Sony TA-F445R 50HZ Störsignal am Ausgang

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Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Jun 2025, 11:11
Hallo miteinander,

ich habe mir letztens als Ersatz einen TA-F445R via eBay geschossen, damit ich in Ruhe meinen aktuellen Sony bebasteln kann und mir damit leider den nächsten Patienten ins Haus geholt. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, da hat schon vor mir jemand drin rumgemurxt. Problem: via Kopfhörer ist ein deutliches 50Hz-Brummen auf beiden Kanälen zu hören. Lautsprecher habe ich noch nicht angeschlossen.
Nur mit Kopfhörern als Last messe ich 20mV peak2peak mit dem Lautstärkeregler auf 0.
Das Brummen wird ab 1/3 Lautstärke minimal lauter. Abgesehen von leichtem Kratzen der Potis Schein sonst alles zu funktionieren, aber das Brummen ist inakzeptabel.
Hat jemand Erfahrung mit diesem Problem und kann mir Tipps geben, wie ich das Ding noch retten kann?

Folgendes habe ich versucht:
Muting des Verstärkers ausgelöst an Q201 und 251: keine Änderung. Eingänge würde ich also ausschließen
Alle Kondensatoren auf dem Mainboard geprüft: bis auf einen 220 alle noch in Toleranz. Den getauscht - keine Änderung
Gleichrichter geprüft: ok
Bias an TP301 und 351 geprüft: War bei 3mV Wie im Service Manual angegeben auf 20mV gesetzt - keine Änderung
Transistoren und Widerstände in Schaltung geprüft: Scheint alles ok, es wird auch nichts übermäßig heiß
Trafo ausgebaut und ein wenig vom Gerät weg gehalten - es wird deutlich ruhiger. Probehalber mit eingebautem Trafo mit dem Finger über die Seite des Gehäuses gestrichen: Da vibriert's etwas, scheint also auch eine kapazitive Kopplung des Trafos auf das Gehäuse in der Nähe zu geben und der Rest sieht mir nach Magnetfeld des Trafos aus, das zumindest direkt auf die Indiktivitäten auf der Kopfhörerplatine wirkt.

Der Trafo scheint auch 0 Schirmung zu haben, also man sieht direkt die gestapelten Metallplättchen des Kerns und die Windungen sind nur mit rotem Plasteisolierband umwickelt. Soll das so?

Danke euch schon mal.
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 26. Jun 2025, 11:43
Wenn das Brummen mit den KH hörbar ist und auf beiden Kanälen auftritt, würde ich zunächst nach GND-Problemen suchen.
Dies können gebrochene oder fehlende Masse-Anschlüsse oder auch defekte Abschirmungen von Kabeln sein.

Ansonsten muss man mit dem Signalverfolger oder dem auf die Suche gehen. Hast Du den Wechselspannungsanteil an den Sieb-Elkos gemessen?

Wie der Trafo aussieht, kannst Du hier erfahren ...
https://image.jimcdn...1541869118/image.jpg
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Jun 2025, 19:08
Erstmal danke dir für deine Antwort und das Foto!

Der Trafo sieht wie auf dem Bild aus, das passt also.

Gnd-Problem lässt mich etwas ratlos zurück: Geschirmt ist in dem Ding kaum was. Sind alles Flachband-Kabel, wie auch auf dem Foto am Trafo baumelt. Beim nochmal genauer drüber schauen habe ich eine gebrochene Lötstelle an der Masse einer Chinch-Buchse gefunden. Mehr nicht.
Außer an der Phono-Buchse ist das Chassis überall via Kondensator mit Masse verbunden. Klemmt man das Eingangsboard ab, gibt es auch keine direkte Verbindung mehr zum Gehäuse. Massen der verschiedenen Boards sind verbunden. Viel mehr fällt mir nicht ein.
Signalverfolger musste ich in dem Zusammenhang tatsächlich gerade googlen. Wie würdest du damit vorgehen?

