Grado GS 1000, Sennheiser HD 650 und AKG 701 - Was gibt es da noch?

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Dr.No
Hat sich gelöscht

#1 erstellt: 02. Feb 2009, 21:13

Hallo headphonies,

als "Gesamtkunstwerk" von Stereo, Audio & Co. höchst gepriesen, habe ich mir einen GS 1000 samt passendem RA-1 gegönnt. Ein Vorführer mit 6 Monaten auf der Uhr, also gerade eingespielt.

Abgesehen von der höchst bescheidenen Verarbeitung dieses "Traumhörers" war auch der Klang alles andere als referenzverdächtig.

Natürlich neigt man als treurer und ehrfürchtiger Leser der bekannten Gazetten dazu, den Grund einer eventuellen Hörenttäuschung erst mal bei sich zu suchen. Hab aber auch nach einigen Tagen nichts bei mir gefunden, und mich dann auf dem Markt weiter umgesehen. Ich habe einen HD 650 und einen 701 samt Lehman Silver Linear angeschafft, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich habe die Hörer nacheinander an beiden KHVs, direkt mit dem Röhren-CD verbandelt, und ausgiebig gehört. Dann noch direkt an einem Yamaha RX-V 3900 im HK-Bereich. Mein Ergebnis:

Der Grado klingt schrill und blechern nervig, das was manche als "höhere Räumlichkeit und bessere Auflösung" bezeichnen, ist nichts anderes als das oben stehende. Das Ding macht sehr wenig Bass, und kann seinem Status nicht im Mindesten gerecht werden. So eine Enttäuschung, ich hatte mich auf ein wirkliches Hörerlebnis gefreut...

Der Sennheiser HD 650 war dann schon angenehmer, deutlich mehr Bass und eine insgesamt weichere Abstimmung. Im Direktvergleich meint man da weniger zu hören, was sich aber schnell als falsch herausstellt.

Der 701 geht dagegen wieder in die Richtung des Grado: Hell, räumlich, wenig Bass. Aber wenigstens nicht nervig, und sauberer und vor allem auch dauerhaft vertrauenserweckender verarbeitet. Die Amis haben es in Punkto Material-und Verarbeitungsqualität immer noch nicht drauf. Aber drüben verkaufen sie die Grados ja auch für weniger als die Hälfte, das passt dann schon eher.

Der Sennheiser hat mich überrrascht, sieht auf den Bildern immer etwas billig aus, ist es aber nicht im Geringsten. Er ist auch preislich sehr günstig zu haben, aber er erfüllt eben noch nicht ganz das was ich händeringend suche.

Ich brauche:

Einen Hörer der sowohl Blues und Rock/Pop wie auch einen Kinofilm mit viel Spaß transportieren kann. Er soll ein sattes Fundament haben ohne zu dröhnen oder zu verschmieren, soll fein auflösen und auch sehr räumlich sein, aber ohne zu nerven.

Was gibt es auf dem Markt für Alternativen, die dafür bekannt sind? Der HD 650 war schon ganz prima, aber mir fehlte doch etwas Druck untenrum, und auch etwas Feinauflösung oben. Ich höre dank einem neuen Yamaha DSP-Z7 mit diesem Dolby Headphone, daher brauche ich einen Kopfhörer der weite Räume darstellen kann.

Wer was weiß, bitte posten!

Grüsse Oliver.

krems11
Neuling

#2 erstellt: 02. Feb 2009, 22:33

Hallo Oliver,

hast Du schon an den guten alten K1000 von AKG gedacht? Von wegen Räumlichkeit gäbe es da nichts zu kritisieren, und auch die Klangfülle ist recht beachtlich.

Einziger Nachteil: er möchte gerne einen Class A Verstärker, außerdem LS-Buchsen, keinen KH-Ausgang.

