Over-Ear-Kopfhörer bis 200€ // Erfahrung DT880/DT990/ AKG 712/ Fidelio X2

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Soulwarrior
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Nov 2016, 20:44
Hallo werte HiFi-Community,

ich bin schon seit einer Weile auf der Suche nach einem neuen Over-Ear-Kopfhörer, der meinen alten Sennheiser HD570 ersetzen soll und klanglich einiges drauflegt.
Er soll hauptsächlich am PC verwendet werden, zum Musik hören (am Wichtigsten), aber auch Zocken (Ortung bzw. Bühnenbild ist also nicht unwichtig). Da das gerne mal lange Sessions werden, ist guter Tragekomfort wichtig, daher auch Over-Ear und nach Möglichkeit keinen geschlossenen.

Ich höre gerne Metal, Rock, Mittelalter, aber auch hin und wieder mal klassische Sachen, und nachdem ich schon ein paar Kopfhörer probehören konnte, musste ich feststellen, dass ganz neutral mir wohl nicht zu 100% liegt, da ich schon gern bisschen mehr Bass haben möchte - die 16tel Bassschläge sollten also schon mit 'n bisschen Druck im Ohr ankommen ;-)

Nach meinen Recherchen im Internet hatte ich oft gelesen, dass für meine Ansprüche ein Beyerdynamic DT990 oder DT880 am besten geeignet sein sollte, also hatte ich mir zum Anhören beide bestellt (250 Ohm Variante). Komisch war, dass ich überall las, der DT990 sei der basslastigere, aber der Typ von der Kaufberatung, wo ich sie bestellt hatte, meinte, das sei aber der DT880, allein schon bauartbedingt. Ich wollte ihm da nicht recht glauben (er widerspräche damit selbst Aussagen von Fachzeitschriften), daher hab ich trotzdem beide bestellt, um sicher zu gehen. Heute habe ich sie dann bekommen und ausprobiert und bin leider noch gemischter Stimmung.

Bei beiden Kopfhörern ist mit aufgefallen, dass die Höhen vielleicht zu prägnant sind für meinen Geschmack, ich meine damit insbesondere die z-Laute. Beim DT990 war das so ausgeprägt, dass ich ihn nach nur wenigen Testliedern beiseite gelegt hatte, wenn auch der (eben doch) etwas hervorgehobene Bass mir relativ gut gefiel. Aber wenn gefühlt jedes S im Songtext wie ein zzz klingt, ist das für mich nicht mehr so spaßig und ich konzentriere mich dann ständig darauf.
Beim DT880 war das besser, aber trotzdem schon nah an der Grenze, weshalb ich nun unschlüssig bin, ob ich ihn behalten soll oder eben noch einen anderen ausprobieren. Vom Bass her hätte er mir ein Mü mehr haben können, aber im Großen und Ganzen war das in Ordnung und das rundere Bild.

Da ich wie erwähnt aber unschlüssig bin und die erwähnte Telefonberatung mir nicht so kompetent erschien, möchte ich euch um Rat bitten.

Angetrieben wird der Kopfhörer von einem Fiio e10K. Meint ihr, ich sollte mir einen besseren Kopfhörerverstärker zulegen? Von den technischen Daten ist der Fiio ja eigentlich überfordert mit 250 Ohm, aber von der Lautstärke (Schalter auf High Gain) reicht es ja, frag mich eben nur, ob der Kopfhörer da iwie beschädigt werden oder ich den Klang damit noch verbessern könnte.

Vielen Dank vorab für Eure Hilfe. Wenn noch Fragen sind, immer her damit ^^
zeez
Neuling
#2 erstellt: 30. Nov 2016, 20:55
Probier doch einen AKG 701Q. Kannst auch mit https://www.thomann....ch_rslt_702_320268_3 aufrüsten, für mehr Bass.
streifenkauz
Inventar
#3 erstellt: 30. Nov 2016, 21:16
Eine Möglichkeit wäre noch sich eines EQ zu bedienen. Ansonsten könntest du den AKG K712 Pro ein Ohr leihen.
Der E10k reicht von der Leistung bei gesunden Pegeln idR, FiiO ist bei den Angaben eher zurückhaltend.
Soulwarrior
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 30. Nov 2016, 21:31
Hm, beim AKG 702 hatte ich mich auch bequatschen lassen, hatte den erst als 3. Probehörer bestellt, aber da mir dann auf Anfrage hin gesagt wurde, der würde zu meiner Beschreibung gar nicht passen (da zu neutral), habe ich ihn wieder aus der Bestellung rausgenommen.

