Auf der Suche nach ungekürzten Radiomitschnitten 11.09.2001

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rtimo34
Neuling
#1 erstellt: 08. Jul 2018, 10:29
Ich bin auf der Suche nach verschiedenen ungekürzten sowie unbearbeiteten Orginal Radiomitschnitten vom 11.September 2001.
Ich war damals 17 jahre jung, saß ab 14:00 Uhr im Auto und wir hörten Radio (in der nähe von Chemnitz). Alles im Radio war ganz normal. Es wurde auf einmal ganz gruselige Musik gespielt und wir schalteten das Radio aus. Auf einem Einkaufsparkplatz angekommen ging meine Begleitung in den Laden und ich vor das Auto eine Rauchen. Als ich wieder in das Auto stieg und das Radio einschaltete, war überhaupt nichts mehr normal. Es wurde ohne Punkt und Komma in einer übelsten schnelligkeit irgendetwas von Flugzeug und Zwillingstürmen geredet. Zuerst dachte ich an eine Doku vom 1. oder 2. Weltkrieg. Als ich aber bemerkte, dass auf wirklich allen Radiosendern so geredet wurde hörte ich genauer hin und es wurde mir klar das dies gerade in der Gegenwart passiert. Meine Begleitung kam aus dem Einkaufsladen heraus, wo sonst nie Radio lief und meinte zu mir, dies sei ja voll übel. Selbst in diesem Supermarkt läuft das Radio in voller Lautstärke und irgendwelche Terroristen seien gerade in ihrem Element am Werk. Es lief ein alter Mann an unserem Auto vorbei und dieser Mann meinte, dass jetzt wohl der Zeitpunkt eines 3. Weltkrieges gekommen sei. Booooohhh, die Gänsehaut werde ich nie vergessen.Zuhause angekommen hörte ich bis nach Mitternacht weiter Radio, da wir dort kein Fernsehen hatten. Immer wieder hörte ich Radiosprecher sagen, dass dieser Tag in die Geschichtsbücher eingehen wird wie kaum ein anderer Tag zuvor. Wieder verspürte ich übelste Gänsehaut. Leider habe ich von diesem Tag rein gar nichts auf Kasette aufgenommen. Darüber ärgere ich mich heute nun richtig. Dieses Ereigniss hat mich bis heute fasziniert (bitte nicht falsch verstehen). Immer wieder wurden andere Geschichtliche Ereignisse erwähnt, wo ich noch nicht auf dieser Welt war und somit diese Ereignisse nicht miterleben durfte/konnte. Den 11.9.2001 habe ich aber voll und ganz von Anfang bis Ende am Radio mitverfolgt. Daher kommt mein großes Interesse an diesem denkwürdigen Tag.
Wir schreiben nun das Jahr 2018, es sind bald 17 Jahre vergangen und nun bin ich doppelt so alt wie am 11.9.2001.
Ich habe mich nun auf die Suche gemacht nach Radiomitschnitten von diesem Tag.
MDR JUMP meinte zu mir, dass bei ihnen von diesem Tag keine Aufzeichnungen mehr vorhanden seien....BITTE WAS??? Solch ein Geschichtsträchtiger Tag und nicht wurde für spätere Generationen aufgenommen und abgespeichert?? WIE BITTE?? Nicht Euer ernst, oder doch?!!? Hierüber habe ich mich wieder maßlos geärgert.

Ich bin auf der Suche nach unbearbeiteten und ungekürzten Orginal Radiomitschnitten vom 11.9.2001
Kurz vor dem Beginn bis Mitternacht.

Weiß jemand von Euch, wo man legal und am besten kostenlos diverse Mittschnitte dieses Tages bekommen kann? Es ist rein für meinen privaten Gebrauch gedacht. Dies möchte ich gerne hiermit ausdrücklich betonen. Nur für den privaten Gebrauch.
Wer kennt Radiosender, die über Mittschnitte von damals verfügen oder wer hat selbst Mitschnitte damals angefertigt und könnte mir diese evtl über FB/Email zukommen lassen?
Ich wäre über jeden Tipp maßlos dankbar.
Ich habe zu diesem Thema auch eine FB Seite angefertigt, um evtl Leute mit Tipps zu Links zu erreichen.
Hier der Link zu meiner FB Seite: https://www.facebook.com/11.September2001RadioUndTvSammlung/


Falls es hier jemanden gibt, der über entsprechendes Wissen verfügt, wäre ich sehr dankbar wenn dieses vorhandene Wissen mit mir geteilt werden würde.


Im voraus sage ich schon mal herzlichst Danke fürs Lesen sowie Danke für die eingehenden Tipps zu Radiomitschnitten von diesem Tag.

Lg rtimo34


[Beitrag von rtimo34 am 08. Jul 2018, 10:35 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#2 erstellt: 08. Jul 2018, 15:37
Hast du das schon mal bei Radioforen.de angefragt? Da findet sich vielleicht eher Jemand.

Es ist tatsächlich so, dass bei Popwellen meist gar Nichts aufgezeichnet wird. Aus Sicherheitsgründen wird Alles 24 h auf dem Server aufbewahrt und dann verworfen, 2001 wurde da auch schon digital gearbeitet. Von Sowas existieren dann meist nur Ausschnitte. Grössere Chancen hast du bei Informations und Kulturwellen. Bis in die 90er wurde noch mit Bandmaschinen gearbeitet und Material häufig archiviert, aber das trifft eher auf vorproduzierte Sendungen wie Features, Hörspiele und Reportagen zu, Livesendungen liefen und laufen halt live. Täglich 24 h Radio aufnehmen hätte ja auch einen wahnsinnigen Verbrauch an Bandmaterial gefordert (wenn man mal bedenkt, dass man dafür Pro Stunde 1100 m Band verballert hätte bzw. später unendlich viele DAT Cassetten oder ab Ende der 90er massig Festplatten, weil da noch nicht viel mehr als 20 GB ging, ausser auf Streamerbändern.

Es ist schon traurig, was für ein Schatz an Material einfach nur versendet und nirgends dokumentiert ist. Mir geht das bei Vielem so. Ich interessiere mich unheimlich für mediale Geschichte und Fernsehen und Radio wie es früher war (im Fernsehen auch gerade das Design und die Logos und Animationen, die waren nämlich bis in die frühen 90er sehr sehr aufwändig und schön), aber was meinst du wie viel davon übrig ist? Nur das, was irgendwer privat auf Video aufgenommen und zufällig noch zwischen oder nach dem Film mit drauf gekommen ist. Wenn bei RTL mal wieder Jubiläum ist, wird häufig der Programmstart von 1984 gezeigt, aber immer nur kurze Sequenzen in ganz schlechter Qualität, weil die nämlich kein Band davon im Archiv haben, da gibt es bei youtube die ganze erste Stunde von RTL plus und man sieht ganz genau, dass eine Privatperson das von einem alten VHS Band, das mit einem Mono VHS Recorder über ein analoges Dachantennensignal aufgenommen wurde gerippt hat. Die Qualität ist also denkbar bescheiden, wäre sowas auf Betacam SP erhalten geblieben, wäre die Qualität immernoch sendefähig.

Auch vom Kultsender TELE 5 (also dem alten TELE 5, das 1993 zum DSF wurde) sind nur ein paar alte Folgen von Kultgameshows erhalten geblieben. Das tolle Kinderprogramm, die Musiksendungen und der Sendestart, sowie das Ende, die Logos und Animationen existieren nur noch auf irgendwelchen Privataufnahmen in dementsprechend schlechter Qualität. Es wäre unmöglich heute einen ganzen Sendetag zu reproduzieren. Es ist ein absoluter Jammer.

Genau so ist es mit so geschichtsträchtigen Einrichtungen wie DT 64 von 1988 bis 1993, da ist bis auf Aufnahmen aus Privatarchiven gar nix mehr übrig. Wurde Alles abgewickelt. Elf 99 gab es nach Ende des D.FF noch auf RTL plus und auf VOX, vom alten VOX ist auch nix mehr übrig. Und mit analogen Audiocassetten kann man ja hervorragende Qualität erreichen, wenn man ein gutes Cassettendeck hat und Cassetten benutzt, die darauf eingemessen sind, nur hatten die meisten irgendein Plastik CD Radioei von Watson oder so, die haben dann die erst Beste Cassette dafür benutzt, meistens eine, die die Dinger gar nicht richtig bespielen konnte und am Ende war mehr Rauschen als Musik drauf. Das Problem ist da nämlich, dass solche Billigheimer nur mit einfachen Cassetten erträgliche Ergebnisse erzielen konnten, weil sie auf die besseren nicht ausgelegt waren, dafür brauchte man bessere Recorder. Die meisten dachten aber, wenn man eine gute Cassette kauft wird auch die Aufnahme besser.

Deshalb sind verdammt viele Aufnahmen heute nur noch in schlechter Qualität vorhanden und Vieles wird einfach verloren gehen, weil manche Leute nicht mehr wissen, was für Schätze in ihrer Cassetten oder Videosammlung schlummern, bis auf ein paar Homevideos wird dann Alles vernichtet und so geht von der Geschichte leider immer mehr verloren.

Ich denke aber, dass speziell vom 11. September noch sehr viel Material existiert. Zumindest war an dem Tag im Fernsehen Alles anders als sonst. Ich war damals im CVJM in einem Bandprojekt namens TenSing, wir hatten an dem Tag einen Auftritt und trafen uns an der Kirche, ich war da 15. Ich kam mit 2 Freunden direkt von der Schule da hin und alle waren total geknickt. Natürlich waren da viele Christen, die das Thema sehr ernst nahmen. Traurig sagten uns die, die schon da waren "Der Auftritt fällt aus.", ich fragte warum. "Hast du denn heute noch kein Fernsehen geschaut? Es ist Krieg.", wir sind dann zu mir gelaufen, es war Nachmittags gegen 3, ich habe den Fernseher eingeschaltet, wir hatten damals 33 Programme und auf ALLEN Sendern inklusive dem Kinderkanal, Super RTL und den Shopping Sendern liefen bis abends um 6 oder 7 die gleichen Bilder von CNN in Dauerschleife, immer wieder flog das Flugzeug in die Türme und man sah wie sie zusammen fielen, zwischendurch Analysen, Interviews usw., VIVA sendete daraufhin 2 Tage lang Schwarzbild, es war nur das Bildschirmlogo und ein Laufband am unteren Bildschirmrand zu sehen in dem stand, dass aus Rücksichtnahme vor den Opfern das Programm für 2 Tage unterbrochen wird, MTV nur noch ruhige Songs. Die Nachrichten unterschieden sich nur minimal, weil je nach Zugehörigkeit der Sender entweder das Signal von n-tv (RTL), N24 (ProSieben/SAT.1/kabel eins) oder eben von ARD und ZDF zugeführt wurde.

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Verhalten im Vergleich zu anderen Katastrophen in den letzten Jahren nicht ganz nachvollziehen kann, denn selbst als sowas seitdem häufig in Europa und auch in Deutschland passiert ist, wurden nie wieder solche Maßnahmen eingeleitet. Natürlich - es gab Sondersendungen, Brennpunkte in der ARD, Liveschalten auf Nachrichtensendern, Phoenix oder es liefen Ticker durchs Bild, aber so ein Ausnahmezustand, der die gesamte Medienlandschaft betraf ist NIE WIEDER in dem Ausmaß passiert.

Natürlich war das ein furchtbares und schlimmes Ereignis, aber für mich zeigt das irgendwie, dass unsere Gesellschaft offenbar so amerikanisiert ist, dass das was dort passiert immer noch mehr Priorität hat als vor unserer eigenen Haustür und das finde ich bedenklich. Denn ich glaube nicht, dass CNN, Fox News, NBC und wie sie alle heißen ihr Programm geändert haben, als ein LKW in den Berliner Weihnachtsmarkt gefahren ist, als der Anschlag in der Londoner U-Bahn oder das Atentat beim Konzert in Frankfreich stattgefunden hat.

Alle waren mega betroffen und heute erzäht sogut wie Jeder davon, als wäre das in seinem Garten passiert. Und häufig fällt der Satz "An dem Tag weiß Jeder noch was er gemacht hat...", danach sind so viele Schlimme Sachen passiert, die viel näher an uns dran waren, aber davon redet Keiner mehr so. Alle haben plötzlich so getan, als wäre der Dritte Weltkrieg ausgebrochen und beträfe es ihn persönlich, genau so wie es urplötzlich total hip war, als diese Je Suis Charly Geschichte passiert ist im Facebook oder Whatsapp Profil eine französische Fahne übers Foto zu legen, was ich mega albern und aufgesetzt fand. Natürlich haben die Leute da Solidarität verdient, aber ich möchte mal wissen, wer von Denen (also gefühlt 95% der Deutschen) tatsächlich verstanden hat, was genau da passiert ist und sich im Nachhinein noch damit beschäftigt hat, was das irgendwie rechtfertigen würde, oder wer von Denen tatsächlich einen engen Bezug zu Frankreich hatte.

Ich finde das ehrlich gesagt immer sehr befremdlich, wenn sowas passiert und dann auch B-Promis vor der Kamera sitzen und ein ganz trauriges Gesicht auflegen und erzählen wie erschütternd das ist. Das löst in mir manchmal so eine Fremdscham aus, ich kann das kaum beschreiben, aber es wirkt auf mich irgendwie nicht so richtig glaubwürdig.

Ich will damit nicht die Ernsthaftigkeit solcher Ereignisse runterspielen, ich finds nur bedenklich, was die Medien für ein Bild daraus erstellen und ein Großteil der Menschheit das komplett übernimmt und es offensichtlich zu einer Art Trendsportart wird, betroffen zu sein. Es ist wie, wenn alle 10 Jahre mal ein Flugzeug abstürzt, dann stellen die Medien das dar, als wären gleichzeitig Tausende Flugzeuge abgestürzt und die Hälfte der Bevölkerung hat plötzlich Angst zu fliegen, obwohl die Wahrscheinlichkeit tagtäglich bei einem Verkehrsunfall zu sterben viel viel höher ist.

LG Tobi
rtimo34
Neuling
#3 erstellt: 08. Jul 2018, 16:12

DOSORDIE (Beitrag #2) schrieb:
Hast du das schon mal bei Radioforen.de angefragt? Da findet sich vielleicht eher Jemand.
LG Tobi


Erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort zu meiner Frage.
Ich mach mich mal nun auf die Socken und frage bei Radioforen.de an, ob dort evtl von jenem Tag etwas in voller Länge existiert. Ich geb diesbezüglich dann auch mal hier Rückmeldung dazu.


