Yamaha YST-800SW Endstufe Defekt (Techniker)

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Konstantin-Bass
Neuling
#1 erstellt: 13. Sep 2019, 21:16
Hallo Gemeinde,

Folgendes Problem:

Der Subwoofer lässt sich einschalten, leuchtet grün, man hört das 1. Klicken vom Netzteilrelais und ein paar Sekunden später das 2. Klicken von der Endstufenplatine. Soweit Sogut.
Bei Stufe 1 von 10 (Lautstärke) gibt der Subwoofer Musik wieder, geht jedoch die Lautstärker vom Lied rauf, oder ich drehe manuell minimal den Regler hoch, dann gibt es ein richtig lautes Knacken und das Relais vom Verstärker schaltet ab. Somit kein Ton und das Relais gibt erst wieder nach dem Neustart frei.

Transistoren 2SK2378 und SJ406 wurden alle 8 Stück bereits ausgetauscht. Kondensatoren hab ich viele Durchgemessen, alle haben die angegeben Kapazität.

Ich denke das es ein Problem mit der Schutzschaltung gibt, bin mir dabei aber nicht ganz sicher. Der IC überwacht Eingangspannung, Amplitute und Mute. Eventuell ist ein Wiederstand durch oder ein Kondensator ausgetrocknet, und deshalb bekommt der IC verfälschte Werte und schaltet das 2.te Relais ab.

Oder aber ein weiter Transistor für den Leistungskreis schlägt ab einer gewissen Amplitute durch, es knackt laut, der IC bemerkt Überlast und schaltet das Relais wie vorgegeben ab.


Zu mir: Ich bin Elektroniker, leider noch nicht im Besitz eines Oszis. Das Yamaha Service Manual liegt mir vor und ich habe es schon ausgiebigst studiert. Auch das World Wide Web bringt mich nicht weiter, ich weiß nur, das es mehrere mit diesem Problem gibt.

WO LIEGT DIESE VERDAMMTE SCHWACHSTELLE IN DEM VERSTÄRKER?


Derzeit betreibe ich den Subwoofer mit einem anderen Subwoofer-Aktiv Modul welches ich mir mit Holz passend in die Öffnung rein "adaptiert" habe. Funktioniert auch, befriedigt aber nicht meinen inneren Monk, der das Ding wieder voll Funktionsfähig sehen will.

Gibt es hier nicht einen Yamaha-Service Techniker der Mitleid mit mir hat, und sagt: "Ja, das ist Bauteil XY, das macht öfters Probleme." Der Subwoofer ist schon seit knapp 20 Jahren auf dem Markt, da sollten sich doch mittlerweile ein paar findige Tüftler über des Rätsels Lösung gestolpert sein.



Vielen Dank, ich freue mich auf eure Antworten.
Gruß Konstantin


PS: Nein, ich werde den Sub nicht einschicken, ich will es lieber selber mit Hilfe reparieren.
Denon_1957
Inventar
#2 erstellt: 13. Sep 2019, 21:41

Konstantin-Bass (Beitrag #1) schrieb:
Hallo Gemeinde,

Folgendes Problem:

Der Subwoofer lässt sich einschalten, leuchtet grün, man hört das 1. Klicken vom Netzteilrelais und ein paar Sekunden später das 2. Klicken von der Endstufenplatine. Soweit Sogut.
Bei Stufe 1 von 10 (Lautstärke) gibt der Subwoofer Musik wieder, geht jedoch die Lautstärker vom Lied rauf, oder ich drehe manuell minimal den Regler hoch, dann gibt es ein richtig lautes Knacken und das Relais vom Verstärker schaltet ab. Somit kein Ton und das Relais gibt erst wieder nach dem Neustart frei.
Der Subwoofer ist schon seit knapp 20 Jahren auf dem Markt,
Vielen Dank, ich freue mich auf eure Antworten.
Gruß Konstantin
PS: Nein, ich werde den Sub nicht einschicken, ich will es lieber selber mit Hilfe reparieren.

