ohm).

Ist zu viel Auflösung für meinen Einsatzzweck gar schädlich? Ich würd schon gern den Hörtest machen und probieren ob meine Ohren den Unterschied zwischen nem 100 EU KH und nem 200 EU KH hören. bzw. ob weniger nicht mehr ist.
Welche 2 würdet ihr im Bereich um 100 € ins Rennen schicken?


Was ist mit dem Bereich dazwischen?
- Ist z.B. der HD598 für etwas über 150EUR nen Schuß wert?


technische Anschlussfrage:
- Der AKG hat jetzt "nur" 63 Ohm.
Andere Modelle gibt es mit unterschiedlichen Ohm Werten und gelten in Rezensionen meist als musikalisch Höherwertiger je höher der Wert ist (600 Ohm, mindestens aber 250). Niedrige Werte eher für mobil eingesetzte Kopfhörer. Macht das den AKG auch mobilgerättauglich? (ergänzt bißchen die Frage aus dem Eingangspost mit "zu wenig Leistung schädlich?")
Evil_Samurai
Stammgast
#3 erstellt: 16. Nov 2012, 14:46
Also falls du auf "clipping" abziehlst mit deiner Frage ob man die Kopfhörer mit unterdimensionierter "Endstufe" zerstören kann, dann kann man das mit "Nein" beantworten.

Clipping verursacht unharmonische Oberwellen in geringerer Intensität als das nicht clippende Signal... Bei einem Treiber pro Kanal (Breitbänder) kann da gar nichts passieren.
Ganz abgesehen davon weiß ich gar nicht ob diese Problematik bei Kopfhörern überhaupt auftreten kann.

Ich kann dir in deiner angepeilten Preisregion zwar keine großen Alternativen nennen aber den K-701 halte ich für dein Anwedungsprofil für nicht geeignet. Gerade bei den härteren Sachen klingt der einfach zu hell/schrill und körperlos. Empfehlen könnte ich den HD-650 aber der kostet mittlerweile ne Ecke mehr.

Hörst du gerne laut? Ich frage deswegen weil offene Kopfhörer wie HD-650 und K-701 nach außen ziemlich schlecht isolieren, meine Frau hat sich jedenfalls immer beschwert dass sie nicht schlafen könne wenn ich im Nebenzimmer mit HD-800 / HD-650 Musik höre
Da wären dann z.B auch gute inears eine Alternative oder eben geschloßene Kopfhörer.

Wegen der Impedanzfrage... so als ersten Anhaltspunkt kann man schon sagen, je Niederohmiger desto besser für mobile Geräte geeignet. Allerdings muss man dann nochzusätzlich auf den Wirkungsgrad der jeweiligen Hörer achten.
Tsaphiel
Inventar
#4 erstellt: 16. Nov 2012, 15:36
InEars möchte ich nicht unbedingt.
Ob offen/halboffen/geschlossen bin ich wie gesagt unschlüssig.

Entscheidender dürfte Klang sein.

Laut?
Naja. Sagen wir mal so: Ich hab bei Live-Konzerten meistens Ohrstöpsel drin.
Natürlich gibt's Sachen die man lauter hören muss als andere, damits gescheit wirkt, aber generell werd ich wohl leise genug hören, dass eine geschlossene Tür dazwischen genug Schallschutz liefert- sonderlich emfpindlich ist meine Freundin eh nicht.
Wir wohnen auch nicht zusammen und die Abende an denen ich mich ganz meiner Musik widme (siehe Primärer Einsatz im ersten Post) sind eh die, wenn Sie nicht da ist.


Also so 250 wären eigentlich die Schmerzgrenze, das wird mim HD650 nix.

Gerne bleib ich auch unter 200.
(marktpreis, nicht UVP).