Gruß,

Ewald

Ahbehzäh
Stammgast

#3 erstellt: 03. Feb 2009, 02:19

Der K 1000 braucht mit seinem natürlichen Crossfeed dann auch kein Dolby Headphone mehr

... Könnte es nicht ein Problem zwischen K1000 und der Anforderung

Dr.No schrieb:

Der HD 650 war schon ganz prima, aber mir fehlte doch etwas Druck untenrum

geben?
Da Geld nicht die übergeordnete Rolle zu spielen scheint, fallen die üblichen Verdächtigen ein. Je nachdem, was man unter

etwas Feinauflösung oben

versteht, käme die Denon Dx000-Serie in Betracht (2, 5, 7). Der HighEnder greift natürlich zum D7000

. Druck untenrum - da fallen auch Ultrasone Edition9 bzw. Edition7 ein.
Thread zum Thema:

http://www.hifi-foru...m_id=110&thread=9334

Oder ein O2. Gebraucht laut bizkid3 schon ab 1000 € aus Japan (incl. Verstärker SRM-717) zu haben.

[Beitrag von Ahbehzäh am 03. Feb 2009, 02:21 bearbeitet]

Dr.No
Hat sich gelöscht

#4 erstellt: 03. Feb 2009, 03:04

Naja wer will schon gern zuviel Geld ausgeben...Ich suche aber auch einen für mich passenden KH, weil ich einfach öfters mal damit hören muß. Zu den Zeiten in denen ich hören kann, schlafen schon alle.

Ich erwarte nicht, daß ein KH den Sound meiner 802 gleichwertig bringen kann. Es wird immer einen Unterschied zwischen der "im-Kopf-Ortung" und dem wohl bekannten Freifeldhören geben, keine Frage. Aber wenn ich schon gezwungen bin mir ab und an die Ohren abzuhängen, dann möchte ich mich auch darauf freuen können. Denn diese Zeit ist Freizeit, und die ist knapp. Daher würde ich einmalig auch viel Geld ausgeben in der Hoffnung, damit dann viele Jahre hören zu können. Bei den Grados hätte ich da echte Bedenken, daß die mir nicht nach zwei Jahren auseinanderfallen.

Der AKG ist wohl eher ein Oldtimer und nicht mehr zu bekommen. Sieht aus wie ein oller Stax, potthösslich und wie selbstgelötet ausm Conrad-Katalog...

Ich glaube fast, daß mir ein halboffener Hörer grundsätzlich nicht zusagt. Ich hab hier noch einen kleinen Sennheiser PX200, so ein lüttes portables Ding. Der ist geschlossen gebaut, und hat eindeutig mehr Druck im Bass als alle anderen. Und der kostet nur 120,-€!

Gut, natürlich ist dieses Kriterium nur eines von vielen. Ich versuchs also mal mit einem Ultrasone, der ja sogar in Bayern gefertigt wird! Mir ganz neu...Ausserdem soll der so einen eingebauten Surrpundefekt in den Muscheln haben. das klingt natürlich interessant.

Was muß ich denn bei der Marke sonst noch beachten, welches Modell ist aktuell und was bedeutet in dem anderen fred "...all inclusive bekommen können..."? Gibts da noch wichtiges Zubehör?

Muß man den noch mit einem anderen Kabel versehen, braucht der einen KH-amp, wenn ja welchen? Und kennt jemand eine günstigere Bezugsquelle als die Firma selbst?

Bei den Denons reicht ja fast der 2000, die grösseren Brüder sollen klanglich kaum anders sein. Sogar die Testheinis bei der Stereo sehen den 2000er vor dem 5000.

Mann wenn ich alle diese T4stberichte lese...wird da ein Müll verfasst.Der GS 1000 und ein Traumhörer...

sai-bot
Inventar

#5 erstellt: 03. Feb 2009, 12:40

Dr.No schrieb:

Der AKG ist wohl eher ein Oldtimer und nicht mehr zu bekommen. Sieht aus wie ein oller Stax, potthösslich und wie selbstgelötet ausm Conrad-Katalog...

Ansichtssache.
"Selbstgelötet" nehm ich dir aber schon fast persönlich

Druck im Bassbereich kannst du bei dem aber ohnehin vergessen. Ganz abgesehen davon wird beim K1000 die Verstärkerlösung teurer als der ohnehin nur noch gebraucht zu habende Kopfhörer.