Viele Grüsse,

rtimo34
rtimo34
Neuling
#4 erstellt: 09. Jul 2018, 12:18

DOSORDIE (Beitrag #2) schrieb:
Hast du das schon mal bei Radioforen.de angefragt? Da findet sich vielleicht eher Jemand.
Ich denke aber, dass speziell vom 11. September noch sehr viel Material existiert. Zumindest war an dem Tag im Fernsehen Alles anders als sonst. Ich war damals im CVJM in einem Bandprojekt namens TenSing, wir hatten an dem Tag einen Auftritt und trafen uns an der Kirche, ich war da 15. Ich kam mit 2 Freunden direkt von der Schule da hin und alle waren total geknickt. Natürlich waren da viele Christen, die das Thema sehr ernst nahmen. Traurig sagten uns die, die schon da waren "Der Auftritt fällt aus.", ich fragte warum. "Hast du denn heute noch kein Fernsehen geschaut? Es ist Krieg.", wir sind dann zu mir gelaufen, es war Nachmittags gegen 3, ich habe den Fernseher eingeschaltet, wir hatten damals 33 Programme und auf ALLEN Sendern inklusive dem Kinderkanal, Super RTL und den Shopping Sendern liefen bis abends um 6 oder 7 die gleichen Bilder von CNN in Dauerschleife, immer wieder flog das Flugzeug in die Türme und man sah wie sie zusammen fielen, zwischendurch Analysen, Interviews usw., VIVA sendete daraufhin 2 Tage lang Schwarzbild, es war nur das Bildschirmlogo und ein Laufband am unteren Bildschirmrand zu sehen in dem stand, dass aus Rücksichtnahme vor den Opfern das Programm für 2 Tage unterbrochen wird, MTV nur noch ruhige Songs. Die Nachrichten unterschieden sich nur minimal, weil je nach Zugehörigkeit der Sender entweder das Signal von n-tv (RTL), N24 (ProSieben/SAT.1/kabel eins) oder eben von ARD und ZDF zugeführt wurde.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich dieses Verhalten im Vergleich zu anderen Katastrophen in den letzten Jahren nicht ganz nachvollziehen kann, denn selbst als sowas seitdem häufig in Europa und auch in Deutschland passiert ist, wurden nie wieder solche Maßnahmen eingeleitet. Natürlich - es gab Sondersendungen, Brennpunkte in der ARD, Liveschalten auf Nachrichtensendern, Phoenix oder es liefen Ticker durchs Bild, aber so ein Ausnahmezustand, der die gesamte Medienlandschaft betraf ist NIE WIEDER in dem Ausmaß passiert.
Natürlich war das ein furchtbares und schlimmes Ereignis, aber für mich zeigt das irgendwie, dass unsere Gesellschaft offenbar so amerikanisiert ist, dass das was dort passiert immer noch mehr Priorität hat als vor unserer eigenen Haustür und das finde ich bedenklich. Denn ich glaube nicht, dass CNN, Fox News, NBC und wie sie alle heißen ihr Programm geändert haben, als ein LKW in den Berliner Weihnachtsmarkt gefahren ist, als der Anschlag in der Londoner U-Bahn oder das Atentat beim Konzert in Frankfreich stattgefunden hat.
Alle waren mega betroffen und heute erzäht sogut wie Jeder davon, als wäre das in seinem Garten passiert. Und häufig fällt der Satz "An dem Tag weiß Jeder noch was er gemacht hat...", danach sind so viele Schlimme Sachen passiert, die viel näher an uns dran waren, aber davon redet Keiner mehr so. Alle haben plötzlich so getan, als wäre der Dritte Weltkrieg ausgebrochen und beträfe es ihn persönlich, genau so wie es urplötzlich total hip war, als diese Je Suis Charly Geschichte passiert ist im Facebook oder Whatsapp Profil eine französische Fahne übers Foto zu legen, was ich mega albern und aufgesetzt fand. Natürlich haben die Leute da Solidarität verdient, aber ich möchte mal wissen, wer von Denen (also gefühlt 95% der Deutschen) tatsächlich verstanden hat, was genau da passiert ist und sich im Nachhinein noch damit beschäftigt hat, was das irgendwie rechtfertigen würde, oder wer von Denen tatsächlich einen engen Bezug zu Frankreich hatte.
LG Tobi


Hab mich nun bei Radioforen.de registriert und angemeldet. Ich kann noch keine eigenen Beiträge dort erstellen so wie hier, dafür fehlen mir die Rechte dort und ich warte auf freischaltung durch einen Admin von dort......Geduld Geduld

Ich selbst empfand den 11.9.2001 schon als etwas sehr unheimlich besonderes. Alles dort passierte kam aus dem Nichts. Ohne Vorwarnung. Dies hat mich irgendwie von Anfang an in einen Bann gezogen.
Ein anderes Weltgeschichtliches Ereigniss habe ich im Alter von 5 Jahren mitbekommen. Es war der Fall der Berliner Mauer sowie der Zerfall der UDSSR.
Dieses Ereigniss war auch im Fernsehen dauerhaft präsent. Nur hier zog sich dies über Tage---Nein, Wochen hin!. Am 11.9.2001 geschah alles innerhalb von 8 Stunden ( WTC 7 Einsturz incl.) und es gab überhaupt keine auch nur ansatzweise Vorwarnung. Beim Mauerfall sagte mir mein Vater hingegen, dass es in absehbarer Zeit mit der DDR soweit sein wird das diese dann nur noch in den Geschichtsbüchern existieren wird.

Man muss auch die Verhältnissmäßigkeit zu anderen Ereignissen betrachten. Beim 11.9.2001 waren beim 2. Flugzeugeinschlag alle Kameras vor Ort. Hinzu kam dann noch das brennende Pentagon. Und dann noch der Absturz in Pennsylvania. Es waren somit 4 Flugzeuge, die entführt und zielgerichtet zum Absturz gebracht wurden innerhalb von Stunden. Das gab es wirklich in der Geschichte der Menschheit noch nie. Das alles war zuvor nur Stoff von Actiongeladenen Kinofilmen. In der Realität hätte niemand damit auch nur zu denken gewagt das so etwas passieren könnte oder gar würde.
Andere Ereignisse in Amerika waren auch von Bedeutung, doch bei weitem nicht so krass wie der 11.9.2001.
1993 wurde bereits ein Anschlag auf das World Trade Center verübt. Hiervon habe ich als damals 9 jähriger herzlich wenig mitbekommen, obwohl ich jeden Tag Fernsehen geschaut habe und auch Radio gehört habe.
1995 beim Oklahoma Attentat habe ich dies zwar mitbekommen, im Fernsehen und Radio lief aber alles beim alten, Sondersendungen gab es zwar, doch es wurde wie gewohnt Werbung eingespielt und auch das Abendprogramm ab 20:15 Uhr auf RTL und Co. wurde nicht verändert.
Am 11.9.2001 war dem nicht so.
Auch beim Bostoner Anschlag in jüngerer Vergangenheit war das Medien Tam Tam nicht so groß.

2002 lief ein Schüler in Erfurt an seinem ehem. Gymnasium Amok. Die Radiosprecher redeten auch ohne Punkt und Komma, jedoch wurden normal Verkehrsnachrichten gesendet und auf reinen Musiksendern ohne Nachrichten wie zum Beispiel Radio Energy wurde davon überhaupt nichts gesendet. Das war am 11.9.2001 nicht so. Selbst auf Radio Energy wurde ohne Punkt und Komma davon berichtet. Beim erfurter Amoklauf wurde am nächsten Tag schon wieder normales Radioprogramm gesendet und nur in den Nachrichten zu vollen Stunde war etwas zu hören über Erfurt.

Würde hierzulande solch ein Ereigniss wie der 11.9.2001 stattfinden, dann glaube ich schon das auch hier und dem Rest der Welt alle Leitungen von TV und Radio nicht mehr still stehen würden.

Aber was ist schon ein LKW Amoklauf mit 30 oder gar 100 Toten? Daran haben sich Menschen bereits Weltweit gewöhnt und es ist überhaupt nichts mehr besonderes. Egal wo dies auf der Erde passiert.
Würde sich hierzulande ein Mann mit Sprengstoff in die Luft sprengen und 50 Menschen mit in den Tod reißen, dann wäre hier nichts mehr normal in Tv und Radio für 2 Tage bis 7 Tage. Regional aber nur. In Indien käme es in den Kurznachrichten. Bei uns sehe ich aber genau selbiges. Ich war mal 2010 bei einem Pakistaner zu Gast in dessen Wohnung. Dort lief auch Pakistanisches TV. Es wurde in Afgahnistan ein Anschlag der Taliban verübt. Es starben dort rund 80 Leute. Im Pakistanischen TV war viel zu sehen und es gab dort Sondersendungen zu diesem Anschlag. Auf allen Pakistanischen Sendern.......... Im Pakistanischen TV wohlgemerkt und betont.
Als ich dann wieder am Abend zuhause war und deutsches Fernsehen sah, wurde auf ARD,RTL und allen anderen Sendern dieser Anschlag nur ganz kurz in den Kurznachrichten aus aller Welt gezeigt.
Hierzulande ist solch ein schweres Verbrechen auch nur kurz der rede Wert.
Genauso verhält es sich aber auch, wenn hierzulande ein irrer mit seinem Auto/LKW in eine Menschenmenge fährt und es zb. 30 Tote dabei gibt. Ist in der Welt nur kurz der Rede Wert.

Bei dem Anschlag vom 11.9.2001 verhält sich dies aber grundsätzlich anders. 3000 Tote sind schon mehr als "nur" 30 - 100 Tote.
Auch die Region muss bedacht werden. Es ist etwas anderes, wenn es in einem Krisengebiet mit zb Bürgerkrieg mal richtig scheppert und dort Flugzeuge abstürzen als in einem frielichen Gebiet wie New York oder Berlin.
Der 11.9.2001 ist in einem friedlichen Gebiet passiert. Dies hat mich persönlich auf einmal richtig in den Bann gezogen. Zumal dann noch das Pentagon angegriffen wurde. Verschwörungstheorien hierzu lasse ich mal ganz ausser Acht. Ob nun die Amis dies selbst waren oder nicht sei mal dahingestellt. Alleine schon die Tatsache, dass so etwas derartiges passiert hat mich irgendwie damals so wie heute vor dem Radio fasziniert (bitte nicht falsch verstehen!!!).

Als das Pentagon angegriffen wurde, meinte ein älterer Nachbar zu uns: "Jetzt hat es die Richtigen erwischt. Das lassen die Amis sich sicherlich ganz und gar nicht gefallen. Wer auch immer das war, derjenige sollte lieber jetzt froh sein wenn er nie geboren worden wäre. Hoffentlich nehmen die dies jetzt nicht zum Anlass für den 3. Weltkrieg" Solche Sätze von einem alten Mann zu hören war etwas besonderes und bescherrte mir wieder Gänsehaut.

Solch einen Tag habe ich zuvor und auch danach nicht mehr erlebt. Damals war ich 17 Jahre jung und bin jetzt 17 Jahre älter und somit 34/ bald 35 Jahre alt...............
AlexG1990
Inventar
#5 erstellt: 10. Jul 2018, 00:26
Hab das gerade mal kurz überflogen.

Ja, der 11. September...da fällt mir auch was ein...

Damals war ich 11 (!) Jahre alt. Wir waren in der 6. Klasse gerade auf Klassenfahrt, in einem total abgelegenen Jugendherbergs-"Kaff" (mit grünem "Mini-Ortsschild") zwischen Koblenz und Limburg. Dort wo der Hund begraben liegt...

Mit 11 Jahren wusste ich zwar wo die USA und wo New York liegt, aber die Welt war doch noch ziemlich klein.
Und 2001 (!), als 11-jährige 6-Klässler...da hatte wir noch keine Handys, kein Internet, keine Smartphones, kein "Multimedia"...NICHTS! (Durften wir auch gar nicht.) Die 2 "Bonzen"-Jungs die ein Handy hatten, hatten es ja nichtmal dabei.
Es gab auch nirgends auch nur einen Ghettoblaster oder einen Fernsehraum...nein.
Es gab neben der Herberge eine Karten-Telefonzelle, und da wurde eben nachmittags oder abend ab und zu mal die Mama angerufen...

"Irgendwie" gegen späten Nachmittag ist dann so langsam irgendwie was durchgesickert, durch die, die gerade zufällig zu Hause angerufen hatten..."irgendwo da in Amerika muss was ganz schlimmes passiert sein"...
Jeder hat was anderes aufgeschnappt, und so gingen dann die Bruchstücke um...

Ab da ging irgendwie so eine "raunende Stimmung" durch die Runde, und keiner wusste wirklich was da jetzt los ist - und so richtig begriffen hatte das keiner von uns kleinen Jungs.
Unsere Klassenlehrerin hatte sich dann per Telefon über Bekannte einiges an Infos zusammengeholt, und in der Abendrunde versucht uns das auf irgend eine passende Art zu vermitteln.

Dann fand sich doch noch einer von uns, der ein billiges Mini-Radio'chen im Gepäck hatte - das durfte dann "ausnahmsweise" natürlich mal in Betrieb genommen werden. Da haben wir dann auf einem Zimmer in Trauben um dieses Ding rumgestanden und sind mit Informationen zugeballert worden, die wir dann doch alle noch nicht so ganz einordnen konnten...es hatte einfach ein "Bild" gefehlt!

So abends gegen 20 Uhr (nach unserer "Runde") haben wir dann um die Ecke im Erdgeschoss von außen durch das Fenster geschaut wo der "Herrbergs-Vater" im Zimmerchen gesessen hat, wo ARD auf einem 30cm-Fernseher'chen mit Zimmerantenne gelaufen ist...da standen wir dann in 5er-Grüppchen vor diesem Fenster und haben dann zum ersten Mal diese Bilder gesehen...

Seit dem waren die letzten Tage der Klassenfahrt erstmal etwas "überschattet"...auch wenn alles erstmal "ganz normal" weitergegangen ist...

Erst als wir wieder zu Hause waren wurden wir dann umfassend informiert...und da habe ich das dann auch erst alles richtig verstanden, und zu Hause dann Zusammenfassungen im Fernsehen gesehen (das lief ja wochenlang...)

Ja, das ist mir sogar als 11-jähriger so in Erinnerung geblieben...

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Und nebenbei fällt mir da "im Rückblick" auf, dass man sich das heute auch als 11-jähriger gar nicht mehr vorstellen kann, derartig von Information abgeschnitten zu sein wie wir damals.
Klar gab es Radio (und Fernsehen)...aber es gab außer einer Telefonzelle und glücklicherweise einem (!) kleinen Mini-Radio absolut KEINE MÖGLICHKEIT für uns irgendwas aus der Welt mitzubekommen...
Heute unvorstellbar...

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Deshalb sind verdammt viele Aufnahmen heute nur noch in schlechter Qualität vorhanden und Vieles wird einfach verloren gehen, weil manche Leute nicht mehr wissen, was für Schätze in ihrer Cassetten oder Videosammlung schlummern, bis auf ein paar Homevideos wird dann Alles vernichtet und so geht von der Geschichte leider immer mehr verloren.

Ich hab als Kind viel aufgenommen...auf Video, aus dem Radio auf MC-Kassette...

Ich hab mir auch noch so EINIGES davon gerettet...(aber nix was von Interesse wäre... )

Das Ding ist, dass es sowohl auf MC als auch auf VHS sicherlich noch VIELES gibt (wenn nicht schon entsorgt), und das ist eben oft die einzige Quelle.
Und man KANN mit ordentlichem Equipement sogar aus "Ghettoblaster-Aufnahmen" auf billige Typ1-Kassetten oder aus Mono-VHS-Antennenaufnahemen EINIGES rausholen! Aber es weiß leider niemand der im Besitz von interessantem Material ist, wie man das *bestmöglich* ins Digitale überführt...

MC-Aufnahmen müsste man mit einem vernünftigen, gewarteten Tapedeck mit korrektem Azimuth abtasten, mit guter Soundkarte digitalisieren, den Pitch anpassen, bei Billig-Aufnahmen ein gekonntes "High-Shelf" anwenden und abschließend korrekt entrauschen.
Da würde sich jeder wundern was da noch an Qualität rauszuholen ist!

Bei VHS ähnlich...es bringt nichts, die Aufnahmen mit einem abgenudelten Billig-VCR bei falschem Tracking abzuspielen und mit enormem Jitter, falschen Signalpegeln und AV-Asynchronität mit einem Billig-Grabber zu digitalisieren, noch dazu das Interlace zu zermatschen, und das dann "irgendwie" als 240p auf Youtube zu laden...das taugt nix!
Dafür bräuchte man einen VCR in gutem Zustand, einen vernünftigen, normgerechen A/D-Audio/Video-Wandler (Panasonic DVD-Recorder!), und dann (am besten lossless per HDMI-Grabber) eine vernünftige Überspielung als natives 576i, Rauschminderung, Farb-Offset-Korrektur, Randbeschnitt...und abschließend eine vernünftige H.264-Encodierung...
(Bei alten VHS-Aufnahmen kann man mit manchen Fernsehern über Teletext-"Reste" auch noch Datum/Uhrzeit datieren...)
Mit dem ganzen Kram kennt sich halt kaum noch jemand aus...

