Aufbau einer "audiophilen" Classic-Rock-Sammlung (1965-1980)

Ich besitze von Led Zeppelin teils die Original CDs, die George Marino und John Davis Remaster, sowie fast alle LP Rips der besten Pressungen. Klanglich finde ich die Original LPs am besten. Da kommt kein einziges digitales Hi-Rez-Remaster heran. IMO

Die Classic Records halte ich bis auf Led Zeppelin I und Presence für völlig überbewertet. Das sind Meinung nach die einzigen beiden LP Remaster, die besser klingen als die Originale. Bei Led Zeppelin II ist die Sache klar, die US Pressung (RL) klingt mit Abstand am besten. Von Led Zeppelin III bis einschließlich Physical Graffiti sind die UK LPs mein Referenz. Zu In Through the Out Door und Coda kann ich nichts beisteuern. Ich finde die Alben langweilig und habe mich nie um die Original LPs bemüht.

Was digital betrifft, die Original CDs, mastered by Barry Diament & Joe Sidore sind gut und würde ich jederzeit dem ersten Remaster von George Marino vorziehen. Die John Davis Remaster finde ich durchweg besser als die George Marino Remaster. Led Zeppelin III und Houses of the Holy sind die besten dieser Serie und fast gleichauf mit den Original LPs.

Zu den anderen im ersten Durchgang Genannten fühle ich jetzt kein dringendes Bedürfnis, groß noch was zu ergänzen.
Aus unterschiedlichen Gründen. Teilweise weil die Künstler aus meiner Sicht erschöpfend gewürdigt wurden ( z.B. Lennon, Lofgren), teilweise weil ich selber nicht auf die Idee gekommen wäre, sie hier zu erwähnen (z.B. Huey Lewis, Lindisfarne).
Eine kleine Ergänzung zu Love - die Forever Changes ist sicher deren beste Scheibe, ich mag aber auch die zweite, Da Capo, sehr gerne. Da ist dieses tolle, LP-Seiten-lange Stück drauf ( 1967!) , sehr hypnotisch, das Ding heißt Revelation. Bester Klang als SACD - allerdings ohne audiophile Ansprüche.
Ich glaube jetzt suche ich mal in den Ecken, ob ich dort noch bisher unterschlagene "L" finde......

Seinen Platz in der ewigen Hitliste der Classic-Rocker hat sich Ronnie Lane zu Beginn seiner Karriere redlich verdient, als Mitgründer der (Small) Faces und seinen Beiträgen zu den ersten Rod Stewart Scheiben. Mit seinen Solo-Scheiben (also mit Begleitband Slim Chance) wurde seine Musik viel unprätentiöser, lockerer, british folky und irgendwie ungeheuer sympatisch. Für eher puristische Classic-Rocker vielleicht schon zu weit weg von der reinen Lehre, es mandolient, violient und akkordiont allerorten. Die drei gezeigten Scheiben kann ich eigentlich immer gut hören - am liebsten aber abends auf dem Balkon, mit einem malzigen Sundowner. Ich habe damals die ersten CDs gekauft, und mich nie ernsthaft um eine Alternative bemüht.



Auch sehr empfehlenswert noch seine Kollaborationen mit Pete Townshend ("Rough Mix", 1977) und Ron Wood ("Mahoney's Last Stand").
Von denen stehen hier auch die ersten CD-Ausgaben im Regal, auch die beiden sind nicht wirklich audiophil, klingen aber doch sehr anständig.
Schade, dass ihm kein längeres Leben vergönnt war.

