TA - F500 ES defekt?

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ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Aug 2014, 09:59
Hallo,
nachdem mir hier vor etwa 2 Jahren schonmal geholfen wurde versuch ich es einfach nochmal ;).

Ich habe mittlerweile den zweiten Verstärker TA - F500 ES gekauft. (Der erste wurde beim Transport zerstört)
und mich scheint das Pech zu verfolgen.
Der neu angekommene Verstärker ist optisch nahezu neu und wurde ordentlich verpackt. Leider hat auch der neue einen Defekt.
Wie auch immer ... ich möchte ihn soweit es geht behalten.
Das Problem das ich habe ist, dass er sich nach kurzer zeit (~20 Minuten) ausschaltet.
Sporadisch ist der linke Kanal sehr leise und kratzt, das ändert sich allerdings wenn ich kurz lauter stelle, dann geht der Kanal wieder "auf".
Aktuell habe ich einen Ventilator auf dem Verstärker stehen und er läuft seit 2 Stunden. In meinem Zimmer ist allerdings generell nicht besonders warm ( meistens um die 18°C ).
Die Frage an euch also : Was für Defekte kommen in Betracht? Lohnt es sich so einen Verstärker reparieren zu lassen? Kann es bei den Temperaturen wirklich sein das der Verstärker zu warm wird?
Einen Lötkolben habe ich zur Hand einfachere Reparaturen könnte ich auch selber machen.
Ein paar Ideen wären wirklich klasse.

MfG Erl
Grundi69
Inventar
#2 erstellt: 22. Aug 2014, 10:13
Hallo!

Also das

ErgoErl (Beitrag #1) schrieb:

Sporadisch ist der linke Kanal sehr leise und kratzt, das ändert sich allerdings wenn ich kurz lauter stelle, dann geht der Kanal wieder "auf".

hört sich für mich typischerweise nach einem Lautsprecherrelais an, bei dem die Kontakte nicht mehr einwandfrei sind (oxidiert o.ä.) oder einem Lautsprecherwahlschalter mit gleichen Kontakt-Problemen.
Durch das kurzzeitige lauterstellen fließt ein höherer Strom, sodass sich die Kontakte wieder etwas 'freibrennen'.

Wird das Gerät denn heiß (wenn er sich nach 20Min. abschaltet)? Das könnte mit einem (viel) zu hohen Ruhestrom zu tun haben.

Gruß
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 22. Aug 2014, 10:17 bearbeitet]
ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 22. Aug 2014, 10:20
Hey,
das ging schneller als ich dachte :D.
Der Verstärker ist schon warm also es steigt warme Luft aus dem Gehäuse auf, aber ich weiß nicht ob das schon als heiß durchgeht. Beim Abschalten höre ich ein klicken (genau wie beim einschalten) und danach wird das grüne Licht wieder Rot. Also genauso wie beim Einschalten nur genau anders herum.
Der Lautsprecherwahlschalter wurde vom (etwas dubiosen) Verkäufer auch erwähnt. Was kann ich tun um diesen wieder "gängig" zu machen?

MfG Erl
ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 23. Aug 2014, 08:22
Guten Morgen,
seitdem ich den Verstärker mit dem Ventilator kühle funktioniert er einwandfrei.
Auf dauer ist das allerdings keine Lösung.
Was genau kann also dafür zuständig sein, dass ein Verstärker im normalen Betrieb bei 18°C zu heiß wird?

Danke schonmal.
Erl
Grundi69
Inventar
#5 erstellt: 23. Aug 2014, 10:25

ErgoErl (Beitrag #3) schrieb:
Der Lautsprecherwahlschalter wurde vom (etwas dubiosen) Verkäufer auch erwähnt. Was kann ich tun um diesen wieder "gängig" zu machen?

Wenn der Schalter Öffnungen hat, könnte man es mit Kontaktspray wie z.B. Oszillin t6 versuchen. Nach dem Reinsprühen den Schalter einige Dutzend Male betätigen und nochmals nachsprühen. Ggf. die Prozedur wiederholen.
Wenn das keinen Erfolg hat, bleibt nur, den Schalter auszubauen, zu öffnen und die Kontakte von Hand wieder blankzupolieren.

