Kaufberatung Kopfhörer bis 150 Euro

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omimoo
Stammgast
#1 erstellt: 06. Jan 2012, 21:08
Hallo allerseits,

ich bräuchte mal eure Tipps! Möchte mir gerne neue Kopfhörer zulegen, kenne mich leider nicht ganz so gut aus mit den vielen Modellen, die es so gibt. Ich habe mich schon etwas eingelesen und festgestellt, dass gerne Sennheiser, AKG und Beyerdynamic empfohlen wird.

Der gewünschte Kopfhörer sollte folgende Kriterien erfüllen:

- Budget: ca. 100 bis 150 Euro (muss kein Hi-End Gerät sein, sollte aber schon nach was klingen)
- Gebrauch: meistens zu Hause, DVD (Filme), PC, CD (Musik) und evtl. auch MP3 Player
- Bauweise: ohrumschließend (gerne große Muscheln, damit die Ohren Platz haben ^^)
- Musik: Von Electro über Blues bis hin zu Metal

Also mir wäre wichtig, dass der Kopfhörer nicht zu schrill klingt und zu verzerren neigt und vor allem auch sehr angenehm bei längeren Tragen ist (das soll der Sennheiser 558 sein?!).

Ich habe bisher seit Jahren immer wieder den Sennheiser HD 500 gehabt und fand diesen sehr gut und bin daher auch am Überlegen, ob ich mir den nicht wieder gebraucht kaufen soll - allerdings kann es ja gut sein, dass aktuelle Modelle noch besser klingen und diverse Schwachstellen des HD 500 nicht mehr vorhanden sind.

Es würde mich sehr freuen, wenn ihr einfach mal ein paar Modelle empfehlen könntet, vielleicht auch kurz mit Vor- und Nachteil.

Viele Grüße!
Mimo
omimoo
Stammgast
#2 erstellt: 07. Jan 2012, 02:01
So, ich bins nochmal...

Folgende Modelle hab ich jetzt mal einfach in die Auswahl genommen:

- Sennheiser HD 558
- AKG 271
- Beyerdynamik DT 770
- Shure 840
- Creative Aurvana Live!

Meine Frage wäre, welcher der Kopfhörer klingt noch am ehesten nach dem HD 500 und welcher hat den höchsten Tragekomfort bzw. die größten Ohrmuscheln (gepolstert sind sie ja alle und ohrumschließend).

Ich bin auch für Alternativen offen, gerne auch für günstigere Modelle - Superlux habe ich auch schon gesehen - taugen die was?

Viele Grüße!

(hoffentlich geht mein Thread hier nicht ganz unter ; ))
audiophilanthrop
Inventar
#3 erstellt: 07. Jan 2012, 03:05
Der auf den (einigermaßen neutralen) HD580 bezogene Frequenzgang des HD500 stellt sich nach j-curve folgendermaßen dar:
Frequenzgang HD500 bez. auf HD580 nach j-curve

Die totale Badewanne, noch etwas mehr als beim (eh schon verrufenen) HD570. (Nur der HD590 war gut. Meinen verwende ich immer noch zuhause am Clip+.)
Da würde ich's mal mit dem DT990Pro versuchen. Badewannig abgestimmt (aber schon heller) und bequem, aber sicher längst nicht an jedem MP3-Player laut genug. (Beim Equipment darfst du gern etwas mehr ins Detail gehen.) So ähnliche Abstimmung, aber viel neutraler und etwas heller: K240S/MkII.

Ich denke, die Superluxe wären dir viel zu hell. Der K271 geht auch in eine ganz andere Richtung, oft heißt es da "blutleer" und "Langweiler".

HD558 fand ich seinerzeit bis zum oberen Mittenbereich recht gut, nur die Höhen waren deutlich abgesenkt. Recht "bodenständig". Braucht wie der HD598 möglichst niederohmige Ausgänge, sonst wird er sehr schnell brummig.

Der Aurvana Live ist für den Preis gut, tendenziell tiefenbetont, Pegelfestigkeit OK. Kann man mal anhören.

SRH840 könnte klanglich passen, ein Leichtgewicht ist er aber wohl nicht gerade.