Dr.No schrieb:

Ich hab hier noch einen kleinen Sennheiser PX200, so ein lüttes portables Ding. Der ist geschlossen gebaut, und hat eindeutig mehr Druck im Bass als alle anderen. Und der kostet nur 120,-€!

Nee, 50 Euro. Und selbst das ist für die Krücke IMO noch zu viel.
Aber immerhin, damit haben wir einen Ansatzpunkt. Geschlossene sind eher in der Lage, einen richtig druckvollen, punchigen Bass zu liefern, kranken aber IMO idR daran, kein luftiges Klangbild produzieren zu können. Trotzdem solltest du dich mal bei den geschlossenen umgucken.

Dr.No schrieb:

Ich versuchs also mal mit einem Ultrasone, der ja sogar in Bayern gefertigt wird! Mir ganz neu...Ausserdem soll der so einen eingebauten Surrpundefekt in den Muscheln haben. das klingt natürlich interessant.

Was muß ich denn bei der Marke sonst noch beachten, welches Modell ist aktuell und was bedeutet in dem anderen fred "...all inclusive bekommen können..."?

Der "eingebaute Surroundeffekt" soll wohl S-Logic sein, oder? Das funktioniert bei den einen, bei den anderen nicht. Müsstest du daher ausprobieren. Ich bemerke da schon einen Raum, Moderator m00h ist da ziemlich resistent.

Aktuelle Modelle kann man auf der Ultrasone-Homepage ansehen. Wenn es dir um Hi-End geht, solltest du allerdings schon an die Edition-Reihe denken. Gerade im "Abverkauf" ist der Edition9, über die HP des Herstellers wohl nicht mehr zu beziehen, aber in vielen Läden noch vorhanden. Aktuell ist der Edition8, aber offenbar so aktuell, dass Ultrasone selbst mit den Infos nur sparsam rausrückt. Edition7 ist schon lange aus und auch unglaublich teuer. Die anderen Ultrasones kannst du - soweit ich sie kenne - getrost wieder vergessen. Qualitativ gut ist der PRO900, aber der hat leider eine inakzeptabel überbetonten Bass.

Was das mit dem "all inclusive" bedeuten soll, kann ich dir auch nicht beantworten. Vielleicht geht's da um einen Import?

Dr.No schrieb:

Muß man den noch mit einem anderen Kabel versehen, braucht der einen KH-amp, wenn ja welchen? Und kennt jemand eine günstigere Bezugsquelle als die Firma selbst?

Ahhhh, Aftermarket-Cables. Diesbezüglich solltest du mal bei Head-Fi suchen. Nur soviel: Kopfhörer muss man nicht mit anderen Kabeln versehen, man kann es aber. Kostet nur nicht selten mehr als der KH selbst.
Ein KH-Verstärker ist dann schon nicht ganz verkehrt, gerade wenn man so Kaliber wie einen Ed.9 hat. Der funktioniert zwar auch an einem mp3-Player, das letzte bisschen kannst du aber mit einem KHV rauskitzeln. Modelle gibt es zahlreiche. Eine nicht ganz vollständige Liste findet man

hier.

Dr.No schrieb:

Bei den Denons reicht ja fast der 2000, die grösseren Brüder sollen klanglich kaum anders sein. Sogar die Testheinis bei der Stereo sehen den 2000er vor dem 5000.

Weil die Testheinis sich von den betonteren Höhen des D2000 haben blenden lassen. D5000 und D2000 unterscheiden sich in der Abstimmung, IMO aber nicht großartig in Sachen Auflösung. Der D2000 ist mit Ach und Krach auf Augenhöhe mit dem HD650, der D5000 kann auch nicht mehr. Vielleicht der D7000, aber den kenn ich nicht.

Dr.No
Hat sich gelöscht

#6 erstellt: 03. Feb 2009, 17:23

Vielen Dank für Deinen Beitrag, der gibt mir schon einen sehr viel deutlicheren Einblick in die Sache.