Wenn es am Relais liegt, kann man das auch auslöten, öffnen (geht nicht bei jedem Typ) und auch hier die Kontakte reinigen. Falls es aber ein Standardrelais ist, tut man sich leichter, wenn man gleich ein neues einbaut.

Wegen der Hitze sollte zunächst der Ruhestrom geprüft, bzw. laut Service-Manual eingestellt werden. I.d.R. befinden sich dazu Messpunkte an den Endstufen, an denen ein Multimeter angeklemmt wird und der Ruhestrom mit einem kleinem Poti eingestellt wird, bis er dem im S.M. genannten Wert entspricht (plus/minus einer gew. Toleranz).

Gruß
Groomy
ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 23. Aug 2014, 20:54
Hey,
Ich weiß nicht ob ich mich da ran trauen soll.
Was würde es kosten den Ruhestrom einstellen zu lassen?
Wo kann ich sowas machen lassen?

Vielen Dank schonmal

MfG ErgoErl
Uwe-Mo
Stammgast
#7 erstellt: 23. Aug 2014, 21:07
Servus.

wen der Amp nach gewisser zeit auf ROT Springt Sprich Protect.
Liegt es unteraderem meist an dem STK Vorstufentreiber Baustein (Rot Eingekreist) "ist die Vorstufe und zu gleich für die Basisvorspannung zuständig .
Dieser wird zu Heiß, und zieht die Basisvorspannung der Kleinen Treibertransistoren Hoch, diese Schalten mehr durch und Reißen dan auch
den Ruhestrom der Endtransistoren nach oben. Als kleiner Nebeneffekt taucht dan meist auf einem oder beider kanäle, eine zu hohe Offset DC-Spannung am Lautsprecherausgang auf.Diese klettert langsam "je Heißer der STK" wird nach oben 0,8V bis 15V. was dan die Schutzschaltung auslöst.

ta-f550es-nach-reinigung_98526

MFG
Uwe
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 23. Aug 2014, 22:38
Hallo,

sorry, aber wenn es der TA-F500ES sein soll, dann ist da im Schaltplan keine Sur von einem STK für die Spannungsverstärkung zu sehen. Alles in der üblichen diskreten Bauweise wie wir es auch aus anderen Verstärkern kennen.

Das hier habe ich gefunden im Service Manual (Achtung: gemeinsames SM für TA-F222ESX und TA-F500ES)

Sony TA-F500ES schematic detail right power amp and protection circuit

Ansonsten hätte ich die selben Punkte als Verdacht geäußert.

1. Der Filterkondensator der Schutzschaltung, welcher die Gleichspannung an den Ausgängen erkennbar macht, geht durch Alterung kaputt und damit schaltet die Schutzschaltung ab. Das habe ich übrigens mehrmals vorgefunden bei anderen Verstärkern mit ähnlicher Schaltung. Hier wäre es der Elko C422 (100µF 25V). Den würde ich sowieso mal austauschen.

2. Eines der Bauteile in der Endstufenschaltung zeigt Alterungserscheinungen und die Gleichspannung am Ausgang eines der Endstufenkanäle driftet höher als der Schwellwert (0,7V ?), so dass die Schutzschaltung schaltet.
--> Meine Favoriten für solche Ausfälle sind die Fuse Resistors (Sicherungswiderstände), welche hier im Schaltplan schattiert und mit Warndreieck gezeichnet sind. Diese altern stark und ich tausche sie nach Möglichkeit aus, da sie ihren Wert über die Jahre verändern können, vor allem, wenn es große Hitze im Umfeld gab.

3. Der Ruhestrom schraubt sich hoch und wird langsam zu hoch. Große Hitze entsteht dann am Kühlkörper und irgendwann schaltet der Stromsensor der Schutzschaltung.
--> Ruhestromeinstellung überprüfen. Eine Drift kann z.B. durch Kontaktstörung des Einstell-Poti entstehen. Das kann man ähnlich dem LS-Poti mit Kontaktspray behandeln.