Mit einem "ION Mono-Plaste-VCR mit USB-Anschluss" oder einem "19,95€-Billig-"Walkman"-USB-Kassetten-digitalisier-Ding" wird sowas nämlich mal genau NICHTS vernünftiges!

Dazu kommt dann noch das korrekte Schneiden/Datieren/Benennen usw. - nochmal ein Thema für sich...

...und es ist eben alles ein RIESEN AUFWAND!!

.


[Beitrag von AlexG1990 am 10. Jul 2018, 00:50 bearbeitet]
rtimo34
Neuling
#6 erstellt: 10. Jul 2018, 11:23

AlexG1990 (Beitrag #5) schrieb:
Hab das gerade mal kurz überflogen.

Ja, der 11. September...da fällt mir auch was ein...
Damals war ich 11 (!) Jahre alt. Wir waren in der 6. Klasse gerade auf Klassenfahrt, in einem total abgelegenen Jugendherbergs-"Kaff" (mit grünem "Mini-Ortsschild") zwischen Koblenz und Limburg. Dort wo der Hund begraben liegt...
Mit 11 Jahren wusste ich zwar wo die USA und wo New York liegt, aber die Welt war doch noch ziemlich klein.
Und 2001 (!), als 11-jährige 6-Klässler...da hatte wir noch keine Handys, kein Internet, keine Smartphones, kein "Multimedia"...NICHTS! (Durften wir auch gar nicht.) Die 2 "Bonzen"-Jungs die ein Handy hatten, hatten es ja nichtmal dabei.
Es gab auch nirgends auch nur einen Ghettoblaster oder einen Fernsehraum...nein.
Es gab neben der Herberge eine Karten-Telefonzelle, und da wurde eben nachmittags oder abend ab und zu mal die Mama angerufen...
Ab da ging irgendwie so eine "raunende Stimmung" durch die Runde, und keiner wusste wirklich was da jetzt los ist - und so richtig begriffen hatte das keiner von uns kleinen Jungs.
Unsere Klassenlehrerin hatte sich dann per Telefon über Bekannte einiges an Infos zusammengeholt, und in der Abendrunde versucht uns das auf irgend eine passende Art zu vermitteln.
Dann fand sich doch noch einer von uns, der ein billiges Mini-Radio'chen im Gepäck hatte - das durfte dann "ausnahmsweise" natürlich mal in Betrieb genommen werden. Da haben wir dann auf einem Zimmer in Trauben um dieses Ding rumgestanden und sind mit Informationen zugeballert worden, die wir dann doch alle noch nicht so ganz einordnen konnten...es hatte einfach ein "Bild" gefehlt!
Erst als wir wieder zu Hause waren wurden wir dann umfassend informiert...und da habe ich das dann auch erst alles richtig verstanden, und zu Hause dann Zusammenfassungen im Fernsehen gesehen (das lief ja wochenlang...)
Ja, das ist mir sogar als 11-jähriger so in Erinnerung geblieben...
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Und nebenbei fällt mir da "im Rückblick" auf, dass man sich das heute auch als 11-jähriger gar nicht mehr vorstellen kann, derartig von Information abgeschnitten zu sein wie wir damals.
Klar gab es Radio (und Fernsehen)...aber es gab außer einer Telefonzelle und glücklicherweise einem (!) kleinen Mini-Radio absolut KEINE MÖGLICHKEIT für uns irgendwas aus der Welt mitzubekommen...
Heute unvorstellbar...
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So ähnlich erging es auch mir. Ich war ab August 2001 in einer Maßnahme vom Jugendamt gegen meine Alkoholsucht in einer Betreuungsfamilie in Mittweida ( 17 km von Chemnitz entfernt) untergbracht.
Dort war es genauso wie bei Dir. Dort sagten sich Fuchs und Hase nur Gute Nacht.
Kein Fernsehen, kein Handy, kein Internet..... Nur ein riesen großes und altes DDR-Radio, mit welchem man mit etwas Geschick auch den Polizei und Rettungsfunk abhören konnte ( was ich gerne in unbeobachteten Momenten Abends auch machte).
Ich sollte dort nicht von Fernsehen und Internet/Computer abgelenkt werden. Deshalb gab es dort solche Geräte überhaupt nicht, an diesem 11. September sehr zu meinem großen Ärger.
Ich hörte auf dem Heimweg kurz vor 14:30 Uhr das letzte mal normales Radio im Auto und dann später auf dem Parkplatz des Einkaufsmarktes dieses übel schnell und ohne Punkt und Komma Gerede der Radiomoderatoren.
Zuhause angekommen setzte ich mich sofort vor das DDR-Radio und lauschte was dort so geredet wurde.
Mir fehlten Bilder zu dem ganz übel schnellem Gerede. Ich hatte ein "Was ist Was" Buch über Türme in meiner Buchsammlung. Als immer wieder erwähnt wurde, dass die Zwillingstürme einst die höchsten Gebäude der Welt waren schaute ich in dieses "Was ist Was" Buch und wurde auch fündig.
DORT SIND !!!2 !!! FLUGZEUGE REINGERAST????!!!!??? Alter Schwede, dort ist gerade die Kacke aber sowas von am Dampfen, waren so meine ersten Gedanken nachdem ich nun die Bilder der Zwillingstürme vor Augen hatte aus diesem "Was ist Was" Buch.
Dann plötzlich wurde das Pentagon erwähnt.....WAS??? WIE BITTE??? Ist doch nicht Euer ernst! Was läuft denn da gerade für ein Actionfilm ab?..... Der Radiomoderator von MDR Kultur sagte dies dann auf einmal auch mehrfach, dass man solche Bilder nur aus Holywood Filmen kenne.
Ich ärgerte mich weiterhin, dass es an diesem Gottverlassenen Ort kein Fernsehen gab. Ich wollte Bilder dazu sehen. Warum muss ich jetzt gerade dort sein? Warum hat das Jugendamt sich nicht noch 2 Monate bei mir Zeit gelassen für solch eine Maßnahme? Ich könnte jetzt anderswo mir dies alles im Fernsehen anschauen....Warum jetzt ausgere.... Solch ein Ereigniss und ich sehe davon nix, ausser morgen früh in der Tageszeitung. Diese wird bestimmt durch dieses Ereigniss richtig dick sein. Am nächsten Tag wurden meine Gedanken voll und ganz bestätigt. Anstatt 10 Seiten wie sonst jeden Tag war diese Tageszeitung 35 Seiten schwer am 12.9.2001.

Heute unvorstellbar. Kein Handy,Internet, Kein Informationsfluss.... Ausser man lebt wie ich einst in solch einer Familie am A§$&h der Welt abgeschnitten vom Rest der Welt.

Daher kommt auch mein großes Interesse an Orginal Radioaufzeichnungen von jenem Tag. So habe ich es damals halt erlebt. Ohne Fernsehbilder. Und dies bescherrt mir jedesmal üelste Gänsehaut, wenn ich Radiobeiträge von jenem Tag in der jetzigen Gegenwart mir anhöre.

Klar gab es auch andere Ereignisse danach. Nur hat keines dieser Ereignisse die gesamte Welt so dermaßen nachhaltig geprägt wie der 11.9.2001. Vor 20 Jahren waren Moslems was ganz normales und niemand hatte Angst vor denen. Auf einmal hat sich dieses Weltbild schlagartig geändert nach dem 11.9.2001.
Ich interessiere mich sehr für Geschichtliche Ereignisse sowie deren Hintergründe usw.
Dies war nunmal solch ein Geschichtliches Ereigniss, welches es die Menschheit zuvor und bis in die Gegenwart nicht mehr erlebt hat. Daher fasziniert mich dieses Thema/dieser Tag so dermaßen. Ich hoffe es versteht jetzt so manch einer woher mein Interesse bzw diese Faszination kommt.


Ich ärgere mich nach wie vor darüber, dass ich damals dieses Ereigniss nicht auf Kasette mit aufgenommen habe. Desweiteren finde ich es schon bedenklich traurig, dass selbst Radiostationen/Sender dieses Geschichtsträchtige Ereigniss nicht richtig aufgezeichnet haben.

Daher suche ich nach wie vor Seiten und Menschen, die solche Aufzeichnungen irgendwo besitzen und herumliegen haben.
DOSORDIE
Inventar
#7 erstellt: 10. Jul 2018, 12:17
Mir ist das schon klar und so mache ich das auch. Aber: billige Radiorecorder haben oftmals einen Permanent Magneten als Löschkopf und erzeugen ein ganz fieses unkonstantes Rauschen, dass sich über einen sehr breiten Frequenzbereich streckt und was auch Klopfgeräusche erzeugt. Noch dazu kommt, dass vor Allem Ferrobänder durch diese Löschköpfe auch bei der Wiedergabe bei dauerhafter Nutzung in solchen Geräten stark beeinträchtigt werden, weil der Löschkopf ja bei der Wiedergabe einfach nur mechanisch umgeknickt wird, der Permanentmagnet ist aber dauerhaft am Strahlen und Löscht so Teile des Hochtonbereichs. Dieser Effekt wird in solchen Geräten mit der Nutzung der Cassette über Jahre immer drastischer. Das ist auch der Grund warum viele denken, Cassetten werden bei normaler Nutzung im Laufe der Jahre immer schlechter.

Auch wenn das Band dann selbst noch völlig in Ordnung ist und neu bespielt noch hervorragend klingen würde (es gibt ja sehr gute Ferrobänder, die auch der HiFi Norm entsprechen) ist dann halt auch bei korrektem Azimut kaum noch was vom Hochtonbereich übrig, da hilft dann auch kein Equalizer mehr und Rauschfilter helfen auch nur, wenn das Rauschen nicht Überhand nimmt, sonst klingt das irgendwann ganz brutal. Kommt natürlich auch aufs Material an. Bei konstantem Pegel fällt es häufig gar nicht auf, bei Sprache ist das dann schon schwieriger.

Ich habe ein paar seltene Hörspielcassetten aus meiner Kindheit im Internet gekauft und digitalisiert. Die waren zum Glück noch in sehr gutem Zustand, ich habe den Azimut abgeglichen und Frequenzgangkorrekturen gemacht, dass Signal entrauscht und natürlich von einem vernünftigen Cassettendeck zugespielt (Akai GX 75). Das Ergebnis kann sich hören lassen. Die meisten würden wahrscheinlich denken, dass das eine CD ist, die da läuft.

Aber das was direkt am Anfang verloren gegangen ist, kann man nicht mehr ausbessern. Ich kann nicht aus einer total verrauschten Mittelwellenaufnahme mit Fading und Oszillator Fiepen vom Löschkopf eine hochqualitative Aufnahme herausholen.

Und mit VHS ist es ähnlich: Musik ist bei Mono Recordern klanglich nie besonders gut. Natürlich kann man das entrauschen oder etwas nachbessern, aber HiFi wird da nicht draus, beim Bild ist es ähnlich. Ein HQ 2 Kopf Recorder macht in den meisten Fällen kein deutlich schlechteres Bild als ein 6 Kopf Recorder mit TBC, aber VHS hat einfach zu wenig Linien um wirklich gut auszusehen. Das Beste Bild erhält man von vorn herein schonmal, wenn man die Schärfe möglichst rausdreht, dann wird es weicher, aber das Bildrauschen ist fast komplett verschwunden. Danach kann man vorsichtig mit den richtigen Filtern noch Etwas das Bild nachbessern, aber häufig ist das Einsetzen dieser Filter eher eine Verschlimmbesserung. Sinnvoll finde ich den Overscan nachzustellen, sodass der Tracking Streifen und Geflimmere vom Bildrand verschwindet. Am Kontrast lässt sich auch noch was machen, wenn das schwarz schon eher Richtung grau geht, aber trotzdem, so ein hervorragendes Bild wie bei einer Studioproduktion wird man nie erreichen.

Bei den Texturen von Aufnahmen bis in die 90er fällt das mit VHS oft gar nicht so doll ins Gewicht, weil Logos, Schriften usw. viel viel gröber sind, als ab nach 2000. Mich stört aber häufig schon das Gefranse, wenn mal wieder alte Musiksendungen laufen, weil früher auch Inserter und komplette Studiotechnik über CVBS liefen, da kann mir Niemand sagen Composite sei genau so gut wie RGB. Egal wie gut das ist, Fransen und leichte Unschärfe an Rändern und Details entstehen immer, nur fiel das bis in die 90er kaum auf, weil die Röhren grober waren und die Auflösung von Heimcomputern sehr gering.

LG Tobi
AlexG1990
Inventar
#8 erstellt: 17. Jul 2018, 01:03

So ähnlich erging es auch mir. Ich war ab August 2001 in einer Maßnahme vom Jugendamt gegen meine Alkoholsucht in einer Betreuungsfamilie in Mittweida ( 17 km von Chemnitz entfernt) untergbracht.

Oha...da hatte es dich aber noch "rechtzeitig" (früh genug) erwischt...! (...und es heute dann GESCHAFFT!)
Bei mir kam der Zusammenbruch erst VIEL später, wenn auch ganz ohne nennenswerte Sucht-Probleme...geht auch ohne...und "zu spät" bleibt das dann nicht "ganz" ohne bleibende Schäden...


Ich sollte dort nicht von Fernsehen und Internet/Computer abgelenkt werden. Deshalb gab es dort solche Geräte überhaupt nicht, an diesem 11. September sehr zu meinem großen Ärger.

Abgesehen von diesem einen Ereignis...ich weiß es nicht konkret, aber vielleicht solltest du HEUTE froh sein dass sie dich damals "in die Bahn gelenkt" haben...


Mir fehlten Bilder zu dem ganz übel schnellem Gerede. Ich hatte ein "Was ist Was" Buch über Türme in meiner Buchsammlung. Als immer wieder erwähnt wurde, dass die Zwillingstürme einst die höchsten Gebäude der Welt waren schaute ich in dieses "Was ist Was" Buch und wurde auch fündig.
DORT SIND !!!2 !!! FLUGZEUGE REINGERAST????!!!!??? Alter Schwede, dort ist gerade die Kacke aber sowas von am Dampfen, waren so meine ersten Gedanken nachdem ich nun die Bilder der Zwillingstürme vor Augen hatte aus diesem "Was ist Was" Buch.
Dann plötzlich wurde das Pentagon erwähnt.....WAS??? WIE BITTE??? Ist doch nicht Euer ernst! Was läuft denn da gerade für ein Actionfilm ab?..... Der Radiomoderator von MDR Kultur sagte dies dann auf einmal auch mehrfach, dass man solche Bilder nur aus Holywood Filmen kenne.

Krasser Zufall mit dem Was-ist-Was-Buch...
An sonsten ging's dir da wie mir...

Jeder von uns hatte irgendwo her per Telefon irgendwas anderes aufgeschnappt...der eine redete was von Türmen die ich nicht kannte...der nächste vom Pentagon...wieder ein anderer von der 4. abgestürzten Maschine...
RIESEN Chaos, was erst keiner so recht verstanden hatte oder einordnen hätte können...


Heute unvorstellbar. Kein Handy,Internet, Kein Informationsfluss.... Ausser man lebt wie ich einst in solch einer Familie am A§$&h der Welt abgeschnitten vom Rest der Welt.