Man kommt ja schlecht drumrum, bei der Empfehlung der Scheiben von Deke Leonard, auch über die Waliser Band Man zu schreiben,
zu prägend war er für die Gruppe, mit seiner markanten Stimme, seinem Gitarrenspiel und als Songautor. Anno 1973 verließ er die Band (zum ersten Mal), und machte seine erste Solo-LP "Iceberg", die den besten Werken von Man kaum nachsteht. Aus den Begleitmusikern wurde dann flugs eine feste Band, die zur allgemeinen Verwirrung "Iceberg" genannt wurde. 1974 erschien die zweite Scheibe, "Kamikaze" - als die auf dem Markt war, löste Deke die Truppe aber schon wieder auf und ging zurück zu Man. Ein paar Järchen später machte er dann seine dritte Scheibe, die aber wegen irgendwelcher Management-/Plattenfirmen-Querelen erst 1981 veröffentlicht wurde. Keine Frage - die PR für Deke Leonard war mindestens genauso desaströs wir die von Man - kein Wunder, dass es beide nicht geschafft haben, groß rauszukommen. Das Potenzial war da, zweifellos......
Die ersten beiden gibt's als prima klingende twofer-CD von BGO - noch einen Hauch besser tönen die United Artists LP-Erstpressungen.

Eigentlich wollte ich jetzt an dieser Stelle elegant zu Man und damit zum Buchstaben M überleiten,
da kommt die Nachricht vom Tod eines weiteren Helden meines Musikkonsumenten-Daseins.
R.I.P. David Lindley.

Morgen
Nochmal kurz zur "Live - Forever Changes" - 2015 Remaster als HiRes .
IMHO sehr fein. Ein Vergleich mit MFSL ist mir allerdings nicht möglich.
Schönen Sonntag

Nun also zu M - und damit zunächst zu Man. Ihre Klassiker aus den 70ern wurden im ersten Durchgang bereits gewürdigt.
Sie waren ja vor allem eine Live-Band, haben es aber im Gegensatz zu anderen Mitbewerbern nicht verstanden, mal die ultimative Live-Scheibe zu produzieren. "Live at the Padget Rooms" war klanglich recht mau, "Christmas at the Patti" und "Greasy Truckers" noch schlimmer, "Back into the Future" war nur so halb live, "Maximum Darkness" und "All's well that ends well" zu kurz. Um dem abzuhelfen - dachte ich - kommt ja die 7 CDs starke Box "Live adventures of Man" gerade recht. Neee, Freunde, leider nicht. Die enthaltenen Shows "Manchester 20.May 1975" , San Francisco 5.Aug.1976" und "Berkeley 9.Aug 1976" bieten zwar Man at their best, allerdings auch wieder auf klanglichem bootleg-Niveau. Auf CD 6 und 7 (Show vom 14.Mai 1983) klingts dann zwar deutlich besser, diese kurzlebige Man-Inkarnation ist allerdings durch die offiziellen Veröffentlichungen "Friday 13th" und "Reading '83" bereits sehr gut dokumentiert.
Die Scheibe "Official Bootleg" hingegen stapelt da eher tief. Die stammt von Auftritt beim Glastonbury Festival 1994, und klingt ganz angenehm. Allerdings hat man wegen der CD-Lauflänge zwei Stücke weggelassen - wer den kompletten Auftritt haben will braucht die Deluxe-Ausgabe der Studio-Scheibe "Twang Dynasty".
Kürzlich erschien dann die Box (4CDs + 1 DVD) "Live on the road - Live On Air at the BBC 1972-1983, mit tollem Material in ansprechender Klangqualität, mehr war aus den alten BBC Bändern wohl nicht mehr rauszuholen, und für ihre Zeit klangen die ja ganz vorzüglich.

Ja, danke für das Weiterschieben, Stefan. Im Moment bist Du allerdings der einzige, der den Thread hier noch vorwärtsbewegt. Vielleicht sollten wir uns doch ein wenig mehr Zeit geben, nicht jeder der Handvoll User, die noch an diesem Thread interessiert sind, schaut hier jeden Tag herein.