Warum willst du mit aller Macht in so einen ALTEN Subwoofer noch Geld investieren ???
Kauf einen neuen und das Problem ist gelöst.
Konstantin-Bass
Neuling
#3 erstellt: 14. Sep 2019, 09:47
Hallo Janine,

der Subwoofer ist schon wirklich sehr perfekt wenn er läuft. Er hat einen Klang der seinesgleichen sucht.
Zudem geht es mir eher um das Reparieren. Der Subwoofer läuft ja bereits, nur leider nicht mehr mit der original Endstufe, und somit geht auch das Front-Bedienpanel nicht.

Ich möchte das Defekte Bauteil finden, darum geht es mir.

Bass hab ich ja genügend, hab ja noch 2 Rumstehen

Gruß
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 14. Sep 2019, 09:51
Hallo Konstantin,

ich sehe das etwas anders wie Norbert, denn jedes reparierte Elektronikgerät ist zunächst ein Stück weniger Elektroschrott und wird erst mal nicht durch ein kurzlebiges Neuzeitgerät ersetzt. Aber das ist meine ganz persönliche Sicht der Dinge.

Da Du ein lautes Knacken kurz vor dem Abschalten hören kannst, liegt der Fehler ziemlich sicher NICHT in der Schutzschaltung! Die macht meines Erachtens was sie soll, nämlich den Lautsprecher vor schädlichem DC schützen. Knacken im Ausgang wiederum ist ein Indiz für DC - letztlich eine Asymmetrie der beiden Halbwellen. Da die Endstufe bei leisem Pegel funktioniert und nur bei höherem Pegel "aussteigt", würde ich ein Spannungs- oder Strom(liefer)problem vermuten. Schaut man sich die Schaltung an, so fällt auf, dass es da für die Versorgungs- und Railspannungen eine Stabilisierungsschaltung gibt und zwar im Netzteil schon vor dem Trafo. Dort würde ich mit der Fehlersuche mal ansetzen. Kann ein Fehler dort ausgeschlossen werden, würde ich mir die beiden Stromlieferschaltungen ansehen. Hier auf dem Ausschnitt mit den beiden roten Rechtecken grob dargestellt:

Endstufe

Ich vermute, dass es da zur Asymmetrie der Spannungen kommt, wenn die Endstufe Strom zieht. Dadurch bricht eine der beiden Rails zusammen und es kommt zum Knacken. Ist aber nur eine Theorie.

Gruß
PBienlein
Konstantin-Bass
Neuling
#5 erstellt: 14. Sep 2019, 14:21
Hallo Harald,

das nenne ich mal einen qualifizierten Beitrag!

Aufgrund deiner Beschreibung bin ich auf die Kondensatoren C201,202,203,204,205,206 auf der Trafoplatine gestoßen. Und tatsächlich: einige haben einen Kapazitätsverlust.

C201: ist 0,9 uF soll 1uF
C202: ist 4,60nF soll 4,7nF
C203: ist 4,46nF soll 4,7nF !
C204: ist 4,28nF soll 4,7nF !
C205: ist 4,38nF soll 4,7nF !
C206: ist 0,34uF soll 0,47uF !

Bei C201 und C202 kann es sich noch um einen Messfehler von Multimeter handeln, die anderen sind aber dann deutlich weniger. Diese liegen meiner Meinung nach schon ausserhalb der Toleranz.

Deine Erklärung bezüglich des schädlichen DC-Stromes ist einleuchtend und spricht stark für das Stromproblem. Ich werde die besagten Kondensatoren (KH472M) und den 0,47uF Nachbestellen.

Auch die Transistoren in den von dir rot markierten Bereichen (Q1, Q2, Q3, Q4) sind mit dem Sparversand aus Fernost auf dem Weg in meine Werkstatt. (2SA1837 + 2SC4793) Diese wurden schon länger vor diesem Beitrag bestellt.

Da ich mich gestern noch so über den anderen unbrauchbaren Beitrag aufgeregt habe, ist nun ein Oszilloskop, Labornetzteil und Frequenzgenerator auf dem Weg. Waren eh schon lange auf der Wunschliste... Dann sollte es möglich sein das Netzteil laut Yamaha Service Manual zu überprüfen.

Ich werde nach dem Kondensatorentausch wieder einen Versuch wagen.
Auch wenn ich vermute, dass das noch nicht ganz des Rätsels Lösung ist, aber es geht vorran.