@zeez
Ich finde keinen 701Q, höchstens einen K-701, aber inwiefern soll das "aufrüsten" der Earpads für mehr Bass sorgen?

@streifenkauz
Der Fiio hat ja auch einen Bassschalter, den ich noch anwerfen kann, aber der ist halt mal zu viel und mal zu wenig. Du hast aber recht, ich könnte natürlich auch einfach einen Software-EQ nutzen - iwie bin ich halt immer etwas komisch was das angeht, ich will einfach, dass der Sound ohne Anpassung stimmt. Noch dazu ich ohnehin nicht weiß, wann ich welche Hz wie weit anheben soll. Aber gut - Einarbeitung ist da wohl nötig dann. Trotzdem möchte ich erstmal schauen, ob man mir evtl. noch andere Kopfhörer empfehlen kann. Ich für meinen Teil hadere eben mit der Überlegung, ob mir die Verbesserung des Klangs gegenüber dem alten Hörer das Geld für den neuen Hörer wert ist.


[Beitrag von Soulwarrior am 30. Nov 2016, 21:33 bearbeitet]
streifenkauz
Inventar
#5 erstellt: 30. Nov 2016, 21:41
K712, nicht 702. Der 712 hat mehr Bass durch die Memory Foam-Polster. Diese lassen weniger Schall durch, dichter..
Soulwarrior
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Nov 2016, 21:45
Hmm, der K712 liegt mit rund 220€ über meinem Budget. Mag zwar nur 20€ sein, da ich aber ursprünglich sogar nur 150€ ausgeben wollte und davon schon auf 200 hoch bin, kommt der nicht in Frage. Trotzdem danke für den Tipp.
zeez
Neuling
#7 erstellt: 30. Nov 2016, 21:47

Soulwarrior (Beitrag #4) schrieb:

@zeez
Ich finde keinen 701Q, höchstens einen K-701, aber inwiefern soll das "aufrüsten" der Earpads für mehr Bass sorgen?

https://www.onedigit...-R0dACFfIK0wodeqYKwA

streifenkauz (Beitrag #5) schrieb:
[...]mehr Bass durch die Memory Foam-Polster. Diese lassen weniger Schall durch, dichter..
Soulwarrior
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Nov 2016, 21:50
Danke zeez, ich hätte einfach mal woanders suchen sollen als bei thomann xD. Aber wie in meinem Vorpost erwähnt, liegt der einfach über meinem Budget, sogar noch mehr als der 712.
streifenkauz
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2016, 21:55
Gerne, bei Thomann für 205.- als B-Stock verfügbar.
Oder gebraucht im Biete-Bereich im Budget. Würde ich mal versuchen, dann weißt du Bescheid, ob es passt oder nicht..


[Beitrag von streifenkauz am 30. Nov 2016, 21:57 bearbeitet]
catare
Stammgast
#10 erstellt: 30. Nov 2016, 22:16
Wenn du bei Sennheiser bleiben willst, wäre der HD598 ne Option - betonter Bass mit recht ausbalanciertem Hochton. Ansonsten evtl. noch der K612, der wieder in die neutralere Richtung mit betonten Höhen (aber insgesamt weniger als beim DT880) geht.
Soll der Bass stärker betont und die Höhen zurückgesetzt sein, käme auch der Fidelio X2 in Frage (welcher jedoch außerhalb deines Budgets liegt).


[Beitrag von catare am 30. Nov 2016, 22:17 bearbeitet]
Soulwarrior
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 19. Jan 2017, 02:46
Leider habe ich den passenden Hörer noch immer nicht gefunden, aber ein paar eurer Vorschläge testen können und möchte meine Erfahrungen kurz schildern.