Der Ultrasone soll laut Testberichten kaum "besser" sein als ein Grado GS 1000, wobei das auch durchaus an den Testerohren liegen kann. Ich traue den Jungs schon was zu, aber nachdem mitlerweile mehr und mehr bekannt ist das die Form der Ohrmuscheln bei jedem anders ist und damit auch der Klang von jedem anders wahrgenommen wird, relativiert sich das Geschreibsel wohl etwas.

Ne Selberhören macht schlau, das stimmt wohl gerade im KH-Bereich. Also mal Ultrasone...

Der 9 ist ein Auslaufmodell, der 7 ebenfalls aber der 8 der momentan akutellste? Wer ist denn in der Firma für die Namensgebung zuständig, das ist ja irritierend. Der 9er wird immer noch um die 1400,-€ angeboten, was rufen die für den 8er auf?

Mal eine "philosophische" Frage:

Ich suche keine Feinstheiten, sondern deutliche Klangunterschiede. Ich hatte echt Mühe den HD 650 und den GS 1000, abgesehen von dem HT-und Bassbereich, sonst deutlich auseinander halten zu können. Das waren keine Welten, die noch dazu einen mehr als dreifachen Preisunterschied hätten erklären können.

Daher die Frage: Kann man sowas unter KHs überhaupt finden, oder ist sowas unmöglich? Ich meine diesen "Aha"-Effekt, der dem Hörer sofort klarmacht, welcher der Richtige ist?

Ja ich meinte diesen Surroundeffekt, keine Ahnung ob der deutlich was bringt. Hängt wohl wie gesagt von der individuellen Ohrmuschel ab. Was ich als sehr positiv bei Ultrasone empfinde:

Offensichtlich wertige Fertigung, und der Hang dazu weniger laut aufdrehen zu müssen. Das schont die Ohren, die doch gerade bei Nutzung eines Khs schon deutlicher in Anspruch genommen werden als beim Freihören.

ax3
Inventar

#7 erstellt: 04. Feb 2009, 02:20

Werter Dr.No,

sie scheinen mir der passende Testhörer für dieses Gebilde:

http://www.musik-sch...nnheiser-HD-800.html

Ahbehzäh
Stammgast

#8 erstellt: 04. Feb 2009, 02:37

Ich erlaube mir, mich diesem Eindruck vollstinhaltlichst anzuschließenst.

Dr.No
Hat sich gelöscht

#9 erstellt: 04. Feb 2009, 04:25

Also mach ich noch einen Direktverlgeich mit dem neuen Sennheiser und einem Ultrasone. Ich kann nirgendwo etwas zu einem neuen Edition 8 finden, eventuell wird er erst noch, wie der Sennheiser auch, im Frühjahr lanciert. Ich denke dann habe ich alles Vernünftige am Markt durch. Ich berichte dann wie es mir ergangen ist.

Die Stax kenne ich nur vom Hörensagen, aber sie scheinen mir mehr in den Bereich Klassik zu passen. Ausserdem mag ich das nicht, wenn Geräte zu diesen geforderten Preisen so billig gebaut aussehen.

Ich kenne die Martin Logan Elektrostaten, die aber nichts für meine Ohren waren.

McMusic
Inventar

#10 erstellt: 04. Feb 2009, 09:20

Dr.No schrieb:

Die Stax kenne ich nur vom Hörensagen, aber sie scheinen mir mehr in den Bereich Klassik zu passen.

Das ist ein Trugschluß.
Und der SR-007 sieht auch alles Andere als billig gebaut aus.

Analog-Michl
Schaut ab und zu mal vorbei

#11 erstellt: 07. Feb 2009, 12:04

Mein Grado SR 325i wird von einem Cayin-Head Amp angetrieben. Bin sehr zufrieden damit. Der Grado spielt sehr detailliert und analytisch. Die Baesse sind trocken und kontrolliert.

Vielleicht liegt es ja im Detail, dass der Grado Einigen zu viele Hoehen hat. Aber wer sagt, dass der Grado zu wenig Bass hat, der sollte, wenn er ueber Lautsprecher Musik hoert, einfach mal den 1000 Watt Subwoofer ausstellen oder weniger Techno-Clubs besuchen. Dann passt das Gefuege auch wieder.