Schonmal vielen Dank dir!

Gruß Konstantin
PBienlein
Inventar
#6 erstellt: 14. Sep 2019, 15:28
Hallo Konstantin,

die gemessenen Elkos halte ich für unauffällig bei 20% Toleranz.

Aber ich meine du kannst auch schon ohne Oszi auf die Suche gehen. Es reicht meist ein Vielfachmessgerät (Multimeter): als erstes wird der Lautsprecher (6 Ohm) durch einen Hochlastwiderstand (8 Ohm / 100 Watt reicht erst mal) ersetzt. Damit ist sicher gestellt, dass der teure Lautsprecher bei der Reparatur nicht versehentlich zerstört werden kann. Dann ein Signal (Musik oder Sinus) einspeisen und die Lautstärke so weit erhöhen, bis das Relais abschaltet. Stimmt meine Theorie, müsste es einen messbaren Unterschied in den Rails oder den symmetrischen +/-12 Volt Versorgungsspannungen geben, denn auch dort könnte der Fehler liegen.

Ich schalte bei solchen Situationen immer gerne eine 60 bis 100 Watt Glühbirne (ausprobieren) in Serie in die Netzzuleitung, um den Strom zu begrenzen. Das ist schonender für die Halbleiter im Gerät

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 14. Sep 2019, 17:21 bearbeitet]
Konstantin-Bass
Neuling
#7 erstellt: 15. Sep 2019, 21:13
Hallo Harald,

bei den Kondensatoren war ich wohl etwas voreilig, in deren Datenblatt sind diese auch mit 20% Toleranz angegeben. Jedoch ist C206 (0,47uF/275V) mit 10% Toleranz angegeben und somit gut ausserhalb seines Bereiches. Das ist anscheinend ein Funkentsörkondensator der unter anderem bei Senseo Kaffeemaschinen anscheinend sehr oft kaputt geht und dort die wildesten Probleme auslöst.


Versorgungspannung Beim Trafo T201 hab ich neugierigerweise mal so nachgemessen. Unter Last messen kann ich erst, wenn der Hochlastwiederstand da ist. Ist doch eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme.

Zwischen 5.9 und 6.0 (ist im Plan rosa geschrieben) habe ich 11,7V AC soll 12,8V AC
Zwischen 0 und 12.1 habe ich 12,5V DC (nach dem Brückgleichrichter D203)

Was ich noch nicht ganz gefunden habe sind deine Messpunkte auf den Rails. Kannst du mir diese bitte genauer Benennen? Ich würde dann zwischen (Seite 15/Power Drive) Punkt 2.9 zu GND und -2.7 zu GND messen. Bitte korrigiere / ergänze mich an dieser Stelle.


Mir ist noch aufgefallen: Wenn ich das Netzteil einschalte und mit dem Multi auf den Stecker CB201 messe, dann spinnt mein Multi total. Es schaltet wild von AC auf DC um, der Wert geht stark schwankend rauf und runter.
(CB201 und CB202 sind die Stecker, die zum Verstärkerteil gehen.)

Sollte an diesen Abgängen nicht schon eine vernünftige Wechselspannung von den PWM Transistoren zu messen sein? Gleichgerichtet und Stabilisiert wird ja dann erst auf der Verstärkerplatine mit den D47,D48, D49 und D50 sowie mit den 2 großen C43 und C42 Kondensatoren und den kleineneren C44-C47.
(Zu finden bei Seite 15 Sektor H6 + I6)

Vielleicht auch ein Fehler?


Liebe Grüße
Konstantin

PS: Danke für den Tipp mit der Lampen-Strombegrenzung. Ich hab ein bisschen Recherchiert und mich geärgert dass ich auf sowas nicht schon früher aufmerksam geworden bin. Hab mir das Heute zusammengebastelt und werde es für die weiteren Versuche parat halten.
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 16. Sep 2019, 09:24
Hallo Konstantin,


Versorgungspannung Beim Trafo T201 hab ich neugierigerweise mal so nachgemessen. ...
Zwischen 5.9 und 6.0 (ist im Plan rosa geschrieben) habe ich 11,7V AC soll 12,8V AC
Zwischen 0 und 12.1 habe ich 12,5V DC (nach dem Brückgleichrichter D203)


Die Schaltung nach T201 beinhaltet die Spannungsversorgung der Standby-Automatik und hat m. E. nichts mit Deinem eigentlichen Problem zu tun. Im Übrigen: ob da gleich vor dem 8V-Stabi 11 oder 13 Volt anliegen, ist völlig egal. Hauptsache die Spannung ist höher als die Ausgangsspannung des Stabis von 8V.


