Nachfolger für Ultrasone HFI-580 gesucht (neutral, mit Fokus auf Rock/Metal)

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Hiwi666
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Aug 2021, 12:40
Hallo zusammen!

Der Titel sagt es schon...
ich suche einen Nachfolger für meinen (immer noch geliebten) Ultrasone HFI-580

Klanglich kann er mich zwar weiter regelmäßig beeindrucken, aber...

  1. ist er wirklich (nicht mehr) bequem, sodass längeres Hören mit den mittlerweile hart gewordenen Polstern keinen Spaß mehr macht
  2. sind die Ansprüche über die mittlerweile letzten sieben Jahre gestiegen


Gerade bei härterem Rock und Metal kann mich der HFI-580 immer noch völlig begeistern.
Besonders Schlagzeug und Bass empfinde ich dabei als unglaublich präzise!
Diesen Bass möchte ich nicht mehr missen...

Vor ein paar Jahren habe ich den HFI-580 einmal im JustMusic Berlin im Vergleich zum HFI-780 hören können.
Hier schien mir der HFI-780 mehr Potential für den richtigen Tief-Bass zu haben, eben der fehlt mir manchmal bei Hip-Hop und elektronischer Musik...
Auch wünschte ich mehr noch etwas mehr Präsenz in den Mitten. Höhen sind mir manchmal ein wenig „spitz“...
Insgesamt gefällt mir die Signatur aber schon sehr gut, wünschte mir oft eben „nur“ mehr Tragekomfort.
Für einen geschlossenen KH scheint mir „die Bühne“ auch sehr groß, das umstrittene S-Logic scheint bei mir zu funktionieren...



Damit ergeben sich die Anforderungen an den gesuchten neuen Kopfhörer:

- Dein maximales Budget: max. € 300,-- (Suche eher bis € 200,--)
- Deinen Musikgeschmack: nahezu durch alle Genres, mit Fokus jedoch auf Metal
- Deine Hörgewohnheiten: Wiedergabe sollte generell eher neutral sein, gerne etwas bass-betont
- darf Deine Umgebung etwas davon mitbekommen, dass Du gerade Musik hörst, oder willst / darfst Du andere durch deinen Musikgenuß nicht stören?
Isolation nach außen (passiv!) ist mir sehr wichtig, da ich den KH sehr oft in der Bahn nutze!
- Dein bereits vorhandenes Equipment: KH wird großteils am Smartphone (in der Bahn) genutzt
- Kommt ein Equalizer zum Einsatz (z. B. bei einem Mobilgerät/ Mp3-Player)? eher nicht

Aufgrund meiner guten Erfahrung mit dem Ultrasone und einem Testhören bei dem ich mich vom Tragekomfort in den ATH-M50X "verliebt" habe
werde ich die folgenden beiden KH die nächste Woche (auf einer 16 Stunden Bahnfahrt nach Budapest) ausführlich testen...
Ultrasone Performance 880
Audio Technica ATH-M50X

Jetzt würde ich gerne noch einen dritten Kopfhörer im Vergleich testen.

Was könnt ihr empfehlen?
Ich hatte schon an den Yamaha HPH-MT8 gedacht

Ach ja, folgende "Klassiker" hatte ich schon mal testen können, haben mich aber nicht überzeugt..
Shure SRH840/Shure SRH940: Ich fand' beide irgendwie nicht besonders bequem
beyerdynamic DT-770: hier waren mir die Mitten etwas zu sehr zurückgesetzt. Höhen waren mir auch hier teils zu spitz. Bass hat mich von der Qualität/Präzision nicht begeistern können...

Freue mich auf Eure Empfehlungen!

Lieben Gruß
Hiwi


[Beitrag von Hiwi666 am 29. Aug 2021, 20:15 bearbeitet]
Hiwi666
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 15. Okt 2021, 23:03
Auch wenn der letzte Post schon eine ganze Weile her ist, möchte ich meine (Hör-)Erfahrungen doch noch teilen.
Vielleicht hilft sie ja noch dem ein oder anderen...
Leider war ich zunächst einige Wochen erkältet, womit sich jeder Genuss beim Musikhören über Kopfhörer erledigt hatte.
Insgesamt war wenig Zeit für ruhiges Musikhören.
Dennoch habe ich für mich letztlich einige interessante Erfahrungen gesammelt.

Ich hatte letztlich den Audio Technca ATH-M50x und den Yamaha HPH-MT8 zum testen bestellt.
Als "Referenz" war der Ultrasone HFI-580 zu Hause.
Den Ultrasone Performance 880 hatte ich letztlich doch (noch) nicht getestet,
aber dazu später mehr...

Ich möchte vorweg schreiben, dass ich überrascht war wie groß die Unterschiede letztlich waren.
Ich hatte mich auf detailverliebte Vergleiche eingestellt (und gefreut), bei denen Kopfhörer A bei Song A gefälliger, bei Song B wieder weniger ist...