Zuerst habe ich bei Thomann zugeschlagen, als es den AKG K712 günstig als B-Ware gab. Der Klang war schon wirklich gut, vor allem die Auflösung(?) war wirklich das beste, was ich bisher gehört habe, soll heißen ich glaube, echt viele Details aus Musikstücken herausgehört zu haben, die ich vorher nie wahrgenommen hatte. Richtig krass war z. B. als ich feststellte, dass ich bei einem Song sogar hören konnte, ich glaube wann das Mikrofon des Sängers ein- und ausgeschalten bzw. die Tonspur angefangen und geendet hatte, es war nämlich kurz bevor der Gesang anfing und kurz danach ein ganz leichtes Rauschen zu hören, sonst war komplette Stille. Ist mir noch nirgends jemals aufgefallen. Auch der Bass ging eigentlich wirklich in Ordnung, ich war zwar oft der Meinung, es wäre zu wenig und war dann überrascht, dass manche Passagen doch mit recht gutem Bass rüberkamen. Leider wirkte die sehr neutrale Abstimmung aber letztlich doch etwas zu langweilig, mir fehlte irgendwas. Ausschlaggebend für die Rückgabe war aber eher, das mir im Ton(/Frequenz)bereich der Stimmwiedergabe was nicht zu passen schien. Sehr schwer zu beschreiben. Würde ich schreiben, die Stimmen klangen zu dünn, passt es nicht ganz, geht aber vielleicht in die Richtung. Jedenfalls kam außerhalb der überragenden Detailstufe bei dem Kopfhörer doch irgendwie noch nicht so richtig Spaß beim Hören auf, der mir 200€ wert gewesen wäre. Schlecht war er trotzdem nicht und etwas "nachweinen" tue ich dem Kopfhörer trotzdem.

Als Nächstes wollte ich es dann wissen und doch mal den Fidelio X2 testen, der hier im Forum ja auch häufig genannt wird, vor allem für Bassliebhaber wie ich wohl doch einer bin. Bei Amazon habe ich ihn günstig gebraucht bekommen.
Der Kopfhörer war nun der, den ich bisher von allen am längsten getestet habe, weil ich auch hier sehr unschlüssig war, ob er mir nun gefällt oder nicht. Er hat wirklich viel Bass - ihn als Bassschleuder zu bezeichnen, passt meiner Meinung nach schon. Trotzdem sind aber auch die Mitten sehr gut ausbalanciert, es dröhnt also nicht und fühlt sich nicht all zu überladen an. Es gab viele Songs in meiner Sammlung die richtig geil klangen mit dem Kopfhörer, gerade eben bei den ganzen Metal und Rocksachen, wo ich mir immer einen gewissen Punch gewünscht habe. Alles in allem war der Klang schon wirklich gut und trotzdem - je mehr ich hörte, je mehr hatte ich eigentlich das Gefühl, dass mir doch einige Details (gerade in Erinnerung an den K712) entgehen und der Bass einfach zu dominierend ist. Es fühlte sich letztlich für mich an, als müsst ich nun eine Entscheidung treffen, ob ich eher einen Hörer will, der Spaß macht oder einen, der die Musik sauber, unverfälscht und eben möglichst detailliert wiedergibt. Ich gebe wohl die Hoffnung nicht auf, dass doch beides zusammen möglich ist und so bin ich nun immer noch auf der Suche.

Letztens war ich in ein paar Elektromärkten, um mal einen Eindruck vom Sennheiser HD-650 zu bekommen - wie es aussieht, hier auch öfters mal empfohlen. Leider hab ich in den Märkten einfach nicht die Ruhe, mich wirklich mit dem Hörer auseinanderzusetzen - der erste Eindruck war sehr gut, aber das reicht nicht, ich werde sehen, dass ich noch etwas spare und ihn mir mal zulege oder doch auch mal einen Spezial-Hifi-laden hier ansteuere und ihn (und vll. noch andere) mir dort mal anhöre, vor allem um vll. auch eine Referenz zu finden, an der ich mich orientieren kann, was ich eigentlich will.
uoiea
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 19. Jan 2017, 13:38
Hallo, das verstehe ich gut.
Habe auch monatelang nach einem richtig guten, ausgewogenen und präzisen Kopfhörer gesucht. Beides zusammen ist schwierig...
Mittlerweile hab ich eine tolle Kombi gefunden.
Kombi deshalb, weil die Quelle evtl. auch entscheidend sein könnte, die zu scharfen S-(ZZZ) - Laute auch daherrühren könnten.

Ich hatte nämlich zwischenzeitlich mal einen FiiO X3 II mit großen Erwartungen bestellt, weil ich statt Notebook plus USB-DAC mal etwas wirklich portables und platzsparendes haben wollte. Aber der FiiO hat mir überhaupt nicht gefallen, konnte dem USB-DAC deutlich nicht das Wasser reichen. Gerade in den Höhen war er vordergründiger. Der Unterschied war mehr als nur Nuancen.