An den Siebelkos ist einmal 390mV und einmal 330mV Wechselspannungsanteil (100Hz) bei nominal +/-45V. Nicht sicher, wie ideal das ist, aber mal Probehalber die HP-Platine statt den Trafo ausgebaut und dann am Ausgang gemessen: Da ist nichts vom 100Hz-Störanteil drin. Da sehe ich nur irgendein rauschen bei ~1mV, also quasi nichts.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 27. Jun 2025, 19:36
Was misst Du an den Lautsprecher-Terminals und am KH-Ausgang, wenn der Trafo eingebaut ist (Volume=0)?
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 28. Jun 2025, 00:33
Wenn alles zusammengebaut ist ~10mVpp am Kopfhörerausgang (KH eingesteckt) und ~15mVpp an den LS-Terminals (ohne Last). Wenn ich das Gehäuse erde, werden es ca 1-2mV weniger. Signal mit moderater Lautstärke hat an den Kopfhörern übrigens so 25mVpp.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 28. Jun 2025, 00:53

Kastenkopf (Beitrag #5) schrieb:
WSignal mit moderater Lautstärke hat an den Kopfhörern übrigens so 25mVpp.


Dann wäre aber doch ein Einfluss des Vol.-Potis vorhanden?
Dies würde dann auch die Längsregler in den Fokus rücken.
Da gibt es ein paar Elkos mit geringer Spannungsfestigkeit, die man prüfen könnte. z.B. C612, C613

Die von Dir gemessenen Werte sind allerdings grenzwertig, d.h. für einen Endstufenausgang nicht besonders hoch.

Letztlich bliebe für eine präzise Analyse nur, sich mit einem Oszi rückwärts von den Ausgängen nach vorne vorzutasten ...
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 28. Jun 2025, 20:45
Sorry, habe mich missverständlich ausgedrückt: Ich habe zum Vergleich ein Handy an Aux gestöpselt, den Lautstärkeregler auf ca. 3 und was abgespielt. Das gab die 25mVpp. Ohne Eingangssignal wird das Rauschen etwas lauter, wenn man den Lautstärkeregler aufdreht, sonst ändert sich nichts.

Lustig, dass du C612/13 und deren Spannungsfestigkeit erwähnst. Dachte ich mir bei den Dingern auch und habe sie einfach mal durch was Stabileres ersetzt. Generell scheint Sony mit den Spannungsgrenzen ähnlich generös gewesen zu sein wie mit dem Lötzinn: Nicht besonders.

Seufz - mit dem Oszi rumstochern... Irgendwie habe ich die Befürchtung, dass ich dabei überall entweder direkt Gewelle messe, das mir nicht viel sagt (siehe Siebelkos), oder sogar mit der Messspitze einstreue und dann so schlau wie vorher bin. Klingt wenig erbaulich, aber ich probiere es mal und teile das Ergebnis.
Hatte mir auch schon überlegt, den Trafo rauszuschmeißen - auch wenn er vielleicht nicht direkt Teil des Defekts ist, ist er doch zumindest Teil des Problems - und durch ein Schaltnetzteil zu ersetzen, falls ich eins finde. Hätte den Vorteil, dass das Ding hinterher 1-2kg leichter ist.

Bin aber ehrlich gesagt nahe dran, das Teil aufzugeben und via ebay an den Nächsten zu verticken (defekt natürlich), in der Hoffnung, dafür noch ein paar Kröten und als Ersatz das nächstes Mal einen Amp zu erwische, von dem ich nicht erst Jahrzehnte dicke Nikotinkrusten abwaschen darf und der dann sogar noch akzeptabel funktioniert.


[Beitrag von Kastenkopf am 28. Jun 2025, 20:51 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 28. Jun 2025, 21:14
Ja, das kann nervig sein/werden mit der Fehlersuche.
Die 50Hz deuten ja auch eher auf eingestreute Störsignale oder Erdungsprobleme hin. Bei Siebelkos sollte man bei 100Hz liegen.

Die konkreten Sony-Trafos kenne ich auch nicht. Ich kann aus der Ferne auch nicht einschätzen ob der Standby-Trafo und die Leitung zum Protection-IC eine Rolle spielen können. Vielleicht solltest Du abwarten und auf Foristen mit Sony-Erfahrung hoffen.
Ein RKT 200W 2x30V~ kostet ca. 50€ ...
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 28. Jun 2025, 22:29

Vielleicht solltest Du abwarten und auf Foristen mit Sony-Erfahrung hoffen.