Wie gesagt...es kann für eine gewisse Zeit sogar Vorteile haben, ohne diesen ganzen Medien-Kram...

Hat mich selbst auch die letzten Jahre einiges an Realtität gekosten mit Handy usw...
Das kann soweit führen, dass du die Realität verlierst, weil du "durch das Handy durch" mit Leuten "Kontakt" hast, die du eigentlich mehr als dringend einfach nur "DIREKT BEI DIR" bräuchtest, aber nicht kannst, und dich dann dort hin *träumst*, es aber nicht BIST...und dann die Realtät verlierst...


Ich ärgere mich nach wie vor darüber, dass ich damals dieses Ereigniss nicht auf Kasette mit aufgenommen habe.

Habe noch diese recht bekannte NewYorker Feuerwehr-Doku vom 11. September von VHS von meinem "Älteren" gerettet...auch in "16:9-Letterbox"..."432p", von Analog-Antenne...ARD VHF C10...
Der Rest existiert nicht mehr...da waren noch ca. 4 andere VHS mit bestimmt 20 Stunden Nachrichten-Aufnahmen von ARD/ZDF...die gibt's nich mehr...

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@DOSORDIE...wir haben ja schonmal "ge-fachsimplet"...


Aber: billige Radiorecorder haben oftmals einen Permanent Magneten als Löschkopf und erzeugen ein ganz fieses unkonstantes Rauschen, dass sich über einen sehr breiten Frequenzbereich streckt und was auch Klopfgeräusche erzeugt.

Ja, diese Permanent-Magneten waren ne Pest!
Das Rauschen kann man nicht wirklich gut unterdrücken, das fängt schon im Tiefbass an, und der Rauschabstand ist ein schlechter Witz...

Wobei ich sagen muss, dass ich eigentlich nur Aufnahmen von meiner damaligen 90er-Aiwa-Anlage, dem Technics-HiFi-Deck von meinen Eltern und einem billigen kleinen Aiwa-"Porti" hatte...sogar DER hatte schon AC-Bias!
Diese 90er-*Boom*-Plastikanlagen mit diesen Auto-Reverse-FullLogic-Decks haben (abgesehen von Auto-Pegel, was bei Radio kaum ne Rolle spielt) schon ganz ordentliche Aufnahmen auf FeO3 (und auch auf CrO2!) gemacht...

Mit Permanent-Kopf hatte ich nur EINE Kassette von meiner ersten "Crown"-Schrott-Supermarkt-Anlage (die hatte ich mit 5 oder 6 Jahren bekommen^^ und fast nie Aufnahmen damit gemacht...eben WEIL ich damals schon wusste, dass da nur Schrott bei rauskommt ). Mit 8 bekam ich dann die Aiwa...

An sonsten hatte ich nur noch ca. 5 Tapes von nem "Aldi PlayBear"-Kinder-Kassettenrecorder mit "Kinder-Trallala" drauf...
Das war zumindest das ÜBELSTE an Qualität was es gibt (verzerrendes Spielzeug-Mikro, geringe Aussteuerung, übel verzerrender Permanent-Kopf..."Rumpel-Rauschen"... ).
Da ist dann "Lo-Fi" schon ein stark UNTERtriebener Begriff!^^
Aber hey, das WAR niemals besser! (Auch nicht im Moment der Aufnahme...aber man HÖRT MICH )

Ich habe eigentlich praktisch überall GAR NICHT entrauscht!
Bei GUTEN Aufnahmen ist der _ganz leichte_ "Hiss" eigentlich schon fast "episch" - auf jeden Fall besser als metallisches "Klirren" von Noise-Print-Filtern...
Und bei den Paar wenigen "Mist-Aufnahmen" kann man eh nicht allzu viel retten was Noise-Reduction angeht...

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Was generell (für allerlei Aufnahmen!) das Verfahren angeht:

Ich hatte verscheidene Tapedecks getestet...bis hin zu einem Yamaha KX-690 mit Dual-Capstan, 3-Kopf, PlayTrim usw...

Am Schluss bin ich bei einem "schnöden 2-Kopf Mittelklasse-Deck" von Kenwood (KX-3030) von 1991 gelandet, das mir ein Kumpel in praktisch neuwertigem Zustand geschenkt hatte...
Erstens hat mir das, was da klanglich raus kam, ziemlich gut gefallen. Dazu kommt, dass GERADE einfache 2-Kopf-Decks in den meisten Fällen sogar besser zum Digitalisieren geeignet sind als 3-Köpfer, eben WEIL man da problemlos den Azimuth anpassen kann, was bei 3-Köpfern nicht so einfach ist!
Und meiner Erfahrung nach (mit sehr gut aufgenommenen Tapes!) ist der "Wow&Flutter" bei einem guten(!) Single-Capstan auch nicht hörbar schlechter als bei einem Dual-Capstan!
Auch wenn das einfache Kenwood in Sachen Grundrauschen/Störabstand *vielleicht* nicht "Weltklasse" war - es war "gut", genauso wie beim Wow/Flutter!
Dann reagieren verschiedene Decks (je nach Abtastkopf) noch unterschiedlich stark auf Azimuth-Schwankungen. Das Kenwood war trotz sehr guter Höhen-Auflösung (locker bis 20kHz!) recht "tolerant" - das heißt, es gibt dann zwar Phasen-Schwankungen bei "Schrott-Aufnahmen", aber der Höhen-Abfall während der Schwankungen war recht gering!

Abgesehen davon klingen dann fast alle Decks bei korrekter 120µs- bzw. 70µS-Entzerrung erstmal relativ gleich bei der Wiedergabe...
Aber beim DolbyB-Decoding gibt es (leider) schon wieder gewaltige Unterschiede (durch die verschiedenen Chip-Hersteller). Auch das hat bei dem Kenwood erstaunlich gut gepasst (wenn auch nur für ein paar Original-Tapes gebraucht - der Rest war ohne Dolby)!

Zur Frequenzgang-Korrektur (vor allem in Verbindung mit Dolby B) gibt es von Yamaha/NAD zwar Decks (auch einfache 2-Köpfer) mit "PlayTrim" - aber das ist verzichtbarer MIST!
Ich hatte das mal mit einem -20dB ausgesteuerten Sweep-Sinus ohne Dolby "ausgemessen" - das ist ein LINEARER (von 0-20kHz) "Höhen-Regler" (kein High-Shelf!) - und das entspricht NICHT der Natur von "gealterten/dumpfen" Aufnahmen.
Da hatte ich die Erfahrung gemacht, dass es mehr bringt, stattdessen den Wiedergabe-Pegel (vor dem Dolby-Prozessor) im Inneren _ganz leicht_ anzuheben (das geht bei fast allen Decks mit 2 L/R-Trim-Potis auf der Platine). Weil der Compander eher in den höheren Frequenzen arbeitet, die durch Band-Alterung abfallen, passt das ganz gut - und man hebt den Gesamt-Pegel an. Die Original-Einstellung am besten mit einem Foto von Oben festhalten...
Man HÖRT gerade bei Fade-Outs von Titeln am Ende sehr gut ob Dolby halbwegs korrekt arbeitet! (Ohne Dolby klingt es zu "spitz" und es wird beim Fade-Out "höhenlastiger" - wenn das gleichmäßig bleibt hat man den richtigen Wert getroffen). Wenn es dann hinterher (durch den nicht-komprimierten Tieftonbereich, den man durch den Playback-Level mit angehoben hat) noch leicht zu "dumpf" ist (weil Bass "zu stark"), dann das noch mit einem _ganz leichten_ High-Shelf ausgleichen...


Ich habe auch noch als Erinnerung ein paar Kinder-Kassetten von damals "gerettet":

Bei einer "Rolf Zuckowski" (Original-Chrome-Tape!! mit 120µS Normal-EQ + Dolby B) war ich BAFF...ich hatte noch ein anderes Kinder-Album auf CD, wo 2 Titel von dem anderen MC-Album auch mit drauf waren:
Das 20 Jahre alte Original-Tape MIT Dolby-Decoding, 100x auf einem Kinder-Recorder abgenuldelt, klang EXAKT GLEICH wie von CD!! (...bis 20kHz!)
Das hab ich dann natürlich alles genauso encodiert und getaggt, mit Titelnummer/Album/interpret/Titel und gecanntem MC-Cover-Bild...


Die meisten würden wahrscheinlich denken, dass das eine CD ist, die da läuft.

Eben...

Ein paar andere "Kinder-Original-Kassetten" waren wie üblich nur auf Fe-Tape, teils komplett ohne Dolby - und das 100x auf dem Kinder-Recorder mit Perma-Kopf genudelt...
Mit korrektem Azimuth/Pitch und _leichtem_ High-Shelf ERSTAUNLICH was da rauskommt!!

Alles in Allem braucht man einfach SACHVERSTAND und FINGERSPITZENGEFÜHL dafür...

...und bei FeO3-Tapes nach jedem Durchgang schön den Schmodder von den Köpfen putzen!

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Verfahren ist einfach folgendes:

- GUTES 2-Kopf-Deck in GUTEM Zustand

- GUTE lineare Soundkarte (Realtek HD-Audio per Line-/Blue-In reicht völlig!), den Windows-"Spaß"-Pegelregler auf "dB" umschalten und auf +-0dB - sprich "Bitidentisch" - stellen (bei Realtek ca. 1,5V RMS am Analog-In). Bei Laptops empfehle ich eine "Terratec Xfire 8.0 HD" per USB...

- LineIn-Abtastrate auf 96000Hz/24-Bit (wegen anschließender Pitch-Korrektur + Downsampling)

- Per WASAPI (da geht 24-Bit) mit Audicity als 24-Bit/96kHz aufnehmen

- Parallel eine Mono(!)-Abhöre am Tapedeck anschließen (z.B. eine kleine JBL Go Mono-Bluetooth-Box über Aux-In mit Mono-L+R-Adapter vom vorderen Kopfhörer-Ausgang am Tapedeck

- Bei jeder Tape-Seite ein Stück vorspulen, und in Mono (!) den Azimuth justieren...

- Zurückspulen und komplette Seite aufnehmen...dann erstmal als Float-WAV abspeichern...

- WinAmp-Plugin "Tape Restore Live" NUR mit eingeschalteter Azimuth-Korrektur (Rest aus!) drüberlaufen lassen (kann man in mehrfacher Echtzeit über "Nullsoft-Datei-Schreiber" in eine neue File schreiben lassen)

- Audacity...Normalisieren...

- Dann den Pitch korrigieren (per Frequenzanalyse - z.B. 19kHz-FM-Pilotton - oder Nachrichten-Beep...oder Referenz-Song aus digitaler Quelle...). Korrektur über "Korrekturfaktor-Berechnung" mal Samplingrate, und das als neue Rate setzen...am Ende in Audacity per Projekt-Einstellung auf 44,1kHz/16-Bit resamplen...

- Tracks schneiden...und Ordner mit Interpret/Album und Dateiname Titielnummer/Interpret/Titel anlegen und Dateien benennen

- Encodieren (als MP3/192-256k oder AAC/in M4A)...und taggen mit Mp3Tag...


Zur Pitch-Korrektur:

Da lief mein Kenwood-Deck (anhand eines Abgleichs mit mehreren Original-Kassetten + Songs aus digitaler Quelle) erstmal sehr gut in der Norm.

Dann ist mir aufgefallen, dass meine 90er-Aiwa-Anlage von damals "über die Jahre" (die Tapes waren fast alle chronoligisch in der Kiste - oder ich wusste noch wann ich was aufgenommen hatte) stetig etwas "langsamer" in der Geschwindigkeit geworden war...

Bei Radioaufnahmen haben diese 90er-"Boom"-Anlagen (genauso wie billige Ghettoblaster!) KEINERLEI Pilotton-Filter...deshalb ist zumindest auf jeder FM-Aufnahme der 19kHz-Ton mit drauf!
Und der "kommt" bei der Aiwa-Anlage auf Chrome-Tape nahezu PERFEKT...und selbst bei "Permanent-Magnet-Billig-Recorder" auf Ferro-Tape konnte ich ausreichende Reste bei 19kHz sehen!!

Da mache ich dann folgendes:
In Audacity (am besten in der Mitte der Aufnahme - nicht *ganz* am Anfang oder Ende der Aufnahme) ein ca. 1-Minütiges Stück markieren, und über "Analyse->Spektrum zeichnen" einen FFT-Analyse erstellen, auf hohe Genauigkeit einstellen und als TXT-Datei exportieren...
Die TXT dann in Microsoft Excel laden und alle Zeilen von 0 bis ca. 18500Hz und von 19500Hz bis Ende löschen (also 18500 bis 19500 "raus-schneiden"). Die verbliebenen 18500...195000 dann nach der Spalte "Amplitude/dB" SORTIEREN lassen....
Egal wie hoch der Wow/Flutter ist...der Höchste Wert ist der Mittelwert!

Beispiel:
Wenn da jetzt z.B. 18825Hz bei herauskommen (Sollwert: 19kHz) - das Aufnahme-Deck ist also *etwas* langsamer gelaufen als der Wiedergabe-Deck...
...dann dividiere ich 19000 / 18825 ... = ~1,0093...
Dann multipliziere ich die 96000Hz Sampling-Rate mit 1,0093... = ~96892 kHz
...und stelle die dann in Audacity manuell als "Rate->andere" ein! (...und am Schluss wird als Projekt-Rate auf 44,1kHz ge-resampled... )

Auch die vorhandenen "Reste" bei 19kHz von einer "Perma-Kopf-Ghettoblaster-Aufnahme" auf Ferro-Tape reichen schon aus, um diesen Mittelwert per Excel zu finden!

...und wenn man dann z.B. eine CD (ohne Pilotton!) aufgenommen hat, und weiß, dass das direkt kurz nach der betreffenden Radio-Aufnahme war - schon hat man den sehr genauen Referenz-Faktor!!


Anders war es bei Aufnahmen von der höherwertigen Technics-Anlage meiner Eltern, wo der Tuner (korrekterweise!) den Pilotton unterdrückt hat - da ist er natürlich in der Aufnahme nicht vorhanden...
Da kann man dann (genau wie bei allen anderen "unbekannten Aufnahmequellen"!) irgend ein Musikstück nehmen, das man auch in digitaler Form von Spotify/Youtube runterladen kann...
Da schneidet man dann ca. 2-3 Minuten in der Mitte aus, schneidet beide Spuren EXAKT an einem markanten "Beat-Schlag" auf ein paar Samples genau an Anfang und Ende zu, und legt sie übereinander...!
Dann kann man anhand der Laufzeit-Unterschiede ebenfalls sehr genau den Pitch-Faktor berechnen!

Oder bei einer anderen Aufnahme auf diesem Deck, wo ein 1-sekündiger "Nachrichten-Beep" (exakt 1kHz) von SWF3 mit drauf war...
Den kann man dann "ausschneiden", 20 mal "hintereinander hängen", dann für höhere Genauigkeit via Sampling-Rate auf das 10-fache hoch-pitchen, und dann genauso eine FFT-Analyse mit Audacity+Excel machen und dann Mittelwert (durch 10) finden...

