Grundig T 8200 MK II wie bester Empfang?

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stonecrusher
Neuling
#1 erstellt: 08. Nov 2010, 22:31
Hallo liebe Hifi-Gemeinde!

Vor ein paar Monaten habe ich von meiner Oma eine Grundig Stereoanlage inklusive Radiobaustein geerbt. Wurde angeblich komplett im Jahr 1988 gekauft.
Momentan läuft das UKW-Radio über diese provisorische Antenne
1
Der Empfang ist damit eigentlich gar nicht so schlecht, aber ich denke steigerungsfähig?!

Zuerst herrscht bei mir absolute Unklarheit, für was die ganzen Anschlüsse überhaupt sind. Benötigt wird eigentlich nur FM-Empfang (äh oder ist das jetzt UKW? "Normales Radio" halt).
1.2 2.3 3.5

Wohne jetzt in einer WG in der in jedes Zimmer ein Koax-Kabel fürs Fernsehen verlegt ist. Wo das letztendlich hinführt (aufs Dach oder Kabelfernsehen?) weiß ich nicht. Fernsehempfang geht auf jeden Fall.
Da ich keinen Fernseher habe, könnte ich das Kabel komplett rausziehen, umdrehen und für den Radio verwenden (muss sein, damit die Anschlüsse passen. Männchen auf Männchen geht halt nicht :D)

Lohnt sich das? Hat man wirklich einen spürbaren Qualitätsunterschied oder empfängt vielleicht sogar Sender, die momentan wegen zu starkem Rauschen unhörbar sind?

Ich würde auch ein paar Euro in so eine Dipol-Wurfantenne stecken, wenn die Qualität vergleichbar mit Kabelanschluss ist und mir dann erspart bliebe die Möbel in 3 Zimmern zu verrücken um das Koaxkabel umzudrehen... außerdem sind die nicht gut biegbar und deshalb schlecht über dem Türrahmen zu verlegen.

Alternativ könnte ich ja Koax-Adapter kaufen...
Man muss dazu sagen, dass das Koax-Kabel sehr lang ist (ca. 15-20 Meter) und sieht auch nicht so hochqualitativ aus.

Also: Wie kriege ich die beste Qualität für verhältnismäßig wenig Geld rein?


Dann habe ich noch zwei kleinere Fragen:
Wieso hatte ich keinen Empfang, als ich die Büroklammerkette an die Schraube für "Wurfantenne" gemacht habe?

Für was ist das Batteriefach weiter rechts an der Rückseite des Tuners? Habe die schon mal rausgenommen und es war kein Unterschied (es sind frische Batterien). Ich könnte die gerade gut für ne Fernbedienung gebrauchen :-)
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Grüße und schon mal Danke für Antworten
Stony
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 09. Nov 2010, 12:49
Moinmoin,

gewagte Antennenkonstruktion. In Berlin sollte damit exzellenter Empfang mit Neigung zur Übersteuerung herrschen, ansonsten sehr guter bis gar kein Empfang - je nachdem, wo man wohnt.

Wenn die WG-Antennendose angeklemmt ist (und nicht erst gegen Gebühr im Keller angeklemmt werden kann) und wenn da ein "amtlicher" Kabelanschluß dran ist, solltest Du deutlich mehr als die ortsüblichen 5- 15 brauchbar empfangbaren Programme bekommen, üblich sind so 24 - 36. Darunter auch Programme, die nirgendwo auf UKW terrestrisch zu empfangen sind - sie werden von Satellit mit "Mini-UKW-Sendern" extra fürs Kabel umgesetzt. Weitehrin sollten (!) alle Programme mit gleichem Pegel eingespeist werden, nicht rauschen oder zischeln und einfach nur bequem und problemlos anhörbar sein.

Wenn die WG-Antennendose mit einer Dachantenne verbunden ist, bekommst Du das ortsübliche Angebot, vielleicht 3-4 Programme mehr als mit den Büroklammern, weil die Antenne (hoffentlich) sinnvoll konstruiert, angebracht und verkabelt ist.

Versuch macht klug. Einfach mal anschließen. Probiers doch in einem anderen Zimmer, ehe Du die halbe Wohnung umräumst. Wenn Fernsehen mit vielen Programmen auf einem nornmalen analogen Fenrseher geht, ist es vermutlich ein "echter" Kabelanschluß.

FM (frequency modulation") ist die Modulationsart des UKW-Radios und wurd eim englischsprachigen Raum gleich als Wellenbereichsangabe verwendet. Lang-, Mittel- und Kurzwelle (die, die in mono pfeifen, rauschen und prasseln) sind amplitudenmodulierte (AM) Bereiche.

Das Batteriefach scheint für die Neztzausfall-Pufferung des Senderspeichers zu sein. Der Tuner hat also flüchtige Speicher und läuft offenbar in Standby (mit vielleicht erheblicher Leistungsaufnahme, also einige Watt) und sollte das wohl auch tun, sonst nuckelt er für den Speichererhalt die Batterien leer. Macht man heute anders, sowas.

Die beiden wahlweise benutzbaren Antenneneingänge "Local" und "Distant" führen auf den gleichen UKW-Tuner, nur daß der Local-Eingang eine Dämpfung davor hat, um zu stark einfallende Programme abzuschwächen. Zum Wellenjagen nimmt man halt "Distant", bei Kabelempfang muß man expierimentieren, welcher von beiden weniger rauscht. Es kann durchaus sein, daß der empfindlichere "Distant"-Eingang die schlechtere Wahl ist, da starke Kabelsignale den Tuner übersteuern können. Muß man ausprobieren, sollte nix kaputtgehen dabei.