"KlausES" wäre da evtl. ein Ansprechkandidat.
gst
Inventar
#10 erstellt: 29. Jun 2025, 12:10
Nur so eine dumme Frage von mir: Das mit den 50Hz ist sicher, d.h. wenn du bei laufendem Gerät und kleiner Lautstärke den Netzstecker ziehst, ist das Brummen sofort weg?
Noch eine Frage: Das Gerät brummt, auch wenn sonst keine anderen Geräte kabelmäßig verbunden sind?


[Beitrag von gst am 29. Jun 2025, 12:11 bearbeitet]
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 02. Jul 2025, 15:16

Nur so eine dumme Frage von mir: Das mit den 50Hz ist sicher, d.h. wenn du bei laufendem Gerät und kleiner Lautstärke den Netzstecker ziehst, ist das Brummen sofort weg?

Ja, genau so.
Es brummt übrigens auch, wenn das Gerät ausgeschaltet ist (StdBy) und der Stecker so steckt, dass die Phase mit dem Trafo verbunden ist und die andere Seite über Softstart-Relais abgeschaltet. Dann fühlt es sich neben dem Trafo am Gehäuse auch so an, als würde da was induziert/gekoppelt, also ich fühle eine leichte Vibration im Finger, wenn ich über das Metall streiche.
Drehe ich den Stecker um 180° ist Stille im StdBy. Eingeschaltet wie gesagt immer das Brummen.


Noch eine Frage: Das Gerät brummt, auch wenn sonst keine anderen Geräte kabelmäßig verbunden sind?

Richtig. Ob ich was anstecke oder nicht spielt so weit keine Rolle.

Ergänzung:
Kurz Zeit zum mit dem Oszi pieksen gefunden: Wie befürchtet bringt das nichts. Entweder strahlt das Ding EM-mäßig wirklich wie ein Weihnachtsbaum oder ich mache irgendeinen dummen grundsätzlichen Fehler beim Messen. Ich messe überall mindestens 20mVpp auf dem Mainboard, selbst wenn ich nur mit ein bisschen Abstand zwischen zwei Massepunkten messe, z.B. Masse an CN302 und CN301. Packe ich zwischen Krokoklemme des Tastkopfes und Massepunkt (Chassis und Pins auf dem Mainboard probiert) für etwas mehr Bewegungsfreiheit einen ca. 10cm Draht, geht's schon an die 100mVpp zwischen zwei Massepunkten. Ist immer eine 50Hz-Hüllkurve über irgendein Gerausche.


[Beitrag von Kastenkopf am 02. Jul 2025, 17:43 bearbeitet]
gst
Inventar
#12 erstellt: 03. Jul 2025, 10:50
Da der Oszi mit seiner Erde fast immer mit der Schutzerde verbunden ist, sind solche Messungen ohne Trenntrafo für das in Frage kommende Gerät eher kein freudbringendes Geschäft, denn sonst weiß man gar nicht, was man misst.
Ein Verdacht wäre, eine Masseverbindung ist irgendwo locker, abkorrodiert o.ä.. Andere Möglichkeit ist ein Isolationsfehler und da könnte eine Überprüfung durch ein Isolationsmessgerät notwendig zu sein, ggf. ist auch der Hilfstrafo mit einem Isolationsfehler versehen. Vielleicht kennt der Klaus_ES solche Fehler bei Sony, mein ursprünglicher Verdacht hat sich offenbar nicht bestätigt.


[Beitrag von gst am 03. Jul 2025, 12:56 bearbeitet]
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#13 erstellt: 03. Jul 2025, 14:48
Also warten auf den Meister Klaus_ES.
Danke auf jeden Fall an alle, die bisher mitgemacht haben. Ohne das Feedback wäre das Teil längst auf dem Weg zum Nächsten.

Oszi und Erdung: Mal davon ab, dass ich leider keinen Trenntrafo habe, frage ich mich gerade, was ich da dran stöpseln sollte. Das Oszi? Da der Amp nur einen Eurostecker hat (keine Erdung) und vor den Trafos nichts auch nur via Kondensator oder sonstwie mit dem Chassis verbunden ist, sollte da eigentlich alles galvanisch vom Netz getrennt sein.

Verdacht mit Masseverbindung (vermute, du meinst zum Gehäuse?) ist naheliegend, aber wie gesagt: Gibt davon nicht viele in dem Ding und die sehen gut aus.