K601? Oder ist der genau so höhenbetont wie der 701?
Jestor
Stammgast
#5 erstellt: 16. Nov 2012, 15:51
Aalsoo....
Ich habe den K601 zuhause, und wenn ich mal Metal höre dann muss ich da leider am Amp den Bass etwas hochdrehen, weil mir die Musik sonst keinen Spass macht.
Ansonsten bin ich ein grosser Fan von dem Ding und würde ihn auch nicht so schnell hergeben (ausser vielleicht für einen 701, aber zu dem Test hab ich mich auch finanztechnisch noch nicht durchringen können)

ich würde den K601 mehr Mitten- als Höhenbetont bezeichnen, aber ja, mit Bass ist da nicht viel los. Er kanns, hat nur recht wenig davon
Tsaphiel
Inventar
#6 erstellt: 16. Nov 2012, 16:12
Falls Lust, bitte grad mal testweise mit dem KH in die von mir verlinkten Haggard Videos reinlauschen, falls die CD sich nicht in der eigenen Sammlung befindet.

Relevant vor allem "Awaking the Centuries". In der Passage zwischen 0:30 und 1:00 kommt ein recht tiefer Schlag, der mir im Auto jedesmal fast den Kit aus den Fenstern drückt - geil!
Das Erlebenis erwarte ich mit KH gar nicht, aber sauber kommen sollte es halt. Und das Schlagwerk insgesamt sollte bei "Per Aspera Ad Astra" halt präzise kommen.

Wer die Möglichkeit hat auch mal Moonspell - From Lowering Skies testen, wie sich das so im Bassbereich macht.

Ob die Höhen zu kritisch sind dürfte am ehesten beim Meshuggah - Track klar werden.

Das wären so meine kritischen Extreme.
Tsaphiel
Inventar
#7 erstellt: 19. Nov 2012, 20:30
Also ich hab mich am WE nochmal mit dem Thema beschäftigt und bin eher verwirrter als vorher.

Unter anderem dadurch, dass es Modelle mit gleichem Namen in unterschiedlichen Ausführungen zu unterschiedlichen Preisen gibt (Stichwort Beyerdynamic DT 990). Grad bei online Shops, wo mal mehr mal weniger da steht (Edition HiFi, 2005, Studio, Pro...) uff.
Bei Autos versteh ich's ja, dass es den Golf in verschiedenen Varianten gibt und der trotzdem immer Golf heisst.
Wollte mir ja jetzt nicht von den verschiedenen Modellen noch die unterschiedlichen Varianten auf Halde legen.

Aber davon ab.
Ich will endlich in die Pötte kommen und mir ein Rudel von 3-5 Kopfhörer ordern.

Bevor ich ne Vorauswahl treffe:
Sind offene, bzw. halboffene für mich besser geeignet als geschlossene?
Oder gewinnt die/meine Musik auch dadurch?
(Grad Bassbereich kommt bei geschlossenen etwas fetter und ist ja im Metal tendenziell niedrig gemischt?)

Wie gesagt: Es geht um Klang (80%) Lautstärkeabschirmung ist nicht so wichtig.(20%)
Mobiler Einsatz: Nein! Ich hab meine K 430 für unterwegs, die sind ok.

Lohnt es sich, den DT 880 doch mal anzutesten?
Wenn es DER Kopfhörer für mich wäre soll es an den 40€ Mehrpreis nicht scheitern
Tsaphiel
Inventar
#8 erstellt: 20. Nov 2012, 21:29
Nachdem der K 601 quasi überall ausverkauft ist, mus sich wohl doch den 701 testen.
DT 880 und AKG K 701 sind also schonmal gesetzt für den ersten Wurf.

Außerdem würd ich den DT 990 auch mal antesten.
Zu welcher Variante sollte ich greifen?

Nochmal:
Lohnt es sich, auch geschlossenen Varianten ein Ohr zu schenken?

Und:
Sennheiser würd ich gern auch noch dagegenhalten. Welcher?
Jestor
Stammgast
#9 erstellt: 21. Nov 2012, 11:24
Ich werde bei Gelegenheit mal die Lieder antesten.
Allerdings hab ich immo keine Möglichkeit, youtube mit annehmbarer Quali auf dem KH (über den Amp) zu testen, kann also nichts versprechen.

Der K701 _soll_ noch feiner auflösen als der K601, ist klanglich aber sehr ähnlich, von der Serienstreuung mal abgesehen.

Der Beyer 880 (hab leider nur die 600 Ohm variante gefunden, die klingt u.U. sehr anders als die 250er) ist abgesehen von dem Peak im 10kHz bereich auch sehr ähnlich. Der 990 ist dagegen um einiges bassbetonter abgestimmt.