Der DT770 fällt zwar auch in die Abteilung "Badewanne", aber er hat halt an beiden Enden viel, so daß die Balance doch eher neutral bis hell ausfällt.
omimoo
Stammgast
#4 erstellt: 07. Jan 2012, 03:42
Oha, vielen Dank für die Antwort, auch wenn mein geliebter HD 500 ja nicht so gut dabei wegkommt! ; )

Die Sache ist die, dass ich eigentlich mit anderen "guten" Kopfhörern keine Erfahrungen habe. Habe mir den ersten HD 500 vor ca. 15 Jahren vom ersparten Taschengeld gekauft - der wurde mir damals im örtlichen Elektrofachhandel empfohlen und ich hab ihn für besser befunden als einen Sony, der eigentlich nur viel Bass hatte und wenig klar geklungen hat.

Es überrascht mich wirklich, dass der HD 500 so einen schlechten Ruf hat. Ich möchte mich dementsprechend natürlich jetzt nicht darauf versteifen und andere Kopfhörer, die mehr "ausgeglichen" oder "natürlicher" klingen, von vornherein ausschließen.

Vielen Dank erstmal für die einzelnen Beschreibungen der von mir genannten Modelle.

Zum Einsatz an einem Creative MP3 Player wäre der Beyerdynamik wohl eher nicht geeignet. Ich brauche die Kopfhörer aber auch hauptsächlich zu Hause zum Filme schauen oder Musik hören (oft auch über den PC mit irgendeiner Onboard Soundkarte, nichts spezielles). Es geht mir hauptsächlich auch nur um einen "guten" Klang (also so, dass auch ein Nicht-Hifi-Kenner keinen Grund hätte zu meckern - schwierig zu erklären).

Und was mir eben sehr wichtig ist - der Tragekomfort - sprich, große ohrumschließende Muscheln und kein zu hoher Druck am Kopf. Ob da das Gewicht eher eine Rolle spielt als die Konstruktion, das kann ich nicht beurteilen. Ich finde nur den HD 500 sehr bequem, also sollte schon damit vergleichbar sein.

Ich bin gerne auch offen für weitere Vorschläge - auch wenn mir klar ist, dass es nicht DEN besten Kopfhörer für ca. 100 bis 150 Euro gibt. Aber vielleicht gibts ja sowas wie einen Konsens zu den Top 5 in dieser Kategorie? ^^
wimpel69
Stammgast
#5 erstellt: 07. Jan 2012, 13:16

Der K271 geht auch in eine ganz andere Richtung, oft heißt es da "blutleer" und "Langweiler".


Genau: nämlich von Leuten, die nur Krawall-KHs mit viel Rumms und wenig Details suchen.

Der AKG ist ein toller Kopfhörer mit sehr ausgeglichenem Klang, enorm detailreich in dieser Klasse.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 07. Jan 2012, 13:25
Kopfhörer sollten im idealen Fall im unteren Bassbereich einen um 6dB angehobenen Frequenzgang haben um den fehlenden Körperschall zu kompensieren. Wer sich darunter nix vorstellen kann, höre mal über Lautsprecher Musik die Bass enthält und stecke sich die Finger in die Ohren. Das was man da hört, fehlt über KH.
Der K271 MK2, macht es genau umgekehrt, er fällt im Bass hin ab. Neutral ist das mit Sicherheit nicht.
Wie man auf die Idee kommt, ein Mehr in der Bassdarstellung als Krawallkopfhörer zu bezeichnen lässt sich nur damit erklären, das man grundsätzlich kein Bass mag. Sowas gab/gibt es auch bei Lautsprechern, wo manchen Leute alles über 10cm TT als Prollerei empfinden.


[Beitrag von ZeeeM am 07. Jan 2012, 13:52 bearbeitet]
wimpel69
Stammgast
#8 erstellt: 07. Jan 2012, 19:17

ZeeeM schrieb:
Wie man auf die Idee kommt, ein Mehr in der Bassdarstellung als Krawallkopfhörer zu bezeichnen lässt sich nur damit erklären, das man grundsätzlich kein Bass mag. Sowas gab/gibt es auch bei Lautsprechern, wo manchen Leute alles über 10cm TT als Prollerei empfinden. ;)