Isolationsfehler klingt für mich bis jetzt wahrscheinlicher...
gst
Inventar
#14 erstellt: 03. Jul 2025, 15:22
Zitat-Anfang
Kastenkopf (Beitrag #13)
"Oszi und Erdung: Mal davon ab, dass ich leider keinen Trenntrafo habe, frage ich mich gerade, was ich da dran stöpseln sollte. Das Oszi? Da der Amp nur einen Eurostecker hat (keine Erdung) und vor den Trafos nichts auch nur via Kondensator oder sonstwie mit dem Chassis verbunden ist, sollte da eigentlich alles galvanisch vom Netz getrennt sein.
Isolationsfehler klingt für mich bis jetzt wahrscheinlicher...."
Zitat-Ende

...Es sollte galvanisch getrennt sein
Wenn es ein Isolationsfehler ist, läuft Strom ja über die Schutzerde des Oszis zurück und das würde jede Spannungsangabe am Oszi verfälschen


[Beitrag von gst am 03. Jul 2025, 15:23 bearbeitet]
klausES
Inventar
#15 erstellt: 04. Jul 2025, 12:17
Hi,

auffällig "akustisch" brummende Haupttrafos kamen bei Geräten dieser Generation (und Preisklasse, siehe auch Bauart des Trafo) wohl öfters vor.

Hättest du mal die Stromaufnahme des Gerät, (bei laufendem Haupttrafo) gemessen ?
Unterschied Stromaufnahme zu; bei Eingang L, R offen und auf Masse gezogen ? (zusätzlich ob damit Brummen gleich, ungleich ?)
Die Temperaturen des Gleichrichter nach einigen Minuten ? Falls vier Einzel-Dioden, in etwa gleich ?

Insb. die Elkos vor und nach dem Spannungsstabi +-15V würde ich nochmal unter die Lupe nehmen.
Waren bei solchen Geräten nicht selten 16V Typen mit damit bekannt reduzierter Lebensdauer.
klausES
Inventar
#16 erstellt: 04. Jul 2025, 12:27
Hier noch was älteres aus dem HF und brummendem TA-F445R klick
Ach her je und noch älter 2007 Da gab's noch keine SM's aus dem Netz
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 05. Jul 2025, 13:08
Hi Klaus,

Stromaufnahme liegt nach 10 Minuten bei ca. 0,21A bei 33,35W. Im Standby bei 1,20W. Einen Blumentopf für Sparsamkeit gewinnt das Ding damit sicher nicht, aber nach Eskalation sieht das auch nicht aus, oder?
Die Eingänge nach Masse kurzschließen macht weder bei Stromaufnahme noch beim Brummen einen Unterschied. Hatte auch schon via Muting auf dem Mainboard kurzgeschlossen, was auch keinen Unterschied im Brummen gemacht hat - siehe 1. Post.

Der Gleichrichter erwärmt sich quasi überhaupt nicht.
Die Elkos in der Spannungsregelung habe ich bereits getauscht.

Danke für das Verlinken der Themen! Wenn ich das richtig verstehe, geht es da aber um ein physikalisches Brummen des Trafos selbst und nicht via Ausgänge?

Hatte heute die Gelegenheit, einen anderen F445R zu testen und: Der brummt ebenfalls am Kopfhörerausgang. Das lässt mich vermuten, dass dieses Brummen vielleicht konstruktionsbedingt ist. Damit wäre die Modellreihe natürlich ziemlich crappy. Zum Vergleich: Bei meinem hinsichtlich Schaltungskomplexität etwas leichtgewichtigeren TA-F319R brummt nichts.

Da das Ding eh hauptsächlich als Kurzzeitersatz gedacht war, baue ich das jetzt einfach wieder zusammen und stapel es in mein Set, bis ich den F319R bemehrt habe - dazu dann evtl. einen eigenen Thread.

Noch ein Nachtrag:
Irgendeinen Hau hat(te) das Ding definitiv weg und weiterer Beleg, dass da schon ein Hobbyist dran war: Gerade gesehen, dass R370, R371 und R374 offensichtlich getauscht wurden, unter letzterem ist auch die Platine etwas angebräunt. Alles, was am Kühlkörper hängt, sieht zwar nicht aus, als wäre es getauscht worden, entspricht aber auch nicht ganz den Typen im SM: Q362 = 2Sj201 statt 2SJ200Y, Q361 = 2SK1530 statt 2SK1529-Y, Q358 = H2012 statt 2SD2012. Seufz. Riecht nach Bockmist. Mir fällt auch kein Grund ein, diese Widerstände zu tauschen, wenn die Endstufentransistoren nicht irgendwann mal das Gate durchgehauen hätten.


