Omnitronic LS 822A defekt

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Huooppe
Neuling
#1 erstellt: 14. Apr 2015, 14:02
Hallo Community,

leider hat während der letzten Feier jemand die Lautsprecherkabel vom Mischverstärker LS822A (ohne vorher abzuschalten) getrennt. Es kam wie es kommen musste. Defekt.

In der Hoffnung, dass eventuell nur ein Bauteil defekt würde ich gerne versuchen es zu reparieren.

Allerdings weiss ich garnicht so richtig wie ich da starten soll. Unter folgendem Link habe ich den schaltplan gefunden.
Schaltplan

Meine Idee war nun vom SPEAKER OUT zu starten(S.7).
Bei dem KJ handelt es sich um folgendes Bauteil:
HLS-14F3

Kann mir zunächst mal einer erklären was denn genau passiert wenn ich die Lautsprecherkabel einfach so ziehe? Für weiter Ideen welche Bauteile ich genauer unter die Lupe nehmen sollte wäre ich natürlich auch sehr dankbar.
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 14. Apr 2015, 15:05
Hallo und willkommen im Forum,

so ganz kann ich die Geschichte nicht nachvollziehen, denn an dem Power-Mischer gibt's hinten extra Speakon-Buchsen. Die sind vollisoliert und normalerweise kann das Umstecken daran keine "Unfälle" geben. Trotzdem ist es natürlich immer ratsam, erst die Geräte auszuschalten, bevor man irgendwelche Anschlüsse verändert. Wenn es also einen Auslöser gab, dann kann es fast nur ein starker Brumm auf einem der Eingänge gewesen sein. Schlecht oder falsch konfektionierte Speakon Stecker an den Boxen könnten ebenfalls einen Defekt verursachen, wenn sich im Inneren die Kabel berühren können. Dann ist aber mit ziemlicher Sicherheit mindestens eine Endstufenseite defekt und nicht das verlinkte Relais.

Die zugehörigen Endstufentransistoren sehen so aus:

2SA1943_2SC5200

Von diesen Pärchen gibt es pro Endstufenseite 4 Stück und weil sie alle parallel geschaltet sind, fallen sie wie die Dominosteine aus, sobald es den ersten erwischt hat.

Wie äußert sich denn der Defekt? Geht gar nichts mehr, ist eine Sicherung kaputt oder was passiert?

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 14. Apr 2015, 15:09 bearbeitet]
seychellenmanus
Inventar
#3 erstellt: 14. Apr 2015, 17:43
Warum fallen die eigentlich wie Dominosteine aus?
Huooppe
Neuling
#4 erstellt: 15. Apr 2015, 09:02
Hallo PBienlein,

vielen Dank!
Leider war ich nicht selber dabei als es passiert ist. Ich weiss nur vom Hörensagen, dass es wohl beim ziehen der Lautsprecherkabel passiert ist. Jetzt habe ich aber gerade mal Boxen angeschlossen. Tut sich nichts. Spannung liegt noch an, aber anscheinend bekomme ich tatsächlich nichtmal ein Eingangssignal. Lässt dann doch eher eher vermuten dass Eingangsseitig etwas nicht stimmt oder?

Die Endstufen werde ich trotzdem mal testen.

Die Sicherung sind in Ordnung.


[Beitrag von Huooppe am 15. Apr 2015, 09:16 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 15. Apr 2015, 15:24
Sicherungen gibt es ja eine ganze Menge im Gerät:

F5: 10A (T) Primär Netzsicherung
F4/F3: je 6A Railspannungen
F2/F1: je 2A übrige Spannungsversorgung (+/-15V, +12V und +5V)

Wenn wirklich alle Sicherungen intakt sein sollten, müsste als nächstes überprüft werden, ob alle die oben genannten Spannungen korrekt generiert werden. Fehlt nur eine davon, bleibt die Kiste dunkel. Nach dem Einschalten des Gerätes sollte wenigstens die Power-Led leuchten, evtl. die Phantom-Spannungs-LED (sofern eingeschaltet) und die DSP-Sektion sollte zwei Striche oder eine Zahl anzeigen. Boxen würde ich zum Testen zunächst nicht anschließen, sondern eher einen alten oder billigen Kopfhörer

