Lautsprecher kratzen bei geringer Lautstärke - Problem am Verstärker?

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musikuss78
Neuling
#1 erstellt: 12. Okt 2018, 19:51
Moin,

Ich bin noch ganz neu, also habt Geduld mit mir

Ich habe mir gerade die Lautsprecher-Klassiker Canton GL 310 und dazu den Verstärker Denon UDRA-F10 geholt - beide gut erhalten. Nun habe ich allerdings ein klitzekleines Problem:

Insbesondere bei geringer Lautstärke kratzen die Lautsprecher, manchmal beide, manchmal einer. Insbesondere der rechte Lautsprecher ist hier besonders anfällig, der fällt nach ner Weile sogar komplett aus. Ich dachte erst, dass es an den Lautsprechern liegt, aber soweit ist da kein Schaden an den Chassis zu sehen. Ganz ausschließen kann ich es aber nicht - dazu bräuchte ich ja einen zweiten Verstärker.

Mit den Kabeln hab ich auch eine Weile herumgespielt - das sind 2x1,5mm2 OFC-Kupfer-Kabel von KabelDirekt (Amazon). Die sitzen eigentlich einwandfrei und ich kann keinen Wackler feststellen.

Bleibt also nur noch der Verstärker selbst... Und bei dem habe ich den stärksten Verdacht: Kurios ist nämlich, dass, wenn ich den Pan-Knopf auf den betreffenden Lautsprecher stelle und dann die Lautstärke ein wenig erhöhe, das Kratzen oder gar der Ausfall wieder weg ist und er super schöne Töne von sich gibt Senke ich die Lautstärke dann wieder ab, ist die Chance sehr groß, dass er wieder kratzt/ ausfällt. Blöderweise ist die Schwelle genau auf Zimmerlautstärke.

Könnte das der Lautstärke-Poti des Verstärkers sein (sollte ich also dem Verstärker-Verkäufer auf den Deckel geben)? Oder habt Ihr da noch andere Ideen? Bin für jede Hilfe dankbar.
Hasios1967
Stammgast
#2 erstellt: 13. Okt 2018, 08:57
Dein Geräusch klint sehr nach verzogenen Schwingspulenträgern der Lautsprecher. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn man es mal aus Versehen zu laut gestellt hat. Es kann aber auch am Verstärker liegen. Das beste wäre, wenn Du die Lautsprecher mal an einem anderen Verstärker zur Probe anschließt, so kannst Du eine Fehlerquelle ausschließen.
stummerwinter
Inventar
#3 erstellt: 13. Okt 2018, 09:02
Könnte ein Relais oder Potis im Verstärker sein...

Wenn es Kontaktprobleme durch Korrosion gibt, merkt man die durchaus bei geringen Lautstärken durchaus. Der anliegende Strom reicht nicht aus, um die schlechte Kontaktierung zu durchringen...


[Beitrag von stummerwinter am 13. Okt 2018, 09:02 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#4 erstellt: 13. Okt 2018, 09:12
Ganz gut zum Einlesen bzgl. Potis:
Klick mich
musikuss78
Neuling
#5 erstellt: 13. Okt 2018, 10:50
Danke für den Input!

Ich hab mir jetzt mal eben einen kleinen Class-D-Verstärker zum Testen bestellt - kommt dank Same Day Delivery heute abend, dann kann ich mal schauen, ob ich den Fehler bei den Boxen ausschließen kann.

Ich melde mich also heute abend wieder
musikuss78
Neuling
#6 erstellt: 13. Okt 2018, 20:53
Sooo, gerade noch fix ausprobiert... Also es sind definitiv nicht die Lautsprecher! Mit dem winzigen Class-D-Verstärker klingt es zwar alles etwas dünner (was zu erwarten war), aber weder gibt es ein Kratzen, noch eventuelle Ausfälle.

Also wird es wohl der Verstärker sein Ich werde mich mal mit dem Verkäufer unterhalten, ob ich da jetzt selbst dran rum schraube oder ihn zurück schicke und mir was anderes hole. Schade, war ein absolutes Schnäppchen.
gapigen
Inventar
#7 erstellt: 14. Okt 2018, 08:59

ich da jetzt selbst dran rum schraube

... wenn Du die Erfahrung hast und es kannst: vielleicht. Ich würde versuchen, ihn zurück zu geben. Zumal der der Verkäufer vermutlich wissentlich ein defektes Gerät verkauft hat. Und damit ist es auch kein Schnäppchen mehr.
musikuss78
Neuling
#8 erstellt: 14. Okt 2018, 11:11

... wenn Du die Erfahrung hast und es kannst: vielleicht.