[Beitrag von Kastenkopf am 05. Jul 2025, 20:57 bearbeitet]
klausES
Inventar
#18 erstellt: 05. Jul 2025, 20:56
Ja in ersten link ging es um akustisches Brummen.

Kastenkopf (Beitrag #17) schrieb:
...
Hatte heute die Gelegenheit, einen anderen F445R zu testen und: Der brummt ebenfalls am Kopfhörerausgang. Das lässt mich vermuten, dass dieses Brummen vielleicht konstruktionsbedingt ist...


"Neu" (damals) war das (Output) brummen sicherlich nicht hörbar. Damit wäre das Gerät nicht auf den Markt gekommen.

Man könnte jetzt einiges versuchen, aber ich befürchte, das läuft auf Tage oder gar Wochen hinaus,
denn das könnte auch ein Einstreu und/oder Masseführungs(design)problem in Kombination sein (ich befürchte, nachdem was du schon geprüft hast).
Die Masseführungen, Bandverkabelung und auch gesamte Kontaktierung der Kabelbäume bei diesen Modellen ist, sagen wir mal, günstig gehalten.

Bei einem ES Modell könnte sich, wenn man das will, die Mühe rentieren (auch wenn im voraus kein wirklich 100pro Erfolg garantiert),
aber ob sich das alles für ein Modell dieser Kategorie rentiert ?
klausES
Inventar
#19 erstellt: 05. Jul 2025, 21:04
Deinen Nachtrag eben erst gesehen. Macht die Suche natürlich nicht leichter. Damit werden das noch mehr... unbekannte...
Jo, machbar ist alles, aber du musst wissen, ob du dir das (denn das kann ein langes Geduldspiel werden) antun möchtest.
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#20 erstellt: 05. Jul 2025, 21:11
Hätte das Gerät mit so einem Brummen "neu" damals auch als Garantiefall zurückgehen lassen. Daher wundert mich das schon. Irgendwas muss jedenfalls in dem Design sein, das diesen Fehler begünstigt. "Masseführung und Kontaktierung günstig gehalten" klingt für mich nach einer heißen Spur.

Was geschätztes Verhältnis Aufwand/Nutzen weiterer Reparatur bei dem Ding angeht: Siehe meine Ergänzung zum letzten Beitrag. Für mich ist da langsam schon zu viel Mühe (und Geld) reingeflossen.
Dumm, dass man Ebay-Bewertungen nicht nachträglich ändern kann.
Dafür, dass es sich offenbar inzwischen um eine ziemliche Lotterie handelt, wenn man so einen Amp kauft, laufen die Dinger immer noch für relativ hohe Preise. Naja, aus Schaden wird man klug.
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 05. Jul 2025, 21:20
Im Service Manual Seite 7 (von 19 nach PDF) sehe ich, dass nur beim deutschen Modell auf der Kopfhörer-Platine eine Drahtbrücke JW120 fehlt und dafür eine direkte Masse-Anbindung vorhanden ist.

Da würde mal genauer hinsehen und auch mal prüfen, was das für eine Kopfhörer-Klinkenbuchse ist. Damit meine ich, ob es sich um eine Kunststoffbuchse handelt oder ob die Buchse selbst auch eine GND-Verbindung zum Chassis herstellt.

Ich würde ausprobieren, ob es besser ist wenn man die Änderungen für "G" zurückbaut:
2 Kondensatoren und die Chassis-Verbindung entfernen sowie die Lötbrücke einsetzen.


[Beitrag von CarlM. am 05. Jul 2025, 21:34 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 05. Jul 2025, 21:38

Alles, was am Kühlkörper hängt, sieht zwar nicht aus, als wäre es getauscht worden, entspricht aber auch nicht ganz den Typen im SM: Q362 = 2Sj201 statt 2SJ200Y, Q361 = 2SK1530 statt 2SK1529-Y, Q358 = H2012 statt 2SD2012. Seufz. Riecht nach Bockmist. Mir fällt auch kein Grund ein, diese Widerstände zu tauschen, wenn die Endstufentransistoren nicht irgendwann mal das Gate durchgehauen hätten.