@seychellenmanus: da alle Endstufentransistoren parallel lediglich über die Emitterwiderstände gemeinsam auf den Boxenausgang arbeiten, wirkt sich eine niederohmige Last, bzw. ein Kurzschluss logischerweise auf alle Transistoren aus. Durch sie fließt dann ein extrem hoher Strom, der mindestens einen, meist jedoch mehrere Transistoren zerstört. Das hängt hauptsächlich davon ab, wie schnell die Schutzschaltung und letztlich das Relais anspricht.

Gruß
PBienlein
Huooppe
Neuling
#6 erstellt: 21. Apr 2015, 08:26
Hallo PBienlein,

mit den Sicherungen ist so eine Sache. Der Stromlaufplan ist ja für drei Mischverstärker...Dementsprechende scheinen manche Sachen optional zu sein oder sind anders Bemessen.

Die 10A Sicherung ist in Ordnung. Sicherungen für die Spannungsversorgungen habe ich gar keine gefunden. Lediglich 2x F15A Sicherungen anstelle den 6A Sicherungen. Diese Sicherungen sind aber alle intakt.

Die Endstufen habe ich durchgetestet und sind in Ordnung.

Nach dem Einschalten des Gerätes leuchtet die Power-LED. Ist aber auch das einzige was sich tut.

Werde dann jetzt wohl dsa Pult wieder zusammenbauen und die Spannungen überprüfen.
Melde mich dann mal was das Ergebnis betrifft.


[Beitrag von Huooppe am 21. Apr 2015, 13:21 bearbeitet]
Huooppe
Neuling
#7 erstellt: 22. Apr 2015, 13:13
Also gemessen habe ich folgendes:

Messpunkt | gemessen
--------------------------|----------------------|
Versorgung 230V 230V
--------------------------|----------------------|
15V 14,09V
--------------------------|----------------------|
12V 10,05V
--------------------------|----------------------|
5V 5V
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 22. Apr 2015, 14:19
Das sieht in der Tat gar nicht so schlimm aus. Die 12V sind für den Lüfter und der wird vermutlich auch mit 10V noch pusten - dafür nicht so laut. Die +14,09V gehen in Ordnung, zumal die hier mit Längsregler und Zenerdiode erzeugt werden. Was ist mit -15V?

Liegen die Railspannungen für die Endstufe an (ca. +/-55V)?


Die Endstufen habe ich durchgetestet und sind in Ordnung.


und wie?


Der Stromlaufplan ist ja für drei Mischverstärker...Dementsprechende scheinen manche Sachen optional zu sein oder sind anders bemessen.


Das sehe ich auch so, obwohl der Schaltplan was anderes sagt, bzw. keine Unterscheidung macht.

Gruß
PBienlein
Huooppe
Neuling
#9 erstellt: 24. Apr 2015, 08:32
Vielleicht etwas vorschnell mit den Endstufen sind in Ordnung.

gemessen habe ich erstmal nur mit Diodentest.

mit B an Beinchen 1
C an Beinchen 2
E an Beinchen 3

A1303
Fall | + | - | Messwert
1......1...2....>3
........1...3....0,813
2......2...1....0,549
........2...3....0,922
3......3...1....0,551
........3...2....1,5

C3284
Fall | + | - | Messwert
1......1...2...0,542
........1...3...0,545
2......2...1....>3
........2...3....2,66
3......3...1....0,822
........3...2....0,919

Diese Werte sind für alle acht nahezu identisch.
Allerdings weiss ich die Werte jetzt nun nicht richtig zu intepretieren. -.-

Unter Spannung müsste ich die ja auch noch testen? wenn ja wie?


Die 12V sind für den Lüfter und der wird vermutlich auch mit 10V noch pusten - dafür nicht so laut


genau


Was ist mit -15V?


-14,04V


Liegen die Railspannungen für die Endstufe an (ca. +/-55V)?


wo genau messe ich die?