Nicht speziell zu HiFi-Geräten, aber ja, ich repariere viel selbst, löte, tausche aus, modifiziere.

Zurückgeben will ich eigentlich nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Hab so einiges an Zeit verbracht, einen Receiver rauszusuchen, der genau zu den Boxen passt. Die meisten kompakten Receiver fangen ja erst bei 6 Ohm an - das macht sich nicht gut bei 4-Ohm-Boxen... Und viele gehen auch über die maximalen 50 W Nennbelastung. Selbst beim gleichen Receiver würde ich gut und gerne das Doppelte bezahlen.

Aber ich gebe Dir Recht - es entspricht nicht wirklich der Beschreibung (»funktioniert einwandfrei«) und ich hätte locker das Recht, das zurückzugeben, ob wissentlich oder nicht. Ich vermute aber, dass der Verkäufer hier eher unabsichtlich einen Fehler gemacht hat, denn er hat geschrieben, dass er das Gerät »von außen und innen gereinigt« hat - innen kann ja locker mal ein Fehler passieren, wenn man nicht aufpasst.
kölsche_jung
Moderator
#9 erstellt: 14. Okt 2018, 11:39
also ...

zuerst mal ... was ist ein
musikuss78 (Beitrag #1) schrieb:
... Pan-Knopf ...



dann ... ein kratzendes Poti ist kein Weltuntergang. Oft reicht es schon aus, das Poti einige Male (20 mal) über den entsprechenden Bereich hin und her zu drehen
ansonsten kann jemand, der
musikuss78 (Beitrag #8) schrieb:
... ich repariere viel selbst, löte, tausche aus, modifiziere. ;)...

sollte mit der sachgerechten Reinigung eines Potis nicht überfordert sein, im allerschlimmsten Fall halt das Poti ersetzen ...
musikuss78
Neuling
#10 erstellt: 14. Okt 2018, 12:03
Sorry, komme aus Musiker-Ecke - da heißt »Balance« häufig »Pan« (steht für »Panorama«)

Das ist ein wenig mehr als das übliche »kratzende« Poti. Kratzt ja nicht beim Bewegen, sondern durchgängig in der Box, als würden bestimmte Frequenzen übersteuern. Auf den Poti bin ich eigentlich nur gekommen, weil ich das über die Lautstärkeerhöhung wieder vorläufig wegbekomme, kann natürlich auch was anderes sein...

Und zum Austausch: Dazu müsste man erstmal einen adäquaten Ersatz finden - ist ein Motor-Poti...
kölsche_jung
Moderator
#11 erstellt: 14. Okt 2018, 12:41
Das "könnte" natürlich alles mögliche sein, ein ver(d)recktes Poti ist mE allerdings das wahrscheinlichste
sollte sich durch häufiges drehen über die stelle eine besserung einstellen, sogar das sehr wahrscheinlichste

ansonsten könnten es natürlich auch die Relais vorm LS-Ausgang sein ...
ehemals_Mwf
Inventar
#12 erstellt: 14. Okt 2018, 16:22
Hi,
kölsche_jung (Beitrag #11) schrieb:
... ansonsten könnten es natürlich auch die Relais vorm LS-Ausgang sein ...


Hier gab es beim Denon UDRA-F10 diesen Fall schon mehrmals:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-2430.html

Gruss,
Michael
musikuss78
Neuling
#13 erstellt: 14. Okt 2018, 18:51
Hi Michael,

Danke für den Tipp! Ja, das entspricht genau meinem Problem - dann wird es also das Lautsprecherschutzrelais sein. In dem Fall geb ich den Receiver nun doch nicht zurück und tausche demnächst einfach das Relais aus.
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 15. Okt 2018, 18:04
Ich tippe auch auf das LS-Relais.
Dazu wäre das für dich evtl. interessant:

Klick mich!
musikuss78
Neuling
#15 erstellt: 16. Okt 2018, 12:31
Danke auch an Dich, @Rabia_sorda

Ich bin gerade am Raussuchen eines passendes Relais. Takamisawa gibt es ja anscheinend nicht mehr. Und das im Blog abgebildete Relais Finder 40.52 hat heutzutage immer 8 Pins anstatt den erforderlichen 6, siehe z.B. hier.