Ich fasse wie üblich die bereits genannten M's zusammen, immer auch in der Hoffnung, es gibt Updates zu wichtigen Platten ? Bringen diese Zusammenfassungen etwas für Euch oder ist das vertaner Aufwand ? Ich finde es ganz übersichtlich (eben weil wir in diesem Thread keine Übersicht am Anfang haben wie im gleichartigen Blues- oder Jazz-Thread). M sind jede Menge Namen, einige gehen auch stark über den Classic Rock hinaus, aber ein Bob Marley, John Mayall, John McLaughlin oder eine Joni Mitchell hatten schon einen wesentlichen Einfluss auf Rock-Bands der Periode.

Magna Carta
Taj Mahal
The Mamas & Papas
Man
Manassas (Stephen Stills)
Harvey Mandel
Manfred Mann's Earth Band
Bob Marley & The Wailers
Matching Mole (Soft Machine)
Dave Mason
Master's Apprentice
John Mayall's Blues Breakers
Paul McCartney & The Wings
McDonald & Giles (King Crimson)
John McLaughlin & Mahavishnu Orchestra
Don McLean
MC5
Meat Loaf
John Mellencamp
Steve Miller Band
Joni Mitchell
Moby Grape
Molly Hatchet
Eddie Money
The Monks
Montrose
Mountain
Moody Blues
Gary Moore
Franz Morak
Van Morrison
Mothers' Finest
Motörhead
Mott the Hoople
Charlie Musselwhite

Ich kann nur sagen, dass die Bob Marley UHQR die Originalpressungen obsolet machen. Die beiden bisher erschienenen Exodus und Rastaman Vibration klingen hervorragend. Eines der besten Remaster, die ich zuletzt gehört habe.

Zu M fällt mir die kanadische Band Max Webster ein. Das 1976 Debüt ist Classic Rock, mit deutlichen mit Prog-Elementen. Klanglich ist die Original Anthem CD (DR13) erste Wahl.




Ob die kommenden Joni Mitchell MFSL-Remaster an die Original LPs herankommen, wage ich zu bezweifeln.

Noch ein Nachtrag zu den Doobie Brothers. Die 2017er Warner SACDs spielen die MFSL SACDs (2010) an die Wand

z9.chitown (Beitrag #2920) schrieb:

Ob die kommenden Joni Mitchell MFSL-Remaster an die Original LPs herankommen, wage ich zu bezweifeln.

Mal sehen. Mit Hejira, meiner Lieblingsplatte von Joni und einer meiner Lieblingsplatten überhaupt, werde ich es mal testen. Den Rest gedenke ich ohnehin nicht mehr als MFSL-SACDs zu kaufen, da die neuen Bernie-Grundman-Masters der Reprise- und Asylum-Platten sehr schön gemacht sind und tadellos klingen. Ich warte schon gespannt auf die Asylum-Platten Vol. 2 (1976-1980), die nach der Logik der vergangenen Veröffentlichungen dieses Jahr (2023) kommen müssten. Da ist die Hejira dann auch nochmals drin ... seufz !

z9.chitown (Beitrag #2920) schrieb:

Noch ein Nachtrag zu den Doobie Brothers. Die 2017er Warner SACDs spielen die MFSL SACDs (2010) an die Wand ;)

Auch das muss ich (im Besitz der MFSL-SACDs) nicht mehr austesten, dazu war mir das Werk der Doobie Brothers immer zu inkonsistent. Neben sehr guten Nummern, in denen sie fast zur Qualität einer Allman Brothers Band aufschlossen, hatte jede Platte totale Luschen ... Erwähnt sei die Quadio-Box aus 2020, die die Original-Quadro-Mixes der Platten Toulouse Street, The Captain & Me, What Once Were Vices ... und Stampede versammelt. Warnung: Einige Käufer berichteten von Problemen, die ihre Player mit den Quad-Tracks hatten. Ich konnte nichts feststellen.

Hallo !