Nein: Ein Zuviel in der Bassdarstellung lässt sich damit erklären, dass man Prolls als Kunden gewinnen möchte. Nicht aber mit einer sinnvollen Balance bei Kopfhörern oder Lautsprechern.
omimoo
Stammgast
#9 erstellt: 07. Jan 2012, 21:17
Hallo nochmal,

also ich fasse mal zusammen:

- HD 558: scheint nichts Besonderes zu sein und auch keine Empfehlung, Tragekomfort aber gut und nicht so viel Ohm > würde also auch an einem kleinen Creative Zen Player laufen

- DT 990: Gut für Filme, viel Bass und Höhen, dafür aber wenig detailgetreu, Nachteil hoher Widerstand, läuft evtl. auch am PC ohne Verstärker nur leise

- Bose: Möchte ich nicht, hab da viel zu viel Schlechtes darüber gelesen

- AKG 271: Gar kein oder zu wenig Bass? Oder gerade dadurch "neutral"? Also da werdet ihr euch wohl nicht einig werden. Würde aber vielleicht auch eher zum K601 tendieren

- Shure SRH 840: Klingt wohl gut und auch eher neutral mit leichter Bassanhebung, Nachteil geschlossene Bauweise (heiße Ohren?) und recht klobig, Tragekomfort soll wohl nicht so gut sein

- Audio Technica ATH 50: Den hat noch keiner empfohlen, aber ist mir selbst bei der Suche aufgefallen, soll auch ein guter Kopfhörer sein...

Ich hab ein bisschen den Eindruck gewonnen, dass es wohl eine Glaubensfrage ist, ob man eher AKG oder Beyerdynamic möchte - beide sollen auf ihre eigene Art sehr beliebt sein - wahrscheinlich wäre der Beyer wohl die bessere Wahl, wenn man oft Filme damit schaut (Explosionen etc.) und der AKG ist dann wohl eher was für den Klassik- und Jazzliebhaber.

Ich dürft euch gerne hier weiter streiten, das ist ja doch ganz aufschlussreich! : )

Viele Grüße!
Mimo
audiophilanthrop
Inventar
#10 erstellt: 08. Jan 2012, 00:58

ZeeeM schrieb:
Kopfhörer sollten im idealen Fall im unteren Bassbereich einen um 6dB angehobenen Frequenzgang haben um den fehlenden Körperschall zu kompensieren.

Vielleicht "bis zu", aber so im Schnitt käme 3 dB der Sache wohl näher.

Jedenfalls ist der K271S/MkII kein Tieftonwunder (der 272HD mit seinen Velourspolstern ist da etwas besser), auch im mittleren Höhenbereich ist er eher zurückhaltend.

Der K601 dürfte ebensowenig was für den MP3-Player sein wie sein großer Bruder. A propos: Welcher Creative Zen ist das? Die Creatives hatten teilweise eine recht geringe Maximallautstärke, IIRC. Der audiophile Standardplayer schlechthin ist derzeit der Sandisk Sansa Clip+ (mit Rockbox) - klein aber oho.

Beim ATH-M50 hat man offenbar die Abstimmung geändert, jetzt geht der tatsächlich Richtung "Monitor" (auch eher nüchtern). Der war mal recht bassig.

Bei so einem kompletten Neuanfang wäre Anhören wirklich anzuraten.

Wenn dir die Bauform vom HD500 gefallen hat, kannst du ja vielleicht mal schauen, ob sich ein HD590 günstig aus der Bucht fischen läßt. Wenn er dir gefällt, kriegt er neue Polster (Hint: der offiziöse Sennheiser-Shop ist nicht der günstigste), sonst geht er halt wieder schwimmen. Für geschätzt 'nen 100er inkl. Polster wirklich kein schlechter Hörer, auch wenn er niedrige Ausgangsimpedanzen vorzieht.
ZeeeM
Inventar
#11 erstellt: 08. Jan 2012, 01:10

audiophilanthrop schrieb:

ZeeeM schrieb:
Kopfhörer sollten im idealen Fall im unteren Bassbereich einen um 6dB angehobenen Frequenzgang haben um den fehlenden Körperschall zu kompensieren.

Vielleicht "bis zu", aber so im Schnitt käme 3 dB der Sache wohl näher.