Was die "Wurfantennen"-Schraube bedeutet, weiß ich nicht. Ich ahne eher, daß das bedeutet, daß man eine Wurfantenne nebenan an der "Distant"-Buchse anschließen soll für bessere Empfindlichkeit. Die Schraube dürfte eisekalt ans Gehäuse führen und da ist freilich kein Empfang...
Passat
Inventar
#3 erstellt: 09. Nov 2010, 14:19
Das Gerät hat kein Standby, sondern einen Netzschalter, der das Gerät primärseitig vom Netz trennt, wie es damals bei fast allen HiFi-Geräten üblich war.

Die Batterien sind tatsächlich für den Senderspeicher.
Der Batterieverbrauch ist aber extrem klein, ein Satz Batterien dürfte mindestens 10-15 Jahre halten (Bei meinem Grundig ST 6000 hielten die über 20 Jahre!).

Die Klemmen AM/Loop Antenna sind für den Anschluß einer Drahtantenne für Mittelwelle.

Grüsse
Roman
Radiowaves
Inventar
#4 erstellt: 09. Nov 2010, 16:02
Oh, da sieht man mal, wie groß die Unterschiede waren. Als im Osten die ersten PLL-Tuner eigener Fertigung auftauchten, liefen die in Standby. Trennte man sie vom Netz, nuckelten sie die Batterien in nullkommanix leer. Da ist die sparsame Grundig-Lösung ja mal beinahe richtig fein. Kurz darauf scheint man dann auf Flash-ROM übergegangen zu sein.
Passat
Inventar
#5 erstellt: 09. Nov 2010, 17:06
Nee, Flash-Rom gabs damals noch gar nicht.
Grundig hatte schon vorher im ST 6500/T 7500 einen EEPROM eingebaut. Aber der war wohl für den T 8200 zu teuer.

Andere Hersteller haben dann den Speicher einfach per Goldcap gepuffert.

Grüsse
Roman
stonecrusher
Neuling
#6 erstellt: 09. Nov 2010, 18:40
sodalla

ich habe zwar keinen Plan von eurem Fachchinesisch, aber die Empfangsqualität und die Senderanzahl im anderen Zimmer hat mich total umgehauen. Das kann mit Antenne nie besser werden. Habe auch rausgefunden, dass es ein echter Kabelanschluss ist. Deshalb hab ich mich entschlossen, das Koaxkabel umzudrehen, was inzwischen auch geklappt hat.
Man glaubt gar nicht, wo sich überall wie viel Staub ablagern kann

Leider ist beim Durchführen durch eine der Wände auf einer Seite der Stecker des Kabels ausgerissen, aber ich habe ihn mit Hilfe der Anleitung wieder einigermaßen hinbekommen. Leider fehlen in der Anleitung einige Bilder!?

Das Kabel ist übrigens recht lumpig, konnte es am Distant-Anschluss fast als Antenne verwenden. Trotzdem noch meilenweiter Unterschied zur Büroklammerkette

Ok also die Batterien lass ich dann im Gerät drin. Allerdings laufen die doch nach 10-20 Jahren sicher mal aus?!

Jetzt ist nur noch das Problem, das Kabel ordentlich zu verlegen... sind die Koax-Kabel sehr knickempfindlich?
Muss zwangsweise an ner Tür vorbei... drunter oder drüber...

Grüße
Stony
hf500
Moderator
#7 erstellt: 11. Nov 2010, 01:46
Moin,
tausche die Batterien aus, wenn sie schon aelter sind. Niemand gibt Garantie dafuer, dass sie nicht doch auslaufen.
Es macht keinen Spass, wenn man die Dinger irgendwann bergmaennisch abbauen muss ;-)

Koaxkabel duerfen nicht geknickt werden, der kleinste Biegeradius liegt bei etwa 5 Kabeldurchmessern.

Das das Kabel fuer "Fernsehgucken" fuer den Radioanschluss umgedreht werden muss, ist korrekt und so gewollt. So kann man mit einfachsten Mitteln dafuer sorgen, dass man das Radio an der meist gefilterten Radiobuchse der Antennendose anschliesst. Die ist naemlich auch "andersherum" ;-)

Statt das windige Kabel zusammenzuflicken, solltest du dir ein neues goennen.

73
Peter
stonecrusher
Neuling
#8 erstellt: 07. Dez 2010, 01:05
Hi!
Ich wollte mich nur nochmal für eure Hilfe bedanken! Die Sache steht und funktioniert inzwischen einwandfrei!
Das Sender einspeichern und raussuchen war zwar langwierig und lästig, aber beim nächsten mal weiß ich, dass man die auch einfach auf der Homepage des Kabelanbieters raussuchen kann
...außerdem habe ich mich derweil "klassisch" fortgebildet, denn bei diesen Kultursendern sagen die irgendwie nur alle 2 Stunden, wie ihr Sender heißt und ich habe dann tagelang nichts anderes gehört
Lediglich das Kabel ist noch nicht ausgetauscht, sondern nur verlängert, da ich mir in der Zwischenzeit lieber einen Mantelstromfilter gegönnt habe (das Brummen war echt nervig. Selbst bei CD-Wiedergabe!). Aber Weihnachten steht ja vor der Tür...

ho ho ho
Stony
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