Deine Zusammenstellung der Namen Michael ist ganz gut, da kann man sich orientieren was schon mal da war. Ich habe gerade nach Magna Carta geschaut, weil das wohl die einzigste LP unter M sein könnte die Richtung audiophil geht in meinem Bestand. Ich habe das 2016er Remaster der
"Tomorrow Never Comes - The Anthology 1969 - 2006". 2007 erschien die Platte schon einmal wurde aber 16 neu remastered und ich finde den Klang
der vinylen Ausgabe sehr ordentlich der dabei heraus kam.



mal noch ein Bild vom Innern des Gatefoldcover nebst den Innenhüllen,



Magna Carta / Tomorrow Never Comes - The Anthology 1969 - 2006 / 2007 / hier 2016 / Repertoire Records / REP 2291

Gruß Maik

Ein Rock Statement ist Strange Universe, das 3. Album von Mahogany Rush.

Das Trio spielt Hard Rock, Prog und Psychedelic Rock. Frank Marino ist von Hendrix beeinflusst, zeigt aber genügend Eigenständigkeit um nicht als Kopie durchzugehen. Klanglich ist die Original CD dem Repertoire Rec. Remaster vorzuziehen.

P.S. Kann am iPhone wegen Darstellungsfehler im Pop-up-Fenster kein Bild einfügen.

Frank Marinos Soloalbum Juggernaut ist das Beste seiner langen Karriere. Losgelöst von den ewigen Vergleichen mit Jimi Hendrix spielt er darauf geradlinigen Hard Rock, Classic Rock und Blues. Die Original Columbia US-LP ist meine Referenz, klingt kraftvoll und dynamisch, so wie Rock klingen muss.

Beste digitale Ausgabe ist der Twofer von BGO. Zwar nicht ganz auf dem Niveau der LP, aber die DR10 klingen trotzdem gut. Die zweite Scheibe The Power of Rock’n Roll ist haut mich nicht vom Hocker, zu eindimensionaler Hard Rock.

Ich hatte mal die Tales of the Unexpected von Frank Marino. Das Titelstück finde ich in der Verbindung seiner Hendrix-Gitarre mit einem etwas jazzig-proggigen Synthesizer-Background nach wie vor gelungen, bei Covern wie All Along the Watchtower kommt wieder das Defizit vieler Hendrix-Epigonen durch, dass sie das Feeling einfach nicht hinkriegen.

arnaoutchot (Beitrag #2925) schrieb:

….bei Covern wie All Along the Watchtower kommt wieder das Defizit vieler Hendrix-Epigonen durch, dass sie das Feeling einfach nicht hinkriegen.

Dies Cover ist wirklich langweilig. Hendrix’ All Along the Watchtower ist unerreicht und gefällt mir sogar besser als das Original.

Marino Live Performances in den 70ern waren oft grandios, vor allem wenn er sich von seinem Vorbild Hendrix löste und bluesigen Hard Rock spielte. Das fand ich origineller als Gary Moores Blues Output.

Ein Wahnsinnssolo…

z9.chitown (Beitrag #2920) schrieb:

Noch ein Nachtrag zu den Doobie Brothers. Die 2017er Warner SACDs spielen die MFSL SACDs (2010) an die Wand ;)

Das müsste das 2016'er Rhino Remaster sein, oder? Ich glaube nicht, dass die japanischen Warner SACD's unique Masterings haben...

Die SACDs basieren auf dem 2016er Remaster.

hifi_raptor (Beitrag #2917) schrieb:

Morgen Nochmal kurz zur "Live - Forever Changes" - 2015 Remaster als HiRes . IMHO sehr fein.

Die Pono Version ist mMn die beste Version... Das waren damals die Remastering Infos...

Bruce GOS (PonoMusic) As the original producer and engineer of ‘Love Forever Changes’, I wasn’t happy with the mastering that was done by others years ago. In concert with this album being inducted this year into the United States National Archive as one of the top 100 albums of all time, and with the encouragement of Elektra/Rhino Entertainment, they gave me the original stereo 2 track analog tapes that I mixed at SunsetSound Recorders Studio 1 in 1967. The archive and mastering took place at my studio where I carefully baked and archived the fragile masters, and re-mastered especially for Pono in 192/24. This new master truly reflects the album as Arthur Lee and I intended and heard in the studio. This is the kind of Provenance that we at Pono take seriously.

z9.chitown (Beitrag #2928) schrieb:

Die SACDs basieren auf dem 2016er Remaster.