Was ich noch nicht ganz gefunden habe sind deine Messpunkte auf den Rails.


Nun, das sind die Spannungen an den beiden Elkos C42, C43 auf der Hauptplatine und überall dort, wo <B+> und <B-> im Schaltplan steht. Laut Schaltplan sollen da um die +/- 110V DC! anliegen. Also Vorsicht beim Messen!

Ground zum Messen findest Du am sichersten zwischen C42 und C43 oder jeweils an den mittleren Pins der Steckverbinder CB201, 202. Meist ist auch das Aluchassis mit dem Kühlkörper selber auf GND gelegt (nachmessen!).

Im übrigen hier noch mal ganz deutlich ein Wort der WARNUNG! Auf der Netzteilplatine liegt mindestens am Brückengleichrichter D201, sowie an den beiden großen Elkos C209, C210 (1200µF/250V) Gleichspannung direkt aus dem Stromnetz an! Ich bitte das beim Hantieren am Gerät zu berücksichtigten, denn die kann lebensgefährlich sein! Also unbedingt Seite 6, Punkt 3 befolgen!


Sollte an diesen Abgängen nicht schon eine vernünftige Wechselspannung von den PWM Transistoren zu messen sein?
Ich würde mal denken, ja. Möglicherweise liegt also der Fehler tatsächlich schon auf der Netzteilplatine, wie ja weiter oben schon vermutet. Aber gerade dort bitte besonders vorsichtig sein - s.o.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 16. Sep 2019, 09:25 bearbeitet]
Konstantin-Bass
Neuling
#9 erstellt: 16. Sep 2019, 22:24
Hallo Harald,

zu Beginn: Man kann nicht direkt nach einer PWModulation mit dem Multimeter messen. Dort werden Taktungen/Frequenzen von bis zu 100khz verwendet, wobei hier ein herkömmliches Multimeter aussteigt.
So wurde es mir zumindest von meinem Elektro-Lehrer gesagt.

Nun zu den Spannungen:
Im Leerlauf habe ich an den C42 und C43 Elkos +117,7V & -117,7V (ohne Glühlampe)
Unter last bevor das Relais abschaltet, und diesmal mit Glühbirne vorher: +95,3 & -95,6
Im Moment wo es knacken würde brechen beide logischerweise zusammen. (Und Lampe wird gut hell)
Nach dem Knacken habe ich +95,3V und -95,7V.

Leider ist der Ausschlaggebende Moment nur sehr kurz bis gar nicht zu messen, da ja das Relais danach die Last wegschaltet und somit alles wieder im Leerlauf ist. Nichts desto Trotz gibt es eine leichte Assymetrie in der Gleichspannung B+ und B-.

Auf Seite 15 findet man bei der Power Drive Schaltung den Messpunkt (TP1 und TP2). Dort steht im Plan DC 50mV to 250mV. Im Leerlauf nachgemessen, konnte keine Spannung gemessen werden.
Ob das im Leerlauf gemessen relevant ist, weiss ich nicht.

Habe mir mit Isolierband und nicht Leitenden Materialien eine Halterung für die Platine gebaut, so konnte ich ohne Gefahr messen.

Morgen soll angeblich das Oszi kommen, damit sollten sich noch weitere Möglichkeiten ergeben.

Gruß Konstantin

PS: Seitdem die Glühbirne als Strombegrenzung in Reihe geschalten ist, seitdem versuchte auch das Relais nachdem es abgestürzt war wieder anzuziehen. Das hat es vorher nicht gemacht, da war nach jedem Knack Feierabend bis zum Neustart. Wird wohl tatsächlich eine Stromlieferproblematik sein.