Hast du dir schon sämtliche Leiterbahnen angeschaut?
Hin und wieder brennen bei einem Endstufendefekt/Kurzschluss auch mal welche weg. Bei Potentialverschiebungen dann nochmals vermehrt an den Masse-führenden Leiterbahnen ...

Hast du mal den Ruhestrom der Endstufen geprüft?
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#23 erstellt: 05. Jul 2025, 21:43
CarlM:
Richtig. Die Buchse ist Plaste und die Gehäusefront auch. Schraubt man das Erdungskabel ab, das du auf S7 siehst, hängt die Masse der KH-Buchse in der Luft. Also das Kabel mal probehalber statt ans Gehäuse an die Masse am anderen Ende von JW120 gehalten und siehe da: Das Brummen wird deutlich leiser.
Was die beim Deutschen Modell hinsichtlich Masseführung und Filterkondensatoren allewo für einen Hokuspokus veranstaltet haben, lässt mich irgendwie ratlos zurück. Soll das irgendwas besser machen? Falls ja, offensichtlicher fail.


[Beitrag von Kastenkopf am 05. Jul 2025, 21:44 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#24 erstellt: 05. Jul 2025, 21:46
Das sind alles technische Anpassungen, um der deutschen Gesetzgebung zu entsprechen (Funkentstörung etc.).
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#25 erstellt: 05. Jul 2025, 22:05
CarlM: Ok, also tatsächlich 3/4 Verschlimmbesserung und BS. Mit dem SM des 319 verglichen: Der hat so einen Quatsch am KH-Ausgang nicht. Könnte mit der Sache zu tun haben. Also kommt weg.

Rabia_sorda: Gesichtet: ja. Sieht alles so weit ok aus. Habe noch nicht alles einzeln massemäßig durchgepiepst, aber da die Kiste grundsätzlich Signale OK verstärkt, gehe ich von keinem ganz großen Unfall in der Hinsicht aus.

Ich habe den Ruhestrom der ganzen Kiste an der Steckdose geprüft (siehe Beitrag weiter oben). Wenn du einen Tipp für mich hast, wie ich ohne Massaker an dem Ding brauchbar den Strom durch die Endstufe testen kann, mache ich das gerne. ^^;
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 05. Jul 2025, 22:25

Ich habe den Ruhestrom der ganzen Kiste an der Steckdose geprüft (siehe Beitrag weiter oben). Wenn du einen Tipp für mich hast, wie ich ohne Massaker an dem Ding brauchbar den Strom durch die Endstufe testen kann, mache ich das gerne


Nein, damit ist nicht der "Ruhe"-Strom an der Netzzuleitung, sondern der einzelnen Endstufen ohne Signal gemeint.
Ich bin hier gerade ohne Schaltplan "unterwegs", aber dort sollten -eigentlich- genau dazu Hinweise gegeben werden.
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#27 erstellt: 05. Jul 2025, 23:06
G-Modufikationen vom KH-Board zurückgebaut und klingt jetzt ähnlich ruhig wie der F319R. Mal sehen, wie es morgen an den Lautsprechern klingt, aber das scheint vielversprechend. Danke nochmal an CarlM.


Rabia_sorda (Beitrag #26) schrieb:

Nein, damit ist nicht der "Ruhe"-Strom an der Netzzuleitung, sondern der einzelnen Endstufen ohne Signal gemeint.
Ich bin hier gerade ohne Schaltplan "unterwegs", aber dort sollten -eigentlich- genau dazu Hinweise gegeben werden.

Ich finde dazu leider nichts im SM. Es sind an vielen Punkten Spannungswerte angegeben, aber das war's. Eine praktische Messbrücke sehe ich auf Anhieb leider auch nicht.
Rabia_sorda
Inventar
#28 erstellt: 06. Jul 2025, 12:19

Ich finde dazu leider nichts im SM. Es sind an vielen Punkten Spannungswerte angegeben, aber das war's. Eine praktische Messbrücke sehe ich auf Anhieb leider auch nicht.


In meinem SM steht auf der Seite 4 dazu etwas.

Für den linken Kanal ist RV301 zuständig und wird darüber an den Testpunkten TP301 auf 20 mVdc eingestellt.
Das gleiche dann am rechten Kanal mit RV351, TP351.