[Beitrag von Huooppe am 24. Apr 2015, 11:11 bearbeitet]
Huooppe
Neuling
#10 erstellt: 13. Mai 2015, 10:53
keiner eine Antwort/Idee mehr?
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 13. Mai 2015, 11:25
Sieht soweit alles OK aus. Je ~0,55 V Durchlaßspannung B-E und B-C, sonst keine großen Kurzschlüsse.

Huooppe (Beitrag #9) schrieb:

Liegen die Railspannungen für die Endstufe an (ca. +/-55V)?


wo genau messe ich die?

Wenn du so Greifer-Meßspitzen für Bauteilbeine hast, könntest du an die Kollektoren der Endtransistoren gehen, sonst ist das aber zu riskant. Aber irgendwo müssen auch die Siebelkos dafür rumlaufen, so 2x mehrere 1000 µF bei 63 V aufwärts, kann man eigentlich kaum übersehen.
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 13. Mai 2015, 11:55
Hallo,

die -14V gehen ebenfalls in Ordnung - siehe positive Hilfsspannung

Die Railspannungen sollten jeweils an den Collectoren der beiden Kanäle überprüft werden, selbstverständlich mit der entsprechenden Vorsicht, denn sonst machte es

Irgendwo muss aber ein Fehler sein, denn sonst würde das Ding ja laufen

Möglicherweise ist das Protect-IC (UPC1237HA) defekt. Es treibt das Schutzrelais direkt an. R49 (10? oder 100?Ohm/3W) auch mal checken.

Gruß
PBienlein
Huooppe
Neuling
#13 erstellt: 13. Mai 2015, 12:19
Hallo,


danke für die schnellen Antworten.


Aber irgendwo müssen auch die Siebelkos dafür rumlaufen, so 2x mehrere 1000 µF bei 63 V aufwärts, kann man eigentlich kaum übersehen.


Messe dort 63,47V.



Die Railspannungen sollten jeweils an den Collectoren der beiden Kanäle überprüft werden, selbstverständlich mit der entsprechenden Vorsicht, denn sonst machte es


Das heisst alle Collectoren gegeneinander messen?? So ganz habe ich es noch nicht verstanden. Wenn ja dann messe ich dort 126V bzw 0V.
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 13. Mai 2015, 13:28
Nein, gemessen wird natürlich gegen (GND) Masse. 126V sind 2 x 63V und das passt ebenfalls.

Macht das Lautsprecher Relais denn "klick"? Wenn nicht, dann bitte mal (gegen GND oder Masse!) an beiden Endstufen Ausgängen DC messen und zwar VOR dem Relais! Das geht meist an den Lötstellen der Luftspulen gut. Dort sollte keine nennenswerte Gleichspannung zu messen sein!

Gruß
PBienlein
Huooppe
Neuling
#15 erstellt: 13. Mai 2015, 13:48

Macht das Lautsprecher Relais denn "klick"? Wenn nicht, dann bitte mal (gegen GND oder Masse!) an beiden Endstufen Ausgängen DC messen und zwar VOR dem Relais! Das geht meist an den Lötstellen der Luftspulen gut. Dort sollte keine nennenswerte Gleichspannung zu messen sein!


Ja es klickt. Gemessen 0,004V.



Möglicherweise ist das Protect-IC (UPC1237HA) defekt. Es treibt das Schutzrelais direkt an. R49 (10? oder 100?Ohm/3W) auch mal checken.



10ohm/3W
PBienlein
Inventar
#16 erstellt: 13. Mai 2015, 14:13
Also vorausgesetzt, Du misst jetzt auch wirklich das LS-Signal, sollten die Endstufen in Ordnung sein.

Mit was und vor allem, an welchem Eingang / Eingängen wird denn ein Signal eingespeist? Es ist eigentlich ziemlich ungewöhnlich, dass alle Eingänge auf einmal ausfallen. Das könnte nur dann passieren, wenn eine der Versorgungsspannungen (+/-15V) nicht überall anliegt. Leuchtet denn wenigstens die LED-Anzeige des Effektteils?