Da muss man bei verschiedenen Aufnahme-Recordern dann etwas "um die Ecke denken"...
- Von welchem Recorder stammt die Aufnahme?
- Ist ein FM-Pilotton vorhanden?
- Welche Aufnahme wurde "kurz davor/kurz danach" mit dem selben Recorder gamacht? Pitch-Referenz!
- Kann ich irgend einen Song aus digitaler Quelle als Zeit-Referenz nehmen?
- ...*UND SO WEITER*

MAN MUSS NUR RICHTIG HERUM REICHNEN!! (Multiplikation/Division...Nicht, dass man eine "zu langsame" Aufnahme "noch langsamer" pitcht oder umgekehrt... )

Sogar meinen Kinder-Billig-Recorder konnte ich pitch-mäßig "kalibrieren", weil auf einer Kassette ein Stück "SWF4 Schlager-Radio" von 1995 mit dem "Spielzeug-Mikrofon" von einem halb-kaputten Radio-Wecker aufgenommen wurde^^
Egal wie verzerrrt/verrauscht das ist! Einfach diesen "Katja Ebstein"-Song auf Youtube heruntergeladen (ein paar Text-Zeilen in Google eingegeben, schon hatte ich den Titel^^ ), in Audacity übereinander gelegt, zugeschnitten, Faktor berechnet...und schon hatte ich den korrekten Pitch-Faktor für alle diese Kinder-Recorder-Aufnahmen!

Da ist ein wenig "kreativ sein", "um die Ecke denken" und "sich erinnern" einfach alles, um es PEDANTISCH genau zu bekommen...^^


Zur Azimuth-Korrektur:

Da ist - wie gesagt - am besten ein gutes(!)/einfaches 2-Kopf-Deck und MONO-Abhöre(!) erforderlich...

Die L/R-Phasen-Differenzen erzeugen in der Mono-Zusammenmischung DEUTLICH früher Höhen-Auslöschungen/Phasing-Artefakte, bevor lineare Höhen-Verluste pro Einzel-Spur durch Schrägstellung/Verschmierung auftreten...
So gesehen ist man mit möglichst exakter Mono-Justierung auf jeden Fall auf der sicheren Seite!

"Werkzeug" ist eine abgenommene Klappe am Kassetten-Laufwerk (lässt sich eigentlich bei jedem Tapedeck nach oben abziehen), und ein (entmagnetisierter!) PH-0 Kreuz-Schraubenzieher, mit dem man die linke Schraube am Tonkopf (die mit der Feder hintendran!) vorsichtig verstellt, während man (in MONO-L+R!) die Wiedergabe abhört...

Man spult das Tape ein Stück (mindestens 5 Minuten) vor...und dann drückt man auf Wiedergabe, und stellt es in Mono auf optimalen - Phasing-freien/maximal-höhenreichen - Klang ein...
Dann zurückspulen und dann - in Stereo - überspielen...


Ausnahme(!!) (...das hatte ich bei genau 2 Stück meiner alten Tapes):
Das betrifft Tape-to-Tape 2-fach oder 3-fach Kopien!

Wenn eine Kassette *damals* mit 2 Decks von einer auf eine andere Kassette kopiert (!) wurde (mit miserablen "Oma-Otto-Katalog-Schrott-Doppeltape-Anlagen"), dann muss man anders verfahren!
Hierbei wurde eine *X-beliebige* Aufnahme von einem schlechten, *nicht darauf abgestimmten* Deck (mit Phasen-Fehlern!) wiedergegeben, und mit einem ZWEITEN Deck wieder aufgenommen (was wiederum einen anderen Azimuth hat, als das Deck, mit dem man die FINALE Aufnahme nun zum Digitalisieren wiedergibt!!

Bei aller Art von "Mehrfach-Kassetten-Kopien" muss man daher in STEREO (!) abhören (oder nur EINEN Einzel-Kanal) - und anhand dessen den Azimuth auf "maximale Höhen-Wiedergabe" justieren!
Der Einstell-Bereich ist GRÖßER als bei 1.-Generation-Aufnahmen per MONO-Phasen-Abhöre!
Da muss man dann in etwa die MITTE treffen...nur in dem Fall OHNE Mono-Downmix!

...dann hat man "recht genau" die Mitte des Wiedergabe-Decks auf das "finale" Abspiel-Deck abgestimmt, ABGESEHEN von Phasen-Fehlern von allem DAVOR!

...wie man diese korrigiert, nachfolgend...

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Finale Azimuth-/Phasen-"Fein"-Korrektur:

Eine korrekte Phasenlage ist nicht nur für die Mono-Kompatibilität entscheidend, sondern auch für best-mögliches Lossy-Encoding (MP3/AAC/usw...)!

Ja, ich hatte schon jemandem geholfen, der "einfach so" Tapes digitalisiert hatte, so dass es auf der Stereo-Anlage und Kopfhörer sogar gut geklungen hat...aber über den Handy-Mono-Speaker ziemlich "gemumpft" hatte! Ja...das liegt an falscher/"wabbernder" Phase, die erst beim Mono-Mix zu hörbaren Artefakten führt!

Wie man den Azimuth, der das A&O für die Phase ist, korrekt anpasst, hatte ich ja schon erwähnt...
Nun geht es um die "Fein-Korrektur" von Schwankungen "um die Mitte herum"...

Dazu lädt man sich den "WinAmp"-Player, und das PlugIn "Tape Restore Live! 1.20" und bindet es ein (Google!)...
In dem Konfig-Fenster von Tape-Restore schaltet man alles aus - außer der Azimuth-Korrekur!

Bei normalen Stereo-Aufnahmen (die bereits mit "möglichst korrekt" justiertem Azimuth überspielt wurden, und als 24-Bit/96kHz mit Audacity "zwischengespeichert" wurden) stelle man den oberen Wert für die "Korrektur-Schnelle" auf ca. 0,1-0,3 µm/S ein - den "Limit"-Wert kann man bei extrem schlechten/schwankenden Aufnahmen auf 40µS erhöhen (sind nur die max. Grenzwerte...je höher desto mehr Rechenzeit)...
...und speichert es in eine neue WAV-File (Winamp-Einstellungen -> Ausgabe -> "Nullsoft-Datei-Schreiber")

Der Relativ niedrige Schnelle-Wert sorgt dafür, dass "grobe/periodische" Azimuth-SCHWANKUNGEN (um die Mitte herum!) ausgeglichen werden, ohne "gewollte" (hochfrequente) Phasen-Effekte im echten Nutz-Signal zu verfälschen!

Bei reinen MONO(!)-Aufnahmen (Billig-Recorder, etc...) sollte man auch hier in STEREO (!) überspielen, den Azimuth am Deck vorher wie beschrieben per Mono-L+R-Abhöre justieren - und DANN die in STEREO überspielte MONO-Aufnahme mit der MAXIMALEN Korrektur-Einstellung in "Tape Restore Live" (5,0 µm/S) durchlaufen lassen...
Denn: Bei Mono-Aufnahmen gibt es keine TATSÄCHLICHEN Phasen-Effekte in der Quell-Aufnahme - es ist eine 2-kanalig abgetastete Mono-Spur. Daher kann man so fein wie möglich die beiden L/R-Kanäle (mit identischem Nutz-Signal) aneinander angleichen...
...um dann AM ENDE dann einen MONO-DOWNMIX (zusammenmischen von L+R) zu machen - womit man das Rauschen im Pegel reduziert, um die Summe ABSCHLIEßEND als Mono-Datei zu speichern...)

DANACH (in beiden Fällen...Stereo oder Mono) weiterbearbeiten / schneiden / encodieren / taggen...

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Und mit VHS ist es ähnlich

In Sachen VHS spare ich mir jetzt mal den "Roman"...

Ich habe hier (ist schon woanders im HiFi-Forum verlinkt) mal ein ausführliches Tutorial mit zum Digitalisieren von VHS gemacht:
https://gleitz.info/...assetten-und-andere/

...da steht denke ich alles wichtig drin...

Es gibt NUR 2 MÖGLICHKEITEN ein "jittriges" Analog-Videosignal vom Band perfekt NORMGERECHT zu digitalisieren/aufzuzeichnen:
- Panasonic DVD-Recorder
- Canopus/Grass Valles Schnittkarten

...sind ähnliche (gute) Wandler - letztere Karten haben den Vorteil, dann man noch eine analog-seitige Level-Korrektur machen kann (was man bei den Pana-DVDRs mit alten Vidicon-Kamera-Aufnahmen zumindest ganz gut per Hardware-Poti in der FBAS-Leitung korrigieren kann...ist alles im Thread verlinkt...)


Und mit VHS ist es ähnlich: Musik ist bei Mono Recordern klanglich nie besonders gut. Natürlich kann man das entrauschen oder etwas nachbessern, aber HiFi wird da nicht draus, beim Bild ist es ähnlich

Na nee klar...die Mono-Längsspur von VHS ist sehr "Lo-Fi"...mehr oder weniger starkes Rauschen + Frequenzgang bis bestenfalls max. 11kHz oder so...
Für "mal eben ne Fernseh-Sendung später gucken" oder alte Kamera-Aufnahmen war das "OK"...aber HiFi ist das nicht...
Die "Stereo HiFi-FM-Audio"-Spuren konnten dagegen aber bis annähernd "CD-Qualität" (über 20kHz Stereo / >80dB S/N) erreichen. Da kommt es nur darauf an, dass der Wiedergabe-Recorder zur Aufnahme passt und keine (übermäßigen) Kopf-Umschalt-Geräusche ins Signal drückt, und die Compander-Zeitkonstanten halbwegs stimmen...


Ein HQ 2 Kopf Recorder macht in den meisten Fällen kein deutlich schlechteres Bild als ein 6 Kopf Recorder

Stimmt!
Die Kopf-Zahl hat mit "Qualität" gar nichts zu tun...
2-Kopf heißt lediglich "Nur SP-Speed + Mono-Längsspur-Audio"...
4-Kopf ist "Nur SP-Speed + HiFi-Audio"
6-Kopf ist "SP- + LP-Speed + HiFi-Audio"...

Habe meine "Erste-Schritte-Videos" auch mit dem originalen (!) Aufnahme-Recorder (2-Kopf) - ein "Nordmende Umhänge-Porti mit FullSize-VHS" von 1985 digitalisiert (mit 12V-Netzteil per Lüsterklemme an den Akku-Kontakten )! Das Teil lief mit den über 25 Jahre alten VHS-Aufnahmen noch wie am ersten Tag! Und die Qualität war 1:1 genauso wie mit einem besseren Panasonic...der Mono-Ton war sogar besser...!


mit TBC

Hatte ich in dem verlinkten Forum auch oft genug erwäht - einen "TBC" in dem Sinne gibt es nicht...
Das, was man so nennt, waren "früher" eigenständige Geräte, die ein (instabiles) analoges Video-Signal digitalisiert (A/D-gewandelt), gepuffert, und wieder analog ausgegeben (D/A-gewandelt) haben.
Ein D/A-gewandeltes Signal ist IMMER 100% Zeit-konstant...

Was der A/D-Wandler am Anfang aus einem instabilen Jitter-VHS-Signal "macht" ist Wandler-abhängig.
Wenn der den Jitter halbwegs gut abfängt, ist das Bild stabil...an sonsten wird das horizontale "Signal-Wackeln" (nachher unkorrigierbar) zum Bild-Inhalt "festbetoniert"(!)...
Daher ist die "Stabilisierungs-Fähigkeit" eine reine Eigenschaft des A/D-Wanders...(egal ob man dahinter dann nochmal nach Analog wandelt oder es direkt digitalisiert abspeichert...)

So gesehen ist ein DVD-Recorder "immer" auch ein "TBC", weil er ein Signal Zeit-getaktet digitalisiert...puffert...und dann (intern für DVD/HDD) encodiert - oder eben lossless (stabil) wieder analog ausgibt...(oder 1:1 digital als uncompressed-YUV per HDMI als natives 576i - was sich dann mit entsprechender Blackmagic Capture-Karte dann wieder grabben lässt!)
Die 2-fache A/D-D/A-Wandlung kann man sich somit sparen - die A/D-Wandler am Eingang der Panasonic oder Canopus sind so ausgelegt, dass sie "jittrige" VHS-Signale gut stabilisieren...das kann man dann direkt digital weiterverarbeiten, ohne es nochmal D/A-A/D zu wandeln...


Das Beste Bild erhält man von vorn herein schonmal, wenn man die Schärfe möglichst rausdreht, dann wird es weicher, aber das Bildrauschen ist fast komplett verschwunden.

Du meinst eher "Mittelstellung"...
"Nativ" zeichnet VHS ca. 240 "Linien" - macht ca. 320 Pixel horizontal - auf. (Vertikal sind es IMMER volle 625 PAL-Zeilen, bzw. 576 "sichtbare" Zeilen/"Pixel" ohne Overscan).
Eine "leichte" Kanten-Aufsteilung ist "Standard" - und das ist bei vielen Recordern die "Mittelstellung".
Insgesamt sollte man es so einstellen, dass es auf einem Röhren-Fernseher "angenehm scharf" aussieht - dann ist es auch für die Digitalisierung OK...


Danach kann man vorsichtig mit den richtigen Filtern noch Etwas das Bild nachbessern, aber häufig ist das Einsetzen dieser Filter eher eine Verschlimmbesserung.

In dem Gleitz-Tutorial habe ich das auch alles beschrieben...
Die 100%-normgerechte Digitalisierung (als uncompressen YUV-4:2:2-AVI) wird danach mit VirtualDub (im YUV-Modus) nachbearbeitet...(auch mit AviSynth kann man "experimentieren" wenn man will...aber das ist kompliziert)
Für die Bild-Rausch-Reduktion habe ich (wie erwähnt) einfach die integrierte DNR im Panasonic-Recorder verwendet...das ist ein ganz brauchbarer Temporal-Filter, der durchschnittlich schon ganz gut arbeitet - da braucht man sich dann hinterher also nicht mehr drum kümmern...
Danach habe ich beschrieben, wie man die Farb-Komponenten-Verschiebung mit einem VirtualDub-Plugin korrigieren kann, und den Rand (das "flirren" unten, und die Ränder links und rechts) beschneidet.
Auch wie man leicht "überschießende" Helligkeits-Werte korrigiert (über die "YUV-Super-Werte" 0..16 und 235..255) habe ich da beschrieben. Bei YUV-Video ist der Y-Wert "16" Schwarz und "235" Weiß (überall - auch bei Youtube, DVB-Fernsehen, Netflix und co.). Bei analog-Signalen sind "nach Norm" 300mV schwarz und 1000mV weiß (hinter der Burst-AGC)...
Wenn der A/D-Wandler das bei der VHS-digitalisierung korrekt liefert, dann kann man leichte "Helligkeits-Überschwinger" (die zwischen 235 und 255 liegen) über Tonwert-Korrektur (Weißpunkt) wieder ins Spektrum rücken...

Am Ende wird "lossless" (als UtVideo-Codec...AVI) zwischengespeichert...
Und das wird dann mit XMedia Recode (perfekte "GUI" für H.264/MP4) als MP4-Video encodiert, inkl. korrektem PAR-Pixel-Seitenverhältnis (PAR bleibt auch nach ungeradem Zuschneiden konstant), und mit Original-Interlaced...

Kannst es dir ja mal durchlesen...


Mich stört aber häufig schon das Gefranse, wenn mal wieder alte Musiksendungen laufen, weil früher auch Inserter und komplette Studiotechnik über CVBS liefen, da kann mir Niemand sagen Composite sei genau so gut wie RGB. Egal wie gut das ist, Fransen und leichte Unschärfe an Rändern und Details entstehen immer, nur fiel das bis in die 90er kaum auf, weil die Röhren grober waren

CVBS/FBAS/Composite ist eben das, was früher über alle analogen Wege (Antenne/Kabel/Sat) verbreitet wurde...