Edit 17.09: Anscheinend habe ich eine unbewusste "lila" Allergie. Habe die eingezeichneten Spannungen für Markierungspunkte gehalten.
So peinlich das auch ist, somit ist die Toleranz der Halbwellen dann auch wieder in Ordung, da im Plan auch B+ höher angegeben ist als B-.


[Beitrag von Konstantin-Bass am 17. Sep 2019, 07:29 bearbeitet]
Konstantin-Bass
Neuling
#10 erstellt: 18. Sep 2019, 22:04
Update 18.09.19

Oszi und der restliche Kram ist angekommen. Nun konnte ich schon einen Teil messen. Wie Auf Seite 6 des Service Manuals wurde die Endstufenplatine angeschlossen und bestromt. Bei 0.93V des Signalgenerators konnte ich Saubere 40V Spitze-Spitze messen mit exact. 100Hz. Somit kann ein Fehler hier ausgeschlossen werden. Anbei ein paar Fotos des Prüflings:

Verstärkerplatine

Netzteil und Signalgenerator

Prüfungsaufbau

Leider ist der 1:100 Tastkopf für das Oszilloskop noch nicht da. Ebenso lässt der Trenntrafo auf sich warten. Somit kann ich das Netzteil an Netzspannung noch nicht mit dem Oszi messen.


Durch Zufall bin ich vor der ganzen Testerei mit der Prüfspitze des Multis auf B+ und GND unter 230V gleichzeitig gekommen. Es war genau das gleiche Geräusch das ich sonst auch immer höre.
Auch das Überlastrelais schaltete einwandfrei ab.
Daraus könnte man schließen das das Geräusch definitiv durch zusammenbrechen des Netzteils entsteht.
(Ist jetzt nicht wirklich überraschend )


Nun, dann sollte das Problem irgendwo hier liegen, bloß wo?
Netzteilplatine


Gruß Konstantin
Konstantin-Bass
Neuling
#11 erstellt: 21. Sep 2019, 01:10
Update 21.09.19

Fehler lokalisiert. Er liegt wohl auf dem Schaltnetzteil. Doch was ist der Auslöser?

Hier die Vorgabe, so sollte es aussehen:
Vorgabe Service Manual

Und die harte Realität:
Ist-Zustand

Die Wesentlichen Unterschiede sind die 280V ss zu 372V ss
Die Wellen befinden sich fast nur im positiven Anteil. Somit keine Wechselspannung mehr, sondern eher gepulste Gleichspannung.
Auch die Frequenz sollte bei 37kHz liegen und nicht bei 28,98 kHz (Soweit ich das richtig abgelesen hab)

Hat jemand eine Idee? Lastwiederstand, Mosfet,...?

Grüße
PBienlein
Inventar
#12 erstellt: 21. Sep 2019, 07:47
Hallo Konstantin,

das sieht ja fast so aus, als würde die negative Halbwelle im Primärkreis komplett fehlen. Überprüfe doch mal den Primärgleichrichter (D201).
Auch der Primärsiebelko C210 wäre in meinen Augen ein Kandidat. Und dann natürlich sämtliche Bauteile im Bereich der negativen Halbwelle. Ich habe das auf dem Ausschnitt unten mal markiert:

blaue Linien: negative Halbwelle
rote Linien: positive Halbwelle
grüner Kasten: vermutlicher Fehlerbereich

Netzteil

Auch R221, R217 nicht vergeßen!

Schaut man sich die Schaltung an so fällt auf, daß die Bereiche für die beiden Halbwellen fast identisch sind. Es werden überall NPN-Halbleiter verwendet. Klar gibt es eine Justiermöglichkeit mit VR201, um die beiden Halbwellen so identisch wie möglich zu machen. Die Induktion am Trafo kommt aber nur dadurch zustande, dass die beiden Primärwicklungen (1-2, 4-5) gegenläufig sind.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 21. Sep 2019, 08:45 bearbeitet]
Konstantin-Bass
Neuling
#13 erstellt: 22. Sep 2019, 22:43
Hallo Harald,

hier meine Messergebnisse:

R221 0,9Ohm soll 1Ohm
R217 0,92 Ohm soll 1Ohm

C210 hab ich schonmal gemessen, der ist auch in Ordung.