Danke Claus! Weiß man, wer das damals bei Rhino remastered hat?

Ich habe nur ein vier Warner SACDs gehört und es stehen keine Mastering Infos dabei. Die 2016er Rhinos habe ich nicht.

Die Warner haben durchgehend DR11, während die MFSL SACDs zwischen DR12 und DR13 liegen. Nach Pegelausgleich klingen die MFSL etwas zu hell und laidback. Ich habe aber ein Problem mit dem House-Sound von MFSL, viele deren Rockalben haben eine hervorgehobene Klarheit, welche die Balance im Mittenbereich stört. Bestes Beispiel CSN und David Crosbys Soloalbum.

An sich eine feine 4 CD Box…



…Leider enthält Court and Spark einen groben Indexfehler. Rhino USA ersetzt die defekte CD.

z9.chitown (Beitrag #2932) schrieb:

…Leider enthält Court and Spark einen groben Indexfehler. Rhino USA ersetzt die defekte CD.

ok, geprüft, stimmt. War mir beim ersten Hören gar nicht aufgefallen. Der Song Same Situation ist 2x auf der CD, zum einen zusammen mit People's Parties (Track 4), zum zweiten nochmals alleine (Track 5). Das finde ich eher belustigend und ist sicherlich kein Grund für mich, da jetzt Umtauschaktionen zu starten.

Beim Buchstaben M waren alle Teilnehmer recht fleissig, der ist sehr ausführlich vertreten - schon wieder zu ausführlich für meinen Geschmack, da wurde vieles erwähnt, das ist nicht mit aufgenommen hätte......aber egal, im Zweifelsfall lieber eine zuviel als eine zuwenig.
Eine wichtige Band des Classic Rocks war aber sicherlich die Steve Miller Band, da wurden aber nur die beiden Bestseller "Fly Like an Eagle" und "Book of Dreams" erwähnt (sowie 'ne Greatest Hits), da gehört unbedingt noch der Vorläufer "The Joker" dazu, das war der kommerzielle Booster. Von allen drei Scheiben gibt's Ausgaben zuhauf - die drei abgebildeten tönten für mich am besten, die sind so auf der Festplatte verblieben.
So wahnsinnig viel Mühe hab' ich mir nicht damit gegeben, weil ich sie musikalisch viel langweiliger finde als alles, was Steve Miller vorher so veröffentlicht hat. Die ersten fünf, von "Children of the Future" bis "Number 5", finde ich überragend und zwei Klassen besser als alles was er danach angeboten hat.
Die alten Capitol CDs klingen wunderbar - der HD download von 2018 noch ein wenig besser.

Von der Steve Miller Band empfehle ich folgende essentielle Alben bzw. Pressungen:

Children of the Future - Original Capitol
Brave New World - Edsel Remaster
The Joker - Original EMI
Fly like an Eagle - DCC CD
Book of Dreams - DCC CD
Greatest Hits - DCC LP

Noch eine Band, die etwas kurz abgehandelt wurde: Manfred Mann's Earthband
Zurecht wurden "Nightingales and Bombers" und "Solar Fire" hervorgehoben, letztere ist meine Lieblingsscheibe von MMEB.
Aber auf dem gleichen Level würde ich auch "Roaring Silence", "Watch" und "Somewhere in Africa" ansiedeln - letztere ein Ausrutscher nach oben, aus einer Zeit, wo ich MMEB eigentlich schon abgeschrieben hatte.
Die Beurteilung verschiedener Ausgaben fällt schwer - die Informationslage ist hier ganz schlecht. In meinem Regal stehen die 70er Scheiben als CD-Erstausgaben auf Bronze Records, die klingen prima. Dann erschien wohl 1999/2000 eine erste Remaster Serie (remastered by Robert Corich and Mike Brown) , auf Cohesion Records (hat mich nicht so überzeugt), und dann gibt es noch die 40th Anniversary 21-CD Box von 2019, auf Creature Records, mit nochmals neuem Remastering, die kenne ich nicht.