Gerade wenn du viel am PC hörst, kann ich dir wirklich wärmstens den Fostex HP-A3 empfehlen. Ist ein für den Preis einfach nur fantastischer DAC und Kopfhörerverstärker in einem Gerät. Wunderbar ausgewogen / absolut linear, sehr schöne Klangfarben, hochauflösend. Auch als reiner DAC um den Preis und einiges darüber kaum zu toppen. Toll verarbeitet - made in Japan für etwas mehr als 200,- das ist schon erstaunlich.

Mit ihm und meinem Notebook bin ich in den Laden und hab alles an den üblichen Kopfhörern durchprobiert.
(Meinen ersten Testlauf habe ich ohne eigenes Equipment gemacht - die Anstöpselungen im Musikhaus sind meist furchtbar, nehmen so viel an Klang weg, da kann man sich dann sowieso kein Bild machen...)
Und bin mit dem Beyerdynamic Custom Studio wieder heimgegangen. Der stach durch seine absolute Ausgewogenheit aus all den anderen heraus. Und zwar deutlich.Die meisten haben z.T. deutliche Bassbetonung, oft auch Höhenanhebung oder die Höhen werden gesenkt. Der Custom Studio war der Einzige an meinen Ohren, der absolut ausgewogen klang. War verblüffend nahe am und praktisch genauso abgestimmt wie der viel teurere 1770. Am Schluss hab ich nur noch zwischen den beiden hin und hergesteckt, alle anderen waren längst raus, und der Vorteil des 1770 war so minimal, dass ich sehr glücklich mit dem Custom Studio heimgegangen bin. Und auch heute noch sehr glücklich mit ihm bin. Auch sehr interessant ist die variable Basseinstellung. Allerdings ist er in der empfohlenen Grundeinstellung für mich einfach perfekt. Genauso tiefgehend und trotzdem absolut exakt soll der Bass sein... Voll aufgedreht hatte ich übrigens immer noch weniger Bass als der DT-880... Nur noch zum Thema Bassanhebung bei den anderen...

Also die Kombi aus Fostex HP-A3 und Beyer Custom Studio kann ich 100%ig empfehlen.

Hintergrundinfo: Ich wollte es übrigens mal wissen, was aus den 200-Euro-Kopfhörern maximal rauszuholen ist und habe mir den Lake People G109E bestellt. An einen 800-Euro-Wandler gehängt, so dass ich ein 6x teureres Equipment gegenüber meinem Fostex HP-A3 hatte.
Absolut unerwartetes Ergebnis: Ich hörte nicht den geringsten Unterschied. Der Fostex ist so gut, das ist der Hammer. Hatte zu der Zeit auch den AKG K702 daheim, auch mit dem kein Unterschied hörbar.
Die Rückfrage bei Lake People (Sehr angenehmer, ehrlicher Kontakt) ergab auch das Zugeständnis, dass die Unterschiede bei KHV nicht so gravierend wie bei Verstärker für Lautsprecher seien und man mir schon vorher hätte sagen können, dass vielleicht eine Steigerung von 90% auf 95% realistisch sei. Aber keine Offenbarung. Bei 6x so viel Geld!

Der Fostex treibt natürlich auch praktisch alle anderen KH sehr gut an, der ist immer eine gute Investition. Und total praktisch, weil er über die USB-Verbindung auch stromversorgt wird, also brauchst du kein Netzkabel o.ä.

Ich bin mittlerweile mit Notebook und Fostex HP-A3 auch oft unterwegs und hab immer meine High-end-Anlage dabei für die ich nicht mal eine Steckdose brauch ;-)

Übrigens hat der HP-A3 auch einen optischen Eingang, nicht nur USB...


[Beitrag von uoiea am 19. Jan 2017, 13:45 bearbeitet]
catare
Stammgast
#13 erstellt: 19. Jan 2017, 14:42
Ich behaupte, dass solange die Ausgangsimpedanz gering genug ist & nicht die billigsten Bauteile verwendet wurden, klangliche Unterschiede zwischen Transistorverstärkern oder DAC's kaum existent sind. Insbesondere nicht in dem Maße, wie sie der Poster über mir wahrgenommen haben will. Auch die Schilderungen bezüglich der Ähnlichkeit des Klangbildes von Custom Sudio & DT1770 sind schon etwas merkwürdig.