Auch den Triac D205 habe ich auch zufällig mal nachgemessen, scheint aber soweit in Ordung. Schaltet und hält wenn er belastet wird.


Beim Brückengleichrichter D201 hatte ich so meine Schwierigkeiten beim Messen:
Am Frequenzgenerator stellte ich 10Vss und 50Hz Sinus ein.

Erste Versuche mit 510Ohm Abschluss am Gleichspannungsausgang:
Positiv

Und die Messpitze und GND vertauscht am Gleichspannungsausgang:
Negativ


Hier kommt mir die hohe Frequenz der Negativ Halbwelle komisch vor. Ich hab es dann aber nochmal gemessen mit 47Ohm Abschlusswiederstand und dann passte (für mich) alles wieder.

47Ohm Positiv
47Ohm Positiv

47Ohm Negativ
47Ohm Negativ


Allgemein hatte ich beim D201 Schwierigkeiten beim messen. Die Frequenz sprang auch mit dem niedrigeren (47Ohm) Wiederstand manchmal bei der Negativen Halbwelle Hoch auf 1,1kHz und dann wieder auf die schönen 100Hz. Ist das ein Messfehler meinerseits oder liegt hier was im argen?
Wie sollte man so einen Brückengleichrichter am besten messen? Hättest du da einen Tipp für mich?


Gruß Konstantin

PS: Danke für die hochqualitativen Beiträge die du hier bringst. Das ist nicht selbstverständlich und eine Ausnahme in einem Forum. Ich schätze deine Hilfestellung sehr.
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 23. Sep 2019, 09:17
Hallo Konstantin,

der Brückengleichrichter D201 dürfte intakt sein. Eine Prüfung des BR mit der Diodenfunktion des MM an den einzelnen Pins wäre vielleicht noch eine Alternative - möglichst ausgebaut, um Fehlmessungen zu eliminieren. Nicht, dass eine der internen Diodenstrecken unterbrochen ist.

Wenn sich keine defekten Bauteile finden lassen und weder schlechte Lötstellen, noch Haarrisse in den Leiterbahnen lokalisierbar sind, wäre leider noch eine defekte Wicklung (1 - 2) am Trafo denkbar Den sollte man vielleicht ebenfalls im ausgebauten Zustand messen, ob alle (Primär)-Wicklungen noch ganz sind...

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 23. Sep 2019, 09:29 bearbeitet]
Konstantin-Bass
Neuling
#15 erstellt: 23. Sep 2019, 22:40
Tag der Abrechnung:

Habe alles fein ausgelötet und gemessen. Alles scheint ok oder zumindest gleich mit dem parallelem Aufbau.
Ich habe mich der Yamaha Anleitung geschlagen gegeben und wie angegeben die Transistoren Nachbestellt. Es sind auch viele weitere Bauteile dabei. Beim Trafo konnte ich mir keinen Schluss vorstellen zumal die Meisten auch Berichten das genau diese 4 Transistoren an den Kühlrippen sich verabschieden.

Ich werde in diesem Beitrag nun pausieren. Ca. Ende Oktober sollen die Bauteile aus Fernost dann endlich ankommen. Danach werde ich natürlich fleißig einlöten und berichten.

Bis dahin muss wohl oder übel der gute alte Monacor Passiv Sub seinen Dienst wieder antreten.
Auch wenn ich den Yamaha mit seinem abgrundtiefen Bass sehr vermisse in dieser Zeit.

In diesem Sinne
Bis dann!
Konstantin-Bass
Neuling
#16 erstellt: 13. Okt 2019, 23:10
Schutzbrillen sind Wichtig!

Hallo Gemeinde,

am Samstag Abend sind die letzen Bauteile gekommen, also ging´s heute gleich drauf los zum einlöten.

Nun wurde geändert:

Großer Elko von 1200uF auf 1500uF
Brückengleichrichter 6A auf 8Ampere
Triac D205 Neu
Q203+202 Neu
Q204+205 Neu
Q206+207 Neu
Beide 1Ohm 2Watt Lastwiederstände R216+R217

Lange Rede kurzer Sinn, mit Strombegrenzungs-Glühlampe eingeschaltet, 1 relais gehört (passt), dann aufs 2te relais gewartet, jedoch einen saftigen Knall bekommen und fliegende Stücke vom Q202 serviert.