Käbbdn (Beitrag #2936) schrieb:

Noch eine Band, die etwas kurz abgehandelt wurde: Manfred Mann's Earthband

Huch, das war ja ich, hier. Nun, ich sehe es heute allerdings immer noch ähnlich, das fand ich in den Siebzigern mal toll, aber per heute ist das schlecht gealtert bei mir. Ich glaube, Solar Fire und Nightingales sind noch übrig im Regal, alles andere wurde schon aussortiert.

Ich hatte von Manfred Mann noch nie was im Regal stehen. Diese Art von Musik mochte ich schon damals nicht.

Paul McCartneys Ram verdient noch eine Erwähnung. Das beste Soloalbum aller Beatles-Mitglieder IMO. Ich kenne nur die Original CD und dass DCC-Remaster. Tonal sehr ähnlich, präferiere ich die DCC. Alle Stereo CDs/LPs haben Phasen-Fehler, die auf dem Mono Mix nicht zu hören sind.

z9.chitown (Beitrag #2938) schrieb:

Paul McCartneys Ram verdient noch eine Erwähnung. Das beste Soloalbum aller Beatles-Mitglieder IMO.

Das ist aber eine vollmundige Ansage. Ram von McCartney noch vor seiner eigenen Band on the Run, Lennons Imagine oder Harrisons All Things Must Pass ? Nun, chacun a son goût, wie der Franzose sagt.

ATMP ist zu lang. Ein paar Songs streichen, dann wäre es ein Meisterwerk geworden. Imagine ist im Vergleich zu Ram schlecht gealtert. Ja, es spiegelt den damaligen Zeitgeist wieder, nichtsdestotrotz kann ich es nicht durchgehend anhören

Band on the Run ist ein tolles Album, aber McCartneys Bandprojekt Wings.

Nachtrag zu Deep Purple. Shades of Deep Purple ist ein spezieller Fall. Ich habe einen Rip der Original Tetragrammaton US LP, diese klingt akzeptabel. Aber alle CDs, die ich bisher gehört habe, klingen schlecht. Angefangen von der Original EMI, verschiedene Remaster bis zum letzten Remaster in dem Hard Road Box. Alle CDs weisen Azimuth- und Phasenfehler auf, bis auf eine einzige Version! Das ist die US Creative Sounds CD mit dem Door Steps-Outro. Da es verschiedene Creative Sounds gibt, erkennt man die richtige CD nur mit dem Outro.

Morgen
Bei Paule kann man ruhigen Gewissens auf seine HiRes Remaster, hinweisen.
Insbesondere solche die als "Uncompressed" zum Download angeboten werden.
Welches Portal welche Version zum Download anbietet weiß ich aktuell nicht.

Die Harrison All Things Must Pass gibt es als HiRes Download schon in zwei Versionen.
Ich habe das Remaster das seinerzeit auf seiner Website feilgeboten wurde. Das war das erste HiRes Master des Albums.

Gruß und schöne Restwoche

Zwei M hätte ich noch, M & M sozusagen:
Von The Motors gibt es seit ein paar Jährchen die 4-CD Box "The Virgin Years". Ihre erste LP hat mich seinerzeit sehr begeistert, und ich höre sie auch heute noch gerne - ideenreicher Power-Pop aus der Pubrock-Tradition, mit mehrstimmigen Gesängen, treibenden Gitarren und guten Songs.
Platte Nummer 2, Approved by The Motors, war ein auch noch recht gelungener Zweitaufguß, bei der dritten, "Tenement Steps" herrschte wohl allgemeine Richtungs- und Ideenlosigkeit, die war vermurkst, und die vierte hier enthaltene CD bietet BBC-Aufnahmen, wohl nur für Fans interessant.
"Motors 1" ist allerdings die Anschaffung wert, die gibt's auch einzeln, von 1990, und es ist wurscht welche Ausgabe - es gibt offenbar nur ein einziges mastering.



