Feliks oder Reußenzehn ?

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laurin*
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Jan 2019, 03:47
Hallo liebe HiFi-Gemeinde,

Aus Ermangelung an Mobilität fällt es mir nicht so leicht die Umgebung nach entsprechenden Geschäften abzuklappern und muß mich deshalb an Eindrücke im Internet halten.
Suche für meinen AKG K812 (36 Ohm) einen geeigneten Röhrenverstärker. Konnte dies bis jetzt auf den Feliks Elise und den Reußenzehn Harmonie 3 eingrenzen. Letzterer im Besonderen, da dieser die Möglichkeit zur Regelung der Harmonischen bereitstellt. Preislich auch nah beieinander; nur finde ich nicht wirklich Infos zu deren klanglichem Charakter. In der Hoffnung, daß jemand evtl schon beide gehört hat, stelle ich mal die Frage nach einer Empfehlung bzw. einem Rat in den Raum, welcher von beiden dem AKG eher sonore Bässe, volle Stimmen, ein plastisches Instrumentarium und trotzdem eine angemessen weite Bühne verpassen kann; soweit dies mit Röhren überhaupt möglich ist.
Freue mich über jede Hilfe.

Gruß an alle Leser
kamikaze7777
Stammgast
#2 erstellt: 31. Jan 2019, 23:18
Fürchte es wird nicht so richtig passen. OTL Röhrenvertärker sind eher was für hochohmige Kopfhörer ab min. 150/300Ohm.
Siehe auch ab hier (Post #21665):
http://www.hifi-foru...7&postID=21665#21665
laurin*
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Jan 2019, 23:59
Danke für den Hinweis aber zum Glück legen die Hersteller nach und optimieren u.a. die Netzteile, so daß auch niederohmige KH verwendet werden können. Was ich allerdings seltsam finde ist, daß obwohl einige bereit sind 4-stellige Beträge für Röhrenverstärker auszugeben ausgerechnet die Modelle mit Regelung der Harmonischen nicht so verbreitet sind. Woran das wohl liegt?

Gruß laurin


[Beitrag von laurin* am 01. Feb 2019, 00:00 bearbeitet]
burki111
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 01. Feb 2019, 08:28

OTL Röhrenvertärker

IMHO ist der Reußenzehn kein OTL Verstärker, sondern arbeitet immer mit Überträgern, so dass niedrigohmige KHs kein echtes Problem sind.
Allerdings gibt es doch einige Berichte, die Reußenzehn eine eher mässige Verarbeitung bzw. Konstruktion vorwerfen.
Feliks hat da m.E. einen deutlich besseren Ruf.

Ich benutze als Haupt-KHV einen AudioValve Luminare (der hat u.a. einen echten OTL-Modus), der gerade bei einem Sennheiser HD-800 oder auch einem Beyerdynamic T1 das bisschen mehr an Klangfarben bietet, was mir halt gefällt.
Nur: Bei einem AKG 812 würde ich mir nicht zu viel von einer Röhre erwarten. Für mich ist und bleibt dessen Hochtonbereich bei vielen Aufnahmen unhörbar, so dass ich mir an deiner Stelle überlegen würde, ob ein KH-Tausch nicht die bessere Lösung wäre.
laurin*
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 01. Feb 2019, 12:50
Hallo burki11,
Für AudioValve reichts bei mir leider nicht. Was die besagte Verarbeitung des Reußenzehn betrifft habe ich diesen Artikel leider noch nicht gefunden (aber gut zu wissen!). Was die Hochton-Wiedergabe des AKG betrifft ist diese schon öfter bemängelt worden. Obwohl ich selbst ein eher etwas heller, klar und offen abgestimmtes Klangbild bevorzuge, war ich anfangs vom AKG enttäuscht (hatte vorher Philips Fidelio X1) und dachte frustriert hier wären zu Lasten eines mitreißenden Tief-Mitteltons die Höhen bevorzugt angehoben. Nach einer längeren Einspielzeit von etwa einem halben Jahr legte sich das. Der Tiefton kam druckvoller, höhenlastige Aufnahmen weniger scharf, die Verteilung auf der Bühne harmonischer; Einzelinstrumente aber auch präsenter. Ich dachte wohl das Gleiche was jetzt andere auch denken, daß mein Gehör einfach konditioniert wurde, ich meine Gewohnheiten diesbezüglich wohl einfach angepasst hatte. Der Wechsel zum Belden-Kabel belehrte mich eines Besseren! Zurückgeworfen auf den Tag der Auslieferung war der folgende Monat quälend öde beim Musikhören. Besagtes, kurzes Originalkabel war nach Lieferung die reinste Erholung! Trotzdem fehlte was. Was das war erkannte ich mit dem KHV Little Dot MK2. Die Plastizität von Stimmen und Instrumenten war mitreißend. Die Bühne aber auch kompakter. Je nach Röhrentyp konnten tiefe Töne intensiviert oder abgeschwächt werden. Mittelmäßige, höhenlastige Aufnahmen wurden dadurch meist entschärft und die Füße wollten nach langer Zeit mal wieder nicht stillhalten
Und genau das ist die größte Schwäche des AKG! Er deckt mittelmäßge Aufnahmen gnadenlos auf und davon gibt es eine ganze Menge. Besonders übel ist die Verwendung von Loudness, also der Einsatz einer zusätzlichen Dynamikkompression zur Steigerung der Lautstärke. Der daraus resultierende Klangbrei bei höheren Pegeln ermüdet und animiert mich nur noch zum Ausschalten. Aus Ermangelung an Erfahrung mit anderen Kopfhörern dieser Preis(Klang) Klasse kann ich auch nicht abschätzen inwieweit diese in der Lage sind die verkorkste Masse der Musik so weit gnädig zu Beschönigen, daß das nur durchschnittliche Ausgangsmaterial nicht mehr auffällt.
Trotzdem werde ich Deinem Rat folgen und noch einen anderen Kopfhörer suchen. Die "Toningenieure" lassen mir keine Wahl. Vorher möchte ich aber noch den optimalen Amp für den AKG finden. Röhre ist hier Pflicht. Nach meiner Erfahrung mit dem Schiit Vali 2, der fast garnicht auf Röhrenwechsel reagiert, bin ich misstrauisch geworden. Bin kein Elektriker, vermute aber bei den 36 Ohm des AKG brauche ich einen sogenannten OTL Verstärker.

