Hilfe, Yamaha A-S700 lässt sich nicht einschalten.

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Cobra71
Stammgast

#1 erstellt: 20. Dez 2017, 22:27

Ich habe einen A-S700 der überhaupt nicht reagiert wenn man den Einschalter betätigt, keine LED, kein Relaisklicken, nichts.

Zuerst dachte ich es handelt sich um den berühmtberüchtigten Standby Elektronik Fehler, aber leider ist dem nicht so.

Die Spannung S10 wird sauber erzeugt, und auch die +5M liegen anscheinend überall sauber an.
Auch kommen die durch den Einschalter geschalteten 5V auf der CPU Platine an.

Am oszillator auf der CPU Platine messe ich mit dem oszi 16MHz und 516mv VPP.

Im Service Manual steht was von 2,6 V wenn ich das richtig interpretiere.

Laut den Spezifikationen der CPU muss XIN 0,8Vcc sein, bedeutet das 0,8 x Vcc, also bei 5VCC = 4V?
Das stünde ja im Wiederspruch zu den im Service Manual angegebenen 2,6V.

Kann es sein das einer der eingebauten Kondensatoren in dem Quarz Gebilde (Keramikresonator) nicht mehr in Ordnung ist und somit den Pegel von X-Out soweit runterzieht?
Statt dem Dreibeiner müsste doch auch einfach eine 16MHz Quarz mit zwei externen 22pF Kondensatoren Funktionieren.

Die restlichen Spannungen (laut sm) an der CPU habe ich noch nicht gemessen da ich mir erst was basteln muß um im Betrieb an der Platine messen zu können.
Sind viele Flachbandkabel dran und alles recht eng, und dann wird auch noch von unten an der Platine gemessen...alles.recht suboptimal.
Wird ne echte Herausforderung ohne Kurzschlüsse zu produzieren.

Vielleicht hat ja schon jemand einen ähnlichen Fehler gehabt und kann was dazu sagen.

Ach ja, den Haupttrafo, der ja erst beim Einschalten von der CPU über ein Relais betätigt werden sollte habe ich auch einmal direkt mit 230V versehen, am Stecker liegen alle Spannungen korrekt an.

[Beitrag von Cobra71 am 21. Dez 2017, 19:32 bearbeitet]

_ES_
Administrator

#2 erstellt: 26. Dez 2017, 01:31

Hi,

Ich hatte schon befürchtet, meine Email kam nicht an, aber die Standby-Nummer ist ja durch.

Gut...

Am oszillator auf der CPU Platine messe ich mit dem oszi 16MHz und 516mv VPP.

Das wäre natürlich sehr schlecht, das Oszillogramm im SM gibt den tatsächlichen Pegel an, wie er auch im SM steht:

Laut den Spezifikationen der CPU muss XIN 0,8Vcc sein, bedeutet das 0,8 x Vcc, also bei 5VCC = 4V?

In der Spitze sind es 4 Volt, wenn man die Kästchen zählt.

Im Service Manual steht was von 2,6 V wenn ich das richtig interpretiere.

Der Trigger steht auf 2.6V, im Stromlaufplan sind 2.4V angegeben - Das kann/wird der RMS-Wert des Wechselspannungsanteils vom Oszillator-Pegel sein, vgl wiederum das Oszillogramm.

Nochmal zurück zu :

Am oszillator auf der CPU Platine messe ich mit dem oszi 16MHz und 516mv VPP.

Was für ein Oszi, was für ein Tastkopf ?

Vermutung 1: Die Kapazität des Tastkopf zieht den Pegel runter (Hatte ich vor ein paar Jahren mal gehabt und mir einen Wolf gesucht).
Vermutung 2: Coupling-Faktor ist verkehrt eingestellt, die Werte werden entsprechend niedrig ausgegeben.
Vermutung 3: Sofern am Oszi wählbar, evtl 50Ohm statt 1Mohm Eingangsimpedanz gewählt.

_ES_

[Beitrag von _ES_ am 26. Dez 2017, 01:32 bearbeitet]

Poetry2me
Inventar

#3 erstellt: 26. Dez 2017, 08:34

Wenn tatsächlich kein Messfehler beim Taktsignal vorliegt (die drei Vermutungen von _ES_ würde ich prüfen),
dann könnte es auch an einem schlechten Quarz liegen.
Man hört, dass in letzter Zeit auch bei den Schwingquarzen (Crystal Quartz) schlechte Qualität in Bulk Ware verkauft wird.
Diese haben z.B. undichte Gehäuse, so dass das Schutzgas entweicht und der Quarz oxydiert.
Oder die Verarbeitung der Platine bei Yamaha erzeugt zu viel Hitze und bewirkt den Schaden. Quarze sind sehr hitzeempfindlich.

Laut Schaltplan-Ausschnitt könnte X601 auch ein Keramik-Resonator sein. Ob dann ebenfalls solche Qualitätsprobleme existieren können weiß ich nicht.