Mal so nebenbei: Auf der CD stehen die durchnumerierten Namen der Tracks und deren Laufzeit, wie üblich. Drunter schrieb man den Satz "See booklet or further details". Der informationshungrige Musikkonsument öffnet also hoffnungsvoll besagtes CD-Booklet und findet darin........die gleiche Tracklist wie schon auf der CD aufgedruckt, und sonst gar nix!! Ein absurdes, kleines Beispiel für die Respektlosigkeit und Verarsche der zahlenden Kunden.....

Ich kenne die Motors Box (2015) nicht und weiß nicht auf welches Mastering es sich bezieht. Die CDs wurden 2006 von dem UK Label Captain Oi! wiederveröffentlicht… DR8 vs DR12 (Original).

Nachtrag zu G

Im Player das neue Remaster von Golden Earring Eight Miles High. Nach Pegelabgleich mit der Original Polydor CD verglichen. Das Remaster ist detailreicher und transparenter, ohne die Dynamik einzuschränken. So sollte jedes Remaster sein.

Das Highlight ist die einstündige Doku auf DVD von ihrer Tour 1969.

Käbbdn (Beitrag #2943) schrieb:

The Motors

Beim Stichwort "The Motors" werde ich nie die Kritik aus der hier schon öfters zitierten Plattenbibel Sounds Platten 66-77 vergessen. Sie spiegelt die damalige Situation von gesetzten Musikredakteuren wider, die als reaktionäre alte "Fürze" plötzlich mit solchen Phänomenen wie Punk und New Wave zu tun hatten ... köstlich formuliert ! Für besseres Lesen auf Vollbild gehen.

Wunderbar geschrieben, in der Tat. Ich kann's nicht beschwören, aber womöglich gab diese Kritik den Anstoß, mir die Platte mal zu besorgen - ich war SOUNDS-Leser, damals, vor 46 Jahren. Unfassbar.

Also - einen hab' ich noch. The Move muß unbedingt erwähnt werden, finde ich. In ihren Anfängen machten sie (zunächst ausschliesslich in UK) mit tollen Single-Hits den Beatles Konkurrenz, ab Album 2 standen die Longplayer mehr im Focus - es gibt 4 offizielle Studio-Scheiben von ihnen, "Shazam" und "Looking On" halte ich für hervorragend, ihr Debut und ihren Absang "Message from the Country" noch immer sehr interessant.
Letztes Jahr erschien die ultimative Move "Complete Collection" auf 11 CDs, anständig remastered.

Ein Klassiker und eines der besten Rock Alben der 80er Jahre.

Vom 2022er Remix sollte man aber die Finger lassen! Die CD und der HiRes-Download haben DR8, während die Original CD einen DR14 aufweist. Das ist auch die beste Pressung, egal ob die US- oder D-Pressung. Die MFSL Gold CD ist nicht empfehlenswert!!!

Nachtrag zu F

Die ersten drei Peter Frampton Soloalben werden von Intervention Records auf LP und SACD wiederveröffentlicht.

Morgen
Ist für mich Pflicht.
Ich hoffe dann natürlich auf HiRes Download

Gruß

hifi_raptor (Beitrag #2951) schrieb:

Ich hoffe dann natürlich auf HiRes Download

Das werde ich persönlich nie verstehen. Downloads und Streaming entwerten aus meiner Sicht die Musik in mehrerlei Hinsicht.

Rock on
Olli

Morgen
Ich habe 45 Jahre meine Bude mit physischen Tonträgern zugebaut.
Cbm umbauter Raum in Ballungsgebieten ist arg begrenzt und ungebührlich teuer.
Ein NAS Filer fällt da gar nicht ins Gewicht.

Das mit der Entwertung verstehe ich sowieso nicht.