Am Anfang (Kameras) ist immer RGB - das wird dann (analog oder digital - egal!) nach YUV convertiert.
Alle digitalen Codecs (MPEG2 / MPEG4 / H.264 / H.265) arbeiten auch in YUV.
Bei der Wiedergabe wird es sowohl auf LCD-/OLED-Bildschirmen, als auch auf alten CRTs wieder als RGB dargestellt.
Digitales YUV lässt sich entweder als Lossless-AVI speichern, oder weiter als MPEG2/H.264/5 encodieren. Analoges YUV ist (unabhängig von der Auflösung) quasi "Component" (YCbCr) (die 3 Cinch-Stecker).
Bei einem 576i- oder 480i-SD-Signal (nur da ist es "standardisiert"!) kann man dann die beiden (Cb/Cr) Farb-Komponenten zu einem EINZIGEN Signal zusammenfassen...das passiert dann nach verschiedenen "Zusammenmisch-Verfahren"...PAL/NTSC/SECAM...
Dann hat man nur noch 2 Signale: Y-Helligkeit ("schwarz-weiß") + C-Chroma ("beide Farb-Komponenten" kombiniert nach PAL/NTSC/SECAM)...das ist dann "S-Video"...
Wenn man JETZT NOCH das schon kombinierte (!) "C"-Farb-Signal und das "Y"-Helligkeits-Signal "zusammenmischt", dann erhält man "Composite"/FBAS/CVBS...
Und DAS wurde dann per AM/FM nochmal auf einen HF-Träger für Antenne-/Sat-/Kabel-Verbreitung moduliert...
Und DAS war dann "analoges Fernsehen"

...im TV dann alles wieder rückwärts:
HF-Demodulation -> FBAS-Signal (+ FM-Audio) -> Y/C-Trennung..."S-Video" -> YUV-Auftrennung -> RGB-Conversion -> Bildröhre...

Auf jeden Fall hat man von YUV-Component bis hin zu "S-Video" (2-Signal Y/C) die VOLLE "SD"-Auflösung.
Erst bei FBAS/CVBS/Composite (also S-Video nochmal zusammengemischt!) kommt es dann zu "Überschneidungen" der Frequenz-Anteile der Helligkeits- und Farb-Komponenten.
Da kann man dann entweder (ohne "Artefakte") die Helligkeits-Komponente stark in der Bandbreite beschneiden (was sich in stark sichtbarem HORIZONTALEM Auflösungs-Verslust bemerkbar macht), oder einen Kamm-Filter anwenden, um die beiden im oberen Bereich überlagerten Signale zu trennen - dabei treten dann die "wabernden" Kontrast-Linien / Regenbogen-Effekte und "Dot-Crawls" auf!

Die A/D-Wandler in den Panasonic-DVD-Recordern und Canopus-Schnittkarten "schaffen" es jedenfalls, auch FBAS-/CVBS-/Composite-Signale (!) mit 100% Auflösung (!) zu trennen - wobei die genannten "Neben-Effekte" (DotCrawls usw.) natürlich zwangsläuftig auftreten!

Ein Test mit den Panasonic-Recordern - ein fein aufgelöstes Test-Bild mit einem DVD-Player zugespielt, und per FBAS auf den Recorder re-digitalisiert - zeigte, dass per FBAS/CVBS durchaus die VOLLE horizontale Auflösung rekonstruiert wird - unter "Inkaufnahme" von "Dots" und "Schlieren" an harten Kontrast-Kanten...

Bei VHS ist es nun so, dass AUCH auf "normalem" (!) VHS (genauso wie bei S-VHS!) Helligkeits- und Farb-Information GETRENNT aufgenommen werden! (Also BEIDES quasi "S-Video"...)
Das sieht man auch, wenn man ein digitales Test-Bild per S-Video (!) auf einem S(!)-VHS Recorder auf "normales" VHS (!) aufnimmt, und über S-Video (!) wieder digitalisiert...
Dabei treten dann KEINE "Dot-Effekte" oder ähnliches auf...(nur die Y-Helligkeits-Auflösung ist gegenüber S-VHS halt geringer...).
Allerdings sind 99% der Standard-VHS-Aufnahmen (und wohl auch 80% der S-VHS-Aufnahmen) bereits von einer FBAS-Quelle (Analog-TV oder was anderes...) aufgenommen (also erst im Recorder in Y/C-S-Video aufgetrennt worden) - daher macht es auch nicht mehr viel, wenn Standard-VHS von einem Standard-VHS-Recorder als FBAS ausgegeben wird (sofern das dann mit voller Bandbreite digitalisiert wird)...

Also echtes S-VHS (genauso wie "Hi8" - so selten es ist) bringt gegenüber "normalem" VHS (oder Video8) nur eine höhere Y-Helligskeits-Auflösung die "recht nahe" an voller SD-Auflösung liegt - aber mit FBAS/CVBS vs. S-Video hat das wenig zu tun.
Auch ein Full-Band FBAS-Signal kann MEHR auflösen als ein S(!)-VHS-Band aufnehmen kann...

Demnach spielt es (mit gutem A/D-Wandler!) keine große Rolle, ob man zum Digitalisieren von "normalem" VHS nun einen S-VHS-Recorder (per S-Video) oder einen VHS (per FBAS) verwendet - die Wahl sollte vielmehr danach fallen, wie gut der jeweiligie Recorder die Quell-Aufnahme wiedergibt...
(...und dass man entweder einen Panasonic-DVDR per HDMI-Splitter/Grabber oder Canopus-/Grass Valley-PCIe-Karten dafür verwendet...)

"In den meisten Fällen" sollte der ursprüngliche Aufnahme-Recorder auch das beste Wiedergabe-Gerät sein!
(Ich hatte hier aber auch einige Ausnahmen...was zu "Doppel-Überspielungen" (samt Sampling-Anpassungen) der gleichen Aufnahme mit 2 verschiedenen Recordern 1x für Audio / 1x für Video führte - die ich dann hinterher kombinieren musste... )


PUH...
(...ich bin froh, dass ich alles zufriedenstellend digitalisiert habe, und das ganze Equipement und die alten Tapes los bin...die Bänder auf den Müll und die Hardware auf Ebay... - der ganze sh*t mach nämlich sonst KRANK (!!)...ist Vergangenheit...erledigt für mich...aus...ENDE...!)



[Beitrag von AlexG1990 am 17. Jul 2018, 03:28 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#9 erstellt: 17. Jul 2018, 01:42
"PS"...:

Hier noch ein Audio-Sample :

"Radio-Teaser" von einer SWR3 OpenAir Radio-Aufnahme von 1999 (!!)

- SCHROTT'iges "NO-NAME 1-Mark FeO3-Tape" von "Conrad" (billigste Mach-Art...das klang auf dem besten Deck bereits direkt nach der Aufnahme schon ÜBELST dumpf!)
- Aufgenommen mit ("halbwegs gutem") 80er-Jahre "Technics RS-D200" Tape-Deck
- 120µS / OHNE Dolby
- per FM-"Drehkurbel"-Tuner "Technics ST-Z200"
- ...per Wurfantenne, etwas südlich von Mainz, via 101.1 FM / Donnersberg / SWR3
- digitalisiert "anno 2013" mit einem Kenwood KX-3030 / Realtek ALC889
- Pitch- / Azimuth-Korrektur
- "High-Shelf"-EQ (nach "gehör") wegen "Billig-Band"...KEINE Noise-Reduction!
- Encoding als "MP3 VBR2"...

HIER:
Alben\Die fantastischen Vier\_[Live @ SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air Mainz 1999]\05 [SWR3-Outtro].mp3

(Bitte NICHT irritieren lassen von dem vermeintlich "jaulenden" SWF3-Jingle-Sound...das ist so ! Hört man nachher...die Aufnahme ist einwandfei!!

...schon erstaunlich, was da von der Quali her noch "so rauskommt"

...entspricht "klanglich" wohl ziemlich genau dem, was am XLR-Stecker am Studio-Ausgang angelegen haben muss!


...und hier noch ein "Musik-Ausschnitt"...bis 30 Sekunden ist ja "unkritisch" was Urheber-Recht angeht...:

Alben\Die fantastischen Vier\_[Live @ SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air Mainz 1999]\02 Die fantastischen Vier - MfG (live @ SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air Mainz 19990821).mp3...CUT

(...das Live-Audio von der Bühne ist "Mono"...auch der "50Hz-Humm" im Hintergrund kommt original von der Bühne - ist original so gesendet worden! ...der "Teaser" oben ist in vollem Stereo...)
Das "knallt" auch Heute mit nem guten Sound-System im Auto noch irre gut!!

-----------------------------------------

Und hier ein Sample einer typischen "Billig-Aufnahme" von 1996:

- 99-Mark Schrott-Anlage anno 1995
- Permanent-Löschkopf
- Aufgenommen auf Chrome-Tape (!)
- extrem schlechter Gleichlauf
- stark schwankender Azimuth

Radio_RPR1_1996_cut3

...das ist so das "was man erwarten kann" - aber "insgesamt zumindest anhörbar" !

In der Mitte hört man dieses penetrante "Perma-Löschkopf-Rauschen"... (...und danach kurz die gute alte Kelly-Family^^ )

.


[Beitrag von AlexG1990 am 17. Jul 2018, 04:21 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 17. Jul 2018, 01:59
@AlexG1990

Du kannst ja Romane schreiben.....

@TE

Auch ich weiß tatsächlich noch, was ich an diesem Tage gemacht habe. Die Gänsehaut kenne ich zudem auch....

Das erste Mal wo ich sowas ähnlich schlimmes erlebt habe (ich bin da ein wenig älter), war das AKW-Unglück in Tschernobyl (1986). Nur durch einen missglückten Probelauf des damaligen Unternehmens.
Dort waren die TV-/Radiosender auch dauerhaft am Bericht erstatten. Man durfte sogar ca. 2 Wochen lang in DE nicht mehr vor die Türe und zudem Fenster/Türen geschlossen halten. Die Schulen fielen aus, Sand von Kinder-Sandkästen und von Spielplätzen musste entsorgt werden....
Sogar heute noch frisst sich das Uran weiter in das Erdreich.
Schlimme Zeit, wobei man auch immernoch nicht weiß, ob man davon Gen-Schäden und/oder frühzeitigen Krebs bekommen konnte/kann.

Fukushima ist da nicht anders.

R.I.P. den damaligen Helfern, die später elendig daran verreckt sind. Wieviele Anwohner und Kinder sind daran verendet und/oder missgebildet zur Welt gekommen...
Ich mag darüber nicht weiter schreiben...

Aufnahmen existieren davon bei mir auch nicht. Es war eine andere Zeit und als 12-Jähriger hatte man damals noch keinen Recorder.


[Beitrag von Rabia_sorda am 17. Jul 2018, 02:14 bearbeitet]
moon1883
Stammgast
#11 erstellt: 17. Jul 2018, 06:15

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:
[...] war das AKW-Unglück in Tschernobyl (1986). Nur durch einen missglückten Probelauf des damaligen Unternehmens.
Dort waren die TV-/Radiosender auch dauerhaft am Bericht erstatten. Man durfte sogar ca. 2 Wochen lang in DE nicht mehr vor die Türe und zudem Fenster/Türen geschlossen halten. Die Schulen fielen aus, [...]

Da hast Du zu jener Zeit ja in einer interessanten Parallellwelt gelebt...
DOSORDIE
Inventar
#12 erstellt: 17. Jul 2018, 11:15
@AlexG: und ich dachte ich schreibe lange Posts ^^

Also mit der Digitalisierung von Videocassetten habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt. Ich habe sie halt immer so benutzt, wie es gedacht war und auch quellentechnisch immer das bestmögliche Signal an den Recorder abgegeben, ab dem Zeitpunkt als ich Digitalfernsehen hatte zumindest.

Mit der Schärfenregelung das war jetzt eher auf moderne Fernseher bezogen. Ich kann bei meinem LG das Bild gar nicht so unscharf stellen, dass die Körnung komplett weg geht, aber es ist zumindest bei VHS akzeptabel. Bei Beta oder Video 2000 sieht das echt nicht gut aus, obwohl Beta eigentlich eine minimal höhere Schärfe erreichen sollte, leider habe ich keinen Super Beta um das mal zu vergleichen, war mir immer zu teuer und macht jetzt auch keinen Sinn mehr. Vor 10 Jahren, als ich noch Röhre hatte habe ich diese alten Systeme sehr gerne verwendet, weil schon allein das Handling irgendwie cooler ist als bei VHS, die alten Beta Recorder sehen teilweise echt Profimässig aus und die Cassetten sehen auch ziemlich cool aus. Was ich bei VHS nie verstanden habe, ist, dass es rein optisch nur ganz wenige Cassetten gab, die vom Standard abwichen. Ich meine voll transparente Gehäuse oder andere Fenster, man hätte da wirklich viel machen können, wie bei Audiocassetten oder Betamax eben auch.

Zu Audio Tapes: Mein AKAI GX 75 ist quasi mein Referenzdeck, da schraube ich nix dran rum, wenn der Azimut so krass abweicht nehme ich meistens meinen WM D6C. Das Problem bei Single Capstan Decks ist, dass man bei abgenutzten Bändern meist nicht so eine stabile Wiedergabe erreicht wie bei Doppel Capstanen.

Das mit der nur wenig unterschiedlichen Wiedergabe bei unterschiedlichen Decks kann ich leider gar nicht bestätigen, es hat sich kaum ein Hersteller an die exakt an die IEC gehalten, während mein AKAI z.B. eher helle Aufnahmen bei korrekter Einmessung macht und dann "In sich" auch korrekt klingt, klingen die Aufnahmen meines Fisher Decks in anderen Decks eher höhenarm. So ging es mir z.B. auch im Vergleich zu Technics Decks.

Bei Dolby ist halt häufig das Problem, dass die Decks bei der Aufnahme einfach nicht eingemessen waren, das funktioniert dann sowieso nicht richtig, weil man den Arbeitspunkt des Kompanders eben auch wiergabeseitig angleichen müsste, was du ja offenbar auch machst, meist sind aber sowohl Aufpsrechpegel als auch Bias nicht verstimmt, wodurch man eigentlich auch den EQ angleichen müsste, was ebenfalls VOR dem Dolby IC passieren muss. Ich habe früher immer mit Dolby aufgenommen, aber bei der Wiedergabe klang es grundsätzlich immer schlecht. Ich glaube, dass daher Dolby auch seinen schlechten Ruf hat. Meiner Ansicht nach ist es aber der beste Kompander, weil Cassetten eben auch ohne Dolby noch gut hörbar sind, was mit dbx oder HighCom eben nicht geht.

Richtig gute Dolby Aufnahmen habe ich dann erst hinbekommen, als ich verstanden habe, dass Bänder unterschiedliche Arbeitspunkte hatten und ich mir Decks mit Einmessmöglichkeit gekauft habe, trotzdem war und ist auch in Fremdgeräten selten vollste Kompatibilität. Meinen Ghettoblaster Sharp GF 9000 habe ich an den Dolby Pegel meines GX75 angeglichen, das funktioniert jetzt recht gut, aber man merkt im Hochtonbereich halt auch, dass der Sharp da offensichtlich nach einer anderen Kennlinie arbeitet (evtl alte IEC Norm), trotzdem ist das Laufwerk in diesem Gerät ein echtes HiFi Cassettendeck, wie in vielen alten hochwertigen Radiorecordern, es hat sogar echte Metallbandentzerrung für Aufnahme und Wiedergabe.

Das Problem mit dem Play Trim kenne ich, das ist echt komplett überflüssig. Am Ende klingt es immer am Besten, wenn man Dolby einfach abschaltet, meistens musste ich den Regler voll aufdrehen, damit es akzeptabel klang, es hat dann aber lauter gerauscht, als ohne Dolby.

Auch Kaufcassetten funktionieren nur selten gut mit Dolby, manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass viele Cassetten zwar ein Dolby Logo tragen, aber das Master gar nicht dolbysiert wurde.