Das würde ich in der Reihenfolge abarbeiten.

Vorher: Den Ruhestrom mal überprüfen kostet nichts und ist im Service Manual beschrieben.

Sony TA-F500ES quiescent idle current adjustment instructions

Hoffe das hilft

- Poetry2me


[Beitrag von Poetry2me am 23. Aug 2014, 22:41 bearbeitet]
ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 24. Aug 2014, 11:57
Hey,
das hilft auf jeden Fall.
Ich bin mir allerdings nicht sicher ob ich mich als Laie da ran wagen soll.
Da fließen ja doch erhebliche Stromstärken.
Wenn ich sowas machen lassen würde, wohin könnte ich mich da wenden?

MfG ErgoErl
Uwe-Mo
Stammgast
#10 erstellt: 25. Aug 2014, 00:51
SERVUS.

@Poetry2me
Da habe ich mich wohl um eine Modelreie vertan.
war mir aber sicher auch mal nen 500er mit dessen STK aufem tisch gehabt zu haben. kopf Kratz . oder war ein Umgebauter 500er mit ein 550er innenleben, aber wer würde sich so eine Arbeit machen .

MFG
Uwe
ErgoErl
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 25. Jul 2015, 21:41
So tut mir Leid das ich das alte Thema nochmal weiterführe, aber das Problem besteht immernoch.
Nachdem ich den Ruhestrom eingestellt habe schaltet sich der Verstärker nach wie vor nach einiger Zeit ab.
Sprich er wechselt in den Protect Modus. Was kann noch dafür verantwortlich sein außer dem Ruhestrom?
Eingestellt habe ich den Ruhestrom auf 4.9 mV (an beiden Messpunkten). Mir fällt langsam nichts mehr ein.

Danke Leute,
Erl

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich mit dem oben geposteten Schaltplan ohne weitere Hilfe nichts anfangen kann :/. (Bin kein Techniker).


[Beitrag von ErgoErl am 25. Jul 2015, 21:57 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 26. Jul 2015, 13:37
Das Grundproblem ist also, dass wärmeabhängig die Schutzschaltung anspricht, richtig?


Das Problem das ich habe ist, dass er sich nach kurzer zeit (~20 Minuten) ausschaltet.


Der Verstärker ist schon warm also es steigt warme Luft aus dem Gehäuse auf, aber ich weiß nicht ob das schon als heiß durchgeht. Beim Abschalten höre ich ein klicken (genau wie beim einschalten) und danach wird das grüne Licht wieder Rot.


seitdem ich den Verstärker mit dem Ventilator kühle funktioniert er einwandfrei.
Auf dauer ist das allerdings keine Lösung.
Was genau kann also dafür zuständig sein, dass ein Verstärker im normalen Betrieb bei 18°C zu heiß wird?


Man musst in dem Gerät nach Hitzequellen suchen.
Dort findet sich dann wahrscheinlich eine schlechte Lötstelle, weil sich heiße Bauteile manchmal über die Jahre "selbst auslöten".
Eine andere Variante könnte sein, dass Elektrolytkondensatoren ("Elkos") in der Nähe von Hitzequellen stehen und dadurch zu schnell altern.
Plus einige weitere mögliche Ursachen.

Am Ende schaltet die Schutzschaltung aufgrund von
1. Gleichspannung am Ausgang (Offset)
2. Zu hohem Strom durch die Leistungstransistoren (Overload)
3. Fehler an der Schutzschaltung selbst.

zu 3. fällt mir ein, dass einer der häufigsten Fehler bei Schutzschaltungen durch den Elkos entstehen, welcher die Gleichspannung aus dem Ausgangssignalen heraussiebt. Hier wäre das der Elko C422 (100µF 25V). Er steht neben dem Protection IC401. Vorsichtshalber noch C425 (4,7µF 50V) wechseln, der ebenfalls Spannungserkennung macht.

Wenn Du diese gewechselt hast, dann kannst Du wenigstens annehmen, dass die Schutzschaltung Dich nicht narrt und tatsächlich eine reale Fehlersituation erkennt.

- Johannes
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