Wir leben nun mal in 2023 wo es extra Player nicht braucht.

Ein schneller Zugriff auf die Musik entwertet gar nichts.

Viel Spaß beim Musik hören.

Gruß

hifi_raptor (Beitrag #2951) schrieb:

Morgen Ist für mich Pflicht. Ich hoffe dann natürlich auf HiRes Download

Audiophile Reissue Labels haben noch nie ihr Mastering für HiRes Download freigegeben, jüngstes Beispiel Eagles und Joni Mitchell. Da gibt es als HiRes Downloads, aber nicht die neuesten Remaster von MFSL.

hifi_raptor (Beitrag #2953) schrieb:

Wir leben nun mal in 2023 wo es extra Player nicht braucht.

In einer analogen Kette wird es ohne extra Player schwierig.

hifi_raptor (Beitrag #2953) schrieb:

Ein schneller Zugriff auf die Musik entwertet gar nichts.

Aus meiner Sicht wird sie flüchtig, zur reinen Massenkonsumberieselung degradiert, verliert den Reiz etwas Besonderes zu sein, hat überhaupt gar keinen Sammlerwert mehr, entwertet sich schon alleine durch das kolossale Überangebot, wo mir niemand erzählen kann, dass es noch eine signifikante Aufmersamkeitsspanne gibt und bringt schlechterdings den allermeisten Künstlerinnen und Künstlern monetär nix ein.

Rock on
Olli

Können wir hier bitte beim Thema bleiben ... danke ! Diese Diskussion hatten wir schon x-mal und sie passt hier nicht rein, hier geht es um die Musik, egal in welchem Format. Zumal die ungefähr gleiche Diskussion aktuell im Stammtisch läuft !

Wenn wir mit M durch sind, schlage ich vor zu N weiterzugehen.

Morgen Olli
Wie höre ich Musik.
Immer ein ganzes Album
Hat sich bei mir etwas geändert seit ich alles auf NAS habe? Mit Fug und Recht - Nein!
Ich höre immer noch ein ganzes Album. Auch wenn ich mir etwas von meinem Streaminganbieter zuspielen lassen.

Downloads kosten im Mittel genauso viel wie der physische Datenträger. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Bei Streaming sieht das anders aus. Aber auf den Preis habe ich keinen Einfluss. Und eines dürfte aber für mich klar sein das ich für einmal hören keine 10€ bezahle.

Gehört hier nicht hin. Bei Interesse an einem Diskurs wäre es opportun das ein freundlicher Admin das in einen eigenen Thread verschiebt.

Gruß

P.S. Unser Mod war schneller

hifi_raptor (Beitrag #2957) schrieb:

Gehört hier nicht hin. Bei Interesse an einem Diskurs wäre es opportun das ein freundlicher Admin das in einen eigenen Thread verschiebt.

Sprich ... an den Stammtisch .

Rock on
Olli

Ja, von mir aus Stammtisch, wenn der Bezug zum Classic Rock wenigstens einigermassen bestehen bleibt. Ich befürchte nur, dass wir auch dort der Diskussion keine neuen Aspekte abgewinnen werden.

Hier nun bitte BTT ! Danke.

Das waren die N's in der ersten Runde. Überschaubar.

Nazareth
Nektar
Randy Newman
The Nice
Willie Nile
Harry Nilsson
Nucleus / Ian Carr
Ted Nugent

Willie Nile kannte ich schon damals nicht, und das hat sich nicht geändert ... was muss man denn von Harry Nilsson gehört haben ? Ich las gerade ein Buch über John Lennon, und der hat in den 1970ern relativ eng mit Nilsson zusammengearbeitet.

Morgen
Ich sehe gerade das es bei HDTracks die Razamanaz und die Hair Of The Dog von Nazareth in HiRes zum Download gibt.
Kenne ich noch gar nicht. Muss ich mich darum kümmern.
Gruß

P.S. Die Expert No Mercy und die Close Enough For Rock‘Roll