IMG_20191013_213652

IMG_20191013_213705


Entweder wie schon vermutet Windungsschluss im Trafo T202 (überhaupt gar nicht mehr lieferbar als ersatzteil) oder irgendwelche Bauteile haben sich nicht vertragen und hochgeschaukelt. Vor dem Knall konnte ich noch bemerken das der Wiederstand R217 wärmer wurde wie alle anderen Bauteile.

IMG_20191013_193647

Ich werde das Projekt abschließen in dem ich daraus einen passiven Sub mache. Bin aber gerne für Vermutungen offen was der Fehler gewesen sein könnte.

Hoffentlich hat der/die Entwickler dieser Platine Durchfall und weit und Breit kein Klopapier.


In diesem Sinne.
PBienlein
Inventar
#17 erstellt: 14. Okt 2019, 06:50
Hallo Konstantin,

das klingt ja nicht so gut . Gehört hinter Q202 nicht eine Glimmerscheibe? Auf den Bildern kann ich jedenfalls keine erkennen.

Gruß
PBienlein
Blackdaniel
Neuling
#18 erstellt: 22. Jul 2020, 14:17
Hallo Yamaha YST SW 800 Freunde,

ich habe mir eine defekt Box gekauft. Fehler der immer wieder bei dem Model vorkommt. Schaltet ein Grüne LED geht an. Relais klickt einmal.

Bei der ersten Überprüfung stelle sich ein Haarriss auf dem Schaltnetzteil zum Trafo zum Pin 1 und 2 als defekt heraus. Der Lastwiderstand R217 und die beiden Transistoren Q202 und Q203 sind hin. Bei ebay habe ich mir dann beide Widerstände R216 und R217 (1Ohm statt 2Watt in 3 Watt) bestellt.

Die Transistoren (C4140 / 2SC4140) habe ich in China bestellt weil Conrad und Co. diese nicht im Angebot hat.

Wo bestellt ihr Original Ersatzteile für Yamaha Geräte?
Blackdaniel
Neuling
#19 erstellt: 22. Jul 2020, 15:01
@PBienlein

Ich möchte einen Wicklungsschluss am Trafo ausschließen.

Welchen ohmschen Widerstand besteht am Trafo zwischen 1 und 2 bzw. 4 und 5? Ich hatte einen defekten Q206 vermutet (Kurzschluss zwischen Colektor und Emitter) weil der gemessene Widerstand im eingebauten Zustand kleiner 10 Ohm ist am Q207. Erst nach dem auslöten stellte ich fest, dass das Teil okay ist. Die weitere Überpüfung ergab dann dann einen Haarris. Dieser wurde repariert.

Ich messe - im ausgeschalteten Zustand - am Trafo zwischen 1 und 2 bzw. 4 und 5 kleiner 10 Ohm. Ist das okay?

DSC_1001
PBienlein
Inventar
#20 erstellt: 22. Jul 2020, 18:08
Bei diesen Trafos in Schaltnetzteilen ist eine ohmsche Messung immer ziemlich niederohmig. Ich denke, das passt so.
Blackdaniel
Neuling
#21 erstellt: 23. Jul 2020, 17:03
@Bienlein

DANKE für die fixe Rückmeldung

und bleib gesund!
rolg
Neuling
#22 erstellt: 22. Sep 2020, 00:13
Hallo,

ich habe ebenfalls einen zerschossenen YST-SW800. Bei mir ist die Leistungsstufe des Netzteils in Rauch aufgegangen. Ich wäre für einen Tipp dankbar, woher Ihr die Halbleiter für's Netzteil bestellt habt.

Viele Grüße:
Roland
Blackdaniel
Neuling
#23 erstellt: 22. Sep 2020, 16:45
@rolg

schau mal bei ebay rein. 5 Watt Widerstände direkt aus Germany. Leistungstransitoren
2SC4140 auch bei ebay China oder England.

Viel Erfolg


[Beitrag von Blackdaniel am 22. Sep 2020, 16:47 bearbeitet]
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