Beim erwähnten Fostex HP-A3 handelt es sich im übrigen um einen reinen DAC. Mit 100mW an 32 Ohm wäre der KHV schon äußerst schwachbrüstig.
http://www.fostexint...ml#content-3-tab-tab

Dem TE empfehle ich sich den HD650 nochmal länger anzuhören. Könnte der Richtige sein, wenn man die Schilderungen vom K712 & Fidelio X2 so berücksichtigt.
uoiea
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 19. Jan 2017, 16:02

catare (Beitrag #13) schrieb:
nicht in dem Maße, wie sie der Poster über mir wahrgenommen haben will. Auch die Schilderungen bezüglich der Ähnlichkeit des Klangbildes von Custom Sudio & DT1770 sind schon etwas merkwürdig.


Nimm dir das gleiche Equipment wie ich, geh aufgeschlossen in ein Musikhaus, wo es die ganzen KH gibt, höre, vergleiche, am besten mit wirklich guten Aufnahmen aus Klassik und Jazz, und wenn du dann etwas nicht nachvollziehen kannst, dann schreibe bitte. Jeder wird deine Meinung achten. Ich zumindest schon.
Vorher aber bitte nicht.
Alles Vorverurteilen oder belächeln aus der Theorie hilft niemandem etwas, höchstens temporär dem Ego des Schreibers.

Solche Kommentare, die hauptsächlich darauf abzielen, etwas niederzumachen oder zu belächeln und dadurch seine vermeintliche Überlegenheit zu beweisen, nehmen einem immer mehr die Motivation, hier seine ehrliche Meinung / erlebte Erfahrung zu schreiben. Ich verstehe mittlerweile, dass immer mehr dieses Forum verlassen.

Bitte respektieren wir uns doch gegenseitig, samt unseren Hörerfahrungen.
Es darf Unterschiede geben!
Aber die Hörerfahrungen eines anderen anzuzweifeln und zu belächeln würde zumindest mir nicht einfallen.
Es ist erwiesen, dass Menschen unterschiedlich hören.
Da gabs doch mal auf audio oder stereoplay die Sache mit den Obertonhörern und Grundtonhörern, das war ausnahmsweise mal interessant...
Und die Ohren sind quasi der "Raum" für die Kopfhörer.
Kann durchaus sein, dass jemand mit anderen Ohren das anders empfindet, und das darf er auch!
Ich kann aber nur mit meinen eigenen Ohren hören, sorry ;-)

Ich halte mich eher daran, Sachen wirklich auszuprobieren und nur nach meinen Ohren zu gehen. Zitieren von technischen Daten und theoretische Überlegungen helfen nur bedingt.

In der Theorie mag der Fostex schwachbrüstig wirken; hatte ich auch erwartet.
Ich habe ihn maximal mit 250-Ohm-Hörern probiert. Auch für die hatte er mehr als genug Power.
Ich höre zwar nicht Discolautstärke, aber gern so laut, dass man das Gefühl hat, live in einem Konzert zu sitzen, also deutlich über "Zimmerlautstärke".
Und da habe ich es bei einem 250-Ohm-Hörer maximal auf die 10-11-Uhr-Stellung gebracht, mehr hätte meinen Ohren weh getan.
Mit 600 Ohm hab ich ihn nicht probiert, das sollen andere tun, wenns interessiert.
Der Custom Studio hat glaub ich um die 80 Ohm, und dafür ist er mir fast schon zu stark. Ich dreh kaum ein bisschen am Regler, und schon wirds zu laut. Ich schaffs meistens nicht mal bis zur 9-Uhr-Stellung...

Das mit dem "reinen DAC" hab ich nicht verstanden.
Hm, dann ist mein Fostex ein ganz besonderes Exemplar. Ich habe doch tatsächlich ein Loch gefunden, in das ich mein Kopfhörerkabel stecken kann. Und einen Lautstärkeregeler noch dazu. Phänomenal! Da muss sich doch glatt ein KHV reingeschlichen haben ;-) nicht böse sein, die Ironie konnte ich mir nicht verkneifen ;-)
Im Ernst: Natürlich ist der Fostex kein REINER KHV wie Lake People G10x etc.
Aber er hat einen KHV eingebaut, der so gut ist, dass man sich in vielen Fällen einen separaten KHV sparen kann. Hoffe, das war jetzt korrekt genug. Man muss ja nicht Erbsen zählen...