Selber hab ich aber bisher noch keinen der Hörer ausser dem 601 gehört :-/

AKG vs Beyer

edit: der k601 ist auf Amazon tatsächlich schon weg. Vorgestern gabs da noch ein paar oO


[Beitrag von Jestor am 21. Nov 2012, 11:28 bearbeitet]
Tsaphiel
Inventar
#10 erstellt: 21. Nov 2012, 12:47
Ich kann ggf. auch ein Snippet-Sampler machen und irgendwo als .wav uploaden.
Obwohl: Nur weil es dir (oder sonstwem) dann gefällt, heisst das für mich ja noch nichts.


jetzt wurde gesagt: "blos Hände weg vom 701, viel zu viel Höhen.
Wenn ich aber auf die Grafik schiele, liegen die Beyerdynamics da noch drüber!
Ich kauf das mehr an Bass also teuer ein.



edit: der k601 ist auf Amazon tatsächlich schon weg. Vorgestern gabs da noch ein paar oO

Hab mich gestern abend als ich testbestellen wollte auch sehr gefreut....
Evil_Samurai
Stammgast
#11 erstellt: 21. Nov 2012, 16:35
Der kleine Buckel um 2500Hz und der fehlende Tiefbass lassen den K701 einfach etwas blutleer und hell klingen.
Happyburial
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 21. Nov 2012, 18:28
Hi,
dein genannter Musikgeschmack bringt mich doch dazu, dir mal dieses Review von meiner wenigkeit durchzulesen
Link
Vielleicht hilfts dir ja.

MfG, Simon
Tsaphiel
Inventar
#13 erstellt: 22. Nov 2012, 01:17
Danke Simon.
Opeth und Emperor, ausgezeichnet.

Doublebase-Treue dürfte in der Tat ein wichtiges Entscheidungskriterium werden

DT 880, AKG 701 und 601 sind geordert.

Ich denk ich fummel mir mal ne Wertungsliste zurecht und hör die mehrmals in wechselnder Reihenfolge gegeneinander.
Tsaphiel
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2012, 15:46
Ein kurzer Zwischenbericht:
Ich hab nun etliche Minuten diverse Modelle testgehört. (online bestellt, bzw. zusammengeliehen).
Der erhoffte "Aha-Eeffekt" nach dem Motto "genau der isses" hat sich leider nicht eingestellt - hatte ich aber auch nicht erwartet.

Außer, dass ich nach ner ausgiebigen "Lauschfahrt" im Auto wieder festgestellt hab, dass HiFi über Lautsprecher und HiFi über Kopfhörer eben zwei völlig unterschiedliche Welten sind. Dieses Feeling, das Wummern und den Punch den ein sauber abgestimmter Subwoofer mit potenter Endstufe davor bringt kann man natürlich beim KH nicht erwarten.

Alle Modelle haben individuelle Stärken. Von Schwächen mag ich so mal gar nicht schreiben, was es noch schwieriger macht Kandidaten beiseite zu legen.
Sie sind halt alle anders.
Einzig der Sennheiser HD 598 ist wahrscheinlich raus. Hätte ich keinen anderen zum Vergleich gehabt wär's ein guter Hörer. Hätte ich den bereits gehabt, hätte ich mich nicht auf die Suche gemacht nen andern anzuschaffen. Solide Vorstellung, allerdings ohne wirkliche Glanzpunkte, ein guter Allrounder. Guter Bass für nen offenen, aber nicht überragend. Manko im Vergleich zu den anderen: Weniger Trennung der Instrumente, leicht breiig. Machen Stücken tut das zwar sogar gut, aber im Vergleich zu den andern zeigt er einem auch nichts neues an bekannten Stücken und verschluckt sogar Details. Die Bühne wirkt etwas künstlich.
Optisch gefällt er mir sogar überraschenderweise gut, aber zu dem Preis haben klanglich andere Kandidaten die Nase vorn.