Gruß laurin
burki111
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 01. Feb 2019, 13:21
Mit OTL hast du irgendwie falsch verstanden.
Ein Röhrenverstärker ohne Übertrager (Output Transformer Less --> OTL) benötigt eine Last, d.h. im hiesigen Fall einen nicht zu niedrigohmigen KH (i.d.R. mindestens 50 Ohm).
Du benötigst also (wenn es unbedingt ein Röhren-KHV sein muss) einen KHV mit Überträgern, was z.B. der Reußenzehn anbietet (beim Luminare gibt es dazu eine entsprechende zusätzliche Schaltung, d.h. man kann zwischen drei Modi wählen: IMP, OTL, und Stax).
Wie schon öfters geschrieben habe: Wenn du "Röhrenklang" haben möchtest, dann würde ich hier auf einen Hybrid-KHV (Röhrenvorstufe und Transistorendstufe) setzen, denn hier hast du das Problem mit der niedrigen Last nicht.
Ich habe da z.B. einen Pathos Aurium...
Ansonsten würde ich mich an deiner Stelle durchaus auch einmal mit einem EQ beschäftigen.
laurin*
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 01. Feb 2019, 14:34
Danke für die Erklärung burki111
Dein Hinweis auf den Übertrager war wichtig für mich zum Erkennen der Zusammenhänge. Danke!
Was EQ betrifft sind die Low- und Highshelf-Filter des JRiver MC sehr nützlich, z.Zt aber nach dem Einspielen nur noch selten nötig. Zumindest war es mir bis jetzt nicht möglich mit einem EQ die harmonischen Anteile der Röhren damit nachzubilden.
Wenn ich das richtig verstanden habe nutzt der Pathos für geringere Lasten MOSFETS´s zur Leistungserzeugung die eine röhrenähnliche Kennlinie aufweisen sollen (Stereoplay). Das wäre dann wohl, trotz Hybrid-Bauweise, die Erklärung für das "reiche Klangbouqet".

"Ich habe da z.B. einen Pathos Aurium..."
Ist dies ein beiläufiges Hardwarebeispiel oder stellst Du hier ggfls einen Verkauf in Aussicht?
Reagiert der Pathos denn klanglich auf den Wechsel von Röhren?

Gruß laurin
burki111
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 01. Feb 2019, 22:03
Nein, den Pathos möchte ich nicht verkaufen, auch wenn er sehr selten im Betrieb ist.
Röhren habe ich beim Pathos bisher nicht getauscht, wobei dies durchaus die Klangcharakteristik (vor vielen Jahren hab ich ds beim xCan einiges ausprobiert) verändern kann.
Ansonsten findet man für 1000€ durchaus auch immer wieder gebrauchte AudioValve KHVs, wobei ich immer noch meine, dass man das Geld eher in einen passenderen KH investieren sollte.
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