[Beitrag von uoiea am 19. Jan 2017, 16:04 bearbeitet]
catare
Stammgast
#15 erstellt: 19. Jan 2017, 20:19
Es war gar nicht meine Absicht eine Grundsatzdebatte zu eröffnen, zumal ich meine Meinung mit "behaupte" eröffnet habe. Von daher wäre zu klären, inwiefern ich eine Vorverurteilung vorgenommen oder etwas belächelt haben soll (ich würde es eher als Kritik bezeichnen) . Es scheint mir jedoch so, dass die Vorverurteilung eher bei dir liegt, da ich meine Meinung ja nur aus Profilierungsgründen oder dem Gestus des Bescheidwissens hier äußern würde. Somit wäre auch zu klären, wer hier wessen Meinung aus welchen Beweggründen nicht respektiert.

Die Bemerkung meinerseits, dass der Fostex ein reiner DAC sei, zielte eher implizit darauf ab, dass der integrierte KHV (zumindest laut Angaben von Fostex) nicht besonders leistungsfähig ist, was seine Pegelreserven anbelangt. Lediglich zum Vergleich: der erwähnte FiiO X3 besitzt etwas mehr als die 2,5x Verstärkungsleistung (270mW) an 32 Ohm. Dass der Fostex für dich subjektiv ausreichende Pegel an den getesteten Hörern leistet, ist sicherlich eine gute Sache, ändert aber den technischen Gewissheiten nicht viel.

Zu den anderen Einwänden lass ich mich durchaus darüber belehren, inwiefern in technisch vernünftig konstruierten Geräten auf Transistorbasis (wie z.B. dem Fostex) - wo also Verzerrungen weit unterhalb der Hörschwelle liegen - irgendwelche Effekte auftreten sollen, die mit dem Gehör, aber gerade nicht mit einem deutlich empfindlicheren & genauerem Messgerät erfasst werden können.

Ich möchte an der Stelle nur zu bedenken geben, dass jegliche Geräte innerhalb einer Kette auf Basis physikalischer Grundlagen konstruiert sind & in ihrer Funktion physikalischen Gesetzen unterworfen sind. Was bedeutet: verändert sich subjektiv der Klang, muss sich folglich der Frequenzgang (aus welchen Gründen auch immer) verändert haben, was sich schließlich mithilfe eines Messgerätes erfassen lassen muss.
Zum anderen ist ja bekannt, dass das menschliche Ohr Klänge & deren Veränderungen ausschließlich über Schallwellen wahrnimmt. Wenn dein physikalischer und psychoakustischer Kenntnisstand darüber anders ausfallen sollte, bitte ich um Aufklärung.

Dem TE wollte ich im Prinzip nur nahelegen, dass er sich mehr Gedanken um den Schallwandler machen soll, da dieser das deutlich schwächere Glied in der Kette darstellt.
streifenkauz
Inventar
#16 erstellt: 19. Jan 2017, 22:50

Soulwarrior (Beitrag #11) schrieb:
.. doch auch mal einen Spezial-Hifi-laden hier ansteuere und ihn (und vll. noch andere) mir dort mal anhöre, vor allem um vll. auch eine Referenz zu finden, an der ich mich orientieren kann, was ich eigentlich will.

Das wäre eine gute Möglichkeit. Ich würde dir ebenfalls vorschlagen, den HD650 anzuhören, wobei die Sennheiser weiterhin (deinen Kommentar oben betreffend) 'neutral' abgestimmt sind.
Allerdings wärst du dann schon bei etwa ~300€ angelangt.
Soulwarrior
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 19. Jan 2017, 22:55
Danke erstmal für die Hilfestellungen, vor allem der Bekräftigung, mir den HD650 nochmal anzuhören (vll. auch den Custom Pro, auch wenn ich Beyer Dynamic eigentlich schon ausschließen wollte, da ich laut meinen Erfahrungen wohl kein Fan des Beyer-Peaks bin).