Daher kann und möchte ich es relativ kurz zusammenfassen:

Yamaha HPH-MT8:
Der Kopfhörer war klanglich ganz anders als die beiden anderen.
Offensichtlich bin ich doch - zumindest tendenziell - ein sogenannter "Basshead" :-)
Mir war es bei den meisten Songs zu wenig. Ich möchte aber nicht verschweigen, dass der Bass durchaus da ist.
Vor allem der echte Tiefbass ist vorhanden! Hier zeigt der KH seine Stärke! Wenn es mal (und das kommt extrem selten vor!) richtig tief geht,
ist der Yamaha noch voll dabei. Der betont eben untenrum nichts, ist aber bis in die tiefsten Lagen präsent.
Die Mitten sind ebenfalls sehr präsent. Die Höhen sind mir oft zu "spitz".
Insgesamt möchte ich hier meine Freundin zitieren (ohne jegliche Affinität zu HiFi): "Der ist irgendwie anstrengend".
Man merkt wofür der KH gebaut wurde. Zur Analyse von Produktionen, nicht zum Entspannen und Musik genießen.

Audio Technica ATH-M50:
Beim ersten Wechsel vom Yamaha hat der mich gleich an das Klangbild meines Ultrasone erinnert.
Im Vergleich zum Yamaha war da gleich viel(!) mehr Bass und die Höhen waren nicht mehr so "spitz".
Insgesamt war es für mich viel angenehmer damit Musik zu hören. Und das bei Rock, Metal, Hip-Hop bis Klassik.
Lediglich die "Bühne" des Yamaha fehlte mir teilweise. Der Audio Technica spielt die Musik im Vergleich dazu „direkt im Kopf".

Erstes Fazit im Vergeich Yamaha vs Audio Technica:
Es fällt kurz aus: Den Yamaha habe ich wieder zurück geschickt.
Er hat mir bei keinem Song wirklich mehr Spaß gemacht als der Audio Technica.

Interessanter war danach der Vergleich des Audio Technica mit meinem Ultrasone:
Wow! Genau das dachte ich oft beim Wechsel vom Audio Technica zum Ultrasone.
Immer wenn ich dachte "das kann der Ultrasone bestimmt nicht besser" hat der Ultrasone mich doch begeistert!
Allen voran - ich hatte es schon geschrieben - scheint bei mir S-Logic perfekt zu funktionieren!
Die Bühne war nicht einfach "größer" - im Vergleich zu den beiden anderen war sie da!
Gerade bei klassischer Musik oder "Unplugged"-Aufnahmen waren die Musiker genau ortbar.
Das führte zu merkwürdigen Wahrnehmungen...
So hatte ich beim Audio Technica manchmal bei Aufnahmen den Eindruck, dass sich verschiedene Instrumente "überlappen"
und damit einen klanglichen "Brei" bilden. Der Ultrasone hat die Instrumente an verschiedene Orte positioniert und damit war wieder alles top :-)
Obwohl der Audio Technica scheinbar noch etwas bass-betonter ist und tiefer geht (was mir sehr gefällt!),
wirken Bass und Schlagzeug, aber auch elektronische Beats "bombastischer", "epochaler"...

Hat der Audio Technica auch seine Vorteile?
Ja! Genau deswegen habe ich ihn behalten!
Gerade das, was für intensives Musik genießen, sich "hineinfallen lassen" so perfekt ist beim Ultrasone
ist nicht immer von Vorteil!
Der Ultrasone setzt ein gewisses Maß an Ruhe voraus. Das große Klangbild ist nichts für "mal eben 10 Minuten mit der Bahn fahren"
Hier hat mich der Ultrasone schlicht oft überfordert. Genau hier ist der Audio Technica angenehmer.
Hörbücher? Nichts für den Ultrasone!

Einen Aspekt habe ich noch vergessen: Ich finde den Audio Technica sehr bequem, dabei sitzt er sehr fest auf dem Kopf.

Ich habe mit dem Audio Technica also meinen "perfekten" Begleiter für den "mobilen" Alltag gefunden.
Für den puren Musikgenuss (gerne bei einem guten Roten ) bleibt mein Ultrasone!

Da ich einen neuen Kopfhörer für den mobilen Einsatz gesucht habe,
blieb der Ultrasone Performance gleich in seiner Verpackung und ging zurück...

Vielleicht erhält er ja in Zukunft noch einmal seine Chance den "alten" HFI-580 auch auf der Couch abzulösen...
Allerdings scheint mir hier (Basshead ) tendenziell der 840 für mich geeigneter...

Ich bin jedenfalls (zunächst) mit beiden Kopfhörern äußerst zufrieden!