Hat jemand einen Tipp für mich? Ich stehe da gerad auf dem Schlauch...
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 16. Okt 2018, 13:01
Wenn Du genau hinsiehst, sind zwei Pins abgekniffen worden.

Das Datenblatt zum Original findest Du hier. Das angebotene Relais ist aber (zu) teuer.
http://www.hinkel-el...gi=disp_art&nr=56707
Aber vorsicht. Es gibt verschiedene Typen, die sich eventuell bzgl. des Kontaktmaterials (in Abhängigkeit von der Stromstärke) unterscheiden können. Das "falsche" Material kann dann wieder (bei intaktem Relais) bei niedrigen Lautstärken kratzen ....
Conrad hat auch Relais des Herstellers aber nicht die Type.

Da Rabia Sorda viel Erfahrung hat, solltest Du GENAU das Finder-Relais kaufen und die beiden Kontakte entfernen.

Zur Suche bei anderen Herstellern bzw. zum Vergleich Finder-Relais:
Das Originalrelais hat folgende Daten:
2x Schließer
530W = 1100 Ohm Spulenwiderstand
24VDC
bei 50W sollten 2A ausreichen
Achte auch darauf, dass der Pluspol der Spule auf dem richtigen Kontakt liegt (ggf. siehe Schaltplan).


[Beitrag von CarlM. am 16. Okt 2018, 13:03 bearbeitet]
musikuss78
Neuling
#17 erstellt: 16. Okt 2018, 17:20
Danke für den Tipp!
Ist ganz schön schwer, was da zu finden... ich hab jetzt diesen hier:

https://www.conrad.d...er-1-st-1527281.html

Kannst Du da nochmal kurz drüberschauen, dass ich jetzt auch das Richtige erwischt habe, bevor ich bestelle?
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 16. Okt 2018, 17:43
Ich denke auch, dass es passen müsste. Ich kann aber zum Produzenten und dessen Qualität nichts sagen.
Warte einmal ab, ob andere Foristen noch einen Einwand haben. Manchmal liegt der Teufel im Detail.
Rabia_sorda
Inventar
#19 erstellt: 16. Okt 2018, 18:20

Da Rabia Sorda viel Erfahrung hat....


Hust.....
Das ist nur ein autodidaktisches Hobby


Ist ganz schön schwer, was da zu finden... ich hab jetzt diesen hier:

https://www.conrad.d...er-1-st-1527281.html

Kannst Du da nochmal kurz drüberschauen, dass ich jetzt auch das Richtige erwischt habe, bevor ich bestelle?


Sollte passen.


Zur Suche bei anderen Herstellern bzw. zum Vergleich Finder-Relais:
Das Originalrelais hat folgende Daten:
2x Schließer
530W = 1100 Ohm Spulenwiderstand
24VDC
bei 50W sollten 2A ausreichen
Achte auch darauf, dass der Pluspol der Spule auf dem richtigen Kontakt liegt (ggf. siehe Schaltplan).


Ui, das sind 530mW


[Beitrag von Rabia_sorda am 16. Okt 2018, 20:12 bearbeitet]
musikuss78
Neuling
#20 erstellt: 16. Okt 2018, 20:06
Viele Dank - ist bestellt!
musikuss78
Neuling
#21 erstellt: 18. Okt 2018, 20:09
Danke nochmal an alle für Eure Hilfe und Unterstützung!

Ich habe heute das Relais erhalten und ausgetauscht. Außerdem hab ich gleich noch ne kalte Lötstelle behoben. Alles wieder zusammen gebaut und jetzt läuft es einwandfrei - kein Kratzen und kein Ausfall mehr.
CarlM.
Inventar
#22 erstellt: 18. Okt 2018, 20:13
Super! Dann wünsche ich weiterhin viel Spaß beim Musikhören.
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 19. Okt 2018, 16:17
Klasse Sache!

Glückwunsch und weiterhin (wieder) viel Freude an/mit dem Gerät!

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