Defekter Pre-Amp "ARTISTAMP PRE V1.0 05.01.31", ADAM-AUDIO Artist Nahfeldmonitor

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haegejak
Neuling
#1 erstellt: 24. Sep 2021, 16:50
Hallo liebes Forum

In meinem ersten Thread in diesem Forum geht es um die Reparatur eines "ADAM-AUDIO Artist" Nahfeldmonitors.

Der Monitor brummt stark auf dem Tieftöner mit einer Frequenz um die 100 - 300 Hz. Die Verstärkung ist nur noch sehr schwach, man kann die angeschlossene Klangquelle allerdings hörbar machen.
Da ich einen Funktionierenden zweiten Monitor habe, habe ich kurzerhand beide aufgeschraubt und angefangen die Bauteile auszutauschen. Und sieh da! Best Case: Es ist nur die Pre-Amp Platine mit dem Namen "ARTISTAMP PRE V1.0 05.01.31" defekt. Wird diese durch die funktionierende Platine aus dem anderen Lautsprecher ausgetauscht, läuft der Monitor wieder einwandfrei.

Ich habe nun bereits ADAM-AUDIO wegen einer Ersatzplatine angeschrieben, erhoffe mir hiervon allerdings nicht sehr viel mehr, also eine Aufforderung dem gesamten Lautsprecher zur Reparatur einzuschicken. Das will ich natürlich möglichst vermeiden um den Geldbeutel zu schonen. Gibt es gute Foren und Webseiten, auf welchen solche Ersatzplatinen zu finden sein könnten? Eine schnelle Google Recherche war nicht sehr vielversprechend. Vielleiht hat ja auch ein Forenmitglied noch eine funktionierende Platine zu verkaufen ?

Zu guter Letzt, falls alles nichts mehr hilft, werde ich die Platine selbst reparieren müssen. Mir sind noch keine offensichtlichen altersbedingten( Lautsprecher kamen 2005 auf den Markt ) Ausfallserscheinungen aufgefallen wie z.B. geplatze oder trockene Elkos, Kurzschlüsse, Wackelkontakte etc. Auf welchen Defekt könnte denn der Verstärkungsverlust und das Brummen hinweisen? Der Lautsprecher brummt unabhängig vom Input(symmetrisch oder unsymmetrisch).

Ich habe leider keinen Schaltplan des Verstärkers. Bilder der beiden Platinenseiten und des Lautsprechers befinden sich hier:
ADAM AUDIO Platine Seite 1
ADAM AUDIO Platine Seite 2
ADAM AUDIO Artist

Ich hoffe ihr könnt mir den einen oder anderen guten Tipp geben um mein Problem zu lösen und wünsche euch ein schönes Wochenende,

Liebe Grüße,

Jakob
haegejak
Neuling
#2 erstellt: 24. Sep 2021, 16:53
Hier ist nur eine Testantwort um die Mailweiterleitung zu überprüfen
P@Freak
Inventar
#3 erstellt: 24. Sep 2021, 17:13
Hallo,

"nur" die Pre-Amp Platine ist gut ... da sitzt die komplette analoge aktive Frequenzweiche incl. Entzerrstufen zur linearisierung des Frequenzganges drauf und da sind somit ein Haufen Bauteile drauf / im Signalweg. Da die Platine ohne die Box niemand zum messen in Betrieb nehmen kann wirst du die Box wohl einschicken müssen wenn es die Platine nicht gibt. Auch braucht der Techniker zum Vergleich möglichst dann auch die 2. funktionsfähige Platte. Dann kann man so etwas Reparieren. Kann z.B. bei mir in Auftrag gegeben werden wenn wenn du die Platine net bekommst.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 24. Sep 2021, 17:48 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 24. Sep 2021, 17:47
Du solltest Dich wirklich zunächst entscheiden, ob Du die Box einschicken oder ob Du selbst reparieren willst. Wenn Dein Reparaturversuch zu einer beschädigten Platine führt, wird sie auch von der Werkstatt nicht mehr zur Reparatur angenommen. Du kannst bestenfalls anfragen, was eine Ersatzplatine kostet.

Falls Du reparieren willst:
- Als erstes würde ich Lötstellen kontrollieren. Brummen hat häufig etwas mit kalten Lötstellen zu tun.
- Dioden kann man- soweit es keine Zener-Dioden sind - auch auf der Platine testen.
- Falls Bauteile defekt sind, würde ich auf die Elkos und die IC tippen. Soweit ich es erkennen kann, handelt sich ausnahmslos um NJM2068 von JRC.
Die kosten nicht einmal 1 €. Man könnte also die wenigen Elkos und alle Operationsverstärker pauschal ersetzen.
Bei eingen der IC ist vermutlich aufgrund starker Erwärmung der Aufdruck nur noch zu erahnen ...
haegejak
Neuling
#5 erstellt: 26. Sep 2021, 13:44
Danke euch beiden für eure schnellen Antworten!