Die Finalisten:

DT990/DT880 und K601/701:
Diese 4 sind wirklich excellente Hörer. Alle vier wollte ich gar nicht mehr vom Kopf nehmen und ihnen zurufen "nehmt mich weiter mit auf die Reise". Ale decken aber auch schonungslos Unzulänglichkeiten bei der Produktion der CDs auf, was gerade bei den von mir favorisierten Genres und Bands halt schonmal aus Budgetgründen vorkommt.
Die Unterschiede sind hörbar, aber wie gesagt kaum als Stärke/Schwäche gegenüberzustellen. Die Klangkonzepte wirken in sich stimmig, so dass es das "bessere" Konzept im Grunde nicht gibt. Ähnlich wie bei Front-/Heck- oder Allradantrieb beim Auto.
Es fällt auf, dass in gemischt besetzten Stücken (also quasi alle) die unterschiedlichen KH unterschiedliche Instrumente betonen und man so eben unterschiedliche Details entdeckt. Die sind dann bei den andern auch da, wenn man drauf achtet man muss aber schon angestrengter hinhören.

Im Einzelnen:

DT880:
Macht angenehm Druck, aber nicht zu überbetont. Sound ist angenehm "fett".
Tragekomfort ist gut.
negativ fällt auf, dass die Verarbeitung beim teuersten KH der Testkandidaten durch lieblos entgratete Metallteile am billigsten wirkt. Selbst der 990 wirkt in diesem Bereich besser verarbeitet. Sind wohl aber produktionstechnische Schwankungen.
klanglich besonder schön bislang: Das Gewitter bei "Brothers in Arms" oder die Introsequenz von Runrig's "From the North" sorgen für eine echte Gänsehaut. Mittendrin statt nur dabei.

K601/701
Wow, Bühne! Aber keinesfalls zu groß, obgleich der Test mit echter Klassik noch aussteht (Haggard mit dem Mini-Orchester ist da keine Referenz).
Wirken beide völlig unangestrengt und geben das Material sauber, fast schon analytisch wieder.
Bei den oben angesprochenen Songs wirkts aber eher so, als stünde man "geschützt" in besagtem Gewitter. Nicht so viel Gänsehaut wie beim DT880. Dafür kommen die Phrasierungen und Anspielcharakteristiken des Dudelsacks bei "From the North" schöner rüber.
Zu den betonten Höhen: Naja, ein Crashbecken ist ein Crashbecken und darf ruhig so klingen. Ohrenschmerzen bekommt man davon nicht. Es fehlt halt wirklich so bißchen das Fundament, was aber wiederum gefühlt der Leichtigkeit zugute kommt.

Vorteil der beiden AKGs: tragen sich super und sind auch leicht.


DT990
Spielt luftig auf, bisher kein Manko gefunden, aber auch erst relativ kurz gehört.
Sound würd ich insgesamt als "trocken"und "dicht" beschreiben.

Daneben:
DT 770 als geschlossener Kandidat: macht natürlich mehr Druck und spielt freudig auf. Bühne ist etwas eng, dafür kommen vor allem verzerrte Gitarren angenehm fett rüber. Wikrt aber zu keiner Zeit zu künstlich. Tragekomfort ist gut und im Gegensatz zu anderen geschlossenen mit Leder sind die Velourspolster auch für längeren Hörgenuss. Er hätte halt auch den Vorteil der besseren Abschirmung, falls man sich doch mal im selben Raum aufhält und unterschiedliche Dinge machen möchte.




Testgehört hatte ich mit meiner Referenz-CD für's Auto, die ich damals insbesondere hinsichtlich "zu scharfe Höhen" und "fetter Bass" zusammengestellt hatte (Hatte vorm Wechsel auf Vollaktiv mit Laufzeitkorrektur paar unschöne Interferenzeffekte). Über die Höhen gabs nix zu meckern, nur beim Bass schlagen sich die Kandidaten halt unterschiedlich. Es folgt der Test mit den wirklich über KH zu degustierenden Stücken und Genres.

Leider geht halt doch einiges an Zeit ins Land bis man zu ner Entscheidung kommt und immer wieder kommt man an den Punkt an dem man denkt "ich traue meinen eigenen Ohren nicht mehr"...
Dazu immer das "wie klang das jetzt nochmal an dem andern anders?" und die unterschiedlichen Lautstärken machen es wirklich schwierig direkt zu vergleichen.