Was die Sache mit dem KHV/DAC angeht - ich überlege schon, da vll. irgendwann noch was zu ändern. Rein von den (KHV)Daten scheint der Fostex schwächer als der Fiio zu sein, den ich habe (100mW@32 O. gegen 200mW@32 O.), daher würde ich da jetzt weniger zu tendieren. Der Fostex bezieht den Strom dabei ebenfalls nur über USB, was die Leistung ja auch eingrenzen dürfte. Ich hätte sowieso eher (auch wieder wegen Empfehlungen hier) den o2/ODAC im Sinn - aber was das Thema KHV/DAC angeht, möchte ich eher n Break machen wollen, da ich dafür wahrscheinlich mal einen neuen Thread aufmachen würde, jedenfalls wollte ich eher versuchen mein Geld erstmal in gute Kopfhörer anzulegen, wenn ich dann die Richtigen gefunden habe.

Ich melde mich wieder, sobald ich weitere KH testen konnte.

EDIT zum Kommentar von streifenkauz: Was das Budget angeht, gehe ich nun davon aus, dass ich für 200 € nicht bekomme, was ich mir wünsche, daher will ich jetzt versuchen über das beschriebene Vorgehen (Referenzkopfhörer finden bzw. HD-650 testen) zu schauen, was ich ausgeben muss und dann heißt es eben erstmal weiterhin sparen.


[Beitrag von Soulwarrior am 19. Jan 2017, 23:00 bearbeitet]
streifenkauz
Inventar
#18 erstellt: 19. Jan 2017, 23:02
Klingt gut.
uoiea
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 20. Jan 2017, 00:25
@catare

Du hast Recht, ich kann deine Beweggründe tatsächlich nicht beurteilen und hätte da keine Andeutungen machen sollen. Tut mir leid, mein Fehler.

Der Tenor deines Beitrags kam halt bei mir irgendwie so an "Keine Ahnung, was der seltsame Mensch da gehört haben will; ich weiß es aber besser, rein technisch kann das gar nicht sein". Hat mich in dem Moment einfach gestört. Aber vielleicht wars ja gar nicht so gemeint.

Was mich interessiert: Hast du mit dem Fostex HP-A3 jemals Musik gehört, ihn also probiert, kennst ihn aus eigener Erfahrung? Kennst du den Beyerdynamic Custom Studio? Vielleicht zusammen mit dem Fostex? Und die Beyer 880 und 1770 ausführlich gehört?

Falls du je den Fostex mit diesen drei erwähnten hören würdest, würde mich echt interessieren, wie es dir damit geht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass du zu einem ähnlichen Schluss kommst - warum, weiter unten...
Ich hab das nicht oberflächlich getestet. Bei meiner letzten Testsession habe ich über eine Stunde lang die verbliebenen Beyerdynamic DT880 (250 Ohm), DT 1770 und Custom Studio verglichen am Fostex HP-A3 mit richtig guten Aufnahmen aus Klassik und Jazz. Ich hätte genau wie du erwartet, dass sich - wenn überhaupt - 880 und der Custom ähneln und der 1770 klar absetzen müsste. Aber es war einfach nicht so. Der Custom war dem 1770 tonal zum Verwechseln ähnlich. Klar hat der 1770 noch etwas feinere Abstufungen der Klangfarben gebracht und klang etwas feiner, gepflegter, aber nicht in dem Ausmaß wie sein höherer Preis hätte vermuten lassen, es waren eher Nuancen als Klassen...

Warum ich für möglich halten würde, dass du zu einem ähnlichen Schluss kommst? ;-) Wenn deine Ausstattungsliste stimmt, haben wir denselben Lautsprecher - Neumann KH 120 A... und wir haben ihn sicher nicht wegen der wunderschönen Optik oder weil es ihn im Sonderangebot bei Aldi gab gekauft ;-) also wenn du ihn genauso toll findest wie ich, sind wir vielleicht gar nicht so verschieden ;-)

So, lass uns diesen schrägen Exkurs beenden... zurück zum Thema.
uoiea
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 20. Jan 2017, 00:32
@Soulwarrior

Bitte - wenn du ihn mal probieren magst - unbedingt den "Custom STUDIO" testen.
Du erwähntest den "Custom Pro" bzw "Custom One Pro" - das ist nicht der, den ich angesprochen hab, sondern ein ganz anderer Kopfhörer, der mir nicht besonders gefallen hat.
"Custom Studio" ist das Zauberwort ;-)