Ich warte erst mal eine Antwort vom Hersteller ab. Vielleicht bekomme ich ja ein gutes Angebot oder tatsächlich eine Ersatzplatine. Wer weiß, vielleicht können sie ja sogar die Platine ohne den Rest des Lautsprecher reparieren.

Zur Reparatur:
Das es sich um einen defekten Elko handelt, glaube ich nicht. Der Abfall der Verstärkung und das Brummen und knacken klingen schon eher nach einem defekten Opamp. Wie CarlM ja schon meint, sind das ja durchweg günstige 2068. Ich würde dann, falls keine postive Antwort vom Hersteller kommt, mal ein Säckchen IC's kaufen und probehalber versuchen einen abzuknipsen und neu einzulöten. Wenn das gut funktioniert ersetze ich die OP-Amps und steck das Ding dann nochmal an

PS: Es stellt sich doch schwieriger raus als erwartet die IC's online zu finden. Habt ihr dafür eine gute Quelle ?

Liebe Grüße,

Jakob
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 26. Sep 2021, 13:53
Moin,


PS: Es stellt sich doch schwieriger raus als erwartet die IC's online zu finden. Habt ihr dafür eine gute Quelle ?


Du kannst eigentlich auch auf die NJM 4580 M ausweichen.

NJM 4580 M

Ein Brummen kann aber auch durch Potentialverschiebungen ausgelöst werden.
Wurden die +/- (15 Vdc?) Spannungen an den OP-A´s gemessen und liegen sie im Soll?


[Beitrag von Rabia_sorda am 26. Sep 2021, 13:58 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 26. Sep 2021, 14:46
Passt dieses Teil von den Abmessungen her?
www.musikding.de/Adapter-DIP8-SO8
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 27. Sep 2021, 17:15
Die Marke ist Adam Audio.
Versuche es mal in der Professional Audio Sektion.
Vielleicht kernnt jemand das Problem.

- Johannes
Valenzband
Inventar
#9 erstellt: 27. Sep 2021, 17:25
Wenn ich genau hinschaue erscheinen mir die beiden(!) Masse Lötverbindungen der Cinch bzw. XLR Buchsen Risse zu haben. Diese Stellen sind oft Schwachpunkte beim Lötprozess und generell für mechanische Spannungen.
uullii
Stammgast
#10 erstellt: 27. Sep 2021, 22:12
Die Lötstellen des Steckkontakts rechts nebem dem Poti RV3 sehen auf dem Foto sehr schlecht aus.
Viel Erfolg Uli
gst
Inventar
#11 erstellt: 28. Sep 2021, 09:23
beim goßen R gibt es den NJM 2068 in den verschiedensten Bauformen, alle unter 1 Euro das Stück.
gst
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 28. Sep 2021, 10:30

gst (Beitrag #11) schrieb:
beim goßen R gibt es den NJM 2068 in den verschiedensten Bauformen, alle unter 1 Euro das Stück.
gst


Ich finde da nur den DIP8 ... deshalb hatte ich ja den Link zum DIP8-SO8-Adapter gepostet.
gst
Inventar
#13 erstellt: 28. Sep 2021, 16:27
Hallo Carl,
du hast recht, ich hab' mich da versehen.
Ich habe den mit dem NE5532 verechselt, der ganz ganz ähnlich Eigneschaften hat.
Bei meinem kurzen Vergelich der Datenblätter habe ich keine signikanten Unterschiede
zwischen NJM 2068 und NE5532 gehen, so daß ich den auch als Vergleichstyp einsetzen würde.
Aber vielleicht schaust du auch noch mal darüber.
gst
haegejak
Neuling
#14 erstellt: 18. Okt 2021, 19:25
Huch, jetzt wurde ich ja gar nicht über die neuen Nachrichten per Mail benachrichtigt!

Ich werde mir jetzt mal bei Reichelt die NJM4580M kaufen und umlöten, die scheinen ja als SO8 verfügbar zu sein. Falls es da ran legen sollte und ich nicht zufrieden mit dem Klang bin, kann ich ja im Nachhinein noch die 2068 mit den DIP-Adaptern einlöten. Zerschießen sollten sie die Schaltung nicht, so weit ich die Datenblätter verglichen habe.