3dB halte ich für zu wenig. Wenn man schaut, wieviel Schall über den Körper noch kommt und der Anteil steigt zu tieferen Frequenzen noch an, sind 3dB sehr knapp.
Das Problem vieler KH ist, das sich die Anhebung bis in den Grundtonbereich hinein bewegt und das ist dann zuviel. Auch sollte man berücksichtigen was wirklich im Signal vorhanden ist.
omimoo
Stammgast
#12 erstellt: 08. Jan 2012, 02:29
@ audiophilanthrop: Das ist der normale 8GB Zen Player, hat keine spezielle Bezeichnung. Aber den benutze ich auch selten - das war eben nur eine zusätzliche Überlegung, ob der neue Kopfhörer auch an dem Gerät funktionieren würde. Der HD 500 tut das jedenfalls mit seinen 32 Ohm.

Ich glaube, dass für meine Zwecke wohl dann doch der Beyer DT 990 am besten geeignet wäre - wenn es denn eine Steigerung sein sollte zum HD 500.

Es wundert mich aber, dass zum Sennheiser HD 558 kaum jemand etwas schreibt bzw. Positives zu berichten hat - liegt das daran, dass die Konkurrenz bei dem Preis einfach mehr zu bieten hat?

Wahrscheinlich werde ich ums Probehören nicht umhin kommen, falls ich keinen HD 500 oder auch 590 gebraucht kaufe. Ich hab damit nur schlechte Erfahrungen gemacht (laute Umgebung, merkwürdig eingestellte Player etc.). Alternativ gäbe es natürlich die Option, beim Thomann zu bestellen und bei Nichtgefallen zurückzusenden.

Jedenfalls schon mal vielen Dank für die zahlreichen Anregungen!
KnutWuchtig1
Stammgast
#13 erstellt: 08. Jan 2012, 02:48

audiophilanthrop schrieb:
Beim ATH-M50 hat man offenbar die Abstimmung geändert, jetzt geht der tatsächlich Richtung "Monitor" (auch eher nüchtern). Der war mal recht bassig.


Echt?! Das lese ich zum ersten Mal. Gibts da genauere Quellen zu? Wann haben die das denn geändert?

Das wär ja n Ding. "Dürfen" die das denn einfach?


[Beitrag von KnutWuchtig1 am 08. Jan 2012, 02:51 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#14 erstellt: 08. Jan 2012, 03:00

omimoo schrieb:
Es wundert mich aber, dass zum Sennheiser HD 558 kaum jemand etwas schreibt bzw. Positives zu berichten hat - liegt das daran, dass die Konkurrenz bei dem Preis einfach mehr zu bieten hat?

Die sind durchaus OK, aber etwas wählerisch in Sachen Ausgänge. An der typischen AV-Receiver-Klinke wird es sicherlich recht bassig. Und wer kauft schon für so einen Hörer extra einen KHV (der praktisch nochmal soviel kostet)? Da bleibt der Betrieb am Portabelplayer (d.h. an vielen, nicht unbedingt allen) und am USB-DAC/KHV oder einer guten Onboardsound-Klinke (soll es ja geben).

Wenigstens hört man bei der Serie noch nichts von den Rißproblemen der Vorgänger.
omimoo
Stammgast
#15 erstellt: 08. Jan 2012, 03:05
@ audiophilanthrop: Welche Rissprobleme meinst du? An den Polstern oder Bügeln?
omimoo
Stammgast
#16 erstellt: 08. Jan 2012, 22:31
Hmm gerade ist ein Sennheiser HD 590 für knapp 60 Euro + Versand in der Bucht weggegangen, sah aber schon recht mitgenommen aus das Teil, hab mitgeboten, aber war mir dann doch zu teuer für den Zustand.

Dafür hab ich nen sehr gut erhaltenen HD 500 für 30 Euro inkl. Versand geschossen. Da kann man ja nicht meckern. So hab ich zumindest mal einen Kopfhörer, der auch an leistungsschwachen Gerätschaften gut funktioniert und für den ich noch Ersatzteile habe.

Mittelfristig werde ich mir aber bestimmt noch einen der im Eingangsthread erwähnten Modelle kaufen. Vielleicht wäre da tatsächlich gerade für Filme der DT 990 Pro eine sinnvolle Ergänzung.
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