Und ich kann dir nur generell empfehlen, den Fostex nicht wegen einem kritischen Blick auf seine technischen Daten von vornherein auszuklammern. Es könnte ein Fehler sein ;-)
Sondern einfach mal zu hören.
Kann man ja bei Studioausstattern wie thomann unkompliziert ordern mit 30 Tage Rückgaberecht.
Sollte er wirklich zu wenig Dampf machen, geht er halt zurück.
Aber er klingt wirklich unerwartet gut.
Und wie gesagt - ich habe lange mit verschiedenen 250-Ohm-Hörern gehört, bei 11-12 Uhr Stellung war's so unerträglich laut, dass ich nicht verstehen konnte, wer sich das antun sollte... und wieso er für solche Hörer nicht passen sollte.
Muss aber jeder selber probieren. Man sollte ihn aber nicht unterschätzen, den Kleinen ;-)


[Beitrag von uoiea am 20. Jan 2017, 00:33 bearbeitet]
score_P.O
Inventar
#21 erstellt: 20. Jan 2017, 01:49
Ich besitze selbst den 880 (250) und habe sowohl Costum One, Custom Studio und DT1770/1990/Amiron gehört.
Dabei ist es erstmal vollkommen Powidl woran, weil das allesamt keine kritischen Kopfhörer sind und die selbst an der Gegensprechanlage ihren tonalen Charakter nicht verlieren würden. Ein 1770 ist für mich einfach unerträglich abgestimmt, was er technisch leistet mag schön sein aber das ist schon eine krude Darbietung, die man mögen muss. Der Studio und der Amiron gehen wenigstens in Richtung unverfärbte Mitten und sind für mich ungeachtet ihrer Preisklassen respektable Produkte, der 880 ist auch kein Mittenkünstler aber halt als Klassiker immer eine Empfehlung wert.

Soll heissen: wenn ein Kopfhörer nicht gefällt, trifft er einfach den persönlichen Geschmack nicht. Der Verstärker soll rausch- und verzerrungsfreien Pegel liefern und dazu sind bei den Beyer auch Player der 30,- Klasse im Stande. Ob man den Fostex ob seiner Features mag ist ja legitim.


[Beitrag von score_P.O am 20. Jan 2017, 02:02 bearbeitet]
uoiea
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 20. Jan 2017, 21:04
Hallo score_P.O,

welchen Kopfhörer kannst du denn dann wirklich empfehlen als "Mittenkünstler" ? Gutes Wort ;-)

Mit Ausgewogenheit ist es schwierig. Ich hab in dem Kontext den Studio als ausgewogensten empfunden, darum hab ich ihn auch gekauft. Ich hatte das Bassgewummere meiner Ultrasones endgültig satt... Aber natürlich haut er oben rum schon ganz schön was raus, bleibt aber wie ich finde trotzdem beyertypisch geschmeidig/seidig, aber etwas direkt ist er schon in den oberen Frequenzen, was ich aber besser als Watte finde.

Aber wenn es einen KH gäbe bis sagen wir mal 300,- der genauso perfekt ausgewogen wie etwa eine Neumann KH 120 als Lautsprecher ist, der würde mich dann interessieren ;-)

Wie siehts z.B. mit dem AKG K-712 aus? Den hab ich noch nie gehört.


[Beitrag von uoiea am 21. Jan 2017, 03:31 bearbeitet]
imLaserBann
Inventar
#23 erstellt: 22. Jan 2017, 00:23
Ich würd schon die Sennheiser 600/650 als "Mittenkünstler" einstufen.

Ansonsten habe ich mich zuletzt in diesem Faden zu meinen Einschätzungen eingelassen
uoiea
Hat sich gelöscht
#24 erstellt: 23. Jan 2017, 19:29
Stimmt ja, das sind die Sennheiser.
Der HD 600 war mein allererster Kopfhörer, den ich viele Jahre besessen habe.
Hab ihn dann durch einen Ultrasone Pro-650 ersetzt, der eine deutlich hörere Detailauflösung hatte und in den Mitten und Höhen neutraler war.
Nur leider hat er den ultrasone-üblichen Basspeak, sonst wär er recht gut.
Mit dem Sennheiser fang ich glaub ich nicht nochmal an ;-) auch weil mich genervt hat, dass ich fast jedes Jahr ein neues Kabel gebraucht hab wegen Wackler...
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