Ich habe den Azimut auch immer mit Mono Signal abgeglichen, ich benutze auch schon sehr lange Tape Restore für sowas. Um den Azimut korrekt einzustellen kann man aber das Stereo Tool benutzen, auch da hat man eine Azimut Anzeige, weil es nur mit einer kleinen Latenz arbeitet kann man das so ziemlich korrekt einstellen. Danach nehme ich das mit GoldWave auf und lasse es ebenfalls durch Tape Restore laufen, allerdings nutze ich die Doby Emulation und die Rauschreduktion in den meisten Fällen, das funktioniert ganz gut. Bei GoldWave probiere ich dann auch mit den Rauschfiltern rum, im schlimmsten Fall lasse ich das Preset "Very Light Hiss Removal" drüber laufen, das hört man dann gar nicht und das Rauschen ist geringer.

Auch das mit dem Geschwindigkeitsabgleich mache ich so wie du: ich suche mir eine Digitalkopie und gleiche das dann ab. Nur wenn es keine Aufnahme gibt, nehme ich ein Musikinstrument und versuche die Akkorde raus zu bekommen, wenn ich dann das Gefühl habe dass da was zu langsam oder zu schnell ist, dann spiele ich dazu und wenn Gitarre oder Synthesizer nicht schief klingen stimmt auch die Geschwindigkeit. Es gibt aber auch Fälle wo das Original auch auf CD eine falsche Geschwindigkeit hat, weil das Masterband auf einer anderen Maschine aufgenommen als abgespielt wurde. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Girls Just Wanna have Fun von Cyndi Lauper.

Zu Rolf Zuckowski: Das ist einer von Wenigen, der wirklich Liebe in Kindermusik gesteckt hat. Bei den meisten anderen Kinderproduktionen habe ich immer das Gefühl, dass die Leute zu scheisse waren um als Erwachsenenkomponist zu arbeiten und dann halt irgendwie denken "Für Kinder reichts, die merken das eh nicht so..." oder es ist auf eine fremdschamartige Art so billig produziert, dass ich es kaum ertragen kann und Alles klingt irgendwie so "clownsartig".

Rolf Zuckowski berührt mich immernoch. Der hat einfach Alles gemacht von Schlager bis Rock und Nichts davon ist schlecht. Der hat mich in meiner Kindheit so geprägt und wenn ich heute die alten Sachen höre bekomme ich teilweise noch nasse Augen, weil das einfach so unfassbar schön ist - auch textlich. Und das Schöne daran ist, dass er auch alle Altersklassen bis in die Jugend bedient hat und teilweise auch Lieder für Eltern mit auf seinen Alben sind. Mein Lieblingsalbum ist immernoch "Was Spass macht", ich mag grundsätzlich das Sounddesign ab den 90ern nicht mehr so, das liegt aber nicht an Rolf Zuckowski, sondern ist leider Allgemein so. Die 80er Jahre Produktionen klingen für mich am Vollkommensten.

So grossartige Stücke wie "Dein kleines Leben" oder auch "Hallo Welt" oder auch "Ich glaub' ich hab dich lieb", das seine Tochter Anuschka singt, sind für mich nach wie vor ganz wunderschöne Titel, die man auch als Erwachsener noch super hören kann und die total ans Herz gehen und auch die Coverversionen (häufig Italo Stücke) sind durchweg sehr gut gemacht.

Bis auf ein paar DDR Produktionen von Rainhard Lakomy (Traumzauberbaum) oder Sachen die beim Label "Pläne" erschienen sind (Das Auto Blubberbumm, Raumschiff Namba Wann) kenne ich keine Kindermusikproduktionen, die nur annähernd so schön und liebevoll sind.

Rolf Zuckowski hat ja auch jede Menge Schlager für Erwachsene geschrieben, bei denen man gar nicht weiß, dass er dahinter steckt.

LG Tobi
Rabia_sorda
Inventar
#13 erstellt: 17. Jul 2018, 16:01
@moon1883

Und du anscheinend nichts mitbekommen...
moon1883
Stammgast
#14 erstellt: 17. Jul 2018, 17:57
Du hast wohl eher eine blühende Phantasie.

- Dort waren die TV-/Radiosender auch dauerhaft am Bericht erstatten.

Hauptsächlich im Rahmen der üblichen Nachrichtensendungen wie Tagesschau/heute. Sicher gab es auch die eine oder andere Sondersendung, aber von "dauerhaft" kann keine Rede sein. Anders als am 11.9.01 kam nicht das gesamte Programm zum erliegen.

- Man durfte sogar ca. 2 Wochen lang in DE nicht mehr vor die Türe und zudem Fenster/Türen geschlossen halten.

Vielleicht haben Deine Eltern den kleinen Rabia drin behalten? Eine Ausgangssperre gab es nicht und auch kein Fenster- und Türöffnungsverbot.

- Die Schulen fielen aus

Siehe oben. Für Dich vielleicht...
rtimo34
Neuling
#15 erstellt: 17. Jul 2018, 22:42

moon1883 (Beitrag #14) schrieb:
Du hast wohl eher eine blühende Phantasie.
- Dort waren die TV-/Radiosender auch dauerhaft am Bericht erstatten.
Hauptsächlich im Rahmen der üblichen Nachrichtensendungen wie Tagesschau/heute. Sicher gab es auch die eine oder andere Sondersendung, aber von "dauerhaft" kann keine Rede sein. Anders als am 11.9.01 kam nicht das gesamte Programm zum erliegen.
- Man durfte sogar ca. 2 Wochen lang in DE nicht mehr vor die Türe und zudem Fenster/Türen geschlossen halten.
Vielleicht haben Deine Eltern den kleinen Rabia drin behalten? Eine Ausgangssperre gab es nicht und auch kein Fenster- und Türöffnungsverbot.
- Die Schulen fielen aus
Siehe oben. Für Dich vielleicht..
.

Stimmt. Ich habe diverse Beiträge auf Youtube & Co. von Tschernobyl und Zeitungsartikel in Archiven gefunden. Das war bei weitem nicht solch ein übelstes schnelles Gerede wie beim 11.9.2001.
Die Berichterstattung muss bei Tschernobyl zwar mit Sondersendungen gefüllt gewesen sein, aber das Programm lief laut meiner recherche dann auch wieder normal weiter. Bei 9/11 war dem überhaupt nicht so.
Da kann ich aber nur über Videos von Youtube mitreden, den selbst war ich zu diesem Zeitpunkt gerade 3 Jahre jung und hab davon überhaupt nichts mitbekommen.
Anders hingegen beim Mauerfall, der sich ja mit den vorab ergangenen Demos über Wochen hinzog. Das Fernsehen habe ich noch sehr gut in Erinerrung und weiß auch noch zugut den Jubel von Papa, als es dann endlich soweit war mit dem Fall der Mauer und die ganzen Menschenmassen auf der Mauer.

Ich habe mal diesbezüglich ältere (60+) und auch recht jüngere (30+) gefragt, welche Ereignisse so extrem oder noch extremer von der Medialen Berichterstattung waren wie der 11.9.2001.
1. Ist aber auch ganz klar ---- Ende des 2. Weltkrieges--- Muss übel gewesen sein im Radio, als der Sieg über Deutschland verkündet wurde. Weltweit muss es ein übelstes Gerede im Radio darüber gegebden haben. ( meine Ur-Oma erzählte mir viel darüber)
2. 13. August 1961 Mauerbau. Dies schlug ein wie eine Bombe und Radio war über mehrere Tage voll mit diversen Neuigkeiten darüber.
4. 1963 Mord an John F. Kennedy. War auch ein übelstes Gerede im Radio hierzulande. Sagten mir mehrere ältere Leute.
3. 1. Mondlandung 1969 Die wenigen Tv Programme strahlten dies alle aus und Radio berichtete auch ohne Unterbrechung darüber. Jeder ältere Mensch, welcher damals jung war kann sich daran erinnern und weiß wo er es angeschaut hat. Genau so wie jüngere Menschen, die wissen wo sie am 11.9.2001 waren.
4. 1989 Mauerfall Fernsehsender und Radiostationen berichteten über mehrere Tage bzw. Wochen fast ohne Unterbrechung darüber.
5. 11.9.2001. Hab es selbst als 17 jähriger voll und ganz im Radio mitverfolgen können. Der 11.9.2001 war übelst voll von News im Radio, nur ganz kurz wurde vor Geisterfahrer auf der A??? gewarnt. Es gab am 11.9.2001 und am 12.9.2001 gar keine Werbeunterbrechung auf sämtlichen Radiokanälen. TV war bei Viva schwarzes Bild und alle Sender sendeten über 7 Tage hinweg dauerhaft Sondersendungen hierzu. Danach klang es etwas ab in Radio, es wurde Werbung wieder eingespielt und es kam ab dem 18.9.2001 die Anthrax Anschläge hinzu, worüber plötzlich auch viel Spekuliert und Angst verbreitet wurde.

Fukushima, Finanzkrise 2008 und Tsunami waren zwar auch voll in den Medien präsent, es gab aber hier Werbeunterbrechungen und das Radioprogramm lief auch normal weiter mit Musik.
Es gab somit nach dem 11.9.2001 nichts mehr was dies übertraf.

Ich hab mich nun im Amerika und Radioforum registriert, kann aber selbst noch keine Beiträge verfassen. Dazu fehlt mir immer noch die Berechtigung von einem Admin.
Bin dort dann auch auf der Suche nach Orginal Aufzeichnungen vom 11.9.2001 aus dem Radiobereich.
moon1883
Stammgast
#16 erstellt: 17. Jul 2018, 23:21
Es gab eine einzige Ausnahme, und das war der Musiksender Onyx. Der hat noch bis 13. oder 14.9. normal seine üblichen Musikvideos gesendet, bis dann - endlich - einer wach wurde und nur noch eine schwarze Einblendung "aufgrund der Anschläge....blabla" (ohne Ton) zu sehen war.
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 17. Jul 2018, 23:47

Hauptsächlich im Rahmen der üblichen Nachrichtensendungen wie Tagesschau/heute. Sicher gab es auch die eine oder andere Sondersendung, aber von "dauerhaft" kann keine Rede sein. Anders als am 11.9.01 kam nicht das gesamte Programm zum erliegen.


Von "erliegen" habe ich auch nichts geschrieben und im damaligen Rahmen der TV-/Radio-Veranstalter waren das schon recht viele Informationen, die für andere geplante Sendungen gesendet wurden. Es sollte hier kein totaler Vergleich zu dem 11.9. sein..


Vielleicht haben Deine Eltern den kleinen Rabia drin behalten? Eine Ausgangssperre gab es nicht und auch kein Fenster- und Türöffnungsverbot.


Wie die Medien es propagiert haben, gab es damals eine Vorsichtsmaßnahme, alle Türen/Fenster zu verschließen und in den nächsten 2 Wochen sich so wenig wie möglich Draußen aufzuhalten. Ein Verbot gab es da nicht, nein. Evtl. hätte ich da besser "sollte" statt "durfte" schreiben sollen......
Und in unserem LK fielen auch die Schulen aus. Wie das aber woanders gehandhabt wurde.....
AlexG1990
Inventar
#18 erstellt: 20. Jul 2018, 03:17

@AlexG1990

Du kannst ja Romane schreiben.....

Naja, geht so...
Ich könnte noch viel mehr davon schreiben, vor allem ABSEITS von allem was mit "Großereignissen" und Audiotechnik zu tun hat... Die werden nur nie geschrieben, diese Romane...und wenn würde sie keiner lesen...
Aber lassen wir das...

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Es gab eine einzige Ausnahme, und das war der Musiksender Onyx. Der hat noch bis 13. oder 14.9. normal seine üblichen Musikvideos gesendet, bis dann - endlich - einer wach wurde und nur noch eine schwarze Einblendung "aufgrund der Anschläge....blabla" (ohne Ton) zu sehen war.

Hmm...den mochte ich eigentlich damals den Sender...aber dazu musste ja jemand in die Dauerschleifen-Automation eingreifen...hat wohl immerhin jemand gemacht!

An sonsten hatte ich hinterher (11.9.) von verschienden damals Erwachesenen gehört, wie die das damals dann mittags mitbekommen hatten:
Entweder hat auf der Arbeit per Telefon *irgendjemand* was aufgeschnappt, und DARAUFHIN dann Radio/Fernsehen angemacht, oder es kam direkt über ein laufendes Radio/Fernsehen irgendwo an...und verbreitete sich von da an weiter...

Ein Verwandter (Kleinbüro-Chef) hatte damals immer seiner einen Mitarbeiterin den Zeigefinger ausgestreckt, weil sie nebenbei einen Ghettoblaster mit SWR1 laufen hatte - nicht, weil er irgendwas dagegen gehabt hätte - nein nein, sondern wegen der GEZ^^ - die damals noch pro Person/Betrieb bezahlt werden musste und nicht angemeldet war...so nach dem Motto: "Hör was du willst, aber lass das BLOß nicht auffliegen!"
Wegen den zur Mittagszeit eher wenigen Anrufern, wo entweder deshalb gerade keiner angerufen oder es wenn nicht "nebenbei" erwähnt hatte, hätten die sonst gar nichts mitgekriegt (damals gabs dort zwar Internet, aber eben nicht diese Vernetzung wie heute...)
Da war seine Sekreterin mit dem Radio die erste, die es Minuten danach mitbekommen hatte, und das Radio dann natürlich ausnahmsweise mal etwas lauter machte, mit dem Kommentar "Ich glaub' hier bricht grade der 3. Weltkrieg aus..."...
...woraufhin "Cheffe" erstmal nach Hause gefahren und einen alten Fernseher geholt hatte...

Meine "Eltern" (sorry, die Anführungszeichen müssen sein) waren mittags gerade im Baumarkt unterwegs und bekamen es dann auf dem Parkplatz im Radio mit, wo schon einige andere etwas fassungslos bei offener Tür neben dem Auto standen...

Jemand anderes war gerade nach einem Umzug auf dem Melde-Amt, wo die dort ein Radio hatten und gerade einen Rollwagen mit einem kleinen Fernseher hergerollt hatten...

Überall anders, aber Radio und Fernsehen war eben das A&O...

Ich frage mich gerade wie ich es heute mitbekommen würde:

Klar, unter der Woche irgendwo wo man gerade unter anderen Leuten ist, von denen es irgendwer mitbekommt. Das dauert nur Minuten!
...und ist dann der "Trigger", um sich selbst weiter Informationen zu holen - woher auch immer.

Aber was wäre, wenn ich irgendwo "in der Wallachhei" unterwegs wäre? Ja, die ganzen Nachrichten-Apps auf dem Handy (ntv, Spiegel, Focus, Stern, Tagesschau, ...), Gut und Schön, aber ich habe die ganzen Push-Benachrichtigungen aus (weil irgendwann 3 Dinge am Tag "Breaking News" sind)! Ich erfahre nur was, wenn ich aktiv auf das Widget schaue...nicht zu jeder Zeit.
An sonsten schreibt einem *vielleicht* irgend jemand über Whatsapp...wenn...

Bei sowas würde ich dann sobald ich es irgendwie mitbekomme - immernoch ganz Oldschool - Kopfhörer rein...touch-touch...FM-Radio...Öffi-Sender... (Auch auf HR/SWR 1/3 bekommt man da bei sowas bestimmt auch heute keine schlechteren Infos als auf irgend einem Nachrichten-Liveticker-Feed...akkustisch, überall aus den selben ARD- und DPA-Quellen...nur mit unterschiedlichen Moderatoren...)
...und dabei parallel dann noch die News-Apps durchblättern.
...und wenn ich das Ausmaß begreife, vielleicht den ARD/ZDF-Livestream anmachen (O2Free), sofern der Empfang passt! (ging vor paar Jahren noch gar nicht...)
Auch heute mache ich immernoch OFT das "ganz normale Radio" an - egal ob beim Essen kocken, auf dem Klo mit dem Lichtschalter, oder beim aufs Rad steigen am Handy...