Unglücklich würd ich wohl mit keinem von denen werden, aber der Gedanke im Hinterkopf "wie wäre diese Stelle jetzt mit dem andern ...", das möcht ich später nicht haben.....
Tsaphiel
Inventar
#15 erstellt: 10. Dez 2012, 02:56
AKG K 601 oder beyerdynamic DT 990 Pro???
Ich bin echt so unsicher Jungs!

Nach jedem Genre, jeder Band, teilweise sogar jedem Album, bis hin zu Song/Passage wechselt der Gewinner.
Der AKG macht den beyer halt nass, wenns irgendwie um Auflösung geht. Der Tragekomfort ist überragend, das Design spricht mich sehr an, das glatte Kabel rundet den angenehmen Eindruck ab.

Die Bässe vom 990 kommen natürlich super fett. Das Feeling insgesamt ist im Mainstream Metal-Bereich (Volbeat und so) echt cool, im Bereich Blackmetal (neue Satyricon) drückt der den 601er gnadenlos an die Wand.
Der Hörer macht einfach Spaß. Ist aber auch luftig genug, um bei Orchestraler Musik zu punkten.
Bei den Höhen merk ich kaum Unterschiede, obwohl der 990 lt. Grafik ja ne deutiche Spitze hat. Scheinbar bin ich in dem Bereich nicht mehr so empfindlich


Ich werd echt nochmal drüber schlafen müssen...

Oder sogar den HD 598 als faulen Kompromiss nochmal ausgraben...




zu den andern, Semi-Finalisten:

DT770 is raus, weil außer Bass und guter Abschirmung sonst unspektakulär und nicht sonderlich spannend

AKG K 701 ist nur bei wenigen Details dem 601er überlegen und die tauchen bei Musik auf, die ich seltener höre. 50 Euro Aufpreis für insignifikant mehr Auflösung und nen Plastik-Schaumstoff Ständer -> eher nicht

DT 880 HiFi
is wohl auch raus. Hat zwar hier und da klangliche Vorteile und bildet wirklich nen schönen Kompromiss aus Auflösung, Tiefgang (also Bassbeonung). Ist aber wie gesagt unschön verarbeitet und trägt sich irgendwie unangenehmer als der DT999 Pro. Die 70%, bzw. über 100EU leg ich aber lieber in neue Tonträger an.
Tsaphiel
Inventar
#16 erstellt: 11. Dez 2012, 13:26
And the Winner is: AKG K601.

Im direkten Songvergleich war's echt super schwer. Ich dachte ja, dass Loreena MCKennit's "Night at the Alhambra" eindeutlig für den AKG spricht. Meine Referenztracks hiervon ist neben "Penelope's Song" und "The Mummer's Dance" vor allem "The Bonnie Swans". Wundersamerweise hat aber auch da der Beyer punkten können. Deutlichst werden die Unterschiede zu Beginn beim Klavier. Während der 990er wunderbar Anschlagdynamik und Töne des linken Viertels der Klaviatur vermittelt punktet der 601 in den Mitten und trennt auch noch sauber die gleichzeitige Singstimme heraus. Auch im Gitarrensolo-Part sind beide super, aber halt unterschiedlich. Der 990 vermitelt sauber die konträr zum übrigen Song stehende Distortion und Druck, der 601 zeichnet sauber die scheinbare Bewegung des Solisten und laufende Leichtigkeit der Finger nach.

Nach schier endlosen Sessions der Unsicherheit hat er sich dann doch hauchdünn durchgesetzt.
Der 990 hatte zwar in den Wertungen knapp die Nase vorn (2,5 Punkte, wobei in jedem Hörbeispielel 10 Punkte zu vergeben waren und die Finalrunde aus 7 Beispielen bestand), ausschlaggebend für den AKG waren dann aber Bühne, Detailreichtum, Tragekomfort und durchaus auch Design.

Auch wenn 1-2 Alben damit für mich fast unhörbar werden. Die neue Meshuggah und paar Moonspell Sachen sind so Beispiele, macht überhaupt keinen Spaß an dem Ding. Am DT 990 indes schon. Ich hab lange mit mir gehadert, weil der Bass beim DT 990 wirklich ne Wucht ist, ohne aufdringlich zu sein und der KH einfach Spaß macht.