Lieben Gruß
Hiwi


Edit: kleine Korrekturen


[Beitrag von Hiwi666 am 16. Okt 2021, 21:09 bearbeitet]
RobN
Inventar
#3 erstellt: 17. Okt 2021, 16:32
Der M50x hat schon eine recht kleine Bühne, vor allem im Vergleich zu den Ultrasone-Tricksereien. Ich habe seinerzeit den alten M50 gegen den HFI-580 und zwei andere Mitbewerber getestet und meine Eindrücke waren deinen sehr ähnlich. Gewonnnen hat damals letutlich ein anderer.

Beim Wort "neutral" musste ich allerdings etwas schmunzeln, ich habe noch nicht viele Kopfhörer gehört die von einer neutralen Abstimmung weiter weg sind als der HFI-580. Was aber ja nicht schlecht sein muss, sondern einfach Geschmackssache. Ich habe auch solche und solche.
Hiwi666
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 17. Okt 2021, 20:27

Der M50x hat schon eine recht kleine Bühne, vor allem im Vergleich zu den Ultrasone-Tricksereien. Ich habe seinerzeit den alten M50 gegen den HFI-580 und zwei andere Mitbewerber getestet und meine Eindrücke waren deinen sehr ähnlich. Gewonnnen hat damals letutlich ein anderer.

Ich bin ja neugierig... Welche KH waren denn noch im Vergleich, und v.A. wer hat "gewonnen" (und warum)?

Beim Wort "neutral" musste ich allerdings etwas schmunzeln, ich habe noch nicht viele Kopfhörer gehört die von einer neutralen Abstimmung weiter weg sind als der HFI-580.
Tatsächlich habe ich (noch) nicht so viele KH gehört...
Aber woran machst Du das fest? Für mich klingt er dem ATH-M50(x) recht ähnlich, welcher recht einstimmig als "neutral" bezeichnet wird.
Ich rede hierbei immer über Mitten und Höhen, Bass ist sicher bei beiden betont...
Auch die typischen Graphen zum Frequenzgang weisen dem HFI-580 einen recht neutralen Frequenzgang nach...
RobN
Inventar
#5 erstellt: 19. Okt 2021, 22:57

Hiwi666 (Beitrag #4) schrieb:
Ich bin ja neugierig... Welche KH waren denn noch im Vergleich, und v.A. wer hat "gewonnen" (und warum)? :)

Noch mit im Vergleich waren Beyerdynamic DT770 Pro und Denon AH-D2000. Gewonnen hat am Ende der Denon, insbesondere wegen seiner Räumlichkeit (dafür isoliert er für einen Geschlossenen sehr schlecht) und seinem tollen Bass: im Oberbass halbwegs neutral, dafür ein mächtiger und extrem tief reichender Tiefbass, fast ein Subwooferfeeling. Diese Abstimmung habe ich so bisher auch nur bei den diversen Fostex-Derivaten gehört, zu denen auch die alten Denon-Hörer gehören.


Aber woran machst Du das fest? Für mich klingt er dem ATH-M50(x) recht ähnlich, welcher recht einstimmig als "neutral" bezeichnet wird.
Ich rede hierbei immer über Mitten und Höhen, Bass ist sicher bei beiden betont...

Den Begriff "neutral" sehe ich über den gesamten Frequenzgang, also natürlich auch beim Bass. Ich muss aber gestehen dass ich mich doch tatsächlich mit dem HFI-580 vertan bzw. ihn verwechselt habe. Der ist zwar auch nicht gerade neutral, aber für einen Ultrasone schon moderat abgestimmt - ich glaube der ganz extreme war tatsächlich der Pro 900, den ich etwas später danach gehört habe.

Jedenfalls habe ihn damals als etwas bassbetonter aber auch mit deutlich mehr Höhen als den M50 empfunden - den alten wie gesagt. Den M50x kenne ich nicht, bin aber bisher immer davon ausgegangen dass es nur ein optisch überarbeiteter Nachfolger ist. Ich habe mir meine Notizen von damals noch mal vorgenommen, der Ultrasone gefiel mir tatsächlich sogar etwas besser als der AT. Noch einen Tick besser fand ich den Beyerdynamic, aber der Denon war dann einfach insgesamt eine Klasse besser.

Das Thema mit den Graphen ist tatsächlich nicht so einfach, da sie für meine Empfindung nicht unbedingt immer den wahrgenommenen Höreindruck widerspiegeln. Irgendwo hier im Forum hat das vor einigen Jahren jemand recht gut erklärt, leider finde ich den Beitrag spontan nicht wieder. Der Ultrasone hat z.B. Senken und Buckel im oberen Bassbereich und auch den Höhen, die dann die angrenzenden Frequenzbereiche um so stärker betont (oder abgesenk) wirken lassen, auch wenn es über den gesamten Bereich betrachtet keinen ganz krassen Ausreißer nach oben oder unten gibt.
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