@Valenzband : Ich habe mal zwischen einem Massepunkt eines Potis und den Lötstellen der Eingänge gemessen. Die Verbindungen haben einwandfreien Durchgang.

@uuli : Die Lötstellen sehen tatsächlich nicht schon aus, ich habe aber auch Durchgang zwischen den Lötstellen und dem Verbindungsstecker. Werde die zur Sicherheit aber nochmal neu löten!
haegejak
Neuling
#15 erstellt: 22. Okt 2021, 11:01
Der Verstärker läuft wieder!

Nachdem die 4508 nicht verfügbar wurden und ich ungeduldig wurde, habe ich mich entschieden die Op-Amps mit MC 33078 auszutauschen und mir ein Säckchen von eben denen bei Reichelt bestellt.
Weil ich die Opamps auf der Platine durchgemessen und einen verdächtig-niedrigen Eingangswiderstand an Eingang 1 von Op U2 gemessen hatte, habe ich den einfach mal auf Verdacht mit einem 33078 ersetzt.

...

Na gut.. So hätte das laufen können. Tatsächlich habe ich 6. Stück auf gut Glück ersetzt, dann den fehlerhaften erwischt und nach anschließendem Vermessen gemerkt, dass ich einfach von Anfang an die Eingangsimpedanzen hätte checken können.

Anyways... Tada! Der Amp spielt wieder

Obwohl die 33078 eine um 20 dB niedrigere typische Verstärkung haben, scheint der reparierte Lautsprecher lauter zu spielen. Das kann ja aber auch einfach an der Endstufe liegen und interessiert mich deshalb weniger.
Klanglich bildete ich mir anfänglich ein einen Unterschied im Sound des Woofers zu hören. Nach ein paar Stunden reinhören und diverser EQ-Verschlimmbesserung und EQ-Reset kann ich nichts mehr feststellen.
Ich denke aber wenn jemand hinter meinem Rücken mit den Lautsprechern Hütchen spielen würde, könnte ich danach nicht mehr sicher sagen, welcher der Reparierte ist.

Vielen lieben Dank an alle in diesem Thread fürs mitspielen!,

Ich würde mich auch freuen zu hören was eure Herangehensweise bei defekten Platinen ist - ich weiß, dass kommt natürlich immer auf den Defekt an - aber in diesem Fall hätte ich mir durch Opamps-vermessen eine Menge Zeit sparen können. Gibt es andere Bauteile, die man ohne Scope und auslöten direkt auf der Platine gut messen kann?

Liebe Grüße,

Jakob
P@Freak
Inventar
#16 erstellt: 22. Okt 2021, 12:31
Hallo,

o.k. du hast es nur 'ein wenig kaputt repariert' weil es nun 'anderst' spielt . Andere schaffen auch gerne Folgebeiträge bei ähnlichen Herangehensweisen wie 'es spielt nun gar net mehr' oder 'Feueralarm'. ...

Üblicher weise misst man z.b. mit einem Audio Messystem wie ARTA was noch frei verfügbar ist die Software mit Rausch Messsignal die Filter Stufen vergleichend zum heilen Amp durch und findet so die defekte Filter Stufe und kann den Fehler so eingrenzen. Braucht man nur einen OP Amp wechseln und ist nichts weiteres kaputt ist es dann auch ein leichtes auf dem heilen Amp selbiges Bauteil zu wechseln damit die Amps wieder exakt identisch bestückt sind und laufen. Reale Verstärkungsfaktoren werden auch bei OP Amps primär von der Außenbeschaltung bestimmt.

P@Freak


[Beitrag von P@Freak am 22. Okt 2021, 12:35 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#17 erstellt: 22. Okt 2021, 14:52
Herzlichen Glückwunsch!


Zu Deiner Frage:
Ein Patentrezept gibt es nicht. Wie ich im konkreten Fall vorgegangen wäre, habe ich in #4 bereits geschrieben OPA's auf Verdacht tauschen.

Ansonsten halte ich sehr viel von Signalverfolgern. Sie sind deutlich preisgünstiger als Oszis und in manchen Fällen hilfreicher (beide haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile).
Poetry2me
Inventar
#18 erstellt: 22. Okt 2021, 21:23
GRATULATION zur gelungenen Reparatur

Ich hatte übrigens eine ähnlich aussehende Frequenzweichen-Platine gesehen, als ich eine ADAM AUDIO A7X geöffnet hatte. Dort waren die OpAmps alle MC33078 bzw. die Vierfach-Version davon.

Adam Audio A7X open inside picture power amps and active crossover frequency dividing network


- Johannes
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