An sämtlichen OpAmps ( JNM4558 ) müssen an Pin 4 jeweils -15 und an Pin 8 jeweils +15V messbar sein! Einzige Ausnahme ist der Echo- /Effektteil. Dort wird aus der +15V-Spannung via 7805 +5V nur für diese Sektion generiert.

Unter Umständen suchst Du mal nach Unterbrechungen der oben erwähnten Hilfsspannung(en).

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 13. Mai 2015, 14:15 bearbeitet]
Huooppe
Neuling
#17 erstellt: 15. Mai 2015, 11:54

Leuchtet denn wenigstens die LED-Anzeige des Effektteils?


Lediglich die Power-LED leuchtet.


Mit was und vor allem, an welchem Eingang / Eingängen wird denn ein Signal eingespeist?


Alle Eingangmöglichkeiten getestet. Nichts tut sich.


Das könnte nur dann passieren, wenn eine der Versorgungsspannungen (+/-15V) nicht überall anlieg


Hier scheint wirklich das Problem zu liegen. An den OpAmps Pin 8 liegen nur 8,7V an.
Werde mal Stück für Stück versuchen das ganze weiter einzugrenzen.

Vielen Dank schon einmal bis hier hin!
PBienlein
Inventar
#18 erstellt: 15. Mai 2015, 14:24
Yes, das wird es sein! Es sollten die +/-14V, die Du (wo?) gemessen hast, anliegen und zwar an allen Operationsverstärkern! Möglicherweise ist ein OpAmp defekt und zieht die positive, bzw. negative Hilfsspannung so weit runter. Dann wäre sie aber eigentlich schon ab Stabi auf dem Niveau.

Ist die negative Hilfsspannung denn messbar oder 0?

Kannst Du mal Bilder vom Innenleben hier einstellen?

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 15. Mai 2015, 14:26 bearbeitet]
Huooppe
Neuling
#19 erstellt: 28. Mai 2015, 21:22
Sooo aus dem Urlaub wieder da:)

InnenlebenInnenlebenInnenleben

Gemessen habe ich die Spannung den OpAmps selbst. die -14,04V liegen auch jeweils an den Pins 4 an.
An PIN 8 nur +8,7V....

In Bild 1 habe ich zusätzlich am Spannungsabgang gemessen. Gegen Masse liegt dort ebenfalls nur 8,7V an. Selbst wenn alles andere abgeklemmt ist.
PBienlein
Inventar
#20 erstellt: 13. Jun 2015, 09:13
Hallo,

das verstehe ich nicht:


In Bild 1 habe ich zusätzlich am Spannungsabgang gemessen. Gegen Masse liegt dort ebenfalls nur 8,7V an. Selbst wenn alles andere abgeklemmt ist.


"Spannungsabgang"? Von was, wo? Und was ist abgezogen, was noch dran? Auf dem Foto ist zumindest die Spannungsversorgung für die Vorstufen nicht abgezogen! Weiter oben schreibst Du, dass am Netzteil +/-14V messbar sind

WENN Du mit "Spannungsabgang" des Ausgang des Netzteils meinst und wirklich gar nichts angeschlossen war, dann wäre der Fehler auf der Netzteilplatine zu suchen. Entweder der Längstransistor oder ein Elko hat einen Schuss abbekommen. Dann verstehe ich aber nicht, wo du die +14V gemessen haben willst

Wenn jedoch die Vorstufe(n) noch angeschlossen waren, dann würde ich den Fehler dort irgendwo vermuten. Dazu kann man ja hübsch die einzelnen Vorstufenplatinen abziehen und so den Bereich etwas eingrenzen. Um den defekten OpAmp letztlich zu ermitteln, bleibt aber nur, sie nacheinander entweder auszulöten oder zumindest deren (positive) Spannungsversorgung zu unterbrechen. Beispielsweise durch einen Schnitt durch die Leiterbahn. War es nicht der Verursacher, flickt man die Leiterbahn mit einem Stück Silberdraht. Das wird so lange wiederholt, bis der Übeltäter gefunden ist -> Austausch.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 13. Jun 2015, 09:24 bearbeitet]
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