Cobra71
Stammgast

#4 erstellt: 26. Dez 2017, 13:52

Also, es handelte sich um einen Keramikresonator, den habe ich mit dem was ich so rumliegen hatte ersetzt.
Jetzt befindet sich auf der Platine ein 16MHz Quarz von Philips und zwei 22pF Kondensatoren.
Jetzt habe ich saubere 16MHz mit 4V VPP, leider ändert das am Verhalten des Verstärkers überhaupt nichts.
Ich befürchte fast das die CPU einen weg hat.
Werde noch die Spannungen an der CPU messen und mit denen im Service Manual vergleichen, ebenso werde ich mal versuchen den Reset Pin der CPU von hand zu aktivieren, vielleicht resettet die CPU ja nicht richtig.
Asnonsten ist der Amp wohl klinisch tot, ergo gäbe es nur vier Möglichkeiten, auf komplett analog umbauen, also CPU raus.
CPU durch eine andere, z.B. einen Atmel ersetzen, das original
CPU Board als Ersatzteil kaufen (lohnt wohl eher nicht da ein heiler as700 für 220-250 euro zu bekommen ist), oder ausschlachten und Ersatzteile verkaufen.

Wobei ich das Gerät natürlich am liebsten am laufen hätte, da ich auch einen CD-N500 dazu habe.

_ES_
Administrator

#5 erstellt: 26. Dez 2017, 14:00

vielleicht resettet die CPU ja nicht richtig.

Hast Du Dir das Reset-Signal überhaupt mal angeschaut ?

Müsste ja so wie beim 500er sein:

Cobra71
Stammgast

#6 erstellt: 26. Dez 2017, 14:08

Nee, das werde ich mir als nächstes anschauen, wie ich sehe hast Du auch ein Rigol, ich habe aber nur ein kleines 25MHz (per Firmware Hack auf 100MHz, weil identische Hardware) zweikanal mit 8-Kanal Logikanalyzer.

Werde mir als nächstes das Reset Signal anschauen und dann hier Bericht erstatten.

[Beitrag von Cobra71 am 26. Dez 2017, 14:10 bearbeitet]

Poetry2me
Inventar

#7 erstellt: 27. Dez 2017, 11:39

Interessant, dann war also schon mal der 16MHz Resonator defekt.

Ich drücke die Daumen, dass sich die weiteren Defekte auch noch einfach beheben lassen. Der Prozessor scheint ein spezieller Yamaha Typ zu sei?

- Johannes

Cobra71
Stammgast

#8 erstellt: 27. Dez 2017, 12:36

Nee, der ist für die Industrie Handelsüblich, aber eben mit Yamaha Software drauf.

Würde man an die Software kommen wäre die CPU auch tauschbar.

_ES_
Administrator

#9 erstellt: 28. Dez 2017, 01:15

Hi,

wie ich sehe hast Du auch ein Rigol, ich habe aber nur ein kleines 25MHz (per Firmware Hack auf 100MHz, weil identische Hardware) zweikanal mit 8-Kanal Logikanalyzer.

Das ist dafür schon fast overdressed, also no sweat.

Davon ab ist das kleine Rigol 4-Kanal nur empfehlenswert, wir haben das sogar auf der Arbeit seit über 2 Jahren im täglichen Einsatz für Debugging-Zwecke.

Was anderes:

Den Prozessor würde ich noch nicht abschenken wollen.
Das er noch einen externen Clock generiert lässt vermuten, das er nicht tot sein kann.
Ich würde diesbezüglich alle (messbaren) Register ziehen, vor dem endgültigem Urteil, denn ein Ersatz ist etwas schwierig.
Und wenn man sich denn doch dazu durchgerungen hat und er war es dann doch nicht....etwas ärgerlich.

Die Nummer mit dem Programm kann man evtl umschiffen, in dem man nach einer Firmware fragt.

Cobra71
Stammgast

#10 erstellt: 29. Dez 2017, 12:26

Also, ich bin gestern endlich dazu gekommen das +5M und Res Signal im Ein- und Ausschaltmoment aufzuzeichnen.
Habe das aber nur schnell per Handy Bild festgehalten.
Signal 1 in gelb ist reset Signal 2 in blau sind die 5V.

Irgendwie fehlt da ja beim Res pin der kurze Peak nach unten.
Ich habe aber mal den Res Pin manuell auf Masse gezogen, hat auch nicht wirklich etwas gebracht.

Jemand eine Idee?

[Beitrag von Cobra71 am 29. Dez 2017, 17:59 bearbeitet]

_ES_
Administrator

#11 erstellt: 30. Dez 2017, 02:50

Hi,

In der Tat, das weicht ab von der Vorgabe:

Man beachte die Skalierung(5V/Div.).

Hier die Reset-Schaltung:

C271 lässt solange durch, bis er sich aufgeladen hat - Resultat ist die kurze Zeit, wo das Signal auf 0V geht.
Das ist bei Deiner Messung nicht der Fall.
Ferner hast Du dort auch keine 5V anliegen.
Das würde ich mal abklären, auch wenn ein "maneller" Reset nichts gebracht hatte.

Darüber hinaus:

Würde ich das Signal mal prüfen, es muss HIGH werden, wenn man den Power-Switch einschaltet.

Aber die Reset-Geschichte, die macht einen schon stutzig.

_ES_