Entscheidend war dann aber zum einen, dass für mich zu nem richtigen Bassgefühl eben auch "Körperschall" gehört und dafür dann mein Theater 3 oder das Setup im Auto doch besser geeignet ist als ein Kopfhörer. Zum andern überlege ich sowieso noch einen geschlossenen KH dazu anzuschaffen wegen der Isolation nachts und beim Staubsaugen oder so. ggf, auch für unterwegs. ATH-M50 steht da hoch im Kurs, evtl. auch ein Teufel.
Zum anderen hab ich hier immer wieder gelesen, dass der Langzeiteindruck zählt. Also nicht immer nur einer gg. den andern hören. Und da war's irgendwie so, dass der AKG mir mehr vermittelt hat "komm mit mir auf die Reise".

Ich werd dem 990er trotzdem irgendwie hinterhertrauern und der und der AKG muss jetzt über die Feiertage wirklich beweisen, dass er sich zurecht durchgesetzt hat.

Danke an die Beteiligten für die Unterstützung.





P.S. Falls das nochmal jemand liest und auch mit sich hadert:
Ich hab den HD 598 nochmal aus der Verpackung genommen und nach kurzer Zeit wieder dahin zurück gepackt. Klingt für mich wie permanent aktivierte "Loudness", bzw. so, als wär Hall auf die CD gelegt. Bass is zwar genug vorhanden aber nicht präzise genug für meinen Geschmack und im Übergangsbereich Bass/Mitten hat der Kh irgendwie "geschmiert". Vom Tragekomfort kam er auch nicht an K601 oder DT990 ran.
Evil_Samurai
Stammgast
#17 erstellt: 11. Dez 2012, 14:35
Gratuliere zur Entscheidung!

Übrigens ganz toll geschrieben und gut nachvollziehbar. Außerdem finde ich es klasse das du auch ohne Feedback weiter berichtet hast.

Viel Spaß mit den AKGs
Tsaphiel
Inventar
#18 erstellt: 29. Apr 2013, 10:13
Gestern war's soweit.

Ich hab meinen DT 990 aus der Packstation geholt

Für so Gedresch wie Heaven Shall Burn und Co eindeutig die passenderen Kopfhörer.
Bin mit den AKG aber nach wie vor zufrieden.

Was für's Grobe, was für's Feine
ollidolli
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 29. Apr 2013, 11:02
Echt super, wie viel Mühe Du Dir gegeben hast, Respekt!
Ich besitze auch den HD-598 von Sennheiser und bin nicht glücklich mit ihm, insbesondere bei Hardrock und Heavy Metal fällt er leider durch. Ich denke auch, dass es eher auf 2 Kopfhörer hinausläuft, einen für die harten und einen für feinen Sachen. Deine Beurteilung wird mir sicher hilfreich sein, wenn ich nach neuen Hörern suche...
Gruss Ole
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Welcher KH?
gerrix am 21.03.2012  –  Letzte Antwort am 31.03.2012  –  12 Beiträge
KH welcher.
olafheinz am 02.01.2011  –  Letzte Antwort am 03.01.2011  –  3 Beiträge
Welcher KH?
sharp_sword am 02.11.2011  –  Letzte Antwort am 02.11.2011  –  2 Beiträge
Welcher KH denn nun ?
oolfloo am 12.11.2014  –  Letzte Antwort am 12.11.2014  –  4 Beiträge
Cowon Iaudio7 - welcher KH?
doneins am 09.12.2009  –  Letzte Antwort am 18.12.2009  –  5 Beiträge
Welcher KH für den Accuphase?
Richard3108 am 20.08.2012  –  Letzte Antwort am 20.08.2012  –  7 Beiträge
Welcher KH für iPod classic?
Franco74 am 29.10.2008  –  Letzte Antwort am 25.11.2008  –  17 Beiträge
KH-Irrfahrt, welcher KH für iPhone ?
RouvenE am 20.11.2011  –  Letzte Antwort am 27.02.2012  –  30 Beiträge
Welcher KH oder KHV
Xpect am 12.12.2008  –  Letzte Antwort am 12.12.2008  –  3 Beiträge
Welcher geschlossene KH ?
timo7200 am 05.11.2011  –  Letzte Antwort am 05.11.2011  –  5 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.669 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedBigMacXXXL
  • Gesamtzahl an Themen1.550.891
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.533.315