Dazu das Gerät zuvor aber min. 5 Min. laufen lassen und dann ohne Signal den Abgleich vornehmen.
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#29 erstellt: 06. Jul 2025, 13:26

Rabia_sorda (Beitrag #28) schrieb:

Ich finde dazu leider nichts im SM. Es sind an vielen Punkten Spannungswerte angegeben, aber das war's. Eine praktische Messbrücke sehe ich auf Anhieb leider auch nicht.


In meinem SM steht auf der Seite 4 dazu etwas.

Für den linken Kanal ist RV301 zuständig und wird darüber an den Testpunkten TP301 auf 20 mVdc eingestellt.
Das gleiche dann am rechten Kanal mit RV351, TP351.

Dazu das Gerät zuvor aber min. 5 Min. laufen lassen und dann ohne Signal den Abgleich vornehmen.

Ah, das meinst du. Hatte ich schon nachgemessen. Stand auf 2mV. Bei mir sagt das SM "DC BIAS adjustments should be made within 2 to 3 minutes after the POWER switch is turned on (POWER ON).", also innerhalb der ersten 2-3 Minuten. Wobei mir das irgendwo bescheuert vorkommt, weil in dieser Zeit die Stromaufnahme und die Spannungen an den TPs relativ stark ansteigen. Was soll denn da rauskommen? Die Idee mit den 5 Minuten finde ich naheliegender.
Rabia_sorda
Inventar
#30 erstellt: 06. Jul 2025, 13:28

Die Idee mit den 5 Minuten finde ich naheliegender.


Hatte ich deswegen selbst auch etwas höher angesetzt.
Teilweise kenne ich solche Hersteller-SM-Angaben sogar mit 30 Min. .
Kastenkopf
Schaut ab und zu mal vorbei
#31 erstellt: 08. Jul 2025, 21:18
Abschließendes Update: Amp ist zusammen- und eingebaut und läuft so weit ohne Probleme. Selbst der Subwoofer, den ich an die B-Terminals gepackt habe, röhrt nicht. Also tatsächlich Erdungsproblem identifiziert.

Was mir einzig missfällt an dem Ding ist die hohe Leistungsaufnahme: 32W im Leerlauf ist schon happig. Wird auch gut warm. Der 319R zieht die Hälfte und wird auch mit anliegendem Signal nicht so warm.
CarlM.
Inventar
#32 erstellt: 08. Jul 2025, 21:29
Das sind ja auch ca. 90mA Ruhestrom.
Das wären nach Adam Riese dann aber auch nur ca. 16W.
85V x 0,09 x 2 ...

Ich denke, dass man auch diese Mosfet mit deutlich geringerem Ruhestrom betreiben kann und würde es mal mit 8-10mV versuchen.
Trotzdem solltest Du gucken, was heiss wird. Ein bestimmter Anteil ist sicherlich dem schlechten Wirkungsgrad dieser Trafos zuzuordnen.
Ansonsten? Durch die beiden 15V-Längsregler fließen auch nur jeweils ca. 120mA, was die fehlenden 16W auch nicht erklären kann ...


[Beitrag von CarlM. am 08. Jul 2025, 21:33 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#33 erstellt: 11. Jul 2025, 13:44
Ich sehe gerade, ich hatte auch schon mal ein Bild dazu angefertigt, wie man den Ruhestrom des TA-F445R misst und interpretiert.
Nur der Vollständigkeit halber hier also die Visualisierung:

http://www.hifi-foru...read=4215&postID=2#2
und
http://www.hifi-foru...13129&postID=335#335

Sony TA-F445R schematic detail idle current adjustment

EDIT:
Ich denke auch, dass man diesen Ruhestrom ohne Bedenken deutlich reduzieren kann, ohne dass die Verzerrungen hörbar zunehmen. Ich würde auf die Hälfte gehen (10mV entspricht 45mA Ruhestrom), oder sogar noch weniger.
ca. 100mA war nur damals Anfang der 1980er Jahren die Empfehlung in den Datenblättern der ersten Lateral-MOSFETs von Hitachi, die ja diese Leistungs-MOSFETs entwickelt hatten und MOSFET Endstufen herausbrachten. In den Jahren danach wurden solche Verstärker mit deutlich weniger Ruhestrom angeboten.

Möge es dem Nächsten helfen

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 11. Jul 2025, 14:06 bearbeitet]
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