Radio ist finde ich auch als "Nebenbei-Medium" immernoch gar nicht verkehrt, um ganz "unbewusst" auf dem Laufenden zu bleiben...
Auch wenn das jetzt bestimmt keine "Welt-Meldung" ist: Als letztes Jahr um die Zeit Chester Bennington von Linkin Park gestorben ist (in der "Musik-Welt" durchaus ne Meldung wert! Ist bestimmt auch auf HR/SWR2-Classic kurz danach mitgeteilt worden!) hab ichs auch als erstes im Radio mitbekommen, weil ich gerade zu Fuß in der Stadt unterwegs war, und einfach Kopfhörer auf und SWR3 an...nach den 3 L'P'-Songs in Folge bin ich stutzig geworden und dann wurde es wieder gesagt...erst VIEL SPÄTER über Facebook mitbekommen...
(...nur als junges Beispiel - diese Band hatte mich halt schon über Jahre begleitet und mitgenommen - da war sowas ein kleiner "Realtäts-Schock"...)

Fernsehen schaltet man (mehr oder weniger) *bewusst* ein (zu bestimmten Zeiten!), und Radio *viel eher* UNbewusst - was im Fall von "Hintergrund-Info" bis hin zu "wow, dieser neue Song ist interessante für mich" gar nicht mal immer schlecht sein muss...

-------------------------------------------

Was das Musik-Programm im Radio bei solchen Tragödien wie 9/11 angeht:

Ich kann nur das wiedergeben was ich hinterher (anderswo) gehört hatte - ich selbst hatte zu diesem Zeitpunkt (habs ja oben geschrieben) kein Radio...ansonsten ist das immer gelaufen - auch mit 11 mittags bei den Hausaufgaben

Auf jeden Fall soll bei den großen Mainstream-Wellen (SWR3 und co.) den ganzen Tag ein eher BEWUSST melancholisch-trauriges Musik-Repetoir gefahren worden sein...(auch wenn sich das in wenigen Tagen wieder "normalisiert" haben soll...)

Jedenfalls ist in der Zeit von und nach dem "11. September 2001" dieser Song sehr oft gespielt worden:
Enya - Only Time

...war wohl damals gerade als neue Single aus dem Vor-Jahres-Album ausgekopplet worden - und passte von der "Harmonie-Melancholie" zumindest ja ganz gut dazu...
Jedenfalls war das lange danach ziemlich "weit oben" im Radio-Airplay!

Ist auch zugegeben ein "Gänsehaut-Song" von Enya...höre ich auch heute noch mal gerne...

-------------------------------------------


Tschernoby

Hey, ich bin 4 Jahre jünger als dieses Ereignis...

Aber ich fand es trotzdem ziemlich "fesselnd und mitnehmend" davon zu hören und an den Jahrestagen diverse gut-gemachte Fernseh-Dokus darüber zu sehen..."vorbei" ist das ja auch heute noch lange nicht...!
Jedenfalls hat mir das (VIEL später!) auch irgendwie ziemlich Gänsehaut in den Nacken getrieben!
Irgendwann muss man aufhören, damit man keine Paranoias bekommt...

Und was ist 2011 in Japan passiert? Fukushima?

Die "halb-demente Oma" würde vielleicht sagen: "Och des is heut doch net meh' so schlimm" - oder "Ach, des is' so weit weg..."
Fresse?
Vielleicht "weit weg", aber da leben genauso Menschen (!) (...und Tiere), wo ist da bitte der Unterschied??


Bzgl. Tschernoby habe ich (irgendwann in den letzten Jahren - rund um den Jahrestag) mal in "leicht dissoziiert-melancholischen Zustand" nachts im Auto auf der Landstraße, so beruhigt-runtergefahren SWR1 hörend, diesen Song von 1986 gehört:
Wolf Maahn Tschernobyl Full Version
...und dabei leicht zu dem Beat auf dem Lenkrad rumgetrommelt und trotzdem irgendwie SEHR nachdenklich geworden...

...keine Musik-Art die man vielleicht "so bewusst" hören würde, aber doch eine Art von Melancholie mit der ich was anfangen kann.

Ein Beat-Song der überwiegend aus vielen "Stimmen" besteht, und einem Refrain.
...vor allem Gänsehaut bei diesen Kinder-Stimmen...vor allem bei 0:48 ("aber eigentlich ist das jetzt noch immer!" )...

Und das waren DEUTSCHE Kinder...was hätten wohl weiß-russische und ukrainische Kinder dazu gesagt? (wo ist hier der Smiley mit dem offenen Mund?)

Hab jedenfalls mal irgendwo davon gehört, dass es "Austausch-Programme" in D-Land mit (betroffenen) Weißrussland-Kindern gegeben haben soll, wo sie sich hier einige Zeit "erholen" konnten - wer weiß, vielleicht spürt man als geschädigter die Strahlung ja doch "irgendwie"... :-/

...und genau dieser Mist hängt dort drüben bestimmt noch 100te Jahre nach!

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.


[Beitrag von AlexG1990 am 20. Jul 2018, 03:23 bearbeitet]
DOSORDIE
Inventar
#19 erstellt: 20. Jul 2018, 09:16
.... das letzte Signal vor dem Overkill...
Wolf Maahn hat in den 80ern selbst 2 gute Alben rausgehauen und in wahrscheinlich einer Nachr und Nebel Aktion diese geile Maxi Single produziert, danach kam nur noch öder Mist, allerdings hat er durchgehend andere deutsche Acts produziert z.b. Auch die großen Sachen von Klaus Lage, die dann wieder gut waren.

Onyx TV war nicht bei uns im Kabel und konnten sowieso nur Leute mit Eutelsat Empfang gucken, kurz vor Schluss hab ich’s immer mal im
Webstream geschaut, aber da war das Programm schon eher belanglos. Hätte gerne eine Alternative gehabt als es kein VH-1 mehr gab, was ja am Ende auch nur noch ein reiner Schleifenender war.

Ich finde diese ganzen Liveticker gar nicht so gut genau wie die Berichterstattung der Privaten Sender. Im Radio finde ich die Nachrichten eigenartigerweise auf so ziemlich allen mir bekannten Sendern qualitativ hochwertiger als bei N24 oder n-tv. Die fangen immer schon an wenn die Gerüchte gestreut sind irgendeinen Halbwahrheitsbrei zu verbreiten und den Zuschauer bei Laune zu halten indem man spekuliert. Bei den Öffis dauerts halt ne Stunde länger, aber dafür bekommt man auch objektive Berichterstattung.

Ich finde Only Time ein totales Scheiss Lied. Fand ich schon damals Kacke, das war so diese aufgesetzte Betroffenheit vom Fußvolk, mit der ich das verbinde.

LG Tobi
rtimo34
Neuling
#20 erstellt: 20. Jul 2018, 11:18

DOSORDIE (Beitrag #19) schrieb:
.... das letzte Signal vor dem Overkill...


Ich finde Only Time ein totales Scheiss Lied. Fand ich schon damals Kacke, das war so diese aufgesetzte Betroffenheit vom Fußvolk, mit der ich das verbinde.

LG Tobi


Wo das plötzlich mit diesem Lied losging, meinte mein damaliger Betreuer (DDR- Zeit groß geworden und mit Medien sehr kritisch/ wegen damaliger Propaganda zu DDR - Zeiten) :
"Ach sieh an, muss man dieses Ereigniss jetzt auch noch Musikalisch untermalen. Kommt dann bei den Leuten besser im Gehirn an. Zeigt man dann auch noch immer wieder in Dauerschleife die Flugzeuge im World Trade Center und das Pentagon, prägt sich dies bei den Leuten besser ein. Und Geld wird mit der Musik dazu auch noch gemacht. Die Medien wissen wie sie etwas gut verkaufen, sodass es gut beim Volk super ankommt."

Diese Sätze von einem Menschen der selbst einst Opfer von Diktatur (DDR) und der dazugehörigen STASI geworden war werde ich nie vergessen. Hab mir dann immer wieder Filme aus Adolfs Zeit und danach aus Diktatorischen Ländern angesehen. Jedes größere Ereigniss wurde Musikalisch untermalt und wird es auch heute noch.
Da ist schon etwas dran, was mein Betreuer nach 9/11 zu diesem Only Time Lied meinte. Finde ich zumindest.

Und heute? Sobald dieses Lied im Radio kommt, denke auch ich persönlich sofort an jene Situation auf dem Parkplatz, wo im Radio ohne Punkt und Komma über Flugzeuge im World Trade Center berichtet wurde am 11.9.2001. Da hatte mein Betreuer schon Recht gehabt.
DB
Inventar
#21 erstellt: 21. Jul 2018, 16:55

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:

Das erste Mal wo ich sowas ähnlich schlimmes erlebt habe (ich bin da ein wenig älter), war das AKW-Unglück in Tschernobyl (1986). Nur durch einen missglückten Probelauf des damaligen Unternehmens.
Dort waren die TV-/Radiosender auch dauerhaft am Bericht erstatten. Man durfte sogar ca. 2 Wochen lang in DE nicht mehr vor die Türe und zudem Fenster/Türen geschlossen halten. Die Schulen fielen aus, Sand von Kinder-Sandkästen und von Spielplätzen musste entsorgt werden....

Bei uns gab es damals in rauhen Mengen Kopfsalat und grüne Gurken.
Rabia_sorda
Inventar
#22 erstellt: 21. Jul 2018, 17:00
Erdbeeren nicht?
DB
Inventar
#23 erstellt: 21. Jul 2018, 17:07
Nein. Tschernobyl war ende April, Erdbeeren sind erst im Juni reif.
Rabia_sorda
Inventar
#24 erstellt: 21. Jul 2018, 17:12
Ist ja nicht so, dass die Auswirkung(en) nur genau am 26. April bemerkbar war...
DB
Inventar
#25 erstellt: 21. Jul 2018, 17:18
Wo die im Westen abgelehnten Erdbeeren hingingen weiß ich nicht, hier jedenfalls gab es deswegen eine Menge Salat und Gurken.
DigiAndi
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 22. Jul 2018, 16:13
(Ohne jetzt stundenlang alle Posts in diesem Thread gelesen zu haben.)

Ja, mit 11. September 2001 ist es ähnlich wie mit dem 9. November 1989: Es ist einfach nichts da. Ich bin auch schon lange auf der Suche nach Mitschnitten von diesen Tagen, aber es ist einfach nichts zu finden.

@rtimo34
Wenn sich etwas findet, stehe ich jederzeit zum Digitalisieren zur Verfügung.


[Beitrag von DigiAndi am 22. Jul 2018, 16:14 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#27 erstellt: 23. Jul 2018, 00:37

Ich finde Only Time ein totales Scheiss Lied. Fand ich schon damals Kacke, das war so diese aufgesetzte Betroffenheit vom Fußvolk, mit der ich das verbinde.


Wo das plötzlich mit diesem Lied losging, meinte mein damaliger Betreuer (DDR- Zeit groß geworden und mit Medien sehr kritisch/ wegen damaliger Propaganda zu DDR - Zeiten) :
"Ach sieh an, muss man dieses Ereigniss jetzt auch noch Musikalisch untermalen.

Okay, da hab ich mir damals noch keine großen Gedanken drüber gemacht...
Finde das Enya-Lied "an sich" eigentlich ganz Okay (wie noch ein paar andere tendenziell doch bekannte Sachen von ihr...sowas wie "Orinoco Flow"..."Adiemus"..."Echoes in Rain"...). Enya an sich ist halt auch wieder "speziell"...

Ich "weiß" zwar dass mit "Only Time" damals diese Bilder vertont wurden, höre das Lied aber "eigenständig". Und das war es ja auch (ist auf einem Album von 2000 erschienen). Und dazu geht es (textlich) auch um ganz anderes...

Wäre mal interessant, was im Nachhinein die Künstler selbst (!) dazu sagen, deren Song für eine solche "Vertonung" benutzt worden ist!
...mal ganz von der "Vermarktung" abgesehen.
rtimo34
Neuling
#28 erstellt: 23. Jul 2018, 11:51

DigiAndi (Beitrag #26) schrieb:

Ja, mit 11. September 2001 ist es ähnlich wie mit dem 9. November 1989: Es ist einfach nichts da. Ich bin auch schon lange auf der Suche nach Mitschnitten von diesen Tagen, aber es ist einfach nichts zu finden.

@rtimo34
Wenn sich etwas findet, stehe ich jederzeit zum Digitalisieren zur Verfügung.



Das wäre echt Super von Dir

Ich bin auch auf meiner FB Seite aktiv, leider sind die Likes und der Veröffentlichungsradius momentan noch sehr bescheiden, sodass Geduld bei dieser Suche angebracht/von Nöten ist.
https://www.facebook.com/11.September2001RadioUndTvSammlung/

Ich habe mal eine VHS-Kassete zu einem EDV Menschen gebracht zum Digitalisieren und brennen auf DVD.
90 Euro wollte dieser EDV Spezi dafür haben Ist mir fast schlecht geworden, denn ich wollte eigentlich noch 20 weitere Kasetten Digitalisieren lassen, um Schutz vor dem kaputtgehen dieser Kasetten zu haben. Habe ich aufgrund dieses Preises für 1 Kasette aber dann sein gelassen. Leider

Hab ein Like persöhnlich und per Seite auf Deiner Seite hinterlassen Vielleicht findet sich doch jemand von Radio oder Privat noch, der solche Mitschnitte besitzt.


[Beitrag von rtimo34 am 23. Jul 2018, 12:16 bearbeitet]
John22
Inventar
#29 erstellt: 24. Jul 2018, 19:16
Was ist mit dem Archivradio:
https://www.swr.de/s...0/19qxtxy/index.html

Hier zu 9/11:
https://www.swr.de/s...40/4wf4p6/index.html

Das Archivradio in der ARD Mediathek:
https://www.ardmedia...854&mcontents=page.1

Wie man aber an den Ton kommt und nicht nur an die Texte weiß ich nicht. Der Text "Der Webchannel funktioniert wie Radio. Die Beiträge laufen in einer chronologisch festgelegten Reihenfolge. Non-stop, 24 Stunden am Tag.". Aber wie und wo und wann kommt 9/11 ist mir nicht klar.


[Beitrag von John22 am 24. Jul 2018, 19:21 bearbeitet]
DigiAndi
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 24. Jul 2018, 19:43
Das Archivradio ist ein Webchannel von SWR2. Es läuft dort immer das aktuelle Thema in Schleife. 9/11 ist ein älteres Thema und daher in dieser Form nicht mehr im Webchannel zu hören.
fotoralf
Inventar
#31 erstellt: 24. Jul 2018, 22:30
...und mir haben sie letztens einen Thread über eine kombinierte Antenne für UKW und DAB in irgendeinen Laberbereich verschoben, weil OT. Manchmal muss man im HFF wirklich staunen.

Ralf
rtimo34
Neuling
#32 erstellt: 25. Jul 2018, 12:12

DigiAndi (Beitrag #30) schrieb:
Das Archivradio ist ein Webchannel von SWR2. Es läuft dort immer das aktuelle Thema in Schleife. 9/11 ist ein älteres Thema und daher in dieser Form nicht mehr im Webchannel zu hören.



Genauso ist es
Ich habe vor kurzem diesen Link von Google angeklickt, mir wurde angezeigt das aufgrund von Umstellung der Inhalte dieser Beitrag nicht mehr zur Verfügung steht.

Aber bei Google wird es angezeigt, obwohl es diesen Inhalt gar nicht mehr gibt.
Ergeht mir gerade bei meiner Suche öfters so. Inhalt sei nicht mehr verfügbar......... Leider
Suche:
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